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Mineralien => geschnittene Steine/Mineralien => Thema gestartet von: H5P6 am Dezember 13, 2008, 10:37:02 Vormittag

Titel: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 13, 2008, 10:37:02 Vormittag
Hallo, :w-or:

passend zur Weihnachtszeit,zeige ich Euch hier ein paar steinernde " Eisblumen".
Dieses Gestein habe ich schon einmal vorgestellt,aber erst in der Vergrößerung zeigt sich die ganze Schönheit.
Bei den letzten beiden Aufnahmen kann mann auch das Eisenflitter erkennen,was die starke Anziehungskraft des Magneten erklärt.

Mit dem besten Wünschen zum Advent
Jürgen x-09
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: pallasit am Dezember 13, 2008, 11:05:23 Vormittag
Hallo Jürgen,

Das ist ein schönes Gestein. Irdische Gesteine mit nativem Eisen sind extrem selten. Sehe ich auf deinem Bild auch nicht. Wenn vom Magneten angezogen, dann ist es zu 98% Magnetit!

Bestimmungsversuch (nur Bildinformationen, kein Maßstab):
Auf jeden Fall ist es ein Tiefengestein (Plutonit). Wenn der Feldspatanteil überwiegt und nicht zu viel Quarz, dann eventuell Syenit oder so. Wenn kein Quarz und viel Pyroxen kann es auch etwas exotischer sein.

Grüsse Willi  :w-ge:


Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 13, 2008, 12:00:51 Nachmittag
Hallo Willi, :w-or:

bei den Bildern 2 und 3,sind in der Bildmitte die Eiseneinschlüsse zu erkennen.
Hier das Bild mit Maßstab:

Gruß Jürgen :prostbier: x-09
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: pallasit am Dezember 13, 2008, 12:35:11 Nachmittag
Hallo Jürgen,

Wie begründest Du deine Diagnose "Eiseneinschlüsse"?

Auf dem Bild sehe ich etwas glänzen, aber nur mit etwas Mühe. Wenn du das Stück irgendwo gefunden hast, ist darin sicher kein gediegenes Eisen. Es gibt nur wenige Stellen auf der Erde (ich kenne 2) wo Gesteine mit ged. Eisen zu finden sind. Die Entstehung ist durch geologische Besonderheiten zu erklären.

Beschreibe doch mal deine Fundstelle.

Grüsse Willi  x-09

Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am Dezember 13, 2008, 12:38:26 Nachmittag
Hallo,

Ich sehe da auch kein Eisen, sondern nur Magnetit. Ist wohl ein basisches Tiefengestein, könnte Syenit oder auch Nephelinsyenit sein, muss aber nicht.

Glück Auf!
Sebastian
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 15, 2008, 10:09:08 Vormittag
Hallo, :w-or:

das abgebildete Endstück von 13,7g kann ich mit einer Nedo-Tablette von 10mm Durchmesser ohne Probleme anheben.
Also gehe ich davon aus,daß die blanken Einschlüsse,die aussehen,wie Eisen auch Eisen sind.Ich werde einmal versuchen,ob ich durch die angenommenen Eiseneinschlüsse Strom leiten kann.Es ist nur die Frage,ob Magnetit auch elektrischen Strom leitet? :gruebel:

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Mettmann am Dezember 15, 2008, 13:22:03 Nachmittag
Zitat
Es gibt nur wenige Stellen auf der Erde (ich kenne 2) wo Gesteine mit ged. Eisen zu finden sind
Nun machmer 3 draus. Disko-Insel Grönland, Bühl bei Kassel, und Putorano-Plateau in Russland (letzterer wurd ganz zu Anfang für einen Mesosideriten gehalten).

So eine Eisblumenstruktur deutet auf eine sehr schnelle Abkühlung hin.
Wie zum Bsp in unserm Eisblumenmond NWA 4898, einem eruptiven Basalt..
http://www.meteorites.wustl.edu/lunar/stones/nwa4898.htm

:w-ge:
Martin
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 15, 2008, 14:10:26 Nachmittag
Hallo, :w-ge:

da bin ich wieder.Ich habe ebend die Leitfähigkeit des Flitter überprüft:Ja es leitet.Prüfspannung 1,5 V.Zur Durchgangsprüfung habe ich zwei Nadeln in die Krokodilklemmen gespannt und damit den Kontakt hergestellt.
Ob nun Magnetit auch leitet,weiß ich nicht.Der Flitter sieht aus,wie feinste Silberpapierfetzen.

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 15, 2008, 14:40:42 Nachmittag
Hallo, :w-or:

hier das betreffende Material auf der Säge.Ich mußte zur Bewältigung des Sägeschnittes erst ein Hilfsschlitten aus Holz anfertigen.Materialgewicht:12.1 Kg.

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: stollentroll am Dezember 15, 2008, 15:00:44 Nachmittag
Das es magnetisch ist und eine elektrische Leitfähigkeit aufweist, ist kein Nachweis für elementares Eisen. Es gibt auch magnetische Sulfide mit guter Leitfähigkeit wie Pyrrhotin ("Magnetkies"). Und Pyrrhotin ist erheblich häufiger als terrestrisches Eisen.

Terrestrisches Eisen benötigt sehr reduzierende Bedingungen zu seiner Entstehung. Ich kenne Eisen nur aus einigen Basalten und ultrabasischen Gesteinen (es ist z.B. sehr selten auch aus Kimberliten bekannt) bzw. metamorphen basischen bis ultrabasischen Gesteinen, und ein paar sehr exotischen Vorkommen (z.B. spezielle Kontaktmetamorphosen).
Es gibt allerdings mehr als drei Fundorte. Ich habe selber z.B. Eisen in basaltische Lava aus der Gegend von Archangelsk, sogar zusammen mit elementarem Wolfram (analysiert). Außerdem gibt es Eisen z.B. vom Tolbachik-Vulkan in Kamchatka, der Hatrurim-Formation in Israel und einigen weiteren Vorkommen.


Das fotografierte Stück ist allerdings kein Basalt und kein Kimberlit und auch kein metamorphes Gestein, das Vorkommen von Eisen darin würde ich deshalb für wenig wahrscheinlich halten.

Glück Auf
Thomas
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Plagioklas am Dezember 15, 2008, 15:06:04 Nachmittag
Hallo,
geschnittenes Eisen glänzt ausschließlich silberweiß.

Ich hab von dem Gestein auch ein Stück. Sogar mit Rostmantel. Es ist nur Magnetit drin.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 15, 2008, 15:59:35 Nachmittag
Hallo Plagioklas, :w-ge:

also von Rost kann ich hier nichts sehen.Was zu erkennen ist,ist in geringen Umfang eine bräunliche Substanz,die aus dem Zerfall von bernsteinartigen Kristallen herzustammen scheint.
Hier noch 1 Bild von außen und 2 von innen:

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 15, 2008, 16:00:52 Nachmittag
Bilder:
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 15, 2008, 17:59:31 Nachmittag
Moin Leute!  x-02

Wenn ich mir die Bilder so ansehe und das Gestein ansprechen sollte, dann würde ich eher von basaltischer Chemie ausgehen, denn das Auftreten von Quarz und Kalifeldspat halte ich (nach den Bildern) für höchst unwahrscheinlich. Es handelt sich hier wohl eher um einen Diabas. http://www.kristallin.de/s2/asby1_v.jpg

Hier mal ein paar Bildchen von Oslo-"Basalten" via Google-Bildersuche:
http://images.google.de/images?hl=de&q=Oslo-Basalt&btnG=Bilder-Suche&gbv=2

Sollte sich bei der Betrachtung mit der Lupe oder im Dünnschliff ein ophitisches Gefüge zeigen, dann ist es sicherlich ein Dolerit.

