Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de

Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Geschiebe => Thema gestartet von: Jedensteinaufheber am Dezember 23, 2016, 20:05:47 Nachmittag

Titel: Fleckenquarzit
Beitrag von: Jedensteinaufheber am Dezember 23, 2016, 20:05:47 Nachmittag
Hallo Geschiebesammler,

dann habe ich für euch einen Fleckenquarzit, den ich nordöstlich von Berlin in einer Kiesgrube gefunden habe.
Die Größe des Geschiebes ist 9cm x 8cm x 6cm.
Was ungewöhnlich ist, ist die Größe der Flecken. Die bis zu 15mm langen Flecken sind ungewöhnlich Groß im vergleich von den sonst üblichen Größe 2-5mm.
Wenn jemand ein ähnliches Stück in seiner Sammlung hatt, würde ich mich über weitere Bilder oder Informationen freuen.

Viele Grüße aus dem tiefstem Hessen
Alexander
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Jedensteinaufheber am Dezember 26, 2016, 21:22:56 Nachmittag
Hallöchen,

so dann stell ich noch einen der üblichen Fleckenquarzite ein. Um einmal den unterschied zwischen den beiden Typen darzustellen.
Der Fundort dieses Geschiebes ist die Steilküste bei Johannistal.
Die Größe beträgt ca. 19cm x 12cm.


So dann noch viel Spaß
Alexander
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Dezember 27, 2016, 21:53:27 Nachmittag
Moinmoin,

auch hier möchte ich die werte Geschiebesammlergemeinde darauf aufmerksam machen, daß ein Großteil der Fleckenquarzit-Geschiebe aus dem Västervik-Gebiet kommt. Der Name Stockholm-Fleckenquarzit ist obsolet. Wer den Vortrag in Wankendorf gehört hat, ist schon im Bilde, Veröffentlichung folgt. Die Namensgebung vermutlich ist auf eine Verkettung von wirklich vagen petrographischen Beschreibungen und Querverweisen zurückzuführen. Jedenfalls scheint es angesichts der Menge an Geschiebefunden von Fleckenquarziten kein Anstehendes im Raum Stockholm zu geben, welches so viele Material "liefern" konnte.
Dies trifft insbesondere auf den zweiten gezeigten Typ zu. Solche Typen gibt es reichlich im Västervik-Gebiet als Nahgeschiebe.
 Den ersten Typ haben wir dort gar nicht gefunden, seine Herkunft ist unklar. Er könnte durchaus aus dem svekofennischen Raum stammen, wo es Gneise mit Sillimanit-Porphyroblasten gibt. Ob die dann so aussehen wie das gezeigte Exemplar, bleibt zu überprüfen...

Grüsse  x-02
karlov
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Dezember 28, 2016, 10:13:37 Vormittag
Moin, x-02
wenn karlov mal wieder in der „Leitung“ ist, kann er auch gleich mal mein Stück aus unserem Tagebau einschätzen.
Das 7 cm Stück habe ich auch als Fleckenquarzit eingestuft. Die Flecken sind aber nur 3 mm groß und ohne schwarze Biotitränder.
Die Flecken gehen nicht durch die Grundmasse, die Unterseite hat fast keine Flecken!

Das Gestein ist auch gut zur Urologenausbildung geeignet. x-12

Gruß Ehrfried
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Dezember 28, 2016, 11:33:47 Vormittag
Moin Ehrfried,

schau doch bitte nochmal nach, ob die "Flecken" nicht Feldspateinsprenglinge sind. Sieht mir auf dem Foto eher danach aus. Darüber hinaus sollte das Gestein auch wirklich ein Quarzit sein, d.h. mehr als 80 Vol% Quarz, wobei man sich beim Einschätzen des Anteils dunkler Minerale leicht verschätzen kann. Evtl. vorhandener HELLglimmer gehört übrigens auch zu den DUNKLEN Mineralen  :platt:

Grüße,
karlov
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Dezember 28, 2016, 11:46:29 Vormittag
Bei der Gelegenheit würde ich mich über Fotos von kuriosen oder "irgendwie komischen" Fleckenquarziten aus dem Fundus anderer Foristen freuen! Aufgrund der großen petrographischen Bandbreite von Fleckenquarziten kommen vermutlich nicht alle - aber eben mit hoher Wahrscheinlichkeit die "typischen" und häufigen - Fleckenquarzite aus dem Västervik-Gebiet. "Typisch und häufig" wären z.B. die im ZANDSTRA Platenatlas 1999 abgebildeten Nr. 125-127. Untypisch dann z.B. solche mit über cm-großen Flecken oder gneisiger Matrix.

Hier ein weiterer gewöhnlicher, aber hübscher Fleckenquarzit (mit "mud-cracks"?) aus der Kiesgrube Penkun SW Stettin, Alexander Jedensteinaufheber legit.

Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Dezember 28, 2016, 11:50:39 Vormittag
Hier noch ein "untypischer" Fleckenquarzit mit großen, ausgelängten Flecken aus der Kiesgrube Hohensaaten.
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 28, 2016, 17:13:35 Nachmittag
Moin!

schau doch bitte nochmal nach, ob die "Flecken" nicht Feldspateinsprenglinge sind. Sieht mir auf dem Foto eher danach aus.

Ich mag mich täuschen, aber die "Flecken" stehen deutlich hervor. Ich meine auch einen leichten Blaustich zu erkennen. Würde daher meinen, dass es sich um Quarz(-körner) handelt. So rein vom Bild her könnte ich hier ein sedimentäres Gestein auch nicht gänzlich ausschließen.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Dezember 28, 2016, 18:48:32 Nachmittag
Moin Ingo,
du täuschst dich nicht.
Hab noch mal schnell einen weiß-grauen Fleck („Warze“) durch die Lupe abgelichtet und alle abgetastet.
Die Flecken = Quarzkörner stehen alle hervor! Also, ein quarzreiches, sedimentäres Gestein aus dem Tagebau und nicht aus dem Västervik-Gebiet.
Vielleicht "wassüdliches".

Gruß Ehrfried x-02
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Dezember 28, 2016, 19:22:37 Nachmittag
Moin Ehrfried,

Dein Gestein könnte ein konglomeratischer Sandstein (Arkose?) sein. Leider sind auf dem Lupenfoto die Mineralbestandteile nicht genau identifizierbar: viel Quarz, "was rotes" (Hämatit, oder sind da auch Feldspäte?). Glimmer enthalten? Ist das Mineralgefüge magmatisch (verzahnte Kristalle) oder sedimentär (abgerundete, verkittete Mineralbestandteile)? Die größeren Quarzkörner können bei Abrollung o.ä. erhaben auf der Gesteinsoberfläche stehen.

Die Flecken im Fleckenquarzit bestehen (nach mikroskopischer Untersuchung mehrerer Fleckenquarzite) i.A. wohl nur aus Sillimanit (nicht Sil+Qz, wie im Zandstra angegeben). Sillimanit ist makroskopisch kaum sicher bestimmbar, aber ein deutlicher Hinweis ist die sehr feinfaserige (fibrolithische) Ausbildung des Minerals, die makroskopisch manchmal gerade noch erkennbar ist.

Grüße  :winke:
karlov
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Jedensteinaufheber am Dezember 28, 2016, 21:21:14 Nachmittag
Hallo Karlov,

bist du dir sicher ob das ein Fleckenquarzit ist? Es sieht auf dem Foto 19 Fleckenquarzit Hohensaaten eher wie ein Konglomerat mit Quarzgeröllen das anschließend etwas Druck erhalten hat, was die Auslängung der Quarze erklären würde.

Viele Grüße
Alexander
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Dezember 29, 2016, 11:15:40 Vormittag
Moin karlov,
danke für deine Erklärung. :super:
Was nutzt die beste PC-Lupen Technik, wenn man sie nicht nutzt?
(Der Besitz eines solchen Gerätes war mir abhanden gekommen. :nixweiss:)

Deshalb hier noch mal nah und noch näher von meinen Quarz-Flecken, -Warzen, -Kristallen.
(mehr geht nicht!)
Für mich ist das Quarz, aber ich bin kein Fachmann oder Geologe, sondern nur Sammler und Angler.
Auch die Quarzader am linken Ende des Gesteins bestärkt mich darin.
Mikroskopischer Sillimanit-Nachweis steht mir nicht zur Verfügung! Die makroskopische Betrachtung (statistischer Größen) überlasse ich deshalb den Profis, falls das an Hand der Fotos überhaupt möglich ist.

Gruß Ehrfried :winke:

Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 29, 2016, 19:06:24 Nachmittag
Moin Ehrfried!

Auch die Quarzader am linken Ende des Gesteins bestärkt mich darin.

Bei dieser "Ader" handelt es sich um eine Kluft, welche durch Minerale verfüllt ist. Da solche Gebilde erst sekundär entstehen spielen sie für die Ansprache des vorliegenden Gesteins keine Rolle. Man muss auch sehr vorsichtig sein, wenn man aus deren Chemismus auf den Gesteinschemismus schließen will. Das kann passen, muss aber nicht. Mal ein kleiner Exkurs:
Eine Kluft verfüllt sich immer mit dem Material, welches durch die aktuell zirkulierende Lösung gerade mobilisiert werden kann. Dabei können gesteinseigene Mineralkomponenten in Lösung gehen aber auch jene von Hangendem oder Liegendem (mal davon ab, dass es auch Intrusiva gibt) und das kann gänzlich anderes Material sein. Die häufigsten Kluftfüller sind sicher Quarz und Kalzit.
Selbst in Sandsteinen, bei denen die Klüfte durch Lösung eigener Mineralkomponenten gefüllt wurden, können beide Minerale vorkommen. Das hängt primär damit zusammen mit welchem Bindemittel die Sandkörner zementiert wurden. Es gibt karbonatisch gebundene Sandsteine und auch solche, die silikatisch gebunden sind. (Das kann man wieder mit HCl testen!) Das Kornmaterial selbst spiel natürlich auch eine Rolle.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Sprotte am Dezember 29, 2016, 23:36:24 Nachmittag
Hallo Alexander,

ich habe mir dein Fundstück nun schon mehrfach angeschaut. Wirklich überzeugt bin ich anhand der Bilder allerdings immer noch nicht, dass die Matrix quarzdominiert ist - also ein Fleckenquarzit (nicht Flecken"granit") vorliegt, zumal bei Eigenfunden von Fleckenquarzit die Matrix deutlich feinkörniger ist.

Viele Grüße
Sprotte
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Dezember 30, 2016, 01:38:36 Vormittag
@ Ehrfried: also fast alles Quarz in Deinem Gestein? Dann dürfte es sich um einen (konglomeratischen) Sandstein handeln.

@ Alexander: Ich denke nicht, daß es Quarzklasten sind, denn es gibt fast immer einen Kern mit gelblicherem Material. Mit der Lupe ist in einigen Granoblasten faserige Ausbildung des Minerals erkennbar, vermutlich Sillimanit. Zur Matrix und zum Quarzanteil kann ich aufgrund Feinkörnigkeit nichts sagen. Also nein: kein Quarzit, da Quarzanteil nicht abschätzbar. Aber Flecken hat das Gestein trotzdem  :hut:

@ Sprotte: wie hatten das gute Stück ja unter dem Bino in Wankendorf. Farbloser Feldspat war da aufgrund Feinkörnigkeit nicht sicher vom Quarz zu unterscheiden. Aber ich glaube mich zu erinnern, daß wir hauptsächlich Quarz als transparentes Mineral diagnostiziert hatten. Wie wäre es mit der Bezeichnung "Fleckengneis" oder "Fleckleptit"?  x-04

Grüße,
karlov
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Dezember 30, 2016, 10:01:56 Vormittag
Moin karlov,
1. Konglomeratischer Sandstein
klingt gut, werde ihn so benennen. Kann man evtl. sagen ob der "Urologenstein" aus unserem Tagebau aus dem Norden kommt, oder eher „wassüdliches“ ist, oder eher Stimmenenthaltung?

2. Sillimanit:
Als ich gestern mal wieder die PC-Lupe benutzte, fand ich dieses unbeschriftete Foto 0308_15 im Lupen Ordner, ich hoffe du kannst dich erinnern. Hatte das damals etwas mit Sillimanit und schwarzem Biotitring zu tun, oder war das ein völlig anderes Thema.

