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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: karmaka am Februar 01, 2017, 07:13:07 Vormittag
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Eine erste Meteoritenexpedition in die Antarktis ist in Planung
LINK (https://www.bas.ac.uk/media-post/expedition-to-uncover-the-lost-meteorites-of-antarctica/)
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Im Rahmen des geplanten 'Lost Meteorites of Antarctica Project' zum Auffinden von vermuteten Eisenmeteoriten unterhalb der Oberfläche der antarktischen Blaueisfelder mit einem speziellen Metalldetektor werden in einer ersten Expeditionsphase (Dezember 2018 - Februar 2019) aktuell gerade zwei Expeditionen durchgeführt. Eine davon soll Meteorite auf den Eisfeldern sammeln, um die 'Produktivität' dieser Felder für eine geplante Suchexpedition im Dezember 2019 zu ermitteln.
Zur Zeit werden gerade für vier Wochen mehrere Eisfelder südlich des Recovery Gletschers (81°10′S, 28°00′W) in der Shackleton Range sowie die nördlichen Bereiche der Argentina Range abgesucht.
Im Einsatz sind Dr. Katherine Joy (University of Manchester) und field guide Julie Baum. Seit dem 2. Januar suchen sie auf die bewährte Art und Weise Meteorite auf der Oberfläche. Seit dem ersten Fund am 6. Januar wurden bisher insgesamt 34 Meteorite (Chondrite und ein vermuteter Achondrit) gefunden. Einige Meteorite waren noch halb im Eis eingebettet.
Ein Vergleich der Anzahl und Typen der diesjährigen Oberflächenfunde mit den erhofften Funden von Eisenmeteoriten unter dem Eis (bis zu 2,9 Exemplare pro Suchwoche bei 2,4 km² abgesuchter Fläche pro Tag) im Dezember 2019 soll ab Anfang 2020 die Theorie von Evatt et al. testen, dass es unter der Eisoberfläche eine versteckte Schicht von wieder in das Eis eingesunkenen Eisenmeteoriten gibt.
Seht hierzu: A potential hidden layer of meteorites below the ice surface of Antarctica (http://www.nature.com/ncomms/2016/160216/ncomms10679/pdf/ncomms10679.pdf)
G. W. Evatt, M. J. Coughlan, K. H. Joy, A. R. D. Smedley, P. J. Connolly, I. D. Abrahams
Nature Communications 7, Article number: 10679, Veröffentlicht am 16. Februar 2016
Ich bin gespannt...
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36 Funde insgesamt!
Ein kleine Zusammenfassung der Expedition in einem Interview mit Katherine Joy and Geoff Evatt
LINK (https://www.bbc.com/news/av/science-environment-47390363/project-to-find-antarctica-s-missing-meteorites)
Und ein kleines Video:
VIDEO (https://www.bbc.com/news/video_and_audio/headlines/47395480/hunting-for-space-rocks-in-antarctica)
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Die Geschichte geht mit dem eigentlichen Finale weiter.
Nach drei (bzw. sieben) Jahren Vorbereitung wird die eigentliche Suchkampagne des Projekts Lost Meteorites of Antarctica zum Auffinden der unter der Eisdecke vermuteten Eisenmeteorite nun in wenigen Tagen beginnen. Die vier Mitglieder des Team sind am 27.11. an der britischen Antarktisstation Rothera angekommen und werden in ein paar Tagen zusammen mit dem field guide Taff Raymond mit der Suche im neubenannten Gebiet Outer Recovery Ice Field (irgendwo hier: 80°50'57.0"S 17°41'28.3"W (https://goo.gl/maps/WwxdQ3SS5otDQsnY8)) beginnen. Es handelt sich um das Gebiet, das Katherine Joy und field guide Julie Baum bereits in letzten Jahr teilweise durchsucht haben.
Insgesamt sollen ca. 15 bis 20 Quadratkilometer mit Detektoren abgesucht werden. Das Team hofft vier bis fünf Eisenmeteorite unter dem Eis zu finden. Weiterhin hofft man auf ca. 80 Meteorite auf der Oberfläche. Die vier Mitglieder des UK Polar Meteorite Exploration and Research Teams der Universität Manchester sind: Geoff Evatt, Wouter Van Verre, Katherine (Katie) Joy und Romain Tartese. Die Suche wird sechs Wochen lang dauern.
GOOD LUCK! :super:
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Eine letzte, verzweifelte Version von Brexit: Go South, Young Brit.
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Während der Detektortests auf den Outer Recovery Blaueisfeldern wurden nun bereits vor der ersten offiziellen Suche acht 'Oberflächen-Meteorite' gefunden. :super:
Fünf davon sollen eine ansehnliche Größe haben. Sobald das Team komplett vor Ort ist, soll mit der eigentlichen Suche nach den 'untereisischen' Eisenmeteoriten begonnen werden.
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Die Suche nach den versteckten Eisenmeteoriten ist für dieses Jahr leider gescheitert, da seit heute auch das letzte Detektorpanel wegen der kontinuierlichen Erschütterungen durch die sehr unebene Eisoberfläche nicht mehr funktioniert. :traurig:
0,75 km² konnten systematisch mit dem Detektor abgesucht werden, leider ohne einen Fund. Immerhin wurden in diesem Jahr bis heute 65 Oberflächenfunde gemacht und die Suche geht noch eine Woche auf einem anderen Blaueisfeld weiter.
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Hallo karmaka,
welche Detektoren wurden denn verwendet und wurden die dort schonmal eingesetzt?
Ist das Eis diesjahr aussergewöhnlich uneben, oder warum hat damit niemand gerechnet?
Ist ja einfach unheimlich ärgerlich wenn nach langer Reise und Strapazen das Equipment versagt. :traurig:
Gruß Mairo.
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Hallo Mario,
das System der von Schneemobilen gezogenen Detektormatten (siehe Entwurf im PDF) wurde speziell für diese Suche nach 'untereisischen' Eisenmeteoriten entworfen und im März auf einem Testfeld bei Ny-Ålesund auf Svalbard erfolgreich getestet. Es waren wohl modifizierte Detektorsysteme zum Auffinden von Landminen. Offenbar ließ sich die harte und unregelmäßige Oberflächenstruktur der Blaueisfelder der Antarktis nicht angemessen auf Svalbard simulieren und entsprechend testen.
PDF (https://www.hou.usra.edu/meetings/lpsc2019/pdf/1018.pdf)
Sicherlich eine Enttäuschung, aber so ist das, wenn man wissenschaftliches Neuland betritt. Ich hoffe, dass die Finanzierung für eine weitere Expedition zur Bestätigung der Hypothese gesichert werden kann und wünsche allen beteiligten Wissenschaftlern viel Erfolg dabei!
Trostpflaster: Immerhin hat man im letzten und in diesem Jahr nun bereits 101 antarktische Meteorite eingesammelt. Vielleicht ist ja etwas Spannendes dabei!
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Nun ging es doch noch schneller als erwartet. Das halbe Team ist seit gestern bereits wieder in der Rothera-Station. Die anderen zwei folgen in ein paar Tagen.
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The Lost Meteorites of Antarctica
Vortrag von Dr. Katherine Joy am 19.06.2020
VIDEO (https://www.youtube.com/embed/kFQbOmcqwrc)
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Hi
Die Dame erzählt das sie ein paar Wochen mit dem Equipment gefahren sind....ein paar Folien zuvor wurden 1km² pro 24h ansetzt. Hatten die so viele Ausfälle das sie nur 0,74 km² abgesucht wurden. Dann hätte man das gute Stück vielleicht ein paar Tage in GB über Felder ziehen sollen bevor man das ganze in die Antarktik verschifft.
Es gibt ähnliche Systeme für die Nuggetsuche in Australien. Die werden hinter dem Quad hergezogen.
Wenn ich mir das kurze Video anschaue wie die durch das "Schlagloch" fahren, wundert es mich nicht das das Equipment in die Brüche geht.
Von den nicht überlappenden Suchbahnen zu schweigen.
Grüße Jens
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Die Antarktis ist halt kein Ponyhof in Somerset, Jens! :einaugeblinzel:
Das Team hat die Ausrüstung zuvor immerhin ausgiebig auf Svalbard getestet.
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Zur Zeit werden gerade für vier Wochen mehrere Eisfelder südlich des Recovery Gletschers (81°10′S, 28°00′W) in der Shackleton Range sowie die nördlichen Bereiche der Argentina Range abgesucht.
Im Einsatz sind Dr. Katherine Joy (University of Manchester) und field guide Julie Baum. Seit dem 2. Januar suchen sie auf die bewährte Art und Weise Meteorite auf der Oberfläche. Seit dem ersten Fund am 6. Januar wurden bisher insgesamt 34 Meteorite (Chondrite und ein vermuteter Achondrit) gefunden. Einige Meteorite waren noch halb im Eis eingebettet.
360-Grad-Video des Auffindens eines Meteoriten in der Antarktis
VIDEO (https://www.youtube.com/watch?v=a3hLTOqSIt8) :super:
Weitere Videos der Suche
VIDEO 2 (https://www.youtube.com/watch?v=pos3kR7p6Z4)
VIDEO 3 (https://www.youtube.com/watch?v=zhbIXW1YIns)
Videos: Dr. Katherine Joy
Tolle Impressionen!
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Die ersten Outer Recovery Icefields (https://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?sea=Outer+Recovery+Icefields&sfor=names&ants=&nwas=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=All&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&strewn=&snew=0&pnt=Normal%20table&dr=&page=0) und Hutchison Icefield (https://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?sea=Hutchison+Icefield&sfor=names&ants=&nwas=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=All&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&strewn=&snew=0&pnt=Normal%20table&dr=&page=0) Meteorite sind nun auch offiziell registriert.
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Das ist doch wunderschön! Unglaublich, wie perfekt konserviert der Meteorit unter den gegebenen extremen Bedingungen erhalten ist. https://www.lpi.usra.edu/meteor/get_original_photo.php?recno=5676267 (Hutchison Icefield)