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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Jan Hattenbach am Februar 06, 2008, 23:18:09 Nachmittag

Titel: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Jan Hattenbach am Februar 06, 2008, 23:18:09 Nachmittag
Hallo,

eben liese ich hier (http://"http://cosmos4u.blogspot.com/2008/02/asteroid-came-very-close-this-morning.html"), dass vor ein paar Tagen ein etwa 10 Meter großer Brocken an der Erde vorbeigesaust ist. Man hat ihn kurz vorher erst
"gefunden", was zeigt, dass Meteoriten mit ein bisschen Glück durchaus kurz vor dem Einschlag bemerkt werden können. (War mir zumindest vorher so nicht klar.)

Viele Grüße,

Jan
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: APE am Februar 07, 2008, 00:00:27 Vormittag
WO?

 :nixweiss:
Thomas
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: MarkV am Februar 07, 2008, 00:51:27 Vormittag
WO?

 :nixweiss:
Thomas

Hallo,
auf Spaceweather.com steht es auch:
ASTEROID FLYBY:  That was close. Yesterday, newly discovered asteroid 2008 CT1 flew past Earth only 72,000 miles (0.3 lunar distances) away. Had it struck our planet, the 13-meter wide space rock (similar in size to a school bus) would have done little damage, probably exploding in the atmosphere and peppering some lonely stretch of ocean with meteorites. Maybe next time...

Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis zur ersten Vorhersage eines Meteoriteneinschlages auf der Erde. Mit etwas Glück ist ein Tag Vorwarnzeit bei solchen 10-20m Brocken auch schon mit den derzeitigen Teleskopen drin. Das dürfte dann einen riesen Medien-Hype geben. War ja neulich schon beim möglichen Mars-Inpakt so.  So einen Einschlag würde ich ja zu gerne mal aus der Nähe sehen.

Man kann sich jedenfalls schon mal darauf einstellen, dass wir früher oder später bei CNN eine Liveübertragung eines Meteoriteneinschlages sehen. Wenn Meteoriten dann erstmal Top-Nachrichtenthema sind, dürfte auch die Zahl der Sammler steigen. Also deck ich mich lieber jetzt noch rechtzeitig mit den Steinen ein...

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Jan Hattenbach am Februar 07, 2008, 05:00:18 Vormittag
öhmm, Hier! (http://www.cosmos4u.blogspot.com/2008/02/asteroid-came-very-close-this-morning.html)

Man sollte die Links auch testen.....
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2008, 07:03:19 Vormittag
War ja neulich schon beim möglichen Mars-Inpakt so. 
So einen Einschlag würde ich ja zu gerne mal aus der Nähe sehen.

Bist Du Dir da wirklich sicher??  :wow:

Alex
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: aknoefel am Februar 07, 2008, 08:18:54 Vormittag
Man hat mich mal bei einem Interview gefragt, was ich machen würde, wenn ich wüsste, das die Erde von einem größeren Asteroiden getroffen wird. Meine Antwort war, dass ich mir eine Stelle suche, von der aus ich den Einschlag schön sehen könnte. Dann hatte man wenigstens noch was tolles gesehen in den letzten Sekunden des Lebens  :totlach:

Gruß
  André
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: MarkV am Februar 07, 2008, 09:17:27 Vormittag
War ja neulich schon beim möglichen Mars-Inpakt so. 
So einen Einschlag würde ich ja zu gerne mal aus der Nähe sehen.

Bist Du Dir da wirklich sicher??  :wow:

Alex

Hi Alex,
ich würde mich natürlich nicht genau dort hinstellen, wo der Einschlag stattfindet, sondern vielleicht 10km entfernt. Ich rede ja auch nicht von 50-100m Brocken so wie bei Tunguska, sondern eher die 10m Klasse. Also den Carancas-Einschlag hätte ich zu gerne gesehen. Das muss toll ausgesehen haben, wie der über den Titicacasee hereingeflogen kam.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2008, 11:01:55 Vormittag
ich würde mich natürlich nicht genau dort hinstellen, wo der Einschlag stattfindet, sondern vielleicht 10km entfernt. Ich rede ja auch nicht von 50-100m Brocken so wie bei Tunguska, sondern eher die 10m Klasse. Also den Carancas-Einschlag hätte ich zu gerne gesehen. Das muss toll ausgesehen haben, wie der über den Titicacasee hereingeflogen kam.

Na ja, 10-m-Klasse (...beim Impact? Dann sicher noch mit gehörigem Anteil kosmischer Geschwindigkeit...)
und 10 km Entfernung???? Da "shaked, rattled und rolled" es aber auch noch ganz schön heftig, würde ich
doch mal annehmen. Vielleicht gar nicht so gesund...

Also mir würde ja schon so ein kleines Steinchen etwa von der Größenordnung des Barntrup-Meteoriten
reichen, wenn er denn in unseren Garten fiele. PS:...wenn es dann bloß nicht diesen Stress mit der
Eigentumsfrage gäbe im Nachhinein und hierzulande....

:prostbier: Alex

Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 12:40:26 Nachmittag
Zitat
Hi Alex,
ich würde mich natürlich nicht genau dort hinstellen, wo der Einschlag stattfindet, sondern vielleicht 10km entfernt.


Ähm, ich würde Impact Watching auch nicht gerade als bedenkenloses Hobby ansehen,
denn eine genaue Einschlagsstelle würde sich nie berechnen lassen. Selbst wenn die Bahn, Größe, Form, Geschwindigkeit, Rotation eines solchen Brocken vor Atmosphäreneintritt bekannt wäre (und da sind noch viele Jahrzehnte hin, wenn man Anstrengungen unternähme, bis man soebbs rechtzeitig erfassen könnte), so gibt ed derart viele unbestimmbare und unberechenbare Parameter und Faktoren, daß man bestenfalls ein Gebiet eingrenzen könnte, nicht aber die Stelle.
Man kann niht vorausberechnen, wieviel Material sublimiert, welche Drehimpulse und Schübe diese Sublimation dem Brocken verleiht, man weiß nicht wann und wie in wieviele Fragmente er zerrissen wird, deren Formen und aerodynamisches Verhalten,
die Luftdruckverhältnisse, Winde und vieles mehr.
Sodaßde, wennes blöd läuft, just da stehen wirst, wo einstmals der Grund des Loches sein wird.

Oder sagmers einfacher, nimm eine Kaffeetasse, mess sie gut aus und schmeiß sie vom Tisch.
Wenn Du die Größe, Anzahl und Lage der Scherben vorher vorausberechnen hast können, dann sind Dir die Nobelpreise der nächsten 100-Jahre sicher. Und das ist ein wesentlich einfacherer Vorgang als so ein Meteoritenfaller.

Oder aus der Praxis - bedenk die Warnfälle, wenn mal ein alter Satellit sich anschickt abzustürzen. Das sind wohlbekannte Körper auf wohlbekannten Bahnen - und nie könnense vorhersagen, ob oder welche Trümmer übrigbleiben und wo genau se runterplumpsen werden, sondern nur wo ungefähr.

Meinjamanur
Mettmann
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: MarkV am Februar 07, 2008, 14:00:08 Nachmittag
Zitat
Ähm, ich würde Impact Watching auch nicht gerade als bedenkenloses Hobby ansehen
"Impact Watching" find ich einen guten Namen für dieses neue Hobby.

Zitat
Sodaßde, wennes blöd läuft, just da stehen wirst, wo einstmals der Grund des Loches sein wird.
Und meine Überreste dann plastiniert ( http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,533070,00.html ) in die Sammlungen der Hammer-Stone-Freaks wandern. :gruebel:

Zitat
Oder aus der Praxis - bedenk die Warnfälle, wenn mal ein alter Satellit sich anschickt abzustürzen. Das sind wohlbekannte Körper auf wohlbekannten Bahnen - und nie könnense vorhersagen, ob oder welche Trümmer übrigbleiben und wo genau se runterplumpsen werden, sondern nur wo ungefähr.
Ja, ganz genau wird man es nicht ausrechnen können. Es sei denn, er ist so gross, dass die Atmosphäre keine Rolle spielt. Bei Satelliten ist der Einfluss der Atmosphäre allerdings wesentlich grösser als bei Meteoriden, weil die Satelliten viel langsamer sind. Wenn so ein Meteoride mit 30km/s und 45° in die Atmosphäre eintritt, dann denke ich schon, dass man das Zentrum der Streuellipse auf +-10km angeben kann. Also um auf Nummer sicher zu gehen ,kann man sich ja 30km entfernt aufstellen, möglichst im 90° Winkel zur Flugrichtung.

Ein 5-10m Steinbrocken macht nicht so viel Schaden. Wenn er auseinanderbricht, dann gibts einen Regen aus vielen kleinen Steinen. Das ist dann eher wie ein starkes Hagelunwetter, wenn einen nicht gerade die Main Mass erwischt. Wenn er in einem Stück runterkommt, dann ist die Gefahrenzone nicht viel grösser als 100x100m (siehe Carancas). Selbst wenn man sich genau ins vorausberechnete Zentrum stellt, steht die Trefferwahrscheinlichkeit bei 10x10km Unsicherheitsfaktor für den Aufschlagpunkt bei 1:10.000. Ich wage zu behaupten, dass man bei einem 10m Asteroiden das betreffende Gebiet von sagen wir 10x20km nicht mal zwangsevakuieren würde.  Ich würde mich da allerdings nicht freiwillig aufhalten wollen. Wenn es Eisen ist, dann ist schon ein 5m Meteoride ziemlich gefährlich (siehe Sikhote-Alin).

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 14:50:50 Nachmittag
Zitat
Es sei denn, er ist so gross, dass die Atmosphäre keine Rolle spielt.
Dann heißts aber besser in etlichen 100km Entfernung Aufstellung zu nehmen.

Zitat
Das ist dann eher wie ein starkes Hagelunwetter
Also ich weiß nicht....das sieht wieder nach einer der allseits ungeliebten Hausaufgaben aus...
Wenn so ein Meteorid in 10km vollständig abgebremst ist - oiso Null Gschwindigkeit hat, der Verinfachung halber,
mit welcher Geschwindigkeit fällt er Dir dann auf den Dez?
Also wenn ich mir den Peekskill-Chevy anschau, Kofferaumdeckel und Wagenboden glatt durchlagen, Belnd-Poniac, Dach durch (und die ham damals noch dickers Blech hergenommen), oder die Dachlatte von Kiel, mit dem Loch vom winzigen Stein und mir vorstell, anstelle des Blechs meine Schädeldecke...  also ich möcht lieber nicht von einem kleinen Mett getroffen werden...

Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 14:56:29 Nachmittag
Hihi, schaumal - eines der wenigen bereits bekannten Opfer vom Impact Watching:
http://www.michaelbloodmeteorites.com/SylacaugaHulittHodgesW.jpg

Ganz schöner Bluterguß. Sowas uffer Rübe...
Und die Dame wurde ja nicht mal direkt getroffen, sondern der Stein fiel durch Dach und Decke aufs Radio neben ihrem Bett und sodann erst auf die Wampe...  5.5kg...
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Jan Hattenbach am Februar 07, 2008, 15:06:02 Nachmittag
Nana, etwas mehr Risikobereitschaft bitte!  :einaugeblinzel: Was DAS Video mitsamt noch handwarm aufgesammeltem Steinchen wohl für einen Rummel machen würde. Wer nicht wagt....

Gruss, Jan
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 15:14:41 Nachmittag
handwarm?  ---> kosmisch kalt!
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 15:33:19 Nachmittag
Zitat
Nana, etwas mehr Risikobereitschaft bitte! 

Huch, ist hier ein Arzt oder ein Ballistiker, Hanno?
Wemmer ein bisserl googelt, findet man, daß bei Schußverletzungen bei Geschoßgeschwindigkeiten ab 220km/h Röhrenknochen in Gelenknähe brechen und Schädeldecken ab so ca. 200km/h.
Und das ist langsamer, als die Fallgeschwindigkeit so manchen Steinchens...

Muh, sagt in Valera, die Kuh.
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2008, 19:10:21 Nachmittag
Wenn so ein Meteorid in 10km vollständig abgebremst ist - oiso Null Gschwindigkeit hat, der Verinfachung halber,
mit welcher Geschwindigkeit fällt er Dir dann auf den Dez?

Mit so roundabout 260 bis knapp unter 300 km/h (.....etwa wie die schnellsten ICEs, die
unterwegs sind!) PS: "Null Geschwindigkeit" hat er natürlich auch nicht am Hemmungspunkt,
aber das ist hier nicht das Argument...

Alex
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2008, 19:19:08 Nachmittag
winzigen Stein und mir vorstell, anstelle des Blechs meine Schädeldecke... 
also ich möcht lieber nicht von einem kleinen Mett getroffen werden...

Beim Gao-Guenie kursiert doch die Geschichte, daß ein kleiner Junge von einem
Stück am Kopf getroffen wurde - oder verwechsle ich das jetzt? Egal: der Junge
hat sicher einen Riesenschreck bekommen und wohl ein Wahnsinnsglück gehabt,
daß das Steinchen kurz vorher vermutlich fast die gesamte kinetische Energie
durch einen Erstaufprall auf ein anderes Hindernis als eben jenen Kopf verloren
hatte (Baum, Gebäude..??), und dieses sozusagen nur ein "Querschläger" war.

Alex
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2008, 19:28:47 Nachmittag
Huch, ist hier ein Arzt oder ein Ballistiker, Hanno?

Jedenfalls Hanno wohl gerade eben mal nicht....

Muh, sagt in Valera, die Kuh.

Nöö, tote Kühe sind wie tote Lämmer - sie belieben zu schweigen!
Auch "Vaca Muerta" muht nicht mehr!  :einaugeblinzel:

Alex
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 19:55:40 Nachmittag
Das ist der Junge, dem der Himmel auf den Kopf fiel, nebst Corpus Delicti:
http://astro.wsu.edu/worthey/astro/html/im-meteor/mbale-boy-lg.gif

Er hatte das Glück, daß der Stein zuvor durch das Blattwerk eines Baumes gebremst wurde, solla ber dennoch eine mächtige Beule davongetragen haben.

Es war der Mbale und nicht die Gao.

 :prostbier:
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 20:02:36 Nachmittag
Komissar Derrick hats auch beinahe mal erwischt:
http://astro.wsu.edu/worthey/astro/html/im-meteor/donahue-ceiling-sm.gif

3kg wog der Stein.
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2008, 20:04:55 Nachmittag
Es war der Mbale und nicht die Gao.

Ja, bestätigt, Du hast recht, Neffe! Ich werd alt, seufz...  :einaugeblinzel:

Alex
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 07, 2008, 20:15:22 Nachmittag
New Orleans:
http://www.michaelbloodmeteorites.com/NewOrleansCeilingW.jpg

Park Forest:
http://fernlea.tripod.com/ceiling1.jpg

http://apod.nasa.gov/apod/image/0305/chicagofall_navarro.jpg

Auckland:
http://news.bbc.co.uk/media/images/40270000/jpg/_40270065_meteor_150.jpg


Kobe:
http://www.michaelbloodmeteorites.com/KobeCeilingW.jpg


Also Kinder, zieht wenigstens einen Helm auf!
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Speci-Man am Februar 08, 2008, 00:47:02 Vormittag
Hallo!
Was bei den Links auffällt: Optimale Einschlagsspuren finden sich offenbar nur bei Häusern in Leichtbauweise. Bei uns in D wären die Fälle womöglich nicht erkannt worden. Ein angebrochener Dachziegel lässt nicht sofort an Meteoriten denken...
Habe übrigens beim Isolieren mal einen Granatsplitter in unserem Dachsparren steckend gefunden. Der war aber sicher auch mit mehr als Fallgeschwindigkeit unterwegs gewesen...
Grüße  :smile:
Gerhard
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Mettmann am Februar 08, 2008, 01:17:07 Vormittag
Hihi Gerhard,

wenns auf ein Haus unserer Bauweise fällt,
dann sieht das so aus:
http://www.xs4all.nl/~dmsweb/meteorites/glanerbrug/glanerbrug.html

Mettmann
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: Speci-Man am Februar 08, 2008, 01:59:54 Vormittag
He Martin!
Ich behaupte einfach mal, dass die bei uns gebräuchliche "Frankfurter Pfanne" hierbei besser ausgesehen hätte. Angesichts der hemmenden Wirkung der Dämmwollschicht wäre bei mir allerhöchtenfalls eine leichte Wölbung in der Dachzimmerdecke entstanden, allerhöchstenfalls...  :lacher:
Gruß  :winke:
Gerhard
Titel: Re: Wieder knapp vorbei...
Beitrag von: APE am Februar 08, 2008, 03:05:39 Vormittag
ich würde mich natürlich nicht genau dort hinstellen, wo der Einschlag stattfindet, sondern vielleicht 10km entfernt. Ich rede ja auch nicht von 50-100m Brocken so wie bei Tunguska, sondern eher die 10m Klasse. Also den Carancas-Einschlag hätte ich zu gerne gesehen. Das muss toll ausgesehen haben, wie der über den Titicacasee hereingeflogen kam.

Na ja, 10-m-Klasse (...beim Impact? Dann sicher noch mit gehörigem Anteil kosmischer Geschwindigkeit...)
und 10 km Entfernung???? Da "shaked, rattled und rolled" es aber auch noch ganz schön heftig, würde ich
doch mal annehmen. Vielleicht gar nicht so gesund...

Also mir würde ja schon so ein kleines Steinchen etwa von der Größenordnung des Barntrup-Meteoriten
reichen, wenn er denn in unseren Garten fiele. PS:...wenn es dann bloß nicht diesen Stress mit der
Eigentumsfrage gäbe im Nachhinein und hierzulande....
:prostbier: Alex

Alex, da gebe ich Dir voll recht, denn wenn man bedenkt, daß der La Mancha - Meteoroide nur etwa 20-30cm Durchmesser hatte, so interpretieren jedenfalls die Wissenschaftler die Messungen der Nuklide der Probestücke, und damals ein 7km entfernter Mann vor Schreck die Werkzeuge weggeschmissen hat und, um sich zu schützen, die Arme hochgerissen hat und dabei in Deckung ging, um zu schauen, was da auf ihn herein bricht, dann möchte ich lieber nicht in 10km Entfernung stehen, um einen 10m oder 20m Brocken zu beobachten, was der da so veranstaltet. Weil ich auch weiß, daß ein Fallgebiet leicht auch mal 40km lang und 7km breit sein kann, verzichte ich hiermit auch auf einen exakten Überflug der Feuerkugel über mein Zenit, obwohl genau diese Position die schönste und interessanteste wäre ...   :prostbier:

In der Urkaine sind 2001 lockere Fensterscheiben gebrochen und manch gestandener Mann hat sich hingeschmissen vor Angst. Gut vielleicht war es auch der Wotka.  :nixweiss: Aber ich glaube auch dem Mann in Carancas, der behauptete, durch die Luft geschleudert worden zu sein. Und das war nur ein großer Brocken. Was ist wenn der in handliche 10cm Stücke zerfällt, dann haben wir hunderte Eindringlinge mit Überschallgeschwindigkeit und ein schickes Beben, denn die zusammen machen erst mal Terz! 10km ist einfach zu nah! Der Schall und so kann auch aus 25 oder gar 50km locker gehört werden. Da würde ich stehen - äh nee - liegen, um alles besser sehen zu können!  :fluester:

Aus Sicherheitsgründen müsste man zwar besser stehen, damit die Einschlagsfläche auf einen Menschen so gring wie möglich wird, aber was soll´s. Mitten in Madrid war 1896 auch ein Met-Schauer eingetroffen, so das alle wegen dem Erdbeben (was in wirklichkeit ein Himmelsbeben war) nach draußen rannten. Doch draußen war und wäre eine eher schlechte Lösung denn, wie schon E. Cohen kurz darauf "Über den Meteoritenfall bei Madrid" der Welt berichtet (Separat-Abdruck, Mittheilungen d. naturwissenschaftlichen Vereins für Neu-Vorpommern und Rügen 28.Jahrg. 1896), hagelte es Steine vom Himmel: "... In Madrid wurde einem Zeitungsleser auf der Straße die Zeitung durch ein 125g schweres Stück durchlöchert ..." Gott sei Dank nur die Zeitung! Äh was hat eigentlich Gott damit zu tun  :gruebel:

Was den Meteoroiden von Peru angeht, da dauert es nicht mehr lang und ich sage Euch wie groß das Objekt war. Okay - wenn wir Glück haben, muß ich dazu sagen und hoffentlich die richtigen MetProben gemessen werden, denn die sollten möglichst vom Inneren und eben auch vom Rand her stammen ...

 :user:
Thomas