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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Geschiebe => Thema gestartet von: Buchit am März 24, 2018, 19:08:22 Nachmittag
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Hallo Forumsgemeinde, :hut:
einen hab' ich noch vom letzten Nordsee-Urlaub (Fundort: wieder Sylter Ellenbogen), diesmal ein Fund, der mir zunächst wegen der starken Kontraste zwischen rotem Kalifeldspat und blauweißem Quarz auffiel - und wieder habe ich erst zu Hause die eigentliche Besonderheit bemerkt: Das kataklasitische Adernetzwerk (Pseudotachylit darf ich ja nicht mehr schreiben :einaugeblinzel: sonst beißt der Nasenbär :einaugeblinzel:).
Könnte das ein Siljan-Granit sein?
Gruß,
Holger
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Hallo Holger,
ich beiße selten und wenn, dann nur sehr ausgesuchte Leute. :laughing:
Gibt es in den feinkörnig gefüllten Rissen Gesteinsbruchstücken? Auf den Bildern ist das nicht so genau zu sehen...
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Hallo Johannes,
vorab: auch dieses Stück ist recht klein (so 4 mal 3,5 mal 2 cm), und die querverlaufende Ader dürfte es kaum auf 2 mm bringen. Man muss also schon das Stereomikroskop strapazieren, und da sind in der Tat kleine Quarzbruchstücke in der Matrix zu erkennen.
Gruß,
Holger
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Moin,
als Siljan-Granit werden oft Geschiebefunde angespochen, die ein rot-(Alkalifeldspat)-gelbes(Plagioklas)-graues oder blaues (Quarz) Gefüge bilden, gerne gleich- und mittel- bis grobkörnig. Alle anderen Gefügevarianten (außer vielleicht der Siljan-Rapakiwi) sind eher nicht ansprechbar. Siehe hierzu die ausführliche Beschreibung des Siljan-Granits im Smed.
Und auch das liebgewonnene Leitgeschiebe Siljan-Granit hat aller Wahrscheinlichkeit nach einen Doppelgänger (Gebiet um Eksjö). Ich habe dort massenhaft ähnliche Gefüge gefunden, die Übergänge in unscheinbarere Smaland-Monzogranite und Smaland-Granite zeigen. Hier einige Beispiele aus dem Gebiet:
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Die Beschreibung des Siljan-Granits müsste insofern präzisiert werden, als dass man auf einer Bruchfläche gezielt muschelig brechenden Quarz sucht (ohne die für Smaland-Granite typischen und verbreiteten granulierten Quarze) und versucht, idiomorphen, nicht verbogenen Biotit zu entdecken. Hinzu kommt, dass es zwar viele Anstehendproben aus dem Siljan-Granitgebiet gibt, aber die Gefüge, die als Leitgeschiebe in Frage kommen, sind kaum vertreten (s.a. skan-kristallin). Weiterhin müßte man diese Smaland-Varianten natürlich mal anstehend finden. Einigen dieser "Siljan-Doppelgänger" sieht man die leichte Deformation ganz gut an, anderen nicht. Sie führen sogar manchmal 2 Quarz(generationen?), mit gelbem Plagioklas umsäumte eckige Kalifeldspäte, Titanit (kann auch fehlen) und Plagioklase mit grünem Kern. Eigenschaften, die auch den Siljan-Granit kennzeichnen.
Hier zwei weitere Proben aus der Umgebung Eksjö:
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Und so kann der bunte Siljan-Granit aussehen:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/granitoide/dalagranite/siljan/l_siljan/l_siljan_11.JPG (http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/granitoide/dalagranite/siljan/l_siljan/l_siljan_11.JPG)
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/granitoide/dalagranite/siljan/l_siljan/l_siljan2_sgu_det1.JPG (http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/granitoide/dalagranite/siljan/l_siljan/l_siljan2_sgu_det1.JPG)
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Hallo karlov,
habe deine Eigenwerbung (Gastbeitrag auf kristallin.de zum Siljan Granit) durchgelesen, :super:
und hätte zwei Fragen an den Siljan-Enttarner:
1.:
Das 7 cm abgerollte Geschiebe hatte mir 2014 ein Forumler evtl. als Siljan Granit bestimmt. Ich war der Meinung Svaneke-Granit. :gruebel:
Was meinst du dazu?
Zerkloppen möchte ich das vorhandene Referenzobjekt aber nicht.
Zitat karlov:
„Für eine Bestimmung des Siljan-Granits benötigt man möglichst eine Bruchfläche. Bei abgerollten Geschieben (meins) mit angeschlagenen Quarzen sind die genannten Eigenschaften schlecht oder gar nicht zu erkennen.
Muscheliger oder granulierter Quarzbruch - Smaland Granit deformiert, Siljan nicht.
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2.:
Dieses 12 cm Stück (nur Foto) hattest du bei der Bestimmung 2016 als Siljan Granit durchgehen lassen!
Trifft das heute noch zu? :nixweiss:
Beste Grüße
Ehrfried
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Moin Ehrfried,
beide Granite scheinen granulierte Quarze zu haben, sofern ich das vom Bild beurteilen kann. Also kein Siljan-Granit. :smile:
:hut:
karlov
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Hallo karlov,
:danke: für die Ent-Siljanisierung, habe beide Granite in granulierte Quarze umgetauft!
:wow:, :gruebel:: demnach habe ich noch keinen Siljan Granit in meiner Sammlung! :crying:
Da werde ich wohl diese Jahr noch mal ohne die britisch-amerikanische Carnival Corporation an die Küste müssen!
Beste Grüße
Ehrfried :hut:
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Moin Gemeinde,
2019 hatte ich es zwar nicht mehr an die Küste geschafft, aber dafür habe die alten Knochen jetzt (2020) diesen 8 cm Handschmeichler privatisiert.
Ein Sturz bis 1,84 m Länge auf nassem, glitschigem Geschiebe kann das Ende sein. :fluester:
Aber die Anziehungskraft solcher „Hingucker“ ist unwiderstehlich! (Scheint wieder kein Siljan-Granit zu sein :gruebel:)
Noch ungeschnitten und -poliert wollte ich ihn eigentlich bei 1001 Geschiebe… einstellen, aber hier ist er wohl besser aufgehoben.
Der Siljan Granit ist kein Leitgeschiebe mehr und die Bestimmung ist für mich sehr schwierig:
https://www.kristallin.de/Schweden/Siljan-Granit/Siljan-Granit.html (https://www.kristallin.de/Schweden/Siljan-Granit/Siljan-Granit.html)
und hier:
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=9689.msg145510#msg145510 (https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=9689.msg145510#msg145510)
Quarze:
Unter der Lupe sind die relativ großen Quarze granuliert, wie Zucker. Demnach kein Siljan-Granit!?
Titanit:
ist mit der Lupe nicht zu erkennen! (muss auch nicht?) :nixweiss:
Wenn kein Siljan, wie würdet ihr ihn „bepappen“, nur Dalarne-Granit, (evtl. Smaland-Granit), Siljan-Granit, bunten Växjö-Granit, oder, oder nur Stein... :einaugeblinzel: ?
Der „Grübelfried“ :hut:
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Moin Ehrfried,
sieht ihm schon ähnlich.
Würde ihn aufgrund der granulierten Quarze eher nach Smaland verorten.
Beste Grüße
Jörg
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:danke: Jörg,
geschnitten und poliert kommt auch nichts weiter raus, aber ein schönes Stück ist es alle mal!
Gruß Ehrfried