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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: Peter5 am Dezember 07, 2008, 10:43:08 Vormittag

Titel: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am Dezember 07, 2008, 10:43:08 Vormittag
Hallo ..  :user:

... weil Ihr’s seit, hier noch etwas zum Flint (Feuerstein)! .. :smile:

Der Name "Flint" leitet sich von dem altschwedischen Wort "flinta" für Gesteinssplitter ab!

Wenn man auf Feuerstein (Flint) schlägt, kommt es zur Funkenbildung (daher der Name "Feuerstein").
Vom 17. bis 19. Jahrhundert wurde er daher zum Funkenschlag, der zum Abfeuern von Kugeln führte, in Gewehren ("Flinten") und Musketen verwendet!

Auch heute noch wird der, zu den ältesten Werkstoffen der Welt zählende Flint industriell genutzt, in erster Linie als Schleifmittel zur Bearbeitung von Material für die Keramik- und Farbindustrie. Außerdem ist er wesentlicher Bestandteil von Betonaggregaten, wie sie im Straßenbau verwendet werden. Flintproben mit ästhetischen Mustern dienen auch häufig zur Herstellung von Modeschmuck.

Flint bildet sich am Ozeanboden, und zwar auf zweierlei Weise: entweder organisch, wenn in Kalkstein enthaltenes Kieselsäure-Gel sich zu knolligen Schichten verhärtet oder chemisch, wenn der Kalkstein selbst durch Kieselsäure ersetzt wird.

Verbreitungsgebiete sind die Kreidezonen Nord- und Westeuropas und der Flint kommt auch in den Tiefen des Pazifischen und des Indischen Ozeans vor. Er findet sich u.a. in Kent und Sussex (England); in Nordwales; auf Seeland (Dänemark) sowie in Norddeutschland und natürlich auf Rügen!

Der harte, scharfkantige Flint eignete sich gut zur Herstellung früher Waffen wie z.B. von Pfeilspitzen aus Georgia (USA).
Der Kreidefelsen an der Küste von Norfolk (England) enthält übrigens zahlreiche Knollen fossilienführender Feuersteine!

Hauptgemengteil von Flint ist die Kieselsäure (Silziumdioxid), die in Form von Quarz, aber auch als Chalcedon und Opal in dem Gestein vorkommt..
Feurstein kann auch fossilierte Reste einer Reihe von Organismen enthalten, wie z.B. einzellige Algen, winzige Strahlentierchen und Schwämme (nicht zu verwechseln mit dem Putzschwamm!).

Wenn man einem Flintstück einen Hammerschlag versetzt, bricht es in scharfkantige Scherben. Die Spaltflächen weisen dann einen sog. "muscheligen" Bruch auf. (sieht dann eben einer Muschel ähnlich)!

Frisch aus der Erde gewonnenner Flint ist blau-grau, grau oder fast schwarz. Ist er jedoch längere Zeit an der Luft, verwittert er und nimmt eine weiße, puderige Patina an.

Heute spielt Flint auch eine Rolle bei der Herstellung von Glas und Töpferware. In der Steinzeit war er, wie schon gesagt, der wichtigste Werkstoff!

Wenn man davon ausgeht, daß die Schlagweite eines Funkens durch Gaszusammensetzung, Druck, Temperatur (denkt auch an die Reibungshitze und Oberflächenspannung!), Elektrodenform und Spannung genau bestimmt ist, dann kann man wohl davon ausgehen, daß die Oberflächen zweier aneinandergeriebener Feuersteine besonders durch diese Faktoren bestimmt sind und damit für Reibungshitze und schließlich Funkenflug besonders empfänglich sind.
Die elektrische Leitfähigkeit im Zusammenhang mit der Kieselsäure (siehe auch die Leitfähigkeit des Quarzes) sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Aber da ich kein Physiker bin - auch kein Hobbyphysiker - würde ich die Beantwortung einer solchen Frage - lieber nochmal einem Physiker stellen.  :smile:
Die Aufbauzeit eines Funkens jedenfalls beträgt e i n e Milliardstel Sekunde!

Gruß Peter5   x-10
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: stollentroll am Dezember 07, 2008, 12:19:01 Nachmittag
Die prähistorischen "Feuerzeuge" bestanden nicht aus zwei Feuersteinen, sondern aus Feuerstein + Pyrit oder Markasit. Der harte Feuerstein schlägt aus dem Eisensulfid etwas Material heraus, das durch Reibungswärme zum Glühen gebracht wird und oxidiert. Der Funken muss möglichst schnell auf ein geeignetes Material gelangen (Zunderschwamm) und es zum Glimmen bringen. Das ist durch archäologische Funde belegt, Ötzi hatte so ein Feuerzeug.

Der Funken stammt hier also nicht aus dem Feuerstein. Die beim Aneinanderschlagen von zwei Feuersteinen entstehenden Funken sind zu kurzlebig und haben wohl auch nicht die nötige Temperatur, um Zunderschwamm zum Glimmen zu bringen.

Grüße,
Thomas
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am Dezember 07, 2008, 14:12:39 Nachmittag
ah ja, dann danke ich für die Richtigstellung bzw. Ergänzung!  x-10

Gruß Peter5
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am Dezember 07, 2008, 18:19:58 Nachmittag
Die oben abgebildeten Flinte sind übrigens, laut Auskunft eines anderen Forums, neuzeitlicherer Natur. x-10
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Elsie am Dezember 07, 2008, 18:30:29 Nachmittag
Im Kreidekalk des Gargano ( Apulien) kommt auch, z.T. massenhaft,  Feuerstein vor. Die unten abgebildete bräunliche Variante ist sehr häufig, man findet ihn aber in fast allen Farben. Wenn er thermisch bearbeitet wurde, wird er angeblich rötlich. Der beste, bzw. wertvollste Feuerstein der Steinzeit war schwarz (wohl Obsidian).
Man kann am Gargano heute noch bearbeitete Feuersteinsplitter aus der Jungsteinzeit finden.

Gruß Else
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am Dezember 07, 2008, 18:35:17 Nachmittag
Hallo Else,

danke für Deinen wertvollen Nachtrag! x-08 x-10

Gruß Peter5 .. x-10
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 07, 2008, 19:14:57 Nachmittag
Moin!

Hätte da auch noch einige Ergänzungen:

Auftreten: Flinte kommen nicht nur in den Sedimenten der Kreide (im Norden von Deutschland meist Schreibkreide) vor. Auch die Kalke des Tertiärs enthalten sehr viel Flint. Ein sehr schönes Beispiel sind hier die Flinte aus den Kalken des Dan in Dänemark: etwa bei Faxe (bekannt durch das Bier) oder Stevens Klint (bekannt durch das Profil der K/T-Grenze).

Farbe: Die Farbe der Flinte deckt, wie Else gerade schrieb, ein sehr breite Palette ab. Als Faustformel kann man (für Deutschland und Dänemark gültig) hier folgendes sagen: Flinte aus kreidezeitlichen Kalken weisen eine graue bis schwarze Färbung auf, Flinte aus dem Dan sind dagegen eher bräunlich.

Fossilien im Flint: Sehr häufig sind im Flint kleine längliche Fossilreste zu finden. Es handelt sich dabei um Bryozoen (kleine koloniebildende Organismen, die mit den Brachiopoden verwandt sind). Neben diesen kleinsten Resten vorzeitlichen Lebens halten die Flinte jedoch eine große Menge an Makro-Fossilien bereit. Jeder kennt die klassischen Flint-Steinkerne von Seeigeln, daneben gibt es natürlich noch weitere marine Organismen wie etwas Seelilien (hier meist Stielglieder), Seesterne (meist einzelne Platten), Brachiopoden, Muscheln usw. bis hin zu Fischen (!). Häufig sehr fossilreich sind hellgraue Flinte, die noch einen relativ hohen Kalkanteil besitzen.

Erscheinungsformen: Flintknollen können fast beliebige Formen haben. Häufig werden diese Spielereien der Natur dann als Fossil mißinterpretiert, so gibt es etwas "fossile Beine" oder "fossile Meerschweinchen und Vogelköpfe" die keine sind. Es gibt auch Leute die in entsprechenden Flinten "steinzeitliche Kunstgegenstände" sehen (etwa "in Flint geschnitzte Mammuts" etc.). Sehr bekannt sind auch Kugelflinte (gibt es in der heimischen Schreibkreide ganze Lagen von), die einen fossilen Kern (meist Schwamm) besitzen, der sich im Inneren der Knolle dann frei bewegen kann, sog. Klöder-Stein.

Feuerschlagen: Das Schlagen zweier Flinte aneinander erzeugt nur ein "kaltes Leuchten". Es geht nur mit FeS2, wie es Thomas schon sagte. Es empfiehlt sich, den verwendeten Zunderschwamm (spez. Baumpilz) vor Gebrauch zu nitrieren. Praktischer Weise wird dies heute mit Salpeter (bzw. Salpetersäure entsprechend angewendet) gemacht. In früherer Zeit dürfte am ähnliche Ergebnisse durch mehrfaches Urinieren auf den Zunderschwamm und anschließendes Eintrocknenlassen erreicht haben. (Bis ins 19. Jh. war auch in Europa Urin die Hauptquelle für Salpeter   :fluester:, der dringend für die Produktion von Schwarzpulver gebrauch wurde. http://de.wikipedia.org/wiki/Salpetersieder )

Gruß

Ingo
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: HeikoB am Dezember 08, 2008, 15:19:37 Nachmittag
Hallo,

eine schöne Seite über Flint und dessen Verbreitung findet sich unter www.flintsource.net

In unserer Region der Oberpfalz, fränkische Schweiz usw. finden sich jede Menge Hornsteine
in den Meeresablagerungen des Jurameers. Sie bildeten sich durch Ausscheidungen von
Kieselalgen und Kieselschwämmen und sind als Platten,-oder Knollenhornsteine ausgebildet.
Aber auch aufsteigende kieselreiche Wässer in unserem Raum waren an dessen Bildung beteiligt.

Ich weiß nicht ob es da eine gemeingültige Bezeichnung gibt, aber die Hornsteine der Kreide
werden ja meist als "Feuersteine" bezeichnet, unsere Stücke aus dem Malm nur als
"Hornsteine". Obwohl es ja eigentlich dasselbe ist. Wahrscheinlich sind das nur Wortspiele
für ein und dasselbe Material, nämlich SiO2. Bei uns finden sich im Inneren auch verkieselte
Schwämme usw., schön gebänderte Stücke und gelegentlich auch etwas Achat und Quarzdrusen
im Kern. Die Farben variieren von weiß,grau bis schwarz. Es sind aber auch farbige Stücke
zu finden meist in den Farben braun, ocker oder rot, wobei das bei manchen Stücken evtl. auch
in Richtung Bohnerzjaspis geht.

Grüsse  x-09

Heiko




Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Elsie am Dezember 08, 2008, 18:31:55 Nachmittag
Habe da noch ein Bild ausgegraben zu Feuersteinen

(http://i34.tinypic.com/2zs6xrc.jpg)

Sie sind alle vom Gargano.

Gruß Else
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Dave am Dezember 08, 2008, 19:53:14 Nachmittag
Hi,

@Else
könntest du dein Bild mal etwas großer hier einstellen? :gruebel: Würde mir sehr weiterhelfen. x-08

Mfg Dave
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Elsie am Dezember 08, 2008, 23:08:53 Nachmittag
Versuche es nochmal.

(http://i33.tinypic.com/34e9c0g.jpg)

Habe sogar noch eines entdeckt, auch Gargano, aber anderer FO :

(http://i35.tinypic.com/mhejuo.jpg)
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am April 17, 2011, 20:28:05 Nachmittag
Schönes Exemplar einer polierten Flint-Hälfte  .. vom Kap Arkona, Insel Rügen, Stralsund, Meck.-Vorpomm. .. :smile:

Erkennt das gute Stück vielleicht jemand Bestimmtes?  :laughing:

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: hoellenloch am April 18, 2011, 13:23:21 Nachmittag
Hallo !
Bei uns im Salzkammergut (Bad Goisern, Österreich) kommt auch sei eine Art Feuerstein vor  --- lt.einem Mineralogen Nickel-Kiesel !
Wenn man da zwei STeine, die meistens schwarz sind reibt, funkt es dazwischen und es riecht schwefelig ! Schlägt man mit Eisen auf einen solchen Stein, dann fliegen heiße Späne weg ! Fundort --- Höllbauer Bad Goisern - darunter liegt das "Höllenloch" eine Karsthöhle !
Ein bichen entfernt in Gosau findet man dann auch Hornstein und viele Fossilien !
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am April 18, 2011, 14:27:58 Nachmittag
Hallo hoellenloch,

das klingt sehr interessant! Danke für diese Info. :smile:

Gruß Peter
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Labrador am April 19, 2011, 11:46:40 Vormittag
Hmm. Irgenwo habe ich diesen Flint vom Kap Arkona schon mal gesehen :lacher:
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am April 19, 2011, 12:30:59 Nachmittag
Tatsächlich?  :laughing: .. kann ich gar nicht verstehen .. :lacher:

Gruß Peter
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am April 19, 2011, 18:04:11 Nachmittag
Hallo,

@hoellenloch: Klingt nach Pyrit (Eisensulfid, kann auch etwas Nickel enthalten). Der Name kommt von griech. pyr Feuer und lithos Stein. Pyrit enthält Schwefel und kann beim anschlagen durchaus brenzlig oder schwefelig riechen.

Meines Wissens sind nur Stücke aus der Kreide und jünger Flint, ältere Stücke sind Hornsteine (meist Trias+Jura).

Glück Auf!
Sebastian
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: fossi47 am April 28, 2011, 08:06:15 Vormittag
Hi,
Pyrit hat seinen griechischen Namen von "Feuerstein" im wahrsten Sinne des Wortes,er erzeugt über einen harten Stein oder über einen Stahl geschlagen eine flammenartigen feurigen Funkenregen und ist auch von den Altvorderen so genutzt worden.
"Flint" "Flintenstein" wird ursprünglich nur für den schwarzen Kreidefeuerstein benützt,alles andere sind "Feuersteine" ode "Hornsteine",gibt aber je nach Gegend und Vorkommen noch so viele Pseudonyme und Regionalnamen.
Gruß Günter
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Mark77 am April 29, 2011, 11:42:52 Vormittag
@HeikoB: Feuerstein und Hornstein meinen ansich das selbe/ähnliche Gestein. Der Begriff Feuerstein wird für die Verkieselungen der Kreide und des Tertiärs benutzt, alles Ältere wird als Hornstein bezeichnet.

Mineralogisch werden die Feuersteine zu den Jaspisen zugerechnet. Persönlich finde ich diese Einordnung sehr schwammig, da Jaspis im engeren Sinne ein vulkanisches Gestein ist und im weiteren Sinne viele Gesteine umfasst (Verkieselter Rhyolith, Verkieselter Sandstein, etc.).

Die farbliche Varianz von Feuersteinen ist nicht sehr hoch - grau, schwarz und braun (rot gibts auch). Ihre Verbreitung aber sehr groß. Feuersteine lassen sich genauso auf der Iberischen Halbinsel finden, wie in Russland. Sie treten auch in der Türkei auf, wie in Großbritannien. Oft wurden sie bergmännisch gewonnen und werden noch bis heute verwendet (Hausbau, etc.).

Schöne Grüße,
Markus

P.S.: Auf meiner Website (Prähistorische Lithothek (http://www.praehistorische-lithothek.de)) finden sich viele europäische Vorkommen.
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Haschr Aswad am April 29, 2011, 13:09:43 Nachmittag
Es gibt u.a. noch eine tiefgrüne (Silex-)Variante die ich bisher nur aus einem kleinen Verbreitungsgebiet der zentralen Ténéré kenne und die dort bis in die frühe Jungsteinzeit zu Beilklingen verarbeitet wurde. Ich bin allerdings überfragt, ob es sich dabei terminologisch um Feuer-, Hornstein oder Jaspis handelt, wobei ich letzteren aufgrund der Reinfarbigkeit und Homogenität des Materials fast ausschließen würde.
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: fossi47 am April 29, 2011, 15:52:33 Nachmittag
Hi,
na ja, Mark sein "farbliche Varianz nicht sehr hoch" ist sehr allgemein gehalten und gilt für bergfrisches Bruchmaterial ,aber ansonsten ist der Feuerstein im allumfassenden Begriff doch ein farblicher Harlekin,der je nach Menge und Oxydationsstufen des enthaltenen Eisens alle Farben annehmen kann,einschließlich lavendelblau,grün,alle Erdfarben,rot,gelb,ocker,beige,grau,weiß,schwarz,sogar achatarig gebänderte Steine sind bekannt.Es ist schon nicht einfach zu entscheiden,was man da hat und begibt sich bei der Vielfalt der Quarzvarietäten ganz schnell auf sehr dünnes Eis.
Gruß Günter
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: lithoraptor am Mai 01, 2011, 16:23:24 Nachmittag
Moin!

Es gibt u.a. noch eine tiefgrüne (Silex-)Variante die ich bisher nur aus einem kleinen Verbreitungsgebiet der zentralen Ténéré kenne und die dort bis in die frühe Jungsteinzeit zu Beilklingen verarbeitet wurde. Ich bin allerdings überfragt, ob es sich dabei terminologisch um Feuer-, Hornstein oder Jaspis handelt, wobei ich letzteren aufgrund der Reinfarbigkeit und Homogenität des Materials fast ausschließen würde.

Ich habe für dieses Material bereits häufiger die Bezeichnung "grüner Jaspis" gehört. Wie das Material nun genau einzuordnen ist, weiß ich allerdings nicht, da ich nichts über seine Genesebedingungen weiß.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am Mai 01, 2011, 17:18:32 Nachmittag
Zitat
Ich habe für dieses Material bereits häufiger die Bezeichnung "grüner Jaspis" gehört.

Ich selbst habe damals ja im Mittl. Schwarzwald (im Wald von Mitteltal, Baiersbronn bei Freudenstadt) hellgrünen Jaspis gefunden (war ja mit mein erster Mineralienfund überhaupt) der nicht nur als solcher dort bezeichnet wurde und noch wird sondern auch ist! .. Fotos davon habe ich ja bereits schon mehrfach hier gezeigt. Und da nach dem Zeigen nie andere Meinungen dazu geäußert wurden, gehe ich auch davon aus, dass es dabei bleibt. Gefragt hatte ich ja hier und anderswo oft genug, um was es sich da handelt aber es kam ja nie eine andere Antwort oder überhaupt Antwort. Und nochmal krame ich das Bild jetzt nicht raus ..:smile:

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Mark77 am Mai 01, 2011, 17:54:23 Nachmittag
Hallo Peter,

damit jetzt nicht jeder sucht: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=1788.msg21900#msg21900
M.E. ists das aber kein Jaspis. Mutet mehr an einen Serpentinit an, wie man ihn öfter auch im Schwarzwald finden kann.

Schöne Grüße,
Markus
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am Mai 01, 2011, 19:17:28 Nachmittag
Hallo,

Zu dem grünen: Dürfte Chalcedon sein. Woher der in der Gegend aber stammt frage ich mich. Im Prinzip kann es in dem Bereich vor allem ein Geröll aus dem Buntsandstein sein. Dann wird es mit einer genauen Ansprache der Art/Entstehung sehr schwierig. Aus den Erzgängen in dem Bereich kenne ich keinen Chalcedon. Will aber nichts heissen, denn gerade im Freudenstädter Revier sind die Gänge tw. verkieselt.

Glück Auf!
Sebastian
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Peter5 am Mai 02, 2011, 10:23:57 Vormittag
Hallo Markus und Sebastian,

danke für Eure Antworten. Kann sein, dass ich damals noch über Härtetest und Strichfarbe zu der Überzeugung gelangte, dass es sich wie von Einheimischen dort mitgeteilt, wirklich um grünlichen Jaspis handeln müsste. Ich werde die Tests jedenfalls nochmal wiederholen und mich dann erneut melden.  :hut:

Gruß Peter
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Norbertit am September 08, 2011, 11:08:56 Vormittag
Hallo, :hut:

hier ein gebändeter Flint von der Steilküste bei Heiligenhafen/Ostsee. 10 cm groß.

Und eine seltsame Laune der Natur:"Hundekopf :einaugeblinzel:" in Flinterhaltung. 4 cm groß.
vom gleichen Fundort.

Gruß Norbertit :smile:



Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: lithoraptor am September 08, 2011, 12:19:02 Nachmittag
Moin!

"Hundekopf :einaugeblinzel:" in Flinterhaltung

Also ich erkenne da eindeutig ein Schaf, ey! :laughing:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Infobeitrag Flint (Feuerstein)
Beitrag von: Norbertit am September 08, 2011, 22:48:13 Nachmittag
Hallo,

je länger man hinsieht,desto größer werden die Viecher. :laughing:

Gruß Norbert :smile: