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Meteoriten => Tektite ... => Thema gestartet von: grobibaer am September 01, 2018, 14:30:10 Nachmittag
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Hallo zusammen,
ich habe mir im August eine Expedition zum Pingualuit Krater in der kanadischen Tundra gegönnt.
Bei Interesse stelle ich gerne mehr Bilder ein.
Viele Grüße,
Robert
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Bei Interesse stelle ich gerne mehr Bilder ein.
Ja, natürlich besteht Interesse ! :super:
Robert, da hast Du Dir ja eine tolle Reise gegönnt. Herzlichen Glückwunsch dazu! New Quebec Crater, Pingualuit Crater oder auch Chubb Crater, das ist schon eine Reise wert! Der Impaktor soll ja chondritisch gewesen sein (aufgrund des hohen Cr Gehaltes und der siderophilen Komponenten, eine genaue Klassifizierung scheint indes schwierig, ... vielleicht ein kohliger Chondrit).
Schöne Aufnahme einer Aurora Borealis!
Bernd :winke:
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:lechz:!!! Mehr!
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:wow:!! Viel mehr!
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Klasse, Robert! :super:
Ja, unbedingt mehr Bilder, Eindrücke und Erläuterungen, bitte! :smile:
Martin
:hut:
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Auf jeden Fall mehr!
Gruß
Jörg
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:super: tolle expedition !!! :lechz:
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Neid kommt auf!
Bitte schreibe auch was zum drumherum!
Grüße
speul
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Vielen Dank für das Interesse ! :winke:
Ich stelle in den nächsten Tagen noch Bilder + Infos ein.
Viele Grüße,
Robert
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Danke, Robert, für die ersten Bilder!
Ich freue mich auf mehr!
:hut:
Herbert
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Dann fange ich mal an. Das normale touristische Programm lasse ich raus.
Erste Station: 2 Tage in Montreal (Direktflug ab München ca. 7 Stunden)
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Tips für die Meteoriten-Mineralien-Forumisten (Gold ist nicht so mein Thema)
Im Olympiagelände von 1976 steht das Planetarium mit einer optisch ansprechenden
Meteoritenausstellung (zwar wenig Stücke, aber gut präsentiert) und erstaunlich
viel Besuchern.
Für mich wegen des Namens interessant: St. Robert
(bekommt man da noch was ??)
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Auch schön ist das alte Redpath-Museum mit einigen mineralogischen Raritäten aus Kanada.
Bei den 30 Grad in Montreal war es in dem unklimatisierten Bau allerdings drückend heiss.
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Bin auch gespannt auf mehr!
Danke für´s Zeigen, Robert.
Grüße
Sigrid
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Hallo Robert,
klasse, das macht Appetit auf mehr.
Wir freuen uns auf weitere Fotos und Infos
Gruß
Hanno
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Hallo zusammen,
es geht schon weiter ! Ab jetzt abseits der üblichen Touristenpfade.
Die nächste Station ist Kuujjuaq.
Von Montreal sind es 2,5 Stunden Flugzeit in einer kombinierten Fracht-/Passagiermaschine Typ 737 der First Air.
Dieses Städtchen mit ca. 4000 Einwohnern ist das Verwaltungszentrum und Flugdrehkreuz für die Region Nunavik.
Landschaftlich sieht es sehr skandinavisch aus. Mücken gibt es auch reichlich.
Außerdem ein guter Platz um sich mit Reisemitbringseln (Steinschnitzereien etc.) einzudecken.
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Die Tour habe ich übrigens bei der Parkverwaltung eingebucht:
http://www.nunavikparks.ca/en/parks/pingualuit (http://www.nunavikparks.ca/en/parks/pingualuit)
Von den Unabwägbarkeiten mit dem arktischen Wetter abgesehen,
hat auch alles sehr gut funktioniert.
Bald kommen mehr Bilder !
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und weiter geht es....
Nächster Stopp und die dem Krater nächstgelegene Ansiedlung: Kangiqsujuaq (ehemals Wakeham Bay)
Flugtechnisch ganz ordentlich erreichbar, das Frachtschiff kommt 2-3 Mal im Jahr.
Im Winter kann man von hier aus auch mit dem Snowmobile zum Krater fahren.
Der Ort ist eine kleine, gut funktionierende Inuitgemeinde.
Der Sommer dauert hier etwa 4-5 Wochen vom letzten zum ersten Schneefall.
Ein paar Impressionen:
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und noch mehr....
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Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht.
Ja, man sollte sich öfter mal was gönnen ...
Beste Grüße
Jörg
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Hallo zusammen,
jetzt wird es langsam meteoritisch mit einem Besuch im erstaunlich modern gestalteten Museum des Pingualuit-Parks.
Es gibt sogar Souvenir-T-Shirts etc. mit Kratermotiv....
Neben den völkerkundlichen Themen ist die Vitrine mit den Impaktgesteinen natürlich für mich hochinteressant.
Was haltet ihr davon ? Jetzt wusste ich, was ich zu suchen hatte. :super:
Viele Grüße,
Robert
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Nach 3 Tagen Aufenthalt in Kangiqsujuaq (wegen Sturm und kleinem Hydraulikschaden an der gecharterten Twin Otter)
folgt jetzt die letzte halbstündige Flugetappe zum Pingualuit Krater.
Im Tiefflug geht es über das wetterexponierte Ungava-Plateau zu der 300 Meter langen Schotterpiste direkt beim Camp.
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Ankunft am Traumziel ! :wow:
Das Wetter sollte sich in den nächsten 5 Tagen als weniger kooperativ herausstellen.
Von den abgelösten Campbewohnern haben wir erfahren, dass sie es wegen Schlechtwetter nicht zum
Kraterrand geschafft haben, der in gerade 3 Kilometern Entfernung liegt. :eek: :eek:
Der Kraterwall ist im Hintergrund des gelandeten Flugzeugs gut zu erkennen.
Demnächst mehr.
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Hallo grobibaer,
beeindruckende mystische Landschaft! :super:
Von den abgelösten Campbewohnern haben wir erfahren, dass sie es wegen Schlechtwetter nicht zum
Kraterrand geschafft haben, der in gerade 3 Kilometern Entfernung liegt.
Das wär doch DIE Herausforderung für Dich gewesen, oder nicht? Du wärst, soweit ich Dich kenne, notfalls im Tiefgang auf allen Vieren losgezogen! :einaugeblinzel:
Gruß
Andi :prostbier:
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Hallo Andi,
stimmt schon. So kurz vor dem Ziel hätte ich nicht aufgegeben.
Auch wenn es auf allen Vieren weitergeht. :platt:
Die Wanderungen sind allerdings schon fordernd.
Es ist eine felsige Marslandschaft über die jemand noch einen Sumpf geschüttet hat.
Eine nette Beschreibung wäre "Mars nach missglücktem Terraforming".
Im Schnitt kommt man mit ein paar Photostops mit gerade 1 km/h voran.
"Mystische Landschaft" trifft es auch sehr gut.
Jetzt kann ich mir unter "Tundra" wirklich etwas vorstellen.
Viele Grüße,
Robert
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Nun einige Bilder zur Beschäftigung bei Starkregen (einheimischer Indoor-Sport) :smile:
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Auch ein Strandspaziergang zu einem Karibu-Kadaver bei Sturm hat seine Reize.
Mit dem Bootausflug + Wanderung zum Zweitcamp wurde es nichts.
Das hat auch in der ganzen Sommersaison niemand unternommen.
Man beachte den Kraterwall bei den Panoramen im Hintergrund.
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und noch ein Blick auf eine archeologische Stätte (Sommerlager) sowie die Tierwelt.
Nachts hat es dann kurz aufgeklart und ein hüsches Polarlicht war zu sehen.
Bis ich die Kamera rausgeholt hatte, war es wieder bedeckt. :traurig:
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:super:, Robert, bei diesen Bildern freut man sich schon auf den Winter :einaugeblinzel:
Haben die Einheimischen das verendete Karibu mitgenommen? Hoffentlich nur für die Hunde...
Gruß
Andi
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Spannender und klasse Bericht.
Danke Dir :hut:
Haben es selbst noch nie höher als bis in den Algonquin geschafft :crying:.
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Beeindruckende Tour. Klasser Bericht. :super: :super: :super:
Danke fürs Zeigen
...und bitte mehr. :wow:
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Vielen Dank für das anhaltende Interesse an der Tour. :hut:
Das Highlight kommt natürlich noch. :wow:
Von den ingesamt verbliebenen vier Tagen am Krater sind drei wegen Nebel und/oder Starkregen mit Sturm für längere Touren ausgefallen. Dadurch hatte ich allerdings mehr Zeit für die Suche nach Impaktiten (mehr dazu später)
Aber das Glück war uns dennoch hold. Plötzlich hat es für einige Stunden aufgerissen und wir konnten bei
erstklassiger Fernsicht den Krater besuchen.
Für den Weg haben wir hin und zurück etwa 6 Stunden gebraucht, mit genügend Photostopps. Für eine ausgiebige Suche nach Brekzien etc. blieb aber keine Zeit. Eine Kraterumrundung hatten wir uns für den nächsten Tag vorgenommen, leider blieb es dann neblig. :crying:
Aber man soll nicht jammern, für mich war der Kraterbesuch ein voller Erfolg.
Die Panoramabilder haben im Original bis zu 30 Megapixel und sehen im Büro auf drei zusammengeschalteten
19 Zöllern schon sensationell aus. Dabei sehe ich noch Details, die mir bei der Aufnahme entgangen sind.
Los gehts !
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?? Was will man da noch mehr ??
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Wir sind natürlich auch bis zum Kratersee hinuntergestiegen. Es gibt dabei rund um den Krater nur zwei brauchbare Möglichkeiten, ansonsten sind das sehr steile und instabile Geröllhalden.
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Zu den Dimensionen des Kraters: Durchmesser 3,5 km
Höhe des Kraterwalls über die Umgebung: ca. 150 m / Tiefe des Sees ab Oberfläche: ca. 260 m !
Alter: 1,4 Mio. Jahre / Damit ist See einer der tiefsten und ältesten von ganz Nordamerika.
Die Wasserqualität ist perfekt und entspricht fast destilliertem Wasser.
Sichtweite ist bei >35m. Das hat mich als Taucher natürlich vor der Reise schon sehr interessiert.
Aber Tauchen ist dort nur noch für Forschungszwecke erlaubt, so darf man nicht mal die Füsse reinhalten.
Der Felsen sieht mir schon stark nach einem Shattercone aus :gruebel:
Danach wurde zum Aufbruch gedrängt, da sich wieder Regen angekündigt hat und wir den rutschigen
Anstieg vom See zum Kraterrand hinter uns bringen wollten.
Das war es für heute !
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Die Landschaft sieht sehr wohltuend aus.
Ich hab gelesen, daß der Kratersee gar keinen Zulauf und keinen Abfluß hat. Also rein durch Niederschläge gefüllt ist (bei der Tiefe!).
Und das es trotzdem Fische, eine Saiblingsart, darin geben soll und es ein Rätsel ist, wie diese dareingekommen.
(Die Saiblinge in Bayerns Seen wurden ja unter Barbarossa eingesetzt, aber der Pingualuit ist ja jenseits von allen Schüssen).
Sag mal die Übersetzung von "Pingualuit":
Hieß früher mal "Chubb-Krater", auch ganz interessant, wie jung eigentlich die Impaktkraterforschung ist,
hier 1953 wird der Pingualuit als Impaktkrater noch ziemlich verworfen:
http://articles.adsabs.harvard.edu/full/1953JRASC..47..126H
Meeehr!
Martin
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Der Felsen sieht mir schon stark nach einem Shattercone aus :gruebel:
Hallo Robert und Forum,
Shattercones wurden meines Wissens bislang nicht gefunden. Habe auch nichts davon in meiner Datenbank vermerkt. Was man jedoch gefunden hat sind vesikuläre Glasbomben, kleine Impaktite, und Quartzkörnchen mit Scharen von planaren Lamellen - eindeutige "shock features".
Schöner Beitrag mit informativem Bildmaterial ! :super:
Bernd :winke:
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Hej Robert,
vielen Dank für den tollen Bericht. Absolut beeindruckende Bilder, vor allem der Kraterwall von unten gesehen. Obwohl nur virtuell, kommt man sich da schon sehr winzig vor. Bitte, bitte mehr.....
:hut: Jens
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Alles endet, auch der Bericht vom Krater.
Nach einem letzten abendlichen Blick aus dem Flugzeug ging es zurück nach Montreal. Danach folgten noch 3 Tage in Quebec-City und 2 Tage in Ottawa.
Diesmal wieder bei knapp +30 Grad. :smile:
Da ich meinen Zeitpuffer in Quebec-City nicht brauchte, habe ich noch kurz entschlossen eine all-inklusive Whalewatching-Tour am Saguenay Fjord gebucht. Der Tourifallen-Stop war in einer Käserei in Charlevoix......
Klingelt was.. noch ein Krater. :wow: Da sollte man auch mal ein paar Suchtage für Shattercones einlegen.
Außer einer Tasse mit Kraterkarte war leider zeitlich nichts mehr drin.
Zu einigen Fragen:
Martin, zur Übersetzung des Kraternamens: "Pingualuit" could be translated as the site "where the land rises", but this translation could designate also skin blemishes due to cold weather... sprich "Frostbeule"
Andi, der Karibukadaver wurde zerlegt und für die lokale Tierwelt in kleine Stückchen verteilt wieder ausgelegt.
Unser eigenes Karibu-Stew war tiefgefroren in der Tupperbox.
Hat es sich rentiert ? Für mich sicherlich ! Aber... der nächste Krater kommt bestimmt.
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Alles endet, auch der Bericht vom Krater.
Vielen Dank dafür, Robert ! :super:
Bernd :winke:
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Klasse Bericht, Robert! :super:
Danke für die schönen Einblicke in eine beeindruckende Landschaft, wo man selbst Fernweh bekommt. :hut:
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Sehr schön und informativ, Robert, vielen Dank für die Fotos und Beschreibungen!
:hut: Alex
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Moin,
Danke für den Bericht.
Klingelt was.. noch ein Krater. Da sollte man auch mal ein paar Suchtage für Shattercones einlegen.
eigentlich nur ein halber :einaugeblinzel:
und um shattercones einzusammeln braucht es nur wenige Stunden, dann ist der Raum der Transportmaschine gefüllt für den Rückflug.
Bilder kann ich aber nicht so schnell beisteueren, die sind noch analog auf Dia, falls noch jemand weiß, was das ist.
Grüße
speul