Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de

Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Hungriger Wolf am Februar 02, 2010, 18:14:57 Nachmittag

Titel: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 02, 2010, 18:14:57 Nachmittag
Hallo Forum!

Durch eine Internetrecherche bin auf folgenden link gestoßen:

http://lep694.gsfc.nasa.gov/gunther/gunther/benzeraraetal2006.pdf

Verwendet Ihr für die Langzeitkonservierung von Meteoriten neben Kieselgel (Wasserentzug=keine Rostung) auch Bakterizide um Meteoriten zu schützen?

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lithoraptor am Februar 02, 2010, 18:22:27 Nachmittag
Das Einzige, was uns wirklich Sorgen machen sollte, ist das hier: http://www.youtube.com/watch?v=DVKsbeayihI
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: astro112233 am Februar 02, 2010, 18:51:46 Nachmittag
Das Einzige,

was uns wirklich Sorgen machen sollte ist, wenn dieser Herr zu Besuch kommt.

Danach können wir unsere Meteoriten platzsparend in Tütchen füllen!  :wow:

http://www.youtube.com/watch?v=MC8Zvl-8ziA&feature=channel (http://www.youtube.com/watch?v=MC8Zvl-8ziA&feature=channel)
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 02, 2010, 20:00:07 Nachmittag
Das Einzige, was uns wirklich Sorgen machen sollte, ist das hier: http://www.youtube.com/watch?v=DVKsbeayihI

Dem "grenzgenial" eines der Kommentatoren dieses Videos kann man sich nur anschliessen!
Diese Steinlaus hat Kultstatus erreicht, ist sie doch immerhin noch in früheren Ausgaben des
sehr ehrenwerten medizinischen Nachschlagewerks namens "Pschyrembel" mit einem eigenen
Eintrag erwähnt gewesen! Da man heutzutage aber nicht mehr so viel Wert auf Humor zu pflegen
scheint (auch in den verschiedensten Medien, ähem!!!...), ist die Steinlaus in den neueren Ausgaben
des Pschyrembel leider nicht mehr zu finden, aber solange sie in den Köpfen so mancher notorischer
Querdenker weiterlebt, ist es ja okay. Herrn Loriot sei dank - er ist einer der Grössten seines Fachs
nach wie vor, und weile er noch möglichst lange lebendig unter uns!

Alex
 
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: ben.g am Februar 02, 2010, 20:11:52 Nachmittag
Da man heutzutage aber nicht mehr so viel Wert auf Humor zu pflegen scheint (auch in den verschiedensten Medien, ähem!!!...), ist die Steinlaus in den neueren Ausgaben des Pschyrembel leider nicht mehr zu finden...

Zum Glück ist dem nicht mehr so. In der neuesten Auflage von 2007 ist das Tierchen wieder drin. Sogar in erweitertem Umfang mit neueren "Forschungsergebnissen" zur Steinlaus (Homöopathie, Feinstaub)

Gruß
Ben
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 02, 2010, 20:14:47 Nachmittag
Zum Glück ist dem nicht mehr so. In der neuesten Auflage von 2007 ist das Tierchen
wieder drin. Sogar in erweitertem Umfang mit neueren "Forschungsergebnissen" zur
Steinlaus (Homöopathie, Feinstaub)

Tatsächlich??? Wunderbar,  muss ich mir gleich bestellen, denn mein letzter
Pschyrembel hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Danke, Ben!!!  :super:

Alex

Kleiner Nachtrag zum Erkenntnisgewinn: http://de.wikipedia.org/wiki/Steinlaus
Mein letzter Pschyrembel scheint wirklich steinalt, und somit schon wieder eine
Rarität, weil er die Steinlaus nämlich gerade mal nicht behandelt, sondern zensiert.
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: ben.g am Februar 02, 2010, 20:26:34 Nachmittag
Bitteschön:
http://diesteinlaus.wordpress.com/loriot-uber-die-steinlaus/

Besonders passend ist:
"vermutl. urgeschichtl. Einschleppung auf die Erde durch Meteoriteneinschläge; Nachw. von St. (Petrophaga lorioti marsiae) in Mars-Bodenproben"
 :smile:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 02, 2010, 20:32:51 Nachmittag
Bitteschön:
http://diesteinlaus.wordpress.com/loriot-uber-die-steinlaus/

Besonders passend ist:
"vermutl. urgeschichtl. Einschleppung auf die Erde durch Meteoriteneinschläge; Nachw. von St. (Petrophaga lorioti marsiae) in Mars-Bodenproben"
 :smile:

Ganz hervorragend und die Lösung fast aller Fragen sozusagen im Handgepäck!!  :pro:

Danke, Ben!  :super:
:prostbier: Alex
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: speul am Februar 02, 2010, 20:58:35 Nachmittag
Der hungrige Wolf meinte das doch sicherlich anders, also, wie schützt Ihr Euch vor den Viren in den Mets.
hier ein Bild von der Nachbehandlung eines KfZ nachdem ein Meteorit damit transportiert wurde.
http://www.pixmac.de/celebrity/000016013845 (http://www.pixmac.de/celebrity/000016013845)
Damit ist auch gleich die Frage erledigt, warum die Deutsche Post so teuer ist:   :fluester:  Das müssen die nach jedem Päckchen vom Meteoritenhändler so machen!
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Andreas Gren am Februar 02, 2010, 23:27:20 Nachmittag
Ankauf, Steuern, Schnittverlust, alles Peanuts gegen die Kosten der Bakterizide.
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 03, 2010, 02:01:27 Vormittag
Naaa, des geht ned, da kriegen die Aliens einen Krebs.

Ist Euch schon mal aufgefallen, wie wenig sinnvolle Treffer es im Google gibt für die Eingabe:   Germknödel +Weltall  ?

...man lernt nie aus.
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: ironsforever am Februar 03, 2010, 04:20:27 Vormittag
Zitat
Ist Euch schon mal aufgefallen, wie wenig sinnvolle Treffer es im Google gibt für die Eingabe:   Germknödel +Weltall  ?

Ich googel das täglich, wobei ich ich mit den heutigen Recherchen relativ früh fertig wurde. Z.Zt. sind´s 366 Treffer, aber wieder ist nix gescheites dabei  :crying:.
Dieser Treffer scheint mir in obigem Zusammenhang erwähnenswert http://www.pfeilinfo.de/artikel/heilige_nudel/heilige_nudel.html . Auf den ersten Blick möchte man meinen, die zwei Germknödel befänden sich in den Fängen eines kreationistischen Bakteriums! Wie sich herausstellte, handelt es sich aber dann doch nur die heilige Nudel.

Ich muss jetzt schlafen :platt:.

Gruß,
Andi
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lithoraptor am Februar 03, 2010, 11:08:27 Vormittag
Moin Andi! :hut:

Da sind sie ja, die Pastafari mit ihrem Pastafarianismus; grundsätzlich eine wichtige Entwicklung. Mehr über die Hintergründe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster

Gruß :prostbier:

Ingo
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 03, 2010, 21:40:26 Nachmittag
Da sind sie ja, die Pastafari mit ihrem Pastafarianismus; grundsätzlich eine wichtige Entwicklung.
Mehr über die Hintergründe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster

Ok, also der Biervulkan und die Stripperfabrik sind jedenfalls gute Aussichten! Da lohnt es sich
schon mal, über Alternativen des aktuell im Hier und Jetzt Angebotenen nachzudenken.. [PS: wenn
man das aber nun noch auf der US-Liste neben die dort gerade erneut ausgefochtene Schlacht über
die Frage des Umgangs mit Privatwaffen hinzuaddieren würde, wäre reichlich viel Popcorn angesagt!]

Und wo ist jetzt wieder der dringend nötige Meteoritenbezug? Gut, die Bakterien! Aber das muss nun
jemand anders richten...

Alex
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 03, 2010, 22:01:03 Nachmittag
Ne Du, das fünd ich echt richtig scheise von Dir.
Laß uns das in der Gruppe ausdikutüan.
Ich meine, wenn wir kein Lebn im Weltall findn, dann güps im All keine Biomasse.
Ey dann tun die Aliens echt voll unökologisch und nich nachhaltig heizen und sin voll die Umweltschweine.
Find ich ech nich fair von denen. So ganzheitlich un so.
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 03, 2010, 22:09:03 Nachmittag
Ne Du, das fünd ich echt richtig scheise von Dir.
Laß uns das in der Gruppe ausdikutüan.
Ich meine, wenn wir kein Lebn im Weltall findn, dann güps im All keine Biomasse.
Ey dann tun die Aliens echt voll unökologisch und nich nachhaltig heizen und sin voll
die Umweltschweine. Find ich ech nich fair von denen. So ganzheitlich un so.

:belehr: http://www.youtube.com/watch?v=f3QIrp2XmWo :belehr:
Das kommt alles nur vom Biervulkan, der ist echt voll krass schuld!!!  :prostbier:

Alex
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 03, 2010, 22:20:16 Nachmittag
Germknödel gesichtet  :eek: :eek:      !!!!

http://www.youtube.com/watch?v=Jd4jZoKGK5A

 :baetsch:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 03, 2010, 22:40:42 Nachmittag
Hallo Forum!

http://www.lincei.it/pubblicazioni/rendicontiFMN/rol/pdf/S2001-01-04.pdf     :fluester:

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 04, 2010, 00:05:41 Vormittag
Ach mann, die Trotteln haben so einen schönen Mocs zerstört!!!

Als obs kein Gao gäb! Das isja strafbar.
Soviel können die ja gar nicht beim Consolmagno beichten, so weeeeh tut das!!!

Sind die bräsig, faseln von Bakterien in Meteoriten von vor 4.5 Milliarden Jahren und daß daher das Leben kömmt,
derweil hatte da Mocs grad mal 118 Jährchen auffem Buckel und selbst in den trockensten Wüsten sind Mets nach 30-50.000 Jahren nur Perdü.
Aber die glauben, die verwitterten so langsam wir Milliarden Jahre altes Erdengestein.

Sichtlich eine Nachwirkung vom... sozusagen ein ALH 84001 für Arme...  Auaaaaaa.

Armer, armer Mocs...   :crying:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: herbraab am Februar 04, 2010, 12:21:31 Nachmittag
Ach mann, die Trotteln haben so einen schönen Mocs zerstört!!!

Armer, armer Mocs...   :crying:

:crying: :crying: :crying:

Der hätte so schön in meine Sammlung gepasst...

:crying: :crying: :crying:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 04, 2010, 17:31:01 Nachmittag
Hallo Forum!

Wollt Ihr die Meteoriten mit den Original-Bakterien oder lieber ohne Bakterien-Anhaftungen?

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim



 
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lithoraptor am Februar 04, 2010, 17:42:08 Nachmittag
Alle meine Meteoriten haben Bakterien und die bleiben schön da drauf. Wer sie "runter sprühen" will muss erst an mir vorbei...
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 04, 2010, 18:18:32 Nachmittag
Zitat
Wollt Ihr die Meteoriten mit den Original-Bakterien


Ämmm, welche?  Aussem All? Aus der Erdfrühgeschichte? Aussem Streufeld?

 :gruebel:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 04, 2010, 18:36:20 Nachmittag
Hallo Martin und Forum!

Alle drei Möglichkeiten sind ja denkbar!  :super:

Wissenschaftlich von großem Interesse, dürften insbesondere bei frischen Meteoriten, die auffindbaren Bakterien sein....

schöne Grüsse von
Achim


Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 04, 2010, 20:32:28 Nachmittag
Nein. Jetz ma so unter uns.

Noch niiiiiiiiiiiiiie hat jemals jemand ausserirdische Bakterien oder Reste davon in einem Meteoriten gefunden. Punktum.

Aus der Erdrühgeschichte erzählen uns die Meteorite auch nix, erstens weil sie sich zu deren Zeiten nicht auf der Erde befunden haben, sonst wären es ja keine Meteoriten,
bzw. die, die sich auf der Erde befunden haben könnten, längst nimmer existieren, weil Meteorite auf Erden so kurzlebig sind
und es sie bereits nach 0,00003 Milliarden Erdenjahren vollständig zerbröselt.

Und aussem Streufeld - da brauch ich keinen Meteoriten, da kann ich jeden erstbesten Stein nehmen, wenn ich die örtliche lithophile Darmflora kennenlernen will.

Da helfen auch keine Papers, wie von den Italienern, was die im Mocs gefunden haben,
denn das waren bestenfalls Bodenbakterien, die in allerkürzester Zeit in den Stein gegangen sind, bisser aufgehoben wurd, was nach dem Aussehen des Steins eher Tage als Monate war,
und ansonsten Kontinamination von den Wurschtfingern und Schubladen einiger Kuratorengenerationen + ihren eigenen Dreck im Labor.

Was man auch gern vergessen sollte, sind v.a. Papers aus Indien. Die sind nämlich hämophil und tun seit Jahren glauben, das Blutzellen aus dem All regnen oder finden, wenn sich der Präparator zu tief in der Nase gebohrt hat, Alienblut in Meteoriten.

Der Mocs - das war schon von den Voraussetzungen her eine Tat von Verwirrten, weswegen der Hörb und ich den schönen Stein beweinen, der sinnlos sterben mußte.

 :crying: :crying: :crying:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 04, 2010, 20:56:10 Nachmittag
Der Mocs - das war schon von den Voraussetzungen her eine Tat von Verwirrten,
weswegen der Hörb und ich den schönen Stein beweinen, der sinnlos sterben mußte.

Der Verwirrungen gibt es ja viele, auch hier, und deshalb schreiben wir u. a. darüber!
Jener Mocs hat den Verwirrtenweg wohl gehen müssen, weil er sich nicht hat wehren
können, aber auch ich finde es schade um jedes derart geopferte Exemplar für völlig
vergebene Müh in eine vergebliche Angelegenheit, bzw. hätte man dann doch auch
ein x-beliebiges anderes Exemplar hernehmen können für "derlei" Art von Forschung..

Mocs ist übrigens bekannt für wunderschöne kleine Individuale! Ein paar davon finden
sich konzentriert in privaten Sammlungen, ein paar davon speziell z. B. auch im wiener
Naturhistorischen Museum sowohl in einer Mocs-bestückten Wandvitrine als auch im
sonstigen Display und vielleicht sieht der Eine oder Andere von uns ja ein Update davon
noch vor Ablauf dieses Jahres als aktualisiertes Jpeg hier im Forum...

Alex
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Greg am Februar 04, 2010, 23:51:40 Nachmittag
Zitat
Noch niiiiiiiiiiiiiie hat jemals jemand ausserirdische Bakterien oder Reste davon in einem Meteoriten gefunden.

Der NASA Wissenschaftler Richard B. Hoover und einige russische Kollegen glauben schon, mikrofossile Bakterien in kohligen Chondriten gefunden zu haben. (Zu beachten: fossil, nicht lebend)


Wenn ich das paper der Italiener richtig verstanden habe, sagen die, dass sie in allen möglichen Steinen Mikroorganismen gefunden haben, die in Nährlösungen geklont werden konnten und die hohen Drücken und Temperaturen widerstehen können. Solche einfachen Strukturen könnten damals in sehr unterschiedlichen Regionen den Beginn von Leben markiert und sich genetisch bis heute so gehalten haben. In älteren Steinen waren die Bakterien etwas kleiner.

Unter anderem fanden sie in Inneren des Meteoriten Mocs Bakterien. Diese scheinen eine etwas andere genetische Struktur zu haben, wo man raus schließen könnte, dass sie schon vorher, also im All, da drin waren.
Diesen Punkt finde ich sehr spannend. Leider wird genau an dieser Stelle alles schwammig. Das Alter und die Herkunft dieser Bakterien kann anscheinend nicht bestimmt werden. Ab hier leider nur Hypothesen.

Gruß
Greg




Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 00:53:28 Vormittag
Glauuuben heißt nicht wissen.
Offensihtlich konnten diese Ergebnisse ja nicht reproduziert werden - und überhaupt, wenns dem so wäre, dann wäre es als die Weltsensation in allen Medien rund um den Erdball vermarktet worden. (Kein Wissenschaftler würd sich diese Chance entgehen lassen, vermöge so einer Entdeckung den daraus fetten Geldregen für sein Institut fahren zu lassen).
Hat ja auch bei Allan Hills seinerzeit geklappt, gar mit Pressekonferenz mit US-Präsidenten, und das glorreiche Marsprogramm hamwa gutenteils dem ALH zu verdanken.
Leider ein Schnellschuß, aktueller Stand ist, daß die Strukturen die für vermeintliche fossile Bakterienreste gehalten wurden, wahrscheinlich doch nix sind und auch anders entstehen können.

Mocs kann man vergessen, das ist ein gewöhnlicher Chondrit, die kommen strunzsteril bei uns an.

Und, man unterbreche mich rechtzeitig, wenn ich Blödsinn verzapf -
schaumers und doch mal gschwind an.
Also, das ausserirdische Leben tut uns also den Gefallen, als Bakterien anzukommen, wie wirs hier von der Erde kennen. (Andres tätmer wohl auch schwer erkennen). Wahrscheinlichkeiten hin oder her, wenns also so ist, dann muß es ja ähnliche Bedingungen gehabt haben.
Was brauchmer? Ein Lösungsmittel, damit das Zeug überhaupt funktioniert. Da fällt uns nix anders ein, als flüssiges Wasser.
Dann brauchmer eine Energiequelle, egal was, muß ja nich die Sonne sein, siehe die Tiefseeschlote.
Gut was wissmer noch? Hier auf der Erde, ab wann etwa kömmer Leben nachweisen? In den Stromatolithen. Die ältesten, die mer haben, sind 3,5 Mrd Jahre alt, also wirds seine 1 Milliarden Jahre gedauert haben, seit Bildung der Erde, bissmer überhaupt sowas wie Bakterien gehabt haben.

Naja, und dann schaumer uns im Sonnensystem mal um, wo denn solche Bakterien gewachsen sein könnten.
Merkur und Mond - furztrocken, keine Atmosphären, weil so massearm, sehr schnell ausgekühlt, Vakuum, harte Strahlung, gebundene Rotation.
Venus, die reinste Hölle, dazu das Problem, große Fluchtgeschwindigkeit, ungeheuer dichte Atmosphäre, von der bringmer keine sinnvollen Brocken aus der Oberfläche weg ins All.
So, Asteroidengürtel, Vesta, Ceres - schon das dickste der Gefühle. Ja, die waren mal so heiß geworden, dasse aufgeschmolzen und sich differenziert haben, sonst hättmer ja keine Eukrite...  allein das hat nur wenige Millionen Jahre gedauert, dann warense schon wieder komplett ausgekühlt, weil so klein waren, Atmosphären konnten sie auch nicht halten, weil zu klein, wenns Wasser, dann ists ins All weggegast.
Alle anderen Asteroiden, das sind winzige, trockene, Brocken, niemals warm geworden, sonst hättmer keine Chondrite, kaum Schwerkraft, Null Wasser, Temperaturen gern mal um den absoluten Nullpunkt herum, Vakuum.

Kometen, ja schon auch Wassereis + kohlige Chondrite mit aqueous alteration, doch wie hätte sich da in so kurzer Zeit Bakterien einstellen können, wenn wir hier auf der Erd schon 1 Milliarde Jahre gebraucht haben?
Und wie sollmer die als Meteorite auf die Erde bringen, wenn die aus der Oortschen Wolke kommen (wos wirklich arschkalt ist)?
Wir ham ja bis heute noch kein bewiesenes Kometbatzerl in der Vitrin.
Problem ist, wenn ich was von soweit draußen holen muß, kommts hier zu schnell an der Erde an. Kennts ja, die Periodischen Sternschnuppenströme, das Zeug ist zu schnell, vergast vollständig in der Atmosphäre - oder wenns dick genug wäre, dann hätts eben einen Impetus, das es eine katastrophische Explosion gäb, daß nix mehr übrig blieb.
Gut langperiodische Kometen oder solche, die einmal an der Sonne vorbei und dann rausgewackt werden, gehn nicht.
Bestenfalls noch kurzperiodische, die der Jupiter ins Innere Sonnensystem gezwungen hat oder deren Leichen, die im Asteroidengürtel geendet sind.

Jaaaaa aussem andern Sonnensystem von janz weit her - nu das Zeug, selbe Problem, nur viel schlimmer, wennse auf so eine hohe Fluchtgeschwindigkeit gekommen sind, dasse ihr altes Sonnensystem verlassen konnten, dann kommen die hier ja erst recht mit einem viel zu großen Affenzahn an.
Außerdem, es sheint ja zwischen den Sternen doch ziemlich leeeer zu sein.

Was bleibt? Der Mars. Der scheint längere Zeit warm und geologisch aktiv gewesen zu sein, siehe die riesigen Vulkane, wohl auch mal eine dichtere Atmosphäre besessen zu haben und größere Mengen Wasser.
Heute isser sehr trocken.

Und sonst noch ein paar Monde um die Gasriesen, die ihre Energie beziehen, dadurch dasse durch die Magnetfelder und die Gezeiten der Monsterplaneten durchgewalkt werden. Sieht man ja an der Io, die Gift und Galle speit. Oder sowas wie, welcher wars nochmal, der eine mit der Eisoberfläche, worunter man einen Ozean flüssigen Wassers rucht. Auffem Titan war man ja auch schon, ziemlich schattig dort und es regnet Methan.

Also das wissmer.
Was machmer sonst noch?
Experimente. Setzen Bakterien und deren Sporen harter Strahlung, Vakuum, hohen und sehr niedrigen Temperaturen und hohen Drücken aus, und schaun, ob was übrig bleibt, was sich reanimieren läßt. Manchmal nehmer auch welche mit fürn paar Wochen ins All und schraubens außen an die ISS an, und erzählen uns die Anekdote, von einem, der auf ein Apolloteil genießt haben soll, was man nach Jahren vom Mond wieder abgeholt hat.
Was wissmer daraus - also ein paar könnten überleben, und sogar die nötigen Drücke überstehen, wennse tief innem Stein sitzen, dies braucht aussem Mars rausgewackt zu werden.
Aber alles halt ein bisserl kurzfristig. Weil wir eben keine längeren Zeiträume simulieren können.
Schauen wir uns die Bestrahlungsalter der Marsmeteorite an, so fahren die allerdings paar Dutzend Millionen Jahre im All herum, nachdem sie aus dem Mars geschlagen wurden, bevor sie hier auf der Erde auftreffen - obs das letztendlich überstehen, die Bakterien, die den irdischen so ähnlich sein sollen?

Überhaupt, die Mocsler - warum zum Teifel soll sich dann eine ausserirdische Bakterie, die sich vermutlich unter anderen Umständen als hier auf der Erde gebildet hat, sich ausgerechnet bei italienischer Zimmertemperatur so pudelwohl fühlen, dasse fröhliche Urständ feiert.

Hihi, gibts den noch, den verrückten Professor aus Regensburg, der von überall extremophile Bakterien sammelt?
Da sind ja auh welche dabei, die gehen ein, wennse unter 100°....

Und überhaupt wissmer ja selber noch so wenig über unsere eigenen Bakterien.
Nicht, wie die sich so in Steinen machen, oder in der tieferen Erdkruste, ob und was da abgeht....

Naja und da sollen nun ausgerechnet in den Meteoriten Bakterien sein, auf anderen Welten entstanden, unter anderen teilweise extremen Bedinungen,
und die sollen dann genauso aussehen, wie die Bakterien aussem Vorgarten und sich tunlichst auch noch herzlich wohl fühlen...

Also ich weiß ja nich....           

So, kurz hingerotzt.
Was meint ihr?


Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: herbraab am Februar 05, 2010, 01:20:27 Vormittag
Der Mocs - das war schon von den Voraussetzungen her eine Tat von Verwirrten, weswegen der Hörb und ich den schönen Stein beweinen, der sinnlos sterben mußte.

Für die Wissenschaft zu sterben ist ja an sich für eine Meteoritenprobe eine ehrenvolle Sache. Aber einen so sinnlosen Tod zu sterben, muss selbst für einen gewöhnlichen Chondriten bitter sein...  :schmollen:

Mettmann, fahr' doch mal einen Umweg über Klausenburg und rette da ein paar Mocse, bevor die Italiener das Reservoir dort für sich entdecken... :fluester:

  Herbert
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Greg am Februar 05, 2010, 09:56:33 Vormittag
Sicher ist nur, dass es auf viele Fragen noch keine Antworten gibt, sondern nur Vermutungen.

Mikrofossilien in kohligen Chondriten oder im Marsstein ja oder nein? Stammt z.B. Orgueil von einem Kometen? Unter welchen Bedingungen kann sich Leben bilden? Welche Rolle spielen dabei Minerale z.B. als Energiequelle? Wann spricht man überhaupt vom Leben? Gibt es in unserem Sonnensystem außer auf der Erde noch andere Biomasse?

http://www.astronews.com/news/artikel/2009/07/0907-045.shtml (http://www.astronews.com/news/artikel/2009/07/0907-045.shtml)
Es scheint Wasser in den Kometen gegeben zu haben. Aber reichte die kurze Zeitspanne aus, um "Leben" entstehen zu lassen?

Fragen über Fragen...

Es wäre super spannend, Proben von bestimmten Gegenden vom Mars zu holen und zu untersuchen.
Der Jupitermond Europa wäre auch ein tolles Ziel. Ein Roboter, der sich durchs Eis bohrt, ne Runde im Ozean abtaucht und alles abscannt, Proben entnimmt und zurück zur Erde bringt... O.k., das ist Science Fiction und stößt an technische und finanzielle Grenzen...

Man muss sich natürlich der Frage stellen, wofür das alles? Lohnt sich der ganze Aufwand?
Was hätte man z.B. davon, wenn man weiß, dass es auf dem Mars Bakterien gegeben hat? Wofür will man wissen, wie Sonnensysteme entstehen? Oder warum irgendein weit entfernter Neutronenstern eine bestimmte Strahlung abgibt? Oder wie Gravitation übertragen wird - provokant formuliert: der Apfel fällt ja runter, reicht das nicht...?

Die Fragen nach dem Leben sind eher philosophischer Natur. Sind wir alleine?
Die Triebfeder ist der menschliche Wille, seine Umgebung zu verstehen (und zu verändern).

Oh je, ich schweife ab....

Greg






Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: MilliesBilly am Februar 05, 2010, 10:23:46 Vormittag
Wofür will man wissen ...

... man kann nie wissen ...
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 05, 2010, 11:21:29 Vormittag
Wofür will man wissen ...

... man kann nie wissen ...


MilliesBilly, das velwechserst Du mit dem geflügelten "Man weiß das nich..!!!"  unseres
gemeinsam geschätzten Tresenphilosophen!  :einaugeblinzel:

Bzw. sagt der das auch!  :super:

Aber im Ernst: ich wüßte schon gern, was die Welt im Innersten zusammenhält, auch
wenn das unsere kleinen oder grösseren sehr irdischen Probleme nicht unmittelbar löst.
Wäre der Wunsch nach Erkenntnis nicht eine menschliche Triebfeder, könnte man viele
Zweige der Wissenschaft einstellen, was man aus durchaus gutem Grund ja nicht tut.

Eine Probe von Io oder Europa? Warum nicht? Wenn auch ganz gewiß nicht in allernächster
Zeit...

Alex
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Andyr am Februar 05, 2010, 12:07:23 Nachmittag
@greg: Kohlige Chondrite und Kometen bieten von der Chemie her bestimmt alles, was man zur Entwicklung von Leben braucht.
Aber ob die physikalischen Voraussetzungen auch vorhanden waren ?

Eine andere Frage, die mich beschäftigt ist, ob die Pharmaindustrie Antibiotika speziell für Meteoriten entwickeln wird  :laughing:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: pallasit am Februar 05, 2010, 13:33:42 Nachmittag
Hallo Forum,

Besondere Antibiotika sind nicht nötig. Meteoriten sind normalerweise keine lebenden Organismen die Antikörper bilden können. Wenn die Angst, vor der womöglich mit lebendem Exomaterial verseuchten Sammlung, sich in panische Dimensionen steigern sollte, empfehle ich eine moderne, in jedem Krankenhaus übliche, Gas-Sterilisation mit Ethyloxid. Diese wird bei weniger als 40 Grad Celsius durchgeführt. Dieses Verfahren ist materialschonend und sehr wirkungsvoll!!! :auslachl:

Grüsse Willi  :prostbier:



Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lithoraptor am Februar 05, 2010, 13:57:04 Nachmittag
Moin!

Aber im Ernst: ich wüßte schon gern, was die Welt im Innersten zusammenhält,...  

Jawohl, genau Alex! Das hat Freund Goethe in seinem Faust I schon sehr treffend auf den Punkt gebracht. Ist es doch DER Grundbaustoff für Wissenschaft an sich, der Wissensdurst oder das Wissenwollen...

Nu können wir hier wirklich nur rumtheoretisieren, ob und wenn wo es Bakterien in Meteoriten gibt oder nicht. Ausschließen kann man es nicht, bewiesen ist es aber auch noch nicht. Es gibt da so eine Theorie (fragt mich jetzt BITTE nicht, wer die aufgestellt hat), die besagt ganz einfach: Wenn Leben erst irgendwo einmal entstanden ist, dann kann man es dort auch so gut wie nicht mehr auslöschen. Das soll heißen: Selbst wenn unser Heimatplanet nun durch einen gewaltigen Impakt völlig zerstört würde, so dass er selbst in einzelnen Brocken um die Sonne kreist, dann würde man auch auf diesen Brocken noch Leben finden.
Gut, nun sind wir an dem Punkt angekommen, den Martin schon sehr treffend beleuchtet hat. Was brauchen wir für Leben? Bleibt der Punkt: Wie entsteht Leben überhaupt? Wo genau liegt der Unterschied zwischen einer strukturierten anorgansichen Einheit und einer komplexen funktionsfähigen organischen (Bakterien-)Zelle? Auch dieser Punkt ist eben wissenschaftlich noch nicht so ganz fassbar und genau hier setzen dann eben religiöse oder eben auch philosophische Betrachtungen an.

Wie auch immer unsere Antwort darauf lauten mag. Für mich ist eines ganz klar: Spätestens in dem Moment, wo ein Meteorit auf die Erdoberfläche aufschlägt, ist er mit irdischen Bakterien kontaminiert und die bekommt man so schnell auch nicht zu 100 % wieder weg (zumindest nicht ohne die anderen evtl. darin befindelichen auch wieder weg zu bekommen). Man könnte sich sogar darüber streiten, ob ein Meteorit nicht auch schon im Dunkelflug kontaminiert wird, aber wollen wir das wirklich tun? :platt: Nu ja, und wie schwer es ist einen Raum oder entsprechende Geräte für die nötige Präp zu 100 % keimfrei zu bekommen, dat klang ja auch schon an...

Nur meine paar Cents dazu...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Greg am Februar 05, 2010, 14:10:53 Nachmittag
Zitat
Eine andere Frage, die mich beschäftigt ist, ob die Pharmaindustrie Antibiotika speziell für Meteoriten entwickeln wird  laughing

Meinst Du Antibiotika, die die Meteorite einnehmen müssen, um in der neuen Welt nicht krank zu werden?  :laughing: Mhm, vielleicht werden ja demnächst Meteoritensucher und -sammler als Risikogruppe eingestuft und müssen höhere Krankenkassenbeiträge zahlen...  :bid:


Jetzt noch mal ernsthafter. Also, hier auf unserer Welt wimmelt es von Leben. Im Mikrobereich geht es erst so richtig ab. Ich habe keine Ahnung wieviele Bakterien unseren Körper ihr zuhause nennen, aber es sind massig. Oder einmal mit den Fingern in Nährlösung packen - danach geht die lustige Vermehrung los. Oder Geschirrtücher im Haushalt - wenn die älter sind, können die schon fast laufen.  Selbst unter den widrigsten Umweltumgebungen leben auf und in den Steinen ganze Kolonien von Mikroorganismen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Also, solange mir irgendwelche Bakterien meine kleinen Steinchen nicht vor den Augen auffressen, dürfen sie da bleiben... Es ist unmöglich, dass die Steine nicht kontaminiert werden...
Letztlich nützt alles nichts, die Steinlaus ist schuld...  :laughing:

Auf jeden Fall habe ich keine Bedenken, dass irgendwelche außerirdischen Organismen -falls vorhanden- hier irgendetwas schlimmes ausrichten.
Erstens haben wir genug irdische Mutationen, Bakterien, Viren etc. Die sind teils eine reale Bedrohung.
Zweitens würden außerirdische Organismen (hypothetisch gesprochen) sehr wahrscheinlich hier schnell zu Grunde gehen. Habe mal gelesen, dass Leben von verschiedenen Welten vermutlich nicht kompatibel ist. Davon gehen zumindest die Biologen aus. Bei fremden Leben wären sehr wahrscheinlich die Aminosäuren und alles was dazu gehört bis hin zu den Zellen etwas anders aufgebaut. Falls also ein Außerirdischer bei uns mal landen würde (haha) und seinen Anzug ausziehen würde, hätte er große Chancen, einfach von innen heraus aufgefressen zu werden. Mmh, lecker Zellgewebe... Seine Biomasse wäre nicht angepasst und mengenmäßig zu gering und würde in ihre Bestandteile zerlegt und letztlich der irdischen Biomasse zugeführt...
Als ich das damals gelesen habe, musste ich um mein Startrek-Universum trauern...  :crying: :laughing:

Viele Grüße  :hut:
Greg


Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 14:37:33 Nachmittag
Salü,

Zitat
Mikrofossilien in kohligen Chondriten oder im Marsstein ja oder nein?
Bis jetzt nein.

Zitat
Man muss sich natürlich der Frage stellen, wofür das alles? ..... Die Fragen nach dem Leben sind eher philosophischer Natur.

Nein, es war immer und ist eine zentrale Frage, die die Menschheit bewegt.
Von den ersten Grabbeigaben der Frühsteinzeit an, ist die Frage greifbar nach der Position et Menschen im Sein, nen?
Das große Woher, das Wo und das Wohin - das uns dann die einzige letzte Frage beantworten soll, die da lautet:   Warum?

Viel hammer da arbeiten müssen, mit Göttern und Geist, und was da alles so umtreibt.
Und es ist nicht immer leicht gewesen. 2000 Jahr ists her, dassmer wissen, das die Kugel auf der mer sitzen, gar nicht so klein ist, und das andere Zeug am Himmel auch groß, vor 500 Jahren mußtmer uns verabschieden davon, daßmer in der Mitte des Kosmos sitzen, keine 200 Jahre nur ists her, daß wir den Hammerschlag erlitten, daß wir wissen wie weit die Sterne weg sind,  und daß die Milchstraße voll ist von unzählbaren Sonnen, 4 Generationen ists her, daß zum Überdruß wir lernen mußten, daß es Milliarden von Milchstraßen gibt und die zum Überdruß auch noch auseinander fliegen, 60 Jahre ists grad mal her, dassmer entdecken mußten, daß die Erde 4.5 Milliarden Jahre alt ist und bisserl später das Weltall 12 oder 15 Milliarden,
und lernen haben wir müssen, daß wir nie mit den Sternen sprechen können, denn bis die Antwort kömmt, gibt es keine Menschen mehr.
und seit 20 Jahren erst, wissen wir, daß es um andere Sonnen große Planeten gibt. Und qequält werden wir seit bald 100 Jahren, daß das einfache Ursache-Wirkungs-Prinzip nimmer gilt und die Physik uns zeigt, daß wir das Innerste nie sehen werden können und daß es Fragen gibt, die wir nie beantworten werden können, weils uns die Natur verbietet.

Das einzige was uns noch geblieben ist, daß wir als Et, dat Leben, einzigartig sind.
Denn bis jetzt wissen wir nur, daß es einzig und allein auf der Erde Leben gibt.

Zitat
Was hätte man z.B. davon, wenn man weiß, dass es auf dem Mars Bakterien gegeben hat?


Das würde die Frage beantworten.
Das würde uns zeigen, daß Leben auch woanders entstehen kann, daß das Leben auf Erden nicht die allereinzige Ausnahme im Kosmos ist.  Das würde unser Weltbild radikal umkrempeln, viel mehr als ein Kopernik, ein Newton, ein Einstein...oder was wir sonst an geistesgeschichtlichen Revolutionen bisher hatten.

Das ist schon im Prinzip etwas ganz anderes, weil es eine einfache, eine konkrete Frage ist, deren Beantwortung unmittelbare Auswirkungen auf praktisch jedermann zeitigen würde.  Also völlig anders, als die letztendlich hochtheoretische Grundlagen(astro)physik, deren Ergebnisse fast von niemanden mehr verstanden und noch schwieriger veranschaulicht werden können.
Leben ist ein handfest Ding.

Und bitte, das ist keine Trivialität und nur sehr schwer zu erlangen.
Ich weiß schon, für meine Generation, da fliegt der Käpn Körk und der Pickart herum und für die jüngeren ists eine Selbstverständlichkeit, daß in deren Köpfen als Vorstellungswelt alles zwischen den Sternen voll komischer Typen wimmelt und man nach Herzenslust herumfährt..

Allein, nix von alledem spiegelt sich im Entferntesten in der Realität wieder.
Was hammer den schon geschafft?  Wie das Jojo an der Schnur haben wir eine Blechbüchse im niedrigsten Orbit kreiseln. Paar Tage hammer auf dem Fußabstreifer verbracht, dem Mond. 20 Minuten und paar Sekunden hams die beiden Sonden auf der Venus ausgehalten, bevor sie durchgeschmort, eine Kugel durch die Titan-Atmosphäre fallen lassen, paar Minuten Bodenkontakt mit einem Asteroiden gehabt, und ein paar einzelne Lander auffem Mars untergebracht, wobei die Rovers, die Schuhschachteln so mühsam dort herumötteln, daß jedem Kind, das dabei zuschauen müßt, gleich die Lust an dem Spielzeug vergehen würd. Das isses.
(Pssst, mir gefällt die Ikonografie der Astronomie/Technik der 50iger Jahre Museen so gut. Dieses Graublau und das Stahlsilber. So ists im Sonnensystem. Kalt und still und auch ein bisserl trauricht....)

So aber nun simmer doch dabei!  Wir schießen komplizierte Aparillen in den Orbit und auf der Erde bauen wir die gigantischsten Maschinen, die es je gab,
einzig mit dem Ziel, dann Planeten in anderen Sonnensystemen finden und sogar vielleicht deren Atmosphären spektrographieren zu können, um zu schaun, obs da Leben geben könnt.

Und Raumpfahrt - guxx, die NASA reitets fast zu Tode, keine Mission, wo nicht als öffentliche Rechtfertigung angegeben wird:  Suche nach Wasser.
Leeeben. Oder wenigstens Ursprung des Lebens, wenns halt rein gar ned anders geht.

Und die Menschheit gibt gewaltige Summen aus, um diese Frage zu beantworten. Summen mit denen man fast die Bayrische Landesbank und die HypoRealEstate zusammen retten könnte....   

Zitat
Es wäre super spannend, Proben von bestimmten Gegenden vom Mars zu holen und zu untersuchen....
 O.k., das ist Science Fiction und stößt an technische und finanzielle Grenzen...

Nein, guck, da wird nun schon langsam dran gearbeitet, an der Mars-Sample-Return-Mission:
http://www.esa.int/esaMI/Aurora/SEM1PM808BE_0.html

Das ist stemmbar, ist zu haben, für 1x Abwrackprämie + 1x Umsatzsteuersenkung für Hoteliers.
Wird dann eine Koproduktion von NASA und ESA. Wird 6 bis 8 Milliarden (heutiger) USD kosten, die 500g Marsgesteine aufzuklauben und zur Erde zu expedieren.
Wird allerdings noch 10-15 Jahre dauern.

Bis dahin müssen halt wir, die Chladnis Erben weiterhin die Proben von bestimmten Gegenden des Marses holen.
Damit die Menschheit weiter an Marsproben arbeiten kann.

Haben feins mehr als ein Pfund, und von fünf verschiedenen Ecken des Marses geholt.
Nur kosts bei uns halt nicht 8 Milliarden USD,
sondern gäb man uns fürn Pfund bunte Marsmischung aus verschiedenen Epochen, Regionen und Tiefen des Marses
nur 0,0005 Milliarden USD,
dann wärmer schon sehr zufrieden.  Greg, wennst amal die ESA triffst, stecksts ihr, gell? 

Ja und das ist doch das Begeisternde, der Antrieb beim Meteoritesammeln. Daß man sich ganz konkret, ganz buchstäblich handfest mit eben diesen Fragestellungen, die die Menschheit und die Wissenschaft immer und aktuell mehr den je umtreibt, auseinandersetzt!
Daß man da absolut an der allerfordersten Front der Forschung teilhat. Daß man sich eben just so ein Stück von einem konkreten Mars in die Vitrine holen kann, der dann auf den großen Konferenzen besprochen wird, der abgeglichen wird mit den Ergebnissen aus den ESA und NASA-Missionen, der dann in die Universitäten und Forschungseinrichtungen geht, und eben die neuesten Erkenntnisse und eben solche Veröffentlichungen bringt, wie die, auf die in solchen Debatten, wie auch hier im Forum bezug genommen wird.  Das ist im Vergleich zu anderen Sammelgebieten doch ein ungeheures Privileg, was die Meteoritensammler da genießen
und es ist ungeheuer spannend.
Das ist eben mehr, als was weiß ich, ja nette Chondren, ach der, schöne Schmelzkruste. Oh, mein Campo suppt, Hmm beim Lidl krieg ich den Seymchan aber billiger...
Es ist der Enthusiasmus, (der zugegebenermaßen gelegentlich ein bisserl fehlt hier im Forum nach unserem Geschmack),
es ist dieser gedankliche Überbau, der das Meteoritesammeln so ungeheuer faszinierend macht.

So aber gschwind zurück.
Daher kann man solche Wischiwaschi-Papers auch getrost vergessen.
Die Beantwortung der Frage nach dem Leben und nach möglichen Bakterien ist nichts, was man sich aus dem Ärmel schüttelt oder in der Garage mal schnell annem Wochenende hinkriegt odern Student mal gschwind als Semesterarbeit macht und sowas würde auch nicht in der Apothekenrundschau veröffenticht.
Es ist eine der zentralsten Fragestellungen überhaupt, die gegenwärtig mit Hochdruck und gewaltigem Aufwand bearbeitet wird.
Die Verifikation ausserirdischer Bakterien oder Reste wär eine RIESENBOMBE
die weltweit Wellen einer gewaltigen Erschütterung auslösen würde.
Also seid unbesorgt, wenn denn sowas einmal tatsächlich entdeckt werden würde,
ihr kämt gar nicht aus, davon zu erfahren.


Ach das hab ich jetzt aber schön gesagt.

Martin


Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lithoraptor am Februar 05, 2010, 15:25:36 Nachmittag
Moin!

Nein, guck, da wird nun schon langsam dran gearbeitet, an der Mars-Sample-Return-Mission:
http://www.esa.int/esaMI/Aurora/SEM1PM808BE_0.html

Das ist stemmbar, ist zu haben, für 1x Abwrackprämie + 1x Umsatzsteuersenkung für Hoteliers.
Wird dann eine Koproduktion von NASA und ESA. Wird 6 bis 8 Milliarden (heutiger) USD kosten, die 500g Marsgesteine aufzuklauben und zur Erde zu expedieren.
Wird allerdings noch 10-15 Jahre dauern.

Tja, das müssen wir wohl erst mal abwarten. Wenn wir großes Pech haben, dann wird doch alles eingestampft. :crying: Ich würde bei solchen Missionen künftig eher auf die Russen setzen...

Schaut mal hier:
http://www.welt.de/wissenschaft/article6175701/US-Praesident-Obama-stoppt-Nasa-Flug-zum-Mond.html

Is doch nur noch eine Frage der Zeit bis die NASA auch keine Knete mehr für Mars-Missionen haben wird... :crying:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lanthemann am Februar 05, 2010, 16:12:49 Nachmittag
Holdrio   :hut:

Keine Bange - Bakterien waren einmal -  habens doch schon menschenähnliche Schädel auf dem Mars entdeckt  :lacher:

Gruss

René

Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: herbraab am Februar 05, 2010, 16:23:16 Nachmittag
habens doch schon menschenähnliche Schädel auf dem Mars entdeckt  :lacher:

Aber nein, dass ist doch nie und nimmer ein menschlicher Schädel!

Das sieht doch jeder, dass das der Helm von Darth Vader ist!  :einaugeblinzel:

Grüße, Herbert
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 16:58:48 Nachmittag
Schmäh Ingo,

das neue Mondprogramm, das war nie was ernstes.
Was sollt man auch dort so kurzfristig, war man ja schon dort,
und unbemanntes ist so unendlich viel billjer als bemannt und die Amis haben ja etliche Mondsonden gehabt, die letzten Jahre.

Die haben grad andere Probleme, nämlich wennse das Space Shuttle jetzt verschrotten,
was ein Segen ist, weil so teuer und ineffizient,
ham die Amis zum erstenmal überhaupt keine eigenen Trägersysteme und Transporter mehr.
(Ham sich daher ja teilweise schon überlegt gehabt, die alten Saturn-Raketen auszumotten).

Daher auch der Versuch, mal die Privaten ein bisserl spielen zu lassen. (Hach wenn daß doch auch die MetSoc...).

Und was natürlich eine große Behinderung darstellt, das ist die ISS.  Dat Scheißding is zu nix gut, ein zig-Dutzend-Milliardengrab und eigentlich tät jede Nation am liebsten gestern als heute aussteigen, aber leider sinds alle durch langfristige Verträge gebunden.

Und es ist ja nicht so, das Hungertuch, und dasse jetzt die Jahre nix gemacht hätten oder machen werden.
Da is doch soviel unterwegs oder in Planung. Lunar Grunt, Luna-Glob, LRO, Solar Probe, Phobos-Grunt, Mars Laboratory, ExoMars, Curiosity, Planet-C, Dawn, New Horizons, JGO, JEO, Stardust &Rosetta schwirren ooch noch rum, GAIA, James Webb Space-Telescope, BepiColombo, Mssenger... und was derzeit schon aktiv ist.  Mußt ja nur auf die NASA und ESA-Seiten gehen.

Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: astro112233 am Februar 05, 2010, 17:28:33 Nachmittag
(http://www.sternwarte-singen.de/bilder/mond_mit_ballonfahrer1_christian_schuchter_vss2007.jpg)

Hallo Ingo,

nicht traurig sein. Dann nehmen wir die klassische Variante. Die macht auch richtig Spaß.

Gruß Konrad  :hut:


Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: agategerd am Februar 05, 2010, 18:24:54 Nachmittag
Hallo ,

so ein Klassiker aus der Jugend :super:
einfach Klasse.

PS. meine Zisterne muß gereinigt werden ,jede Menge Mikro Meteoriten!,mit wer weiß was drin?

 :bid: :bid: :bid:

Gerd
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 05, 2010, 18:58:40 Nachmittag
Hallo Gerd!

Tja, Mikrometeoriten, sind schon ein ganz spezielles Thema....  :fluester:

Dass in den Mikrometeoriten auch Bakterien eingepackt sein könnten, würde ich auch nicht ausschließen!  :einaugeblinzel: 

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: ironsforever am Februar 05, 2010, 19:02:16 Nachmittag
Zitat
Dass in den Mikrometeoriten auch Bakterien eingepackt sein könnten, würde ich auch nicht ausschließen!    


Ich würde auch nicht ausschließen, dass sich Mikrometeoriten in Bakterien befinden.

Bakterien sammeln! :lechz:

Gruß,
Andi :einaugeblinzel:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 05, 2010, 20:26:48 Nachmittag
Bakterien sammeln! :lechz:

Interessanter Imperativ, klare Sichtweise!  :belehr:  :super:
"Wi mokt dat", sagt man bei uns im Norden!
Und tun dies seit vielen Jahren, unaufgefordert.

Alex :einaugeblinzel:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 20:50:30 Nachmittag
Geh Wolf,

I scho, die ham doch gar keinen Platz dadrin.

So'n Bakterium is in der Regel 1 bis 10 μm groß und Mikrometeorite zwischen 2 und 100 μm.

Und so'ne Bakterie packt nen Transport im All höchstens in der Tiefe eines Steines,
also wenn da eine innem Mikrometeoriten hockt, dann wird die ärmste doch kaputt gestrahlt
(und hätt ja auch gar keinen Auslauf in all den Millionen Jahren, des is doch koa lehmm).

 
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 05, 2010, 20:57:02 Nachmittag
So'n Bakterium is in der Regel 1 bis 10 μm groß und Mikrometeorite zwischen 2 und 100 μm.
Und so'ne Bakterie packt nen Transport im All höchstens in der Tiefe eines Steines,
also wenn da eine innem Mikrometeoriten hockt, dann wird die ärmste doch kaputt gestrahlt
(und hätt ja auch gar keinen Auslauf in all den Millionen Jahren, des is doch koa lehmm).

Mettmann, schau Dir das Video über die Steinlaus noch mal genauer an, z. B. das dortige
Detail über die Fressmenge! Hättest Du je erwartet, dass die reale Steinlaus so viel frisst?
Sei ehrlich zu Dir! Auch mich hat das nachhaltig erschüttert und beunruhigt. Und jetzt kommst
Du mit Deinen paar Mikrometern her und diesem Auslauf, das ist doch alles viel zu kurz gedacht...
 
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lithoraptor am Februar 05, 2010, 21:04:44 Nachmittag
 :lacher:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 21:10:01 Nachmittag
Deswegen kann die Steinlaus auch nur in einem Jilingroßen Brocken auf uns gekommen sein,
sunst wär ihr unterwegs der Proviant ausgegangen.

Die Gefahr, die von ihr ausgeht wird übrigens stark verharmlost.

Hier sehen wir zum Bsp. Radar-Doppler-Aufnahmen eines einstmals erdgroßen Planeten mit Steinlausbefall:

http://dsc.discovery.com/space/slideshows/near-earth-asteroids/asteroid-kleopatra-625x450.jpg

(die Längsachse mißt 217km)

 :eek:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 05, 2010, 21:17:28 Nachmittag
http://dsc.discovery.com/space/slideshows/near-earth-asteroids/asteroid-kleopatra-625x450.jpg
(die Längsachse mißt 217km)

217 km Längsachse, hä?? Das glaubst doch nur Du! Das ist ein gefaketer Hühnerknochen, billig
hergestellt beim Softwarediscounter in Castrop-Rauxel oder Wuppertal-Elberfeld! Erzähl mir nix!
Man sollte über wichtige Dinge in der Wissenschaft nicht wirklich herziehen, merk Dir das bitte mal!
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 05, 2010, 21:30:14 Nachmittag
Gewisse Parallelen gibt es jedoch tatsächlich.....!!!!

Es gibt spezielle Magneto-Bakterien, die nicht nur magnetisch sind sondern auch im innern Magnetpartikel enthalten.....und Hunger haben....! :einaugeblinzel:


schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 21:48:46 Nachmittag
Herr S. - Ich wollt ja nur ablenken,

von meinem ingeniösen, aber nichtsdestoweniger furchtbar geheimen Experimentsprojekts.
Gegenwärtig bewerbe ich mich noch um Forschungsgelder der Universitäten Neapel und Kerala.


Folgende Versuchsanordnung habe ich ersonnen,
wofür ich erst folgendes Gerät erfinden mußte.

http://www.villa-testudo.de/uploads/pics/Jaeger_Inkubator.jpg

Wie man sehen kann, habe ich es zu Ehren und um die Verdienste unseres stillen Forumsinhabers willen
den

Jaeger-Inkubator

genannt.


Ohne mich ins Detail zu verlieren,
der Aufbau:

Der Jaeger-Inkubator besteht aus einer hermetisch versiegelten Kammer,
in deren Mitte eine Nährlösung aus Kohletabletten, Alkohol und Speiseeis eingebracht wird,
um das benötigte Millieu zu simulieren.

Limbal sind offene Probenbehälter in dieser Kammer angebracht,
was sie enthalten, hast Du sicher schon im Bilde erraten.

Diese Behälter wiederum werden durch eine regelbare Heizspule, die über deren Öffnungen verläuft, beheizt.

Wozu dient nun diese Anordnung?

Zu einem kühnen, weil u.U. natürlich lebensgefährlichen Experiment.
Sie versetzt uns in die Lage, das zu tun, was noch nie ein Mensch zuvor zu denken gewagt hat!
Das Experiment besteht darin:

Chondren auszubrüten!


Wie Du siehst, habe ich die verschiedenen Probenbehälter bereits mit Chondren verschiedener Meteoriten bestückt,
die zuvor entweder mit Säure oder mechanisch von der Matrix getrennt und gesäubert wurden.

Am ergiebigsten haben sich natürlich die Unäquilibrierten erwiesen,
auf 11 Uhr findest Du das Behältnis mit Chondren aus ca 300g Semarkona.
(man muß für dieses Experiment selbstverständlich frische Fälle verwenden)

Die magerste Chondrenausbeute haben erwartungsgemäß die primitiven Kohligen gezeitigt,
die Füllmenge des Behältnis auf 3 Uhr mußte aus 21 Kg Tagish Lake isoliert werden.

Ich plane, die Zündung auf den 21.März zu legen.

.

 

Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 05, 2010, 21:55:05 Nachmittag
Millie, er weilt unter uns - incognito! Und brütet hier in der Sendepause bis zum 21. März!
Und hat sogar Ideenlieferanten: "Magneto-Bakterien", es sind reine Magneto-Bakterien..

Das sach ich Dir!
Alex

[PS: ... und "Kröti" muss die Zutaten für den Jäger-Inkubator in seinem Baumarkt abholen!]
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 22:07:52 Nachmittag
Schweig, Herr S.!

Wenn wir etwas in diesem Forum gelernt haben, dann dieses:

Es sind die titanischen Geister und deren große Eingebungen, die auf den heftigsten Widerstand treffen müssen,
denn nur so ändert sich der Lauf der Geschichte.

Werde nun teilhaftig, wie ich dieses Opfer erbringe.


dat perlt jetz aba ...mo sagn
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 05, 2010, 22:19:18 Nachmittag
Werde nun teilhaftig, wie ich dieses Opfer erbringe.
dat perlt jetz aba ...mo sagn

:prostbier: Die reine Verperlung ist viel eher ein Genuss denn ein Opfer!

Aber wem sach ich das...??!! :einaugeblinzel:
Al"gute Nacht, ab ins Off!"ex
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 05, 2010, 22:22:41 Nachmittag
:auslach: Ja nix wie weg, bevor der Admin kommt  :eek:
 :prostbier:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Greg am Februar 10, 2010, 09:25:12 Vormittag
Hi,

hier ein Link zum Thema "Wasser um jungen Stern".

Hat erstmal nichts mit dem Thema Bakterien zutun. Aber so kommt ein Puzzlestein zum nächsten. Ich finde es spannend.

http://www.astronews.com/news/artikel/2010/02/1002-013.shtml (http://www.astronews.com/news/artikel/2010/02/1002-013.shtml)

Gruß
Greg
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 10, 2010, 18:26:23 Nachmittag
Hallo Greg!

Interessanter Bericht! :laola:

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Greg am Februar 10, 2010, 19:21:14 Nachmittag
Hallo Achim.

Gut, man muss ehrlich sagen, dass es schon eine bekannte Tatsache mit dem Wasser ist. Dass es häufig überall im All entdeckt wurde und somit eigentlich schon gar nichts Besonderes mehr ist.
Aber die anscheinend große Menge des Wassers und die Verteilung in bzw. an der solaren Scheibe waren mir neu. Ich bin kein Wissenschaftler und kann sicherlich mit detailierten Infos gar nichts anfangen, aber ich bin doch sehr an den Schlussfolgerung interessiert. Solch Entdeckungen helfen bestimmt, dass eigene System besser zu verstehen.

Genährt wird das ganze natürlich durch die Hoffnung, dass irgendwann festgestellt wird, dass auf der Erde nicht das einzige Leben existiert. Auch wenn unser System und die Erde viele Besonderheiten hat, was man wohl als Glücksfall sehen kann (wie Jupiter als Staubsauger, richtige Distanz der Erde zur Sonne, ein Mond, der die Erdrotation stabilisierte etc.), so zeigen die Vielzeit der Mikroorganismen auf der Erde, dass zumindest solch einfaches Leben auch unter etwas extremeren Bedingungen entstehen und existieren kann.

Viele Grüße
Greg
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Chladnis Heirs am Februar 10, 2010, 19:42:06 Nachmittag
Hallo Greg,

weil es just die Tage wieder durch die Journaille gejagt wird,
auf Enceladus haben wir flüssiges Wasser:

http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8495663.stm

Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: MilliesBilly am Februar 10, 2010, 20:36:25 Nachmittag
Millie, er weilt unter uns - incognito! Und brütet hier in der Sendepause bis zum 21. März!
Und hat sogar Ideenlieferanten: "Magneto-Bakterien", es sind reine Magneto-Bakterien..

Das sach ich Dir!
Alex

[PS: ... und "Kröti" muss die Zutaten für den Jäger-Inkubator in seinem Baumarkt abholen!]

Was heißt hier, Zutaten abholen? Das Ding ist längst schon betriebsfertig. Und zwar getarnt als Entenhaus (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/images/smilies/text/bigeek.gif) - womit ein muggeliger Anschluss an die letzte Folge sichergestellt wäre. Ein kleiner Teilchenbeschleuniger ist selbstverständlich integriert, um zugleich die Mafia-Wettgelder von Europa nach China ... ich meine, unter Umgehung der Seidenstraße und der armen Hunde ... Na, Du weißt schon. Hmm, ein wenig erinnert mich das Ganze hieran http://www.amazon.de/Wenger-Schweizer-Offiziersmesser-Messer-Schatulle/dp/B000R0JDSI/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=sports&qid=1265830348&sr=8-1 ... ich bin sicher, da ist auch alles Notwendige zur Behandlung von Meteoriten mit dran. (Man beachte v.a. die Kundenrezensionen ;-)

Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: gsac am Februar 10, 2010, 20:48:23 Nachmittag
http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8495663.stm

Diese Tigerstreifen gefallen mir besonders!  :prostbier:

Alex

...und das schweizer Offiziersmesser ist ja wohl
mit dieser nur sehr primitiven Grundausstattung
noch lange nicht alltagchstauglich, oddrrrr?... :-)
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Aurum am Februar 10, 2010, 21:00:11 Nachmittag
Also ,

was das Messer angeht , das war das Beste was ich seit langem gelesen habe , man das sollte man als Komedie mal im TV bringen , das sterben tausende vor lachen , ich habe immer noch Bauchschmerzen vor lachen  :super: :super: :super:

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Greg am Februar 10, 2010, 21:13:08 Nachmittag
Zitat
weil es just die Tage wieder durch die Journaille gejagt wird,
auf Enceladus haben wir flüssiges Wasser:

Mein Reden: Eine Sonde, die zu einem der Eismonde fliegt, sich dort durch das Eis brennt, ne Kamera runterlässt und natürlich auch noch Wasser-und Eisproben zur Erde zurück bringt...
Mhm, ich gebe zu, dass sind mehr als drei Wünsche auf einmal  :weissefahne:

Aber, hey, das Messer Tool ist doch genial. Wenn das demnächst mein ständiger Wanderbegleiter wird, weil man weiß ja nie oder beim Fahrradfahren, dann kann so eine moderne Raumsonde noch viel mehr damit machen.
Eismonde aufgepasst... noch ein paar Energiezellen mit dran für den Eisbohrlaser und auf gehts...  :wow:
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Hungriger Wolf am Februar 10, 2010, 21:58:17 Nachmittag
Ups, kraterfreie Bereiche......"feste" Kruste mit einer darunter befindlichen Flüssigkeit (Wasser..................+ X?) :einaugeblinzel:

http://home.joimail.com/~lindrud/sitebuildercontent/sitebuilderpictures/enceladus-lower-res.jpg
(Bild eventuell um 90° nach rechts drehen)

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 12, 2010, 20:45:51 Nachmittag
Hi Greg, ich schon wieder..

Nun ja, es bestehen ja schon Konzepte für eine Mission zu Ganymed & Europa,
wieweit die Planungen gediehen und obs realisiert wird, weiß ich nicht.

Wird ein Gemeinschaftsmission von ESA und NASA,
die vorerst aus zwei Orbitern besteht.

JGO, der soll Ganymed und Callisto umkreisen:
http://opfm.jpl.nasa.gov/europajupitersystemmissionejsm/jupiterganymedeorbiterjgoconcept/

JEO, der Europa umkreist:
http://opfm.jpl.nasa.gov/europajupitersystemmissionejsm/jupitereuropaorbiterconcept/

Und es heißt, das eventuell Rrrrrroscosmos einen Lander beisteuern will, aber da ist nix fix.


Nun, ich bin kein Ingeneur, aber ich stell mir das schon etwas schwierig vor, durch eine feste Eiskruste zu einem möglichen unterirdischen Ozean vorzustoßen mit einer Sonde?

Bislang hat man soetwas ja eher rustikal gelöst. Einfach in ein Projektil mit ordentlich Schmackes in einen Komet oder neulich auch auf den Mondpol geschmissen und dann gemessen, was da alles so feines in der Explosionswolke drinne ist.

Naja, und eine mehrere vielleicht sogar hunderte Meter dicke Eisschicht zu durchbohren?
Konventionell dürft da eigentlich nix gehen. Nicht, wie groß sind so die größten Planetensonden, die man ins All wuchten kann - wien oller VW-Bus, und da müßt dann ein Orbiter (schon als Relais für die Signale) und ein Lander unterbringen,
wo tumer da aber das Bohrgestänge hin?
Bislang hammer bei Landern eigentlich immer nur gehabt:  Ärmchen mit Schäufelchen oder eine kleine Fräse.
Und so eine Bohrmaschin müßt schon rel. autark arbeiten, bei den Signallaufzeiten gehts ja nicht, denn wenn die Sonde meldet, hopperla, Bohrer festgefressen, bis da dann das Kommando kommt: Um Gotteswillen, schalt den Motor ab - da ists längst durchgebrannt.

Durchschmelzen?  Wo nimmt man die Wärme her? Glaub Solarzellen bringens nicht, Jupiter strahlt übrigens stark, da gingen die auch ziemlich schnell kaputt.  Weiß nicht, brächten heutige Nuklidbatterien genügend Leistung?
(Müßten dann aber die Amis machen, Europäer mögen keine radioaktiven Substanzen ins All schießen - war ja damals dieser Aufschrei, wars Huygens oder Cassini, was passieren würde, wenns beim Start in die Luft fliegt.)

Und wenn das Ding dann durchs Eis ist, wie bringt man die Signale von da unten wieder herauf?

...und am End kommt der Europa-Wal, macht einen Happs und furt ist die Sonde.

Fragen über Fragen.

Mettmann
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: lithoraptor am Februar 12, 2010, 20:56:36 Nachmittag
Moin!

Jap, hindurchschmelzen, dat klingt gut und dann unten einfach einen Schluck nehmen "schlürf" und Prost dem Leben  :prostbier: oder eben auch nicht. Klingt komisch is aber so... :laughing:

Und wenn das Ding dann durchs Eis ist, wie bringt man die Signale von da unten wieder herauf?

Hier dürfte doch schon ein ultradünnes Drähtchen reichen, oder. Das bringt doch auch bei einer Länge von ein paar Kilometern nicht so viel Gewicht. Man könnte das Dingen aber och so programmieren, dat es nach dem Schlückchen sich wieder auf nach oben mach, oder? Frei nach dem Motto: "abschmelz" "schlürf" "aufschmelz" "analysier" "send"

Gruß

Ingo

P.S. Nur so ein Gedanke: Was in einer Flüssigkeit steckt, dat steckt doch auch in dem Eis daraus oder?! Warum nicht einfach mal ein paar Eisproben (so einige Kubikmeter) abtauen und sich dat mal näher anschauen? Wie steht es denn mit der Filterwirkung von diversen Eiszusammensetzungen gegen kosmische Strahlung???
Titel: Re: Bakterienbefall von Meteoriten
Beitrag von: Mettmann am Februar 12, 2010, 21:05:02 Nachmittag
Nunja,

runter kommense eben nicht immer.
Wir müssen mal einen Astronomen fragen, glaub Europa ist auch irgendwie zu nah an Jupiter dran,
da ist weniger die kosmische Strahlung das Problem, sondern der Jupiter strahlt ja selber ziemlich stark.
Sodaß es schon bei der ein oder anderen Sonde die Elektronik durchgeschmort hat.

Gips eben Calamari fritti in der Tiefkühltruhe.