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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Mistablista am November 25, 2011, 11:53:04 Vormittag
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Hallo Zusammen
Ein Freund von mir aus der Türkei hat dieses "DING" in Libyen in der Wüste gefunden.
Das Gewicht ist 1.6 Kilogramm die länge ca 20cm / Haben mit einem Magneten getestet und es war leicht magnetisch aber wirklich nur SEHR SCHWACH.
Könnte es evtl ein Teil eines Meteoriten sein ??
Ich kenne mich ehrlich gesagt nicht sehr gut mit Metallen, Mineralien und Steinen aus, aber ich denke es ist definitiv kein Stein nur schon wegen des Gewichtes und der Farbe.
Wäre echt dankbar wenn ich einige Feedbacks bekommen könnte, vielen Dank
Grüsse
Mistablista
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Hallo,
Das ist ein Stück mit Windschliff und Wüstenlack. Von der Farbe des Steins an der Oberfläche kann man nicht auf das schließen, was darunter liegt. Könnte z.B. Kalkstein oder Sandstein sein. Wenn ich meine Kenntnisse zur Geologie der Gegend nehme (nicht besonders groß, leider), gibt es dort Kalksteine. Dieser Wüstenlack enthält Eisen- und Manganoxide, die teilweise den schwachen Magnetismus erklären könnten. Wir hatten hier im Forum durchaus schon Fälle von Limonitkonkretionen mit schwachem Magnetismus. Wichtig ist nur, dass das Stück dann nicht von einem Magneten aktiv angezogen wird, sondern dass erst mit einem starken Magneten (z.B. Neodym-Magnet) eine schwache Kraft auf den Magneten ausgeübt wird, wenn dieser dem Stein unmittelbar nahe kommt.
Einen Meteoriten würde man an einem stärkeren Magnetismus erkennen. Allerdings gibt es auch irdische Gesteine (u.a. Basalte) in Nordafrika, die auch magnetisch sein könnten (wegen des Gehaltes an Magnetit).
Würde den Stein erstmal so lassen, wie er ist. Als Beispiel für Windschliff sehr schönes Exemplar. Ansonsten könnte man höchstens am breiten Ende eine Scheibe absägen. Nicht mit dem Hammer draufschlagen, da macht man mehr kaputt.
Glück Auf!
Sebastian
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Hallo,
ich schließe mich Sebastian mit seinen Annahmen an. Ich würde außerdem am ehesten zu Basalt tendieren, dazu passt der schwache Magnetismus, eine als überdurchschnittlich empfundene Dichte und das Bruchbild der schwarzen, nicht vom Windschliff beeinträchtigten Seite. Einem Kalkstein könnte man mit Salz- oder Essigsäure auf die Spur kommen (schäumt dann auf), bei einem Sandstein müsste man schon mit einer einfachen Lupe kleine Sandkörner erkennen können.
Es ist ein richtig tolles Beispiel für verschiedene Wüsteneffekte (Windschliff, Wüstenlack), der farbliche und strukturelle Unterschied zwischen der exponiert gewesenen Ober- und der im Boden geschützten Unterseite ist richtig krass. Ich würde das Stück als interessanten geologischen Beleg und dekorative Zierde fürs Regal so belassen wie es ist und weder etwas abschneiden noch abschlagen. Der dadurch mögliche geringe Zugewinn an Erkenntnis ist es IMHO nicht wert, dass dafür die Optik des Exemplars beeinträchtigt wird.
Gruß,
Rainer
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Ich würde das Stück als interessanten geologischen Beleg und dekorative Zierde
fürs Regal so belassen wie es ist und weder etwas abschneiden noch abschlagen.
Das sehe ich auch so! PS: ist übrigens ein schöner Beleg, wie zwei kenntnisreiche
Mineralienfreunde einer freundlichen Anfrage begegnen und weiterhelfen können!
:super:
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Hallo,
vielleicht könnte eine Nahaufnahme der Oberfläche der dunklen Seite - dort, wo man bereits auf dem Übersichtsbild so etwas wie eine Struktur im Gestein sieht - bei einer näheren Einschätzung der Natur des Gesteins weiterhelfen.
Gruß,
Holger
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Das ist ein Stück mit Windschliff und Wüstenlack. ..
Zum Wüstenlack noch mal etwas ..
Die lackartigen Überzüge sind durch chemische Prozesse entstandene Verwitterungserscheinungen. Man nennt den Wüstenlack auch "Wüstenpatina" oder "Wüstenpolitur". Der lackartige Glanz erscheint auf der Oberfläche von Gesteinen, vor allem in Wüstengebieten. Saure Wässer dringen dann in das Gestein ein und lösen mineralische Bestandteile heraus. Die gelösten Substanzen verdunsten an der Oberfläche und bilden dann eine glänzende widerstandsfähige Patina aus Mn-und/oder Fe-Oxiden.
Die Abbildung zeigt eine Pseudomorphose von Hämatit nach Pyrit aus meiner Sammlung, die auch die lackartige Wüstenpolitur zeigt. :smile:
Gruß Peter :winke:
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Das ist ein Stück mit Windschliff und Wüstenlack. ..
Die Abbildung zeigt eine Pseudomorphose von Hämatit nach Pyrit aus meiner Sammlung, die auch die lackartige Wüstenpolitur zeigt. :smile:
Sensationell :super: ein wirklich beeindruckendes Stück :lechz:
Glückwunsch, Peter!!
Ciao, Heiner :winke:
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Hallo Peter,
ein tolles Stück mit ausgeprägter Struktur.
Da sieht man noch Reste vom Sand aus der weißen Wüste :super:
Viele Grüße
Hanno
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Hallo Heiner und Hanno,
vielen Dank! :hut: Freut mich, dass Euch das Stück so gut gefällt! :laughing:
Viele Grüße
Peter :winke: