Hallo,
Ich war mir über die Entstehung einer Brekzie auch lange Zeit im Unklaren.
Vom Habitus war ich mir eines Pseudotachylits ziemlich sicher.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die scharf begrenzten, dunklen und sehr feinen Äderchen im Gestein mit Fremdschmelze gefüllte Injektionsgänge darstellen sollen.
Doch das Ergebnis zeigte etwas anderes.
Das Gestein ist tektonisch zerbrochen, und in die feinen Äderchen drang eine wässrige, über 300°C heiße, mit Eisen und Magnesium angereicherte Flüssigkeit ein. Dieses führte zur Umwandlung und Verdrängung der vorhandenen Minerale.
So findet sich z.B. Aktinolith (Bild 3) ausschließlich nur in den Adern und ist im sonstigen Gestein fehlend.
Auch weicht der Chemismus der Adern deutlich von den Bruchstücken des sonstigen Gesteins ab.
Was mich am meisten beeindruckt hat, ist das Bild 2. Der kleine Gang weist eine Breite von nur
0,1 mm auf.
Mir war bislang nicht klar, dass es solch dünnen "Gänge" überhaupt geben kann.
Man wird das Ergebnis zwar nicht auf andere Brekzien mit feinen Adern innerhalb der Klasten übertragen können, als in Betracht zu ziehende Möglichkeit fand ich es jedoch ganz interessant.
Allen noch einen schönen Restsonntag.
Jörg