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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Geschiebe => Thema gestartet von: Steinpilz am Juni 28, 2017, 12:32:34 Nachmittag

Titel: Was bin ich?
Beitrag von: Steinpilz am Juni 28, 2017, 12:32:34 Nachmittag
Hallo Ehrfried, :hut: speziell für Dich habe ich mal ein buntes Problemsteinchen rausgesucht, aber auch weil ich jetzt zum dritten Mal so Eines gefunden habe und es sich nachdrücklichst weigert, Namen und Adresse zu nennen.

Für mich ist, trotz intensiver Recherche, keine wirkliche Lösung in Sicht. :nixweiss: Deshalb hier meine Bitte um Eure Hilfe. Laienhaft betrachtet, sieht das Steinchen nach einem zunächst metamorph geprägten Gefüge aus, dass dann später an- bzw. komplett aufgeschmolzen wurde.

Ich habe es an einem Feldrain nahe Neubrandenburg gefunden. Es ist nur jetzt nur noch rund 2,5 x 3 x 1cm und wiegt 17g. Es reagiert nicht auf Salzsäure (30%) und möchte auch nichts mit einem Magneten zu tun haben. Es hat eine ordentliche Härte und ein sehr dichtes Gefüge.
Auf dem Scan sind hauptsächlich horizontal laufende, rötliche Druckrisse zu sehen. Die Farbe kommt vom letzten Schleifpapier (2000er in rot).

Oben sind auf dem Scan schwarze, wurzelähnliche Gebilde erkennbar. Meine Frage hierzu wäre, könnten dies evtl. verfüllte Schockrisse sein und gibt es einen Namen für meinen kleinen Freund? :gruebel: 
 :winke:
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: Steinpilz am Juni 28, 2017, 12:33:35 Nachmittag
und noch der Scan
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: Met1998 am Juni 28, 2017, 15:04:28 Nachmittag
Hallo Steinpilz,
Zitat
keine wirkliche Lösung in Sicht. :nixweiss:  ... es sich nachdrücklichst weigert, Namen und Adresse zu nennen.
Wie schon mehrfach gesagt, lässt sich nicht jeder Stein an Hand von Fotos bestimmen.
Das Scan-Foto sieht völlig anders aus als die Krustenfotos!

Meine Kann-Sein Bestimmung:
Auf den ersten Blick sieht das für mich aus wie ein kleines Stück (3 cm) versteinertes Holz.
Zitat
Es reagiert nicht auf Salzsäure (30%) und möchte auch nichts mit einem Magneten zu tun haben. Es hat eine ordentliche Härte und ein sehr dichtes Gefüge.
Wie alle meine Kieselhölzer!

Die rötlich, weißen und schwarzen „Schockrisse“ im Scan, sind ganz normale Risse, wie sie in vielen versteinerten Hölzern auftreten.
Die Farbe hängt von der Baumart und der Entstehungumgebung ab. Die rötlich, braungelbe Farbe (Eisenoxid) lässt auf verkieseltes Holz schließen.

Aber hier gibt es ja noch Fachleute/Geologen, die vielleicht etwas anderes dazu sagen können?

Ehrfried  :hut:
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: Steinpilz am Juni 28, 2017, 17:32:56 Nachmittag
Jo Ehrfried,
kann ich nicht beurteilen, aber weder im Anschliff noch von außen ist auch nur im Ansatz eine Holzstruktur zu erkennen. Ich habe leider kein Mikroskop, nur eine chinesische Lupe (30x). Nix zu sehen, was wie Zellen aussieht. :nixweiss:

Hast eine PN. :winke:   
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 28, 2017, 18:36:21 Nachmittag
Moin!

Macht es nicht so kompliziert: Man kann kleine runde weißliche Körner in dem Material erkennen => Quarz. Kalifeldspat meine ich auch zu sehen + einen Haufen dunkler Minerale. Ein Blick auf das Gefüge sagt: metamorph. Wenn man sowas bei der "Größe" des Stückes als Gneis anspricht, dann zielt man schon in die richtige Richtung. Wäre das Stück größer und die dunklen Bereiche vielfach deutlich von dem Quarz/Feldspat-Bereichen getrennt und diese zeigten dann klares magmatisches Gefüge, dann könnte man auch Migmatit sagen. Aber das ist hier nicht so. Ein Holz scheidet meiner Ansicht nach klar aus.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: Buchit am Juni 28, 2017, 20:21:21 Nachmittag
Hallo,

ich schließe mich Ingo vollumfänglich an :pro:

Gruß,
Holger
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: MK am Juni 28, 2017, 21:51:26 Nachmittag
Wenn man sowas ... als Gneis anspricht, dann zielt man schon in die richtige Richtung.

So sehe ich das auch! Aus den norddeutschen Geschieben kenne ich ähnliche Stücke.
Grüße
Markus
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: speul am Juni 28, 2017, 21:53:41 Nachmittag
und was sagte ein alter Geologe mal:
Wenn Du nicht weißt, was für ein Gestein Du in den Händen hast, sag immer Gneis dazu, da ist die Wahrscheinlichkeit am größten dass es stimmt
Was eindeutig auch gegen die Holzhypothese spricht

Zitat
Für mich ist, trotz intensiver Recherche, keine wirkliche Lösung in Sicht
vielleicht ist intensiv und intensiv bei uns unterschiedlich belegt, mein ja nur mal so

Grüße
speul
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: Steinpilz am Juni 29, 2017, 02:56:28 Vormittag
Hm, nun bin ich ja bei metamorphen Gefüge ganz bei Euch (siehe oben). :super: Auch glaube ich bestimmt nicht, dass man hier von Migmatit sprechen kann. Ich frage mich, ob der Rand einer Schmelzzone ein reines magmatisches Gefüge haben kann oder ob dies nur in der vollständigen Schmelze entsteht. Und ob, je weiter das Material von der eigentlichen Schmelzzone entfernt ist, sich nicht immer weniger Veränderungen in der Ausgangsstruktur zeigen. Wäre doch logisch, oder?
Meine Frage zielte darauf zu erfahren, ob die Geologen für Material aus solchen differierenden Zonen Fachbegriffe haben, denn dazu hatte ich nichts gefunden. :gruebel:

Dass dieses Steinchen zumindest teilweise einmal wenigstens angeschmolzen war, steht für mich fest. Zu ähnlich ist die verfestigte Struktur der Oberfläche, den magmatischen Strömen bzw. deren verfestigten Resten, die ich in Kenia, Norwegen und auf Sizilien gesehen habe. Aber es ist natürlich auch richtig, dass man allein aufgrund der kleinen Bilder oft nur Mutmaßungen äußern kann. Weswegen auch alle Fachleute und erfahrene Sammler hier, meiner uneingeschränkten Bewunderung sicher sein können.
 
Theoretisch ist natürlich auch denkbar, dass die Gesteinsoberfläche zufällig wie ein zähfließender Strom geformt wurde, aber auch unwahrscheinlich. Ich bin eben kein Freund von "Zufällen", sondern vom Naheliegenden.

Wenn es also keinen speziellen geologischen Begriff für angeschmolzenen Gneis gibt, dann taufe ich diese Gesteinsart "Anschmelzgneis" nach Steinpilz 2017 :lacher:

Bis die Tage und vielen Dank für Eure freundliche Hilfestellung. :winke:.
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 29, 2017, 12:50:48 Nachmittag
Mhmm!!!

Langsam komme ich hier nicht mehr mit. Zunächst schreibst Du:
... habe ich mal ein buntes Problemsteinchen rausgesucht, aber auch weil ich jetzt zum dritten Mal so Eines gefunden habe und es sich nachdrücklichst weigert, Namen und Adresse zu nennen.

Du schreibst/fragst sogar konkret:

Meine Frage hierzu wäre, könnten dies evtl. verfüllte Schockrisse sein und gibt es einen Namen für meinen kleinen Freund?

Also erzähl mir nicht, dass Du nicht danach gefragt hättest und es Dir um irgendwelche Fachbegriffe ginge. Warum fragst du dann nicht gleich und klar danach???

Du erkennst sogar ein metamorphes Gefüge:

Laienhaft betrachtet, sieht das Steinchen nach einem zunächst metamorph geprägten Gefüge aus, dass dann später an- bzw. komplett aufgeschmolzen wurde.

Du hast jetzt einen Namen zu deinem Gestein bekommen: Gneis!!! Darüber hinaus hast Du Infos bekommen, wie man noch an die Bestimmung herangehen kann. Ich sag nur Migmatit + Die Info, dass so eine Aussage bei einem Winzling eher problematisch ist. Dazu kann man sich schnell und unproblematisch belesen.

Wenn ich Schmelze + Gneis bei Google eingebe... zack, gleich der erste Treffer: http://www.kristallin.de/Metamorphite/Migmatite-druck.htm
Da kannst Du alles lesen und erfahren, was Du wissen willst. Warum bist Du trotz
intensiver Recherche
nicht auf diese Seite gekommen. Was verstehst Du bitte unter intensiver Recherche? Bilderbücher angucken?! Ich bin da ganz bei speul.

Mir drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass Du uns nur foppen willst und darauf kann ich gar nicht. Versteh mich richtig, Steinpilz, ich helfe gerne und wo ich kann. Klar ist, dass das hier ein Diskurs ist (und so muss es auch sein), aber wenn ich den Eindruck gewinne, dass Bemühungen ins Leere laufen, dass Fragesteller nur hier sind um andere zu verars.... oder vorgefasste Meinungen bestätigt zu bekommen (nicht auf Dich gemünzt), dann habe ich schlicht keinen Bock mehr dazu und bin raus.

Also: Wenn Dir echt was an den Steinen liegt und Du mehr darüber wissen möchtest, dann schnapp Dir zunächst Bücher zur Bestimmung von gesteinsbildenden Mineralen (das ist die Basis - ohne die geht es nicht) und wenn Du das Thema durch und verinnerlicht hast (also die entscheidenden 25 Minerale sicher bestimmen kannst), dann mach mit Büchern zur Gesteinsbestimmung weiter. Du kannst Dir auf deinem Weg bis dahin der Hilfe aller Forums-Kollegen sicher sein.

In diesem Sinne wünsche ich allen Mut zum Lesen und dazu etwas Zeit an der richtigen Stelle zu investieren.

Gruß

Ingo







Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: Pinchacus am Juni 29, 2017, 12:59:07 Nachmittag
Mhmm!!!

Langsam komme ich hier nicht mehr mit. Zunächst schreibst Du:

? Da fehlt was?

Im Übrigen hier mal Dein Lieblinssmiley:

 :troll:
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 29, 2017, 13:31:33 Nachmittag
Jupp, war vorzeitig auf den falschen Button gekommen.

Den Grünen wollte ich auch schon senden, aber evtl. geht es ja auch so...
Titel: Re: Was bin ich?
Beitrag von: Steinpilz am Juni 29, 2017, 16:57:23 Nachmittag
Mhmm!!!Langsam komme ich hier nicht mehr mit.

Jo, ich nun auch nicht mehr Ingo! :platt: Ich sehe gar keinen Widerspruch. Für mich sind es lediglich zwei verschiedene Formulierungen der gleichen Frage.

Noch weniger kann ich Deine Aufregung nachvollziehen. :gruebel: Weil ich selbst schon Migmatit ausgeschlossen hatte??? Und da Du Wiki schon selber anführst, dann schau doch mal, wie viele Gneisarten allein dort aufgeführt werden. Ist es da so unverständlich, wenn ein Laie sich fragt, ob es wohl für angeschmolzenen Gneis auch einen Namen/Begriff (oder sogar viele) geben könnte? Wenn man bedenkt, wie viele Gesteinsarten allein Ihren Namen dem Herkunftsort verdanken. Wo ist denn das Problem?

Zu Deinen "Schlussforderungen" möchte ich mich nicht äußern, um keine sinnlose und deplatzierte Diskussion zu befeuern. Nur so viel, etwas mehr Gelassenheit und Ausgeglichenheit könnte hier für so machen angeraten erscheinen. :einaugeblinzel:

Was den "Gneis" betrifft, halte ich es diesbezüglich mit speul. Jedes metamorphes Gestein als "Gneis" zu bezeichnen ist selbst mir als Laien zu ungenau. Wenn sich ein Fundstück nicht genauer bestimmen lässt, dann ist das doch kein Beinbruch. Niemand kann erwarten, dass selbst spezialisierte Geologen per Ferndiagnose immer bis ins Letzte analysieren können.

Und wieso glaubst Du denn, dass Deine Hinweise von mir nicht beachtet werden??? Vor allem dieser ist nicht ohne:

Also: Wenn Dir echt was an den Steinen liegt und Du mehr darüber wissen möchtest, dann schnapp Dir zunächst Bücher zur Bestimmung von gesteinsbildenden Mineralen (das ist die Basis - ohne die geht es nicht) und wenn Du das Thema durch und verinnerlicht hast (also die entscheidenden 25 Minerale sicher bestimmen kannst), dann mach mit Büchern zur Gesteinsbestimmung weiter.

Vielleicht habe ich ja am falschen Ende angefangen, aber das ist doch noch kein Grund für derartige Unterstellungen. Also mal alle tief Luft holen, einen Gang zurückschalten und wieder an die Arbeit gehen. Übrigens ist dieses Wochenende Bergfest in Rüdersdorf :prostbier:

Bis die Tage liebe Gemeinde :winke: