und da krame ich dieses Thema aus aktuellem Anlaß mal wieder vor.
Gestern kam nämlich der Dünnschliff dazu bei mir an und wurde ausgibig mikroskopiert.
Erstmal noch eine kurze Zusammenfassung zum Material:
Hösbachit
Der Name ist der Regionalname für einen Talk-Chlorit-Amphibolfels, der bei Wenigenhösbach gefunden wird. In der älteren Literatur wird er auch als Schillerfels bezeichnet. Das Gestein ist nicht im Anstehenden aufgeschlossen, einziges Vorkommen ist ein Feld bei Wenigenhösbach, wo es als Lesesteine zu Finden ist.
Das außergewöhnliche Gestein erscheint im Handstück wenig attraktiv, auf frischen Bruchflächen sind Amphibole leicht als Stengel zu erkennen. Die Farbe ist grünlichgrau und das Material ist sehr zäh und schwer zu formatieren.
Das Gestein hat folgende mineralogische Zusammensetzung:
Hornblende (Cummingtonit (Mg,Fe2+)7[OH|Si4O11]2 und Aktinolit Ca2(Mg,Fe)5[OH|Si4O11]2 ) 40-70%
Chlorit (Fe,Mg,Al,Zn)6(Si,Al)4O10(OH)8 (Klinochlor) 20-45 %
Talk Mg3[Si4O10(OH)2] 2-10 %
Erze 1-7%
Es handelt sich um ein vor 330 Mio. Jahren durch Metamorphose vermutlich aus einem Pyroxenit entstandenes Gestein.
Literatur:
Lorenz J 2010: Spessartsteine, Spessartin, Spessartit und Buntsandstein – eine umfassende Geologie und Mineralogie des Spessarts. Geographische, geologische, petrographische, mineralogische und bergbaukundliche Einsichten in ein deutsches Mittelgebirge Aschaffenburg 2010, S.627f
und los gehts mit den Bildern