Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de

Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: H5P6 am November 19, 2008, 16:58:52 Nachmittag

Titel: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 19, 2008, 16:58:52 Nachmittag
Hallo, :winke:

dieser hier abgebildete Stein, weist zwei unterschiedliche Stärken von einer Oberflächenaufschmelzung auf.
Die flache Frontseite mit starken,zum Teil aufgeschäumter Glasschmelze - Bild:133408.
Auf der Frontseite besteht auf jeder Flächenseite ab der Mitte,diagonal gekreuzt,je eine Fase und eine Schmelzlippe.
Die anderen Flächen sind dünn überschmolzen - Bild:132904.
An einer kleinen Bruchstelle,ist die innere Beschaffenheit zu erkennen - Bild:133005.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 19, 2008, 17:00:04 Nachmittag
Bild:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 19, 2008, 17:00:58 Nachmittag
Bild:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 19, 2008, 17:03:19 Nachmittag
Bilder:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: Plagioklas am November 19, 2008, 17:12:20 Nachmittag
Hallo,
das ist ein gewöhnlicher Stein, der entlang eines Quarzganges gebrochen ist. So sieht er aus wie einseitig gegrillt. Ist aber nur quarz. Es gibt unter den Findlingen verdammt viel, was nach Pseudometeorit aussieht.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: lithoraptor am November 19, 2008, 17:18:44 Nachmittag
Ich schliesse mich Plagioklas an und möchte noch einwerfen, dass das Steinchen eine Art leichten "Wüstenlack" sowie etwas Windschliff und evtl. Silikatkarst zeigt...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 20, 2008, 13:24:09 Nachmittag
Hallo Plagioklas,hallo Ingo, :winke:

dank für Eure Meinung.
Also, wenn es Quarzgestein auch als Brecie gibt,ist es ok.Es sollte sich an Bruchflächen doch ein muschelartiger Strahlenkegel zeigen.Dieses Material sieht ohne Vergrößerung aus,wie rostiger Sand.Es reagiert aber nicht auf den Magneten.Bei der Vergrößerung der Bruchstelle zeigt sich ein Gefüge aus gleichmäßiger Körnung in den Farben von hellem gelb bis dunklem braun.An der unbeschädigten Oberfläche sind die Körner in Fläche aufgeschmolzen und haben sich schlierenartig vermischt,so daß ich eigentlich von einer Temperatureinwirkung ausgehen muß.Die anhänglichen Bilder zeigen meiner Meinung nach solche Oberflächenaufschmelzungen.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: lithoraptor am November 20, 2008, 13:43:48 Nachmittag
Hallo Jürgen!

Was Du da hast ist, so würde ich tippen, ein ordinärer Sandstein (ob karbonatisch oder silikatisch gebunden kannst nur Du feststellen) oder Quarzit (ein metamorphes Gestein, was auch deine "angeschmolzenen" Körner erklären würde). Eine Temperatureinwirkung von Außen, nach der Genese des Gesteins, ist in jeden Falle auszuschliessen...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: pallasit am November 20, 2008, 17:02:21 Nachmittag
Hallo Jürgen,

Wenn diese markante "Kruste" im Bruch blasig ausgebildet ist (nach den Bildern könnte es so sein), dann ist das wieder einer deiner Glaswannensteine.

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: lithoraptor am November 20, 2008, 17:23:04 Nachmittag
@Willi:

Ähhhhh, wat is denn ein "Glaswannenstein"?  :nixweiss:

Also, ein Industrieprodukt is der nicht!  :smile:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: pallasit am November 20, 2008, 17:35:34 Nachmittag
Hallo Ingo,

Ähhhhh, wat is denn ein "Glaswannenstein"?  :nixweiss:

Vor einigen Jahren habe ich mal bei einem Archäometallurgischen Projekt mitgearbeitet. Bei den Feldbegehungen wurden auch sehr einfache Glasschmelzen gefunden. Die Glaswannen waren teilweise aus den an diesen Plätzen vorhandene Gesteinen gefertigt. Sehr häufig waren diese Gesteine nicht für solche Zwecke geeignet. Im Schwarzwald waren dies Gneise und teilweise Buntsandsteine. Aus dem Zusammenhang gerissen waren manche Gesteine nur noch schwer einer Glasherstellung zuzuordnen.

Sollte das Gestein eine blasige Kruste haben würde ich es als "Glaswannenstein" bezeichnen. Jürgen hat hier im Forum schon ein paar dieser glasbekrusteten Steine vorgestellt.

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 20, 2008, 17:47:31 Nachmittag
Hallo, :winke:

hier noch ein Bild von dem anderen Ende.
Das weiße auf der Frontseite würde ich für eine glasige Aufschäumung halten.
Was ist Eure Meinung?

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 20, 2008, 17:52:57 Nachmittag
Hallo,

dies ist die Vergrößerung der weißen Aufschäumung:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: pallasit am November 20, 2008, 17:55:15 Nachmittag
Glas hat ca. Härte 5, Quarz hat eine Härte von 7!
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: Peter5 am November 20, 2008, 18:15:59 Nachmittag
Glas hat eine Härte von 5 bis eher 5,5. .. :smile:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: Plagioklas am November 20, 2008, 19:18:18 Nachmittag
Hallo,
ich hab hunderte solcher Dinger in der Hand gehalten,... da ist nix mit Schmelze.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 21, 2008, 11:21:10 Vormittag
Hallo, :winke:

in der einleitenden Vorstellung des Objekts hatte ich die besondere Form des Objekts kurz angeschnitten.Da sich diese Besonderheiten in ihrem Zusammenhang fotografisch schwer darstellen lassen,habe ich hier nun eine Skizze gefertigt,die die Zusammenhängen deutlich machen sollen.An diesem Objekt sind im Wechsel diagonal angeordnet,je eine Fase mit einem Anstellwinkel von etwa 35° und eine vermutliche Schmelzlippe mit einem Überstand von etwa 1mm.Wenn man den Zufall einmal außer Acht läßt,könnte diese Anordnung durch Druck,Temperatur und einer Drehbewegung entstanden sein.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: Plagioklas am November 21, 2008, 12:13:34 Nachmittag
Hallo,
vertrau mir,.. ich hab davon genug in der Hand gehabt. Lies meine erste Antwort,... sie stimmt nach wie vor.

In Findlingen nach Meteoriten zu suchen ist tückisch, da viele Steine so angeschmolzen aussehen. Zahlreiche Stücke haben Krusten und ähnliches. Verführt von den tollen Stücken wirst du sowieso die echten Mets, die wie bröckelnde vergammelte kalksteine oder rostklumpen aussehen ganz und gar verschmähen. Lass es lieber bleiben und widme dich lieber den Findlingen selber. Wenn du nen massiven Eisenklotz findest dann pack ihn ein, genauso wenns n klumpen Rost ist. Beides sind viel eher Meteoriten als alles andre.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: Labrador am November 21, 2008, 13:00:20 Nachmittag
Hallo,

Sandstein mit Quarzgang, Windkanter, Wüstenlack... den ersten Antworten schließe ich mich voll und ganz an. Sowas finden man in der Lausitz beispielweise auf jedem Feld :smile:

Gruß
Labrador
Titel: Re: Stein mit Aufschmelzungen
Beitrag von: H5P6 am November 21, 2008, 14:11:13 Nachmittag
Hallo Plagioklas,hallo Labrador, :winke:

danke für Eure Meinung.
Na klar,kann die Formgebung eine Laune der Natur sein.Dieser Möglichkeit kann man sich nicht verschließen.
Wichtig ist es doch,daß man es abgeklärt hat.

Gruß Jürgen :smile: