Hallo
Verfrachtungen von nordischen Gesteinen durch Kaltzeiten und der Transport durch Flüsse sind zwei Paar Schuhe.
Die Geschiebe vom Nord- und Ostharz sind direkt durch die Eismassen bis dorthin transportiert (Elster-Kaltzeit).
Es kann zwar möglich sein, dass einige dieser Geschiebe weiter durch Flüsse verfrachtet wurden, dann aber in Richtung vom Harz weg.
gibt es im Nördlichen Harzvorland, mitgeführt von der Ur-Oker aus dem Harz Skandinavische Geschiebesteine?
Ganz klar: Ja
Wobei die Ur-Oker diese Gesteine dann wieder eher vom Harz fort transportiert hat.
Dass es in Flussbetten vermehrt Geschiebe zu finden gibt, liegt auch daran, dass die südwärts gerichteten Eismassen der Kaltzeiten, dem Weg des geringsten Widerstands folgten; das waren die Flußtäler.
Die Feuersteinlinien wurde ja schon gepostet, die das Verbreitungsgebiet der Kaltzeiten, und somit auch der nach Süden verfrachteten Geschiebe zeigen.
Die beiden Gesteine würde ich definitiv nicht als Kalmarsund-Sandstein ansprechen.
Es handelt sich um den sog.
Jotnischen Sandstein, oder auch
Dalasandstein genannt:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/sedimentgesteine/dalasandstein/sandsteintext.htmlDiese, etwa 1,3 - 1,3 Ga alten Sandsteine stammen aus dem Präkambrium (mittleres Proterozoikum) und sind bedeutend älter als die Kalmarsund-Sandsteine.
Ich muss zugeben, dass diese beiden Gesteine wirklich
sehr oft verwechselt werden.
Als sichtbare Unterscheidungskriterien sind insbesondere die beim Kalmarsund-Sandstein
scharfen und dünneren Abgrenzungen der Schichten gegen einander, und ein fehlender violetter Farbstich zu nennen.
Sorry, sind leider beides keine.
Aber der Jotnische Sandstein ist immerhin auch ein Geschiebe mit einer definierten Herkunft aus Dalarna (Mittelschweden)
Die beiden gefundenen Stücke haben sogar einen weiteren Weg hinter sich, als von Kalmar-Sund (und sind um einiges älter).
Beste Grüße
Jörg
Nachtrag
Die beiden gezeigten Funde stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit ca. 30 km NNW Mora.