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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Greg am Februar 11, 2011, 09:02:05 Vormittag

Titel: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Greg am Februar 11, 2011, 09:02:05 Vormittag
Hallo,

weil Peter5 darum gebeten hat und es sinnvoll erscheint, solche aktuellen Infos im eigenen Thread darzustellen, hier noch mal die Info, die heute morgen gepostet wurde. Siehe dazu auch den ursprünglichen Thread Seite 47
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=6072.690 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=6072.690)

Es ist nicht bestätigt, ob es sich wirklich um einen Meteoriten handelt.
http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/art5573,836416 (http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/art5573,836416)

Demnach wurde der Stein schon direkt am nächsten Tag nach dem Fall gefunden (eigentlich spricht ein rostbraunes Aussehen ein Tag nach dem Fall gegen einen frischen, echten Meteoriten...) und einem Mineralienhändler sowie Mitgliedern der Messelberg-Sternwarte gezeigt. Der anonyme Landwirt will Geld damit verdienen.

Ich persönlich finde es beschämend, dass dies alles trotz Pressemitteilungen, Suchtrupps etc. geheim gehalten wurde.

Grüße
Greg
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: herbraab am Februar 11, 2011, 09:05:23 Vormittag
"Der Händler zeigte den Fund zwischenzeitlich Mitgliedern der Messelberg-Sternwarte. Die hätten bestätigt, dass der leicht magnetische Stein - ein Indiz für ein Objekt aus dem All - zu 80 Prozent tatsächlich ein Meteorit sei. Untersuchungen, um hundertprozentig sicher zu sein, seien aufwendig und teuer. Die müssten dann im Zug eines Verkaufs gemacht werden."

Ach was. Die sollen ein Bild von dem Stück hier reinstellen, und wir schaffen das in wenigen Minuten und für kein Geld, die Sicherheit von 80% auf 99% zu steigern (oder auf zu 0% verringern). :weissefahne:

Grüße, Herbert
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Contadino am Februar 11, 2011, 09:08:04 Vormittag
das oberschlaue Bäuerchen ist wahrscheinlich so ein Trittbrettfahrer, der 'n schnellen Euro machen will.... :bid:

Ciao, Heiner
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Buchit am Februar 11, 2011, 09:22:02 Vormittag
Ich persönlich finde es beschämend, dass dies alles trotz Pressemitteilungen, Suchtrupps etc. geheim gehalten wurde.

Hallo Greg,

locker bleiben! Ich weiß, es ist ein unschöner Charakterzug, seinen Mitmenschen prima facie nur Böses zu unterstellen, aber "in einem unfreundlichen Universum musste man Realist sein, und als Realist war man besser Pessimist" (Alan Dean Foster). Ich glaube auch, dass hier die Hoffnung auf das schnelle Geld nicht vorzeitig erstickt werden sollte. (Schade eigentlich, dass in der Geislinger Zeitung niemand auf den Gedanken kam, ein Foto anzufordern und mitzuveröffentlichen, bevor potentiell wertsteigernde "Erfolgsmeldungen" veröffentlicht wurden...)

Denk' an Neuschwanstein: Ein paar Tage nach dem Fall hielt jemand triumphierend einen Teerbrocken in eine Kamera - der Finder will einfach nicht, dass ihm das auch passiert... :baetsch:

Gruß, Holger
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Plagioklas am Februar 11, 2011, 09:28:49 Vormittag
Da viele Mineralienhändler oft nicht mal den tatsächlichen Unterschied zwischen Bergkristall, Amethyst und Kalzit kennen, geh ich stark von aus, dass es ein Stück Schlacke ist. Hatten doch "unsere" Suchtrupps auch massig gefunden. Und wer in einer Sternwarte arbeitet kennt sich auch nicht automatisch mit Meteoriten aus. Ich denk, davon ören wir gar nichts mehr.
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: gsac am Februar 11, 2011, 09:57:46 Vormittag
"Der Händler zeigte den Fund zwischenzeitlich Mitgliedern der Messelberg-Sternwarte. Die hätten bestätigt, dass der leicht magnetische Stein - ein Indiz für ein Objekt aus dem All - zu 80 Prozent tatsächlich ein Meteorit sei. Untersuchungen, um hundertprozentig sicher zu sein, seien aufwendig und teuer. Die müssten dann im Zug eines Verkaufs gemacht werden."

Ach was. Die sollen ein Bild von dem Stück hier reinstellen, und wir schaffen das in wenigen Minuten und für kein Geld, die Sicherheit von 80% auf 99% zu steigern.  :weissefahne:


Erst mal das, genau!

Und sollte das dann immer noch wie ein Meteorit aussehen, wäre eine Isotopenanalyse fällig,
um nachzuweisen, ob das "Objekt" tatsächlich erst vor kurzem gefallen ist oder nicht.... Die
schnelle Geldnummer, die sich Händler und Landwirt ohne solch eine Verifikation vorstellen,
dürfte wohl nicht funktionieren.

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: lithoraptor am Februar 11, 2011, 10:51:48 Vormittag
Moin!

Mal ganz davon ab, dass ich mich der Meinung von Plagioklas völlig anschließen möchte, können wir doch Eines festhalten: Da das, einen Tag nach dem Fall, gefundene Objekt als "rostbraun aussehend" beschrieben wird müssen wir an dieser Stelle wohl kaum mehr darüber spekulieren, ob es ein Stück vom "Geislingen-Fall" sein könnte oder nicht. Das Fundstück hat mit diesem Ereignis 100%ig nichts zu tun.

Gruß

Ingo

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: MilliesBilly am Februar 11, 2011, 11:15:56 Vormittag

Ich schließe mich hier den Zweiflern nachdrücklich an. Die unglaubhaften Aspekte der Erzählung wurden ja bereits hervorgehoben (v.a. "rostbraune Farbe" etc.). Dem möchte ich noch hinzufügen:

Der Bauer hat den Einschlag selbst des Nachts vor Ort gehört. In solch unmittelbarer Nähe des Geschehens dürfte er mit einiger Sicherheit nichts Spektakuläres gesehen haben, denn das Objekt hätte sich in der allerletzten Phase des Dunkelflugs befunden. Einzige Wahrnehmung vermutlich: "Plop".

Er will den Ort noch in der Nacht markiert und am nächsten Morgen nachgeschaut und den "Meteoriten" geborgen haben. Dieser Tag 1 nach Impakt war ein Sonntag. Keine Zeitung, keine Berichte, nirgends. Mit anderen Worten: der Mann wusste mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts von der Feuerkugel, nichts vom errechneten Landeort Geislingen (der sich erst in den folgenden Tagen herauskristallisierte), er wusste einfach noch überhaupt nichts und hätte allein aufgrund des "Plop" spontan auf einen Meteoriten geschlossen. Die Cleverness der Schwäbischen-Alb-Bauern in allen Ehren, aber das scheint doch allzu unwahrscheinlich.

Sollte er am Ende dennoch richtig gelegen haben, sollte ihm allerdings die Ehrenmitgliedschaft des Forums gewiss sein.

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: ironmet am Februar 11, 2011, 11:27:32 Vormittag
Hallo Milly,

jaaa, genau das ist der Punkt.
Das ist es auch in erster Linie, was mich an dem Bericht zweifeln lässt.
Für mich klingt das nach einem schönen ausgedachten Märchen.......mit einem Bären....den man
uns und der Öffentlichkeit aufbinden will. :fluester:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Buchit am Februar 11, 2011, 11:27:58 Vormittag
Der Bauer hat den Einschlag selbst des Nachts vor Ort gehört. In solch unmittelbarer Nähe des Geschehens dürfte er mit einiger Sicherheit nichts Spektakuläres gesehen haben, denn das Objekt hätte sich in der allerletzten Phase des Dunkelflugs befunden. Einzige Wahrnehmung vermutlich: "Plop".

Hi, :hut:

Wenn er tatsächlich zur Fallzeit in der Nähe des Aufschlagspunktes unterwegs war, dann hat er doch wohl mit Sicherheit die Feuerkugel gesehen und wohl auch das Donnern des Falles gehört. Es ist allerdings auffällig, dass davon in der Schilderung des Vorganges keine Rede ist. (Ich persönlich finde, der einzige Meteoritenfall, den ich bisher aus größerer Nähe beobachten konnte, war eines der beeindruckendsten Ereignisse, die ich gesehen und gehört habe. Der Zeitungsbericht ist dafür reichlich prosaisch - als hätte er eben wirklich nur ein "Plopp" gehört... :gruebel: )

Gruß, Holger
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: herbraab am Februar 11, 2011, 11:46:00 Vormittag
Der Bauer hat den Einschlag selbst des Nachts vor Ort gehört. In solch unmittelbarer Nähe des Geschehens dürfte er mit einiger Sicherheit nichts Spektakuläres gesehen haben, denn das Objekt hätte sich in der allerletzten Phase des Dunkelflugs befunden. Einzige Wahrnehmung vermutlich: "Plop".
[...]
Mit anderen Worten: der Mann wusste mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts von der Feuerkugel

Das stimmt so nicht: Natürlich sieht man am Ort des Falls die Feuerkugel, man hört den Knall, die Fallgeräusche und am Ende auch den Aufschlag, also das "Plop".

So geschehen beim Meteoritenfall 1932 in Prambachkirchen: Dort haben auch ein Bauer und einige Landarbeiter die Erscheinungen wahrgenommen (Leuchten, Knall, Fall- und Aufschlagsgeräusche) und die wussten damals - vor fast 80 Jahren! - tatsächlich sofort, dass das ein Meteoritenfall gewesen sein müsse. Sie machten sich noch in der Nacht auf die Suche, konnten da aber noch nichts finden. Am nächsten Morgen hat man den Meteoriten von Prambachkirhcen dann aber tatsächlich bald in einem Feld gefunden. Und die Finder haben danach sogar noch das spezifische Gewicht bestimmt und den Eisenanteil im Stein errechnet.

Aber trotzdem: Bei der Geislingen-Story gibt es zu viele Fragezeichen. Das Einzige, was feststzustehen scheint, ist der siebenstellige Preis...  :platt:

Grüße, Herbert

P.S.: Bei Interesse kann ich auch die Fall- und Fundbeschreibung von Prambachkirchen später hier reinstellen.

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Greg am Februar 11, 2011, 12:07:30 Nachmittag
Hallo,

die knatternden Geräusche, die in der Literatur beschrieben werden, entstehen doch durch Explosionen in höherer Höhe (?)

Was mich mal interessieren würde:
Wenn so ein Stein im Dunkelflug mit +/- 200 km/h fällt, wie hören sich die Fallgeräusche kurz vor dem Aufschlag in unmittelbarer Nähe an? Hört man da ein lauter werdendes Pfeifen, wie bei Granaten? Oder zumindest irgendein flirrendes Geräusch? Gibt es dazu Angaben?

Viele Grüße
Greg

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 11, 2011, 12:33:28 Nachmittag
Nun, Heiner, es kann ja auch sein, daß der Mineralienhändler ein Bäuerchen gemacht hat.....

Herrjeh, Sternwarten sind halt auch oft der ungünstigste Ort sowas bestimmen lassen zu wollen,
es sei denn, dort gibt es einen versierten Meteoritensammler, halt so wie in Singen, Stuttgart, München oder jetzt unser neues Mitglied aus Nürnberg.
Anner Sternwarte, da kennens sonst bestenfalls halt ihren gereinigten Canyon, Sikhote, runtergeputzen Campo, wenns älter ist vielleicht nochn patinierten Gibeon oder Henbury. Steinmets sind ihnen in der Regel völlig fremd. Bestenfalls googelns dann noch nach Bildern.
Passiert ja auch immer wieder, wost Dir denkst, warum fragen die nicht einfach jemanden, der Ahnung davon hat. Siehe z.B. diesen groben Unfug, wo die Sternwarte Bochum damals es für wahrscheinlich erachtet hatte, das Opis Gartenlaube durch einen Mikrometeoriten entzündet worden sei.
Mineralienhändler haben in der Regel auch keinen Schimmer, wennse sich nicht persönlich als Hobby damit beschäftigen - dazu sind Meteorite viel zu speziell und selten. Allerhöchstensmal, dasse eben Billig"massen"ware ins Sortiment nehmen, wie kleine Campos, Sikhote-Minischrapnelle und früher Gibeonschnitze, als Stein höchstens 869er-Pöpperl. Wären völlig überfordert damit, einen Meteoriten zu erkennen. Ist übrigens auch der Grund für das Massenauftreten dieses unseligen Mekong-Eisens.
Aber das ist normal undse sind damit in guter Gesellschaft, denn auch an den meisten Unis, weil die Dinger eben so unglaublich selten sind, hat man dito überhaupt keine Erfahrung mit Meteoriten - hihi, das bayerische Geislingen hieß Freising - unvergessen, wie der Chefgeologe der mit-größten Universität der BRD, das Asphaltbröckerl als Erstfund des Neuschwansteinfalls und als raren, 4.5Mrd-jahrealten kohligen Chondriten der Weltöffentlichkeit präsentiert hatte.
Es gibt also nur ganz wenige Unis, wo man mit Meteoriten auch etwas anzufangen weiß,
wobei selbst da hin und wieder das Problem auftreten kann, daß man dort eben weder um die Fallumstände generell bescheid weiß, noch was sonst an Meteoriten so unterwegs ist - und v.a. ist man dort gewohnt, an Dünnschliffen zu arbeiten, mit Meßgeräten zu bestimmen, an Schnittflächen zu arbeiten,
aber se können oft mit einem Handstück, einem ganzen Meteoriten wenig anfangen, weil die Erfahrung dabei fehlt.
Nicht? - Gerrits Erbse hätte nie ausgemessen werden müssen - weil jeder Meteoritenkenner sofort weiß, erstens: niemals glühend heiß, zwotens niemals Leuchterscheinung, wenn er Dich trifft, drittens eine Erbse ist zu klein und zu lahm, dasses ein Schlagloch in den Boden reißt, viertens frischer Fall hat Krusti.
Oder solche Sachen, wenn man weiß, wie Wüstensteine aussehen mit ihrer typischen Verwitterung oder wenn man weiß, was ein Schrapnell von Sikhote ist und daß Schrapnelle nur bei gewaltigen Impakten entstehen, nicht aber wenn ein kleines einzelstückchen vom Himmel fällt und wenn man weiß, daß zu der Zeit, Sikhote das Billigste und mit am häufigsten angebotene Meteoritenmaterial uffe Markt ist, und wenn man weiß, daß in Schrapnellen die Struktur ausgelöscht ist...     dann läßt man einen Königsbrück oder einen Inningen eben nicht als deutschen Meteorit in den Bulletin, niwwa?
Sieht man übrigens auch auf Messen, daß eigentlich relativ wenige professionelle Meteoritenwissenschaftler firm genug sind, an den Marokkanertischen anhand der ganzen Steine die ungewöhnlicheren Klassen abschätzen (und sich schnappen) zu können.
Da fehlt eben der tägliche Umgang mit solchen Dingern.  Mag vielleicht auch ein Grund sein, warum die ganzen Euromet-Expeditionen so schrecklich erfolglos geblieben, selbst wenns in den Meteoritenreichsten Gegenden stattfanden.

Deswegen ists auch wichtig, was die Sammler und Händler machen, die Spreu vom Weizen zu trennen, und die Vorsortierung möglicher Kandidaten vorzunehmen. Auch hier im Forum sehtses ja, von den vermuteten Meteoriten, die hier Finder zur Begutachtung reinstellen, da ist vielleicht einer von 1000 dabei, wo man sagt - hmm sollte man mal anschneiden und reinschaun. Genauso wie jeder, der eine Webseite hat, mit mindestens 100 vermeintlicher Meteoritenfunde im Jahr zugeballert wird. - Nicht auszudenken, wenn die alle zu den Unis rennen würden, und die Met-Cracks, statt zu klassifizen und zu forschen, das Zeigl anschaun müßten, grad wo vielorts personell auch eine Unterbesetzung herrscht.

Nuju - auch ein Grund, warum dann grossomodo ausser Antarktis es keine Mets mehr geben würd, auch für die Forschung nicht, wemmers den Sammlern, Suchern und Händlern verböte - weil wer erkennt denn dann die Steine und wer bringtse den Foaschers dann?

So hier in diesem Fall ists stinkeinfach.  Ist das Ding braun, dann ists in der Nacht nicht vom Himmel gefallen.
Weiß jeds Meteoritenkind.
(Psst Haarspalter stecken lassen! Jetzt bitte nicht irgendeinen abgedrehten Exoten hervorzotteln, der nachem Fall eine braune Kruste hatte und von einer Sorte ist, wos eh nur Stücker dreie uffer Welt gibt. Sowas fällt einfach nicht, basta! Und hat auch nicht soviel Eisen drin, daß des Bauers Nichtneodym dran pappen bliebe).

Der Mineralienhändler hat keine Ahnung, das sieht man ja allein schon daran, daß es völlig absurdes Unterfangen ist, ein unbestimmtes Fundstück, einen Meteoriten der nicht dem Klassifikationsprozeß zugeführt wurde, Museen anzutragen und sich dann gar noch eine 5stellige Summe zu erhoffen.

Einzig interessant könnte sein, wenn Bauer und Legende tatsächlich existent und nicht erfunden, und der Mann einen Aufschlag gehört, an der Stelle mal nachzuschauen. Ein Laie hebt halt nun mal nur das auf, was ihm ins Auge springt, als ungewöhnlich - ein Mett indes ist eher etwas sehr unscheinbares.
Nicht dasser einen Meteoriten dort liegen gelassen hat.
Nicht lachen, jeden Sommer, wenns warm ist und die Perseiden flitzen, dann ist in D Hochzeit derjenigen, die mit ihren Steinen und Schlacken kommen und Stein und Bein schwören, daß sie ihn fallen gesehen oder gehört haben. Se wissen ja nicht, daß ihre fette Sternschnuppe, 20, 40, 60 km über ihren Köpfen hinweggesaust und so heben sie eben immer den Stein auf, der ihnen am ungewöhnlichsten erscheint - auch wenn er völlig gewöhnlich ist, denn normale Leut schaun sich ja im Leben ned sonst die Steine zu ihren Füßen an.

Also wartmer auf ein Bild, vielleicht kann uns der nette Herr von der Zeitung dabei behilflich sein,
damit wir höchstwahrscheinlich ausschließen können, daß es ein Mett ist
bzw. oooooohne irgendwas unterstellen zu wollen, aber es gibt sie immer mal wieder, die vereinzelten Spinner, ...  der Wüstenstein von Königsbrück, das Sikhote-Schrapnell aus Bayern, der Lido di Venezia, der Campo von Tschenstochau... oder hatten wir hier nicht auch mal im Forum den Gibeonfund aus der deutschen Kiesgrube.... die es probieren -  daß wir das Schlimmste verhüten können.

 :prostbier:
Mettmann


Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 11, 2011, 12:47:40 Nachmittag
Hi Greg,

Grüsam Donnerschlag & Klapff!

Weiß ned, soweit überliefert, wird manchmal beschrieben, daß ein Fallzeuge ein pfeifendes oder schwirrendes Geräusch unmittelbar vorem Einschlag gehört habe.  Feuerball nicht immer, eigentlich eher selten, nuju wer is auch schon ein Hans-Guck-In-Die-Luft. Glaub bei Hessle wars z.B. so.
Vielfach wird auch gar nix berichtet, seis weils so wenig Leut gibt, die knapp von einem Fall verfehlt werden, seis weils zu plötzlich geschieht, wenns den Leuten Steine uffe Kepf und Häuser regnet, seis weils nix zu hören oder sehen gab.
Nichmal überliefert ist, wies den Bauern das Riesentrumm von Kunja-Urgench vor de Fieß gesemmelt hat.
Auch ists eine Frage der Verläßlichkeit, oft ud gerade früher wurd ja gern ausgeschmückt und fabuliert,
so a la glühend roter Stein, noch am zwoten Tag zu heiß um angefaßt zu werden, Kuh tot umgefallen,
schwefelige und andere teifelische Ausdünstungen und Dämpfe...

Und mir ham doch sooo wenig Fälle, in der Gechichte der Menschheit Dusend Stück.

...und einem Fachmann, der seine Eindrücke sofort fixieren würd, dem darf tuuuuunlichst niiiiiie ein Meteorit in den Garten plumpsen!
Der würd in den Foren und auf den Listen zerfleischt werden, von wegen Glaubwürdigkeit oder so.
Ein Gebäudetreffer durch einen Mondmeteoriten - wenn das einem von uns hier passierte - es wäre unser Uuuuuuuntergang!    :lacher:
Und wir dürften nur noch mit den Lindforsen, De Rousses ect. am Katzentisch in der Klapsmühle sitzen.
(Und wemmer Australier wären, in Bevans Kerker elendiglich verschmachten - denn in Australien ist ein Meteoritenfall immer noch ein Staatsverbrechen).

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: ironsforever am Februar 11, 2011, 12:48:53 Nachmittag
Zitat
hihi, das bayerische Geislingen hieß Freising - unvergessen, wie der Chefgeologe der mit-größten Universität der BRD, das Asphaltbröckerl als Erstfund des Neuschwansteinfalls und als raren, 4.5Mrd-jahrealten kohligen Chondriten der Weltöffentlichkeit präsentiert hatte.

Hallo Mettmann,

des Bild vom Prof. mit seinem "Fleischpflanzl von Zolling" schwirrt übrigens noch immer als authentische Präsentation eines Meteoriten in den Pressearchiven rum. Es erschien auch im Geislinger Lokalanzeiger in der Montagsausgabe nach der großen Suchexpedition durch Mitglieder dieses Forums. Bildunterschrift in etwa: Prof. XY mit dem 4.5 Mrd. Jahre alten Meteoriten Neuschwanstein  :lacher:.

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Plagioklas am Februar 11, 2011, 13:01:08 Nachmittag
Also wenn ich an der Uni was zu sagen hätte und mein "Chefgeologe" nen Asphalt nicht als solchen erkennen würde, währe er am nächsten Tag schon beim Arbeitsamt. Manchmal frag ich mich echt, wie einige zu ihrem Job kommen.  :gruebel:
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: lithoraptor am Februar 11, 2011, 13:37:34 Nachmittag
Moin!

Ich denke, dass ein Geologe, der sich schon zwanzig Jahre oder mehr etwa nur mit Karbonaten und Riffplattformen beschäftig, nicht in der Lage wäre, einen Meteoriten sicher als solchen zu identifizieren, selbst dann nicht, wenn man ihm einen echten und neun Wrongs vor die Nase halten würde (und ihm sagte, dass es so sei).
Fakt ist doch, dass man sich mit einer Materie (unabhängig wobei es sich auch handeln mag) stetig beschäftigern muss. Im Laufe eines Geologiestudiums hört man ggf. mal kurz in der "Allgemeinen Geologie" etwas von Meteoriten. Da wird dann gesagt, dass es Stein, Steineisen und Eisen gibt - ein paar Bilder werden gezeigt (Handstücke gibt es meist keine) - und das war es dann auch. Einige wenige Glückliche sehen dann in gewissen Wahlpflichtkursen noch etwas mehr an Meteoriten und nehmen auch mal einen OC, einen Gibeon etc. in die Hand, aber dann hört es auch schon auf. Man darf ja auch nicht vergessen, dass für einen Geologen, so er sich nicht speziell etwa in die Impaktgeologie eingeschossen hat, Meteoriten völlig uninteressant sind. Das Berufsfeld ist eben ein gänzlich ANDERES. :fluester:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: pallasit am Februar 11, 2011, 13:45:30 Nachmittag
Hallo,

Was mich mal interessieren würde:
Wenn so ein Stein im Dunkelflug mit +/- 200 km/h fällt, wie hören sich die Fallgeräusche kurz vor dem Aufschlag in unmittelbarer Nähe an? Hört man da ein lauter werdendes Pfeifen, wie bei Granaten? Oder zumindest irgendein flirrendes Geräusch? Gibt es dazu Angaben?

Beim Klettern in hohen Wänden, habe ich oft Steinschlag erlebt. Wenn Steine nach mehreren hundert Meter im freien Fall an dir vorbeirauschen, ist das sehr eindrücklich. Noch jetzt beim beim schreiben kriege ich eine Gänsehaut. Die Geräusche sind surrend, pfeifend bis zu sehr tiefem, "wummern". Auf jeden Fall sind es den Körper durchdringende Geräusche. Jedem Menschen in der Nähe werden sie als sehr ungewöhnlich auffallen.

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Plagioklas am Februar 11, 2011, 13:52:53 Nachmittag
Mag schon sein, dass ein Geologe keinen Met erkennt. Aber Asphalt als solchen zu erkennen sollte eigentlich schon drin sein, wenn man Geologie studiert hat. Und bei evtl. vorhandenen Wissenslücken sollte man es zudem schon irgendwie drauf haben, auch mal wen oder was zu fragen.
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 11, 2011, 14:01:58 Nachmittag
Nein bitte kein Wutbürgertum!

Meteorite werden in der Geologie als absolute Kuriositäten und Exoten fast schon grundsätzlich ignoriert.
GEO-logie, ist die Lehre von der Erde. Meteorite weisen darüber weit hinaus. Die gehören in die Planeto-logie.
Sie erzählen uns - man bemerke allein schon die Wortarmut - von der "Geologie" anderer Himmelskörper,
in die Geologie spielen sie insofern hinein - jetzt hätt ich beinahe "nur" geschrieben - daß sie uns überhaupt verraten, wie die ganze Erde entstanden ist, die Planeten, was für Bedingungen und was für Prozesse im frühen entstehenden Sonnensystem geherrscht haben, wie die Planetenentstehung und die weitere Entwicklung der Planeten - also auch analog zur Erde, was wir anhand irdischer Gesteine nicht mehr nach vollziehen können, vonstatten gegangen ist,
wie der Innere Aufbau der Erde sein muß, den wir ja nicht direkt beobachten können, in welchen Zeitskalen sich etwas abspielt.
Das ist dem Geologen ziemlich fremd. Der interessiert sich eher nur für kleine Detailfragen, wie ne Ecke in der Landschaft aufgebaut ist, wie einzelne Gesteine oder einzelne Minerale ect. entstehen, welche Eigenschaften sie haben usw.
Dem ist so ein Meteorit - wie dem eingefleischten Mineraliensammler oder Kiesgrubengänger - ziemlich wurscht, vielleicht manchmal auch suspekt, weil er halt auf den Zettel nicht Lokalität "Wutzmühle" oder "Bad Schierke" schreiben kann.
Wäre also der Mineraloge ein Briefmarkensammler, so wäre der Meteoritler eher einer, der herausfindet, wie man Papier herstellt, Gummi gewinnt, Druckmaschinen baut, fragt warum da immer so komische Bilder und Zahlen drauf sind und nach dem ganz großen:  Wie? und "Warum"?

Was der Mineraloge nicht kennt, ist, daß egal mit welchem Mineral, egal mit welcher Stufe er rummißt und hantiert, daß die alle auuuuusnahmslos, einschließlich der Messaparatur und einschließlich ihm selbst als Beobachter - letztlich darauf zurückzuführen und aus dem bestehen, was der Rob L grad hier im andern Thread als Meteoritenrätsel herzeigt.
Meteorite schürfen tiefer in Raum und Zeit als jeder Bohrer des Geologen.
Meteorite sind der Urgrund - als solche müßten sie in jedem Mineralogischen Lehrbuch das Anfangskapitel bilden.
Das geht dem Mineralogen zu weit. Und Meteorite sind eher sowas für die NASA und so, niwwa?

Deswegen werden sie selbst an den Unis und Museen oft derart stiefmütterlich behandelt, zugegeben es gibt zwei Richtungen - zum einen die stete und gelegentlich rasant verlaufenden Entwicklung der Meteoriterei als interdisziplinärer Zugang zum Weltengebäude, Raum- und Planetenerkundung, nicht zu vergessen, die Urfragen nach der Entstehung des Lebens  (und für uns Romatiker auch die Philosophie)
und eben der Paradigmenwechsel an anderen Stellen leider, der Rückschritt, daß Meteorite nur noch als historische Kuriosa verwahrt werden.

Guxx hier in D - das MPI, das war absolute Spitzenforschung - das Institut vom Gottvater der Kosmochemie, dem Paneth selber gegründet.
Jetzt im Goldenen Meteoritenzeitalter, wo Meteoritenforschung fast überhaupt nichts mehr kostet und Unsummen für die Forschung, die sich in der Fragestellung teilweise überschneidet mit der Meteoriterei, wie die planetare Raumfahrt, wie die neue Exoplanetenforschung, usw. - und die zum Teil nicht die Ergebnisse liefern kann, wie die Meteoriterei, ausgegeben werden,
da wurde dieses Spitzeninstitut gegen die Wand gefahren, und die Sammlung von Weltrang vermodert nun als lästiger Lagerbestand irgendwo im Senckenbergmuseum.

Daa muß Dir der Zorneskamm schwillen, nicht wenn ein Mineralog oder Geolog, der nie für Mets zuständig war, sich verschätzt.

Jetzt nur mal als kleines Bsp. vor der Tür.  Wie traurig es mittlerweile um Perth, Moskau, Wien, Paris bestellt ist, braucht man ja nimmer zu sagen.


Zu Job kommen, Job gehen...

Ich find, diese Frage stellte sich eigentlich eher, bei solchen Vertretern wie in Australien, die binnen kurzer Zeit, die ganze Meteoriterei dort den Bach runter gehen lassen haben
oder auch bei Kuratoren, die aggressiv in den Medien behaupten, daß die Leute, die für den Hauptanteil des Weltmeteoritenbestandes und somit ihrer Forschungs- und Sammlungsbestände sorgen und immer schon gesorgt haben, Schädlinge der Wissenschaft seien, die wenn sie noch nicht kriminell sind, kriminalisiert werden müßten, und eben irgendwelche Fabelzahlen über Mengen und Preise verbreiten.

Wenn das dann gepaart ist damit, daß die Betreffenden keine eigenen Fundleistungen aufzuweisen haben oder noch schlimmer, wie es leider häufiger passiert ist, sich so wenig um den Forschungs- und Ankaufsetats der Sammlung, an der sie beschäftigt sind, gekümmert haben, daß diese so völlig verlottert und runtergekommen sind, daß diese öffentlichen Institute ihrem Auftrag nicht mehr gerecht werden können und so schlecht dastehen wie nie in ihrer Geschichte zuvor und sie nicht einmal mehr finanztechnisch mit provinziellen Dorfmuseen mithalten können,
und wenn gleichzeitig auch noch, selbst nach einer gewissen Einarbeitungszeit, die man jedem zugestehen muß,
trotzdem noch fast oder überhaupt keine Kenntnisse über die Entwicklungen in der Meteoriterei, die neuen Funde, welches Material da ist, wie vielfältig und wieviel billiger es geworden ist, wenn nicht die Standardreferenzquellen des Fachs bekannt sind, wenn nicht bekannt ist, wer die Meteorite findet und wo man sie bekommt, wenn keine Kenntnisse sich angeeignet wurden, über die Geschichte des Faches und die Historie der eigenen Sammlung, die diejenigen betreuen,
kurz wenn einfach die nötige Kompetenz fehlt, die für diesen Beruf nötig ist,

dann würde ich es tatsächlich für vielleicht günstiger halten, letztlich um Schaden von dem betreffendem Institut abzuwenden,
wenn sich solcherlei Leute, andere "Herausforderungen" suchen würden.

Das zu fordern allerdings, steht uns nicht zu, denn das ist Besetzungs- und Forschungspolitik und wir sind nicht in diesen Bereichen ausgebildet.
Wir alle können nicht mehr machen, als immer neue Meteorite und immer neue aufregende Meteorite zu beschaffen und zu finden, die Werbung für den Fachbereich zu machen, die sie meistens vernachlässigen und die Steine den Leuten hinterhertragen, effizienter und zu einem Bruchteil der Kosten der vergangenen 200 Jahre und aller Unterfangen, die die staatlich bestallten Meteoritler selber unternommen,
auf daß sie sie mit unseren Steuergeldern kaufen und weiter zu sorgen daß die Protagonisten selbst mit unseren Steuergeldern alimentiert werden.

Ansonsten sind wir völlig machtlos.

Nun, wie schon häufiger gesagt, das sind eben traurige Einzelfälle,
es gibt viele Institute sonst noch, wo die Leute eine treffliche Forschung und Sammeltätigkeit unterhalten und ausbauen
und wo auf diesem angesprochenen Feld weitaus kompetentere und engangiertere Wissenschaftler tätig sind.

Schade ist es zwar, daß sogar manchmal an den historisch renommiertesten Institutionen die Spitzenforschung preisgegeben und die Sammlungstätigkeit - gerade in diesen aufregendsten und günstigsten Zeiten in der Meteoritengeschichte faktisch eingestellt wird,
aber es bleibt uns halt doch nur ein Schulterzucken.
Viel entsetzlicher ist jedoch, daß die meisten Meteorite der Welt eben in Ländern gefunden werden, wo manchmal zwar eine Meteoritenforschung bestanden und durch Verbote und Gesetze abgeschafft wurde - aber es in der Regel sich um Länder handelt, die keine Meteoritenforschung kennen und aus Unkenntnis durch Verbote alle Fundmöglichkeiten zunichte machen,
weil davon eben auch die Spitzeninstute weltweit betroffen sind.
In solchen Ländern hilft nur Ausbildung. (wie im Übrigen auch in den Erstweltländern, wo wir solche Erscheinungen wie oben geschildert, beobachten müssen.)

 :prostbier:
Mettmann

So... und jetzt heeeer mit dem Geislinger Fundstückbild!

   
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: MilliesBilly am Februar 11, 2011, 14:07:04 Nachmittag
Der Bauer hat den Einschlag selbst des Nachts vor Ort gehört. In solch unmittelbarer Nähe des Geschehens dürfte er mit einiger Sicherheit nichts Spektakuläres gesehen haben, denn das Objekt hätte sich in der allerletzten Phase des Dunkelflugs befunden. Einzige Wahrnehmung vermutlich: "Plop".
[...]
Mit anderen Worten: der Mann wusste mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts von der Feuerkugel

Das stimmt so nicht: Natürlich sieht man am Ort des Falls die Feuerkugel, man hört den Knall, die Fallgeräusche und am Ende auch den Aufschlag, also das "Plop".

So geschehen beim Meteoritenfall 1932 in Prambachkirchen: Dort haben auch ein Bauer und einige Landarbeiter die Erscheinungen wahrgenommen (Leuchten, Knall, Fall- und Aufschlagsgeräusche) und die wussten damals - vor fast 80 Jahren! - tatsächlich sofort, dass das ein Meteoritenfall gewesen sein müsse.

Es mag einzelne Fälle geben, bei denen das zutrifft. Sie dürften aber, wie Mettmann schreibt, eher die Ausnahme sein. Es fällt ja auch auf, dass es im konkreten Fall Geislingen ziemlich viele Augenzeugen gibt. Gehört haben aber die allerwenigsten etwas, was insofern nicht verwunderlich ist, als hier allgemeine Übereinstimmung dahingehend zu herrschen scheint, dass die zweite und letzte Fragmentierung eher ein kleineres Ereignis war. Insofern unterscheiden sich halt auch die diversen Fälle.

In seiner letzten Flugphase fliegt das kosmische Ding bekanntlich dunkel, von daher hat der Bauer im akuten Moment wohl schwerlich etwas gesehen; dazu hätte er vermutlich Minuten davor den Himmel beobachten und dann auch noch die beiden Ereignisse: Lichterscheinung und mit einiger Verzögerung Schwirr-Pfeif-Plop aufeinander beziehen müssen. Das scheint mir nicht sehr wahrscheinlich.

Zumal der schwäbische Albbauer zu dieser Jahreszeit im Grunde nur aus einer einzigen Motivation heraus sein sein im Dunkel liegendes winterliches Feld aufsucht: er düngt es verbotenermaßen und daher eben heimlich mit Gülle. D.h. aber auch: er hockt auf seinem röhrenden Traktor. Und kriegt die beschriebenen Features alle mit? Nochmals: hoch unwahrscheinlich. 

Dazu das rotbraune Ding ...

I wanna believe, but I can't, sorry.

P.S. Der Prambachkirchen-Beschrieb wäre dennoch hoch willkommen!

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Greg am Februar 11, 2011, 14:08:36 Nachmittag
Zitat
Wenn Steine nach mehreren hundert Meter im freien Fall an dir vorbeirauschen, ist das sehr eindrücklich.

Danke für die Antwort. Ich kann nur versuchen, mir die Geräusche vorzustellen. An einer Wand ist dies bestimmt alles sehr bedrohlich. (Steinschlag von weitem hört sich ja schon unheimlich an, wenn immer mehr in Bewegung kommen, Geröll rutscht und es hallt).

Nochmal zum freien Fall:
Hast Du denn die Steine schon über Dir herannahen gehört oder erst, wenn sie an Dir vorbeigezischt sind?

Grüße
Greg
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: lithoraptor am Februar 11, 2011, 14:15:35 Nachmittag
Moin!

Also ich vermute mal, dass ich, wenn ich ein wie auch immer geartetes Geräusch in der Luft vor und über mir hören würde, welches mir schnell entgegen kommt, sicherlich meine Rübe so tief wie möglich einziehen würde, erst recht, wenn es ein Fauchen, Zischen, Knattern oder gar Knallen ist. :baetsch:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 11, 2011, 14:33:00 Nachmittag
Hihi, genau Andi,

da isses:    http://www.xs4all.nl/~dmsweb/fireballs/not_a_meteorite_20020406.jpg

Naja nix passiert ein lustiger Schwank eben, grad auch so wie der Professor ausschaut, tauglich für ein kleines Stückerl a la Pocci oder Thoma.

Aber verpaßt, wie gut daßmer da Alternativen haben - Dreiakter - "Der Meteorit" ..... fürs Chiemgauer Volkstheater.....    (iiiek, bin schon auf der Flucht..)

Mei bisserl arg übereilige Eitelkeit, hätt ja nur einen Sammler oder den Dieter fragen müssen,
nu mußt und wird er auch ein bisserl Spott ertragen haben müssen.

Wir in Bayern sind ja da ned so, gell?

 :prostbier:
Mettmann 
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: herbraab am Februar 11, 2011, 14:54:10 Nachmittag
P.S. Der Prambachkirchen-Beschrieb wäre dennoch hoch willkommen!

Bitteschön:

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=6167.0

:hut:
Herbert
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: pallasit am Februar 11, 2011, 15:16:03 Nachmittag
Zitat
Wenn Steine nach mehreren hundert Meter im freien Fall an dir vorbeirauschen, ist das sehr eindrücklich.

Danke für die Antwort. Ich kann nur versuchen, mir die Geräusche vorzustellen. An einer Wand ist dies bestimmt alles sehr bedrohlich. (Steinschlag von weitem hört sich ja schon unheimlich an, wenn immer mehr in Bewegung kommen, Geröll rutscht und es hallt).

Nochmal zum freien Fall:
Hast Du denn die Steine schon über Dir herannahen gehört oder erst, wenn sie an Dir vorbeigezischt sind?

Selber erlebt und  beschrieben habe ich keine Steinlawine, sondern das Geräussch von Steinen, die sich hoch oben aus der Wand gelöst haben und in freiem Fall an mir vorbeigerauscht sind. Das kommt in stark überhängenden Wänden vor, aber auch in relativ senkrechten, wenn die Steine oben aufprallen und dann von der Wand weggeschleudert werden.
Man vernimmt das Geräusch, die Steine sind zu schnell um sie sehen zu können. Der Aufprall ist teilweise auch nicht in der Nähe, sondern weit unten am Wandfuß.

Fallen die Steine nur in geringer Entfernung, hört man sie nur kurz vor der spürbaren/hörbaren  Druckwelle/Schallwelle.

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 11, 2011, 15:22:57 Nachmittag
Mein schönstes Ferienerlebnis.

"...Die kleine Luise Meisohle spielte an jenem Abend mit einigen Freunden in der Nähe ihres Elternhauses in Bergkamp. Es war so gegen 18:30 Uhr als die Kinder ein knatterndes Geräusch vernahmen. Das Geräusch hörte sich an, wie ein altes Mofa, jedoch kam es eindeutig aus der Luft. Plötzlich verstummte das Geräusch. Daß da irgendetwas nicht stimmte, bemerkten die Kinder sofort und begaben sich auf eine Suchexpedition in die vermutete Schallrichtung.
Es sollte nicht lange dauern, da fanden die fünf Freunde auf dem angrenzenden Nachbargrundstück der Familie Revers-Ubbenhorst im Garten ein etwa 40cm tiefes Loch.
Eine flache Mulde umgab das Loch, dessen röhrenhafte Öffnung gegen 60° zur Bodenfläche geneigt war. Die Öffnung wies in östliche Richtung. Vorsichtig stocherte die lustige Kinderschar mit einer Eisenstange in der Öffnung herum. Als jedoch etwas Rauch oder Dampf aus dem Loch aufstieg, bekamen es unsere Freunde mit der Angst zu tun. Sollte der Sputnik, der in aller Munde war, dort abgestürzt sein? Jedenfalls hielten es die Kinder für Besser, die Bergung des Objekts auf den nächsten Morgen zu verschieben. Die Erwachsenen sollten von dem Vorfall kein Wort erfahren. Die Kinder bewahrten an jenem Abend ihr Geheimnis.  ...."
                                                                                 
und so weiter
und so fort
und Timmy, der Hund.
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: ben.g am Februar 11, 2011, 15:45:27 Nachmittag
... und dann hammse ihn in fünf Teile zerkloppt.
War das nicht Ramstein?
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: karmaka am Februar 11, 2011, 16:11:32 Nachmittag
Zitat
... und dann hammse ihn in fünf Teile zerkloppt.
War das nicht Ramstein?

Neeee, das war Ramsdorf.

Aber 'Rammstein':groll::boese: hätten wohl gerne den nickeleisenharten und wuchtigen Soundtrack zum Einschlag 'komponiert'  :laughing:

Und hier das Ferienerlebnis zum Nachhören.

Der O-Ton der inzwischen großen Luise:   http://www.uni-muenster.de/imperia/md/audio/wwu/afo/meteoritneu.mp3

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 11, 2011, 16:30:09 Nachmittag
Hopp, hier muß sofort einer mal die Aufnahme des Bovedyfall-Knalls hinlinken,
den seinerzeit zufällig eine Hobbyornithologin beim Vogelstimmenaufnehmen derwischt hat.

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: karmaka am Februar 11, 2011, 16:55:18 Nachmittag
Zitat
Hopp, hier muß sofort einer mal die Aufnahme des Bovedyfall-Knalls hinlinken,
den seinerzeit zufällig eine Hobbyornithologin beim Vogelstimmenaufnehmen derwischt hat.

Et voilà (nach 2:22 Minuten zu hören):
http://www.youtube.com/watch?v=4quxN02-Rwo

Und hier für die Genießer und Freunde des gepflegten Soundscapes zum Immerwiederhören als download: http://fernlea.tripod.com/bovedy.wav

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: MilliesBilly am Februar 11, 2011, 16:56:17 Nachmittag

Muss sich ungefähr so (http://www.youtube.com/watch?v=ftqJQaL_5UY) anhören.
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: ben.g am Februar 11, 2011, 17:14:57 Nachmittag
Zitat
... und dann hammse ihn in fünf Teile zerkloppt.
War das nicht Ramstein?

Neeee, das war Ramsdorf.

Na Mensch, mein ich doch!  :laughing:
Ich weiss auch nicht warum ich immer Rammstein sage, wenn ich Ramsdorf meine  :smile:

Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 11, 2011, 18:19:22 Nachmittag
Rumsfeld! Ben, Rumsfeld.

Denn in den mündlich tradierten Mythen und Traumreisen der alten Westfalen haben wir denselben Reflex auf dieses kosmische Ereignis auch sprachlich überliefert wie es bei "Campo del Cielo" der südamerikanischen Indianer oder auch bei den australischen Aborigines zu beobachten ist.

Das knatternde Mofa ist gleichbedeutendend mit dem Himmelswagen des Chiemgauer Phaeton, den schon Herodot beschreibt und der Traumschlange die den australischen Schamanen in seiner Ekstase begleitet; auf ihm, dem Mofa, kommt die oberste Göttin Westfalens, "Walter" heißt sie, herabgeritten um so eine astrale Verbindung mit den Oberen der Priesterkaste, den sogenannten "Kumpels" einzugehen und sie sehend zu machen und deren Herrschaftsanspruch dadurch zu legitimieren.
Durch die bei diesem Fall von Rumsfeld aufgetretenden Drücke, ein sehr kohliger Komet im Übrigen, wurden die dort wachsenden Urwälder zu Steinkohle gepreßt und diese Kohlevorkommen, die dann den Westfalen zur Verfügung standen, waren der Trigger für einen Kultursprung, da sie dadurch zur Erzverhüttung befähigt wurden und allein dadurch letztendlich Borussia Dortmund die Champions League gewinnen konnte.


Oderso.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: ben.g am Februar 11, 2011, 18:37:21 Nachmittag
Genau. Borumssia Dortmund
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Marco Nelkenbrecher am Februar 11, 2011, 18:54:43 Nachmittag
Hallo,

ich hab lange überlegt, ob das hier rein passt oder nicht ...

Zitat
Herrjeh, Sternwarten sind halt auch oft der ungünstigste Ort sowas bestimmen lassen zu wollen,
es sei denn, dort gibt es einen versierten Meteoritensammler, halt so wie in Singen, Stuttgart, München oder jetzt unser neues Mitglied aus Nürnberg.

Ohweh  ....

Ich denke nämlich mal, dass ich mit "neues Mitglied aus Nürnberg" gemeint bin.

Also - wenn es definitiv kein Met ist, sehe ich das schon. Ich würde mir aber NIE anmaßen, zu entscheiden, ob es wirklich einer ist. auch nicht zu 95%! Ich stehe sehr am Anfang der Met-Sammelei.

Natürlich freut es mich, wenn man von mir ein kompetentes Bild gewinnt. Aber bitte: Überschätzt mich nicht!

Grüße
Marco
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Peter5 am Februar 11, 2011, 22:52:08 Nachmittag
"Geislinger Meteorit möglichweise gefunden" lese ich gerade in der Überschrift..  :eek: :eek:

.. und schon wieder 3 ganze Seiten zum Durchlesen.. beinahe übersehen .. aber danke, dass Ihr meiner Bitte mit dem extra Thread entsprochen habt!  :super:

.. bloß komme ich jetzt erst ab Sonntag wieder dazu hier alles sorgfältig ab Seite 1 zu lesen.. na auf jeden Fall dann schon mal Glückwunsch an den Finder und ich denke ihr habt den Fund dann auch hier im Forum abgelichtet bzw. habt ein Foto davon ergattert .. bin schon gespannt.. .  :smile:

bis Sonntag dann .. gute Nacht erst mal ..

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: as67 am Februar 12, 2011, 07:59:15 Vormittag
Guten Morgen,

hier die "Auflösung":
http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/art5573,838391

Ob der angebliche Landwirt tatsächlich existiert und womöglich was gehört hat, aber das falsche "gefunden"  :einaugeblinzel: hat, bleibt leider offen...

Viele Grüße aus Geislingen
Alex
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Buchit am Februar 12, 2011, 08:04:36 Vormittag
Hallo an alle  :hut:

Autsch! Wer von Euch hat bei der letzten Suchaktion billige Saharameteoriten ausgestreut???

Gruß, Holger
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Peter5 am Februar 12, 2011, 08:37:04 Vormittag
Na, habs jetzt doch noch mal geschafft, während meines morgendlichen Kaffees hier reinzuschauen . :smile:

Zitat
http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/art5573,838391

Trittbrettfahrer also ..  :traurig:.. ist ja eigentlich auch schon fast wieder logisch, dass solch ein Ereignis diese "Zunft" auch anzieht. Wundert mich jetzt fast schon, dass es nicht bereits viel mehr solcher "Hochstapler" dazu gab.  :fingerzeig:

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Dave am Februar 12, 2011, 11:25:48 Vormittag
Also nun wissen wir auch warum er seinen Namen nicht nennen wollte und er auch keinen Funort angeben wollte. Es gibt einfach keinen Fundort und er wusste sicher ganz genau was er tut deshalb auch kein Name der genannt wird.
Wenn er sich wenigstens informiert hätte und einen Chergach genommen hätte, aber einen verwitterten braunen Wüstenmet mit Wüstenlack also viel dümmer kann man nicht sein.

Solche Leute regen mich echt auf, frag mich was das soll, denn rauskommen tut es immer 100%ig. Diese Person müsste man sofort wegen Betrugs anzeigen, denn das ist es doch was er gemacht hat.  :ehefrau:  

Gruß (ein erregter) David
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: karmaka am Februar 12, 2011, 11:38:07 Vormittag
Zitat
Dass sich Sammler und professionelle Sucher in einem Spannungsfeld bewegen, will Grau gar nicht bestreiten.
(http://www.swp.de/geislingen/lokales/geislingen/art5573,838391)

Das müsste ja auch nicht sein, denkt man an die Gemeinsamkeiten, d.h. den Ursprung des Sammelns und Suchens: die Leidenschaft für Meteoriten.

Gemeinsame Potentiale ließen sich, wenn gewünscht, durchaus bündeln. Dennoch, jegliches 'Bad Blood' trotz des 'Spannungsfelds' sollte von allen unbedingt vermieden werden, denn es ist einfach unwürdig für unsere Meteoritengemeinde.

Und deshalb, Thomas, wünsche ich auch dir viel Erfolg bei der Suche. Es ist ja inzwischen ein 'Suchen gegen die Zeit und das Wachstum' :einaugeblinzel:

Zitat
Dass "frische" Meteoriten eine gewisse Goldgräber-Stimmung auslösen, wird verständlich, wenn man die lukrativen Finderlöhne betrachtet. Je nach chemischer Zusammensetzung des Objekts reißen sich Wissenschaft und Museum darum, so dass in seltenen Einzelfällen schon mal der dreifache Goldpreis bezahlt wurde.

Und immer wieder kommt der Hinweis auf den 'finanziellen Wert'. So wie bei den sogenannten 'Meteorite Men', wenn wieder das Dollarzeichen aufblinkt.
Uns 'Sammlern' ging es doch mehrheitlich um das erhabene und einzigartige Erlebnis einmal im Leben einen frisch gefallenen Meteoriten zu entdecken.
Das ist nämlich mit Geld nicht zu bezahlen, denn es hat einen ideellen Wert.
Vom 'wissenschaftlichen Wert' an sich wird wieder einmal nicht gesprochen, die Museen und die Wissenschaft 'reißen sich' angeblich nur um eventuelle Funde. Was für eine unwürdige Darstellung der Kuratoren und Wissenschaftler!
Den implizierten Aspekt der 'Gier' sollte man bei einer öffentlichen Darstellung möglichst in den Hintergrund rücken oder gar nicht erwähnen.
Aber vielleicht ist dies auch nur meine 'naive' oder 'zu idealistische' Lesart des Artikels.  :gruebel:

Ihr dürft mir da sehr gerne widersprechen, denn hier im Forum ist der Diskurs ja ausdrücklich erwünscht und wird wertgeschätzt  :smile:

Man könnte übrigens auch mal auf das unglaubliche Expertenwissen in Sammlerkreisen verweisen. Dies ist zwar im engeren Sinn nicht 'professionell',
sondern im besten Sinne des Wortes 'amateurhaft', aber dennoch in Bezug auf die Wissensqualität 'quasi-professionell'.

Auch hier gibt es gewissenmaßen den im Artikel 'konnotativ mitschwingenden' Gegensatz zwischen 'professionellem Sucher' und wie auch immer gearteten Sammlern nicht wirklich.

Herr Knut Metzler und Dieter Heinlein sind nun also auch involviert. Das sind gute Neuigkeiten.
Dann gibt es ja wohl keine Falschmeldungen mehr. :smile:


PS: Nicht aufregen, Dave! :einaugeblinzel:

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: MilliesBilly am Februar 12, 2011, 12:58:04 Nachmittag
Hallo an alle  :hut:

Autsch! Wer von Euch hat bei der letzten Suchaktion billige Saharameteoriten ausgestreut???

Gruß, Holger

Ich glaub, der Mettmann hat ein irgendwie angespanntes Verhältnis zu Gleisschotter.
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 12, 2011, 14:07:13 Nachmittag
Tschuldigung, auch auf die Gefahr hin, eins auf den Deckel zu bekommen...

Zitat
Dass sich Sammler und professionelle Sucher in einem Spannungsfeld bewegen

Da fehlt vielleicht ein bestimmter Artikel, Singular,  vor dem "professionelle".

...denn so einen Schwachsinn hab ich ja noch nie gelesen.

Alle professionellen Sucher (sind ja alles selber Sammler) stehen im prächtigsten und einträchtigsten Verhältnis zu den Sammlern,
denn sie leben ja von diesen und für die machen sies ja überhaupt auch.
Weswegen sie von den etwas verwirrteren Tatterern unter den Wissenschaftlern zusammen mit den Sammlern in einem Topf als Mafia diffamiert werden.

Ja, wieder sehr ungut, der Hinweis auf irgendwelche Riesensummen.
Mag ja sein, daß in isolierten Fällen Kuratores über den Löffel balbiert wurden,
aber in großem und ganzen sind die Meteoritenpreise so sensationell zusammengebrochen, daß es nichts mehr dafür gibt.
Siehe anderer Thread, Meteorite sind hundertemale ewig seltener als Perigord und Albatrüffel,
das allermeiste was im Jahr gefunden wird, kommt aus der Wüste und ist gewöhnlicher Chondrit von der Art, wo man 30-50Euro im Kilo zahlt
im Ggs. zu 2000-6000Euro für sonen gstingerten Pilz.
Und der Forschung ist völlig wurscht bzw. ists für die Planetologie unerheblich, ob der Stein vom Asteroid, vom Mars, vom Mond
in Geislingen, in der Sahara oder in der Antarktis gefallen ist.

Es gibt mittlerweile kein Sammelgebiet und keine Forschungsobjekte, die angesichts ihrer Seltenheit und des Aufwandes der betrieben werden muß, um überhaupt was zu finden oder zu generieren,
die derart unterbewertet werden, wie die Meteorite.

Und mit dem drum reißen, das hat man in anderen Ländern, aber in Europa leider immer weniger,
weil immer mehr, sagen wirs mal höflich "beamtisch-gemütlich"-inerte Wiss.ler an Posten gelangt sind, die alles so verkommen lassen,
daß selbst an den einst berühmtesten und renommiertesten Instituten der Welt - eine moderne angemessene Forschung nimmer stattfinden kann und just in den Zeiten, wo man durch die privaten eine ungekannte Auswahl an Meteoriten hat, zu Preisen von einem zehntel, zwanzigstel in einzelnen fällen einem Fünfzigstel, dessen, was just dieselben Sammlungen 200 Jahr lang zahlen haben müssen und zu Preisen die um einen Faktor 100-1000 niedriger liegen, als das, was rauskommt, wenn öffentlich finanzierte Suchen durchgeführt werden, die Sammlungstätigkeit eingestellt wird.

Einzige Spannungsfeld was es gibt, das sind die Einzelfälle,
wo schlecht ausgebildete und für Teilbereiche ihres Beruffelds völlig inkompetente Wissenschaftler/Kuratoren ein solch künstliches Spannungsfeld aufbauen wollen, in dem sie einen Popanz in den Medien kreiieren, der der Faktenlage und der Historie hohnspricht, von den Hauptlieferanten ihrer Forschungs- und Sammlungsobjekte als gefährliche Parasiten und Schädlingen der Wissenschaft
und die so sich eine Legitimation schaffen wollen, in ihren Ländern Gesetze zur Enteignung und zum Meteoritenbann in privater Hand durchzudrücken,
mit bittersten Folgen für den Meteoritenwissenschaftsstandort, den Nationalsammlungen, ihren eigenen Kollegen und den internationalen, wie weithin zu beobachten ist, in den Ländern, wo das geschehen.

Aber das sind Einzelfälle,
die meisten Kuratoren und Wissenschaftler wissen, was der Privatsektor für sie leistet.

Andere Sache,

was mich manchmal stört, ist, das solche Halunken, die irgendwelche Billigkäufe aussem Ebay hierzulande der Meteoriterei als Eigenfunde unterjubeln zu versuchen, nicht rechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
Es ist mehr als ein lustiger Kavaliersdelikt. Jetzt in dem Fall, wenn ein Museum tatsächlich den Stein gekauft hätte, wärs ein vollendeter Betrug, mit einem tatsächlichen Schaden von paar Tausend Euro,
aber es reicht ja schon, wenns einen NWA als vorgeblichen deutschen Neufund an ein Institut geben. Bei der Klassi, grad wenn Isotope gemacht werden, ist man schnell bei ein paar Tausend Euro - Geld was dem Institut dann fehlt und Steuergeld.
Das sollte man dann auf jedenfall solchen Halunken in Rechnung stellen, um den Schaden zu ersetzen und um für die nötige Abschrenkung möglicher Nachahmer zu sorgen.

 :prostbier:
Mettmann

PS: Geh Milly - Wir haben kein angespanntes Verhältnis zu Gleisschotter,
wir sind nur unendlich faszinierter von den anderen Sachen die uns dieses kleine Zeitfenster ermöglicht und bescheret hat.
Gleisschotter hattmer halt zu Niningerszeiten genug ghabt und zum Gleisschotter werdmer zurückkehren, wenns so weiter geht und ois zugesperrt wird.
Das wir keinen Gleisschotter ham, liegt daran, daß man ihn bei den Preisen, den die Sammler dafür bereit sind zu zahlen, betriebswirtschaftlich nicht machen kann. Und ehrlich gesagt, müßten die Geislinger Wanderer nun ja am eigenen Leib erfahren haben, daß die 20 oder 30$ im Kilo, die die Sammler die letzten Jahre nur noch bereit waren zu zahlen, nichts anderes als eine Beleidigung für jeden armen Nomaden sind, der den Buckel krumm macht, den westlichen Sammlern das Zeug zu suchen.  Solche Preise sind unethisch.
Wer sowas nur zahlen will, der braucht sich feins ned über erm, den "kik" echauffieren.
Und dafür dürfen sich die armen Leut auch noch von so Gestalten a la Schmitt, Smith, Bevan, Planche, Kathiri usw. verhöhnen und öffentlich beschimpfen lassen.
Sehr traurig, das zu sehen.  Ich finde der MetSoc stünde mal ein Verhaltenskodex gut an. Dasse solche Bauerntrampel zurechtweisen können.
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: MilliesBilly am Februar 12, 2011, 14:55:01 Nachmittag
Hallo an alle  :hut:

Autsch! Wer von Euch hat bei der letzten Suchaktion billige Saharameteoriten ausgestreut???

Gruß, Holger

Ich glaub, der Mettmann hat ein irgendwie angespanntes Verhältnis zu Gleisschotter.




PS: Geh Milly - Wir haben kein angespanntes Verhältnis zu Gleisschotter

Aufgrund irgendeiner Tücke stehen mir hier im Forum keine Smilies zur Verfügung (was ich zur Not verschmerzen kann), so auch im konkreten Fall kein Ironiegrinser. Dachte, es wäre klar im Kontext. Also, extra nochmal, für oben: Obacht, Ironie !!!
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: Mettmann am Februar 12, 2011, 15:58:18 Nachmittag
I woaß doch, MillyPfanilly,

aber schau, die Geislinger Weltöffentlichkeit liest ja ausnahmsweise mal mit in diesem Thread!
Sodaß ich den Spielball gern aufnehmen, um in Bußpredigten die Sünder an der Weltmeteoriterei zur Umkehr zu mahnen angesichts der Mettapokalypse, die sie herbeiführen,
und eben hinweisen kann,

daß leider mittlerweile beileibe nicht nur im Staate Dänemark einiges faul ist

und daß, wennse so weiter machen, selbst die stursten Betonköpfe in 10 oder 20 Jahren wimmern und barmen werden,
wenn der letzte Stein geworfen sein wird (und wasse dann wahrscheinlich in ihrer Verblendung auch wieder den privaten in die Schuhe schieben zu trachten suchen werden),
von der Jetzt- als der Guten Alten Zeit schwadronieren werden,

als die Händler noch resch, die Kuratoren noch schneidig, die Märse noch süffig,
und überhaupt auf die Gujohtiihn hat unser Herr Bevan eeeh noch keinen gschickt*
denn es war eine liebe, die guade aaalte Zeit.

*und das ists, wasse grad genau die Jahre jetzt tun.
Ohne Gewissen, ohne Ver- und Anstand... und das besonders kranke daran:  Völlig ohne Not.

...ham halt zuviel Freizeit schätz ich mal.
Anständige eeeehrliche Oaaabeiter tun sowas nämlich nicht.

Unterschätzt es bitte nie.
Die Lage - in den 30 Jahren, seit ich das erstemal an einen Meteoritenhingerochen - war noch nie so ernst.

 :prostbier:
Bruder Martinus
Titel: Re: Geislinger Meteorit möglicherweise gefunden???
Beitrag von: herbraab am Februar 13, 2011, 14:51:42 Nachmittag
Eine siebenstelligen Preis erzielt man für das Fundstück jetzt wohl nur noch, wenn in Simbabwe-Dollar abgerechnet wird...  :auslachl:

Grüße, Herbert