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Meteoriten => Tektite ... => Thema gestartet von: Moldavitarier am Oktober 06, 2008, 17:53:16 Nachmittag

Titel: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Moldavitarier am Oktober 06, 2008, 17:53:16 Nachmittag
So liebe Moldavitfreunde,

 ich möchte hier mal ein neues Thema anschneiden und hoffe auf reges Interesse und den ein oder anderen Beitrag.

Die Moldavite im tschechischen Raum bei Cheb (Eger) wurden erst 1993 entdeckt und belaufen sich mittlerweile auf eine gefundene Stückzahl von über 1500. Der größte bisher gefundene Moldavit wiegt 36 Gramm. Es handelt sich vermutlich wie bei den Lausitzer Moldaviten um ein eigenständiges kleines Streufeld (die Zahl der gefunden Stücke ist ja mittlerweile auch um einiges höher, als in der Lausitz).

Ich war selbst mal in dem Gebiet sammeln und konnte mit viel Glück 2 Stücke finden. Eines ist im beigefügten Bild zu sehn

Gewicht: 7,06 Gramm; Lmax 28 mm (Farbe flaschengrün bis giftrün).

Erstaunlich ist dabei Ähnlichkeit (Oberfläche, Form) zu Lausitzer Moldaviten (vom Laien wohl nicht unterscheidbar). Ich habe aber auch schon Stücke gesehen, die komplett anders aussehen (größere Variabilität als in der Lausitz?).

Wer hat ebenfalls Stücke von da in seiner Sammlung?
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Aurum am November 10, 2008, 15:18:31 Nachmittag
Hallo alle ,

diesen kleinen aber Feinen Modavit hätte ich euch beinahe unterschlagen , ich habe ihn von der Messe in Ennepetal.
er wiegt 3,8 Gramm und kommt angeblich aus dem tschechischen Raum , aber wenn ich ihn mir so ansehe dann erscheinen er mir eher mit den Moldaviten aus dem Lausitzer Gebiet verwandt  :nixweiss: aber das kann ich nun nicht wirklich beurteilen .
ein Paar Stände weiter fand ich dann einen Stand an dem es Wüstenglas aus der Wüste Gobi zu kaufen gab , da Klingelte dann doch was bei mir  :fingerzeig:
Ich habe sie mir dann mal genauer angesehen , sehr gelb fast undurchsichtig und irgend wie merkwürdig , ich habe jedenfalls meine Finger davon gelassen .
Hier nun noch ein Bild von meiner Neuerwerbung.

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: MetGold am November 10, 2008, 15:37:30 Nachmittag
Hallo Lutz,

das libysche Wüstenglas hatte eine ziemlich große "Bandbreite" in der Farbpalette:

http://images.google.de/images?q=libysches%20w%C3%BCstenglas&ie=UTF-8&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&sa=N&tab=wi (http://images.google.de/images?q=libysches%20w%C3%BCstenglas&ie=UTF-8&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&sa=N&tab=wi)

Außerdem reicht es von fast glasklar bis milchig trüb.

 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Schönedingesammler am November 10, 2008, 16:10:17 Nachmittag
Jetzt will ich aber endlich auch mal nen Wüstenglas aus Gobi.  :totlach:
 http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=1475.msg35425#msg35425
cu, Uwe :weissefahne:
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: MetGold am November 10, 2008, 16:22:18 Nachmittag
Mann Uwe,

die paar 1000km Irrtum vom Händler sind doch geschenkt. Hauptsache, daß es Libysches Wüstenglas war und kein Amguid-Kraterglas o.ä.

 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Aurum am November 10, 2008, 16:33:48 Nachmittag
Hallo ihr beiden ,

ja ich hatte extra noch mal nach gefragt ob da nicht eine Verwechselung vorliegen könnte , aber NEIN der Händler bestand auf die Wüste Gobi , was soll ich da noch machen  :nixweiss:
Wie gesagt ich habe die Finger davon gelassen und das ohne schlechtem Gewissen.

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Schönedingesammler am November 10, 2008, 17:05:07 Nachmittag
Zitat
  "man kann alt werden wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu"

wer hat noch den thread im sommer verpasst? hier nochmal der link
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=2163.0  :super:

oder Meinten Sie: Amguid kräuterglas ?  :lacher:

@ Lutz: Aber der Reiz bleibt, wenn wir wissen, daß es aus der Wüste Gobi nicht sein kann, was ist es dann?

cu, Uwe :winke:



Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: chief-impactor am November 30, 2008, 17:02:27 Nachmittag
habe gerade zuwachs bekommen,
cheb / seeufer bei drenice
4,6g

gruss olaf
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Hungriger Wolf am November 30, 2008, 21:04:11 Nachmittag
Hallo!

Die Ähnlichkeit zwischen den Moldaviten aus dem Raum Cheb und den Lausitzer Moldaviten dürfte an dem identischen Entstehungsursprung der Moldavite liegen.

Nach Wikipedia sind die Fundpunkte (grün/Moldavite) aus dem Meteoriteneinschlag des Nördlinger Ries als Auswurfmaterial (Moldavite) entstanden.
Was meint Ihr dazu?

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: chief-impactor am November 30, 2008, 21:18:44 Nachmittag
Die Ähnlichkeit zwischen den Moldaviten aus dem Raum Cheb und den Lausitzer Moldaviten dürfte an dem identischen Entstehungsursprung der Moldavite liegen.

wenn du meinst warum beide ein moldavit sind - ja
ansonsten wohl eher an den ähnlichen chem boden gegebenheiten und transportbedingungen...
(im vergleich zu anderen fundorten, vgl oberfläche mal mit besednice)
http://www.chief-impactor.de/index.php?page=collection&cat=tektite
fast jede fundstelle hat ihre besonderheiten, was das aussehen angeht und selbst wenige meter abstand
können extreme unterschiede ausmachen...

gruss olaf
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Moldavitarier am Dezember 02, 2008, 13:22:53 Nachmittag
Hallo Olaf,

 erst mal Gratulation zu deinem Neuerwerb (das ist ein schönes Exemplar). Hab leider keinen Überblick über die derzeitigen Fundsituationen dort. Weisst du da vielleicht näheres (kannst ja auch ne PM schreiben)

an Achim:
Ich muss mich hier Olafs Ausführungen anschließen. Ich meinte mit der Ähnlichkeit nicht die entstehungsbedingten Merkmale von Moldaviten. Wenn man von Moldaviten spricht handelt es sich grundsätzlich um die schönen grünen Tektite Mitteleuropas, die nachweislich alle durch das Riesereignis entstanden sind. Daher ist auch die chemische Zusammensetzung (Schwankungen können hier mal vernachlässigt werden) annähernd gleich, wodurch sich auch der Farbton der Moldavite ergibt (bedingt durch den relativ geringen Eisengehalt). Diese weisen alle einen grünen bis braunen Farbton auf und sind mehr oder weniger durchsichtig (durchscheinend, bei größeren Exemplaren). Andere Tektite (also nicht-Moldavite) können aufgrund des höheren Eisengehaltes auch schwarz und undurchsichtig sein (z. Bsp. typisch für Tektite des austral-asiatischen Streufeldes).

Was ich mit Ähnlichkeit meinte ist hier die Oberfläche, die sich (wie Olaf schon erklärt hat) aus den Transportumständen, der Lagerung im Sediment (folglich der chemischen Zusammensetzung des Sediments; Zeit) und in gewissem Maße auch aus der chemisch-physikalischen Zusammensetzung der Moldavite selbst ergibt (das ist das, was du angesprochen hast. dieser Faktor ist aber in der Oberflächengestaltung untergeordnet).

Wollte nur mal zum Ausdruck bringen, dass es für einen Laien durchaus schwierig sein kann, deutsche Moldavite von nicht-deutschen zu unterscheiden.

Micha
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: gsac am Dezember 02, 2008, 14:50:41 Nachmittag
Wollte nur mal zum Ausdruck bringen, dass es für einen Laien durchaus schwierig sein
kann, deutsche Moldavite von nicht-deutschen zu unterscheiden.

Hallo Micha,

wahrscheinlich nicht nur "durchaus schwierig" sondern eher "schlichtweg unmöglich"!
Einen lausitzer Moldi findet man am besten selber, dann weiß man, was man hat! Wenn
Du es (..es ist sehr teuer!!!) einkaufst, sollte es wirklich nur bei einem Händler Deines
Vertrauens sein. Und vertrauenswürdige Händler gibt es ganz sicher, ohne hier gleich
Namen zu nennen. Bietet aber z. B. ein "no name" einen lausitzer Moldi auf dem Ebay
an (PS: kommt sowas vor?), so wäre ich grundsätzlich doch erst mal sehr vorsichtig...

Halt wegen der Nichtunterscheidbarkeit fürs Laienauge.

Alex
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: MetGold am Dezember 02, 2008, 15:35:33 Nachmittag
Hallo,

es ist sicherlich fast so schwierig wie bei Neufunden (Betonung liegt auf Funden) deutscher Meteoriten. x-06

... Aber zurück zum Thema - Olaf, Gratulation zum Neuerwerb!  x-08


 x-10   MetGold   xalt
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: Plagioklas am Dezember 02, 2008, 15:55:11 Nachmittag
Hallo,
es gibt einen weg, die FUNDE eines Deutschen Mets zu bestimmen.

Man hat mal irrsinnig viel Geld ausgegeben um herrauszufinden, wo in D welche isotope in welchen Elementen sind. Mittels Wasser kann man die Herkunft bestimmen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Isotopenuntersuchung

Zitat
Die Herkunft von Kleidung, Menschen, Tieren, Lebensmitteln kann im weltweiten Maßstab zwischen verschiedenen Kontinenten unterschieden werden. Bei vorgegebener regionaler Eingrenzung, zum Beispiel Butter aus Deutschland sind, durch die Analyse des Wassers im Lebensmittel, auch feinere Unterscheidungen möglich

Und man findet in Mets immer ROST und Rost enthält Wasser und wenn man das Wasser mit dem des Fundortes vergleicht und die Zusammensetzung nicht stimmig ist, dann ist unzweifelhaft klar, dass der Met nicht von da kommt.

Hier kann man auch nicht bescheißen, denn ein halbes jahr hier gammeln lassen macht immer noch nicht den "Altrost" weg.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: gsac am Dezember 02, 2008, 17:53:10 Nachmittag
es ist sicherlich fast so schwierig wie bei Neufunden
(Betonung liegt auf Funden) deutscher Meteoriten. x-06

Das mag sein, wobei man bei der Investition von, sagen wir mal, 100 zshgd Stunden
intensiver Suchzeit wohl eher fünf lausitzer Moldavite findet, wenn man sehr gezielt
sucht in der Grube, als auch nur einen einzigen Meteoriten auf deutschem Gelände.

Alex
Titel: Re: Moldavite aus dem Raum Cheb (Eger) - Ähnlichkeit zu Lausitzer Moldaviten
Beitrag von: gsac am Dezember 02, 2008, 18:18:13 Nachmittag
Forensisch läßt sich (fast) alles nachweisen - auch die Behauptung eines hier nicht näher
genannten Italieners, er habe gerade einen frischen italienischen Fund nach einem Fall im
Verkaussortiment, hat sich nach einer Analyse des Materials bald als haltlos herausgestellt.

Man befrage hierzu gern unseren geschätzten Dieter Heinlein, aber diese Angelegenheit ist
wohl den meisten in der Szene bekannt und um jenen Händler ist es seither ja deutlich ruhiger
geworden bzw er hat seine Reputation, wenn er denn überhaupt je eine hatte, damit verspielt
für alle Zeiten, jedenfalls im internationalen Maßstab.

Merke: man läßt keinen frischen NWA "...pssst - linksrechtsguck..." einfach schnell mal fallen, um
ihn hernach als deutschen Meteoriten aufzufinden. Wer das tut, wird auch entlarvt! Selbst wenn
das Stück schon einige Zeit auf hiesigem Boden gelegen hat, sind die Signaturen immer noch
eindeutig, sobald es analysiert wird. Und um eine entsprechende Analyse kommt kein Meteorit,
der gern ein Teutone wäre, herum. Selbst bei Neuschwanstein war das nicht anders, obwohl
dieser Fall sehr gut dokumentiert war, ja sogar wohl der bestdokumentierte Fall aller Zeiten ist.
Auch dort wurde hernach durch eine Isotopenanalyse bestätigt, daß der Fall erst vor kurzem
geschehen war, und hätte jemand Zweifel über den Herkunftsort geäußert, hätte eine weitere
Analyse der Kruste und deren Anhaftungen schnell Gewißheit gebracht.

Freilich wird sich kaum ein Institut bereit erklären, so eine Analyse für jeden Feld-, Wald- oder
Wiesenstein durchzuführen, von dem jemand behauptet, es könne ja ein Meteorit sein. Dazu
fehlen einfach die finanziellen Mittel und auch das Personal. Aber wehe, jemand würde wagen,
wissentlich falsch einen tatsächlichen Meteoriten zur Untersuchung zu geben mit der Behauptung,
er habe es in den Wiesen rund um Kleinkleckersdorf gefunden, und es stellte sich danach als Betrug
heraus - der vermeintliche Finder hätte hernach wahrlich keine Freu[n]de mehr, in jeder Beziehung...

Alex



Hallo,
es gibt einen weg, die FUNDE eines Deutschen Mets zu bestimmen.

Man hat mal irrsinnig viel Geld ausgegeben um herrauszufinden, wo in D welche isotope in welchen Elementen sind. Mittels Wasser kann man die Herkunft bestimmen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Isotopenuntersuchung

Zitat
Die Herkunft von Kleidung, Menschen, Tieren, Lebensmitteln kann im weltweiten Maßstab zwischen verschiedenen Kontinenten unterschieden werden. Bei vorgegebener regionaler Eingrenzung, zum Beispiel Butter aus Deutschland sind, durch die Analyse des Wassers im Lebensmittel, auch feinere Unterscheidungen möglich

Und man findet in Mets immer ROST und Rost enthält Wasser und wenn man das Wasser mit dem des Fundortes vergleicht und die Zusammensetzung nicht stimmig ist, dann ist unzweifelhaft klar, dass der Met nicht von da kommt.

Hier kann man auch nicht bescheißen, denn ein halbes jahr hier gammeln lassen macht immer noch nicht den "Altrost" weg.
Gruß
Plagioklas