Gruß

Ingo

 :user: P.S. Die Existenz von ged. Eisen würde ich auch völlig ausschliessen!
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: pallasit am Dezember 15, 2008, 18:41:09 Nachmittag
Hallo Jürgen,

Es liegt an Dir!!! Mein Vorschlag, zuerst die "Basics". Lerne einige der häufigsten gesteinsbildenden Mineral sicher zu bestimmen. Danach kannst Du immer noch versuchen ged. Eisen in einem Gestein zu erkennen.

In diesem Falle ist hilfreich:
Ist Quarz vorhanden?
Welche Feldspäte sind vorhanden?
Ist Nephelin vorhanden?
Ist Pyroxen und/oder Amphibol vorhanden.

In einem nicht zu feinkörnigem Gestein ist dies schon mit einer einfachen Lupe und ein wenig Härtebestimmen möglich.

Dann sind wir schnell einen Schritt weiter.

Grüsse Willi  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:  :w-ge:
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 16, 2008, 11:27:50 Vormittag
Hallo Ingo,hallo Willi, :w-or:

ich habe mir die Bilder angesehen.So ein Diabas habe ich auf dem Balkon zu liegen,aber nur wegen des schönen Windschliff.Leider trifft das die Sache nicht.Das was ich abgebildet habe,besteht aus viel mehr unterschiedlichen Stoffen und ist in seiner Struktur auch viel feiner.Leider fehlt mir dazu die fotografische Darstellungsmöglichkeit.Nach dem Sägen dachte ich, daß der Metallflitter Abrieb vom Sägeblatt wäre,aber es blieb auch nach dem Schleifen.Dieses Material ist auch eines von den Stinkern,daß nach dem Schneiden nach Mottenkugeln,Waschpulver und Pfeffer richt.Vielleicht sollte ich einmal eine Schräglichtaufnahme machen,da kann man den leitenden Flitter besser erkennen.Wenn diese Eisblumenmuster erst nach besonders schneller Abkühlung entstehen,ist doch die Frage,was ist schnell?Also etwa von 1800°C bis 1300°C in welcher Zeit und durch welches Abkühlungsmedium?Ich kann mir auch nicht richtig vorstellen,wie sich ein Gestein von 12Kg bei der schlechten Wärmeleitfähigkeit gleichmäßig schnell erstarren kann,wenn selbst flüssige Lava im Meerwasser innen lange flüssig bleibt.

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: pallasit am Dezember 16, 2008, 13:18:40 Nachmittag
Hallo Jürgen,

Zum grundlegenden Verständniss habe ich eine kleine Schrift für dich herausgesucht. Du kannst sie frei herunterladen. Wolfhard Wimmenauer war Präsident des Geologischen Landesamtes und langjähriger Lehrstuhlinhaber für Mineralogie und Petrographie an der Universität in Freiburg.

Wimmenauer, Wolfhard (1994) Der Granit - 200 Jahre nach Goethe Tycho-de-Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus (1994), S. 93 - 129
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4407/ (http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4407/)

Meine Empfehlung: Arbeite diese Schrift durch. Sie ist kein Fachartikel, jedoch auch nicht leicht zu verstehen. Am besten benütze "google" um unverständliches nachzulesen.

Grüsse Willi   x-09
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: stollentroll am Dezember 16, 2008, 13:27:13 Nachmittag
Wie Pallasit schon geschrieben hat, ist es erst einmal notwendig die Hauptminerale in dem Gestein zu bestimmen. Ich würde da auch noch die Frage hinzufügen, ob heller oder dunkler Glimmer in dem Gestein vorhanden ist.
Es ist auch noch nicht einmal klar, ob es ein vulkanisches oder plutonisches Gestein ist. Nach den Fotos würde ich eher auf ein plutonisches Gestein tippen, also langsame Abkühlung. Da die Fotos aber nicht viel hergeben, ist auch das nicht mehr als eine Vermutung.

Bevor man über Abkühlungsgeschwindigkeiten spekulieren kann oder sich mit Flittern in dem Gestein befasst, muss erst einmal klar sein, um welches Gestein es sich denn eigentlich handelt.

Glück Auf
Thomas
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Labrador am Dezember 16, 2008, 14:29:48 Nachmittag
Hallo,

am Ascherhübel bei Spechtshausen im Tharandter Wald (Sachsen) soll auch mal ein Klümpchen Eisen im dortigen Nephelinbasanit gefunden worden sein. Und aus irgendeinem der größeren bayerischen Basaltbrüche kam wohl auch mal was...

Gruß
Labrador
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 16, 2008, 14:37:18 Nachmittag
Hallo, :w-or:

hier noch die Schräglichtaufnahme.Spiegelt natürlich etwas. x-10

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Peter5 am Dezember 16, 2008, 14:58:49 Nachmittag
Hallo ..

und ich kenne gediegen Eisen (terrestrisch) nur von Bühl bei Kassel und von Ovifak, Insel Disko, Grönland (letzteres in meiner Sammlung - siehe Bild). Es gibt natürlich auch noch andere Fundorte dazu .. :smile:

Gruß Peter5 .. x-10
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: stollentroll am Dezember 16, 2008, 16:51:25 Nachmittag
Das Stück "Eisen" vom Ascherhübel im Tharandter Wald ist schon vor 1900 als künstlich erkannt worden (wahrscheinlich Teil von einem Rad oder einer Radachse).
Wieder mal ein Beispiel, dass Fehlbeschreibungen kaum aus der Literatur auszurotten sind und sich jahrhundertelang halten.

Glück Auf
Thomas
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 16, 2008, 16:57:10 Nachmittag
Hallo Peter5, :w-or:

Dein Material sieht ja schon nach massiven Eisen aus.Hast Du dazu eine Schnittfläche? x-08
Bei meinen Material ist es ja nur in Form von Flitter oder Körnern. x-10

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: MetGold am Dezember 17, 2008, 06:51:17 Vormittag
Hallo Jürgen,

verrenn dich bitte nicht wieder. Die reflektierenden "Flatschen" sehen wirklich nicht nach gediegen Eisen aus. Habe aber momentan keine Muse die ganzen Schnittbilder rauszusuchen, wo was reflektiert, das ist doch öfters mal der Fall.

 x-10   MetGold   xalt
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: pallasit am Dezember 17, 2008, 09:26:43 Vormittag
Hallo Jürgen,

Dein Material sieht ja schon nach massiven Eisen aus.

Auf dem Bild von Peter5 ist kein Eisen zu erkennen. Auf dem Bild ist sehr viel Rost zu erkennen!!! Die Information dass dieses Stück ged. Eisen darstellt, kann man nicht aus seinem Aüßeren und schon gar nicht aus einem Bild ableiten!  x-03

Jürgen, rosten deine Flitter?

Grüsse Willi  :w-ge:
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: stollentroll am Dezember 17, 2008, 09:46:01 Vormittag
Da lässt sich noch hinzufügen, dass an dem Stück von Peter5, selbst wenn da noch etwas metallisch glänzendes vorhanden ist, es nicht unbedingt Eisen sein muss. Ich habe mal stark verrostetes Material von dort analysiert (gefunden von dem bekannten Mineralogen und Polarforscher Nordenskiöld). Das Eisen war komplett in Goethit umgewandelt, übrig geblieben war metallisch glänzender Cohenit.


Wenn irgendwelche Flitter rosten, ist es auch kein Beleg dafür, dass gediegen Eisen vorhanden ist. Sulfide wie Pyrrhotin rosten auch (und sind elektrisch leitfähig und magnetisch).

Glück Auf
Thomas
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 17, 2008, 11:52:38 Vormittag
Hallo, :w-or:

also wenn es andere Möglichkeiten gibt,wie nichtmetallische Stoffe,die aussehen wie Metall und auch so leiten,dann kann ich sie nicht unterscheiden.Rost kann ich ebenfalls nicht sicher ausmachen,nur  im Bereich von Rissen ab und zu eine bräunliche Substanz. x-07

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Plagioklas am Dezember 17, 2008, 15:49:54 Nachmittag
Hallo,
wie ich bereits geschrieben habe hab ich auch so ein Stück. Bei mir ist Rost drum, bei dir nicht.

Außerdem sieht Eisen im Anschliff aus wie Eisen. Hell, gestreift (riefen durchs schleifen), glänzend.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 17, 2008, 17:34:03 Nachmittag
Hallo Plagioklas, :w-or:

ich glaube Du hast recht,natürlich auch die Anderen,die das gesagt haben. x-08
Das " Eisen " ist nur beim Kippeffekt zu sehen und das kann ja bei Eisen nicht sein. :gruebel:
Wenn es den Magneten anzieht,kommt dann nur Magnetit infrage.
Also doch nicht eisenhaltig. x-04
Danke für die Infos. :smile:

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Peter5 am Dezember 17, 2008, 17:56:33 Nachmittag
Zitat
Auf dem Bild von Peter5 ist kein Eisen zu erkennen. Auf dem Bild ist sehr viel Rost zu erkennen!!! Die Information dass dieses Stück ged. Eisen darstellt, kann man nicht aus seinem Aüßeren und schon gar nicht aus einem Bild ableiten! 

Leute (pallasit etc.), weshalb sprecht Ihr mich nicht mehr direkt an? :gruebel: :traurig:

1. Es ist gediegen Eisen, da auch stark magnetisch!
2. Wenn das Goethit sein soll, seit wann ist Goethit magnetisch?
3. Der Mann von dem ich die Stufe habe, war selbst in Grönland und ist Professor für Mineralogie, der auch darüber im Aufschluss publiziert hat.
und
4. beschäftige ich mich schon "ein wenig länger" mit Mineralien, sodass ich mich hier nicht als quasi unfähiger Anfänger abstempeln lassen muss!! Ich kaufe ja keinen puren Rost, sondern gediegen Eisen! Und Cohenit und Schreibersit ist sowieso mit auf der Stufe drauf. Schon solange wie ich die Stufe in meinem Besitz habe! Aber ich wäre ja gerne auch bereit gewesen, auch Detail-Aufnahmen von den nicht "rostenden" Stellen zu machen - wobei das ganze Stück, laut dem Prof. aus gediegen Eisen besteht!!

Peter5
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: pallasit am Dezember 17, 2008, 19:07:25 Nachmittag
Hallo Peter5,

Hilfe, hilfe....

Selbstverständlich ist dein Stück aus Grönland und ged. Eisen und deine Aussagen sind über jeden Zweifel erhaben!!!! Da braucht es für mich keinen Professor, noch sonst jemanden. Wenn "Peter5" sagt das ist ged. Eisen, dann ist DIES SO!!!!

Für Jürgen hielt ich es für wichtig, daraufhinzuweisen, dass ein Fundstücke, das so aussieht wie das von dir gepostete nicht automatisch ein Stück natürliches ged. Eisen ist. Allein aus dem Bild geht nicht hervor was es ist. Dazu braucht es einen "Peter5" oder sonst einen Kenner der Materie.
Nur wenn etwas glänzt ist es noch lange kein Gold oder Eisen oder ...

Grüsse Willi  :w-ge:


Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Peter5 am Dezember 17, 2008, 21:22:43 Nachmittag
Hallo Willi,

ich gebe ja zu, dass das Bild - ohne weitere Informationen - für die bloße Aussage: "ged. Eisen" nicht ausreicht. Die Infos hatte ich dazu aber mitgegeben. (Insel Disko, etc.). Ich habe mir das Stück vorhin extra nochmal unter das Mikroskop gelegt. Da sehe ich vor lauter graumetallischglz. Eisen, "fast den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr".. soviel ist davon drauf.  :smile:.. und sauschwer ist das Stück auch.
Ich war halt nur auch der Ansicht, dass auch rostendes und damit "braunes" Eisen auch Eisen ist.. aber gut.. Korrosionsprodunkte aus Eisen ..triffts dann wohl genauer..das war dann wohl ein Missverständnis..wir gingen von unterschiedlichen Ansichten bezüglich "frischem Fe" und "rostendem Fe" aus. Beides ist aber Eisen.. plus/minus Cohenit, Schreibersit und vor allem Troilit (FeS) ist immer auf solchen Stücken mit drauf..

Gruß Peter5
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: pallasit am Dezember 17, 2008, 21:41:44 Nachmittag
Hallo Peter(5),

Ich dachte nicht, dass man aus meinen Beiträgen irgend eine Kritik an deinem ged. Eisen herauslesen kann. Wenn es trotzdem so sein sollte, nehme ich es ausdrücklich und sofort zurück. Sorry, sorry, sorry....  :weissefahne:

Könnte bitte jemand die Beiträge nachlesen und diesbezüglich kommentieren? Bitte, bitte, bitte....

Grüsse Willi  :w-ge:



Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: stollentroll am Dezember 18, 2008, 09:00:19 Vormittag
Peter5,
es ging tatsächlich nicht um eine Kritik an deinem Eisen (entschuldige, wenn es so rüber gekommen ist), sondern nur um die Bestimmbarkeit von Eisen. Insofern war das Foto etwas unglücklich als Beispiel, da eben kein Eisen zu sehen ist, sondern nur Goethit.

Zu dem Problem mit dem Cohenit: Cohenit ist stark magnetisch ! Der Magnetismus ist also leider kein Kriterium ! Und visuell ist Cohenit kaum von Eisen zu unterscheiden (im Anschliff geht es mit einiger Erfahrung).
Inzwischen bin ich der Meinung, dass ein großer Teil des unter Sammlern kursierenden Materials von dort im wesentlichen Cohenit ist. Ich habe fünf als Eisen bezeichnete Stücke geröntgt, darunter auch meine drei Nordenskiöld-Exemplare (eines davon hat inzwischen ein anderes Forumsmitglied) und zwei andere Stücke, sowie noch ein als Schreibersit bezeichnetes. Jedesmal war es Cohenit. Besonders die verrosteten Stücke sind sehr verdächtig. Eisen verwittert schneller, Cohenit bleibt übrig. Auch wenn du etwas tafel- oder leistenförmiges metallisch glänzendes siehst, besteht starker Cohenit-Verdacht.
Ich musste Eisen von der Insel Disko aus meiner Sammlung streichen, da ich es an keinem Exemplar nachweisen konnte, es steht also wieder auf meiner Suchliste. Und ich habe jetzt nach den Analysen kein großes Vertrauen mehr, was auf den Etiketten steht, wenn ich Material von dort bekomme.

Glück Auf,
Thomas
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 18, 2008, 14:32:36 Nachmittag
Hallo, :w-or:

meine Meinung ist,daß man sich über die mangelnde Aussagefähigkeit von Bildern nicht streiten sollte.Das es bei der Gesteinsabbildung auf kleinste Details ankommt,müßte doch allen klar sein,daß auch die besten Bilder bei der Informationsübertragung an ihre Grenzen stoßen.Aus diesem Grund stelle ich hier noch andere Ansichten des "Eisblumengestein" in großem Format ein.Auf der Oberfläche ist kein Rost zu sehen.Es sind Verfärbungen von schwarz und braun auf den ansonsten hellbraunem Gestein.Weiterhin sind linienartige Strukturen zu sehen.

Gruß Jürgen x-02
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 18, 2008, 14:33:54 Nachmittag
Bild:
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: H5P6 am Dezember 18, 2008, 14:34:56 Nachmittag
Bild:
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: Peter5 am Dezember 19, 2008, 18:13:53 Nachmittag
Hallo Willi und Thomas,

danke für Eure nachträglichen Anmerkungen. Ich werde gerne später nochmal Detailaufnahmen von meinem "Eisen-Stück" aus Disko machen - und dann eben wahrscheinlich "vermuteter Cohenit, Goethit" aufs Etikett schreiben müssen. :smile:..mich wurmt nur ein wenig, dass das einem ein Dr. Dietrich aus Wiesbaden nicht schon viel früher sagen konnte. :gruebel:

sorry, dass ich da anfänglich "etwas in den falschen Hals" bekommen habe.  :wa:

Gruß Peter5 .. x-10

Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 25, 2008, 22:52:12 Nachmittag
Hallo und frohe Weihnachten Foren-User!

Ich würde gerne auf das ursprüngliche Thema dieses Threads zurück kommen: Das "Eisblumen-Gestein" von Jürgen. Ich hatte mich aus dem Diskurs hier leider eine Weile ausgeklingt und den Thread erst jetzt wieder gelesen und bin sofort über diese Aussage von Jürgen gestolpert:
 
Ich kann mir auch nicht richtig vorstellen,wie sich ein Gestein von 12Kg bei der schlechten Wärmeleitfähigkeit gleichmäßig schnell erstarren kann,wenn selbst flüssige Lava im Meerwasser innen lange flüssig bleibt.

Jürgen, Du gehst scheinbar von völlig falschen Voraussetzungen aus. Die Gesteinsprobe von 12 kg, die Dir vorliegt, ist nicht in dieser Form erstarrt. Das Gestein ist ein Geschiebe bzw. Geröll (ob nun fern oder lokal kann man erst nach einer Bestimmung diskutieren). Es ist somit ein "Bruchstück" aus einem großen Gesteinsverband (z.B. sog. Pluton). Stell Dir also einfach einen großen Gesteinskörper (chemisch und strukturell sehr einheitlich) mit mehreren zehner Kilometern Durchmesser vor. So ein Körper kühlt entsprechend langsaaaaaaam ab (ein dünner Gang von wenigen zehner Metern natürlicher Schneller). Die Abkühlung geschieht auch (will mal gleich vorbeugen) auch nicht an der Erdoberfläche. Wenn man im geologischen Sinne von Oberfläche spricht, dann kann das immer noch eine Tiefe von einigen hundert oder Tausend Metern meinen. Zur Bildung deines Gesteins solltest Du dir am besten ein kissenförmiges Gebilde aus Magma vorstellen (mit einem entsprechenden Durchmesser versteht sich), welches irgendwo in der Erdkruste aufdringt, dann stecken bleibt und dort abkühlt.
Spätere Erosion legt das Material frei (während unten quasi neues Material in neuen Plutonen entsteht). Einzelne "Fragmente" dieses Kissens werden durch Wind und Wetter vom Verband gelöst und dann von Flüssen oder Gletschern an den Ort transportiert, an dem Du es dann gefunden hast.

Stell Dir also BITTE NICHT vor (wie Du es offenbar tust), dass jeder Stein, den Du in Wald, Flur oder in einer Kiesgrube findest, ein einzelner Körper ist.  x-03 Diese Vorstellung ist schlicht FALSCH!

Schnapp Dir entsprechende Literatur und schmöcker eine Runde. Hier noch ein Literatur-Tipp (geschrieben von einem meiner Professoren- nach meiner Meinung einem der, wenn nicht sogar dem BESTEN an der Hamburger Uni: Prof. Dr. R. Vinx):

http://www.amazon.de/Gesteinsbestimmung-im-Gel%C3%A4nde-Sav-Geowissenschaften/dp/3827419255/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1230241890&sr=8-1

Gruß

Ingo
Titel: Re: " Eisblumen"
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 26, 2008, 00:03:30 Vormittag
Moin!

Um das Diskutierte noch mal kurz auf den Punkt zu bringen:

Für das Gestein gibt es grundlegend zwei Möglichkeiten:

1. Etwas aus der Diabas-Familie:

http://www.kristallin.de/s2/f_asby.htm#Anker1

oder

2. Ein (Nephelin-)Syenit:

http://www.kristallin.de/no/f_neph.htm#Anker1

Ohne sichere Bestimmung der Mineralkomponenten kommen wir aber nicht weiter...

Gruß

Ingo

P.S. Jürgen, die Seite http://www.kristallin.de sei Dir noch mal sehr ans Herz gelegt. Versteh das aber nun BITTE nicht so, dass man Gesteine durch puren Bildabgleich bestimmen kann. Es gehört viel Wissen und Erfahrung dazu!  :belehr: