Moin!
Ja, man ist immer schnell geneigt einen Bruch als vollständiges Tier zu interpretieren. Man muss sich einfach immer vergegenwärtigen, dass ALLES im Leben immer 3D ist. Man denke da an Chrondren oder Widmänner.
So, nun aber wieder zu deinen Funden: Forams gehören in das Unterreich der Protozoa (Einzeller); hier in die Klasse der Rhizopoda (Wurzelfüßer). Ihre Schale besteht aus organischer Substanz mit Kalk- oder SiO2-Auflage. Die Gehäuse sind löchrig, so dass sog. Reticulopodien (auch Rhizopodien genannt; quasi Plasmafäden) ausgestülpt werden können. Diese Fäden dienen zum Beutefang. Erbeutet wird in erster Linie Plankton, aber größere Organismen sind auch möglich.
Die Zelle (echt nur eine) kann, abhängig von der Art, auch symbiontische Organismen wie etwa Chlorophyceen, Dinoflagellaten oder Diatomeen, beherbergen. Auf diese Weise profitiert der Einzeller dann natürlich auch von der Photosynthese dieser Symbionten. Nur durch diese Symbiose ist so ein enormes Riesenwachstum (bis 10 cm
) überhaupt möglich.
Noch ein Wort zu den Gesteinsbildnern (damit man sich mal eine Dimension machen kann): Die ägyptischen Pyramiden sind aus Nummuliten-Kalk gebaut. Sehr schöne Kalke gibt es auch in Frankreich und Spanien.
Gruß
Ingo