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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: Labrador am Mai 19, 2008, 19:42:14 Nachmittag

Titel: Der Saubachriss bei Muldenberg im Vogtland
Beitrag von: Labrador am Mai 19, 2008, 19:42:14 Nachmittag
Der Steinbruch im "Saubachriss" wurde früher auf Quarzporphyr abgebaut. Heute ist er kaum noch als Abbau zu erkennen, da sich auf der Bruchsohle ein Moorsee befindet. Überhaupt ist die ganze Umgebung sumpfiges Gebiet, was gerade im Sommer Myriaden von den Sammler plagenden Mücken herbeilockt. Bei entsprechenden Wetterverhältnissen gehört Mückenspray also unbedingt zur Grundausrüstung!

An den abfallenden Seitenhängen (besonders im nördlichen Bereich) des Sees liegen noch immer einige Quarzporphyrbrocken herum, das Gestein steht auch an einigen Stellen der Schlucht an. Es ist aber nicht gestattet, hier mit Werkzeug "abzubauen". Wer nicht gerade auf Schaustufen aus ist, findet auch noch Belegstücke der Minerale, die diese Lokalität bekannt gemacht haben. In erster Linie ist hier der Symplesit zu nennen, der in grünoliven bis blaugrünen radialen Aggregaten auftritt (meist 1-3 mm, sehr selten bis über 1 cm Größe). Daneben finden sich im Quarzporphyr selbst kleine schwarz angelaufene Arsenopyrit-Kristalle und teilweise sehr schöne Pyrit-Würfel bis über einen Zentimeter Kantenlänge, bisweilen hochglänzend. Weiters nette Quarz-Dipyramiden (Hochquarz) und, ebenfalls sehr bekannt, Pseudomorphosen von Quarz und Hellglimmer nach Orthoklaskristallen (Karlsbader Zwillinge). Wenn auch oft so bezeichnet, so enthalten diese Pseudomorphosen nur sehr untergeordnet Topas, es kann keinesfalls von Pseudomorphosen von Topas nach Orthoklas gesprochen werden. Das einzige Vorkommen von Topas trat vor langer Zeit in einem Aufschluss ca. 100 m SW des Bruches zu Tage. Das Mineral trat dabei in sonnenartigen Kristallaggregaten ("Pyknit") in massivem, fettglänzenden Quarz auf. Fundmöglichkeiten dürften dafür nicht mehr bestehen. Auch einige andere Sekundärmineralien sind aus dem Saubachbruch bekannt geworden, die vornehmlich aus dem Arsenopyrit hervorgingen. Dabei handelt es sich zumeist um kleine gelbe Würfel von Pharmakosiderit, auch Barium-Pharmakosiderit soll auftreten. Zudem finden sich auch heute noch manchmal kleine bläuliche Skoroditkriställchen in durchaus hübschen Micromounts. Trat daneben der sehr seltene Chalkopyrit in Erscheinung, kam es auch zur Bildung einiger Cu-Sekundärminerale, von denen stellvertretend Olivenit genannt sei. Alle weiteren in der Liste aufgeführten Arten sind nur ganz vereinzelt gefunden worden (besonders die Elemente) und stellen gesuchte Lokalraritäten dar.

Minerale

Arsenopyrit       
Aurichalcit ?
Ba-Pharmakosiderit
Bismuthinit
Chalkopyrit
Covellin
Florencit-Ce
Kassiterit
Kupfer
Limonit
Malachit
Muskovit   
Olivenit
Orthoklas
Parasymplesit
Pharmakosiderit
Pyrit 
Quarz   
Rhodochrosit
Rutil
Schwefel
Silber
Skorodit
Sphalerit
Topas   
Wismut
       
 
 

 
 
Titel: Re: Der Saubachriss bei Muldenberg im Vogtland
Beitrag von: Labrador am Februar 06, 2009, 11:32:02 Vormittag
...ist ja noch so bilderlos hier! Dann starten wir gleich mal mit was ganz seltenem vom Saubachriss:

Reliktischer Florencitwürfel auf "Gilbertit"
Titel: Re: Der Saubachriss bei Muldenberg im Vogtland
Beitrag von: Peter5 am Februar 06, 2009, 18:03:23 Nachmittag
Na, das ist ja mal Florencit auf die etwas "andere Art" als ich ihn immer gefunden habe (leider bisher immer nur derb) .. :laughing:.. und damit meine ich nicht die brasilianischen Florencit-Kristalle .. :laughing:.. die ein gewisser Händler namens W.H. mal zu teuer für mich in meiner gesuchten Kleinstufengröße auf einer der Bad Emser Börsen mitgebracht hatte .. :lechz:.. da lechze ich noch heute nach .. :wow:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Der Saubachriss bei Muldenberg im Vogtland
Beitrag von: Labrador am Februar 09, 2009, 11:38:15 Vormittag
Fragliches Kupfermineral (Farbe wie Aurichalcit)

Olivenitkristall mit Kopffläche in Gilbertitdruse
Titel: Re: Der Saubachriss bei Muldenberg im Vogtland
Beitrag von: Labrador am Februar 09, 2009, 11:39:39 Vormittag
Pseudomorphose von Parasymplesit und winzigen gelben Ba-Pharmakosideritwürfelchen nach Symplesit

Symplesitgarbe (3 mm)