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Meteoriten => Meteorite => Historische Meteorite 1850-1899 => Thema gestartet von: Thin Section am August 22, 2015, 13:39:29 Nachmittag

Titel: Dhurmsala
Beitrag von: Thin Section am August 22, 2015, 13:39:29 Nachmittag
Dhurmsala (LL6; S3; xenolithic)

Fall: 1860, Juli 14, 14:15 hrs

Nachdem eine Feuerkugel am Himmel entlangzog und Detonationen zu hören waren, fielen mehrere Steine, der größte davon ungefähr 329 Pfund schwer.

Bernd  :winke:
Titel: Re: Dhurmsala
Beitrag von: Allende am August 29, 2015, 19:14:38 Nachmittag
Ich sehe gerade, Bernd (Thin Section) ist mir zuvor gekommen. Halloooo Bernd  :winke:

Noch ein paar Extradaten zu Dhurmsala:

Name: Dhurmsala
F.O.: Kangra District, Himachal Pradesh, Indien
Klasse: Stein, LL6 Chondrit, S3, Gesteinstrümmer-Brekzie, enthält C-Chondrit-Bereiche, Fa 27.8 mol%, Fetot 17.88%
Fall: 14. Juli 1860
Gesamtgewicht: Ca. 32 kg bis heute erhalten (Schauer). Das damals grösste aufgesammelte Stück wog ca. 150 kg (329 lbs), scheint aber verloren gegangen zu sein…

Persönliche Anmerkung: Das meiste Material mit 12.8 kg von den heute noch existenten ca. 32 kg befindet sich im BMNH in London/GB. Indien war halt mal längere Zeit eine Britische Kolonie und die Engländer haben sich einen Grossteil ihres BMNH aus "ihren" Kolonien zusammengeraubt. Gutes weiteres Beispiel ist die Plünderung von Ägypten durch die Engländer im 19. Jahrhundert.

Mein Sammlungsstück ist ein 227 g Bruchstück, an dem für allerlei wissenschaftliche Untersuchungen für Edelgasbestimmungen recht kräftig herumgeschliffen wurde. Auf dem ersten Moment sieht man gar nicht, dass die Kruste teilweise durch einen mechanischen groben Schleifprozess abgetragen wurde. Tausch mit CH-Universität 1997.

Dhurmsala ist ein klasse Chondrit, der in keiner gut sortierten Sammlung fehlen sollte. Hätte ich nicht bereits ein schönes, repräsentatives Stück davon, dann würde ich Dhurmsala sehr weit oben auf meiner Suchliste eintragen.

Gruss, Allende
Titel: Re: Dhurmsala
Beitrag von: Allende am August 29, 2015, 19:17:39 Nachmittag
Das Dhurmsala eine starke Trümmerbrekzie ist, kommt in dem Dünnschliff recht gut zur Geltung.

In der zweiten Abbildung Chondrenfragmente, verschiedene miteinander gemischte Gesteine gut erkennbar. Abbildung ca. 8 x 6.5 mm

Der Dünnschliff zeigt eine Metallanreicherung im oberen Teil des dritten Bildes. In der Abbildung ist Metall bläulich dargestellt, in unteren Teil sind Troiliteinschluüsse in graubrauner Färbung zu erkennen. Bildausschnitt ca. 8 x 6.5 mm