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Goldwaschen => Goldwaschtermine, -berichte ... => Thema gestartet von: Achgold am September 22, 2008, 17:29:16 Nachmittag

Titel: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 22, 2008, 17:29:16 Nachmittag
Gruß in die Runde der Goldwäscher,

da ich soeben auf eine bemerkenswerte Erscheinung beim Umgang mit Waschgoldflittern des Fundgebietes Mellenbach gestoßen bin ,möchte ich meine Beobachtungen in diesem Tread zur Diskussion stellen und bin gespannt auf ein entsprechendes Echo mit vielleicht ähnlichen Erfahrungen eurerseits.

Eine größere Anzahl der kleinen Goldflitter,die wegen ihrer Kleinheit oder wegen ihrer strukturellen Eintönigkeit wegen nicht in extra Plastikkästchen ,sondern in einem Glasröhrchen aufbewahrt wurden,sollten,da einige mineralische braune Oberflächenanhaftungen für diesen Präsentationszweck störten ,durch eine ganz leichte Ätzung etwas goldfarben aufgehellt werden,um dann unter Spiritus im Glasröhrchen aufbewahrt zu werden.
Zu diesem Zweck wurden 2 Pipetten 53%-ige Salpetersäure in das Glasröhrchen gegeben,in welchem das Gold schon lagerte und das Ursprungswasser durch Pipettenabsaugung entfernt war.Der gesamte Goldinhalt zeigte sich der Säure gegenüber absolut resistent,selbst unter dem Mikroskop waren keinerlei Reaktionseffekte nachweisbar,und da auch kein Abbeizen der mich störenden Beläge stattfand,beließ ich den Inhalt über Nacht auf einem Heizkörper stehend sich selbst bis zum anderen Morgen.
Gute 12 Stunden Ätzzeit bei etwa 30° C zeigten immer noch keinerlei Wirkung.
Um endlich Ätzwirkung zu erzielen,verstärkte ich die Ätzkraft der Säure in Richtung eines nichtstöchiometrischen Königswassers durch Zugabe von 4 Tropfen 30%-iger Salzsäure.Es setzte sofort eine deutliche Ätzreaktion ein,sodas ich nach etwa 15 Sekunden durch sofortigen,mehrmaligen Flüssigkeitsaustausch die Ätzung unterbrochen habe.

Das Ergebnis welches sich zunächst bot, war mehr als niederschmetternd,denn die erwartete Goldaufhellung war zu einem Großteil der Goldflitter in tiefes schwarz umgeschlagen.Mein Ziel also nicht erreicht.

Die näheren Untersuchungen unter dem Mikroskop im gesamten Vergrößerungsbereich ließen die chemisch-physikalischen Ursachen dieser Erscheinung jedoch dann ganz allmählich deutlich werden und aus dem sich zunächst eingestellten Unmut meinerseits wurde mehr und mehr Entdeckerfreude.


Was war denn nun eigentlich geschehen???
Also,um es mal gleich ganz ketzerisch vorwegzunehmen:Ein recht hoher Prozentsatz,nach meiner Schätzung so um die 6 % der gefundenen Flitter bis sogar in den Kleinnuggetbereich hinein bestehen nicht bis ins Kerngebiet hinein aus Gold sondern mitunter aus einem sehr duktilen (weichen) bisher nicht näher bestimmten ,im geätzten Zustand schwarzfarbigen Grundmetall (geschätzt Blei oder Zinn) und einer mikrometerdicken Goldauflage.
Beim Einwirken der reinen Salpetersäure waren alle Flitteroberflächen "dicht" ,also geschlossen und somit den vollen Goldgehalt vortäuschend,resistent.----Die Königswasserverstärkung lößte wenige Mikrometer der Oberfläche derart an,daß der säureempfindliche Kern unedler art freigelegt wurde und nun die Salpetersäure das Kernmaterial in nullkommanix zersetzte.Das Ergebnis waren schwarzgeätzte
Metallfragmente.
Seht mir mal in die Schalen unter dem Mikroskop
,wobei also die größeren von den gold-zu-bleigewandelten in die blaue Schale sortiert worden sind!!

In unseren sicher hierzu anlaufenden Diskussionen könnten beispielsweise die Aspekte der Goldgenese,die das Goldkornwachstum zu Inhalt haben,angesprochen werden.Ich denke dabei an ein galvanisches Anlagern von Gold an die keimbildend wirksame Umgebung unedler Kernmaterialien.
Selbstverständlich würde ich auch auf ein Echo einer Versuchswiederholung mit Spannung entgegensehen        meint neugierig wie immer     und in die Runde grüßend   Jochen

PS.:
Das Verhalten beim Waschen in der Pfanne,insbesondere das Haftverhalten am Pfannenboden unterschied sich nicht von den kern -echten Flittern.

Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Aurum am September 22, 2008, 22:34:40 Nachmittag
Hallo Jochen ,

kaum wieder da und schon wieder ein super Thema von dir  :super:
Bevor ich hier wild anfange zu Spekulieren habe ich da erst mal eine Frage , Hast du mal eines der geschwärzten Flitter mit der Nadel bearbeitet um zu sehen ob nicht im Kern noch Gold ist , oder sich etwas auf die Oberfläche gelegt hat  :gruebel:
Den ich habe da so eine Vermutung .

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: FlyingTim am September 23, 2008, 06:33:39 Vormittag
Servus Jochen.

Falls sich das Gold da um menschliche Zivilisationsabfälle angelagert hat, was wir ja bei Kupferblechen oder sowas schon gesehen haben, dürfte dieses Phänomen ja bei Gold aus den Quellbächen weniger auftreten. Denn da gibt es ja einfach weniger Abfälle.

Die Schwarza ist ja ab Katzhütte abwärts mit allem möglichen Schrott gesegnet, kann mir da schon gut vorstellen daß sich da einiges mit Gold überzieht.

Wir könnten ja auch mal versuchsweise eine kupferne Dachrinne 2 Meter tief eingraben und nach 3 Jahren wieder ausbuddeln  :laughing:

Gruß Tim
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: MetGold am September 23, 2008, 07:03:44 Vormittag
Hallo,

ich habe das Gefühl, daß sich an manchen Stellen im Fluß, wenn die Chemie stimmt, sich das Gold an/um alles anlagert was es finden kann ...  abgekniffenes Drahtstück, Drehspan, Quarzsand ...

 :winken:   MetGold   :alter:

dazu schon mal gezeigte Bilder:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 23, 2008, 17:35:09 Nachmittag
Hello Lutz,Tim,und Peter1

Lutz:Ja,ich habe mehrere freigelegte unedle Kernbereiche der durch Ätzung veränderten Flitter mit der Nadel angestochen.Die meisten sind durchgängig aus dem gleichen weichen Unedelmetall bestehend---sind schwarz ,und bleiben schwarz.
       Aber wie so immer mit Ausnahmen.Es gibt auch welche,die haben Goldfragmente bis in die tiefen Kernbereiche hinein.

Tim:Du denkst wie auch Peter zunächst an goldveredelten Industrieschrott.---Die gefundenen Flitter und Kleinstnuggets unterschieden sich beim Finden,sowie danach unter dem Mikroskop wirklich in keiner Weise untereinander.Teilweise waren auch Fundstücke dabei ,die ich im Beisein von Lutz gefunden habe und er einige Blicke in die Pfanne getan hatte.---Keine Auffälligkeiten des äußeren Erscheinungsbildes!!

Peter1:Dein Gefühl Peter,daß sich Gold auf irgend welchem nasschemischem Wege auf Zivilisationsmüll metallischer Art ,sowie in den konglomeratischen Raseneisenerzknollen niederschlägt finden wir ja so lange wir suchen immer mal wieder bestätigt.Dennoch sind diese Erscheinungsformen des Goldes aber sicher Folgen der menschlichen Nutzung des Flusses als Kloake---also keine natürlichen Bildungsformen.Sie gaukeln uns oftmals einen schönen Goldfund vor,obwohl nur geringste Goldüberzüge diese Ähnlichkeiten hervorrufen.In 2007 hatte ich mit Achim auch einige solcher Funde gemacht,die uns zunächst sehr begeisterten,dann bei näherer Untersuchung aber mächtig enttäuschten.Ich stelle mal ein Bild eines solchen Stückes mit ein,was aber wie gesagt letztendlich nur Messing mit leichter Goldauflage war.

Also,was bleibt ist die Unsicherheit unserer Funde auf wirkliche "KERNECHTHEIT" des Waschgoldes.Laßt mich doch folgenden Gedanken spinnen .Der Lutz sowie der Tim möchten ihrer Frau sowie Freundin einen Ring aus Schwarzagold präsentieren,sie lassen ihre Goldmenge,von der sie glauben ,es handle sich um vom Fluß gereinigtes entsilbertes hochreines Gold einschmelzen .In Wirklichkeit würde der hohe Bleianteil die erhaltene Legierung für eine Schmuckanwendung unbemerkt total unbrauchbar machen,weil der Bleianteil eine nichthinnehmbare Versprödung zur Folge hätte.Dann müßte das Material zur Ausarbeitung in die Scheideanstalt und das angestrebteZiel:"Selbstgefundenes Schwarzagold im Ehering" futsch!!!???

Nun gut ,wir wollen unsere Funde nicht einschmelzen,aber gewisse Zeifel bleiben nach diesen Beobachtungen.     Meint jedenfalls nachdenklich sinnierend  und vielmals grüßend  Jochen

PS.:Bild muß später nachgeliefert werden,weil ich erst noch die Datenreduzierung durchführen muß!
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: MetGold am September 23, 2008, 18:24:16 Nachmittag
Hallo Jochen,

hier sieht es ebenfalls so aus, als ob das Gold reineweg um den Stein gekrochen ist. Leider kein großer Farbkontrast zwischen Stein und Gold.


 :gruebel:   MetGold   :alter:


wie schon gehabt (werde aber mal ein paar andere knipsen):
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 23, 2008, 20:12:28 Nachmittag
So,hier nun das etwa 7mm große Fundstück aus konglomeratisch verbackenem Brauneisenstein mit leicht und vor allem nur partiell vergoldeter Messingoberfläche.Das Teil löste sich  bei näherer Untersuchung allmählich in Krümel auf und wurde verworfen.     Gruß Jochen
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: MetGold am September 23, 2008, 20:55:03 Nachmittag
Hallo Jochen,

wieder ein Superfoto, aber die Fakten zu dem Stück sind zum  :crying: .


 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 23, 2008, 21:01:06 Nachmittag
Hello Peter,in diesem deinen Foto (wobei ich wieder neidlos deine unübertreffliche Fotografiertechnik bewundere)erkenne ich ein Musterbeispiel für die natürliche Goldkonzentration "im " Muttergestein.

Während der Um-bzw.Rekristallisation von ehemaligen Sedimenten fand eine räumliche Differentation der Grundmasse in unterscheidbare Kristallite unterschiedlicher Mineralien statt.Das Gold,durch Fluide und Wärme mobilisiert schiebt sich vor den wandernden Kristallisationsfronten in die sich mehr und mehr schließenden Spalte und umschließt stellenweise fertige Kristallbereiche wegen des herrschenden Verdrängungsdruckes.(Dieser Verdrängungseffekt vor Kristallisationsfronten wird auch beim Zonenschmelzen zur Reinigung von Halbleitermaterial technisch eingesetzt !)  Nach Erreichen dieses Zustandes legte die lange währende Verwitterung die umgebenden weicheren oder löslicheren anderen Kristallite wieder frei,bis du das riesige Schwein hattest solch ein hoch interessantes Belegstück zu finden wonach ich seit Jahren schon vergeblich suche!!

Ich hatte in letzter Zeit immer schweren,also letzten Pfannenrückstand mit nach Hause genommen um unter LIMI nach solchen Besonderheiten zu suchen,aber trotz Durchsicht einiger Milliönchen kleinster Kiesel ist mir bisher noch kein solcher Fisch an die Angel geraten.Aber das ist und bleibt mein Hauptaugenmerk bei der Goldsammelei.       Es grüßt  Jochen
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 23, 2008, 21:23:46 Nachmittag
Hallo Achgold!

Könnte es sich bei der "Schwarzfärbung der Goldpartikel" von Mellenbach um gebildetes Silbersulfid (auf den Goldpartikeln) in der Ätzlösung handeln?
Das Berggold bei Reichmansdorf sowie auch das Waschgold bei Sitzendorf (Schwarza) enthält ja ca. 5-6% Silber im mittel (der Silbergehalt ist aber u.U. unterschiedlich hoch)!!!
Im Kern des Goldpartikels ist es am unreinsten (höchste Fremdmetallkonzentration) und in den Randzonen des Goldpartikels tritt die höchste Goldkonzentration/am reinsten (Legierung Au/Ag+X1+X2) auf.

Ein kleines Pyritkorn+HNO3 ->Eisennitrat+H2S
H2S + Au/Ag (Goldpartikel) -> Au/Ag2S (schwarz)

schöne Grüsse von  :prostbier:
Achim

 

Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 23, 2008, 22:22:01 Nachmittag
Hallo Achgold!

Vielleicht ist es möglich diesen Schwarzfärbungsprozess der "Goldpartikel" wieder rückgängig zu machen/Experimentalversuch..........!

"Also eine Art Blei zu Ag-Gold-Umwandlung" :fluester:
 
Versuch: Kontaktkorrosion/ca. 15 min.
Geräte:Plastikschale, Becherglas (500 ml), Rührstab aus Glas, Elektroplatte, ev. Schutzbrille, Handschuhe!
Chemikalien: Aluminium-Folie, Soda (Xi).
Durchführung:In eine mit Alufolie ausgekleidete Schale wird mit ein schwarzes "Goldpartikel" so eingelegt, dass es Kontakt zur Folie hat. Anschließend wird heiße, konzentrierte Sodalösung zugegeben.

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
 
 
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Aurum am September 23, 2008, 22:30:58 Nachmittag
Hallo Achim ,

müsste dabei dann das Silber als schwarzer Schlamm ausfellen  :gruebel:

Bis dann Lutz  :winke: 
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 23, 2008, 22:38:33 Nachmittag
Hallo Lutz!

Dabei müsste wieder metallisches Silber/Au entstehen (wenn die Schwarzfärbung tatsächlich, Ihre Ursache, in der Bildung von Silbersulfid war)!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim



Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Aurum am September 23, 2008, 23:09:06 Nachmittag
Mir war doch so ,


mein Chemie Lehrer wäre stolz auf mich  :baetsch: ( aber ich hatte nur ein Jahr Chemie an der Schule  :lacher: )

Bis dann  Lutz  :winke:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 24, 2008, 13:14:08 Nachmittag
Hello Achim,zunächst zu deinem 21-Uhr-Beitrag:

Der Silbergehalt der Einzelflitter ist unterschiedlich und bei unseren Überlegungen sicher von erheblicher Bedeutung.Außerdem gab sich die Differenziertheit dieser von Stück zu Stück schwankenden Goldgehalte in einer breiteren Fächerung der Gold-Farbpalette zu erkennen.D.h.,die Flitter,die die Ätzung unbeschadet überstanden haben ,unterscheiden sich farblich auffällig und das eigentlich nur durch wenige Formunterschiede bestehende fast langweilige Einerlei der Waschgoldflitter hat sich dadurch interessant erweitert.

Aber Achim,Silbersulfid als schwarzfärbender Oberflächenbelag kann nicht im Spiel sein,da ich ja keine Schwefelsäure sondern Salpetersäure eingesetzt hatte;und dieser Säure widerstand sämtliches Flittergold.

Ich stelle mal zwei Bilder mit ein .Eines zeigt selbst unterschiedliche Goldfärbung an einem einzelnen Stück.

Das Zweite zeigt drei mit Nadel angepiekte kleine Teile,deren innerer Kern sowohl noch Goldpartien  als auch Unedelmetall zeigt das dritte Partikel besteht nur aus Unedelmetall.

Gruß Jochen
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 24, 2008, 17:57:10 Nachmittag
Hallo Achgold!

Jede starke Säure+Eisensulfid ergibt H2S-Bildung!
Das Eisensulfid kann sogar in den Metallanteilen (Ag etc.) in Spuren gelöst/oder daran anhaftend vorkommen!

Das untere Photo (Seite 1) sieht sehr interessant aus.
Möchtest Du den "Al-/Soda-Versuch" mal selbst durchführen? :gruebel:

schöne Grüsse von :winke:
Achim
 
 
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 24, 2008, 20:25:30 Nachmittag
Hello Achim,nun zu deinem Vorschlag des Rückgängigmachens der Schwarzverfärbung.

An Flitterkernen ,die wenigstens noch partiell aus Gold bestehen läßt sich in der Tat auf eine ähnliche Art wie dein Al-Sodaverfahren ein Wieder-Blank-mach -Effekt erreichen und zwar mit dem von Goldschmieden verwendeten Goldbad Fa.Delu Aku Minky GMbH Rheinbreitbach nach etwa 30 minutiger Glanzreinigung.Die schwarzen Niederschläge gehen in Lösung.Es werden auch die Unedelmetallanteile halbwegs blank erkennbar.Das Mittel arbeitet rein auf tensidischer Basis.
                                                                                                         Gruß Jochen


Ps.:Die Blankstellen an den Unedelmetallkernen sind nur mit dem Glasfaserpinsel leicht angebürstet und noch nicht "glanzgereinigt"
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 24, 2008, 21:22:49 Nachmittag
Hallo Achgold und Forenmitglieder!

Sehr interessante Bilder!
Um welches Metall handelt es sich, nach Eurer Meinung, bei den "Unedelmetallkernen" tatsächlich (Genese von Goldpartikel)? :gruebel:
 
schöne Grüsse von :winke:
Achim
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Jens ohne z am September 25, 2008, 01:35:10 Vormittag
Hallo Jochen,

ohne den Fred komplett gelesen zu haben - hast Du über diese Blei <-> Gold beziehung mal mit dem Christian Kreibich gesprochen? Ich meine, er fertigt ja nun öfters Ringe aus Schwarzagold an, und kann Dir über die Beschaffenheit/Verarbeitbarkeit der Legierung sicher auch einiges sagen.
Es gibt übrigens auch Analysen vom Schwarza-Gold: http://www.goldsuche-thueringen.de/goldsuche/bergbaugeschichte

Glück Auf!
Jens
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Jens ohne z am September 25, 2008, 02:23:40 Vormittag
... und hier

den Leuten dürfte das "Blei" auch nicht durch die Fingers gerutscht sein:

Zwahr, H. ;  Seyfarth, G. ;  Menges, A
Zum Nachweis von Amalgamen mittels Roentgendiffraktometrie (GADDS von AXS) in rezenten Flusssedimenten der Schwarza
Zeitschrift für Geologische Wissenschaften, Akademie - Verlag, Berlin, Bd. 25, no.5 - 6, S. 635 - 642 - 1997

Zwahr, H. ;  Ullrich, B.
Chemismus und Morphologie von Goldamalgamen aus Waschgoldproben der Schwarza.
Erzmetall, Jg. 52, Weinheim, S. 191 f. - 1999

Mehr zum Gold aus Thüringen hier (http://steinesammler.redio.de/montan_db/ausgabe.php?p=0&rubrik=0&sv=0&taz=30&search=gold)

Guts Nächtle
Jens
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 25, 2008, 17:46:49 Nachmittag
Hallo Jens!

Verstehe ich das richtig, meinst Du damit, es handelt sich u.U. um Quecksilber-Gold (Amalgam/Silberfarben)?

schöne Grüsse von  :winke:
Achim
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Jens ohne z am September 25, 2008, 18:01:16 Nachmittag
Hallo Achim,

Zitat
meinst Du damit, es handelt sich u.U. um Quecksilber-Gold (Amalgam/Silberfarben)
nein nein, das meine ich nicht. Ich denke halt nur, dass der Hasso Zwahr, wenn er denn schon Goldamalgame aus der Schwarza untersucht, ihm auch andere Schwermetalle aufgefallen sind ...  :nixweiss:
Ob es in den betreffenden Artikeln erwähnt wird kann ich erst sagen wenn ich sie habe (das wird aber noch eine Weile dauern). Aber Notitzen darüber wird er sicher haben.

Grüße 
Jens
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 25, 2008, 19:56:11 Nachmittag
Hallo Jens!

Das würde mich sehr interessieren, welche tatsächlichen Untersuchungsergebnisse (Hasso Zwahr) vorliegen. :super:

schöne Grüsse von :winke:
Achim

Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 25, 2008, 20:28:49 Nachmittag
Hallo Jens und Achgold!

Auf http://www.world-of-metallurgy.de/autoren/1999autor.epl fand ich den Einführungstext der entsprechenden wissenschaftlichen Arbeit:

Zwahr, Hasso; Ullrich, Bernd: Chemismus und Morphologie von Goldamalgamen aus Waschgoldproben der Schwarza

Leider ist die Arbeit im Internet nicht als pdf etc. vorhanden...........die wissenschaftlichen Ergebnisse würden mich schon sehr interessieren............
Achgold sicherlich auch............

schöne Grüsse von :winke:
Achim

 
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 26, 2008, 17:23:10 Nachmittag
Hello Jens, soeben habe ich deinen Rat befolgt und  mit Christian Kreibich über meine Beobachtung gesprochen.Er hatte beim Einschmelzen Solcher  Flitter eine in gleicher Richtung gehende Beobachtung gemacht.Nämlich die,daß die entstandene Legierung aller natürlicher Metallbeimengungen eine unerwartet hohe Härte aufwies und unter dem LIMI nadelige silbrige Gefügeinhomogenitäten sichtbar wurden ,die sich bei der Endpolitur auch noch dummerweise erhaben herauspolierten.Alles in allem---er vermutet wie auch ich ,partielle höhere Konzentrationen von Blei in Waschgoldflittern dieses Fundgebietes. Gruß Jochen
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Jens ohne z am September 26, 2008, 18:22:44 Nachmittag
Hallo Jochen,

Fein.  :super: dann wäre doch mal eine Analyse des Waschgoldes bzw. ein Bleinachweis angebracht! Eventuell hat ja der Herr Mineraloge die Möglichkeiten dies zu tun...  :einaugeblinzel:

Grüße
Jens
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 27, 2008, 21:17:20 Nachmittag
Hallo Achgold, Jens und Forenmitglieder!

Den Versuch von Achgold habe ich nun mit Goldkörnchen von Sitzendorf (Eigenfund) durchgeführt und bin über das Ergebnis erstaunt! Einfach Bilder anschauen!

Versuch 1:
Zuerst habe ich 12 Goldkörnchen in konz. Salpetersäure gegeben -> Ergebnis keine Reaktion!
Danach habe ich konz. Salzsäure hinzugeben (Königwasser) -> Ergebnis: 10 Goldkörnchen haben sich nach 3 Stunden vollständig aufgelöst, unter Bildung einer gelblichen Lösung!
Bei zwei Goldkörnchen wurde hingegen nur die äußere Oberfläche/Gold aufgelöst.  

1. Photo: 1) Ein Mineral 2) ein silberfarbenes Metall um das Mineral 3) hell goldfarbenenes Metall
2. Photo: Ein herausgeätztes entandenes silber-graues Metall

Versuch 2:
Das silber-graue Metall wurde bei 600°C erhitzt -> Quecksilberdampf entstand nicht; es blieb silber-grau!

Was könnte das für ein silberfarbenes Metall sein, was sogar Königswasser über 3 Stunden wiedersteht?
Wer hat eine Idee?
 
schöne Grüsse von :winke:
Achim 
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Jens ohne z am September 27, 2008, 22:58:14 Nachmittag
Hallo Achim,

interessant! WAS DAS für ein Metall ist kann man wohl so einfach nicht sagen.  :nixweiss:
Aber eventuell hilft eine der beiden Veröffentlichungen weiter:

Fischer, Karl Wilhelm
Edelmetalle in der Saale und ihrem Einzugsgebiet
Berlin, Geologie, 4/5, S.: 550 - 561 - 1966

Fischer, Karl Wilhelm
Silber, Gold und Platinmetalle in der Saale : Spektralanalytische Untersuchungen zur Geochemie der Edelmetalle
Jena, Univ., Diss. Umfang: 81 Bl. - 1951

Den Artikel aus der Zeitschrift "Geologie" habe ich schon bestellt, werde ihn dann digitalisieren und Dir zukommen lassen! Das kann aber noch ein Weilchen dauern da ich bis Mitte Oktober etwas Stress habe...
Von Platinfunden in der Schwarza habe ich schon öfters gehört - aber alles nur Hörensagen - Analysen dazu habe ich noch nie gesehen. Vorstellbar wäre es aber schon!

Glück Auf!
Jens
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Goldrausch am September 27, 2008, 23:07:19 Nachmittag
 Hallo  :j-gold:

Ich kenne nur ein Metall das allen Säuren widerstehen soll auch Königswasser nehmlich Tantal

http://de.wikipedia.org/wiki/Tantal

Gruß Lars
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Jens ohne z am September 27, 2008, 23:11:45 Nachmittag
noch eine Frage Achim: bei welcher Temperatur hast Du versucht die Flitter aufzulösen?
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Aurum am September 28, 2008, 09:31:07 Vormittag
Hallo alle ,

kleine Bemerkung am Rande , ich finde hier in Dssd auch öfter solches silberFlitter , dachte zuerst es könnte amalgam sein , aber ich bekomme die Dinger einfach nicht aus der Schüssel , aufgrund ihrer Grösse .
Des weiteren scheinen sie sich irgendwie am Pfannenboden fest zu klammern   :gruebel:
Ich fahre gleich noch an den Rhein , mal sehen ob ich heute eines findenkann und dann hier es unter das Mikroskop bekomme .

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 28, 2008, 13:35:17 Nachmittag
Hallo Achgold, Jens, Aurum und Forenmitglieder!

Jens, die Goldpartikel-Löse-Versuche wurden bei Raumtemperatur durchgeführt.

Aurum, wenn Du auch solche Partikel in Düsseldorf/Rhein gefunden hast, mach doch einfach mal eine Mikroskopaufnahme.
Das wäre ja sicherlich interessant!

schöne Grüsse von :winke:
Achim

Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 28, 2008, 14:00:31 Nachmittag
Hallo!
 
Ich habe die durch den Versuch erhaltenen silbernen Kernmaterial-Partikel (Ausgangsmaterial Gold-Partikel/Sitzendorf + Königswasser) nun weiter untersucht:

1. Versuch:
Eine Probe habe ich mit Na2S versetzt -> Es tritt Schwarzfärbung ein!

Bei folgenden Goldlegierungen/Einzelmetallen tritt folgende Farbreaktion mit Na2S (nach Literatur) ein:

Elektrum (Au/Ag) schwarz Aurostibit AuSb (orange) AuPb (schwarz) Calaverit (Te) metallisch/braun AuSn brauner Niederschlag

Folglich könnte es sich nach diesem 1. Versuch u.U um entweder Elektrum (Au, Ag) oder um eine Pb-Goldverbindung handeln (1.jpg ist silbernes Kernmaterial/Ausgangsmaterial für diesen Na2S-Versuch).

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 28, 2008, 14:21:28 Nachmittag
2. Versuch:

Probe wird mit konz. Salpetersäure versetzt:
Silberfarbenes Kernmaterial wechselt Farbe von Silberfarben nach Goldfarben mit schwarzen Anhaftungen; ein Teil des Materials geht in Lösung!

3. Versuch:
Probe wird mit konz. Salzsäure versetzt:
Silberfarbenes Kernmaterial wechselt die Farbe nicht, zeigt Oberflächlich eine weisse sehr dünne Schicht.

-> Fazit: Es ist u.U. Elektrum (Ag-Au-Verbindung) oder ein Hunchunit (Pb-Au-Verbindung) möglich!

Photo HCl-Versuch:

schöne Grüsse von :winke:
Achim





Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 28, 2008, 18:10:26 Nachmittag
4. Versuch:

Der mit Na2S behandelte Flitter wurde mit heisser Soda/Al behandelt -> die Schwarzfärbung (Ag2S) wurde entfernt; wieder goldfarben!!!
Fazit: Bleisulfid ist nicht in Probe; es ist Ag2S!!



Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 28, 2008, 18:32:21 Nachmittag
Hallo Forenmitglieder (Jens, Aurum, Achgold)!

Endlich ist es soweit:
Analysenergebnis des silbernen Metalls das bei der Behandlung mit Königswasser von Goldpartikeln (Sitzendorf/Schwarza) zu Tage tritt:


Küstelit eine Gold/Silberlegierung mit einem Silberanteil von mehr als 50% + eine sehr sehr geringe Menge Tellur (Sylvanit) :wow:

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim Faforke
28.09.2008

 
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Aurum am September 28, 2008, 18:39:03 Nachmittag
Hallo Achim ,


tolles Ergebnis , aber wie bist du dazu gekommen  :gruebel:
Sorry aber die Frage musste ich einfach stellen .

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 28, 2008, 18:55:59 Nachmittag
Hallo Aurum!

Durch die Versuchsergebnisse der unterschiedlichen Säurebehandlungen (Königswasser, Salzsäure, Salpetersäure), Na2S-Fällungsversuche (jede Verbindung zeigt u.U. unterschiedliche Sulfidfarben), Al/Soda-Versuch, Schmelzversuch, visuelle Beobachungen von nadelförmigen Strukturen unter dem Mikroskop (leichte bläuliche Färbung/Te/Säurebehandlung).

Wenn man es genau nimmt ist jedes Goldkorn wie ein Überraschungsei das in der Hülle hauptsächlich aus Gold besteht u.U. im Kern jedoch aus weiteren "unedleren" Metallen besten kann.
Also der eigentlichen Goldanreicherung/Endstehung am ursprünglichsten entspricht.
Auffällig auch beim Bild 2.jpg die nadelförmigen Strukturen die auf Tellur (Sylvanit/nur sehr sehr geringe Menge) zurückzuführen sind (nadelige Gefügeinhomogenitäten).   

schöne Grüsse von :winke:
Achim   
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Aurum am September 28, 2008, 19:05:50 Nachmittag
Hallo Achim ,

Logich und schlüssig  :super: Sorry aber in Chemi hatte ich nur ein Jahr und deshalb konnte ich deine Analyse nicht nachvollziehen  :weissefahne:
Aber ich habe noch was anderes Gelernt , ich werde meine Rheingold Flitter in keiner weise mit Säure behandeln , da könnte ich ja eine echt böse Überraschung erleben  :peinlich:
Obwohl so ein oder Zwei Flitter würde ich doch schon hergeben um mal zu wissen was da so alles drin ist  :gruebel:

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 28, 2008, 19:55:24 Nachmittag
Hello Achim,zunächst möchte ich meiner Freude Ausdruck verleihen ,daß doch endlich mal in dieser Runde jemand so interessiert ist ,den Versuch der Goldflitteranätzung zu wiederholen um dabei eigene Beobachtungen machen zu können.

Zu deinem Bild 2 mit dem silberfarbenen Flitterkern möchte ich folgendes zu bedenken anregen:Könnte es sein, daß es sich bei diesem Kern nicht einfach um ganz profanes Silber handeln könnte?

Begründung:Nachdem die Königswasserätzung die Gold -Oberflächenschicht weggelöst hat(Grünfärbung der Lösung) ist  nun der Silberkern der Säuremischung HNO3 /HCl ausgesetzt.Dabei wird durch den Chlorgehalt das zunächst auf dem Silber gebildete Silbernitrat zur weisen Silberchloridschicht umgebildet,die den weiteren Zugriff der Säure unterbindet ,denn Silbernitrat ist in beiden Säuren sowie deren Mischungen unlöslich.Das Foto zeigt auch ganz deutlich das weise Silbernitrat auf der erhaltenen Oberfläche.

Der chemische Beweis für diese Vermutung wäre so zu erbringen:Mit allerfeinstem Schleifmittel bzw.etwas Poliermittel zwischen Daumen und Zeigefinger und dazwischen den Flitter praktiziert, die Silberchloritschicht mechanisch zumindest partiell etwas aufreißen.Dann den Flitter mit einem Tropfen Salpetersäure umhüllen.Wenn jetzt die restlose Auflösung erfolgt lag wirklich Silber vor.

                                                                                                                            meint doch allen Ernstes    Jochen
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Aurum am September 28, 2008, 20:28:32 Nachmittag
Hallo Jochen ,

hier mal der Chemische Laie , kann die Grünfärbung der Säure nicht auf Kupfer im Material hindeuten  :gruebel:

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 28, 2008, 20:40:23 Nachmittag
Hallo Jochen!

Bei einem silberfarbene Metall-Körnchen habe ich bereits konzentrierte Salpetersäure geprüft. Dabei wechselt die Metall-Farbe von Silberfarben auf Gelb-Gold + etwas grünlich (metallisch) -> Ag/Au-Mischung.
Meine HNO3-Säurelösung ist danach gelblich (Metall-Löseprozeß).
In konzentrierten Salzsäure war das silberfarbene Metall-Körnchen hingegen unlöslich (Bildung einer dünnen AgCl2-weissen Schutzschicht/Passivierung der Oberfläche).

Die Zusammensetzung der Silberlegierungen dürfte sicherlich starken natürlichen Schwankungen unterliegen (was das Löseverhalten zu HNO3) stark beinflussen dürfte.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, das auch reines Silber oder auch Silber-Kupfer mit Gold (Metall-Legierungsmischungen) vorkommt!

Sind Dir bisher Sylvanit-Mineralien (Tellur-Silber-Gold) an der Schwarza (Thüringer Schiefergebirge) schon einmal aufgefallen?

schöne Grüsse von :winke:
Achim Faforke
      
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 28, 2008, 20:41:05 Nachmittag
Hello Lutz,ja die Grünfärbung der Salpetersäure deutet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Kupferlösungsanteile,aber die mitunter nur in Nuancen hellere gelbe Farbe bei Goldanteilen im Königswasser wird durch die durch allgemeine Goldanalysen bestätigten jede Menge anderer Begleitmetalle auch  in Richtung grün verschoben.
                                                                                                                                                                    Gruß Jochen
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 29, 2008, 20:10:41 Nachmittag
Hallo Jens, Lutz, Jochen und Forenmitglieder!

Ich habe noch einen Ätzversuch (Königswasser/bei Raumtemperatur) mit 12 weiteren Goldkörnchen von Sitzendorf/Schwarza durchgeführt.
10 Stück haben sich dabei vollständig aufgelöst, 1 Stück wurden vollständig silberfarben und eines (Ausgangsfarbe mehr rötlich-gelb/eigentlich Auricuprid) zeigte bald silberfarbene ziemlich helle Perlen, die mit Königswasser (bei Raumtemperatur) sich nicht weiter auflösen liesen (6 Stunden)!! Erst mit heissem Königswasser trat wieder ein Löseprozess der silbernen hellen Perlen ein!
-> Es handelt sich nach meiner Ansicht um Platin (siehe Photo).
Was meint Ihr dazu? :wow:

Es treten somit unterschiedliche Legierungen mit Gold an der Schwarza/Sitzendorf auf:
Nachgewiesen wurde Auricuprid, Elektrum, Küstelit und Spuren von Sylvanit sowie Platin in perlenähnlicher Form auf Gold "aufgewachsen" , alle jedoch unter einem Schutzmantel aus Gold umhüllt und somit eigentlich nicht direkt zu erkennen! 
Nur durch Königswasseranätzung liesen sich diese sehr unterschiedlichen Goldmineralien aus dem Waschgold/Sitzendorf herauspräparieren.

schöne Grüsse von :winke:
Achim Faforke
29.09.2008
 
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Achgold am September 30, 2008, 18:03:29 Nachmittag
Hello Achim,alte Goldanalysen belegen ja auch die Anteile von jede Menge Begleitmetallen der Schwarza-Goldflitter,aber daß eine so starke durch Anätzung nachweisbare Differenzierung in das Volumen gehend vorliegt ,ist durch diese Ätzversuche wohl erstmalig erkannt worden.

Jedenfalls hat sich für mich,wenn ich auch nicht die Möglichkeit habe,hochauflösende qualitative Untersuchungen zu führen,bei der Betrachtung der Goldpartikel gewissermaßen eine vierte Dimension erschlossen,denn außer den legierungsmäßig verursachten Effekten hat die Anätzung schon so manches Mineralkorn einer visuellen Beobachtung zugänglich gemacht.

                                                                                                                                                                                                                             Viele Grüße Jochen
Titel: Re: Achgolds Gold-zu Blei-Umwandlung
Beitrag von: Hungriger Wolf am Oktober 02, 2008, 20:14:18 Nachmittag
Hallo Achgold!

Für mich waren die Untersuchungsergebnisse, absolut verblüffend, und unheimlich spannend. Das hat mir rießigen Spass gemacht, die dritte Dimension, also in die Goldkörnchen auch hineinschauen zu können!  
Die Goldmineralien und vorkommenden Metalle/Verbindungen (aus der Natur/Thüringer Schiefergebirge/Schwarza) sind noch interessanter als ich bisher vermutet hatte! :super: :super:    

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim