Hallo karlov,
Calzit muss nicht mehr zwingend da sein, da das Stück ja nicht mehr frisch aus der Wand kommt. Arnagerkalk ist sehr mergelig und im Geschiebe daher nicht sehr häufig, da ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Liegende des "Arnager Quarzits" vollständig weggewittert ist. Phosphoritkrümel kommen übrigens in beiden ab und an vor.
Das von Schulz 2003 erwähnte Konglomerat (wenn wir dieselbe Arbeit meinen) wird leider nicht beschrieben (im geowissenschaftlichen Sinn), sondern nur benannt. Daher kann man evtl. aus dieser Schicht stammende Gestein-Funde nicht verifizieren, es sein denn man hat darin entsprechende Indexfossilien. Das ist bei Deinem Stück zumindest auf den Bildern nicht der Fall (?), daher ist das benannte Konglomerat als Bestimmung eher ein "wild guess".
Wenn Du es nach einem Dünnschliff, wenn keine Mikrofossilien die Du bestimmen kannst sichtbar sind, weiter eingernzen möchtest, solltest Du die Hadding-Bände II, III und IV durcharbeiten, die Arbeiten von Schulz sind da nicht zu empfehlen.
Zum Erzeuger kann man viel rätseln, solange er nicht tot darinnen liegt. Der selbe Erzeuger kann verschiedene Spuren machen, aber auch unterschiedliche Erzeger die selbe Spur. Daher hat sich bei der "Spurenfossilkunde" eine Parataxononie etabliert, die den Spurentyp, aber nicht den Erzeuger benennt. Hier in diesem Fall kann Pholeus (siehe z.B. Seilacher 2007, p. 55, Taf. li.u.) oder ein Bruchstück von Thalassinoides vorliegen. Oder eine unspezifische/atypische Spur.
Die Diagenese kann hier ähnlich einer Konkretionsbildung abgelaufen sein. Die weiter oben erwähnten "exotischeren" Ideen würde ich ausschließen wollen.
Besten Gruß
Johannes