Hallo,
Wegwerfen? Nein. Ich würde sowieso nur so viel und genau das einpacken, was für mich interessant ist.
Ich denke, fast jeder Sammler handelt nach dem Grundsatz, dass er nur das mitnimmt, was interessant ist und in der Sammlung landen soll oder könnte. Eventuell kommt auch mal was zum Tauschen oder Verschenken mit
. Dazu zwingt einem allein schon der begrenzte Platz. Selbst gefundene Mineralien aus Deutschland lassen sich normalerweise auch nicht so einfach gewinnbringend verkaufen. Dazu sind sie einfach zu zugänglich. Anders siehts bei den Alpenfunden aus (Dazu später mehr).
Der Nächste soll sich auch freuen, fündig zu werden. Wobei in den Alpen es ein Kunststück ist, überhaupt fündig zu werden.
In Bebertal reichte es aus, mit einem großen Hammer einen x beliebigen Stein mit 30 cm Größe zu beklopfen. Jede 3. bis 6. Spaltung öffnete eine Druse. Zudem liegen hunderte Drusen einfach so überall herum, wo man nur langgeht. Ebenso sieht es an den meisten Fundpunkten aus. Das ist vor allem der Fall, wenn dort Bergbau nach Mineralien betrieben wird. Der Flußspatbergbau Grube Clara beispielsweise bietet natürlich Tonnen über Tonnen an Fluorit. Eben das zieht auch die Sammler an
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Der Grund, warum es in den Alpen ein "Kunststück" ist, ist vor allem, weil sich regionale Sammler sehr bedeckt halten und zudem für gesetzliche Beschränkungen stark machen. So können nur sie suchen und das Material teuer verkaufen. Da steckt ein unheimliches Geschäft dahinter, denn selbst Quarze werden von eben den einheimischen Sammlern, die sich für Umweltschützer u.ä. ausgeben, für hunderte bis zehntausende von Euros in die USA verschifft. Die Strahler picken sich die Klüfte (in denen jeweils etliche Kilos bis Tonnen an Funden stecken) schließlich nicht nur für die lieben Kollegen und Verwandten auf. Und man wird auch nicht Strahler, weil man nur ein bis zwei mal im Leben so eine Kluft findet. Die Geschäftemacherei ist im Alpenbereich leider sehr stark ausgeprägt
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Oder ich würde überschüssige Funde in den Verein zur freien Entnahme bringen....
Das wurde auch in meinem Verein, wo ich mal war, so gehandhabt. Jedoch ist die schiere Masse das Problem
. Meist war schon jeder einmal da gewesen oder hat schon sein Tauschmaterial weg. Und der 10. Kalzit aus dem Weserbergland muss dann nun wirklich nicht mehr sein.
Wie bereits erwähnt, ist ein normaler und bekannter Fundort oft sehr, sehr reich bestückt. Das betrifft gerade die "Klassiker". Ein Mineral eines bestimmten Fundortes wird vor allem dann zu einem Klassiker, wenn es sehr häufig in sehr interessanter Ausbildung vorkommt und so bekannt wird. So lange der Fundpunkt reichlich gibt, ist der Klassiker aber nicht viel wert. Wenn der Fundpunkt dann erlischt, steigt erst die Nachfrage an und so auch der Wert. Steine, die man einst an jeder Ecke nachgeworfen bekam und dennoch nicht haben wollte, werden nun zu gesuchten und kostbaren Prunkstücken.
Bei unserem Parfußwirt auf der Koralpe wurde ein knapp 20 Meter hoher Felsen mit Uranglimmer in den letzten 20 Jahren einfach weg "geklopft"....Unsere Kinder und Enkeln werden dort vergebens nach Uranglimmer suchen, weil die Gier der Vorgenerationen ihnen alles weggerupft hat.
Mineralien sind nicht von Dauer. Baut man sie nicht ab, wird man auch so nach 20 Jahren wenig finden. Die Verwitterung neigt dazu, die Mineralien in den für jedermann zugänglichen Bereichen in wenigen Jahrzehnten völlig zu verunstalten oder gar ganz verschwinden zu lassen. Selbst Quarze, die nahe der Oberfläche sind, werden nach 50 Jahren stumpf und unansehnlich. Ein Kalzit kann schon nach 1 bis 3 Jahren absolut unbrauchbar sein. Erze oft sogar schon in kürzeren Zeiträumen. Natürlich bilden sich unter Umständen auch bei der Verwitterung tolle Mineralien aus, aber auch diese sind anfällig für weitere Verwitterung, bis sie irgendwann weg sind
. Daher suchen die Sammler am liebsten da, wo aktiv abgebaut wird.
Mineralien sind nicht ganz so selten und unersetzlich ,wei man glaubt. Das macht ihren idellen Wert natürlich nicht schmaler
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