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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: MetGold am August 11, 2007, 13:01:15 Nachmittag

Titel: Olivinbombe
Beitrag von: MetGold am August 11, 2007, 13:01:15 Nachmittag
Hallo,

hat einer von euch schonmal eine so große herrliche Olivinbombe (Slice) gesehen?  :super:  Diese hier stammt von Mount Shadwell Quarry, Mortlake, Victoria, AUSTRALIA. Olivinbomben sind Vulkanauswürflinge.

Dank an den edlen Spender ! (Das Prachtstück kommt gleich in die Vitrine)


 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: gsac am August 11, 2007, 16:36:10 Nachmittag
hat einer von euch schonmal eine so große herrliche Olivinbombe (Slice) gesehen?  :super:  Diese hier stammt von Mount Shadwell Quarry, Mortlake, Victoria, AUSTRALIA. Olivinbomben sind Vulkanauswürflinge.

Sehr schön, Peter! Ich habe ein gesägtes Endstück von 13 x 10 cm Querschnitt und 4 cm Tiefe
vom Fundort Dreiser Weiher/Eifel. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich das im Museumsshop
des Marburger Museums gekauft, dort, wo der Treysa-Meteorit ausgestellt ist.

Olivin ist tolles Material, auch und gerade bei Meteoritendünnschliffen im kreuzpolarisierten Licht,
oder zum Beispiel bei superdünn geschnittenen Pallasitenscheiben (z. B. Esquel, Imilac...)

Und es läßt sich natürlich sehr viel einfacher auffinden als Meteorite selber! :-) Z. B. auf Lanzarote im
schwarzen Sand der Strände dort...

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Olivingruppe

Alex
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: pallasit am August 11, 2007, 20:42:53 Nachmittag
Hallo Alex,

Als du auf Lanzarote warst, hast du dir einiges erspart. Dort befindet sich die beste Fundstelle von Olivinknollen die ich kenne.

Dieses Jahr an Ostern war ich auf Lanzarote. Habe mir bevor ich an die Westküste gefahren bin, in einer Eisenwarenhandlung, einen großen Hammer gekauft. Oberhalb der Salinas del Janubio ist ein erkalteter Lavastrom anstehend. Schon direkt an der Straße und noch besser im angrenzenden Lavafeld, findet jeder museumstaugliche Schaustücke in fast beliebiger Größe. Einzelne Knollen von über 50 cm Durchmesser sind schon gefunden worden. Faustgroße Stücke findet jeder. Der anstehende Basalt ist voll von Mantelgesteinen.

Und genau das ist das Problem. Olivin ist recht schwer. Es liegen tausende von Tonnen rum und dein Fluggepäck darf 20 kg nicht überschreiten.

Den Hammer hätte ich nicht einmal gebraucht. Selbst als alter Vulkanologe war ich sprachlos. Ich hab ja schon öfters Olivinknollen gefunden. Aber hier war alles voll damit. Meine Augen hatten sicher dieses gierige Funkeln, das meine Frau manchmal zu erkennen glaubt. Diese Unmenge an Olivinknollen ist für jeden Sammler zuviel. Nach 20 Minuten im Lavafeld  musste ich mich zuerst einmal setzten.  :dizzy:  :dizzy:  :dizzy:

Ein Telefongespräch mit einem Studienkollegen brachte mich wieder in die Realität zurück. Er hat mich zum Glück davon abgebracht dieses Material im großen Maßstab abzubauen und nach Deutschland zu verschiffen.

Zum Glück waren wir eine größere Reisegruppe und zum Glück gab es mehrere Leute die nur 12 kg Gepäck bei sich hatten. Ein paar Belegstücke konnte ich deshalb ohne viel Aufwand mit Nachhause nehmen.


Willi  :prostbier:
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: astro112233 am August 11, 2007, 21:14:07 Nachmittag
Hallo ihr Bömble,

also das angesprochene funkeln in den Augen habe ich auch manchmal, jedoch nicht bei Olivinbomben, eher bei Eisbomben.  :auslachl:

Willi, kann mir lebhaft deine Situation vorstellen, als du im Eldorado der Olivinbomen warst. Das ist wohl wie beim Pilze sammeln, plötzlich findest man einen Platz, wo es von Steinpilzen nur so wimmelt. Problem, man hat nur ein Körbchen dabei  :auslachl:

Anbei auch ein Bömbchen vom Nördlinger Ries. Eine Glasbombe, auch Flädele genannt.   

Esoterik-Tipp zu Peridot:
Er soll eine beruhigende Schwingung besitzen, vor allem wenn er als Kopfschmuck oder am Halsansatz getragen wird, da er auf die Kopfchakras einwirken soll.

Grüße sendet Konrad.   :hut:
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: gsac am August 11, 2007, 21:43:42 Nachmittag
Dieses Jahr an Ostern war ich auf Lanzarote. Habe mir bevor ich an die Westküste gefahren bin, in einer Eisenwarenhandlung, einen großen Hammer gekauft. Oberhalb der Salinas del Janubio ist ein erkalteter Lavastrom anstehend. Schon direkt an der Straße und noch besser im angrenzenden Lavafeld, findet jeder museumstaugliche Schaustücke in fast beliebiger Größe. Einzelne Knollen von über 50 cm Durchmesser sind schon gefunden worden. Faustgroße Stücke findet jeder. Der anstehende Basalt ist voll von Mantelgesteinen.

Hallo Willi,

auf Lanzarote war ich sicher nicht das letzte Mal. Diese Insel ist aus vielen Gründen eine Reise wert.
Vielleicht fliegen wir (meine Frau und ich) nächstes oder übernächstes Jahr mal wieder hin und dann
werde ich Dich, wenn ich mich dran erinnere, sicher noch mal nach der genauen Olivinknollen-Fundstelle
oberhalb der Salinenfelder befragen. Hast Du eine GPS-Position genommen? Diese Straße am Meer
entlang bis rauf nach El Golfo ist schon toll. Natürlich bin ich da auch im Gelände rumgeklettert, und
hab mir einen 6-kg-Klotz mit einem schönen großen Olivineinschluß mitgenommen, aber das ist halt
"nur" Vulkangestein mit einem Einschluß - keine Olivinknolle selber.

Meinen 6-kg-Klotz, der jetzt hier bei mir auf dem Fensterbrett thront, habe ich seinerzeit als "Handgepäck"
durchgekriegt, habe halt auf zollfreien Alkohol etc. verzichtet. Ich meine mich zu erinnern, daß vor zwei Jahren
am Flughafen von der Nachbarinsel La Palma schon davor gewarnt wurde, solche "Naturprodukte" auszuführen.
Ist das auf Lanzarote bisher immer noch problemlos möglich?

(PS: in der Türkei kann man sowas absolut nicht mehr machen...)

Viele Grüße,
Alex
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: JaH073 am August 11, 2007, 23:04:42 Nachmittag
Hallo ihr Lanzarotefans und die, welche es noch werden,

auch ich war vor ein paar Jahren dort und kann euch nur zustimmen.
Es ist eine ganz tolle Insel.
Wir hatten zuerst mit den Bus alles erkundet, und uns danach ein Mietauto genommen und sind die schönsten Plätze nochmals in aller Ruhe angefahren.
Klar war da der El Golfo die erste Adresse.
Alleine unsere Kids waren ganz begeistert.
Die eine Straße kann man ja bequem runterlaufen, aber ich bin dann auch an der anderen Seite hochgeklettert. Wenn ich mich richtig erinnere ging da ein ein kleiner Trampelpfad hoch. Dort oben war dann ein Lavafeld an welchem auch ich noch wesentlich mehr Material mitgenommen hätte wenn das möglich gewesen wäre.

Hier mal eine Vollscheibe die ich mir mitgebracht habe - ich meine natürlich die ich mir dann zurechtgeschnitten habe.
Man muß beim Schneiden extrem langsam durchgehen. Das Zeug krümelt wie verrückt.

Gruß

Hanno

Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: JaH073 am August 11, 2007, 23:08:06 Nachmittag
..............und das ist die gleiche Scheibe perspektifisch gesehen.

Abmessungen:
11 x 7 x 2 cm
Gewicht  326 Gramm

Gruß

Hanno

Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: JaH073 am August 11, 2007, 23:13:17 Nachmittag
Einen hab ich aber noch........

Alex, die Abmessungen deiner Olivinbombe machen mich fast stutzig ob ich da nicht gerade die andere Hälfte davon habe.
Die Maße kämen evtl absolut genau hin.
Vergleich mal deine mit meiner.
Das wär der Knaller wenn du die andere Hälfte hättest.

Meine Olivinbombe stammt vom Meerfelder Maar.
So steht es zumindest auf dem Label der damals dabei war.
Die Abmessungen betragen an der Schnittfläche exakt 129 x 98 mm
Die Dicke beträgt 70 mm und das Gewicht ist 1413 Gramm.

Gruß

Hanno

Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: JaH073 am August 11, 2007, 23:14:03 Nachmittag

und hier die andere Seite.

Gruß

Hanno

Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: Peter5 am Februar 08, 2009, 08:34:01 Vormittag
Olivin von Lanzarote, Kanaren .. aus meiner Sammlung ..

.. und ..

Olivin-Eigenfunde aus dem Basalt vom Erbsenacker bei Wiesbaden-Naurod, Hessen, Taunus
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: styria-met am Februar 08, 2009, 09:33:19 Vormittag
Olivin von Lanzarote, Kanaren .. aus meiner Sammlung ..

.. und ..

Olivin-Eigenfunde aus dem Basalt vom Erbsenacker bei Wiesbaden-Naurod, Hessen, Taunus


hallo Olivin Freunde,

da lebe ich hier in der südlichen Steiermark ja in einem Olivin-Schlaraffenland  :winke:

hier etwas östlich von Graz im steirischen Vulkanland gibt es mehrere bekannte Olivinfundstellen,
wo ich auch schon ein paar mal selber fündig geworden bin.  :wow:

Kapfenstein, ein alter Vulkankegel, ist wohl der bekannteste Fundort, wo ich schon faustgroße Stücke mitgenommen habe, der Kukuruzzen Kogel, nicht ganz so spektakulär, und schließlich der Auersberg bei Feldkirchen,
wo ich noch am erkunden der Fundstellen bin.  :super:

Grüße aus dem Vulkanland,
Stefan
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: Gibeon2010 am August 04, 2015, 14:51:00 Nachmittag
Hallo,
hier mein Souvenir aus der Vulkaneifel:
Olivinbombe, Nerother Kopf, Breite an der Bruchfläche ca. 5 cm
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: Chondrit 83 am August 04, 2015, 16:25:21 Nachmittag
 :super: :super: :super:

Tolles Stück!
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: Gibeon2010 am August 04, 2015, 18:49:59 Nachmittag
Danke.  :smile:
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: gsac am August 04, 2015, 20:14:00 Nachmittag
Vom letzten Lanzarote-Urlaub habe ich ein 1.4-kg-Fundstück mitgebracht,
aufgelesen im Lavafeld oberhalb der Salinas del Janubio. In knapp 8 Wochen
bin ich wieder einmal dort, nach ein paar Jahren Reisepause zu dieser aus
meiner Sicht - aber da scheiden sich wohl die Geister, denn Schönheit liegt
immer im Auge des Betrachters! - schönen und geologisch außerordentlich
interessanten Insel der Kanaren. Mal sehen, wie es dann dort wird, und ob ich
abgesehen von den geologischen Lagerstätten noch die altbekannten Restaurants
etc wiederfinden werde...

[Auch bin ich mal gespannt, was es auf der kleinen Nachbarinsel La Graciosa zu
entdecken gibt. Dort werde ich die zweite Hälfte des Urlaubs verbringen..]

:hut: Alex
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: Hungriger Wolf am August 05, 2015, 23:20:29 Nachmittag
Interessante Stücke!

Könnte, in den Olivin-Bomben, auch Diamanten enthalten sein?

//Olivineinschlüsse in Diamant <-> Diamanteinschlüsse in Olivin//
  :einaugeblinzel:   

http://eurjmin.geoscienceworld.org/content/20/3/305.short (http://eurjmin.geoscienceworld.org/content/20/3/305.short)

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Olivinbombe
Beitrag von: Suevit am August 06, 2015, 08:08:04 Vormittag
Hallo Achim,

Könnte, in den Olivin-Bomben, auch Diamanten enthalten sein?
Eher nein.
Zwar kommen Diamanten nicht nur in Kimberlit, sondern auch in olivinhaltigen Lamproiten vor, die wiederum Olivin-/Peridotit-Xenolithe aus dem oberen Erdmantel führen können, die Bildungsbedingungen und -regionen der lamproitischen Schmelze und der grobkörnigen olivinischen Mantelxenolithe scheinen aber unterschiedlich zu sein und beides erst beim Aufstieg der Schmelze in die Lithosphäre zusammenzukommen.
Lamproit ist gekennzeichnet durch eine feinkörnige Textur mit oft hohem Olivingehalt und eben gelegentlichen Diamanteinsprenglingen. Dieser feinkörnige Olivin darf aber nicht mit den ebenfalls enthaltenen Olivinxenolithen verwechselt werden.
Dazu kommt noch, dass Lamproite aus der Aufschmelzung bereits differenzierten Krustenmaterials im Mantel entstehen, mithin also im Zusammenhang mit aktuellen oder ehemaligen Subduktionszonen stehen. Spezifisch auf den Kanaren ist das nicht geboten, der Vulkanismus dort wird von einer ortsfesten Mantelkonvektionszelle angetrieben, die zwar irgend etwas mit passivem Kontinentalrand zu tun hat (Edge-Driven Convection, "Plattenrandkonvektion" (https://de.wikipedia.org/wiki/Edge-Driven_Convection)), aber keine nennenswert mit ehemaligem Krustenmaterial angereicherten Magmen produziert.

Zur Diamantführung in Lamproiten und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung:
https://en.wikipedia.org/wiki/Lamproite#Economic_importance
http://www.minelinks.com/alluvial/diamondExploration0.html

Gruß,
Rainer