3. Foristenbeiträge:
Da du kuriose oder "irgendwie komische" Fleckenquarzite der Foristen suchst, hätte ich noch den zu bieten. Falls es einer ist? Nähere Angaben leider nicht möglich, liegt noch am Strand, aber sieht aus wie schwarze Biotitringe.

Gruß Ehrfried :hut:
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Dezember 30, 2016, 10:40:32 Vormittag
Moin Ehrfried,

1. bei Sandsteinen generell schwierig, würde ich nicht wagen.

2. Achat und chloritähnliches Mineral als "Ring" in einem Basalt-Mandelstein.

3. Ja, das ist ein Fleckenquarzit, eher von der "gewöhnlichen" Sorte, mit ausgelängten Flecken. Led Dich bitte nicht auf die "Biotitringe" fest, die können in den Fleckenquarziten auch fehlen. Entscheidend ist, daß es ein Quarzit ist.

Grüße  :winke:
karlov
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Jedensteinaufheber am Januar 03, 2017, 20:23:27 Nachmittag
Hallöchen,

da hab ich nochmal versucht die Grundmasse des vermeintlichen Fleckenquarzits zu Fotografieren.
Bei der Auflösung mit dem Fotoaparat kommt man aber so langsam an die Grenze.
Vielleicht erkennt der ein oder andere etwas darauf.

@ karlov ist ein Leptit nicht wesentlich feinkörniger?

@Sprotte da hast du recht, das die Grundmasse bei diesem Stück recht Grobkörnig ist. Aber könnte das nicht zusammenpassen grobkörniger gleich größere Flecken? Und haben Fleckengranite nicht eher Biotitflecken im inneren anstelle von äußeren Biotitringen?

Grüße
Alexander
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Januar 03, 2017, 21:40:54 Nachmittag
Moin,

Leptite können meines Wissens nach alle möglichen Körnigkeiten haben, von ganz feinkörnig bis relativ körnig. Den Begriff würde ich lieber ganz weglassen, habe ihn im vorigen Post nur zur Provokation benutzt ;) Denn was sind Leptite im Geschiebe? Ansprechen kann man sie in der mittelschwedischen Leptit-Formation, und dort können es vulkanische Aschen, Tuffe bis vulkanitfreie Sedimente sein, die metamorphisiert wurden. Im Geschiebe eher schwierig. Das Problem ist ja bekannt, diese Leptite und Hälleflinten von smaländischen Metavulkaniten allgemein abzugrenzen: es geht eher nicht.

@Alex: das Foto bringt vermutlich nicht mehr Klarheit, wenn wir das Objekt schon unterm Bino hatten und dabei zu keiner klaren Aussage kamen. Vermutlich ist "etwas" Feldspat neben reichlich Quarz und Biotit enthalten. Hilft aber nicht wirklich weiter, denn dann kann man immer noch nichts über die mögliche Herkunft sagen, außer vermuten: Svekofenniden. Ist vielleicht ein Exot unter den Fleckenquarziten, keinesfalls aber ein Fleckengranit, da in solchen Gesteinen die Flecken anders beschaffen sind. Außerdem die Matrix eindeutig granitisch. Das andere Detailfoto 119 sieht nach Sillimanit aus. Ist es fibroblastisch ausgebildet?
Gröbere Matrix = größere Granoblasten halte ich für eine gewagte These, die sich nicht mit den Beobachtungen von Fleckenquarziten im Västervik-Gebiet deckt, zudem doch eher was mit Metamorphosebedingungen (Dauer, Grad, Fluidaktivität etc.) zu tun haben dürfte.

Grüße  :prostbier:
karlov
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Januar 03, 2017, 22:03:23 Nachmittag
So, hier ist noch ein Exot. Das Stück kann man nun wirklich nicht mehr Fleckenquarzit nennen, denn es ist ein feinkörniger Glimmergneis mit (vermutlich) Sillimanit-Flasern. Hier bleibt makroskopisch aufgrund Feinkörnigkeit im unklaren, wie groß die Mineralanteile sind. Zu erkennen sind hauptsächlich Hellglimmer, Biotit und etwas Quarz. Das faserige Mineral in den Linsen könnte Sillimanit sein, was geeigneteres fällt mir zumindest nicht ein. Auch wenn die rote Farbe ein wenig irritiert.

Solche Gesteine könnten innerhalb der Svekofenniden an mehreren Stellen vorkommen. Bekannt sind ja auch Granatgneise mit Sillimanit-Einlagerungen. Im vorliegenden Fall ist beim besten Willen kein Granat zu entdecken. Meine fortlaufende Literaturrecherche bezüglich Fleckenquarzite oder ganz allgemein sillimanitführender Metasedimente brachte mich auf die Diplomarbeit von Th. Lundqvist 1962 (c585-rapport auf der SGU-Seite), in der nur an einer einzigen Stelle im Untersuchungsgebiet im Schärengarten NE von Stockholm von sillimanitführenden Gesteinen die Rede ist, die anders aussehen. Es gibt auch eine Arbeit über das Gebiet SE von Stockholm (c627-rapport von Sundius 1967), das ja immer als Hoffnungsträger für die Herkunft der Fleckenquarzite galt: Sillimanit Fehlanzeige.

Arbeitstitel "Fleckengneis", Steilufer Nienhagen, G. Engelhardt leg., Slg. G. Lüttich
Schnittfläche unpoliert, UW-Aufnahme
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: JFJ am Januar 07, 2017, 19:26:05 Nachmittag
Na ... dann mache ich auch mal mit.

2 Västervik-Fleckengesteine
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: JFJ am Januar 07, 2017, 19:27:19 Nachmittag
2 Stockholm-Fleckenquarzite
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: JFJ am Januar 07, 2017, 19:28:29 Nachmittag
Und 1 Fleckengranit

Grüße in die Runde
Jörg
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: karlov am Januar 08, 2017, 00:13:39 Vormittag
Moin Jörg,

schöne Stücke! Västervik-Fleckengestein2a sieht ja eigenartig aus. Bist Du sicher, daß es eines ist? Oder hast Du es eher zur Diskussion gestellt?

Nenn die Fleckenquarzite doch bitte nicht mehr "Stockholm"-  :fingerzeig: Die Wahrscheinlichkeit für eine Herkunft aus diesem Gebiet liegt im Mikrogrammbereich  :smile:

Der Fleckengranit scheint mir aber auch ein Fleckenquarzit zu sein, glaube schon vom Bilde her eine quarzitische Matrix zu erkennen. Fleckengranite sind als magmatische Gesteine gut erkennbar durch ihr granitisches Gefüge, siehe v.a. das erste und die letzten beiden Beispiele hier:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/granitoide/uppland/stockholm/fleckengranit.html

 :winke: Grüße, karlov

Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Nordnugget am Januar 08, 2017, 00:29:35 Vormittag
Hi,
Die Bilder Västervik-Fleckengesteine 2a und 2b erinnern mich sehr sehr stark an einen Kugelsandstein, nur mit noch ausgefüllten Hohlräumen.
Ich hab vor 15 Jahren oder noch länger im Naturkundemuseum in Lüneburg mal einen Vortrag über Kugelsandsteine aus dem Geschiebe gesehen.

hmm... aber nicht wirklich wie der typische Risebæk-Sandstein von Bornholm.

Viele Grüße Jens
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: JFJ am Januar 08, 2017, 11:02:44 Vormittag
@Jens (Nordnugget)
Ja, ich weiß welchen Du meinst, die Kageröd-Formation aus dem Keuper.
Die Matrix ist gar nicht wie Sandstein, sondern tatsächlich doch näher an einem Metasediment.
Ausschlaggebend war der Vergleich: http://www.kristallin.de/s1/hornsnaes2_v.jpg (Die Zentren eher ausgewaschen, die Ränder erhaben).
Werde ich wenn es wäremer wird mal sägen und polieren.

@Karlov
hihi ... war Absicht und reine Gehässigkeit von mir ... weiß ich doch  :weissefahne:
Mit der Vermutung eines doch eher Fleckenquarzits könntest Du durchaus Recht haben.
Werde ich bei Gelegenheit auch mal ins Innere schauen.

Gruße in die Runde
Jörg
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Juni 25, 2018, 09:30:45 Vormittag
Moin Fleckengestein-Sammler,
(Bild von 2017 habe ich wohl noch nicht gezeigt)

Ein typischer, 8 cm, Västervik-Fleckenquarzit von der Insel Rügen.
Hat Ähnlichkeit mit Antwort #21  von Jörg.

 :hut:
Ehrfried
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Juni 25, 2018, 14:08:30 Nachmittag
Handschmeichler oder Schnitt?  :gruebel:

Hier sieht man noch mal schön, dass der schwedische „Granofels-Klunker“ auf der einen Seite schwarz-rot gefleckt
und auf der anderen gneisartig liniert ist.
Sollte man das gute Stück so lassen, oder wo setzt man da den Schnitt an?  :nixweiss:
(In zwei Monaten surren wieder die Motoren!)

Ehrfried
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: JFJ am Juni 25, 2018, 19:41:02 Nachmittag
Moin Ehrfried,

interessante Textur.
Wenn Du ihn schneiden möchtest, würde ich pers. den Schnitt so ansetzen, dass die Lineation als schöner Kontrast zur Fleckenbildung im Schnitt sichtbar ist.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Juni 25, 2018, 20:24:36 Nachmittag
Moin Jörg,  :danke:
also in 8 cm Längsrichtung durch die 4 cm Steinhöhe! Das wird aber die schwierigste  Einspannen-Variante.
Man hat aber dann zwei große Steinflächen mit je einer schwarz-rot gefleckten und einer gneisartig linierter Hälfte
So ist jedenfalls der Plan.
Mal sehen ob mir die „Klamotte“ um die Ohren fliegt.
Im NATZ gibt es ja für flache, schwierige Fälle noch diese Spannmöglichkeit ("Trenn-Boy")

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10331.msg141452#msg141452 (https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10331.msg141452#msg141452)

Schönen Abend wünscht
Ehrfried
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Juli 17, 2018, 11:22:47 Vormittag
Schnitt nach einer Orientierung...
... ist vollbracht. Hier die Lineation als Kontrast zur Fleckenbildung. 
Leider sind im Schnitt bei diesem 8 cm Västervik Fleckengestein mehr Gänge als Flecken zu sehen.
Halbe-Halbe der sandig-tonigen Sedimente war beim Sägen geplant.
Auf der „Krustenseite“ hat die Orientierung gut funktioniert.

Der weiße, kurvige Quarz-Gang (rechts-mitte nach unten rechts) kommt von außen (Bild 58b oben) in das Gestein hinein.
So wird bei der „nächsten“ Temperatur- und Druckumwandlung aus dem Fleckengestein vielleicht ein Fleckenquarzit?  :einaugeblinzel:

Grüße Ehrfried  :winke:
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Pinchacus am Juli 17, 2018, 15:42:40 Nachmittag
Schönes Stück!
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: speul am Juli 17, 2018, 16:52:41 Nachmittag
Moin,
Danke fürs zeigen, und ich Dösbaddel fahre letztes Jahr extra nach Vestervik  :bid:
wen es interessiert; So sieht das im Anstehenden aus.
Grüße
speul
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: JFJ am Juli 17, 2018, 19:16:24 Nachmittag
Sehr beeindruckend, die ausgeprägte Lineation im Anstehenden (letztes Bild).

@Ehrfried: Ist Dir gut gelungen :super:
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: Met1998 am Juli 17, 2018, 20:27:50 Nachmittag
Moin speul,
endlich mal Foren-Bilder vom Entstehungsort.  :super:
Das trockene Anstehende in Västervik, sieht aber für mich eher unspektakulär aus.
Da finde ich diese nasse (polierte) 19 cm „Granate“ vom Ostseestrand aufregender.
Aus dem Brocken könnte man einige handliche Endstücke anfertigen, wenn da der Transport nicht wäre.

Vielleicht sollte Thread-Eröffner Alexander über den Admin die Überschrift in:
Fleckenquarzit und Fleckengestein, oder
Västervik-Gesteine
ergänzen.  (Überschrift noch zutreffend) :nixweiss:

Ehrfried
Titel: Re: Fleckenquarzit
Beitrag von: speul am Juli 17, 2018, 22:25:05 Nachmittag
Moin,
Ehrfried, ich war echt froh, dass es nicht regnete!!!!
Transportproblem wurde erfolgreich gelöst, ca 70 km nach Material /auch von anderen Fundorte) nach D verbracht.
Wo finde ich eigentlich das ä auf meiner Tastatur?