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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: APE am August 02, 2008, 18:01:44 Nachmittag

Titel: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: APE am August 02, 2008, 18:01:44 Nachmittag
Ja dieses Thema interessiert mich nun doch etwas mehr als früher, denn für mich haben die Meteoritenfälle von La Mancha und Peru etwas unerwartetes gezeigt.

Staub  -  Nebel  -  Gestank


 :3nix:
Früher, wenn ich in den alten Texten laß, von den Berichten der Zeugen über Schwefelgeruch oder plötzlich aufkommender blutiger Regen bzw. starker Nebel unerklärlicher Art, genau da begann ich immer zu lächeln und dachte abfällig, ach ihr Unwissenden, was habt ihr nur für Phantasie. Oder - welcher Klierfink mußte den ernst gemeinten Zeugenbericht mit solchen Fakten, die augenscheinlich nicht stimmen können, verunstalten.
Je mehr ich darüber aber nachdenke, um so mehr scheint es mir heute so, daß ich womöglich nicht eingestehen will, was tatsächlich damals passiert ist. Vielleicht ist tatsächlich, wie oft behauptet, manchmal ein grauenhafter Schwefelgestank in der Luft gewesen und darum hat man dann an den Teufel gedacht. Ich dachte immer es war anders herum, so ein grausamen Knall und so, das kann nur ein Teufelswerk sein und so muß es ja wohl auch nach Schwefel und so weiter riechen. Aber in Peru da hat es  ja nun wirklich gerochen, als hätte der Teufel persönlich einen fahren lassen ... Gut nicht unbedingt nach Schwefel ...
 :dizzy:

Frage, wer kennt solche Geruchs-Berichte bei einem Met-Fall, die nicht all zu weit in der Vergangenheit liegen?

In Zeugenberichten von Stannern (Fall 1808) kann man ja lesen:
"... hörte man zwischen halb sechs und sechs Uhr, bei einem plötzlich eintretenden Nebel, jedoch bei heiterem und wolkenleerem Firmament ,einen heftigen Knall ..."
Klar dachte ich bis her, die wollen eine Meteorwolke beschreiben, die ja bei einem solchen Meteoritenfall dazu gehöret.
ABER  - Es geht ja noch weiter:
"... Der Nebel hatte sich gleich nach dem ersten Schlage so sehr verdichtet, daß man in einer Entfernung von nur 12 Schritten keinen Gegenstand unterscheiden konnte. ..."
 :unfassbar:
Wenn ich mal nachdenke und meine Erfahrungen mit dem La Mancha Fall vor einem Jahr vergleiche, so könnte tatsächlich ab und zu ein sehr dunkler Neben entstanden sein. In Spanien jedenfalls entstand eine sehr beeindruckende Meteorwolke, die sehr tief ging, und teilweise als dunkelgrau bezeichnet wurde. Der Meteoroide dort hatte sich fast komplett in Staub aufgelöst, weil er selbst wie gepreßter Sand daher kam. Wir fanden nur kleinste Fragmente dort. In Stannern kamen dagegen schon schöne Brocken runter, vielleicht war ja damals der Eindringling etwas größer. Möglicherweise sogar viel größer, wenn auch dort ein hoher Prozentsatz in Staub zerbröselt wurde. Kann ja sein. Eine Meteorwolke könnte möglicherweise gar bis zum Boden reichen.
Feinster Staub oder gar Ruß könnten als Kondenspunkte in nicht so trockenen Gebieten wie La Mancha in Zentralspanien durchaus zur Wolkenbildung beitragen und vielleicht sogar einen Regenguß auslösen, der den Dreck aus der Luft holt. So etwas konne man ja bei einem Vulkanausbruch schon oft beobachten.

Schreib doch mal was Ihr darüber denkt. Oder bringt mal ein paar Beispiele zur Diskussion mit. Mich würde es jedenfalls interessieren!

Beste Grüße
Thomas
 :winke:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Zumthie am August 02, 2008, 23:54:58 Nachmittag
Auch wenn der Chiemgau-Impakt von vielen hier abgeleht wird, muß ich in diesem Zusammenhang doch noch einmal aus der Veröffentlichung des CIRT zitieren (http://www.chiemgau-impakt.de/impakthorizont.html (http://www.chiemgau-impakt.de/impakthorizont.html)):
"... Für die extreme Korrosion bis hin zur teilweisen Auflösung der Gesteine kann ein Prozeß herangezogen werden, der in dieser Form bei Impakten noch nicht direkt beobachtet worden ist aber eine sehr plausible Erklärung abliefern würde. In der Impaktforschung gilt es als gesichert, daß sich in der gewaltigen Explosionswolke eines Impaktes reichlich Säuren bilden können. Während Salzsäure und Schwefelsäure aus vom Impakt betroffenen chemischen Sedimentgesteinen (Chloride, Sulfate) hergeleitet werden, sollte sich Salpetersäure in großen Mengen unter Beteiligung des Atmosphärenstickstoffs bilden.

Es ist vorstellbar, daß genau dieser Prozeß beim Chiemgau-Impakt abgelaufen ist: Eine Bildung großer Mengen von Salpetersäure in der gigantischen Explosionswolke des postulierten Kometen mit einem anschließenden Abregnen herab auf die dann der Zersetzung ausgelieferten Gesteine. Es wäre dann offensichtlich das erste Mal, daß Auswirkungen der beim Impakt theoretisch geforderten Salpetersäurebildung tatsächlich zu beobachten sind.
..."

Das Nachdenken über solche möglichen Vorgänge bei Impakten kann sicher nicht schaden.
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Aurum am August 03, 2008, 12:10:54 Nachmittag
Hallo,

nach dem lesen des Beitrages von Zumthie , machte bei mir etwas Klick, und mir viel wieder ein was ich mal gelesen hatte .
Bei der Explosion / Impakt eines großen Brockens wird mit Sicherheit Salpeter und andere Säuren Frei , doch dieser Vorgang beginnt schon viel früher und nicht nur bei großen Brocken auch die Kleinen haben eine Möglichkeit Säure zu erzeugen .

Ähnlich wie bei einem Blitz wird durch das Plasma während des durchqueren der Atmosphäre  Stickoxide gebildet die sich mit dem Wasser der Luft zu Salpetersäure verbinden .

Die durchschnittliche Blitz Länge beträgt so ca. 3km und ein Meteorit legt da doch eine etwas größere Strecke zurück deshalb vermute ich das es wenn der Wind und alle anderen faktoren stimmen , es zu den beobachteten Ereignissen kommen kann , inklusive des Nebels .

Hier noch ein Link zur Säurebildung durch Blitze . http://www.atmosphere.mpg.de/enid/3__Ozon/-_Stickoxide_20w.html

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: MetGold am August 03, 2008, 16:20:22 Nachmittag
Hallo,

wenn man darüber nachdenkt, könnte an dem Gestank vielleicht doch was dran sein, vielleicht jedoch eher bei größeren Fällen, wo der Meteorit zerberstet und so den Schwefel etc. in Erdbodennähe erst freigibt  :nixweiss: :

"Sulfur is present in many types of meteorites. Ordinary chondrites contain on average 2.1% sulfur, and carbonaceous chondrites may contain as much as 6.6%. Sulfur in meteorites is normally present entirely as troilite (FeS), but other sulfides are found in some meteorites, and carbonaceous chondrites contain free sulfur, sulfates, and possibly other sulfur compounds." Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Sulfur (http://en.wikipedia.org/wiki/Sulfur)

 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: gsac am August 03, 2008, 22:04:24 Nachmittag
Oder bringt mal ein paar Beispiele zur Diskussion mit.

Eines der berühmteren Beispiele ist "Murchison", der CM-2-Fall von 1969, von dem
selbst Jahre nach dem Fall noch berichtet wurde, daß einzelne, gut luftdicht abge-
schlossene Exemplare eine deutliche schweflige Duftmarke verbreiten würden. An
meinem eigenen Sammlungsexemplar habe ich das allerdings nicht nachvollziehen
können.

Ansonsten mal Leute wie z. B. Stefan fragen, die sehr viel mit dem Aufschnitt von
Meteoriten arbeiten. Da gibt es wohl schon die eine oder andere Nasensensation...

Alex
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Pittiplatsch am August 03, 2008, 22:55:43 Nachmittag
Hallo Zusammen,

oh ja, ich hatte schon den einen oder anderen Stinker unter meiner Säge. Letztens z.B. unseren neuen Rumuruti, wegen dem ich mir dann extra noch eine bessere Staubmaske besorgt hatte, weil mir der starke schweflige Geruch nicht ganz geheuer war. Dabei kann man auch gar nicht so genau festmachen, welche Mets nun besonders stark muffeln. Ich hatte schon quer durch alle Meteoritenklassen üble Luftverpester, HED´s, Monde, Kohlige, Chondriten etc.. Die einzigen Mets, die fast geruchsneutral sind, sind die Märse. Interessant riechen auch manche CK´s, so ein bisschen nach gutem alten Bohnerwachs.

Grüsse,
Stefan
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: gsac am August 03, 2008, 23:02:22 Nachmittag
"First hand info", danke Stefan!  :super:

Wobei man ja fast schon die Frage stellen könnte: kann man diverse
Klassen denn allein schon am Geruch beim Sägen festmachen oder
zumindestens als potenzielle Kandidaten einordnen...???  :einaugeblinzel:

Alex

PS: ...es muß ja nicht in "Wetten daß" mit Gottschalk ausarten... :auslachl:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: APE am August 04, 2008, 11:08:06 Vormittag
Man Leute, das hat ja hier teilweise eine ganz andere Richtung genommen, als ich zuerst im Sinn hatte.
Aber Eure Antworten sind echt interessant!!!
 :eek:  :super:
Bitte weiter so!
Ich bin schon gespannt auf weitere Berichte, Ideen und Erfahrungen.
Ich bin ganz ohr ...
 :user:
Thomas
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Pittiplatsch am August 04, 2008, 16:20:52 Nachmittag
Hallo Zusammen,

ganz soweit sind ja die beiden Themen gar nicht auseinander, wie ich finde. Nur gibts halt bei den meisten Meteoritenfällen nur vage Zeugenaussagen, vielleicht auch gemischt mit etwas Aberglauben. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass so mancher Meteoritenfall auch eine Geruchswolke hinter sich herzog. Beim Murchison Meteoriten z.B. wird ja auch von etwas ähnlichem berichtet, wie Alex ja schon schrieb.

Bestimmte Meteoritengruppen kann man meiner Erfahrung nach nicht am Geruch erkennen - also nix mit Gottschalk. Es gibt einen bestimmten "Meteoritengeruch", der eigentlich immer gleich riecht - nämlich so ein bisschen wie Schiesspulver. Bisher konnte mir auch kein Wissenschaftler erklären, wodurch dieser markante Geruch verursacht wird. Es wurde nur vermutet, dass es vom Troilit kommen könnte. Aber: ich hatte hier schon Meteoriten, die nur sehr wenig Troilit hatten, aber dafür umso stärker gerochen haben. Bestes Beispiel ist NWA 4898, ein Mondbasalt, der beim Sägen extrem stark riecht. Ich hatte immer ein wenig den Verdacht, dass irgendwie mit dem Sonnenwind zu tun haben könnte, da auffällig viele Meteoriten unter den Stinkern sind, die mutmasslich nah am Regolith auf ihren Herkunftskörpern gelegen haben. Während Proben aus (wahrscheinlich) tieferen Schichten immer ziemlich geruchsneutral sind. Und übrigens, auf unserem Mond scheint es auch genauso zu riechen. Der Geruch von Mondstaub wird von den Apollo-Astronauten mit einem Schiesspulver-ähnlichem Geruch beschrieben. Wofür es anscheinend auch bisher noch keine Erklärung gibt. Das mit dem Sonnenwind wird in untenstehenden Bericht (Link) auch erwähnt. Aber ich will hier um Gotteswillen niemanden auf eine falsche Fährte bringen, vielleicht gibts auch auch eine ganz einfache Erklärung, z.B. den besagten Troilit.

