Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de
Goldwaschen => Goldwaschen - gewußt wie ! => Thema gestartet von: Jens ohne z am März 26, 2009, 21:14:35 Nachmittag
-
Hallo,
vor einigen Tagen stolperte ich in einem alten Werk über den Begriff "Kuh" im Zusammenhang mit dem Goldwaschen an der Saale.
Die Bezeichnung habe ich in alten Schriften schon öfters gelesen aber nie herausbekommen um was für ein Gerät es sich dabei wirklich handelt.
Angeblich wurden für diese Konstruktion sägerauhe Bretter verbaut...
Wer hat eine Idee?
Glück Auf!
Jens
-
Hallo Jens,
hast du mal den Christian befragt. Sein Holztrog zum Waschen sieht ja fast wie 'ne Kuh aus nur ohne Hörner. :smile:
Im Web ist wohl nur der eine Satz zu finden:
"Kuh - beim Goldwaschen schräges Gerüst von ungehobelten Bretern, auf dem der Goldsand ausgewaschen wird."
(http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Kuh+%5B1%5D (http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Kuh+%5B1%5D))
:winken: MetGold
-
http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Kuh+%5B1%5D (http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Kuh+%5B1%5D)
Hallo Peter,
ja, die Seite hatte ich auch schon gefunden. :super:
Ich bräuchte halt eine zeitgenössische, möglichst genaue Beschreibung oder sogar eine Abbildung.
Christian legt auf seine Rinne übrigens ein Tuch. Bei einer "Kuh", bei der die Bohlen wohl ungehobelt sind, fängt sich das Gold in den Holzfasern.
Grüße
Jens
-
Hallo Jens,
Ein Auszug aus „Rheingold – Basel und das Gold am Oberrhein“ von Albert Spycher:
„Wenn die Waschprobe befriedigte, konnte die anstrengende Arbeit an der Waschbank, auch <Goldwaschherd>, <Britisch> oder <Kuh> genannt, beginnen. Diese ungefügen Geräte sind ähnlich gebaut, ob sie aus Speyer oder Umiken AG stammen oder von einem französischen <orpailleur> am elsässischen Rheinufer aufgestellt wurden. Um eine solche Waschbank nachzubauen, müsste man eine rechteckige Tafel aus Tannenholzdielen von ca. 190X80 Zentimetern zusammenfügen, diese an den Längsseiten mit 3 Zentimeter hohen Randleisten und mit 2 ungleich hohen Stützenpaaren, ca. 20 und 50 Zentimeter, versehen. Auf das höherliegende Ende des Tisches montiert man die <Hurd>, das <Hürdel> oder <Gatter>, einen seitlich kippbaren Sturzkorb aus Holzstäben oder Weidengeflecht. Der Tisch wird mit 2 bis 3 Tüchern ausgelegt, so dass sie sich ziegelförmig von oben nach unten überdecken.“
Grüsse Willi :prostbier:
-
Hallo Jens,
Abbildungen zum Beispiel:
http://www.hgv-altrip.de/downloads/leben-am-strom/altriper-goldwaescher.pdf (http://www.hgv-altrip.de/downloads/leben-am-strom/altriper-goldwaescher.pdf)
Die Arbeitsgeräte des letzten Speyrer Goldwäschers Ganninger (ca. 1890) sind im Historischen Museum der Pfalz in Speyer aufbewahrt.
Grüsse Willi :prostbier:
-
Hallo Pallasit,
also, wie ich schon fast vermutet habe, doch ein recht einfacher Herd. Halt ohne Löcher oder Querrillen wie bei Agricola beschrieben.
Die Abbilungen in dem Link kenne ich schon; sind leider die "klassischen" Herde mit Tüchern, Löchern oder anderen Barrieren.
Ist in der von Dir zitierten Schrift eine Abbildung?
Grüße
Jens
-
Hallo Jens!
Per e-mail könnte ich Dir ein Photo von Goldwäschern ("mit Kuh") von Speyer zusenden!
schöne Grüsse von
Achim
-
Hallo Achim,
Per e-mail könnte ich Dir ein Photo von Goldwäschern ("mit Kuh") von Speyer zusenden!
gern, meine Adresse haste ja... :super:
Grüße
Jens
PS. mit Quellenangabe?
-
Hallo Jens!
Die e-mail mit dem Photo habe ich an Dich versendet!
Besonders gut gefällen mir die historischen Goldwasch-Gerätschaften, auch der Eimer mit dem langen Stiel (dürfte sehr praktisch sein...)!
schöne Grüsse von
Achim
-
Hallo,
ein interessanter Link für historisch Interesierte: GEORG AGRICOLAS DARLEGUNGEN UND ILLUSTRATIONEN ZUM GOLDWASCHEN (http://www.mnuai.ro/docs/apulum/articole/a10-259-272.pdf) von Herrn Wilsdorf
@Achim, Das Bild habe ich bekommen. :super: Wo wird das "Teil" als Kuh bezeichnet?
Solche "Eimer" gibt es bei uns in jedem Dorf und auf jedem Hof. Damit werden Jauchegruben entleert. :laughing:
Das dürfte sich wohl nur bei besonders feinem Sand als nützlich erweisen...
Grüße
Jens
-
Hallo Jens!
Rechts auf dem Photo ist die Goldwasch-Werkbank ("Kuh") zu sehen. :super:
Dabei wurde mit einer Schaufel Kiesmaterial auf die "Kuh" appliziert und dann wurden die "Eimern" mit Wasser gefüllt und über der "Kuh" (Fell) ausgeschüttet!
Gold sammelte sich im Fell! :lechz:
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
-
sehe auf dem Bild nur eine Rinne, einen Herd und eine Schubkarre.
Jens
-
Hallo Jens!
Herd = "Kuh"
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
-
In der von mir zitierten Schrift sind die übliche historischen Abbildungen (Agricola ... Daubrée...). Interessant finde ich die Photograpien von Ganninger beim Goldwaschen. Seine "Kuh" hat auch Hörner. Ein Bild zeigt wie er überschüssiges Quecksilber mit blosen Händen aus dem Amalgam auspresst! Das ist eher nicht zum nachmachen.
Glück Auf!
Willi
-
Hallo Jens!
Herd = "Kuh"
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Aha! Wenn es denn so einfach wäre hätte ich diese Frage hier nicht gestellt.
Nicht umsonst werden in der Literatur "der Herd" und "die Kuh" erwähnt. Manchmal sogar in einem Satz! Also muss es sich dabei um verschiedene Gerätschaften handeln.
@Willi, Könntest du mir das Bild eventuell zusenden?
-
Hallo Willi!
Das Bild würde mich aus sehr interessieren!
Könntest Du es mir auch zusenden?
Meine e-mail-Adresse ist: AchimSvenFaforke@aol.com
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
-
Hallo Achim/Jens,
Mach ich gerne, dauert jedoch ein bischen, mein Scanner ist defekt.
Grüsse Willi :prostbier:
-
Hallo Willi,
melde mich auch als Interessent an. info ät sammelfan . de
:belehr: Fotos mit defektem Scanner: Man lege das Bild auf den Scanner und knipse es mit der Digitalkamera! :auslachl: :lacher:
:winken: MetGold
-
eine neue "Beschreibung" einer Kuh:
(Bild 2: meine Privatkuh)