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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Buchit am April 27, 2016, 19:39:28 Nachmittag

Titel: Unbekannter Isarkiesel
Beitrag von: Buchit am April 27, 2016, 19:39:28 Nachmittag
Hallo Gesteinsfreunde,

heute muss ich hier mal eine Frage stellen, weil ich allein nicht weiterkomme

Der unten abgebildete Stein stammt von der Isar bei München. Zum Maßstab: Die abgebildete Schnittfläche ist etwa viereinhalb Zentimeter breit. Auf den ersten Blick ein helles kristallines Gestein ohne besonders hervorstechende Merkmale... Das zweite Bild zeigt eine Ausschnittsvergrößerung der Schnittfläche.

(Sorry für die schlechte Bildqualität; die Kamera wollte bei der ersten Einstellung nicht so recht. Aber eine Idee vom Aussehen bekommt man doch.)

Fortsetzung folgt...
Titel: Re: Unbekannter Isarkiesel
Beitrag von: Buchit am April 27, 2016, 19:42:27 Nachmittag
Das war aber nur der erste Streich - richtig überrascht war ich dann beim Betrachten des Dünnschliffs. Denn das Gestein scheint im Wesentlichen nur aus zwei Arten von Mineralkörnern zu bestehen. Aber seht selbst...
Titel: Re: Unbekannter Isarkiesel
Beitrag von: Buchit am April 27, 2016, 19:48:44 Nachmittag
...und noch zwei Bilder, der Vollständigkeit halber.

Gerade bei den stärkeren Vergrößerungen sieht man, dass das Mineral mit der niedrigeren Interferenzfarbe stark alteriert ist - und zwar setzt die Alteration entlang von parallel führenden Rissen (?) ein. Um die Kristllkörner herum bildet sich oft ein regelrechter "Ring" von Alterationsmineralien.

Meine Theorie bisher: das niedriger doppelbrechende Mineral könnte ein Orthopyroxen sein, der bereits teilweise der Bastitisierung anheim gefallen ist. Das stärker doppelbrechende müßte Klinopyroxen sein.

Was stimmt dann nicht? Nun, dann wäre dieses Gestein ein heller Pyroxenit - und diese Gesteinsart ist selten und war mir bisher aus den nördlichen Alpen (woher das Material ja letztendlich stammt) nicht bekannt.

Was meint ihr?

Gruß,
Holger