http://science.nasa.gov/headlines/y2006/30jan_smellofmoondust.htm

Interessant riechen, wie gesagt, manche CK oder CM´s. Das sind teilweise recht exotische Gerüche, die man nur schwer einordnen kann. Da reicht die Bandbreite machmal von lösungsmittelartig über Bohnerwachs bis zu leckerem Gucci-Duftwasser. Aber auch nicht bei jedem CK/CM, und meistens nur, wenn es relativ frische Meteoriten sind, und auch nur kurz nach dem Schneiden wahrnehmbar.

Aber bittschön nicht zuviel Meteoritenstaub inhalieren und beim Sägen immer schön Staubmaske tragen, denn wer weiss, ob das alles so gesund ist, was da so stinkt... :platt:

Grüsse,
Stefan
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: MetGold am August 04, 2008, 16:42:46 Nachmittag
Hallo,

früher glaubte ich immer, daß der (angebliche) Schwefelgeruch ein Indiez für einen Meteoritewrong sei, genau wie die Behauptung, daß man sich beim Aufheben daran verbrannt habe.

Ich hatte in den letzten 15 Jahren etwa 500 Anfragen und von 138 Leuten Proben zugeschickt bekommen - meist deutsche "Meteoriten"-funde, die nicht selten mit Fallgeschichten und Schwefelgeruch verbunden waren.

Die meisten davon stellten sich als (eisenhaltige) Schlacke heraus, gefolgt von Hämatit, Bitumen und diversen anderen Gesteinen, oft Basalte. Ein meteoritischer "Stinker" war da leider noch nicht dabei.

Mit anderen Worten: Wenn's stinkt könnte es trotzdem ein Meteorit sein !!!

 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Mettmann am August 05, 2008, 13:27:00 Nachmittag
"Es riecht nicht alles gut was kracht."
                              Karl Valentin

Es wäre gar nicht so abwegig, sich auf die Nase zu verlassen, schließlich ist der Geruchssinn der empfindlichste Sinn, den wir haben.
Die Riechschwellen, also die Konzentrationen, ab denen wir einen Stoff als Geruch wahrnehmen, liegen bei etlichen Substanzen deutlich unter 1ppm - also besser kriegt das eine Mikrosonde auch nicht hin.
(Natürlich steht es dann auf einem ganz anderen Blatt, aus dem Geruchscocktail die entsprechende Substanz zu erkennen bzw. wer weiß schon welche Erdensteine genauso stinken).
Aber theoretisch müßts dann eigentlich schon möglich sein, ein Hündlein... suchs Mondili, feiiiiiiiines Marsi...

Psst Thomas, die älteren Berichte, zumindest die europäischen, könnten u.U. relativ unbrauchbar sein.
Siehst ja bspw. an den beliebten Wunderzeichenberichten, Flugblättern ect bis ins 18.Jhdt hinein,
wo jede aussergewöhnliche Naturerscheinung in guter christlich-hysterischer Tradition als Omen für erschreckliche Dinge, göttliches Strafgericht, bevorstehendes Weltende hergenommen werden.
Also die Schwefel- Blut- Insekten- Mäuse- Fisch- Froschregen, die freilich alle natürlich erklärbar sind, die wurden natürlich gleich immer mit den biblischen, mit den ägyptischen Plagen in Zusammenhang gebracht.
Und weils so schön ist, gleich alles andere auch, von Nebensonnen, Leuchtenden Nachtwolken, Haloerscheinungen, Kometen usw. alles gleich mit.
Nun, und das sieht man ja auch an den ganz wenigen Steinfällen von denen berichtet wird, daß die dementsprechend negativ konnotiert sind - also beim Stein von Ensisheim z.B. daß das das ein Zeichen ist, daß der Kaiser dem Franzmann Saures geben soll oder eines der Flugblätter dazu, glaub beim Bühler ists drin, wo der Himmel gleich voller kabbalistischer Zeichen - oder beim Elbogen, wohinein der ruchlose und goldgeizige Burggraf verwandelt wurde, und den niemand, der mit einer Todsünde beladen, ihn lupfen kann, wie die Gebrüder Grimm schreiben. (Naja 100kg...wir sind alle Sünder).

Nun, und wenn eben nun die Steine des Teufels sind... der Teifel stinkt nach Schwefel!!
Also weiß man nicht, ob das nun einfache Ausschmückungen sind, oder von Fallzeugen in ihrem Aberglauben...
oder obs wirklich gerochen hat.

 :prostbier:
Mettmann

Den absolut greislichsten Mett, den ich je gerochen, war der NWA 1465. Sehr unangenehme fäkale Note. Warum, weiß ich nicht, denn der ist ja alles andere als frisch.
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Pittiplatsch am August 05, 2008, 14:03:45 Nachmittag
>Den absolut greislichsten Mett, den ich je gerochen, war der NWA 1465. Sehr unangenehme fäkale Note.

Hm, wer weiss, was Du Dir da wieder für einen Sc... hast andrehen lassen. :gruebel:

Also NWA1465 ist ein anomaler CV3, von dem ich auch schon ca. 1kg gepaartes Material geschnitten habe. Es ist schon ein paar Jahre her, aber ich erinnere mich auch an einen recht unangenehmen Geruch, neben dem o.g. typischen Meteoritengeruch roch es ziemlich nach Bitumen/Teer. An eine fäkale Note kann ich mich nicht erinnern, das muss also... :weissefahne:

Gruss,
Stefan
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Mettmann am August 05, 2008, 15:04:17 Nachmittag
Du meisnt das könnte man unter Umständen selber...also wenn man z.B. recht viel Datteln frißt und Minztee...?
Oder soll ich mal im Zoo fragen, ob ich da was ähnlichs bekomm... :gruebel:

Halt, ich glaub man muß Feigen essen oder Sesam, sonst gibt es keine Chondren...  :wow:

Ojeh, ich seh schon den Mirko das Schreibersit und Cohenit aus seinen Eisen kratzen, als typische Met-Minerale,um seine Hunde zu konditionieren.

Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: gsac am August 05, 2008, 18:13:41 Nachmittag
Aber theoretisch müßts dann eigentlich schon möglich sein,
ein Hündlein... suchs Mondili, feiiiiiiiines Marsi...

Bei der Neuschwanstein-Suche wäre das vielleicht tatsächlich sinnvoll gewesen - ich
meine, was das für ein körperlicher Stress ist, dort oben ständig die steilen, und teils
steinigen Hänge rauf und runter zu turnen, um dann doch nix meteoritisches zu finden
[PS: ich war vier mal dort und weiß sehr wohl, wovon ich rede!].

Unserer Hündin kann man einen Tennisball dutzende, allermindestens 42 mal in Folge
von landwärts des Elbdeichs über die Deichkrone zur anderen Seite werfen, wo der Ball
dann meistens im Schilf landet. Der Hund sieht nur die erste Hälfte (!) der Wurfparabel,
aber trotzdem - er findet den Ball **immer**, bringt ihn zurück, und hechelt voller
Vorfreude sofort danach schon dem nächsten "Arbeitsauftrag" entgegen!

Und ist total gelehrig! Wenn man den auf so nen Stein vom Aussehen her konditionierte,
und ihn mal schnüffeln liesse (....na gut, bei meinen 3.6 g Neuschwanstein müßte der
Hund halt besonders gut hinriechen...) und dann losschicken würde, wer weiß, wer weiß....

:einaugeblinzel: Nicht ganz ernst gemeint, aber dann auch wiederum gar nicht so sehr abwegig! :einaugeblinzel:

Alex
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Mettmann am August 05, 2008, 18:22:50 Nachmittag
Ja dann, Oheim, Schritt 2:  Ersetze den Tennsiball durch einen NWA 869er-Klumpen.
Schritt 3: Mond-Main-Mass.

 :wow:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: gsac am August 05, 2008, 18:27:04 Nachmittag
Ja dann, Oheim, Schritt 2:  Ersetze den Tennsiball durch einen NWA 869er-Klumpen.
Schritt 3: Mond-Main-Mass.

Ja, aber da ich doch nicht der H**6 bin, und also nicht hier im Umland von Berlin nach
Meteoriten suchen würde, weiß ich doch: ich müßte mit dem Hund in die heißen Wüsten.
Und dort mag es Metis geben, aber nur wenig Wasser für den Hund (..und Bier für mich).

PS: da wäre Neuschwanstein schon besser gewesen, aber zu der Zeit gab es unseren
Hund noch nicht, und was da jetzt noch liegt, ist sicher so "hundsgemein" versteckt,
daß es selbst ein "Schweinehund" nicht mehr findet...
:einaugeblinzel:

:prostbier: Alex
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Aurum am August 05, 2008, 20:01:13 Nachmittag
Hallo Ihr Hundeabrichter ,

ich habe meinen Bandit auf Gold abgerichtet , nur leider klappt es mit dem Schnüffeln unter Wasser immer noch nicht so richtig  :lacher:
Bis jetzt bringt er mir immer nur den größten Stein den er Unter Wasser sehen kann :nixweiss: .

Bis dann Lutz  :winke:

P.s. Ich weiss war am Thema vorbei , passiert auch nicht wieder  :einaugeblinzel:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: ironmet am August 05, 2008, 20:10:37 Nachmittag
Hey Martin,

eigendlich wirklich keine schlechte Idee!
Hat denn das überhaupt schonmal jemand probiert,einen Hund auf sowas abzurichten?
Wenn man nun wüsste,das alles frisch gefallene auch wirklich gleich riecht? :nixweiss:
Oder richt so ein Eukrit anders als ein EL6?
Ich sehe den Thomas schon einen Hund kaufen,der ihm das nächste mal bei der Suche unterstützt. :fluester:
Aber mal ehrlich.
Sowas sollte doch möglich sein,oder?

Viele Grüße Mirko :prostbier:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Aurum am August 05, 2008, 20:18:25 Nachmittag
Abend Mirko ,

das Thema hatten wir schon mal in grauer Vorzeit, hier mal ein Link  http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=127.msg3380#msg3380

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: pallasit am August 05, 2008, 20:20:11 Nachmittag
Hallo Mirko,

eigendlich wirklich keine schlechte Idee!
Hat denn das überhaupt schonmal jemand probiert,einen Hund auf sowas abzurichten?

Die Idee Hunde zur Prospektion einzusetzen ist gar nicht schlecht und auch nicht neu. In der Sowjetunion wurden in den 50er und 60er Jahren, mit Erfolg, speziell ausgebildete Schäferhunde zur Suche nach sulfidischen Lagerstätten eingesetzt.
Bei diesen schwefelhaltigen Lagerstätten entsteht immer Schwefelwasserstoff. Dieser kann in geringsten Mengen sogar von Menschen noch wahrgenommen werden. Für eine Hundenase sind extreme Spuren ausreichend. Diese Hunde konnten diese Lagerstätten unter vielen Metern Permafrostboden erschnüffeln.
Den Geruch von Schwefelwasserstoff  kennen die Älteren unter uns. Die inzwischen verbotenen Stinkbomben verdanken ihren penetranten Geruch nach fauligen Eiern, dem Schwefelwasserstoff.

In Meteoriten ist glaube ich auch eine sulfidische Komponente (FeS) vorhanden. Wenn diese mit Säure in Kontakt kommt entsteht sicher auch Schwefelwasserstoff. Dieser kann ein darauf trainierter Hund auf größere Distanz erschnüffeln.

Müsste man mal ausprobieren!!!

Bei Mond und Mars gehts wegen FeS Mangel wohl eher nicht.

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: ironmet am August 05, 2008, 20:24:18 Nachmittag
Lutz:

stimmt,dunkel konnte ich mich doch an sowas erinnern.
Aber da kam ja nun nix weiter raus!
Hat es denn schonmal jemand probiert?

Willi:

ja,da hast Du Recht!
Aber es ist ja auch sehr unwahrscheinlich,das bei einem der nächsten Fälle
ein Mond oder Mars dabei ist.
Natürlich,unmöglich ist es nicht!
Nach was wird denn wohl ein frisch gefallener Mond oder Mars riechen?? :gruebel:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: gsac am August 05, 2008, 21:04:07 Nachmittag
Man muß ja nicht gleich bis hin zu den Exoten, also Mond- und/oder Marsmeteoriten,
denken. Warum es nicht einfach bei einer "sulfidischen Geruchskomponente" belassen,
auf die man einen Hund im Falle eines Falles - und diese letzten vier Worte nun wirklich
mal wortwörtlich genommen! - hinkonditioniert...

Das geht für ein gelehriges Tier auch schnell! Nimmt man es hernach mit in ein potenzielles
Fallgebiet, wird es in der verfügbaren Zeit um eine oder gar zwei Zehnerpotenzen mobiler
sein allein schon von der möglichen Laufstrecke her als ein Mensch, dies alles noch vor der
Sensibilität der Nase, die man vorweg auf "schweflig" konditionieren könnte, mal ganz abgesehen
davon, daß man dem Hund sicher auch optisch einen Suchanreiz geben könnte, indem man ihm
vorher einen "Schwarzkruster" vor die Augen hält und ihn entsprechend auf sowas konditioniert.

Warum nicht?
Alex

PS:  :auslach: ... manchmal traue ich mir selber übrigens nicht! :baetsch:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: gsac am August 05, 2008, 21:17:51 Nachmittag
Der Hund hat dann allerdings auf den Namen "Nakhla" zu hören, und wenn
er vorher schon anders hieß, so wie unserer, müßte er im Erfolgsfall neben
der obligatorischen Met-Wurst, pardon Mettwurst, den "Nakhla"-Orden am
Band verliehen bekommen, verbunden mit einer lebenslangen Hundesteuer-
befreiung für den Halter, vorausgesetzt, dieser gibt ohne zu Murren den
geforderten Staatsanteil vom Stein auch ab...

Alex
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Aurum am August 06, 2008, 09:13:47 Vormittag
Hi Alex,

ganz so einfach ist das leider nicht  :fingerzeig: anders als bei einem Menschen wenn dieser gesucht wird , hinterlässt der Meteorit keine Geruchspur am Boden die zu ihm führen würde  :weissefahne:

Da ist die Sachlage schon eher wie am Flughafen wo die Koffer am Hund vorbeilaufen oder andersherum er am Koffer , und sie alle abschnüffelt.
In der Wüste müsste der Hund auch alle Steine in Augenschein , Pardon in Nasenschein nehmen und abschüffeln , er wäre ähnlich schnell wie der Mensch .
Wahrscheinlich doch etwas schneller , er macht nicht bei jedem dunklen Stein einen Magnettest , er weiß sofort verdächtig oder unverdächtig . :laughing:

An einem Wind stillen Tag in der Wüste hätte er da deutlich bessere Chancen ,da bildet sich um den Stein eine Geruchwolke aus die sich am Boden verteilt dies Spur könnte er dann aufnehmen.  Aber mal ehrlich wann kommt das schon mal vor das in der Wüste kein Wind weht. Frage mal den Hanno den Wüstenfuchs .

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Mettmann am August 06, 2008, 14:10:22 Nachmittag
Ach iwo Lutz!

Unterschätz die Hunde nicht!
- Der Trüffelhund sieht die Trüffel nicht,
- sie steckt unterirdisch im Boden,
- die Trüffel pflegt nicht zu wandern und Spuren zu hinterlassen,
- man sucht bei Wind & Wetter.

und er findt sie doch!

Man kann ja probehalber mal einen Muonionalusta- oder einen Moraskohund ausbilden.
Da kostet das Trainingsmaterial nicht viel und in den Streufeldern gibts noch jede Menge zu holen.

Ein Meteoritenschwein indes ist für die Wüstensuche ungeeignet.
Wie wir ja auch aus den Buchreligionen bei den Speiseverboten wissen,
enstanden dadurch Schweine zur nomadischen Haltung in Wüsten nicht eignen,
aber auch direkte Nahrungskonkurrenten sind.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Mettmann am August 06, 2008, 14:57:32 Nachmittag
Nachtrag:

Im November 2006 im Castello Grinzane Cavour ersteigerte ein Käufer aus Hongkong drei weiße Trüffel von 1,5 Kilogramm  für insgesamt 125.000 Euro.

"ein Kilo weißer Trüffeln kostet bis zu 9.000 Euro, in Japan bis 15.000 Euro"

Nun und von diesen Albatrüffeln buddelns im Jahr im Piemont immer so um die 5 Tonnen aus,
also etwas weniger, als Meteorite in 15 Jahren Omansuche rausgesprungen sind.


Hamja eh nur 600t Meteorite insgesamt...   und so ein Gleisschotterchondrit kostet 20-30 Euro im Kilo im ebay,
einen Muonionalusta ab 80Euro im Kilo...

Eine verkehrte Welt?

Also doch lieber Trüffel- als Meteoritenhund?

 :gruebel:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: APE am August 06, 2008, 17:23:17 Nachmittag
Naja, eigentlich wollte ich auf die Hundesache nicht eingehen. Doch hier mal kurz meine Meinung dazu.
Hunde würden bestimmt gerne hilfreich sein, ABER:

Jeder Met-Fall, so schätze ich mal, wird wohl anders riechen oder wie schon gesagt vielleicht auch gar nicht.  :nixweiss:
Wäre dann schon blöd, haste deinen Hund jahrlang auf H5 getrimmt und dann fällt L6 ... kann man nichts machen.
 :platt:
Im Gegensatz zum Trüffel, welcher ja ein lebendes Objekt ist und ständig Wasser und Gase auf sowie ab gibt und somit auch Geruchs- und Geschmacksstoffe in die nahe Umgebung pumpt, sollte beim Met aber der Hund oder das Schwein leider versagen, denn der Stein gibt nichts freiwillig her. Es ist ein fester Klumpen! Es sei denn, bei der Hundewache ist man auf den Dreh gekommen, ne SOLAR-Flex  in die Wildnis mitzuschleppen, um für den Wachhund die Steine anzuschleifen, damit dieser was erschnuppern kann. Aber bitte die Hundeschutzbrille nicht vergessen! Sonst macht der Hund nicht lange mit ...
 :fluester:
Ich hatte mal bei der Suche nach Mets auf einem Feld ein Plutonit entdeckt, der hoch magnetisch war und furchtbar stank. Ich dachte lange, es muß wohl der Bauer vor kurzem die Felder mit Jauche gedünkt haben oder so. Da im Stein aber lauter blutrote Schneeballgranate zu sehen waren und grüne Nadeln, dachte ich mir, ich nehme ihn trotzdem mit und laß ihn ein bißchen ausstinken. Aber er stinkt noch heute, wenn ich daran rumpule ...
Das ist auch schlecht für den Hund, wenn jetzt auch noch Erdgestein wie Mets stinkt und möglicherweise noch stärkere Gerüche absondern als der noch zu suchende Met. Mal ganz abgesehen von all den Dingen, die noch so in der Natur für Duft und Gestank sorgen, soll der Hund auch noch Mets in der Erde finden, oder Mets die in der Grasnarbe stecken? Im Humus? Dort wo die Mikroorganismen jeden Tag ganze Arbeit leisten? Genau dort, wo selbst der Allergiker mit verstopfter Nase noch sagt: Oha - das riecht aber doch! ... Nee jetzt, nicht wirklich oder?!
 :abgelehnt:
Wenn Alex seine Hündin Tennisbälle vom Deich holt, dann richt der Ball toll nach Herrchen und somit wesentlich angenehmer und vertrauter als der Rest des fauligen Bodens dort. AHA - wer einen Met bei einem neuen Metfall findet, darf ihn schon mal nicht anfassen, sondern muß erst mal den Hund holen, für eine erste Übungsstunde. Oder alle Mets zuvor mit Herrchens Duftnote markieren, dann finden auch Waldi ein paar davon ...  :einaugeblinzel:
Waldi! Na los - SUCH! Na wie riecht er den? So, merke es dir schnell, ich will ihn nämlich auch mal anfassen ... oder wie verpacke ich einen Gegenstand so, damit er seinen Eigengeruch behält und eben nicht den der Ungebung annimmt?! Zum Beispiel den Geruch des Trüffelpilzes ...
 :dizzy:
Vielleicht sollte ein Hund den Met sogar mal anlecken oder gar zerbeißen, um den Eigengeruch und Geschmack auch intensiv zu bekommen. Schade wäre es nur, wenn der Hund dann einen OriMet findet und sich denkt: Aber jetzt zerbeiße ich´s!
Soll ja bei der Trüffelsuche auch nicht anders sein. Denn was Herrchen will, schmeckt dem Schein auch ganz toll. Da wird der Hund zum Vegetarier und das frustrierte Herrchen zur hysterischen Wildsau.
 :neenee:
Könnte natürlich auch sein, die Idee mit der Hundesuche ist schon recht alt und war schon voll im Gange. ABER - daran hatte eben keiner gedacht, daß der nächste Metfall in DE so lange auf sich warten läßt, daß die trainierten Spezialisten schon vorher "vor die Hunde gegangen" sind. Gleichzeitig waren alle geschmacksvollen NWAs für Übungszwecke aufgebraucht worden, wobei man bis her auch die Frage nicht klären konnte, ob nicht die außerirdische Trockennahrung die armen Hunde unter die Erde gebracht haben ...  :prostbier:

So Schuß jetzt!
 :isagnix:
Thomas
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: APE am August 06, 2008, 18:02:58 Nachmittag
Nachtrag zu stinkende Meteorite:

Möglicher weise entstehen die Gerüche einiger Steine erst beim Verwittern. Meteorite sind jedenfalls nicht im chemischen Gleichgewicht mit der Erde, und könnten durchaus auch erst später anfangen zu riechen, wenn eine natürliche Reaktion flüchtige Stoffe entweichen läst.  :nixweiss:
Oder gar eben erst beim Schneiden!  :eek:
C-Meteorite haben jedenfalls das richtige Baumaterial, um organische Chemie ablaufen zu lassen. Vielleicht entstehen die Aromate, Ester, Terpene usw. erst beim Schneiden, weil durch erhitzen und durch das Lösungsmittel Wasser bzw. Alkohol eine Reaktion abläuft. Letztlich sind diese C-Meteorite für den Menschen womöglich gar die giftigsten, denn Leben bedeutet ja org. Chemie und dabei ist immer die Frage nach der Dosis, die Entscheidende. Man sagt ja auch: Die Dosis macht das Gift! Vor allem, wenn man nicht weiß, was alles so drin steckt im Met.
Stefan, Du hast vollkommen recht! Schütze dich davor, so gut es nur geht. Oder sterbe als Fachmann für außerirdische Geruchs- und Geschmacksrichtungen ...
 :fluester:
Thomas

PS: Stefan, Du würdest mir fehlen. Spätestens am Freitag zum Stammtisch!
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Mettmann am August 06, 2008, 18:54:38 Nachmittag
Geh Thomas, riechst Du nie an Deinen Mets???

Die riechen doch nicht nach nichts!

Und wenn ich das schon riech, jeder Hund hat 50x mehr Riechzellen als ich.

Die mag man ja teilweis schon auf Krebserkennung abrichten,
siehe die berühmte Studie, wo die Hunde am Atem Lungenkrebs zu 99%, aber auch Brustkrebs zu 87% erkannt haben.
http://www.sciencedaily.com/releases/2006/01/060106002944.htm

Und was meinst, was so ein Suchhund, wie er zur Auffindung von Verschütteten in solch Staub- und Trümmerhaufen für gewaltig andere Gerüche entgegenschlagen,
wie wohl es genauso nicht hilft, wennde Dein Kokain in der Omma Ihr 4711-Flasche versenkst, der Drogenhund erschnüffelts trotzdem.

Man müßts eben einfach nur mal ausprobieren (das ist ja oft so, das grau alle Theorie......).

Aber jetzt Hausaufgabe: Gehen wir mal alle unsere Sammlungen erschnüffeln.
Am besten nur ganze Stücke - und der Thomas den Chergach, den Bensour, den Bassikounou und den Oum Dreyga, die gewisslich das Beste sind, was man unter die Nase bekommen kann, hinsichtlich der Frische.

Yammi!

Und später machen wir den Thread auf:  Kochen mit Meteoriten!

Frischer Mars riecht auch nicht nur nach nix, der schmeckt auch nach nix.
Mond indes hat einen deutlichen Eigengeschmack.
(Aber eßt nicht alles auf einmal...)

 :prostbier:
Martin

Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: gsac am August 06, 2008, 20:46:41 Nachmittag
Mars habe ich noch nicht probiert, trotz des Werbeklassikers "Mars macht mobil,
bei Arbeit, Sport und Spiel", aber ich bekenne: so ein paar Mikrobröckchen stink-
normalen Wüstenchondrit habe ich schon einmal zwischen den Zähnen zerkaut
und dann abgeschluckt.

Man muß das Thema ja schließlich auch irgendwie :auslach: "verinnerlichen"... :auslachl:
[...und ich hab´s überlebt...]

Alex
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: APE am August 15, 2008, 14:36:35 Nachmittag
So nach dem sich der 20. Berliner Meteoriten-Stammtisch vom Geruch eines NWA-Mets überzeugt hat und dies auch alle Met-Freunde überlebt haben (jedenfalls z.Z. sieht es so aus  :einaugeblinzel:), möchte ich über einen weiteren Fall berichten, wo man etwas über Geruchsentwicklung berichtet bekommt.
Ach zuvor noch der Hinweis, der NWA-Met, den Stefan zum Stammtisch mitgebracht hatte, roch nur, wenn man daran mit einer feinen Nagelfeile gerieben hatte, um so Staub zu erzeugen. Den haben wir dann scheinbar geschnüffelt und etwas dabei gerochen wie "Werkshallengeruch",  "Verbranntes" oder ...? ... ich habe keine Ahnung nach was. Ich bin Allergiker ...
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=2682.30

So, ein Prof. J. Gallia berichtete in einem Schreiben von einem Meteoritenfall bei Alfianello unweit von Brescia (Italien). Der Fall war am 16. Febr. 1883 und es war ein L6 - für alle Experten hier im Forum. Da fiel also ein Himmelsstein von ca. 200kg in einen Kleeacker. Die Form finde ich interessant, die man da beschreibt, denn es soll ein stumpfer Kegel gewesen sein! Etwa ein OriMet? Naja es ist nur ein Stein gefallen und der hätte durchaus die Zeit gehabt, sich auszurichten. Aber die Leute die zufällig unweit des Fallortes alles beobachtet hatten, fanden den Stein und gruben ihn aus und zerschlugen ihn ...  :neenee:
Gut soviel dazu.

Also hier schrieb dann Gallia etwas interessantes:
" ... das Loch war fast rund, so breit, daß ein Mann bequem hineinsteigen konnte, 1m tief, jedoch nicht senkrecht, sondern in Richtung von Ost nach Süd. Die Bauern begannen den Stein aus der Grube hervorzuheben, er bestand aus einem Stück, hatte aber zwei Sprünge ... Der Stein wurde von den Bauern mit Hämmern und anderen Werkzeugen zerschlagen und zerbröckelt und wurde so von den vielen herbeigeeilten Leuten verschleppt und verkauft ... Der Stein war beim Ausgraben noch warm, hatte einen Schwefelgeruch, an der Oberfläche zeigte er sich glatt und von schwarzer Farbe, da er aber in wohl viele hundert mehr oder weniger große Stücke zertrümmert wurde, so zeigte sich an den meisten Fragmenten fast nichts mehr von der Rinde ..."

Ich bin der Meinung, wer so wie die damals einen Meteoriten vergewaltigt, sollte bestraft werden! :ehefrau:
Ansonsten muß man nicht unbedingt mit einer Feile Staub erzeugen, um was riechen zu können, nein wer ordentlich drauf haut, dem fliegen genug Staub und kleinste Teilchen um die Ohren oder Nase. Wer da nichts riecht, der hatte wohl eine verstopfte Nase ...

Die Moral von der Geschicht, riechen tut nur was, wenn Staub und Gase vom Met in der Luft liegen. Wenn alles verflogen ist, kommt selbst der Hund zu spät, denn entweder riecht jetzt alles nach Met(Staub) oder eben, wie ich meine, gar nichts mehr. Aber wer weiß das schon. Wenn ich recht habe, werden wir es nie erfahren, denn es gibt nichts zu erschnüffeln, solange alle nur rum liegt.  :prostbier:

In Peru hat wahrscheinlich der Wind vor Ort, den zu Staub zertrümmerten Eindringling, jeden Tag etwas mehr verweht. Den Leuten dort wurde also der Gestank oder besser gesagt der Staub des Mets um die Nase geweht. Dies könnte ich jedenfalls sehr gut nachvollziehen. Ich schätze mal, wer jetzt noch mal zum Krater fahren möchte, kann ja mal am Boden riechen, um die Geruchsspur auf zunehmen ...  :nixweiss:

He Jan, hattest Du nicht geschrieben, als Du am Krater ankamst, dort hat es noch leicht gerochen? Beschreibe noch einmal genau, nach was es roch und wie stark und wo am meisten usw.
 :danke:

 :user:
Thomas
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: H5P6 am August 15, 2008, 17:02:08 Nachmittag
Hallo, :winke:

das mit dem starken Geruch beim Schneiden von Gestein,scheint garnicht so selten zu sein.Ich hatte auch einmal ein Gestein geschnitten,was extrem gestunken hat.Kann mich aber nicht mehr erinnern,welches das war.
Das andere Beispiel betrifft das unten abgebildete Gestein.Bis es restlos abgetrocknet war,hat dieser Stein so stark nach Blausäure gerochen,daß ich bei betrachten unter einer Optik,ständig den Atem anhalten mußte.Die Folge waren zwei Tage Kopfschmerzen. :platt:

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: MetGold am August 15, 2008, 17:25:27 Nachmittag
Hallo Jürgen,

das Schneiden von irgendwelchen (Eisen-)Schlacken ist meist geruchsintensiv !

 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: Jan Hattenbach am August 18, 2008, 17:22:22 Nachmittag
Hallo zusammen,

sorry, ich war ne Weile nicht im Forum, und Thomas' email ist (warum auch immer) in meinem Spamordner gelandet. Ich erzähle aber gerne nochmal, was ich in Peru gerochen hab:

Mein erster Besuch am Krater war am 22. 9. 2007, also ziemlich genau 7 Tage nach dem Einschlag. Ich konnte einen fauligen, schwefelartigen Geruch feststellen - so ein bisschen nach faulen Eiern etwa. Er erinnerte mich als Aachener an den Schwefelwasserstoffgeruch des Elisenbrunnens in meiner Heimatstadt. Der Geruch trat definitiv aus dem Krater aus (der ja schon wassergefüllt war) und wurde vom Wind in eine bestimmte Richtung (SO) getrieben. Auf der NW-Seite konnte man nur etwas riechen, wenn man direkt am Kraterrand stand. Der Wind war nur leicht, aber wehte beständig. Stärke 3 würde ich sagen.

Die Polizisten vor Ort erklärten mir, dass dieser Geruch in den ersten Tagen sehr intensiv gewesen sei und bei mehreren Menschen (höchstens aber 30) verübergehende Kopfschmerzen und Übelkeit verursacht haben soll. Aber auch 7 Tage nach dem Fall würde ich den Geruch durchaus als "intensiv" bezeichnen, er war alles andere ans angenehm.

3 Tage danach war ich wieder am Krater. Der Geruch war verschwunden - zumindest in einem Abstand von ca. zehn Metern nicht mehr wahrnehmbar. Näher ran kam ich so leicht nicht mehr, der Krater war abgesperrt und wurde bewacht.

8 Monate später dann war überhaupt nichts mehr wahrnehmbar, selbst als ich auf dem Boden kriechend bis auf wenige cm an den Kratertümpel rangekrochen bin :-)

Viele Grüße,

Jan 
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: MetGold am August 18, 2008, 21:26:18 Nachmittag
Hallo Jan,

 :super: , da sollte man wohl davon ausgehen können, das der Gestank nicht aus dem durch den Aufprall verdichteten Erdreichs gekommen ist, sondern vom Meteoriten selbst.

 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Nebel, Gestank und schnutziger Regen bei einem Meteoritenfall
Beitrag von: herbraab am August 19, 2008, 19:29:52 Nachmittag
Und später machen wir den Thread auf:  Kochen mit Meteoriten!

Etwas Knoblauch gefällig...?

"Die comissionelle Erhebung der Thatsachen wurde auf Veranlassung der K. Ungarischen Statthalterei gepflogen. Die 35 Stücke, welche die Commission erwarb, wurden in den Dörfern Knyahinya und Striczava auf einer Strecke von 600 Klafter Länge eingesammelt. [...] Der schwefelige Geruch war eine Meile im Umkreis bemerkbar. Der israelitische Gastwirth gab die bestimmte Äußerung ab, daß der Stein, der, wo er saß vor ihm herabfiel, und den er sogleich aufhob, eiskalt war, aber daß ihm die Hand intensiv nach Schwefel - und Pulver, auch Knoblauch - wie der Ausdruck war - roch, so zwar, daß die Hand noch zwei Tage lang den Geruch beibehielt."
(Aus: M. W. Ritter von Haidinger: "Der Meteorsteinfall am 9. Juni 1866 bei Knyahinya nächst Nagy-Berezan im Unger Comitate", in Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften", Jahrgng 1866, S. 203)

Also hier schrieb dann Gallia etwas interessantes:
"Der Stein war beim Ausgraben noch warm, hatte einen Schwefelgeruch, an der Oberfläche zeigte er sich glatt und von schwarzer Farbe, da er aber in wohl viele hundert mehr oder weniger große Stücke zertrümmert wurde, so zeigte sich an den meisten Fragmenten fast nichts mehr von der Rinde ..."

Auch da findet sich ein ähnlicher Bericht bei Haidinger:

"Mohnar Mihaylo, Dorfhirt, 24 Jahre alt, ledig, fand am vierten oder fünften Tage nach dem Schusse mit mehreren Kameraden ober der Gemeinde Sztricsava einen runden Meteorstein von gegen 20 Pfund in einem Graben. Sie zerschlugen ihn, und warfen die Stücke umher. Später wurden diese von Israeliten aufgesammelt und weggebracht."
(Aus: M. W. Ritter von Haidinger: "Der Meteorsteinfall am 9. Juni 1866 bei Knyahinya, zweiter Bericht", in Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften", Jahrgng 1866, S. 490)

Würzige Grüße,
  Herbert