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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: H5P6 am August 19, 2008, 14:06:26 Nachmittag
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Hallo, :winke:
eine Frage an die Wissenden:
Wie hoch muß das Gewicht eines Eisenmeteoriten sein,damit man mit Widmanstättenschen Figuren oder Neumannschen Linien rechnen kann?
Gruß Jürgen :smile:
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Hallo Jürgen,
besonders mit den Widmanstättenschen Figuren ist das so eine Sache. Wenn du einen feinen Oktaedriten hast (z.B. Obernkirchen) genügen wenige mm, aber bei ein groben oder gröbsten Oktaedriten (z.B. Sikhote Alin) reichen oft 2-3 cm nicht aus.
:winken: MetGold :alter:
P.S. Dies war mein 4.000er Beitrag :wow:
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Hallo MetGold!
Meinen Glückwunsch zu Deinem 4000ten Beitrag! :super: :super: :super:
Hallo Jürgen!
Zu Deiner Frage, denke ist wichtig zu wissen, das Hexahedrite (Neumann-Linien) eine Nickelkonzentration von 4,5-6,5%
und Oktahedrite (Widmannstätten-Linien) eine Nickelkonzentration von 6,5-13% zur Ausbildung der entsprechenden Struktur benötigen! [+-x]/(temperaturabhängig)
Die Grösse/Masse+Eintrittsgeschwindigkeit des Meteoriten ist dabei nach meiner Ansicht wichtig, da beim Erdeintritt Randbereiche +X u.U. frei von Neumann und Widmannstätten-Linien sein können (Aufschmelzen der Randzonen oder des gesammten Meteoriten).
Ab einem Durchmesser von 52 Mikrometer können die Meteoriten nicht mehr auf die Erde "schweben" (nur sehr geringe Reibungsenergie) sonders erhitzen sich in der Erdatmosphäre (schneller Erdeintritt/hohe Reibungsenergie), so das Randzonen oder der Meteorit, als ganzes, seine Kristallstruktur/-en verlieren kann!
Mein Tip: Möglichst eine Meteoritenscheibe aus dem inneren Bereich des Eisen-Meteoriten wählen (eventuell schönere Kristall-Strukturen).
[Meteoritengewicht ab 30 gr./es ist jedoch immer ein Risiko....] bzw. ein Spass am Experiment! :wow:
schöne Grüsse von :winke:
Achim
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Hallo Jürgen,
mal einige Bilder zum Thema und dem angesprochenen.
Die Erdatmophäre: Bildquelle NASA
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Aufbau der Erdatmosphäre.
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Kurz-Info
NWA Eisen-Meteorit - Endstück geätzt 2,2g - Typ: Unklassifiziert eventuell NWA 2680 - Kontinent: Afrika - Fundort- und Jahr: Marokko 2006 - Zahlreiche schöne Silikateinschlüsse - Das Exponat wurde von Mirko Graul präpariert.
Das Teil ist nur etwa 21mm im Durchmesser.
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Kurz-Info
Eisen-Meteorit Henbury - Scheibe geätzt 16,2g - Typ: Om IIIAB - Kontinent: Australien - Fundort und Fundjahr: Northern Territory 1931.
Durch die entstandene Erhitzung des Meteors bei seinem rasanten Flug in der Erdatmosphäre wurde der gesamte Randbereich rekristallisiert und zeigt deshalb nicht mehr die typischen Widmannstättenschen Figuren.
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Kurz-Info
Name: Sikhote Alin - Eisenmeteorit Ogg IIAB - Gewicht: 19,5g geätztes Endstück - Maße: 29 x 22 x 10mm - Fall: 12. Februar 1947 gegen 10:38 Ortszeit - Ort: Sikhote-Alin-Gebirge / Ostsibirien / Primorski Krai / Russland - TKW 23000kg.
Der gesamte Randbereich ist rekristallisiert und zeigt deshalb nicht mehr, wie im Kernbereich, dass Wittmannstättensche Gefüge und die Neumann Linien.
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Bild-Vergrößerung.
Gruß Konra :winke:
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Konrad ,
sauber alles drin was drin sein muss :super:
Tolle Bilder , und nun weiss ich auch wieder wer mir den Henbury abgejagt hat :lacher:
Bis dann Lutz :winke:
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Hallo, :winke:
Dank an Alle die geantwortet haben.
Das sind gute Antworten und Bilder mit denen man was anfangen kann. :wow:
Nochmals ein dickes Lob. :super:
Gruß Jürgen :smile: