Autor Thema: Meteoritisches Gold  (Gelesen 6690 mal)

Offline gsac

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #15 am: September 08, 2011, 19:44:45 Nachmittag »
Das heißt aber, und das finde ich immer wieder exorbitant, dass z.B. eben das Gold zuvor
interstellar gereist ist. Und nicht nur das Gold. Die Materie unseres Sonnensystems anfänglich
gerade so, denn irgendwie - von nix kommt nix.

So isses, man sollte nicht bei den nur vergleichsweise wenigen vergangenen Herzschlägen des
Universums seit der Entstehung unseres Planetensystems vor knapp 4.6 Mia Jahren aufhören,
wenn es um "unsere eigentliche Geschichte" geht, sondern muß noch sehr viel weiter in die
Vergangenheit zurückschauen! Das anschauliche Beispiel, mit dem der selige Herr Professor
Heinz Haber vor vielen Jahrzehnten damals dem staunenden Publikum in der s/w-Glotze erklärte,
von woher die Bausteine in seinem Fingernagel in Wahrheit stammten, hatte ich schon mal vor
ein paar Monaten irgendwo in einem anderen Thread hier im Forum erwähnt.

Und Mettmann hat schon recht: nach den aktuell gültigen Weltmodellen wird eine grosse Öde
und Leere, ja noch nicht mal dies, sondern tatsächlich eine Art dunkles "Nichtsmehr", ohne einen
weiteren sinnvollen Zeitpfeil, vorausgesagt. Was uns Menschen freilich nicht mehr tangieren wird.
Aber auch Ingo hat mit seinem Einwand recht: bisher ist noch viel zu wenig über die Dinge bekannt,
die man jetzt dunkle Materie und dunkle Energie nennt und die durchaus real beobachtbare Effekte
erzeugen. Bizarre Theorien gibt es sowohl im extrem Kleinen, in der Quantenphysik, wie auch auf
der größten Skala, der Kosmophysik, und spannend bleibt immer noch die Frage nach einer Art
grossen Vereinigung der wirkenden Kräfte. Insbesondere spannend, ob diese relativ simpel oder
hoch kompliziert gestrickt sein wird am Ende. Leider kommt die irdische Hochenergiephysik mit
ihren Beschleunigern den Theoretikern kaum noch hinterher, so daß das Süppchen wohl noch
eine ganze Weile weiterköcheln wird.

Auch wenn die Frage nach der letztlich möglichen Totalödnis somit nach dem gängigen Modell
und dem Stand der Physik erst mal beantwortet zu sein scheint, weiß man einfach noch nicht,
ob man nicht doch noch sogar darüber hinaus denken muß. Aber die nächsten paar Generationen
werden vermutlich mangels praktischer Beweiskraft auch keine schlüssigen Ergebnisse dazu liefern
können, schätze ich.

Das Schunkellied mit den "hundert Jahren" sagt: es ist für uns, die wir das lesen, eh "bald" alles
vorbei - wir können uns also beruhigt zurücklehnen...  :einaugeblinzel:

Alex  

PS an den Neffen: erst den Edelstoff und dann die Entropie!  :prostbier:

MilliesBilly

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #16 am: September 08, 2011, 20:15:54 Nachmittag »
Und wie wär's mit: ohne Betrachter keine Entropie?

Aber die Forderung "Edelstoff: jetzt!" mache ich mir selbstverständlich zueigen. Sehr zum Wohle, die Herren und mutmaßlichen Damen.

Bei dem Lied, auf das de Kolleesch gsac anspielt, ist das wundersame "Heile, heile Gänsche" des großartigen Ernst Neger (ja, den darf man so nennen), vor langer Zeit als "singender Dachdecker" der Mainzer Fastnacht zu einigem Ruhm gekommen:
http://www.youtube.com/watch?v=RpaulFFVQh4

"Heile, heile, Mausespeck, in hunnert Jahrn is alles weg" - ich muss gestehn, dass ich es bislang versäumt habe, diesen Refrain aus dem angemessenen kosmologischen Blickwinkel heraus zu betrachten.

P.S. Sorry für den Link, bricht mittendrin ab - hier die komplette Version
http://www.youtube.com/watch?v=rYpvJZMM32o&feature=related
 

Offline Mettmann

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #17 am: September 08, 2011, 20:27:33 Nachmittag »
"If any of you cry at my funeral,
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MilliesBilly

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #18 am: September 08, 2011, 20:32:29 Nachmittag »
Mausespeck?

http://data5.blog.de/media/587/3481587_5ae99aae3c_m.jpeg

Verehrter Mettmann, das Foto zeigt überdeutlich einen Syrischen Goldhamster, eine Mohrrübe verzehrend.

Offline lithoraptor

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #19 am: September 08, 2011, 20:36:18 Nachmittag »
Moin!

Ehm..  :wow:..  Nicht eher andersrum?

Nein, definitiv nicht- zumindest nicht, wenn man es ganz eng betrachtet! Man nutzt ja die Naturwissenschaft um alles was in der Natur passiert zu beschreiben - das schließt den gesamten Kosmos (oder nennen wir es All oder Universum) und die Prozesse darin mit ein. Schau Dir die grundlegenden Naturwissenschaften an: Physik, Chemie und Mathematik - dann die Sprösslinge davon Biologie, Astronomie, Geologie, Mineralogie, Meteorologie ....., die sich der geschaffenen Grundlagen bedienen und sie auf ihr jeweiliges (Forschungs-)Feld anwenden. Wenn die Natur nur ein kleiner Teil des Alls wäre, dann könnte man dieses nicht mit dem beschreiben, was wir heute Naturwissenschaft nennen. Es ist daher so, dass das All ein Teil der Natur ist.
Einschub:
Ich erinnere mich da immer wieder sehr gerne an einen Chemielehrer auf dem Gymnasium zurück, der leider nicht mehr unter uns weilt. Wir haben in den ersten Stunden definiert, was Natur eigentlich ist, denn Chemie sei ja eine Naturwissenschaft. Viele Mitschüler haben daher über ihn gespottet und nur die wenigsten dürften diesen Denkansatz wirklich verstanden haben. ABER: Er hat uns damit einen gänzlich anderen Blickwinkel auf die Dinge (oder sollte ich differenten Denkansatz dazu sagen) ermöglicht - und dieser ist eben nicht auf die Chemie begrenzt.


Und so ist die Entwicklung des Alls gerichtet, so wie Deine und meine, ...

Das sehe ich auch anders: Ich entstehe/werde geboren - bin/wachse heran - vergehe/ich sterbe. Alles Stoffliche an mir fließt dann wieder in den Kreislauf von Werden und Vergehen zurück - von dem ich mich, in meiner Zeit des Seins, auch bedient habe - meine Erfahrungen, meine Persönlichkeit (die rein naturwissenschaftlich gesehen nur physikalisch und chemisch abgespeichert sind) vergehen und sind verloren.
Wenn ich in deinem Beispiel mit den Würmern bleiben will: Lass sich diese an mir laben, ein Vogel wird sie fressen, dieser von der Katze. Das Katzentier stirbt auf einer Weide und wird zu Gras, welches von der Kuh gefressen wird, die wiederum meine Kinder ernährt...
Egal wie ich es betrachten mag im großen Ganzen bin ich völlig unbedeutend und es spielt da auch keine Rolle, welche Richtung ich meinem Leben gebe. Das ist höchstens für mich und meine Mitmenschen interessant.


Was hülfe dies? Wenns nur schwarze Löcher gibt, oder alles nur noch Eisen is?
Kann man keine Sterne machen. Kann man keine Planeten machen. Kann man kein Leben machen.

Das ist zu kurz gedacht! Hört die Expansion des Universums auf, so würden die schwarzen Löcher sich gegenseitig anziehen und verschlingen. Alle Materie, alle Energie würde so letztlich in einem Punkt konzentriert und hätte so z.B. keinen Bestand mehr in atomarer Form. Das wäre dann wie ein Rückwärtsurknall. Dieser Zustand ist sicher nicht lange stabil (aber wer kann das schon genau sagen?) und so kommt es dann wieder zu einem Big Bang und die ganze Sache geht von vorne los. Ein Kreislauf eben!!!

Grundlegend denke ich, dass der menschliche Verstand dies alles noch gar nicht recht fassen und verstehen kann und es wird sicher noch eine lange Zeit dazu brauchen, wenn es überhaupt dazu kommen sollte. Wir können heute nur die Phänomene beschreiben, welche die Natur aufbauen (etwa Raum und Zeit), aber beschreiben bedeutet noch lange nicht verstehen. Wenn ich etwa die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Erdbeermarmelade beschrieben habe, jedoch nicht wüsste, was Erdbeeren sind, verstehe ich noch immer nicht, was Erdbeermarmelade eigentlich ist.

Letztlich ist es doch völlig unwichtig. Die Spezies Homo sapiens wird das Ende des Universums niemals erleben, da sie mindesten "kurz" vorher von einem schwarzen Loch geschluckt wird, sollte sie sich nicht bereits laaaaange vorher schon selbst vernichtet haben (darüber sollte man sich Gedanken machen).

Aber nun hör ich auf, den ich schweife drastisch ab... :laughing:

Gruß

Ingo
« Letzte Änderung: September 08, 2011, 21:13:50 Nachmittag von lithoraptor »

Offline ironsforever

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #20 am: September 08, 2011, 20:38:22 Nachmittag »
Mausespeck?

http://data5.blog.de/media/587/3481587_5ae99aae3c_m.jpeg

Verehrter Mettmann, das Foto zeigt überdeutlich einen Syrischen Goldhamster, eine Mohrrübe verzehrend.



Ebend! Meinem Vorredner beipflichtend! Hamster und Mohrrübe!


Mit dem Edelstoff hat er allerdings Recht der Mettmann  :lacher:.

Offline gsac

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #21 am: September 08, 2011, 20:42:31 Nachmittag »
Mausespeck?

http://data5.blog.de/media/587/3481587_5ae99aae3c_m.jpeg

Verehrter Mettmann, das Foto zeigt überdeutlich einen Syrischen Goldhamster, eine Mohrrübe verzehrend.


Ääähm, Stichwort "Mausespeck"! Ich schlage vor, dieses Wort mal auf google einzugeben
und nach der Eingabe auf den Bilder-Button zu drücken. Da werdet ihr geholfen, auch ohne
Erklärung!


Offline Mettmann

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #22 am: September 08, 2011, 20:46:00 Nachmittag »
Allesallesalles ist Teil des Alls.  

(Man beachte wie prächtig hier die  deutsche Sprache mal wieder ist, gegenüber den romanischen oder dem angelsächsischen. So schöne Wörter...)


So auch die Natur.

Was etwas anderes ist als das Wesen.

..liecht ja auch in der Natur der Sache.


Ehm, aber Milly, Syrischer Goldhamster... tststs das is doch eher sowas:
http://soundportal.at/uploads/pics/assad_02.jpg

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Mettmann

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Offline gsac

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #23 am: September 08, 2011, 20:49:04 Nachmittag »
Mit dem Edelstoff hat er allerdings Recht der Mettmann  :lacher:.

Haaalt - ungerecht! Ich aber auch! Denn vor die Entropie hat der Brauer den
Edelstoff gesetzt, und in dieser Reihenfolge hat es abzulaufen. Wenn dann
die Entropie zu wirken begonnen hat, darf man gern noch einen Edelstoff
hinzugiessen. An der Tatsache, daß Erstere immer nur zu- und nie abnimmt,
wird es nichts ändern - Naturgesetz ist Naturgesetz!

PS: auch wenn ich meine Wohnung aufräume und die Fenster putze, nimmt
trotzdem die Entropie zu, da beißt die Maus keinen Faden ab und schon gar
keinen Mausespeck!

Offline gsac

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #24 am: September 08, 2011, 20:54:16 Nachmittag »
Ehm, aber Milly, Syrischer Goldhamster... tststs das is doch eher sowas:
http://soundportal.at/uploads/pics/assad_02.jpg

:laughing: :super:  [Bloß solltest des in Damaskus oder Aleppo besser nicht lauthals behaupten..!!]

Offline speul

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #25 am: September 08, 2011, 20:54:21 Nachmittag »
Zitat
Edelstoff
das heißt doch "Bölkstoff" oder?
Lass kessln!
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline gsac

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #26 am: September 08, 2011, 20:57:39 Nachmittag »
Zitat
Edelstoff
das heißt doch "Bölkstoff" oder?

 :fluester:

Im Allgemeinen schon, aber hier im Speziellen ist schon was Einzigartiges gemeint:
Siehe zum Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Augustiner-Br%C3%A4u  Daraus:
"Augustiner Edelstoff: Das Bier ist ein helles Exportbier mit 5,6 %  Alkohol und
12,7 % Stammwürze und ebenfalls sehr populär."

MilliesBilly

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #27 am: September 08, 2011, 21:08:04 Nachmittag »
Allesallesalles ist Teil des Alls.  

(Man beachte wie prächtig hier die  deutsche Sprache mal wieder ist, gegenüber den romanischen oder dem angelsächsischen. So schöne Wörter...)


So auch die Natur.

Was etwas anderes ist als das Wesen.

..liecht ja auch in der Natur der Sache.


Ehm, aber Milly, Syrischer Goldhamster... tststs das is doch eher sowas:
http://soundportal.at/uploads/pics/assad_02.jpg

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Mettmann

Ja, das ist einer, zweifellos.

"Alles" kann ich mir, glaube ich, nicht vorstellen. Mir wird so blümerant dabei. Auch sehe ich nicht, dass sich der lithoraptorische und der mettmannsche Ansatz einander zwingend ausschließen. Ich denke aber, dass beides grundsätzlich Perspektiven sind, dass wir überhaupt nur perspektivisch denken und auch sprechen können (in der Regel jedenfalls), und Perspektive und Ganzheit - die Beiden gehn nun wirklich nicht zusammen. Das auseinanderdriftende, das in sich zusammenstürzende Universum - die können sehr wohl ineinander verschlungen sein. Ob wir für eine solche Betrachtungsweise zusätzliche Dimensionen bemühen müssen, weiß ich nicht. Linde, Weinberg, Vaas, Deutsch - kann einem schon zu denken geben.

Aber zurück zu Fort Knox und einem nicht unbekannten Huldiger der Neutronensternkollapserzeugnisse



Offline gsac

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #28 am: September 08, 2011, 21:13:28 Nachmittag »
"Alles" kann ich mir, glaube ich, nicht vorstellen. Mir wird so blümerant dabei. Auch sehe ich nicht, dass sich der lithoraptorische und der mettmannsche Ansatz einander zwingend ausschließen. Ich denke aber, dass beides grundsätzlich Perspektiven sind, dass wir überhaupt nur perspektivisch denken und auch sprechen können (in der Regel jedenfalls), und Perspektive und Ganzheit - die Beiden gehn nun wirklich nicht zusammen. Das auseinanderdriftende, das in sich zusammenstürzende Universum - die können sehr wohl ineinander verschlungen sein. Ob wir für eine solche Betrachtungsweise zusätzliche Dimensionen bemühen müssen, weiß ich nicht. Linde, Weinberg, Vaas, Deutsch - kann einem schon zu denken geben.

Wäre übrigens ein geeignetes Thema für einen der berühmtesten Tresengäste aller
Zeiten: "Es ist ein Weltprogramm, ein reines Weltprogramm - das sach ich Dir!"

PS: wobei ich fürchte, er könnte es zu "Weltraumprogramm" verkürzen, aber da er
auch gern in grösseren Kategorien filusofiert, erkennt er sicher die wahre Dimension!

Offline Mettmann

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Re: Meteoritisches Gold
« Antwort #29 am: September 08, 2011, 21:22:02 Nachmittag »
Zitat
Mir wird so blümerant dabei.....dass wir überhaupt nur perspektivisch denken und auch sprechen können (in der Regel jedenfalls)

Uchnuju, da wären dann die Katholiken im Vorteil. Mit Leerstellen denken muß ganz genauso jeder Mathematikus und Kosmophysikus.
Da liegt vom Handwerkszeug abgesehen, im Grund in der braktischen Ausführung auch ois im Intuitiven, niwwa?

Ui...
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Tajikistan_gold_teeth.jpg

Nuja, wems gefällt.

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Mettmann
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