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Mineralien => geschnittene Steine/Mineralien => Thema gestartet von: Achgold am Dezember 08, 2008, 17:02:22 Nachmittag
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Gruß in die Runde der Achatschleifer
Vielfach zeigen sich nach dem Schnitt eines Achats üble Risse,die man irgendwie beseitigen möchte.Dies gelingt,wenn man sie mit einem Medium tränkt,welches in etwa den gleichen Licht-Brechungsindex aufweist,wie der Achat selbst besitzt.
Im einfachsten Falle lege ich die rissigen Achate,schon fast fertig vorgeschliffen ,auf ein Kuchenblech,decke dies um keinen Ärger mit der Regierung zu bekommen mit Alufolie vorher ab und heize alle Stücke im Backofen auf 120 grad C auf.Nach Entnahme aus dem Ofen tupfe ich mit einer weisen Stearinkerze die Risse bis zur Sättigung an,die sich bei dieser Temperatur schön vollsaugen und damit fast unsichtbar werden.
Bei Stücken,wo ich auf beste Qualität achte,benutze ich als Tränkmittel Epoxydharz,ebenfalls auf 120 grad erhitzt.Dabei achte ich jedoch darauf,daß ich entweichenden giftigen Dämpfen durch gute Lüftung,bzw.Ausführung im Freien aus dem Wege gehe.
Ich zeig Euch mal ein soeben geschliffenes Stück mit der dabei erzielbaren Wirkung. Welche Erfahrungen macht ihr beim Kaschieren von Achatrissen ????fragt neugierig wie immer Jochen
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Wie das Stück vorher aussah ,zeige ich hier!
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Ein kaschieren von rissen oder sprüngen würde ich nur im allerschlimmsten notfall vornehmen. Wenn risse da sind, dann sind sie es, ein kaschieren verfälscht das stück.
Gruß aus der niederlausitz
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Hi Achgold, :smile:
Fragen: Besteht keine Gefahr der Farbänderung beim Achat durch das Erhitzen auf 120 Grad? :gruebel:
Ist der abgebildete Achat mit Stearin oder Epoxy kaschiert? (Vermute Epoxy, da sehr schönes Stück)
Habe früher Risse auch als naturgegeben betrachtet,aber nachdem ich den Kleber kennengelernt habe
den unser auch im Forum angemeldeter Freund Achatefreak vertreibt fülle ich damit die Risse schon vor dem
Schleifen. Große Stücke bearbeite ich mit dem Flächenrüttler und vermeide dadurch daß das Schleifpulver in den
Riß diffundiert und der Riß immer irgendwie schwarz bleibt.
Hat heißes Epoxy die die gleiche Langzeitwirkung hinsichtlich UV Beständigkeit und dann auch Polierbarkeit?
Gruß aus dem Nordschwarzwald
Bruwe
:prostbier:
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Vielfach zeigen sich nach dem Schnitt eines Achats üble Risse,die man irgendwie beseitigen möchte.Dies gelingt,wenn man sie mit einem Medium tränkt,welches in etwa den gleichen Licht-Brechungsindex aufweist,wie der Achat selbst besitzt.
Hallo Achim,
als einfaches "Hausmittel" bei feinsten Rissen, Haarrissen, würde ich zu Beginn mit Leinöl experimentieren.
Größere Sprünge, oder wenn das Teil schon beim zersägen zerfällt werden normalerweise mit pmma-Kleber "geflickt". Allerdings wird hier, durch das erhitzen, die Reaktionszeit des Harzes um ein erhebliches Maß verkürzt. Da ist dann auch experimentieren angesagt...
Grüße
Jens
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Hi, nochmals Bruwe, :user:
Ich kann mir allerdings schon vorstellen, daß eine Bearbeitung des Achates wie von Achgold in "Anschliffphasen eines
Achates" zu meiner Freude gezeigt hat das Problem mit der Schwärzung nicht aufkommen läßt.(Riß bleibt hell)
Aber das ist ein Projekt für nächstes Jahr
Gruß Bruwe
:prostbier:
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Hallo,
ich bin der Meinung, wenn man Achatrisse kaschieren möchte ist das in Ordnung.
Gerade bei rissigen Stücken wirken diese recht störend. Die Ästhetik spielt ja bei
unserem Empfinden eine grosse Rolle.
Wenn man dann allerdings Stücke veräußern möchte, sollte man dies aber nicht tun,
bzw. den Käufer darauf hinweisen. Aus meiner Erfahrung sagt es aber so gut wie kein
Verkäufer, dass die Stücke "behandelt" sind. Oft sieht man es ja auch selber und ich
finde es auch in Ordnung, nur sollte man darauf hinweisen.
Ich kaschiere nur Stücke die das Erscheinungsbild stören und dies nur für meine
Privatsammlung. Ich habe mal für einen Vereinskollegen Achate poliert. Eine Hälfte hatte
ich mit weißem Teelichtwachs (Marke schwedisches Möbelhaus) behandelt und die andere
Hälfte nicht. Der Vereinskamerad empfand das behandelte Stück als viel schöner und wollte
das andere Stück auch so haben.
Momentan experimentiere ich mit Epoxydharzen um breitere Risse auszufüllen.
Bei rissigen Achatrohsteinen ist es oft sehr wichtig, sie vorher unaufällig mit Klebern
zu schützen. Wenn es dann an das Sägen geht, um sie vor Ausbrüchen oder gar
Zerfall zu schützen.
Beim Schleifen, um sie vor eindringendem Schleif,-und Poliermitteln zu schützen, die man
häufig nicht mehr aus den Rissen herausbekommt.
Ich sage mal 95 % aller deutschen Stücke zeigen Rissbildungen und da wird oft mit Klebern
und Harzen gearbeitet und es ist eigentlich fast normal.
Manche mögen es als Eingriff in die Natürlichkeit des Steines sehen. Ob man jetzt klebt/harzt
oder den lieber Stein so belässt, muss jeder für sich selber entscheiden. x-02
Viele Grüsse x-10
HeikoB
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Hallo,
ein kaschieren von Rissen ist nicht unbedingt das schönste, aber das Stück bleibt zwischen den Kunststoff/Wachs immer noch so wie gefunden. Ähnlich wie beim kleben sollte man es erwähnen und gut ists.
Anders sieht es bei gefärbten oder gebrannten oder betrahlten Material aus. Sowas gehört nicht in meine Sammlung.
Gruß
Plagioklas
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Hello Jens und Bruwe,das gezeigte Stück habe ich mit zwei Tropfen 5-Minuten-Epoxy bei 120 grad über den Riss getränkt.Bei dieser Temperatur härtet das Harz innerhalb einer Minute voll aus ,sodaß ich nach einer Viertelstunde schon den Anschliff beenden Konnte. Eine Farbveränderung tritt bei diesen niedrigen Temperaturen nicht auf.
Wie auch in der bisherigen Diskussion schon anklingt,würden sich unbehandelte Risse mit Schleif-und Poliermittel vollsaugen und dadurch noch störender in Erscheinung treten.
Also ordentlich tränken statt trinken :prostbier: Gruß Jochen
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HAllo Achim,
hast Du das Harz bei 120 °C wirklich noch unter Kontrolle? Wie verhält sich denn dieses Harz (ich nehme mal an, das es ausm' Baumarkt stammt) hinsichtlich der Vergilbung? Bilden sich nach dem abkühlen keine Risse - oder kommen diese erst später?
Harzige Grüße :w-or:
Jens
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Hello Jens,das Harz wird für wenige Sekunden dünnflüssig wie Wasser und füllt ,bedingt durch Kapillarkräfte sofort die engsten Risse aus und härtet ,wie schon gesagt innerhalb von 1bis 2 Minuten vollständig aus.Es handelt sich bei dem von mir eingesetzten Produkt um 5-Minuten -Epoxy vom Versandhandel "Conrad Elektronik". Eine Vergilbung habe ich noch nicht beobachtet,würde auch bei den Spaltbreiten im Mikrometerbereich überhaupt nicht in Erscheinung treten.
Am besten Jens ,du probierst es mal aus!!! empfielt Jochen
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Hello in die Runde,
hier zeige ich mal eine7cm große Mandel von St. Egidien,welche genetisch bedingte Risse besitzt.Diese Risse jedoch werden keinesfalls kaschiert,denn mit ihrem Fortsatz in der Matrix sowie die teilweise Ausheilung und Ausfüllung mit Farbsubstanz machen dieses Stück gerade erst interessant.
Glück Auf Jochen