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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: metnet am März 24, 2021, 10:12:05 Vormittag

Titel: CVred3
Beitrag von: metnet am März 24, 2021, 10:12:05 Vormittag
Ich bin kürzlich auf die offenbar neue Klassifikation CVred3 gestoßen. "Red" für "reduziert", also durch Wassereinfluss verändert - so weit, so gut. Nur: Warum heißt die neue Klassifikation nicht einfach CV2? Will man unbedingt an dem CV3 festhalten? Über eine inhaltliche Aufklärung würde ich mich freuen!

Viele Grüße
Jürgen
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: hugojun am März 24, 2021, 11:02:30 Vormittag
Hallo Jürgen ,
die Zusammenhänge sind noch unklar. Die Bezeichnungen CVred , CVoxa und CVoxb beziehen sich in erster Line
 auf die Mengen Verhältnisse der Minerale zueinander. So z,B. Magnetite zu Metall , wobei in Metall nochmals
das Fe /Ni Verhältnis eine Rolle spielt. Die tatsächlichen Oxidation Verhältnisse sind nicht bekannt. Eine einfache Bezeichnung
 wie z.B. CV2 würde aber dies implizieren.

https://www.researchgate.net/publication/258675416_Is_the_Difference_Between_CVox_and_CVred_a_Function_of_Oxygen_Fugacity

LG
Jürgen
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: metnet am März 24, 2021, 11:11:17 Vormittag
Danke, Jürgen!
Eigentlich finde ich es gut, dass weitere Differenzierungen vorgenommen werden und man die Klassen verfeinert (auch wenn ich persönlich noch unsicher bin, ob ich alle Details verstehen kann und muss).
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: hugojun am März 24, 2021, 12:24:16 Nachmittag
Hallo Jürgen,
da ja mein zweites Hobby das petrographische Mikroskop ist, interessieren mich natürlich die Merkmale, die
man auch noch mit dem Mikroskop im Dünnschliff erfassen kann besonders. Viele Minerale, die seit der Erfindung
der Mikrosonde und der Röntgen-Struktur- Analyse dazugekommen sind, entziehen sich natürlich der Beobachtung/Erkennung.
Von den Isotopen – und seltenen Erden – Geschichten mal ganz abgesehen.

LG
Jürgen
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: speul am März 24, 2021, 12:24:42 Nachmittag
Moin,
so neu scheint die Bezeichnung nicht zu sein.
Ich habe 2008 von einem, den man den Hanno nennt, den NWA 5591 erworben, der genau so bezeichnet wurde. Im MetBul steht aber ausschließlich CV3, aber die Erläuterung:
Zitat
Several chondrules show reddish staining due to terrestrial weathering; No type II chondrules found.
könnte Licht ins Dunkel bringen.
Vielleicht weiß Hanno mehr.

Grüße
speul
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: hugojun am März 24, 2021, 12:34:20 Nachmittag
Moin,
so neu scheint die Bezeichnung nicht zu sein. ....
Grüße
speul

McSween  H.  Y.  (1977) GCA  41,1777-1790.

LG
Jürgen
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: JaH073 am März 25, 2021, 21:54:52 Nachmittag
Hallo Speul,

leider kann ich dazu auch nicht mehr sagen als daß das Ergebnis nun mal so gelautet hat. 
 :gruebel:   :gruebel:   :gruebel:

Beste Grüße

Hanno

Titel: Re: CVred3
Beitrag von: herbraab am März 26, 2021, 00:21:16 Vormittag
"Red" für "reduziert", also durch Wassereinfluss verändert - so weit, so gut.

Ich denke nicht, dass das mit Wassereinfluss was zu tun hat. Bei der Unterscheidung zwischen CVred und CVox geht es um das Verhältnis zwischen (reduziertem) Nickel-Eisen und (oxidiertem) Magnetit. Dagegen werden Typ 2 - Chondrite durch die Bildung von Schichtsilikaten (eben durch den Einfluß von Wasser oder auch Wasserdampf) in der Matrix charakterisiert.

 :hut:
Herbert
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: erich am März 28, 2021, 21:49:04 Nachmittag
Der Terminus "red" bezieht sich wie es Herbert schon ansprach auf des reduzierte NiFe - hat also rein mit hohem Hitze-Einfluss in der thermischen Entstehungs-Geschichte des Mutterkörpers etwas zu tun, der Eisen bzw gediegenes eisenreiches Metall aus der Lithologie heraus-REDuzierte, wie das genannt wird. Hat also mit hydrothermalen Abläufen so gut wie nichts zu tun.
Titel: Re: CVred3
Beitrag von: Thin Section am März 28, 2021, 22:14:37 Nachmittag
siehe auch:

MACPHERSON G.J. et al. (2014) The formation of Ca-, Fe-rich silicates in reduced and oxidized CV chondrites: The roles of impact-modified porosity and permeability, and heterogeneous distribution of water ices (MAPS 49-07, 2014, 1250-1270).


Bernd  :winke: