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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Dirk am August 12, 2010, 20:54:09 Nachmittag
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Hallo Leute :winke: ,
heute habe ich Post aus Marokko bekommen, in dem ein 62,6g schweres Eisenstück drin war. Ich habe es als unklassifiziertes NWA-Eisen gekauft für 3 Dollar/g. Ich fand das Stück von der Form, der Oberflächenstruktur und der Färbung ganz schön. Auf dem Foto des marokkanischen Händlers habe ich die Struktur auf der Oberfläche für Regmaglypten gehalten. Und das Stück hat golden und bronzeartig geschimmert, da habe ich mich auch an dieses tolle (golden aussehende) Eisen vom Ali Hmani (wars wirklich von ihm?) erinnert. Nun kann ichs hier bei mir in den Händen halten und es sieht wirklich sehr schön aus. Trotzdem kann man bei diesen "angeblichen" Wüsteneisen ganz schön daneben liegen - einige MetSammler haben ganze Kisten voller Eisenwrongs, die meistens aus Gusseisen oder Schlacke bestehen und die anfangs auch 100%ig meteoritisch waren (laut marokkanischen Händler :laughing: ).
Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Regmaglypte sind. Trotzdem sind da ein paar Hinweise, die schon für einen Meteoriten sprechen: in einigen Vertiefungen glaube ich, noch Reste schwarzer Kruste zu sehen. Auf der weniger strukturierten Rückseite gibt es eine kleine napfförmige Vertiefung, in der vielleicht irgendein Einschluss gesessen hat (Graphit oder etwas silikatisches). Insgesamt sieht das Stück auch orientiert aus. Und an einer der seitlich spitz zu laufenden Ecken könnte man ein leichtes lipping erkennen.
Ich dachte, ich frag einfach mal, was Ihr von diesem Teil haltet. Schneiden will ich es nicht, dann ist es bestimmt versaut. Also bitte nur nach aktuellem Aussehen diagnostizieren ..... :laughing:
Größe: 52 x 26 x 15mm ..... es reagiert auch auf einen Magneten wie ein ordentliches Eisen!
Hier mal ein paar Bilder ....
:prostbier:
Dirk
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.... und noch ein paar ....
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Ich würds für irdisch halten,
wie Regmaglypten sieht das nicht aus.
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Hallo Dirk,
das Teil sieht ja echt beeindruckend aus.
Eigentlich gibt es hier nur eine Antwort:
Anschneiden, Ätzen und dann klassifizieren lassen.
Viele Grüße
Hanno
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Hey Hanno,
und was meinst Du zu dem Teil? Hälst Du es fürn Eisenmet?
.... los, spucks aus :laughing:
:winke: :prostbier:
Dirk
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Ganz hübsch! Und ich wüßte auch nicht, wenn das was Irdisches wäre, was dies dann sein
sollte, um so eine Oberflächenstruktur hervorzurufen. Insofern hat Hanno schon recht:
Gewissheit kann nur ein Anschnitt und eine entsprechende Behandlung liefern. Ein sehr
kleines Fensterchen reicht doch vielleicht schon und ein gefenstertes Individual ist auch
was Feines, wenn man dann letztlich weiß, was es ist (oder nicht ist). Kein Schaden imho!
:prostbier: Alex
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Hallo Dirk!
Mache doch mal einen einfachen Nickeltest!
Auf den ersten Blick, finde ich das Stück, ungewöhnlich!
http://www.scienceqwest.com/Physics104/outerobject/iron%20meteorite.jpg
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
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Hey,
also ich wage hier nicht zu sagen ob´s ein Met ist oder nicht, aber an deiner Stelle würde ich es doch mal anschneiden.
Also mir würde das keine Ruhe lassen, obs nun ein Met ist oder doch nur ein schönes stück Eisen. :hut:
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Dirk,
schau doch mal mit der Lupe genau die hellen Stellen an.
Kann man da irgendwo evtl Widmänner erkennen ?
Vielleicht hast du etwas Salpetersäure, dann würde ich mal mit nem Wattestäbchen an einer der größeren hellen Stellen versuchen zu ätzen ob etwas sichtbar wird.
Das wäre evtl der erste Weg bevor man ne Ecke abschneidet.
Viele Grüße
Hanno
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Hallo Dirk,
sieht irgendwie eigenartig aus!
Du erinnerst Dich sicher noch,das ich beim Stammtisch mal ne ganze Kiste voll Eisen-Met Wrongs dabei hatte.
Manche von den Stücken würde ich heute jederzeit wieder kaufen,so vielversprechend sehen die einfach von aussen aus.
Bei den Eisen ist es echt schwer,sich nur von der äusserlichen Erscheinung festzulegen.
Dein Stück sieht,vorsichtig ausgedrückt,eigenartig aus.
Aus dem Bauch raus würde ich schätzen das es kein Met ist.
Aber bei den NWA Eisen ist man nie vor Überraschungen sicher!
Daher wäre es auch durchaus möglich.
Allerdings würde ich auch nicht auf Regmaglypten tippen.
Die Wüsten Eisen die ich bisher hatte,bzw.kenne, zeigten bisher niemals solche "Extrem-Regmaglypten"
Ich würde auch sagen, das Stück flach an einer Seite anschneiden, ganz unauffällig.
Nur eben auf Nummer sicher zu gehen einen kleinen Schnitt.
Sonst stellst Du Dir einen Wrong in die Sammlung und grübelst ständig was es nun wirklich ist.
Viele Grüße Mirko
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Hallo Dirk, :hut:
das Stück sieht sieht toll aus :super: ABER... einfach zu toll...
Ich glaub auch nicht das es ein Met ist.
Aber hoffe und wünsch Dir das es doch einer ist.
Alex08
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..sieht aus, als hätte der liebe Gott bei einem entsprechendes Metallteil mit einem autogen Schweißgerät und einer mittleren Düsenspitze immer so drei bis vier Tupfer hintereinander nach regmaglyptischer Art gesetzt. Zwischendurch hat er das Teil dann immer wieder mal abgeschreckt und neu angesetzt. Die spitzen Krater hat er dann am Ende weggetrommelt..und fertig!
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Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Regmaglypte sind.
Zu kleinteilig, zu tief, zu scharf, zu regelmäßig und auf Vorder- und Rückseite gleich.
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Mach doch mal den Nickeltest. Wenn kein Nickel drin ist, ist es irdisches Material. Falls Du doch was finden solltest, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit extraterrestrisch.
Edit: Ach, zu spät gesehen - Hungriger Wolf hats schon vorgeschlagen
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..sieht aus, als hätte der liebe Gott bei einem entsprechendes Metallteil mit einem autogen Schweißgerät und einer mittleren Düsenspitze immer so drei bis vier Tupfer hintereinander nach regmaglyptischer Art gesetzt. Zwischendurch hat er das Teil dann immer wieder mal abgeschreckt und neu angesetzt. Die spitzen Krater hat er dann am Ende weggetrommelt..und fertig!
Falls es sich so zugetragen haben sollte, würde ich weniger auf den lieben Gott als vielmehr auf einen Meteoriten-Fälscher tippen. :laughing:
Tja. Willst Du Gewissheit haben, hilft nur eines: ansägen, polieren und ätzen.
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Hallo Leute :winke: ,
heute habe ich Post aus Marokko bekommen, in dem ein 62,6g schweres Eisenstück drin war. Ich habe es als unklassifiziertes NWA-Eisen gekauft für 3 Dollar/g. Ich fand das Stück von der Form, der Oberflächenstruktur und der Färbung ganz schön. Auf dem Foto des marokkanischen Händlers habe ich die Struktur auf der Oberfläche für Regmaglypten gehalten. Und das Stück hat golden und bronzeartig geschimmert, da habe ich mich auch an dieses tolle (golden aussehende) Eisen vom Ali Hmani (wars wirklich von ihm?) erinnert. Nun kann ichs hier bei mir in den Händen halten und es sieht wirklich sehr schön aus. Trotzdem kann man bei diesen "angeblichen" Wüsteneisen ganz schön daneben liegen - einige MetSammler haben ganze Kisten voller Eisenwrongs, die meistens aus Gusseisen oder Schlacke bestehen und die anfangs auch 100%ig meteoritisch waren (laut marokkanischen Händler :laughing: ).
Das ist genau der Grund, weshalb ich persönlich nie die Katze im Sack kaufen würde. Man kauft ein schönes Stück, reichts zur Klassi ein und bekommt es postwendend mit der Aufschrift "für den Wertstoffhof" zurück. :einaugeblinzel:
BTW, was ich schon immer mal fragen wollte (aber nie zu fragen wagte): Wie und wo reicht man eigentlich einen mutmaßlichen Meteoriten zur Klassifikation ein? Welche Auflagen werden gemacht (muss der Stein z.B. angeschnitten sein oder nicht? etc. etc.)
Grüße, D.U. :prostbier:
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Hallo Leute,
vielen Dank erstmal für die vielen Rückmeldungen :super:
Hmm, die Forumsmeinung geht ja erstmal mehr in Richtung wrong :crying: ... aber erstmal kein Grund, zu verzweifeln. Zum einen ist der marokkanische Händler IMCA-Mitglied und hat mir eine Rüchnahme garantiert, wenn es kein Meteorit ist. Das ist doch schon mal ein gutes Gefühl ......
Zum anderen kann ich mich ja wirklich mal an eine Testung wagen. Ich muss gestehen, ich habe weder einen Nickeltest noch eine Salpetersäure zu Hause. Von den Nickeltests, die man in den Drogerien kaufen kann, hört man von vielen Leuten nichts Gutes - die sollen fast immer positiv reagieren und sind damit "für die Tonne". Kommt man gut an Salpetersäure ran? Keine Ahnung! Soll ich mal in eine Apotheke laufen und fragen? Und wenn ich welche bekommen werde - sollte ich auf eine bestimmte Konzentration achten beim Auftragen auf den "Met"? Wattestäbchen sind die einzige Zutat, die ich nicht extra besorgen muss .... :lacher: :lacher: :lacher:
@Hanno: Ich habe das Ding schon ausgiebig mit ner Lupe beäugt - leider keine Widmänner .... aber: das Ding hat an der einen seitlichen Ecke deutliche Spuren mechanischer Beanspruchung. Da ist das Metall blank und Rillen sind auch zu sehen. Mein erster Gedanke: das Ding wurde als Flaschenöffner benutzt. Gar nicht mal sooo schlecht - denn damit ist es zumindest ein ARTEFAKT!!! ( :einaugeblinzel: :lacher: ) .... gut, ich will jetzt nicht behaupten, das dieses Stück Eisen prähistorisch als Werkzeug benutzt wurde, aber völlig ausgeschlossen ist es auch nicht - auch wenn es sich jetzt nur um reines Wunschdenken handeln sollte.
Auf jeden Fall, will ich mal versuchen, eine blanke Stelle zu ätzen.
@Mirko: ja, so ein flacher Schnitt ist bestimmt auch denkbar. Die Rückseite hat eine kleine Wölbung - eventuell kann man dort eine Scheibe "Bauchfleisch" abschneiden. Die Rückseite ist übrigens viel glatter als die Vorderseite und zeigt nicht diese "extremen Regmaglypten". Da wurde irgendwas abgetragen und geglättet.
Ich weiß gar nicht so genau, ob ich das Eisen wirklich zurück geben würde, wenn es ein wrong wäre. Wenn ich irgendwann weiß, was es ist, dann habe ich ja ne ganze Menge Zeit und Energie in dieses Teil gesteckt - eigentlich zu schade, um es wieder zurück zu schicken ...
Ich bitte nochmal um einen Tipp bezüglich der Salpetersäure ... (wo kriege ich sie und mit welcher Säurekonzentration soll ich ätzen?)
:winke: :prostbier:
Dirk
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Hallo Dirk!
Salpetersäure ist für den Nickeltest nicht notwendig!
Einfach ein kleines Wattestäbchen mit einer geeigneten Säure tränken (Zitronensaft/Zitronensäure würde eigentlich auch gehen...) und einen kleinen Bereich abtupfen und wie in http://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylglyoxim (http://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylglyoxim) beschrieben Nickelnachweis durchführen...
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
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Hallo Dirk,
ich würde erstmal sagen,nimm Dir etwas Zeit.
Man muss nichts übers Knie brechen!
Der Met bzw.Wrong hat jetzt schon so lange ohne menschliches Handeln ausgehalten,da kommt es nicht auf Tage oder Wochen an.
Bring das Stück doch einfach mal zum nächsten Stammtisch mit,dann schauen wir mal in Ruhe drauf und überlegen uns was dazu.
Ist das ne Option?
Viele Grüße Mirko
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Hallo Mirko :winke: ,
ohne Dich hätte ich da auch keinen Schnitt gemacht!!!! Deswegen: Dein Vorschlag ist gut - so machen wirs :super:
:prostbier:
Dirk
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Hallo Dirk,
dann freu ich mich schon auf den nächsten Stammtisch....und kann es kaum erwarten. :lechz:
:prostbier: Mirko
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Könnte auch nach betrachten der Bilder ein verwitterter Pallasit sein dessen "Gerippe" zu erkennen ist...ich denke eher praktisch also warum soll ein Fälscher so ein komplizertes Teil fertigen.....also anschleifen und freuen wenns echt ist,drück dir die Daumen.
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Hallo Norbert :winke: ,
wär natürlich genial, wenns ein Pallasit wär ....... aber das wirds wohl nicht sein (war ja auch nicht ernst von Dir gemeint, weiß ich ja...) ..... aber ich bin auch gespannt, obs vielleicht doch noch ein Echter wird .... dann wird die Freude wirklich groß sein :wow:
PS: schön mal ein posting von Dir hier zu lesen :super:
:prostbier: :winke:
Dirk
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Hallo Dirk,
das Teil würde ich nie zurückgeben. Was es auch immer ist, es ist einfach schön. Ansonsten gibst Du es einfach dem Schönedingesammler. :lechz:
cu, Uwe :hut:
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Hallo Uwe :winke: ,
ja, da bin ich voll Deiner Meinung :super: .... das Teil ist wirklich sehr ansprechend geformt. Das Ding wird bestimmt bei mir bleiben - auch wenns ein wrong ist.
:prostbier:
Dirk
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Hallo ..
ich schließe mich dem an, d.h. würds auch behalten wollen. Wirklich interessante Erscheinung. :super:
Ich bin nur mit einer Aussage hier nicht ganz einverstanden ..
Mach doch mal den Nickeltest. Wenn kein Nickel drin ist, ist es irdisches Material. Falls Du doch was finden solltest, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit extraterrestrisch.
Hallo D.U.
nein, das besagt gar nichts. Es gibt auch terrestrisches Nickeleisen (wenn es z.B. von der grönländischen Insel Disko irdisches Nickeleisen gibt (Kamacit), weshalb dann nicht auch welches aus Marokko? Es gibt auch sicher noch weitere terrestrische Fundorte für Eisen und Nickeleisen-Verbindungen, nur sind die einfach bis heute noch nicht entdeckt worden. :smile:
http://www.mindat.org/loc-18835.html
Gruß Peter5 :winke:
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Vielleicht ist es aber auch so etwas ...
http://www.mindat.org/loc-107133.html
Gruß Peter :winke:
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Hallo Dirk,
es war schon ernst gemeint ich hätte dieses Stück auch gekauft und ich gebe zu es juckt in den Fingern.Ich bleibe dabei eher echt :super:
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Hallo,
das Teil bzw. dessen Randstruktur erinnern mich stark an ein Stück North Chile (anliegendes Foto mit freundlicher Genehmigung von Andi Gren). Deshalb kann aufgrund der äußeren Struktur nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei dem vorgestellten Stück doch um einen Met handelt. Ich bezweifle, dass es sich hierbei um Regmaglypten handelt, dafür sind sie wohl zu klein. Möglicherweise sind Verwitterungsprozesse Ursache dieser gleichmäßigen Struktur.
Gruß,
Andi :prostbier:
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@Peter5: Du hast Recht, die Anwesenheit von Nickel bedeutet nicht zwangsläufig, das es sich um einen Meteoriten handelt.
Vielleicht ist es aber auch so etwas ...http://www.mindat.org/loc-107133.html
Gruß Peter
Allerdings wird es kein Acapulcoit sein. Diese Meteorite sehen von außen ganz anders aus als mein Stück Eisen. Auch werden ACAPs nicht so stark vom Magneten angezogen wie mein Stück, das wohl aus massiven Eisen besteht. Kann man von der magnetischen Anziehung her gut vergleichen mit z.B. einem Sikhote Alin.
@Norbert: Wenigsten einer, der mit mir die Hoffnung teilt, das das Teil echt ist :super:
:winke: :prostbier:
Dirk
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@Peter5: Du hast Recht, die Anwesenheit von Nickel bedeutet nicht zwangsläufig, das es sich um einen Meteoriten handelt.
Irdische Eisenvorkommen sind immer an bestimmte Bedingungen gebunden. Sie treten nur in Basaltvorkommen auf, und die sind in Marokko gerade nicht da, denn das ist ja der Vorteil dieser Wüste, daß dort keine schwarzen Steine rumliegen. Also geh ruhig davon aus, wenn Nickel dann nicht von dieser Erde!
P.S. Wenn Du Salpetersäure brauchst, kommst einfach bei mir vorbei
speul
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das Teil bzw. dessen Randstruktur erinnern mich stark an ein Stück North Chile (anliegendes Foto mit freundlicher Genehmigung von Andi Gren). Deshalb kann aufgrund der äußeren Struktur nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei dem vorgestellten Stück doch um einen Met handelt. Ich bezweifle, dass es sich hierbei um Regmaglypten handelt, dafür sind sie wohl zu klein. Möglicherweise sind Verwitterungsprozesse Ursache dieser gleichmäßigen Struktur.
Hi Andi :winke: ,
guter Gedanke! Ich hatte auch schon überlegt, ob ich diese Oberflächenstruktur von irgendeinem anderen Eisenmmeteoriten her kenne :gruebel: .... leider viel mir bis jetzt keiner ein.
Ich habe nochmal in meinem Buchwald geschaut, wie dort die Oberflächen verschiedener Individuale von North Chile beschaffen sind. Ich würde sagen, das die Oberflächen im Vergleich doch unterschiedlich sind. Bei North Chile, wie bei vielen anderen Eisenmeteoriten aus der Atacamawüste, zeigen sich diese kleinen zarten Vertiefungen auf der Oberfläche, die man schnell für feine Regmaglypten halten könnte, die aber tatsächlich durch das trockene und salzige Klima in dieser Region entstanden sind - also durch Verwitterungsprozesse, wie Du ja selber schon sagtest. Mein Eisenstück zeigt im Vergleich mit North Chile noch eine andere Oberflächenstruktur, zwar auch gleichförmig, doch vom Muster her kantiger.
Aber Du kannst da Recht haben - auch wenn auf meinem Stück keine wirklichen Regmaglypten zu sehen sind, so kann diese Struktur trotzdem durch Verwitterungsprozesse entstanden sein, ähnlich wie bei bei North Chile.
:prostbier:
Dirk
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Hallo speul :winke: ,
Irdische Eisenvorkommen sind immer an bestimmte Bedingungen gebunden. Sie treten nur in Basaltvorkommen auf, und die sind in Marokko gerade nicht da, denn das ist ja der Vorteil dieser Wüste, daß dort keine schwarzen Steine rumliegen. Also geh ruhig davon aus, wenn Nickel dann nicht von dieser Erde!
hmm, und wenn das Eisenstück menschengemacht ist? Also vielleicht ein Stück von Rommels Panzern oder irgendetwas anderes ..... dann könnte im Stahl doch Nickel drin sein, oder?
:gruebel: :winke:
Dirk
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Hallo Dirk!
technische Stähle mit Nickel:
z.B.:
Invarstahl 35,5% Ni
Chromnickelstahl 20% Ni
V2A-Stahl 8% Ni
Nickeltest: :fluester:
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3797.0 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3797.0)
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
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Ich würde das Stück einfach mal anschneiden. Die Oberfläche könnte durchaus von konstanter Sandbestrahlung in Kombination mit Rost kommen. Dann ist die Liegezeit auch relativ lang.
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@Achim: noch mal Dank für den zweiten link zum Nickeltest - das ist auf jeden Fall eine von mir verstehbare Anleitung :super: ...... werde den Nickeltest auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
@Plagioklas: Anschneiden wäre auf jeden Fall die sicherste Methode. Werde mich diesbezüglich noch mal mit Mirko beraten beim nächsten Stammtisch.
Gruß,
Dirk
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Irdische Eisenvorkommen sind immer an bestimmte Bedingungen gebunden. Sie treten nur in Basaltvorkommen auf, und die sind in Marokko gerade nicht da
Basaltvorkommen ist schon klar .. habe ich auch vorausgesetzt .. aber wer sagt denn, dass ganz Marokko nur Wüste es? Das bezweifle ich aber. :laughing:..außerdem schrieb ich ja noch einen weiteren Satz. Weshalb kann man nicht mal einfach akzeptieren, dass es vielleicht auch noch versteckte Vorkommen gibt - auch in Marokko? Man sollte nicht immer nur zweidimensional denken sondern auch mal mehrdimensional und offen für neue Möglichkeiten sein. Und das Wort Prospektion gibt es ja nicht einfach nur so, weil das Wort so schön klingt. :smile:
Gruß Peter5
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Hallo Leute,
seit gestern ist das fragliche Eisen in Mirkos Händen. Er will es nächste Woche schneiden - dann sehen wir mehr ...... :lechz:
:winke: :prostbier:
Dirk
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Hallo Dirk und Ingo und alle interessierten,
Ihr wartet sicher schon auf Fotos.
Ich habe Dirk sein Eisen heute genau nach Dirk´s Wünschen geschnitten.
Die kleinere Hälfte habe ich heute geätzt.
Die größere befindet sich noch in grob geschliffenem Zustand.
Nach dem Ätzen der kleineren Hälfte ist leider keinerlei Struktur zu erkennen.
Aber an der Aussenform hatte ich ja eh schon auf einen eventuellen Ataxit getippt.
Die kleinen Einschlüsse würde ich dennoch für Schreibersit halten.
Morgen werde ich auf jeden Fall noch die größere Hälfte spiegelnd polieren und dann schauen wir mal,was
sich noch so erkennen lässt.
Im Moment glaube ich immer noch ganz fest an einen echten Eisenmet.
Aber morgen sehen wir mehr.
Hier auf jeden Fall die ersten Bilder.
Ein Bild zeigt den offen liegenden (vielleicht Graphit) Einschluß an der Aussenseite.
...bin in Zeitdruck....viele Grüße Mirko
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........................
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Hallo Mirko, hallo Dirk,
sieht auch für mich im Moment auf jeden Fall meteoritisch aus.......................
Ich drück euch die Daumen
Viele Grüße
Hanno
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wird 2010 zum Jahr der Ataxite?
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Hallo Mirko :winke: ,
:wow: Du hast tolle Arbeit geleistet!!!! Wenns jetzt noch ein Ataxit wird, dann wäre das ein super Ergebnis. :super:
Vielen Dank, Mirko, für Deinen Einsatz :kiss:
Bin schon auf das Endergebnis und Deine endgültige Einschätzung gespannt.
:laola:
Dirk
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Moin Metfreunde!
Bilde ich mir das gerade ein, oder gibt es bei dem Stück wieder einen andersartigen Randbereich (ist ja schwer hier von Rekristallisation zu sprechen). Mirko, gab es wieder Unterschiede in der Magnetisierung des Materials; so wie bei der einen Scheibe, welche Du uns am Stammtisch präsentiert hattest? Das würde dann ja, wenn ich mich recht erinnere, sehr gut zu den Vermutungen passen, die Du dort schon geäußert hattest, nicht?!
@ Dirk: Nur zwei Smilys :super: und :nd:
Ich bin auf alle Fälle schon sehr gespannt...
Gruß
Ingo
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Na sieht doch ganz gut aus!
Bin mal gespannt ob man bei der großen Hälfte vielleicht was sieht. :hut:
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Hallo zusammen,
hier noch schnell die Bilder von der polierten großen Hälfte.
Jetzt wo die Fläche spiegelnd poliert ist,würde ich die Einschlüsse tatsächlich für Schreibersit halten.
Diese Einschlüsse sind zwar recht klein aber wenn ich mir das unter dem Mikroskop anschaue,würde ich sagen,ja,
zu 90% wäre ich mir sicher das es Schreibersit ist.
Aber es hilft nix zu spekulieren...nu muß die Wissenschaft ran..weiter kommen wir jetzt hier nicht.
Viele Grüße Mirko :winke:
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Hallo Dirk,
ich freu mich für Dich und über das Ergebnis :wow:
@ Mirko: super Arbeit :super:
@ Dirk: solltest Du des Stückes überdrüssig werden... :winke:
Alex08
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Phantastisch! :super: :super: :super:
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Moin Sammlers!
@ Dirk: Wirst Du es denn nun, wo der Hintern vom Stück ab is, klassifiziere lassen?
Gruß
Ingo
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@ Dirk: Wirst Du es denn nun, wo der Hintern vom Stück ab is, klassifiziere lassen?
Hallo Ingo,
ich muß mich da vorab mit dem Mirko beraten. Bei den Eisen muß man erstmal einen Klassifikateur finden, der es macht und bei Eisenmassen mit so geringem Gewicht wie bei meinem wird oft eine Klasifikation abgelehnt mit dem Argument: Es ist zu wenig Material für die Wissenschaft da, das lohne sich deswegen nicht!
Also erstmal schauen und sehen, was möglich ist .....
:winke: :prostbier:
Dirk
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Gerade habe ich eine mail vom Mirko bekommen. Nach dem Schneiden und Schleifen sind noch 56,1g Eisen über von vormals 62,6g. Macht 6,5g Verlust.
Das große Stück wiegt 46,9g und das kleinere 9,2g. Mit der Klassifikation sieht es schlecht aus, weil die kleinere Hälfte mit 9,2g zu leicht ist - und das größere Stück möchte ich nicht weg geben und auch nicht weiter "verkleinern" lassen. Es ist eh fraglich, ob so eine Probe von so einer kleinen Masse überhaupt zur Klassifikation angenommen werden würde. Mirko hat auch schon mal versucht, kleine Eisenmassen zur Klassifiz anzumelden, was vom Klassifikateur aber abgelehnt wurde. Es werden wohl lieber Proben von größeren Massen untersucht.
Insgesamt erscheint mein Eisen wohl tatsächlich meteoritisch zu sein. Könnte also ein Ataxit sein. Ich werde als nächstes versuchen, etwas über den Nickelanteil in Prozent heraus zu finden. Jemand hat sich da freundlicherweise angeboten, mir zu helfen. Und eine genauere Untersuchung der kleinen Einschlüsse könnte auch vielversprechend sein. Wenn Nickel drin ist und die Einschlüsse tatsächlich aus Schreibersit bestehen, dann gehe ich mal davon aus, das es mit ziemlicher Sicherheit ein Eisenmeteorit ist.
Ich halte Euch auf dem Laufenden .....
:winke: :prostbier:
Dirk
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Hallo Dirk,
das ist ein Killereisen :super:! Glückwunsch!
Gruß,
Andi :prostbier:
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Vielen Dank für die Glückwünsche und Zusprüche :super:
Dieses Eisen war eine ganz schön harte Nuss. Gar nicht so einfach, die wahre Natur zu erkennen. Und ohne Schnitt würden wir hier immer noch auf dem Schlauch stehen.
Es hätte natürlich auch schief gehen können ...... aber so ist es doch ein gutes Gefühl "alles richtig gemacht zu haben" :laughing:
:prostbier:
Dirk
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Mit der Klassifikation sieht es schlecht aus, weil die kleinere Hälfte mit 9,2g zu leicht ist - und das größere Stück möchte ich nicht weg geben und auch nicht weiter "verkleinern" lassen. Es ist eh fraglich, ob so eine Probe von so einer kleinen Masse überhaupt zur Klassifikation angenommen werden würde. Mirko hat auch schon mal versucht, kleine Eisenmassen zur Klassifiz anzumelden, was vom Klassifikateur aber abgelehnt wurde. Es werden wohl lieber Proben von größeren Massen untersucht.
Hallo,
irgendwie scheinen die Eisen von der Forschung etwas stiefmütterlich behandelt zu werden. Wenn z.B. so ein NWA 011 auftaucht, der mal nicht von Vesta stammt, dann ist es ne Sensation. Wenn dagegen ein ungruppiertes Eisen gefunden wird, dann hört man davon recht wenig. Ich sammel bisher Eisen nur am Rande und kenne mich da nur wenig aus. Aber es ist doch wohl so, dass die verschiedenen chemischen Gruppen bei den Eisen für verschiedene Mutterkörper/Asteroiden stehen. Laut Literatur soll man inzwischen von etwa 60 verschiedenen Asteroiden Eisenmeteorite haben. Gibt es da irgendwo eine Übersicht, welches ungruppierte Eisen zu welchem Asteroiden gehört? Wäre doch mal ganz interessant, von jedem dieser 60 Asteroiden eine Probe daheim zu haben.
Grüsse,
Mark
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Gibt es da irgendwo eine Übersicht, welches ungruppierte Eisen zu welchem Asteroiden gehört? Wäre doch mal ganz interessant, von jedem dieser 60 Asteroiden eine Probe daheim zu haben.
Hallo Mark,
meines Wissens gibts keine existierenden Asteroiden, die zugeordnet werden können. Liegt wohl daran, dass die Asteroiden denknotwenig durch Impakte zerstört werden, wenn der Eisenkern isoliert wird.
Gruß,
Andi :prostbier:
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meines Wissens gibts keine existierenden Asteroiden, die zugeordnet werden können. Liegt wohl daran, dass die Asteroiden denknotwenig durch Impakte zerstört werden, wenn der Eisenkern isoliert wird.
Ja, ist schon klar, dass diese Asteroiden nicht mehr existieren. Aber man könnte die Asteroiden anhand der Meteorite durchnummerieren. Eine eigene chemische Gruppe wird bei Eisen ja erst vergeben, wenn mehrere (mehr als 5?) Meteorite gefunden wurden. Man müsste doch eine Liste von allen Eisen machen können und sie Asteroidennummern von 1-60 zuordnen können, auch wenn sie noch nicht in eine eigene Gruppe aufgenommen wurden. Wenn die Wissenschaft von 60 verschiedenen Asteroiden ausgeht, dann muss es ja "intern" schon mal genauer gruppiert worden sein, auch wenn bisher nur ein oder zwei Eisen mit derselben chemischen Zusammensetzung gefunden wurden.
Grüsse,
Mark
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Wird doch gemacht, Mark:
IAB
1. Main Group
2. sLL
3. sLM (ehemals IIICD)
4. sLH (ehemals IIIE)
5. sHL
6. sHH
7. Udei Station gouplet
8. Pitts gropulet
9. Algarrabo duo
10.Mundrabilla duo
11.Britstown duo
12.NWA 468 duo
13.Twin City duo
14. IAB-related
IC
IIAB
IIC
IID
IIE
1. Fraktioniert
2. Unfraktioniert
IIG
IIIAB
IIIE
IIIF
IVA
IVB
UNGROUPED
Das ist grad ein Prozeß, wo immer feiner untergruppiert, neu sortiert und differenziert wird.
Das dauert allerdings. Hauptsächlich Wasson ist da zugange.
Ansonsten, gerade auch hier in Europa, scheint man die Fähigkeit, sich mit Eisen eingehender zu befassen, ziemlich eingebüßt zu haben.
Man kriegt ja eigentlich auch kaum mehr was klassifiziert an Eisen.
:prostbier:
Mettmann
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An einem kleinen Span von der Probe habe ich jetzt unter dem REM drei EDX-Messungen gemacht:
Elmt Spect. Inten. Std Element Sigma Atomic
Type Corrn. Corrn. % % %
Fe K ED 1.066 1.00 50.94 2.39 52.19
Ni K ED 0.931 1.00 49.06 2.39 47.81
Total 100.00 100.00
Elmt Spect. Inten. Std Element Sigma Atomic
Type Corrn. Corrn. % % %
Fe K ED 1.078 1.00 45.16 2.43 46.40
Ni K ED 0.939 1.00 54.84 2.43 53.60
Total 100.00 100.00
Elmt Spect. Inten. Std Element Sigma Atomic
Type Corrn. Corrn. % % %
Fe K ED 1.035 1.00 68.66 2.33 69.72
Ni K ED 0.910 1.00 31.34 2.33 30.28
Total 100.00 100.00
Interessant sind die Spalten mit den Element-% und Atom-%. Die Element-% sind Massen-%, die Atom-% geben direkt die Verhältnisse in der Formel wieder. Die Angaben bis auf zwei Stellen nach dem Komma ist genauer als die Methode tatsächlich ist. Die Stellen nach dem Komma sind also nicht so ernst zu nehmen. Dass man genau auf 100 % kommt, bedeutet nicht, dass nichts anderes drin ist. Sehr geringe Gehalte bis zu Spurenelementen lassen sich nicht bestimmen mit dieser Methode. Es bedeutet nur, dass die anderen Elemente unter der Nachweisgrenze liegen. Bei der Auswertung wird dann auf 100 % normiert für die Elemente, die man gesehen hat.
An allen Punkten ist der Nickelgehalt sehr hoch. Für das Stück selber lässt sich aus den Messungen aber kein mittlerer Nickelgehalt angeben. Der kleine Span ist nicht repräsentativ für die Probe, und drei Messpunkte von jeweils wenigen Mikrometer Durchmesser sind auch nicht repräsentativ für den Span. In Verbindung mit der Aussage, dass das Material ataxitische Struktur aufweist, lässt sich aus den Messungen nur sagen, dass für das Material der mittlere Nickelgehalt sehr hoch ist und wahrscheinlich irgendwo zwischen den Messwerten liegt. Ein einfacher Durchschnitt aus den drei Werten hat nichts zu bedeuten.
Die ersten beiden Messungen passen zum Tetrataenit mit Fe : Ni um 1 : 1, bzw. als Formel geschrieben Fe0.52Ni0.48 und Fe0.46Ni0.54.
Die dritte Messung stellt einen Taenit mit der Zusammensetzung (Fe0.70Ni0.30) dar.
Die drei Messungen sagen nichts über die Häufigkeit von Taenit und Tetrataenit in dem Material aus.
Ich würde die Messungen als eine Bestätigung für ein meteoritisches Material sehen.
Um sicher zu sein, müsste man die Spurenelemente und den mittleren Nickelgehalt messen, dazu muss man aber eine andere Methode nehmen (z.B. ICP).
Grüße,
Thomas
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Hallo Thomas,
ich will mich hier noch mal bei Dir für Deine Arbeit bedanken :super: Die Ergebnisse zum Nickelgehalt sind doch schon mal sehr vielversprechend :wow: . Es gibt jetzt kaum noch die Chance, das es kein Meteorit ist !!!!
Wir hatten ja in Kuhfelde schon über eine weitere Analyse der Spurenelemente gesprochen. Ich denke, die dafür nötige Probe von 0,2g wird noch geliefert werden. Wenn auch dann die Werte stimmen, scheint es eine runde Sache zu sein.
:danke: :winke:
Dirk