Mineralien > Systematikmineralien

Klasse II: Sulfide u. Sulfosalze, Selenide, Telluride, Arsenide etc. - Teil II

(1/12) > >>

Labrador:
So, das sollten wir auch mal entzerren... Hier mal ein "Neuanfang":

Für den Fundort sehr guter Chalkopyritkristall von knapp 2,5 mm Größe in Calcitdruse von den Halden am Kesselsee, Rüdersdorf, Brandenburg. Eigenfund 09.03.2011.

Etwa 6 cm hoher kuboktaedrischer Galenitkristall mit Ätzgruben von Bleiwäsche bei Brilon im Sauerland.

Peter5:

--- Zitat ---So, das sollten wir auch mal entzerren... Hier mal ein "Neuanfang":


--- Ende Zitat ---

Ja, gute Idee.  :smile:

Labrador:
Klassische "Blaubleierz"-Pseudomorphose von Galenit nach Pyromorphit, wahrscheinlich von Kautenbach bei Bernkastel-Kues. Etwas untypisch sind hierbei die recht kleinen, aufrecht freistehenden xx als Rasen. Meist kommen hier große, flächig verwachsene xx-Gruppen vor. Das Etikett gibt als Fundort nur "Rhein. Prov" an. Die Rheinprovinz war eine Bezeichnung für das preußische Rheinland, u.a. umfassend die Bezirke Trier und Koblenz. Die Stufe könnte z.B. auch aus dem Altbergbau in der Umgebung von Traben-Trarbach stammen, dort soll es Blaubleierz auch gegeben haben. Der Zettel dürfte um 1890-1900 entstanden sein und wurde gefertigt von Fritz Seliger, unterwegs im Auftrag seiner Majestät des Preußischen Kaisers zur Suche nach guten Stufen und Edelsteinen (seine Reisen führten Seliger bis nach Asien, wo er auch Edelsteine aufkaufte und selber suchte). Das gute Stück bedarf dringend einer professionellen Reinigung, die auch anberaumt ist (Bild gibt´s nochmal, wenn´s fertig ist).

Auch sauber gemacht werden muss meine zweite Blaubleierzstufe, diesmal von der Grube Heilige Dreifaltigkeit bei Zschopau im Erzgebirge. Auch hier wurden druchaus sehr schöne Stufen gefunden, jedoch sieht man davon ähnlich viel wie von anderen Vorkommen. Auf der Vorderseite zeigt sich ein dicker Belag aus vollkommen verwachsenen Kristallen, leider nur undeutlich zu erkennen unter dem weißlichen Überzug. Auf der Rückseite gibt es freistehende xx bis 2 cm.

Das sind im wesentlichen die bekannten Blaubleierzvorkommen in Deutschland. Allerdings kamen die Pseudomorphosen auf vielen Bleilagerstätten vor, nur vielfach vor langer Zeit und in sehr untergeordneter Menge. Aus dem Freiberger Revier im Erzgebirge gab es Blaubleierz von einigen Gruben (u.a. Churprinz bei Großschirma), doch davon habe ich noch nie etwas zu Gesicht bekommen. Eine sehr schöne Stufe mit altem Etikett ist mir mal durch die Lappen gegangen, die stammte von Rheinbreitbach bei Bonn...

Peter5:
Interessant!  :lechz:

Vor lauter "Kautenbach" vergesse ich aber immer, dass es ja doch noch zahlreiche andere Fundorte für Blaubleierz gibt .. siehe auch Liste in Mindat!  :smile:
Aber die von Kautenbach sind wohl die am bekanntesten oder berühmtesten!

Gruß Peter

Labrador:
Hallo,

mit Sicherheit. Hier noch mal was feines aus dem schönen Sauerland:

Eine der bizarrsten Stufen meiner Sammlung ist diese: bis über 6 cm lange Milleritnadeln freistehend neben etwas bräunlichem Dolomit auf einem Schwimmeraggregat aus Galenit xx. Diese meiner Meinung nach herrliche Stufe kommt aus der Grube Aurora bei Ramsbeck im Sauerland.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln