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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: MarkV am September 23, 2008, 07:55:42 Vormittag

Titel: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: MarkV am September 23, 2008, 07:55:42 Vormittag
Hallo,
der Mainzer Forscher Gerhard Schmidt behauptet, dass das gesamte Gold in der Erdkruste von Meteoriten stammt.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,579630,00.html

Metgold wusste es wahrscheinlich schon immer  :prostbier:

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: MetGold am September 23, 2008, 09:06:38 Vormittag
Hallo Mark,

jo, deshalb sammle ich ja auch Meteorite !  :einaugeblinzel:


 :winken:   MetGold   :alter:


 :fluester: meine "Goldmeteorite"(primärer Herkunftsort: Urnebel), teilweise mit herrlichen Regmaglypten :
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Aurum am September 23, 2008, 09:32:41 Vormittag
Morgen Mark ,

ich glaube dem nicht Meteoriten aus dem Bereich Venus Merkur  :gruebel:
Warum wir die hier auf erden nicht finden haben wir doch schon mal im Forum besprochen , und die dann als Lieferanten an zu führen halte ich für sehr fragwürdig .
Einschlag der kleinen Brocken , sollen ja nur so um die 20 KM Durchmesser haben , 30 Millionen Jahre nach der Krustenbildung , schön und gut aber wie Tief wären die bei der Größe in den Erdboden gerauscht , und was würden wir heute noch von denen sehen  :gruebel:
Wenn ich nun an Yukatan denke , von dem sehen wir Oberflächlich betrachtet erstmal nichts , den erkennt man erst durch Messungen und  u.s.w.
Auch die These das das Gold mit einem  Zusammenstoß von Erde und ????? zu unsgekommen ist wage ich zu bezweifeln , nicht das es den Zusammenstoß gegeben hat das Steht Fest den der Mond ist das Ergebnis , aber von Gold auf dem Mond habe ich noch nichts gehört und auch bei Zugegeben nicht sehr intensiver suche nichts im Netz gefunden .
Doch wenn so das Gold zu unsgekommen wäre müsste es auch auf dem Mond vorhanden sein .
Ich stehe der Sache sehr Skeptisch gegenüber  :imsorry:
Auch wäre das Gold der Meteoriten durch die Kontinental Drift wahrscheinlich längst unter dem Meeresboden Verschwunden .

Bis dann Lutz  
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: lithoraptor am September 23, 2008, 10:06:00 Vormittag
Moin Sammlers,

hier mal meine zwei Cents:

Mal aus einem gaaaaanz anderen Blickwinkel betrachtet: Gibt es denn überhaupt etwas an auf diesem Planeten, was nicht mit einem Meteoriten hier her kam? Wenn man sich mal überlegt, dass sich die inneren (also steinigen Planeten) bei der Bildung des Sonnensystem aus vielen kleinen Bruchstücken akkumuliert haben, dann gilt so eine Aussage doch für jedes Element...
Sicher ist doch nur, dass sich kein Element auf der Erde selbst gebildet haben kann (die schweren ab Eisen schon mal überhaupt nicht), denn die Energie hier reicht ja (zum Glück  :lacher:) nicht zur Kernfusion.
Die Frage, die man sich hier stellen muss ist doch also nur wann und aus welcher Richtung das Au gekommen ist. Warum sollte sich Gold (in den geringen Mengen, wie es in irdischen Gesteinen vorkommt) nicht schon seit der Planetenbildung hier geben?

Zum Thema Kontinentaldrift noch eine Überlegung: Auch Gesteine und deren Minerale, die an den Plattenrändern subduziert werden, können wieder das Licht an der Oberfläche erblicken. Da das aufgeschmolzene Gestein der abtauchenden Kruste (selbst, wenn es sich um ozeanische Kruste handelt) im vulkanischen Bogen hinter der Subduktionszone wieder nach oben intrudieren kann (natürlich entsprechend umgewandelt).
Man muss sich immer vergegenwärtigen, dass sich die Gesteine in einem Kreislauf befinden und somit die gesamte Lithosphäre. Natürlich sinken die schwereren Elemente dabei tendenziell ab. Es gibt aber auch Prozesse, die diese wieder an die (oder in die Nähe der) Oberfläche bringen können.

Wenn man mal konsequent weiter denkt, dann sind viele entsprechende Bödenschätze recht schwer z.B. auch das Uran (gibt es zum Beispiel, wie Gold auch, in sedimentären Lägerstätten).

Tirilö!

Ingo
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Peter5 am September 23, 2008, 17:47:04 Nachmittag
Hallo ..

schaut mal bitte hier, was ich vor einiger Zeit zu diesem Thema geschrieben hatte .. :smile:

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=2701.0

Also für mich trifft das ganz klar zu!  :smile:.. ähnliche Theorien, dass das Gold z.B. über Kometen und Asteroiden hier auf der Erde "verteilt" wurde, vertrat nicht nur ich bereits Jahre zuvor .. :smile:

Mit einer "einfachen" hydrothermalen Enstehung des Berggoldes (primäres Au) ist es nämlich nicht getan, finde ich! Natürlich könnte ich jetzt viel erzählen über Erze, die sich in der Zementationszone absetzen, d.h. sich in Höhe des Grundwasserspiegels bilden (wie z.B. Cu-Erze), etc. etc.. aber das betrifft ja nur Vorgänge, die hier auf der Erde stattfinden!! ..das erklärt mitnichten die tatsächliche Entstehung von Gold auf der Erde! Die Entstehung der meisten Erze kann man allerdings auf rein irdische Bildungsbedingungen (wie z.B. bei den Cu-Erzen) zurückführen - nicht so beim Gold! Soviel zum Thema "anorganische Chemie"!

Andere Geschichte (hier: "organische Chemie / Biochemie betreffend").. aber trotzdem ...

..  befasst Euch überhaupt mal bitte mit dem Begriff Panspermie.. auch interessant .. :smile:

http://de.wikipedia.org/wiki/Panspermie

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 23, 2008, 20:28:02 Nachmittag
Hallo Peter5 und Forenmitglieder!

Das ist eine sehr interessante Überlegung! :super:

Ich denke, man sollte zusätzlich berücksichtigen, dass es nicht nur die spektakulären grossen Meteoriteinschläge auf der Erde gibt, sondern vielmehr, auch ständig sehr sehr kleine Mikrometeoriten auf die Erde einwirken.  
Bei 10000 Tonnen pro Tag Mikrometeoritenniederschlag auf die Erde, kommen bei 500 Millionen Jahre, schon 1825000000000000000 Tonnen Meteoritenstaub zusammen.

Bei einem mittleren Goldgehalt von „geschätzt“ 1 mg Au/Tonne Meteoritenstaub würde dies eine Goldmenge von 1825000 Tonnen entsprechen (ich hoffe ich habe mich nicht verrechnet)!
Über das mathematische Rechenergebnis meiner theoretischen Überlegung bin ich selbst überrascht.........
Was ist Eure Meinung dazu......... :gruebel:

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim 

 
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: lithoraptor am September 23, 2008, 21:49:12 Nachmittag
Hallo Leute!

Möchte mich noch mal kurz zu Worte melden, nur für den Fall, dass ich mich mal wieder unklar ausgedrückt habe: Die primäre Entstehung von Gold als Element ist zu keinem Zeitpunkt (in der Vergangenheit oder in der Zukunft) auf der Erde möglich bzw. möglich gewesen. Gold entsteht nicht auf der Erde.
Die Bildung von Au-Lagerstätten geht immer auf die Ausscheidung bereits vorhandener Atome bzw. Ionen aus einer Lösung etc. zurück oder auf die Aufarbeitung und anschliessende Sedimentation eines auf diese Weise "geimpften" Gesteins. Das Gold war also schon da, lag aber eben nicht in metallischer Form vor (ähnlich wie Salz, welches man aus dem Meerwasser gewinnt und sich dann aufs Ei streut; auch im Meerwasser ist übrigens Gold enthalten). Diese "Bildungsvorgänge" sind aber etwas gänzlich anderes als die Synthese von Gold durch Kernfusion in Neutronensternen. Hier wird durch die Verschmelzung von anderen leichteren Atomen ein schwereres Au-Atom geschaffen, das vorher nicht existent war. Wichtig ist, dass wir diese Prozesse nicht durcheinander würfeln.  :dizzy:

Wenn wir uns nun also die Frage stellen, ob kosmisch generiertes Gold noch heute auf die Erde gelangt, dann heisst die Antwort ganz klar "JA", genauso, wie es all die anderen Elemente im kosmischen Staub oder unseren Sammelobjekten auch tun. Dieser Vorgang läuft aber eben schon seit dem Anfang des Sonnensystems; genauso, wie bei allen anderen Elementen auch. Den auf Erden werden ja keine Elemente gebildet...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: H5P6 am September 24, 2008, 10:06:04 Vormittag
Hallo, :winke:

ich habe vor kurzen gelesen,daß durch äußeren Zuwachs sich der Erddurchmesser je 1 Millionen Jahre,um 1 Millimeter vergrößert. :fluester: :wow:

Gruß Jürgrn :smile:
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: ironmet am September 25, 2008, 07:31:56 Vormittag
Hallo Leute,

hier aktuell zum Thema noch ein Bericht dazu.

http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/24092008164640.shtml

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Aurum am September 27, 2008, 07:42:15 Vormittag
Hallo Mirko ,

weist du was ich daran komich finde ,  :gruebel: da wird über die auffallende ähnliche Zusammensetzung von Meteoriten und Erde geschrieben , für mich ist das aber gar nicht so ungewöhnlich.
Meteoriten und auch die Erde entstanden aus der selben Staubscheibe , warum sollte es da grosse Abweichunungen geben  :nixweiss:

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: MarkV am September 27, 2008, 09:47:18 Vormittag
Meteoriten und auch die Erde entstanden aus der selben Staubscheibe , warum sollte es da grosse Abweichunungen geben  :nixweiss:

Hallo Lutz,
weil die Erde zunächst glutflüssig war. Dabei haben sich die Elemente nach ihrem Gewicht geordnet, also die schweren wie z.B. Eisen im Kern und die leichten an der Oberfläche.  Danach ist die Kruste erstarrt und diese Kruste enthält fast kein Eisen mehr.  Daher ist die Zusammensetzung der Gesteine an der Erdoberfläche auch ganz anders als die von Chondriten, die nie eine Differenzierung durch Verflüssigung erfahren haben.

Die Forscher meinen nun, dass nach Ausbildung der festen Kruste noch viele grosse Eisenmeteorite eingeschlagen sind und so das Gold in die Erdkruste eingebracht haben. Ohne diese Einschläge würde Gold nur im Erdkern vorkommen.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 27, 2008, 10:34:55 Vormittag
Hallo Forenmitglieder!

Bei dem sammeln von Mikro-Meteoriten (magnetische Mikro-Partikel) ist mir aufgefallen, das diese nicht gleichmässig verteilt aufzufinden sind. Besonders selten fand ich diese in flachen Bereichen, jedoch weit aus häufiger an Prallflächen (wie Hauswände; Felshänge). Dabei dürften, "theoretische Annahme" auch Konzentrationsprozesse des Meteoritenstaubs bzw. enthaltenen Goldanteils bereits auftreten.

Wenn man sich das einen Schritt weiter überlegt..................

1) Einwirkung von Meteoriten und Mikrometeoriten auf die Erde mit Eisen+Siliciumdioxid+Spurenelemente (wie Gold)
2) Ablagerung von Mikrometeoriten ungleichmässig auf der Erde (besonders jedoch an Prallflächen, wie Felswände, Berge und natürlich auch dann in Flussablagerungen in bestimmten Bereichen (Senken) über Jahrmillionen.
3) Weitere Anreicherung von Gold durch physikalische und chemische Anreicherungsprozesse wie Hydrothermale Prozesse, Erdvulkanismus etc.  -> Bildung von Goldpartikel

Was meint Ihr dazu?

schöne Grüsse von :winke:
Achim     
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: MarkV am September 27, 2008, 11:51:19 Vormittag
Hallo,
Zitat Wikipedia:
"Eine große Zahl von Meteoriten mit einer Gesamtmasse von etwa 40 Tonnen dringt täglich in die Atmosphäre ein – die meisten davon sind Mikrometeorite: In Deutschland fallen beispielsweise jährlich nur zwei Meteoriten von etwa Faustgröße. Etwa 20.000 Meteoriten mit einer Masse von mehr als 100 Gramm erreichen pro Jahr die Erdoberfläche, wobei die meisten kaum größer als Kieselsteine sind."

Ich glaube die Sache mit den Tonnen von Mikrometeoriten, die täglich auf die Erde niedergehen, ist ein moderner Mythos. Wenn ein Sandkorngrosses Teilchen in die Erdatmosphäre eindringt, dann gibt das schon eine kleine Sternschnuppe. Was soll denn nach dem Atmosphärendurchgang davon noch übrig bleiben? Dass kann doch höchstens auf atomarer oder molekularer Ebene nachweisbar sein? Wie gross ist der kleinste Meteorit, der je gefunden wurde? Muss nicht ein Meteoride eine gewisse Mindestgrösse haben, damit überhaupt etwas zum Boden gelangt, was noch im Mikroskop sichtbar ist? Ich behaupte, es gibt keine Mikrometeorite, die man auf der Erde mit dem Lichtmikroskop finden könnte. Wenn wirklich Milliarden von Kleinstpartikeln täglich auf die Erde prasseln, der Weltraum also mit diesen Teilchen dicht gefüllt ist, dann würde doch niemand einen Weltraumspaziergang wagen und unsere Satelliten wären längst kaputt.

Ich glaube man hat hier einfach von den grossen auf kleinere Teilchen hochgerechnet, ohne die kleineren Teilchen selbst je genau beobachtet zu haben. Es muss nicht zwingend so sein, dass man um so mehr Sternschnuppen beobachten kann, je lichtempfindlicher die Kamera ist. Es kann sein, dass ein Sternschnuppenschwarm fast ausschliesslich aus grossen Teilchen besteht und sich die Anzahl der Sternschnuppen nicht verdoppelt, wenn man eine doppelt so lichtstarke Kamera verwendet.

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Populationsindex

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 27, 2008, 12:10:47 Nachmittag
Hallo Mark!

Im Buch "Field Guide to Meteors and Meteorites" von O. Richard Norton und Lawrence A. Chitwood wird in einem Kapital Mikrometeoriten ausführlicher Beschrieben (Chapter one/Interplanetary Dust and Meteors).
Die in dem Buch gemachten Aussagen zu IDP (Mikrometeoriten) scheinen mir eigentlich schlüssig zu sein.
Sind Sie nicht richtig? Grund!?

Das alle auf die Erde einwirkenden Mikrometeoriten vom Sonnenwind wieder ins All transportiert werden sollten, scheint mir eigentlich unlogisch.

Meine gefundenen "Mikrometeoriten" (magnetische Partikel) zeigen jedenfalls eine visuell vergleichbare Übereinstimmung zu den Originalphotos von Seite 11 und Seite 12 (Photo NASA und University of Washington) [Mikrometeorite].

Mit freundlichen Grüssen :winke:
Achim
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: pallasit am September 27, 2008, 12:33:15 Nachmittag
Hallo Achim,

Meine gefundenen "Mikrometeoriten" (magnetische Partikel) zeigen jedenfalls eine visuell vergleichbare Übereinstimmung zu den Originalphotos von Seite 11 und Seite 12 (Photo NASA und University of Washington) [Mikrometeorite].

Die Partikel auf den von dir zitierten Bilder sind sehr klein. Es handelt sich um Aufnahmen eines Elektronenmikroskops. Hast du solche Aufnahmen von deinen Partikeln.

Mit welchen Methoden hast du deine "Mikrometeoriten" denn gefunden? Diese Teile werde nicht ohne Grund sehr Aufwändig in großen Höhen und in Tiefseesedimenten gesucht.

Grüsse Willi  :prostbier:

Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 27, 2008, 13:57:23 Nachmittag
Hallo Willi!

Ich habe ein normales Mikroskop (kein Elektronenmikroskop)!
Die Suchmethode nach Mikrometeoriten ist gemäss dem entsprechenden Artikel aus der Zeitschrift 'Astronomie und Raumfahrt' (Heft 3/1977), zusätzlich jedoch, werden nur die magnetischen enthaltenen Partikel isoliert!

schöne Grüsse von :winke:
Achim
 
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: MarkV am September 27, 2008, 14:41:45 Nachmittag
Hallo,
hier ist noch so eine Statistik. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sternschnuppe

Bezeichnung                                       Durchmesser                Gewicht                         Gesamtmasse pro Tag

Feuerkugeln, Bolide                           größer als 10 mm       mehr als 2 g                 1 t
Sternschnuppen (-4mag bis +6mag)     1 mm bis 10 mm      2 mg bis 2 g                   5 t
Teleskopische Meteore                           0,1 mm bis 1 mm          0,002 mg bis 2 mg        20 t
Mikrometeore                                       kleiner als 0,1 mm         weniger als 0,002 mg    1000 t bis 10.000 t

Danach gibt es enorm viel mehr Mikrometeore als alle anderen Meteore. 1mg besteht bei 0.002mg Gewicht pro Stück aus 500 Mikrometeoriden. 1g also aus 500.000 Teilchen. Für 5000 Tonnen braucht man 2500000000000000 Stück. Das macht bei 510.000.000 km^2 Erdoberfläche pro Tag 4901960 Meteoride zu je 0.002mg pro km^2. Ich bin da sehr skeptisch, ob das überhaupt so ist. Sagen wir die ISS hat eine Fläche von 100x100m, dann bekommt sie pro Tag im Schnitt 49019 Treffer von Mikrometeoriden a 0.002mg. Kommt mir etwas viel vor. Aber gut, es wird sich sicherlich schon mal jemand die Mühe gemacht haben, die Einschläge auf einen Satelliten zu zählen.
Auch so ein 50x50cm Meteoride müsste im All ziemlich stark "gesandstrahlt" werden, wenn er seit der Abtrennung vom Mutterkörper einige Millionen Jahre unterwegs ist, bis er auf der Erde als Meteorit gefunden wird. Wurden an Meteoriten schon Anzeichen von Space Weathering (Weltraumverwitterung) gefunden?

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Mettmann am September 27, 2008, 15:18:36 Nachmittag
Nu warum nicht?
Die ganze Ekliptikebene ist voll mit dem Staub,
wie man ja am Zodiakallicht sehr schön sehen kann,
wenn man einen dunklen Himmlel hat und die Ekliptik bei den Dämmerungen möglichst steil den Horizont schneidet.

http://robertnufer.ch/04_licht_und_farbe/zodiakallicht/zodiakallicht_20060329_libyen.jpg

Na, was der Hungrige Wolf da so glaubt sammeln zu können, das sind irdische Feinstäube.
War in den 70ern halt Mode, zu glauben, man könne das Zeug einfach so sammeln.
Woher das kam - ich weiß es nicht.

Am Besten er schaut mal in den neuen Norton, wo gleich zu Beginn ein paar Seiten diesen Partikeln gewidmet sind.
(und wo eine Überschrift lautet: Collecting Interplanetary Dust Particles - No Job for an Amateur)

 :prostbier:
Martin
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 27, 2008, 15:47:43 Nachmittag
Hallo Martin!

Das untere Photo stammt von einem gefundenen 1 mm-Partikel der magnetisch ist (Oberfläche abgeschliffen).
Fundort: Löwenstein
Mikro-Meteorit Ja/Nein?
Eisen Ja/Nein
Spurenelemente wie Au möglich?

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: lithoraptor am September 27, 2008, 21:36:12 Nachmittag
Guten Abend!

Ich denke auch, dass es wesentlich komplizierter ist Mikromets zu gewinnen, als man so den Eindruck hat. Grundlegend muss mann hierbei eben möglichst alles terrestrische ausschließen und dat ist eben nicht einfach bzw. simpel gemacht.

Aber kommen wir doch eben noch mal auf das Thema zurück...

weil die Erde zunächst glutflüssig war. Dabei haben sich die Elemente nach ihrem Gewicht geordnet, also die schweren wie z.B. Eisen im Kern und die leichten an der Oberfläche.  Danach ist die Kruste erstarrt und diese Kruste enthält fast kein Eisen mehr.  Daher ist die Zusammensetzung der Gesteine an der Erdoberfläche auch ganz anders als die von Chondriten, die nie eine Differenzierung durch Verflüssigung erfahren haben.

Genau hier liegt doch der Hund begraben: Wenn sich durch Differnziatiosprozesse ALLE schweren Elemente (also auch Eisen und Gold) +/- im Erdkern gesammelt haben, dann ist doch eigentlich davon auszugehen, dass sich beinahe jede, auf diesem Planeten, vorkommende Lagerstätte von Eisen, Nickel, Kupfer, Gold, Silber, Platin etc. auf extraterrestrische Lieferanten zurückführen lassen müßte oder nicht? Habt ihre euch mal überlegt wieviel Eisen (bzw. Stahl) jedes Jahr produziert werden. Ich kann mir schwer vorstellen, dass all das Fe in den letzen 4,5 Mrd. Jahren rein mit Meteoriten, kosmischen Staub und von mir aus auch noch mit Kometen eingetragen werden konnte. Meiner persönlichen Meinung nach reicht die Zeit für den Eintrag und die Bildung der heutigen Lagerstätten allein nicht aus. Ich denke da spielen sicher noch eine ganze Reihe von Prozessen eine Rolle, die Material aus dem unteren Mantel (oder Mantel/Kern-Bereich) an die Oberfläche bringen. Man darf nicht vergessen, dass Mutter Natur nie 100%ig rein arbeitet (also auch nicht bei den Prozessen der Differenziation).
Grundsätzlich wird sicher kosmuischer Material im Bereich mehrerer Tonnen pro Jahr/Tag (was auch immer) eingetragen, und darunter auch Eisen, Nickel und GOLD, aber ich möchte mich massiv gegen die Vorstellung wehren, dass man die Lagerstätten auf der Erde alles durch meteoritischen Eintrag erklärt.

Fakt ist doch nun mal, dass primäre Goldvorkommen (nicht die sedimentärer Art) an besondere Gesteine (meist sehr alte Kristalline) geknüpft sind. Da wir doch gelernt haben, dass es einem Meteoriten, einem Staubpartikel aus dem All oder einem Kometen (wenn man es glauben möchte) völlig egal ist, wo er auf der Erde einschlägt, dann sollte man doch überall auf gleich altem irdischen Boden auch so +/- die gleichen Au- bzw. Fe-Konzentrationen messen; vollig egal, ob der Berg nun aus Kalk, aus Granit, aus Serpentinit, Marmor oder sonst was besteht... Das ist aber anscheinend nicht der Fall. So ist dieses doch ein hartes Indiez gegen eine solche Theorie!  :ehefrau:

Ich denke mir gerade so im Kopf, dass man mal berücksichtigen sollte, dass Meteorite und Impakte im Moment sehr "en vogue" sind uns sich für entsprechende (Forschungs-)Projekte viel Knete einwerben läßt. Man betrachte mal die ganze Chiemgau-Geschichte....

War eben nur so ein Gedanke, den Rest überlasse ich euren pfiffigen Köpfen...... :winke:

Tirilö!

Ingo
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Andreas Gren am September 28, 2008, 00:06:05 Vormittag
Hallo, :winke:

ich habe vor kurzen gelesen,daß durch äußeren Zuwachs sich der Erddurchmesser je 1 Millionen Jahre,um 1 Millimeter vergrößert. :fluester: :wow:

Gruß Jürgrn :smile:

Dem gegenüber steht aber der atomare Zerfall, der irgendwann in He(lium) endet , welches sich dann in den oberen Atmosphären Schichten für Immer verabschiedet, soweit ich informiert bin hält sich das mit dem Zuwax an kosmischen Einbringseln schon seit langem die Waage.

Andi
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: lithoraptor am September 28, 2008, 00:25:50 Vormittag
Hallo Andi!
Dem gegenüber steht aber der atomare Zerfall, der irgendwann in He(lium) endet , welches sich dann in den oberen Atmosphären Schichten für Immer verabschiedet, soweit ich informiert bin hält sich das mit dem Zuwax an kosmischen Einbringseln schon seit langem die Waage.

Muss ein Material nicht radioaktiv (also instabil) sein und Kernbausteine von sich "werfen" damit es zerfallen kann? Ist doch nicht jeder Kern instabil, oder doch?   :nixweiss:
Shit, hätte in Physik einfach besser aufpassen müssen...  :einaugeblinzel:

Tirilö!

Ingo
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: Mettmann am September 28, 2008, 01:42:43 Vormittag
Auch hübsch:
http://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/0708/0708.4276.pdf

Ähm, Hungriger Wolf, ich glaub Du hast da was mißverstanden.
Mikrometeorite, das sind Partikel, die sich nicht im Millimeterbereich abspielen, sondern die ein paar Dutzend Mikrometer (tausendstel mm) μm groß sind.
Titel: Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
Beitrag von: MetGold am September 28, 2008, 06:42:37 Vormittag
Hallo Andi,

ich dachte immer, daß die Kernfussion nur in Sternen - in der Sonne - stattfindet, da der Wasserstoff ja das Brennholz der Sonne darstellt und dort zu Helium "verbrannt" wird. Das Blei, das durch die radioaktive Zerfallsreihe letztendlich entsteht dürfte ja Mengenmäßig gegenüber den Mikrometeoriten ohne Bedeutung sein, da wir nur wenig radioaktive - sprich instabile Elemente haben und die ja eine riesige Halbwertszeit besitzen, sonst wären sie ja auch mittlerweile schon alle weg. ... und Blei wird wohl kaum in der Atmosphäre sein um sich dann ins Weltall zu verdrücken.
(unser Hauptelement bezüglich Radioaktivität: Uran: Halbwertszeit: 4,468 Milliarden Jahre. Also nach dieser irrsinnigen Zeit ist ja immer noch die Hälfte da !)

Lt. http://www.seilnacht.com/Lexikon/92Uran.html (http://www.seilnacht.com/Lexikon/92Uran.html) liegt es allerdings in der Elementehäufigkeit an 54. Stelle und ist somit immer noch häufiger als Gold ( aua!)

Also soweit ein bischen hervorgekramtes Schulwissen ... oder isset jetz allet janz anners?  :dizzy: :eek:

 :winken:   MetGold   :alter: