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Mineralien => Systematikmineralien => Thema gestartet von: Labrador am Mai 19, 2008, 18:56:26 Nachmittag
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Hier können Mineralien von den jeweiligen Typlokalitäten eingestellt werden. Die Typlokalität ist derjenige Fundort eines Minerals, von dem es beschrieben (Veröffentlichung) wurde. Das heißt nicht, dass es dort zum ersten Male gefunden wurde. Als Beispiel mag das Mineral Bottinoit gelten, dass an Material aus Italien beschrieben wurde, bereits vorher aber schon auf der Grube Dörnberg ("Dörnbergit") bei Ramsbeck im Sauerland entdeckt wurde. Z.T. gibt es auch sogenannte Co-Typlokalitäten, wenn ein Mineral zeitgleich von verschiedenen Fundstellen beschrieben wurde. Gerade bei alten Beschreibungen kommt das häufiger vor, zumal sich dort der genaue Fundort der Erstbeschreibung oft nicht mehr genau ermitteln lässt (so ist etwa aus heutiger wissenschaftlicher Sicht das gesamte Bundesland Sachsen die Typlokalität für Torbernit, wenn es auch sehr wahrscheinlich ist, dass das historische Material von Schneeberg kam).
Gruß
Labrador
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Hallo,
Dann will ich mal beginnen mit den Typ-Mineralien. Da ich nur Deutschland sammle, wird´s auch nur was mit den deutschen Typlokalitäten. Aber Peter und co. werden sicher noch das ein oder andere aus ferneren Ländern beizusteuern haben!
Fototeil Typloc´s...
Agardit-(Ce)-Kristallgarbe von 5 mm Höhe von der Grube Clara, Oberwolfach/Schwarzwald
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Allanpringit mit rotem Beraunit von der Grube Mark, Essershausen/Hessen
Undeutliche Amicit xx vom Steinbruch im Hauptschlot, Höwenegg, Singen/Hegau
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Bläulicher Allophan von Gräfenthal bei Saalfeld in Thüringen (Stufenhöhe 35 mm)
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Typisch blockige Anhydritkristalle (um 5 mm Kantenlänge) vom Kaliwerk Leopoldshall bei Staßfurt/Sachsen-Anhalt
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Arsenogoyazit (Mischkristalle mit Arsenogorceixit) von der Grube Clara, Oberwolfach/Schwarzwald
Arsenocrandallit auf Fluorit von der Grube Clara, Oberwolfach/Schwarzwald (Co-Typlokalität)
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Arsenuranospathit xx (4 mm) vom Uranschurf Brunhilde, Menzenschwand/Schwarzwald
Grüner Atelestit mit gelbem Bismutit von der Grube Neuhilfe, Schneeberg/Erzgebirge
Ba-Pharmakosideritwürfel (bis 3 mm) auf Fluorit von der Grube Clara, Oberwolfach/Schwarzwald
Perlglänzender Bellbergit vom Steinbruch Bellerberg, Ettringen/Eifel
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Bergenit vom Schacht 254, Bergen/Vogtland
Bismutitknöllchen von der Grube Arme Hilfe, Ullersreuth/Thüringisches Vogtland (Co-Typlokalität)
Bismutit vom Pucherschacht, Schneeberg/Erzgebirge (Co-Typlokalität)
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Bismutoferrit von der Grube Weißhäuptel, Schneeberg/Erzgebirge (das gesamte Revier ist Typlokalität)
Breithauptit von der Grube Samson, St. Andreasberg/Harz
Clarait auf Baryt von der Grube Clara, Oberwolfach/Schwarzwald
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Cobaltneustädtelit von der Grube Güldener Falk, Schneeberg/Erzgebirge
Cordierit (2 cm, Edelsteinqualität) vom Silberberg, Bodenmais/Bayerischer Wald (die Region Großer Arber wird als TYP aufgeführt)
Geriefter Diaphorit mit Semseyit von der Grube Neue Hoffnung Gottes, Bräunsdorf/Erzgebirge
Erythrin-Kristallsonne von ca. 25 mm Breite von der Grube Daniel, Schneeberg/Erzgebirge
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Falkmanit von der Grube Bayerland, Waldsassen/Fichtelgebirge (BB = 4 cm)
Ferrarisit von der Grube St. Anton im Heubachtal, Wittichen/Schwarzwald
Faujasit-(Mg)-Oktaeder vom Steinbruch I, Sasbach/Kaiserstuhl
Rote Fettelit-Täfelchen mit Löllingit vom Steinbruch Glasberg, Niederbeerbach/Odenwald
Strahlend weiße Goslarite vom Bergwerk Rammelsberg (wohl aus dem Roederstollen), Goslar/Harz
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Greifensteinit xx von den Greifensteinen, Ehrenfriedersdorf/Erzgebirge
Guerinit als undeutliche xx vom Wechselschacht, Richelsdorf/Hessen (Co-Typlokalität, BB = 4 mm)
Harmotom als typisch kreuzförmige ("Kreuzstein") Zwillingsstöcke bis 9 mm Länge von St. Andreasberg im Harz
Hauchecornit mit Millerit von der Grube Friedrich, Wissen/Siegerland (die Stücke messen 1-2 mm und stammen vom Holotyp, also genau der Stufe, von dem das Mineral beschrieben worden ist!)
Wittichenit (hier in der Varietät Klaprothit) mit grünem Mixit von der Grube Daniel, Wittichen/Schwarzwald
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Palim Palim,
mir als Thüringer fällt da sofort der Crednerit vom Gottlob bei Friedrichroda ein.
Über das Vorkommen von vanadinsaurem Kupferoxyd und Kupfer-Manganerz bei Friedrichrode im Thüringer Wald (http://www.steinesammler.redio.de/projekte/Findlinge/m002-vorkommen-des-vanadinsauren-kupfers)
Falls jemand ein Foto hat...
Grüße
Jenz
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Ah, wunder Punkt :laughing:. Den such ich auch noch. Aber wenn alles klappt, gibt´s bald einen Gottlobit zu sehen...
Gruß
Labrador
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Schwarzer Crednerit ist nur auf meinem Mendipit-Stüfchen von Mendip Hills mit drauf (siehe Foto bei Klasse 3!) .. :smile:
ansonsten kenne ich dazu nur diese Seite .. :smile:
http://www.mindat.org/loc-798.html
Gruß Peter5 ... :winke:
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So .. und hier ein paar von meinen deutschen Typolokalitäten-Mineralien .. :smile:
4 x Eifel ..
Bieberit mal nicht aus aus Bieber sondern vom Maubacher Bleiberg, Nordeifel
2 x Eifelit vom Bellerberg, Ettringen bei Mayen ..
und ..
Nickenichit von Nickenich
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.. und ..
Ehlit (Pseudomalachit) aus Ehl - Erl bei Linz am Rhein, Westerwald
Emplektit von der Grube Tannenbaum, Schwarzenberg, Sachsen
Pucherit vom Pucher-Schacht, Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen
Rankachit von der Grube Clara im Rankachtal
und ..
Walpurgin von der Ritterzeche an der St. Wolfgangskirche (lt. Lutz Schlegel am 5.6.96), Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen
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.. und ..
Sailaufit von Sailauf, Hartkoppe, Spessart
2. Bild - Bildbreite 4 mm
Moschellandsbergit von Moschel, Pfalz
Samsonit von der Grube Samson, St. Andreasberg, Harz
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.. und aus der Schweiz ..
Lengenbachit von der Grube Lengenbach, Binntal, Walis, Schweiz ..
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Hallo,
Zwei der Stücke sind leider nicht ganz korrekt :laughing:. Die Typlokalität des Walpurgins war zwar Schneeberg, aber der Weiße Hirsch und nicht die Ritterzeche! Der alte Name Ehlit könnte zwar die Typlokalität vermuten lassen, doch ist nach Erforschung alter Quellen wohl doch das häufigere Vorkommen auf der in der Nähe gelegenen Grube Virneberg die Typlokalität. Ansonsten wieder alles sehr hübsch, die Eifelite sind klasse und sehen doch ganz anders aus, als meiner (mach ich mal auch noch ein Foto von).
Gruß
Labrador
P.S. ach ja: Peter, kannnst du von dem Bieberit irgendwie ein Bild von der Matrix (seitlich) machen. Ich werde den Verdacht nicht los, dass das Stück von Maubach ist. Oder hast du´s selbst gefunden, dann hätte sich die Sache natürlich!
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Weiße Klinomimetesit xx von der Grube Treue Freundschaft, Joahnngeorgenstadt/Erzgebirge
Rosafarbener Kobaltkoritnigit auf Cobaltit von Schwarzenberg im Erzgebirge
Brauner Köttigit mit rosa Erythrin von der Grube Daniel, Schneeberg/Erzgebirge (Typlokalität für beide!)
Lautenthalit von der Silberhütte Lautenthal im Harz
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Lithiophorit von der Spitzleithe, Burkhardswalde/Erzgebirge
Maucheritkristalle von Mansfeld in Sachsen-Anhalt
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Natrolith von der Nordwand des Hohentwiel, Singen/Hegau
Brauner Neustädtelit von der Grube Güldener Falk, Schneeberg/Erzgebirge
Nickellotharmeyerit vom Pucherschacht, Schneeberg/Erzgebirge
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Grüner Novacekitkristall mit gelbem Walpurgin von der Grube Weißer Hirsch, Schneeberg/Erzgebirge (TYP für beide!)
Hellrosa Obertiit-Nadeln vom Steinbruch Bellerberg, Ettringen/Eifel
Parascholzit von der Spatgrube Cornelia, Hagendorf-Süd/Bayern
Pucherit vom Pucherschacht, Schneeberg/Erzgebirge
Braune Rappolditgarbe von der Grube Rappold, Schneeberg/Erzgebirge
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Reichenbachit vom Steinbruch Borstein, Reichenbach/Odenwald
Rondorfit vom Steinbruch Bellerberg, Ettringen/Eifel
Roter Ronneburgit mit gelbem Hummerit von der Absetzerhalde des Tagebaues Lichtenberg, Ronneburg/Thüringen
Roselith von der Grube Daniel, Schneeberg/Erzgebirge
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Winzige schwarze Sailaufit xx vom Steinbruch an der Hartkoppe, Sailauf, Spessart/Hessen
Schneebergit von der Grube Roter Berg, Schneeberg/Erzgebirge
Schulenbergit von der Grube Glücksrad, Oberschulenberg/Harz
Schumacherit vom Pucherschacht, Schneeberg/Erzgebirge
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Tacharanit vom Steinbruch Bramburg, Adelebsen/Niedersachsen (Co-Typlokalität, BB = 6 cm)
Wölsendorfit (rot) von Wölsendorf in Bayern
Zeunerit von der Grube Weißer Hirsch, Schneeberg/Erzgebirge
So, das war´s erstmal. Weitere Bilder (Gottlobit, Nosean, Aluminit, Rankachit, Richelsdorfit, Chapmanit u.v.a.) folgen noch!
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P.S. ach ja: Peter, kannnst du von dem Bieberit irgendwie ein Bild von der Matrix (seitlich) machen. Ich werde den Verdacht nicht los, dass das Stück von Maubach ist. Oder hast du´s selbst gefunden, dann hätte sich die Sache natürlich!
Hallo Andy,
da habe ich mich doch tatsächlich vertan.. es ist natürlich Maubach in der Eifel.. wie komme ich nur auf Bieber? :laughing:..hast Du sehr gut erkannt! :super:..man sieht doch gleich, dass man Dir da nix vormachen kann.. :laughing:
zum Walpurgin .. da hatte mir der Lutz Schlegel noch - eigentlich (der Fachmann von Schneeberg unter den Sammlern - :smile: mitgeteilt, dass der Walpurgin von der Ritterzeche an der St. Wolfgangskirche stamme (ich war übrigens direkt dort und er auch! :smile:)..habe ich ihm dann dort abgekauft am 5.6.96. :smile:
Der Ehlit, wie gesagt - auf der großen Bad Ems-Börse gewonnen - und der würde von "Ehl" (Erl) bei Linz am Rhein, Westerwald stammen.
Korrekturen eingearbeitet - siehe oben .. .. :smile:
Gruß Peter5 .. :winke:
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Hallo,
die Fundorte zu den Stufen stimmen! Nur, sie sind nicht die Typlokalität. Die haben ja jetzt auf der Ritterzeche auch wieder neues Material gefunden, sehr schön. Das Typ-Material vom Walpurgin stammt aber aus dem "Jahrhundertfund" von 1871 (durch Richard Tröger bearbeitet) auf dem Walpurgis Flachen (Name!) der Grube Weißer Hirsch.
Gruß
Labrador
P.S.: beim Bieberit war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens...
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Ja, ist richtig.. :winke:
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Grünlicher derber Chlorargyrit (vermengt mit Pitticit) von Marienberg im Erzgebirge
Derbe violette Cordieriteinsprenglinge im Gneis aus dem Gipfelbereich des Großen Arber, Bodenmais/Bayerischer Wald
Heidornit aus 1968 m Tiefe einer Erdgasbohrung (Frenswegen III) bei Nordhorn erschlossen
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Pharmakolith auf Granit von der Grube Sophia, Wittichen/Schwarzwald
Violettbrauner Römerit (kristallisiert) vom Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar/Harz
Pulveriger Vivianit ("Blaueisenerde") von Eckartsberga bei Naumburg/Sachsen-Anhalt
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Variscit auf Kieselschiefer - alte Stufe (vor 1860) aus dem Bestand der berühmten Naturalienhandlung Saemann/Paris. Von der Typlokalität Meßbach bei Plauen im Vogtland (ca. 5 x 4 cm)
Zonare Natrolithsonnen mit weißlichgrauen Kugeln in Druse von der Nordwand des Hohentwiel bei Singen/Hegau (ca. 10 cm breiter Ausschnitt)
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Zwei Kleinstufen mit lagigem Arsenolith als Umlagerung von gediegenem Arsen. Von der Typlokalität Grube Katharina Neufang bei St. Andreasberg im Harz
Violettbraune Axinittafeln ("Thumit") mit Quarz von Thum im Erzgebirge (65 mm breite Stufe)
Drei Erzstücke (je etwa 3 x 3 cm) mit "Christophit" - einer eisenreichen schwarzen Sphalerit-Lokalvarietät von der Grube St. Christoph bei Breitenbrunn im Erzgebirge
Sehr gute Harmotom-Kristallstöcke (bis 12 mm) auf historischer Stufe von St. Andreasberg im Harz
15 mm großer weißer Whewellit in sideritführender Calcitdruse vom Glückaufschacht bei Burgk in Sachsen
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Den Christophit von der TL und den Whewellit von Burgk habe ich auch in der Sammlung. :smile:
Axinit-Tafeln habe ich im Grunde auch bei Falkenstein gefunden ..gerade letzten Samstag nochmal .. diesmal mit Frau .. :smile:
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Hallo,
Nur eine kleine Anmerkung: Klaprothit von Wittichen ist Emplektit, kein Witichenit. Wittichenit wurde damals klar erkannt und als Wittichit bezeichnet, Klaprothit für ein drittes Cu-Bi-Sulfid neben Wittich(en)it und Emplektit angesehen, erst später wurde mit dem seltenen Cuprobismutit ein solches gefunden.
Glück Auf!
Sebastian
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Hallo,
ich dachte immer, Klaprothit wäre ein Gemenge aus Emplektit und Wittichenit?
Gruß
Labrador
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Klaprothite ..
http://www.mindat.org/min-11459.html
siehe ..
"mixture of Emplectite, Wittichenite" .. - nach Petersen -
aber auch ..
Klaprothite .. als
Synonym für Lazulith (Blauspat) - nach Beudant --> lt. "Hey's Mineral Index" ..
http://www.mindat.org/min-26813.html
und
http://www.mindat.org/min-2356.html
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.. und nach "Hey's Mineral Index" ist Klaprotholite ein Synonym für Cuprobismutite --> aber mit Fragezeichen "(?)"..
http://www.mindat.org/min-1177.html
aber lt. Mindat.org ist Klaprotholite nur ein Synonym für Klaprothite
http://www.mindat.org/min-26814.html
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ABER .. .. nach Walenta, dem "Schwarzwaldpabst".. :laughing:.. könnte das Folgende - von Sebastian - eine weitere Definition bzw. Erklärung sein - aber eben nur auf den Schwarzwald bzw. auf Wittichen bezogen! Ich meine das auch mal in irgendeiner Lapis gelesen zu haben, was Sebastian hier mitgeteilt hat ..
Nur eine kleine Anmerkung: Klaprothit von Wittichen ist Emplektit, kein Witichenit. Wittichenit wurde damals klar erkannt und als Wittichit bezeichnet, Klaprothit für ein drittes Cu-Bi-Sulfid neben Wittich(en)it und Emplektit angesehen, erst später wurde mit dem seltenen Cuprobismutit ein solches gefunden.
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Also ich habe da ehrlich gesagt Schwierigkeiten überhaupt noch durchzublicken... :gruebel:..da klappert "klaprothit-mäßig" aber einiges in den grauen Zellen.. :laughing:
Gruß Peter5