Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de
Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Hofpet am März 30, 2011, 18:53:23 Nachmittag
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Hallo, :winke:
Bin neu beim Meteorite-Mineralien-Gold Forum und möchte mich kurz Vorstellen.
Mein Name ist Peter und ich komme aus Kaiserslautern.
Kenne mich in Sachen Meteoriten nicht gut aus und möchte hier mein Horizont erweitern.
Habe vor kurzen bei uns im Wald ein Stein oder Meteorit gefunden. Kann mir jemand von euch sagen. Ob der Stein ein Meteorit ist. Der Stein sieht aus wie versteinertes Holz.
Aber er hat eine Schwarze Kruste. :gruebel:
Hier die Daten:
Gewicht: 27 g, Länge: 38 mm, Breite: 20 mm, Höhe: 25 mm, Dichte 3,857 g, Magnetisch: Nein, sichtbarer Rost: Ja, Blasen: Kann keine Blasen erkennen, Farbunterschiede: Ja
Ich hoffe man erkennt was auf den Bildern.
Danke für eure Hilfe. :smile:
Peter
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Hallo Peter ("Peter6" ? dann bist Du hier jetzt schon der 6. oder 7. Peter im Forum. :laughing:)
zunächst mal willkommen im Forum! :smile:
Ich bin jetzt nicht so der Meteoriten-Superexperte hier aber für mich hat das Stück schon eine gewisse Ähnlichkeit mit Schlacke .. die Frage ist nur um welches Material es sich genau handelt. Da nicht magnetisch, wie Du schreibst, kann es eigentlich weder ein Meteorit noch Eisenschlacke sein.
Magnetisch: Nein
Alle Meteorite sind nämlich mehr oder weniger magnetisch .. :smile:
Ich erkenne aber leicht reflektierende Regenbogenfarben, die durch Oxidationshäutchen verursacht werden.
Die Dichte, die Du angegeben hast bedeutet eher, dass sich Dein Fundstück eigentlich relativ leicht in der Hand anfühlen müsste.
An Limonit glaube ich auch nicht (Mineralien-Gemenge aus Eisenhydroxiden, vorwiegend Goethit) , möchte das aber vorerst auch nicht ganz ausschließen. :prostbier: .. ich tendiere aber zu meiner vorl. "Fern-Foto-Diagnose": Schlacke. :smile:
Viele Grüße
Peter5 :winke:
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Hallo Peter,
willkommen im Forum! Hier bist Du an erster Adresse, wenn Du was über Mets lernen willst. Ist ein faszinierendes Hobby, aber Achtung: Hoher Suchtfaktor :einaugeblinzel:.
Zu Deinem Stück: Es ist mit ziemlicher Sicherheit kein Meteorit. Zwar sieht die Struktur fast aus wie eine offen liegende Oktahedrit-Struktur eines Eisenmeteoriten, da er aber nicht magnetisch ist, scheidet diese Möglichkeit aus. Andere Meteoritenarten kommen augenscheinlich von vornherein nicht in Betracht. Es gibt nur knapp über 45 anerkannte Meteoriten, die man auf deutschem Boden fand (kannst selbst recherchieren in dieser Datenbank, wo alle klassifizierten Mets verzeichnet sind: http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php). Das zeigt, wie selten sie sind und ein neuer Fund in Deutschland ist entsprechend unwahrscheinlich.
Gruß,
Andi :prostbier:
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Hi,
es ist so wie der Peter5 gesagt hat.
Wenn überhaupt hätte dein Stück ein Eisenmeteorit sein können und diese sind dann genau so stark magnetisch, als ob du ein "normales" Stück Eisen in der Hand hast, aber da er nicht magnetisch ist kann das leider nicht sein.
Gruß David :hut:
PS: da war der Andi noch etwas schneller.
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Hallo, :smile:
Danke für die Herzliche Begrüßung und eure Antworten.
Ich finde das Forum Super. Dann ist das kein Meteorit. Aber ein normaler Stein ist es auch nicht. Kann man es nicht an Hand der Dichte bestimmen um was es sich hier Handelt.
Dann noch eine Frage zu den Meteoritenfunde aus Deutschland.
Habe durch meinen Fund mal mich im Internet über Meteoriten Informiert.
Da hat auch mal auf einer Homepage gestanden. Dass Forscher davon ausgehen. Das auf 1 Hektar rund 100 Kg Meteoriten kommen sollen. Ja das wird mal wieder nur rein Theoretisch sein.
Aber der Stein ist halt Außergewöhnlich. :gruebel:
Habe noch zwei Bilder mit einer anderen Ansicht.
Danke für eure Hilfe. :winke:
Peter
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Ui wo? Kaufe jeden solchen Hektar!!
In so einem Fall empfehlen wir immer diesen uralten, aber desto nicht weniger wahren Thread:
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=127.0
Meteorite werden ja zentral erfaßt.
Der Menge nach, aller erfaßten Meteorite, sind Meteorite in etwa 230x seltener als Gold.
(Und wer find schon so einen Klumpen Gold im Wald...).
:prostbier:
Mettmann
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Hallo Peter,
willkommen hier im Forum.
Noch ein Pfälzer zur Teamverstärkung.
Ich wohne in Pirmasens, arbeite aber in Kaiserslautern.
Ich habe mir dein Fundstück auf den Fotos angesehen, bezweifel aber daß es sich um einen Meteoriten handelt.
Vielleicht können wir uns ja mal irgendwo in KL zu nem Bier treffen und du bringst das Stück mit ?
Dann geht das viel besser zu begutachten als auf den Fotos.
Beste Grüße
Hanno
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Hallo Peter,
auch von mir:
Herzlich Willkommen in diesem wunderbaren Forum !
:hut:
Martin
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Hallo Peter,
ein herzliches Willkommen auch von mir!
Nix Meteorit - deshalb wird Thema in Kürze in Board "unbekannte Gesteine" verschoben!
Es wäre interesssant und nützlich zu sehen, welche Farbe und Struktur es an einem frischen Bruch hat - also, bitte ein bischen Gewalt anwenden!
:winken: MetGold
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Hallo Peter,
auch von mir ein Herzlich Willkommen in diesem Forum !
Grüße
AndyR :hut:
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Hi ,
auch auf die Gefahr hin Prügel zu beziehen,aber ohne ein eingeschliffenes Sichtfenster wird sich da wohl wenig machen lassen.Verwittertes versteinertes Holz ist vielgestaltig,läßt sich aber meist per Anschliff klären.Auch ein Granatsplitter mit Teilen vom kupfernen Führungsring (Eisen verrostet,hat den Kupfer ummantelt,daher keine grüne Patina) wäre von der Oberflächengestaltung nicht ganz abwegig.
Gruß Günter
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Moin Peter!
HERZLICH WILLKOMMEN im Forum! Dein Fund ist viaq Foto schwer zu bestimmen. Meine erste Vermutung nur anhand der Bilder war Anthrazit, aber mit der Dichte kommt das nie und nimmer hin (es sei denn, da ist viel Pyrit drinnen). Ich würde mich Hanno anschließen und behaupten, dass dies ein Stück ist, welches man mal in die Finger bekommen müsste um mehr sagen zu können.
Eine frische Bruchfläche könnte uns in diesem Fall auch weiter helfen (muss es jedoch in diesem Fall auch nicht). Eine Frage zu den Bildern hätte ich noch. Mir fällt auf, dass der Untergrund leicht rosa wirkt (soll wohl weiß sein, oder?). Ist das Bild unter Kunstlicht entstanden oder hast Du ggf. den Weißabgleich vergessen. Da der Farbeindruck ja sehr wichtig für eine Bestimmung sein kann, solltest Du die Bilder immer im natürlichen Licht (indirekte Sonne) machen.
Gruß
Ingo
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Hallo,
Danke für die guten Informationen. War heute noch einmal an der Stelle. Dort liegen viele Bruchstücke rum. Man kann da glaube ich einen Eimer voll machen.
Habe mal ein größeres mit genommen und habe auch ein Magnet dabei gehabt.
Das große Stück hat eine schwarze Kruste und nicht weit davon habe ich ein Bruchstück gefunden das Magnetisch ist. Habe von dem großen Teil mal eine Ecke abgebrochen.
Es hat eine Dichte von 3,5 g und das Magnetische Bruchstück hat auch eine Dichte von 3,5 g. :gruebel:
Es kann ja sein das es in Deutschland mehr Meteoriten rum liegen. Man hat sie nur nicht gefunden oder einfach übersehen. Wenn man nur nach Eisenmeteoriten sucht. :smile:
Was für eine Dichte hat ein Steinmeteorit. ? Warum ist das eine Teil Magnetisch und das andere nicht. Hier ein paar Fotos von den Bruchstücken. :gruebel:
@Hanno. Wir können uns ja mal in Kaiserslautern treffen. :winke:
Danke für eure Hilfe. Ich hoffe ich Nerve nicht.
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Hier noch zwei Fotos.
Peter :winke:
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Hallo Peter,
der Bruch sieht auf dem Bild nicht frisch aus!? Kannst du da nicht nachhelfen!? ... Schlag 'ne Ecke ab! Und bitte Bruchdetail größer und schärfer.
:winken: MetGold
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Moin!
Also Meteorite fallen überall gleich häufig bzw. selten. Es gibt aber Prozesse (etwa Gletscherbewegungen in der Antarktis oder sehr alte Landoberflächen ohne Sedimenteintrag in der Wüste), welche die gefallenen Meteorite akkumulieren können.
Dein Funde sind sicher keine Meteorite, sondern eher Schlacken (die gibt es sehr viel häufiger, als man gemeinhin so denkt - auch an Orten wo man mit ihnen nicht rechnen würde) oder irdische Gesteine bzw. Minerale.
Peter, Du musst Dir immer vor Augen halten, dass so ein Meteorit in einem Milieu entstanden ist, wo es kein freies Wasser und keinen Sauerstoff gab. Wenn so ein Material in unseren Breiten auf dem Boden liegt, dann hält es nur einige wenige Jahre evtl. auch Jahrzente (je nach Typ) durch und dann ist es weg.
Gruß
Ingo
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Hi,
das scheint,geht wieder haarscharf in Richtung Limonit/limonitisch gebundenen Sandstein/Eisenerz.Der Magnetismus einzelner Stücke stammt von noch nicht oxydierten Magnetitanteilen.Wobei die Struktur vom ersten Bild schon recht eigenartig ist.
Gruß Günter
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Jajaja bei Meteoriten ist es immer wichtig, zunächst eine frische Bruchfläche herzustellen.
http://www.meteorite-times.com/Back_Links/2011/march/withscientist.jpg
:lechz:
Aber als allererstes prüft der professionelle Forscher den Eisengehalt mit dem Magneten.
http://skyriver.ca/astro/bruce/IMG_3044.JPG
..und zuletzt wirft man ihn in einen Meßbecher gefüllt mit Wasser, um die Dichte....
:prostbier:
Mettmann
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Hallo,
Mettmann vergass dabei leider ein paar wichtige Details:
bei seinem beschriebenen Vorgehen ist es natürlich unerläßlich daß man dies, siehe Foto, mir dunklem Anzug und Schlips tut!
Desweiteren wäre zu erwähnen, daß man zwecks Dichtebestimmung größerer Stücke, diese auch in die Badewanne werfen kann bzw. einen in der Nähe gelegenen Waldsee mit klarem Wasser, versteht sich!
:winken: MetGold
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Inzwischen habe ich mir nochmal ein paar Fotos von Limonit angeschaut .. die Dichte würde auch ungefähr passen .. so 4,3 g/cm3 .. schließe mich dem Günter daher diesmal an. :smile:
Nur wurde ja geschrieben: Magnetisch: Nein .. also passt das doch auch auf Limonit. Limonit selbst ist nicht magnetisch. Der nun vermutete Limonit ist wahrscheinlich noch stark verwittert damit er dann letzlich so ausschaut.
Gruß Peter
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Hallo MetGold, :winke:
Habe mal versucht von den großen Stück eine größere Ecke abzuschlagen. Nun habe ich 3 Teile. :dizzy:
Habe auch versucht schärfere Bilder zu machen. Aber es konnte mir bis jetzt noch keiner sagen warum es Bruchstücke gibt die Magnetisch sind und die andern sind es nicht. :gruebel:
Man sieht auf den Fotos aber schön den Rost unter der schwarzen Kruste.
Werde jetzt euch mal einige Fotos zeigen.Aber wenn das kein Meteorit ist. Wo hat er dann die schwarze Kruste bekommen.
Durch einen Blitzschlag. ???
Danke für eure Hilfe. Bitte aber kein Aprilscherz als Antwort.
Peter
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Hier noch ein paar Fotos. :winke:
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Ja das mit den 128 kb ist nicht einfach.
Peter :winke:
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Moin Peter!
Deine Bilder zeigen immer wieder die Kruste, die hilft uns bei der Gesteinsansprache (ja so nennt es sich wirklich) jedoch nicht weiter. Wir brauchen ein Bild der Bruchfläche selbst um daran die einzelnen Minerale zu identifizieren, die das Gestein aufbauen. NACHTRAG: Gut, hat sich erledigt - ich war wieder zu schnell mit der Antwort. :einaugeblinzel:
Zu deiner Frage der Kruste betreffend: Neben diversen Vorgängen, die zu oberflächlichen Aufschmelzungen führen können - wohl das, was Du unter Kruste verstehst (und was man auch bei Meteoriten findet), können auch ganz andere Prozesse zu ähnlichen Gebilden führen. So können etwa Ausfällungen (teilweise mit Mineralbildung verbunden) oder auch Lösung von diversen Stoffen Krusten und Überzüge bilden. Gerade dafür ist es wichtig, dass wir genauer erkennen können, welches Gestein vorliegt.
Zu deiner Frage den unterschiedlichen Magnetismus der Bruchstücke betreffend: Die Verteilung von magnetischen Mineralien in einem irdischen Gestein (oder auch in einem Meteorit) muss nicht einheitlich sein. Es kann durch ganz unterschiedliche Prozesse etwa Abseigerung oder zufällig Materialverteilung in der Schmelze etc. während der primären Genese (als in der Entstehung des Gesteins selbst) zu einer sehr inhomogenen Mineralverteilung gekommen sein. Wenn ein Gestein der Verwitterung ausgesetzt ist, können weitere Mineralkomponenten dann auch unterschiedlich stark gelöst werden. Wenn Du etwa mal an einen Block aus Stahl denkst, der auf dem Boden liegt, so wird er immer an der Seite am stärksten rosten, wo sich die Feuchtigkeit am längsten hält - das kann unten sein, wenn die Feuchtigkeit verstärkt im Boden gehalten wird oder auch oben, wo der Regen auftrifft, wenn der Boden die Feuchtigkeit sehr schnell abführt. An den Seiten wird er - zumindest tendenziell - immer am wenigsten rosten. Was für diesen Block gilt, gilt auch für Gesteine, die auf dem Boden liegen.
NACHTRAG: Nun, wo wir eine Bruchfläche sehen, können wir das Gestein ganz klar bestimmen. Es handelt sich ganz klar um einen limonitisch gebundenen Sandstein - hatte Günter ja schon vermutet. Somit wird nun auch die schwarze Kruste klar: Das ist Glaskopf (aus Goethit) - diese Einschätzung kam auch schon. Peter, vergleiche mal hier: http://www.mineralatlas.eu/lexikon/index.php/LokationMineralBilder?lokationid=17280&recurse=1 Damit ist es eindeutig kein Meteorit, sondern sehr irdischen Ursprungs.
Gruß
Ingo
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Hallo Ingo,
Danke für deine Antwort. Das hast du mir gut erklärt. :super: So oft kommt der Stein aber nicht vor.
Man kann hier eine Menge lernen. :smile:
Danke für eure Hilfe. :winke:
Peter
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Juhu Metgold :winke:
bzw. einen in der Nähe gelegenen Waldsee mit klarem Wasser, versteht sich!
Genau! :wow: Wie es selbstverständlich auch gemacht wird.
Zu diesem Behufe wurden in diesem idyllischen See beträchtliche Mengen eines ungewöhnlichen Meteoriten versenkt:
http://www.dataspan.ca/Recent%202006/Tagish%20Lake%20and%20Stone.jpg
Die anderen Bilder sind übrigens auch kanadischen Ursprungs.
Der für jeden Anlaß korrekt gekleidete Herr zerschlägt auf dem Bild Bruderheim-Individuals.
Und der zugegeben etwas nachlässig gekleidete Forscher auf dem zweiten Bild, stellt die im Gestein konservierten magnetischen Eigenschaften neu ein an einem Buzzard Coulee.
:prostbier:
Mettmann
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Wobei man aber den Kanadiern zugute halten muß, daß sich die meteoritische
Situation mittlerweile aber doch sehr gebessert und man wohl dazu gelernt hat....