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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: Labrador am Mai 19, 2008, 18:49:58 Nachmittag

Titel: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Mai 19, 2008, 18:49:58 Nachmittag
Hallo,

Wie viele Minerale tragen ihren Namen wohl nach deutschen Fundorten? Es sind mehr, als man denken mag! Für diejenigen, die es interessiert, habe ich mal eine Zusammenstellung gemacht, die auch alte Lokalnamen mit einschließt. Hat jemand noch weitere Namen, die hier nicht auftauchen? Ich finde gerade die alten Lokalnamen spannend, da sie auf oft lange vergessene, einstmals aber bedeutende Fundorte hinweisen!

Zwieselit  (nach dem bayerischen Ort Zwiesel, hier liegt die Typlokalität Birkhöhe)
Zorgit (Name für ein Gemenge aus Clausthalit und Umangit von Zorge im Unterharz)
Zinnwaldit (Bezeichnung für einen Mischkristall der Reihe Siderophyllit - Trilithionit, nach Zinnwald im Osterzgebirge)
Zabeltitzer Diamanten klare Quarzkristalle aus Zabeltitz in der Oberlausitz)
Wurlitzit (Name für einen gesteinsbildenden Diopsid von Wurlitz in Bayern)
Wolfsbergit (alte Bezeichnung für Chalkostibit, nach dessen Typlokalität Wolfsberg im Ostharz)
Wölsendorfit (nach Wölsendorf in der Oberpfalz)
Wittichenit (nach Wittichen im Schwarzwald, in dessen Nähe die Typlokalität Grube Daniel liegt)
Weilerit (alte Bezeichnung für Arsenogorceixit, nach der Typlokalität Grube Michael bei Weiler im Schwarzwald)
Walpurgin (nach dem Walpurgis Flachen auf der Grube Weißer Hirsch, Schneeberg, Erzgebirge)
Variscit  (nach variscia = lat. Vogtland, die Typlokalität liegt mit dem Ort Meßbach im Vogtland)
Uranocircit (abgeleitet von kirkos = griech. Falke, nach dem Ort Falkenstein im Vogtland, in dessen Nähe sich die Typlokalität Streuberg befindet)
Trogtalit (nach dem Trogtal bei Lautenthal im Harz)
Tilkerodit (Name für ein Gemenge von Clausthalit und Cobaltit von Tilkerode im Ostharz)
Thuringit (besonders in Thüringen verbreitete Varietät von Chamosit)
Thumit (Lokalvarietät von Axinit, nach Thum im Erzgebirge)
Tannenit (alter Name von Emplektit nach der Typlokalität Tannenbaumstolln bei Erla im Erzgebirge)
Striegisan (sehr alter Name für Wavellit von Langenstriegis bei Freiberg im Erzgebirge)
Stolberger Diamanten (klare Quarzkristalle von Stolberg im Harz)
Stassfurtit (Lokalvarietät von Boracit von Stassfurt in Sachsen-Anhalt)
Spessartin (nach dem Spessart)
Siegenit (nach Siegen im Siegerland)
Siegburgit (Bernsteinvarietät von Siegburg bei Bonn)
Sieberachat (blaue schlierige achatähnliche Kupferschlacke von Sieber im Harz)
Segeberger Diamanten (Boracit von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein)
Schulenbergit  (nach Oberschulenberg im Harz)
Schneekopfkugeln (charakteristische Achate aus Thüringen, nach dem Schneekopf bei Manebach)
Schneebergit (nach Schneeberg im Erzgebirge)
Schlemait (nach Schlema im Erzgebirge)
Schapbachit (nach dem Wildschapbachtal im Schwarzwald)
Samsonit (nach der Grube Samson, St. Andreasberg, Harz)
Sailaufit (nach Sailauf im Spessart)
Ronneburgit (nach Ronneburg in Thüringen)
Rockenberger Röschen (durch Sand verkitteter Baryt von Rockenberg in Hessen)
Richelsdorfit (nach Richelsdorf in Hessen)
Rhönit (das Mineral wurde in Basalten der Rhön entdeckt)
Reichenbachit (nach Reichenbach im Odenwald)
Rappoldit (nach der Grube Rappold bei Schneeberg, Erzgebirge)
Rankachit (nach dem Rankachtal, in dem sich die Grube Clara/Typlokalität befindet)
Ramsbeckit (nach Ramsbeck, Sauerland)
Pucherit (nach dem Pucherschacht bei Schneeberg, Erzgebirge)
Nickenichit (nach Nickenich in der Eifel)
Neustädtelit (nach dem Bergbaurevier Neustädtel, Schneeberg, Erzgebirge)
Mutzschener Diamanten (klare Bergkristalle von Mutzschen in Sachsen)
Muldan (historische Lokalbezeichnung für einen Feldspat von Mulda im Erzgebirge)
Moschelit (nach Moschellandsberg in Rheinland-Pfalz)
Moschellandsbergit (nach Moschellandsberg in Rheinland-Pfalz, dto. der alte Name Landsbergit)
Mayenit (nach Mayen in der Eifel, Bezug auf die Typlokalität Bellerberg zwischen Mayen und Ettringen)
Lüneburgit (nach Lüneburg in Niedersachsen)
Lautit (nach Lauta im Erzgebirge)
Lautenthalit (nach Lautenthal im Harz, die Typlokalität liegt an der dortigen Silberhütte)
Krettnichit (nach Krettnich im Saarland)
Kemmlitzit (nach Kemmlitz in Sachsen)
Hühnerkobelit (alter Name für Ferro-Alluaudit, nach dem Hühnerkobel bei Zwiesel im Bayerischen Wald)
Heubachit (Name für einen nickelhaltigen Heterogenit aus dem Heubachtal im Schwarzwald)
Hechtsbergit (nach dem Steinbruch Hechtsberg bei Hausach im Schwarzwald)
Hannebachit (nach der Hannebacher Ley in der Eifel)
Haigerachit (nach dem Flüsschen Haigerach in der Nähe der Typlokalität Grube Silberbrünnle im Schwarzwald)
Hagendorfit  (nach Hagendorf in Bayern, Typlokalität)
Greifensteinit (nach den Greifensteinen bei Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge)
Gottlobit (nach dem Berg Gottlob bei Friedrichroda in Thüringen)
Goslarit (nach Goslar am Harz)
Geyerit (ein arsenarmer Löllingit von Geyer im Erzgebirge)
Gengenbachit (nach Gengenbach im Schwarzwald)
Freibergit (nach Freiberg im Erzgebirge)
Fichtelit (nach dem Fichtelgebirge)
Ettringit (nach dem Ort Ettringen in der Eifel, in dessen Nähe die Typlokalität Bellerberg liegt)
Eskebornit (nach dem Eskeborner Berg bei Tilkerode im Harz)
Ellweilerit (Lokalvarietät von Natrium-Uranospinit, nach dem Vorkommen Ellweiler im Hunsrück)
Eifelit (nach der Eifel, Typlokalität Bellerberg bei Ettringen)
Ehlit (alte Bezeichnung für Pseudomalachit, nach dem Vorkommen Ehl bei Bonn)
Dörnbergit (alte Bezeichnung für Bottinoit, der eigentlich zuerst auf der Grube Dörnberg bei Ramsbeck, Sauerland gefunden wurde)
Clausthalit (nach Clausthal im Harz, Typlokalität)
Clarait (nach der Grube Clara bei Oberwolfach im Schwarzwald)
Christophit (Lokalname für eine schwarze, eisenreiche Zinkblende von der Grube St. Christoph bei Breitenbrunn im Erzgebirge)
Bulachit (nach Neubulach im Schwarzwald)
Brandholzit (nach Brandholz-Goldkronach im Fichtelgebirge)
Brenkit (nach dem Eifelort Brenk, in dessen Nähe sich die Typlokalität, der Steinbruch Schellkopf befindet)
Bodenit (Lokalvarietät von Allanit-Ce, nach Boden im Erzgebirge)
Bieberit (nach Bieber in Hessen)
Bergenit (nach Bergen im Vogtland)
Benauit (nach dem Benauer Berg in der Nähe der Typlokalität Grube Clara)
Bastit (Name für eine Pseudomorphose von Serpentin nach Bronzit, nach Baste im Harz)
Annabergit (nach Annaberg im Erzgebirge)
Andreasbergolith (alter Name von Harmotom, nach der Typlokalität St. Andreasberg im Harz)
Andreasbergit (nicht anerkanntes Selenmineral, nach St. Andreasberg im Harz)
Altmarkit (Bezeichnung für ein Bleiamalgam von Salzwedel in der Altmark)

So, das waren alle, die mir bekannt sind. Der Rammelsbergit ist übrigens nicht, wie man zuerst vermuten könnte, nach dem Rammelsberg im Harz benannt, sondern nach einem Geologen gleichen Namens!

Gruß
Labrador
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Mai 19, 2008, 21:49:04 Nachmittag
Hallo Andy,

fleißig, fleißig!  :laughing:

.. dazu muss ich nur mal einen Tag lang in meinen Hey's Mineralindex schauen; dann dürfte ich noch so einiges zu ergänzen haben ..schaun wir mal.. :smile:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Mai 20, 2008, 19:52:17 Nachmittag
Klasse! Interessiert mich immer sowas. Ich selbst habe natürlich noch vergessen:

Pinit (Pseudomorphose von Muskovit nach Cordierit, nach dem Pinistolln bei Aue im Erzgebirge)

Gruß
Andreas
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Mai 22, 2008, 16:50:00 Nachmittag
Hallo Andreas,

also ich habe mal, wie versprochen, im Hey's geblättert aber ich finde da momentan auch keine weiteren Mineralien, die nach deutschen Fundorten benannt wurden .. :smile:..und alle 900 Seiten kann ich jetzt auch schwerlich dafür "durchackern"!  :laughing:

.. dafür habe ich aber mal Folgendes aufgestöbert - zur Namensgebung für Mineralien .. :smile:

http://www.8ung.at/geologie/getymol.htm

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Jens ohne z am Mai 22, 2008, 17:21:41 Nachmittag
Nickelschneebergit: Grube Roter Berg - Schneeberg in Sachsen   :einaugeblinzel:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Mai 22, 2008, 17:37:06 Nachmittag
Hallo Jens ..

Sehr gut!  :super: Da muss ich auch noch ein Foto zu liefern .. :wow:

Ich habe den Nickelschneebergit zusammen mit Schneebergit; dann habe ich noch Rappoldit von der Grube Rappold, Neustädtelit und auch Cobaltlotharmeyerit aus Schneeberg. :wow:..zu denen müsste ich noch komplett Fotos fertigen! :smile:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Jens ohne z am Mai 22, 2008, 17:40:13 Nachmittag
zählen eigentlich auch ehemalige Deutsche Gebiete?  :gruebel:

Glück Auf!
Jens
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Aurum am Mai 22, 2008, 17:43:14 Nachmittag
Jens ,

das wird aber dann ein weites Feld , wenn ich da nur an Namibia und China denke da rastet jeder Mineraliensammler aus  :lacher: :lacher: :lacher:

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Jens ohne z am Mai 22, 2008, 17:53:09 Nachmittag
gut, an Deutsch-Südwest hatte ich gar nicht gedacht  :super:
 :auslach: vielmehr an das Heilige Römische Reich...

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3b/HRR_14Jh.jpg 

Grüße
Jens
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Mai 22, 2008, 18:04:21 Nachmittag
Zitat
... da rastet jeder Mineraliensammler aus   

*AAAAAAHHHHHHRRRGGGRR* .. :neenee: :aua: ...

Gruß Peter5 .. :weissefahne:.. :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Aurum am Mai 22, 2008, 18:15:02 Nachmittag
Mensch Jens ,

da war ich ja noch richtig bescheiden  :baetsch:

Ja Peter5 da musst du dir dann aber eine Lagerhalle zulegen wenn du von jedem Ort ein Belegstück haben möchtest  :weissefahne:

Bios dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Mai 22, 2008, 18:19:31 Nachmittag
Lagerhalle?! Hiiiiiilfeeeee!!!! :traurig: :traurig: :ehefrau: :ehefrau:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Mai 23, 2008, 18:01:30 Nachmittag
Hallo,

Das schlägt ja Blüten hier :ehefrau:. Ja, Nickelschneebergit hatte ich irgendwie unterschlagen... Von welcher Grube ist dein Nickelschneebergit, Peter? Roter Berg, nehme ich an. Rappoldit schwirrt unter den Phopshaten schon irgendwo rum...

Gruß
Labrador
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Mai 23, 2008, 22:20:12 Nachmittag
Roter Berg, genau! :smile: :super:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Dezember 03, 2008, 17:30:18 Nachmittag
Zitat
.. Christophit (Lokalname für eine schwarze, eisenreiche Zinkblende von der Grube St. Christoph bei Breitenbrunn im Erzgebirge) ..

Hallo ..

.. auf meiner Christophit-Stufe von Breitenbrunn befinden sich neben Magnetit-Kristallen auch schöne graugrünliche, prismatische Beryll-Kristalle (man kann schon sagen .. in der Varietät des Aquamarins ..)

Gruß Peter5 .. x-10
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Dezember 05, 2008, 08:48:22 Vormittag
Beryll von Breitenbrunn? Merkwürdig, da muss ich nochmal in die Lit riechen. Ich schätze, dass das leider nur Diopsid sein wird...

Gruß
Labrador
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: stollentroll am Dezember 05, 2008, 13:02:08 Nachmittag
Es gibt keine Beschreibung von Beryll aus Breitenbrunn in der Literatur. Der linke Kristall sieht auch so aus, als ob er einen viereckigen Querschnitt hat. Und im Zentrum der Gruppe scheint man auch genau auf eine viereckige Kopffläche zu sehen. Das passt nicht zu Beryll.
Grüße,
Thomas
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Dezember 05, 2008, 20:01:02 Nachmittag
Hallo Labrador (Andreas) und stollentroll (Thomas) ..

.. danke für die Aufklärung!  :smile:... inzwischen habe ich nämlich auch nochmal recherchiert .. es gibt tatsächlich keinen Beryll von Breitenbrunn.. :eek: da habe ich mir wohl von einem meiner damaligen Tauschpartner (ein Berliner namens Michael S.) "einen Bären aufbinden lassen" .. hmm.. :gruebel:
.. also mein Etikett habe ich geändert.. die Kopfflächen der xx habe ich mir auch nochmal betrachtet und Diopsid scheint dann wohl am ehesten zu passen. :smile:.. na und Hauptsache das "primäre" Mineral, der Christophit ist wenigstens drauf!  x-01

Gruß Peter5 .. x-10
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Dezember 10, 2008, 11:22:39 Vormittag
Der kennt den Micha, ich fass es nicht :wow:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Dezember 10, 2008, 12:31:52 Nachmittag
Ja, Nickname "walpurgin" ... ich hoffe mal, dass der Clausthalit (körnig) auf Dolomit, den ich noch von ihm habe, dann auch wirklich vom Schacht 366 bei Alberoda / Aue stammt!  :gruebel:  .. x-01..jetzt wo ich nämlich nachschaue, steht da nur was vom Schacht 371 (-1530 Sohle) ... von dem ich auch ein Stüfchen mit Naumannit, Clausthalit und Lepidokrokit auf rötlichem Dolomit zusammen habe. Kam denn auch Clausthalit alleine auf rötlichem Dolomit von 366 vor? :gruebel: Mein Clausthalit ist übrigens bleigrau (ähnlich wie Bleiglanz).

Gruß Peter5  x-10
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Dezember 10, 2008, 15:30:45 Nachmittag
..  und hier sind 2 Fotos dazu ..  :smile:

Gruß Peter5 .. x-10
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Dezember 10, 2008, 16:24:39 Nachmittag
Hallo,

persönlich weiß ich nur, dass er wohl auf dem 366 vorkam, aber wie... keine Ahnung! Naumannit ist nett, recht selten für dort. Kann man aber - wie von anderen Fundorten - nicht wirklich gut unterscheiden das ganze Selengebrösel :smile:

Gruß
Labrador
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: stollentroll am Dezember 10, 2008, 18:42:51 Nachmittag
Das von Sammlern üblicherweise als "Lepidokrokit" bezeichnete Material von Schlema-Hartenstein-Alberode ist meist (oder vielleicht auch alles) blättriger Hämatit.
Ich habe noch keinen Lepidokrokit von dort röntgenografisch nachweisen können, und kenne auch kein Stück von dort, was sicher Lepidokrokit ist.

Glück Auf
Thomas
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Schneebergit am Dezember 10, 2008, 19:36:52 Nachmittag
Glück Auf,
muss ich Thomas leider zustimmen,"Lepidokrokit" ist bisher immer nur als Hämatit bestimmt worden.Die Selenerze waren im ganzen Revier "Schlema"( 38-366-371-250-186 u.s.w.) an zu treffen,wurde glaube in den 60igern auch mal auf wirtschaftlichen Abbau hin gearbeitet,die Unterscheidung der verschiedenen Selenerze ist meiner Meinung nach nur durch analysieren möglich.

Glück Auf
Lutz x-02
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Dezember 10, 2008, 20:31:08 Nachmittag
Vielen Dank an Andreas, Thomas und Lutz!

Zitat
..ist meist (oder vielleicht auch alles) blättriger Hämatit.

ehrlich gesagt kamen mir die Aggeragte für Lepidokrokit auch ein wenig "merkwürdig" vor. Der Glanz passt auch nicht so ganz dafür. Wenn ich die für Hämatit eigentlich typisch roten "Plättchen", die hier zu Rosetten aggregiert sind aber eben nicht alle (!), gesehen hätte, bevor mir das aufs Etikett geschrieben wurde, hätte ich wahrscheinlich auch gleich auf Hämatit getippt. :smile:
So, dann ändere ich mal das Etikett. :smile:

Gruß Peter5 ..
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am Januar 31, 2009, 10:55:56 Vormittag
Hallo,

Eins habt ihr noch vergessen: Clarit (alter Name für Enargit von der Grube Clara im Schwarzwald). Das gab dann später beinahe Probleme mit der Bezeichnung Clarait, weil sich beide Namen sehr ähneln.

Dazu noch Horbachit (eine Bezeichnung für Ni-Erze von Horbach im Südschwarzwald). Man hielt das Ni-haltige Erz für ein Mineral, fand jedoch später heraus, dass es sich um ein Gemenge von Pyrrhotin, Pentlandit und z.T. Violarit.

Der Wittichenit wurde zunächst als Wittichit beschrieben, später wurde der Name dann in Wittichenit geändert. Typlokalitäten sind die Gruben Daniel und Neuglück.

Glück Auf!
Sebastian
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Januar 31, 2009, 12:08:56 Nachmittag
Schwirrt hier auch irgendwo ein Bild von rum...
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Januar 31, 2009, 12:10:12 Nachmittag
Hallo Sebastian,

völlig richtig.. die Geschichte insbesondere mit dem Clarit kenn ich auch noch.. haben wir wohl nur vergessen, hier zu erwähnen.. :smile:
Na, jetzt dürfte ja das Meiste zumindest erwähnt sein. :super:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Februar 06, 2009, 11:24:19 Vormittag
Nach langem Suchen endlich mal reinbekommen:

Harzbrauner, frischer Einsprengling von "Hühnerkobelit" vom Hühnerkobel bei Zwiesel/Bayerischer Wald
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Februar 06, 2009, 18:15:43 Nachmittag
Hallo Andy,

ich habe ein Problem, den "Hühnerkobelit" richtig einzuordnen.

Laut Mindat.org .. siehe hier .. = Synonym für Hagendorfit .. von Hagendorf und von allen anderen Fundorten auch ..

http://www.mindat.org/min-8644.html

http://www.mindat.org/gallery.php?min=1795

und nicht wie im Lapis Mineralienverzeichnis = Alluaudit ..

.. genauer gesagt: Hühnerkobelit = Alluaudit .. [aber nur] an der TL im Bayer. Wald; Ferro-Alluaudit oder Hagendorfit an anderen Orten!!

.. und siehe hier in Mindat.org ..

http://www.mindat.org/min-142.html

sehr verwirrend .. :gruebel: :crying:

Kannst Dus genauer aufklären?  :smile:..Was ist jetzt Hühnerkobelit genau bzw. ist er jetzt ein generelles Synonym für Hagendorfit oder ist er jetzt = Alluaudit oder = Ferroalluaudit ???  :user:

und im "MA"-Forum wie auch im dortigen Lexikon steht der Hühnerkobelit erst gar nicht drin.. da steht immer nur:

"Es konnte kein passender Mineraleintrag zu "Hühnerkobelit" gefunden werden"  ..

und .. Suche im Lexikon =

"Titel-Suchresultate nach »Hühnerkobelit«

<nichts gefunden>"

Ich werde auch noch mal auf der IMA-Seite nachschauen..wahrscheinlich ist der Hühnerkobelit gar ein diskreditiertes Mineral und/oder eine auch gar nicht mehr existierende Varietät..oder ist nie von der IMA anerkannt worden... ich könnte mir auch vorstellen, dass Hühnerkobelit in Wirklichkeit nichts weiter ist als ein Gemenge oder Gemisch aus verschiedenen Eisenphosphaten.. man sollte daher nochmals genügend Material davon von den Spezialisten wie "stollentroll" etc. untersuchen lassen!

Gruß Peter5 .. :winke:


Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am Februar 06, 2009, 18:38:04 Nachmittag
Also ich verlasse mich jetzt nur noch auf den "Heys Mineralindex", weil alles was da drin steht, die absolute Wahrheit ist!  :laughing:..nein, im Ernst..der Heys ist für mich die "Bibel unter den Mineralienbüchern", wenn alles andere widersprüchlich erscheint oder auch tatsächlich ist! Ein 900 Seiten-Werk kann außerdem nicht lügen!  :smile:

.. und danach ist Hühnerkobelit eine Varietät des Alluaudit! Basta. TL ist natürlich, wie der Name schon sagt, Hühnerkobel im Bayer. Wald.

allerdings sagt der "Heys .." in seinem Schlusssatz auch: " .. Specimens examined by P.B. Moore and J. Ito (1979) Min. Mag. 43, 229, proved to be either alluaudite or ferroalluaudite."

Also auch da wieder nix Eindeutiges.. :crying: :gruebel:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Labrador am Februar 09, 2009, 11:24:15 Vormittag
Nee, hab da auch null Plan. Bei mir steht das jetzt als Alluaudit in der Sammlung und fertig. Vielleicht kann das ja noch wer aufklären...
Titel: Re: Mineralien - nach deutschen Fundorten benannt
Beitrag von: Peter5 am April 20, 2011, 11:20:16 Vormittag
.. hier mal eine interessante Liste zu veralteten Mineralnamen und Synonymen ..

http://www.indra-g.at/datenbanken/synonyme/startseite-synonyme/synonyme%20I-net.pdf

Den Thread, wo das eigentlich reinkommen sollte, kann ich leider nicht mehr hier auffinden .. auch nicht über die Suchefunktion .. :gruebel:

Gruß Peter