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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: H5P6 am November 24, 2008, 09:57:58 Vormittag

Titel: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 24, 2008, 09:57:58 Vormittag
Hallo, :winke:

in der Literatur wird neben der Ablation die Bildung von Schmelztröpfchen beschrieben,die durch den Luftstrom vom Meteoriten weggeblasen werden.Bei der Abnahme der Fallgeschwindigkeit verbleiben diese Schmelztröpfchen auf der Oberfläche und erstarren.Die Größe dieser Schmelztröpfchen soll um 0,1 mm betragen.
Hat jemand Fotos von solchen kleinen Schmelztröpfchen auf einer Meteoritenoberfläche?

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Thin Section am November 24, 2008, 12:54:59 Nachmittag
Hallo Jürgen,

... in welcher Literatur ???

Bernd :winke:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: MarkV am November 24, 2008, 13:01:32 Nachmittag
Die Größe dieser Schmelztröpfchen soll um 0,1 mm betragen.
Hat jemand Fotos von solchen kleinen Schmelztröpfchen auf einer Meteoritenoberfläche?

Hallo Jürgen,
ich biete 6mm auf einem Chergach:
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?action=dlattach;topic=2154.0;attach=15956;image

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 24, 2008, 13:29:25 Nachmittag
Hallo Bernd, :winke:

dieser Vorgang wird im Buch " Meteorite,Boten aus dem Weltall " von Aumann & Rétyi beschrieben.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 24, 2008, 13:32:08 Nachmittag
Hallo Mark, :winke:

ganz gut,aber zu groß und zu wenige Schmelztröpfchen.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: aknoefel am November 24, 2008, 13:44:37 Nachmittag
Ich hätte auch einen auf einen Chergach - bin aber gerade in Bern und kann den nur nachliefern. Aber er ist deutlich grösser als 0.1mm.

Gruss
  Andre
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 24, 2008, 15:53:58 Nachmittag
Hallo Andre, :winke:

wenn ich die Abläufe richtig verstehe,müßten eigendlich bei den betreffenden Meteoriten,in einem bestimmten Bereich eine größere Anzahl von klebengebliebenen Schmelztröpfchen zu sehen sein.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: aknoefel am November 24, 2008, 16:19:33 Nachmittag
Ach so, sozusagen eine rauhe Oberflaeche? So was sehe ich dann bei meinem Stueck nicht (soweit ich mich erinnere)

Gruss
  Andre
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Thin Section am November 24, 2008, 21:14:55 Nachmittag
Hallo Jürgen,  :winke:

Danke für die Angabe der Quelle! Habe das Büchlein hier auch vorliegen und bräuchte nur noch die betreffende(n) Seite(n)!
Meine Ausgabe stammt aus dem Jahr 1996!

Gruß,

Bernd
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Haschr Aswad am November 24, 2008, 21:52:09 Nachmittag
"Tröpfchen" ist vielleicht eine etwas unglückliche Bezeichnung, "Spritzer" trifft das Phänomen evtl. besser. Erinnere mich, davon als "splash marks" gelesen zu haben. Falls davon die Rede ist, anbei einige Bilder der entsprechenden Texturen auf einem 591g Noktat Addagmar Individuum:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Haschr Aswad am November 24, 2008, 21:56:17 Nachmittag
addendum:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Dirk am November 24, 2008, 22:45:14 Nachmittag
Hallo, :winke:

in der Literatur wird neben der Ablation die Bildung von Schmelztröpfchen beschrieben,die durch den Luftstrom vom Meteoriten weggeblasen werden.Bei der Abnahme der Fallgeschwindigkeit verbleiben diese Schmelztröpfchen auf der Oberfläche und erstarren.Die Größe dieser Schmelztröpfchen soll um 0,1 mm betragen.
Hat jemand Fotos von solchen kleinen Schmelztröpfchen auf einer Meteoritenoberfläche?

Gruß Jürgen :smile:

Hallo Jürgen  :winke: ,

das Phänomen wird auch in dem Buch von Krinov "Giant Meteorites" (1966) an Sikhothe-Alin Meteoriten beschrieben und zwar schon in der Einleitung auf den Seiten 13 bis 16. Auf einigen Makroaufnahmen von Sikhotes kann man deutlich runde Kügelchen (spattered droplets) sehen, die wirklich als Kügelchen auf der Oberfläche festsitzen. Desweiteren fand man diese spattered droplets auch in der Fallregion des Meteoriten auf der Oberfläche des Bodens. Entstanden sind sie, wie Du schon oben erwähnt hast, während des Atmosphärenflugs.

 :user: :winke:
Dirk
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Dirk am November 24, 2008, 23:22:15 Nachmittag
Ich habe schnell die entsprechenden Bilder aus dem Krinov fotografiert:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 25, 2008, 10:22:18 Vormittag
Hallo Bernd, :winke:

die Seitenzahl reiche ich am Nachmittag noch nach.Habe das Buch hier nicht bei der Hand.

Hallo Haschr, :winke:

ich glaube,daß die Bezeichnung schon korrekt ist.Die Meteoritenseite,die Du fotografiert hast,ist die verursachende Seite dieser Schmelzkügelchen,aber nicht die Seite,an der sich die Schmelzkügelchen angelandet haben.Diese Kügelchen treiben in der Stoßwelle.Bei einer bestimmten Übereinstimmung von Meteoritenform und Fallgeschwindigkeit,erreichen die Strömungswirbel das Meteoritenheck und es kommt zu diesen Auftrag.Diese Schmelztröpfchen werden also durch die Wirbel von hinten aufgesprüht.

Hallo Dirk, :winke:

Du hast es genau getroffen.
Mich interessiert die genaue Ausbildungsform,der auf den Met anhaftenden Schmelzkügelchen.Das heißt,den unterschiedlichen Aufschmelzungsgrad von hellem Glas bis dunkel in Schlacke übergehend.Auch die Form von rund über dellig,bis hin zum Aussehen,wie Rosinen.
Vielleicht findet jemand noch schärfere Fotos.

Dank an Alle für die Mitarbeit.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 25, 2008, 13:26:38 Nachmittag
Hallo Bernd, :winke:

es ist:2.Auflage von 1996,Seite 52 Abs.2

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Thin Section am November 25, 2008, 21:23:05 Nachmittag
Hallo und guten Abend,  :winke:

Zitat
dieser Vorgang wird im Buch " Meteorite, Boten aus dem Weltall " von Aumann & Rétyi beschrieben.

Hier mal der Absatz, auf den sich Jürgens Anfrage bezieht für diejenigen, die das Büchlein nicht besitzen:

Andere meteoritische Teilchen stellen ein Umschmelzprodukt des Meteoritenkörpers dar, das in der Atmosphäre zur Zeit des Falles entstand. Diese Partikel sind sphärisch geformt und weisen eine andere substantielle Zusammensetzung auf als der Meteoritenkörper, aus dem sie hervorgegangen sind. Im wesentlichen entspricht sie derjenigen der Schmelzrinde. Bei Eisenmeteoriten bestehen diese winzigen Staubkügelchen aus Magnetit. Die Vorgänge, die zu ihrer Bildung führen, kann man aus der Oberflächenstruktur mancher Meteorite ableiten. Dort zeigt sich nämlich gelegentlich die Erscheinung des Verspritzens. Dabei treten Schmelztröpfchen mit Durchmessern von zehntel oder hundertstel Millimetern aus der Schmelzrinde heraus. Sie wurden zwar noch durch die Reibungshitze aufgeschmolzen, jedoch nicht mehr von der Oberfläche fortgeblasen, da der Meteorit inzwischen seine Geschwindigkeit so weit vermindert hatte, daß bereits wieder genügend Kühlwirkung einsetzte. Vorher aber wurde die Oberfläche des einfallenenden Körpers Schicht um Schicht aufgeschmolzen und das Material in feinsten Tröpfchen abgeblasen und zerstäubt, wobei dieser Vorgang bei größeren Meteoriten sogar als Rauchspur sichtbar wird. Die kleinen Teilchen werden in der Luft sofort abgebremst, ohne jedoch zu verglühen. Sie kühlen außerdem in der Luft sofort ab - wobei sie Kugelform annehmen - und schweben nach und nach auf die Erde nieder. (2. Auflage von 1996, Seite 52 Abs. 2)

Gruß,

Bernd :hut:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Plagioklas am November 26, 2008, 00:56:36 Vormittag
Hallo,
Zitat
Daher würde ich vorschlagen eine kleine Sammlung gesteinskundlicher Bücher und eine Referenzprobensammlung anzulegen, das hilft sicher enorm bei der Ausfilterung von Wrongs und ist an sich schon sehr spannend.

Genau. Diese Sammlung wird dir vor allem zeigen, dass echte Krusten und Schmelzerscheinungen im wahren leben ganz anders aussehen, als man erwartet. So sparst dir ne Menge mühseliger Schlepperei mit den Findlingen.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 26, 2008, 10:19:36 Vormittag
Hallo, :winke:

Dirk hat ja schon das richtige Bild zum Thema herrausgefunden.Eine nur bessere Abbildung wäre vielleicht hilfreich.
Auch der Bühler geht auf der Seite 112 Abb.5.5,nur wenig auf das Thema ein.Genau das,was mich interessiert,nämlich die Darstellung von Schmelzkügelchen auf einer Meteoritenoberfläche ist nicht aufzutreiben.Wie man erkennen kann sind die Kügelchen nur im Bereich dieser runden Auszehrung.Also muß es da einen Zusammenhang geben.Im ersten Vergrößerungsbild sind zwischen den Kügelchen weiße Risse in der Glasmasse zu sehen.

gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: MetGold am November 26, 2008, 21:38:24 Nachmittag
Hallo Jürgen,

du hast hier ein interessantes Thema eröffnet  :super:, leider bist du dann relativ schnell wieder zu deinen irdischen Gesteinsfunden übergegangen und diese gehören nunmal in einen anderen Board, auch wenn Vergleiche interessant sein können und wenn wirklich mal - wenn auch sehr unwahrscheinlich - ein echter Meteorite dabei sein sollte, dann können wir das immer noch zu den Meteoriten verschieben.

Also lange Rede kurzer Sinn - du findest deine irdischen Gesteine dort, wo sie hingehören, nämlich bei "unbekannte Gesteine" wieder. Sollten sie nicht unbekannt sein, will ich sie gerne auch noch zu "Mineralien/Steine allgemein" verschieben.

 :winken:   MetGold   :alter:
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: Andreas Gren am November 27, 2008, 09:10:56 Vormittag
Hallo,
hier ein paar Bilder dieser Schmelztröpfchen.
Aus :
Furthrt studies on cosmic spherules from deep-sea sediments
D.W.Parkin, R.A.L.Sullivan and J.N. Andrews
Philosophical Transaction of The Royal Society of London
Volume 297 Pages 495-518 Number 1432
London 1980

Die ersten drei Bilder zeigen Orgueil, das letzte Murchison

Gruß
Andi
Titel: Re: Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 27, 2008, 11:33:04 Vormittag
Hallo Andi, :winke:

bitte folgen,zum Board:unbekannte Gesteine

Gruß Jürgen :smile: