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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: H5P6 am November 25, 2008, 16:07:57 Nachmittag

Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 25, 2008, 16:07:57 Nachmittag
Hallo, :winke:

zur Unterstützung:
Ich suche zu diesen nachfolgenden Gesteinsabbildungen ein außerirdisches Gegenstück.Hier sind die Kügelchen in einer klaren Glasmasse eingeschmolzen.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 25, 2008, 16:09:06 Nachmittag
Bild:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 25, 2008, 16:12:07 Nachmittag
Bilder:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: lithoraptor am November 25, 2008, 16:25:30 Nachmittag
Moin Jürgen!  :winke:

Wie kommen denn die Tröpfchen auf den Stein; ist das "man made"?

Fragt Ingo
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 25, 2008, 17:42:37 Nachmittag
Hallo Ingo, :winke:

es sieht aus, als wenn jemand einen Schneitbrenner draufgehalten hat.Nach dem Fund habe ich den Stein gewaschen, aber das schwarze Zeug ging nicht ab.Erst nach dem ich die Brille aufgesetzt habe erkannte ich, daß die Krümel irgendwie dazugehören.Bei der Vergrößerung,sah ich dann,daß sie in die der Oberfläche eingeschmolzen waren.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: pallasit am November 25, 2008, 17:50:27 Nachmittag
Ich sag nur mal wieder Glasherstellung.  :baetsch: Habt ihr schon mal was von Steinchenanalyse gehört!!!!

Willi  :prostbier:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: lithoraptor am November 25, 2008, 17:57:40 Nachmittag
Moin Willi!

Ja, das hatte ich schon befürchtet!  :einaugeblinzel: Die scheinen es ja damals mit ALLEM probiert zu haben...schon ein sehr ulkiger Gedanke.

Ingo

P.S. Ja, so eine Analyse hat was. Ein schöner Dünnschliff wäre für den Anfang aber sicher sinnvoller, gerade da es ja um die Struktur geht und nicht (unbedingt) um die Chemie.
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: Plagioklas am November 25, 2008, 18:12:22 Nachmittag
Hallo,
warum schwer, wens auch einfach geht: das ist ein Sandstein (Oder Quartzit, der mal Sandstein war) mit etwas Schwermineralanteil.
Gruß
Plagioklas
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: pallasit am November 25, 2008, 18:17:41 Nachmittag
Hallo Plagioklas,

warum schwer, wens auch einfach geht: das ist ein Sandstein (Oder Quartzit, der mal Sandstein war) mit etwas Schwermineralanteil.

Wie erklärst du die klare Schmelze?
Wie erklärst du die dunklen Kügelchen?

Es ist leider nich alles so einfach wie man es wünscht!

Willi  :prostbier:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: Plagioklas am November 25, 2008, 18:32:42 Nachmittag
Hallo,
da ist keine Schmelze, und die Kügelchen sind die Schwermineralien. Sie sind härter (wenn, dann Vermutlich weil größer) oder Verwitterungsresistenter als die Matrix. Dadurch schauen sie halt stark hervor. Die abplattung der Oberfläche und der stärkere Glanz beruhen darauf, dass diese Körnchen durchs vorschauen halt besonders stark der Witterung ausgesetzt sind.

Ein geschmolzener Stein hätte übrigens eine glatte oder blasige Oberfläche bekommen, da die Schmelze sich mit dem Schmelzenden Material zusammentut. Nur härtere oder schmelzresistente Körner würden ggf. noch rausgucken. In diesem Stadium gäbs aber schon reichlich klare "Kruste".

Die Matrix hat typsiche verwitterungspolitur... von so gut poliertem kann man gerad in Mitteldeutschland reichlich finden. Vor Findlingen in zusammenhang mit Mets kann ich nur warnen.... denn obwohl keiner es erwähnt sehen die Findlinge bei interessierten Suchen besonders Meteoritenähnlich aus.
Gruß
plagioklas
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: pallasit am November 25, 2008, 18:54:08 Nachmittag
Hallo,

Das mit der Schmelze kann ich per Bild nicht eindeutig sehen. Jedoch dunkle Kügelchen meine ich deutlich zu erkennen. Eine derarte ideale Kugelgestalt habe ich bei einer Korngrösse von ca. 0,5 mm oder kleiner noch nicht gesehen.

Sande in diesem feinen Korngrössenbereich sind nicht mehr kugelig, sonder eckig und kantig. Beim Transport im Wasser werden Körner unter ca. 0,5 mm sogut wie nicht mehr gerundet.

Willi  :prostbier:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: Plagioklas am November 25, 2008, 19:00:03 Nachmittag
Hallo,
glaub mir,.. ich hab in meinem Leben hunderte Stunden mit Findlingen diverser Art und Herkunft verbracht (Mangels andrer Fundstellen  :nixweiss:)... das ist definitiv ein Sandstein mit schwarzen Anteil.
Gruß
Plagioklas
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: lithoraptor am November 25, 2008, 20:07:12 Nachmittag
Moin Willi!

Ich denke auch, dass Plagi hier mit der Vermutung "von Schwermineralkomponenten" richtig liegt. Richtige Schmelze vermag auch ich nicht auszumachen... und so "kugelig" sind die Schwärzlinge nun auch nicht... daher ja die Frage, ob das "man made" is. Ich denke auch das die Leutchen früher nicht alle Steine aufgeheizt haben, die Zeit hatten sie ja gar nicht...

Gruß

Ingo

P.S. Ich denke, dass, bei der Hoffnung auf einen Meteoritenfund, häufig die Phantasie bzw. das Wunschdenken mit einem durch geht. Wenn man etwas finden will, dann kann man ALLES entsprechend interpretieren. Gab auch bei mir mal so eine Phase und ich denke, dat kennt jeder...
Eine gehörige Portion Realismus gehört jedoch auch dazu, gerade bei den Meteoriten. Daher würde ich vorschlagen eine kleine Sammlung gesteinskundlicher Bücher und eine Referenzprobensammlung anzulegen, das hilft sicher enorm bei der Ausfilterung von Wrongs und ist an sich schon sehr spannend.
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 26, 2008, 10:40:22 Vormittag
Hallo, :winke:

hier noch zwei Vergrößerungen.
In dem Bereich ,wo die schwarzen Kügelchen enden gibt es noch eine Übergangszohne,in der diese Kügelchen noch etwas unfertig aussehen.Wharscheinlich war hier die Themperatureinwirkung geringer.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 26, 2008, 17:46:28 Nachmittag
Hallo, :winke:

hier am Rande der Rückseite auf diesen Gestein sind ebenfalls kleine kugelförmige Objekte in unterschiedlicher Farbeintönung,ähnlich wie die im vorranngestellten Gestein.Vielleicht findet dazu jemand ein Referenzbild?

Gruß Jürgen :smile:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 26, 2008, 17:47:24 Nachmittag
Bild:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 26, 2008, 17:49:15 Nachmittag
Bilder:
Titel: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 26, 2008, 17:50:52 Nachmittag
Bilder:
Titel: Re: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: H5P6 am November 27, 2008, 11:55:11 Vormittag
Hallo Andi, :winke:

danke für Deine Bilder.
Wenn ich die Aufnahmen richtig interpretiere,zeigen sie ein Basaltgestein mit aufgeschmolzener Oberfläche.Durch Gasbildung,scheinen Bläschen aus der Schmelze herrausgedrückt worden zu sein.Diese ausgetriebenen Gasblasen sind gut geeignet,sich im themperierten Luftstrom zu Kügelchen zu formen und auch in der Schmelze kleben zu bleiben.
Die kleinen etwas abgeflachten Kügelchen,könnten solche zusammengefallenden Gasblasen sein.Leider fehlt mir die Technik zu solchen Vergrößerungsaufnahmen.Die hier abgebildeten Kügelchen sehen denen sehr ähnlich,die von dem zweiten Gesteinsbeispiel stammen.Das sehe ich als sehr interessant an.

Gruß Jürgen :smile:
Titel: Re: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: lithoraptor am November 27, 2008, 12:32:01 Nachmittag
Moin!

Also ich sehe auch hier wieder keine Blasen oder Glas! Das sind einfach nur herausgewitterte schwarze Mineralkörnchen (vermutlich Magnetit?). Glas sieht anders aus; seht euch einfach mal eine frische Kissen-Lava (pillow lava) an oder einen Obsidian...

Gruß

Ingo
Titel: Re: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: Speci-Man am November 30, 2008, 00:12:29 Vormittag
Entschuldigung für einen kleinen Exkurs  :w-ge:

Die Abbildung von Kügelchen erinnert mich an Chondren. Deshalb mal eine Frage an die Kenner: Sind Chondren auch härter als die Matrix oder gibt es da keine signifikanten Unterschiede? Mal abgesehen vom gleichzeitigen chemischen Witterungszerfall: Wie sähen Chondren nach der Schmirgelung im Flussbett aus? Würden die danach noch ein erkennbares Relief aufweisen?
Habe übrigens noch ein paar getumbelte Ghubaras. Die sind allerdings glatt wie Kinderpo. Die Methode ist aber auch weit entfernt von natürlichen Schleifvorgängen...

Als Beispiel zeige ich mal ein Foto einer Allend-Bruchfläche. Wie müsste ich mir das nach Schmirgelwirkung vorstellen? Bliebe die dicke Chondre in der Bildmitte dann noch als Kugel erkennbar?

Grüße  :we:
Gerhard
Titel: Re: irdische Schmelztröpfchen
Beitrag von: Plagioklas am November 30, 2008, 02:39:28 Vormittag
Hallo,
das siehst am besten an den Wüstenmets.

In flüssen würde neben der Abtragung noch die vergammelung stattfinden, so dass eher nix mehr da währe, als irgendwas abgeschliffen.
Gruß
Plagioklas