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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Pittiplatsch am Januar 30, 2009, 13:21:52 Nachmittag

Titel: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Pittiplatsch am Januar 30, 2009, 13:21:52 Nachmittag
http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice/:Out-of-Office-Scheine-im-Weltall/467724.html

Na seht Ihr, da habt Ihr nun auch Euer Fett weg bekommen, und nicht nur der Herr Talew. :laughing:

Marokkanische Kartoffeln für 50 Eur/kilo. Supi-Ostsee-Meteorit für 20.000/Gramm. Leute, die auf Krücken durch Dänemark humpeln auf der Suche nach dem Merkur. Und der Herr Altmann plötzlich um ein Jahr gealtert... 

Grüsse,
Stefan
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: herbraab am Januar 30, 2009, 16:28:26 Nachmittag
20 Kilo-Euro im Gramm? Da ist was faul, im Staate Dänemark! :auslachl: Aber wenn's der Mettmann sagt, wird's schon stimmen... :totlach: :weissefahne:

Die Aussage, dass ein Meteorite, der "irgendwo auf einem Acker in Schleswig-Holstein einschlägt, schon Sekunden danach kaum noch von einem ordinären Kiesel zu unterscheiden" wäre, finde ich auch recht unterhaltsam. Ich war mein Lebtag noch nicht in Schleswig-Holstein, und bei dem Klima, das dort herrschen muss, fahr' ich auch lieber nicht hin... :einaugeblinzel:

  Herbert
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: wannkommtdernächste am Januar 30, 2009, 17:33:17 Nachmittag

Hallo Sternschnuppenfans (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/images/smilies/text/cool.gif)

Noch irgendwer mit dem freud'schen Verleser "Schweine im Weltall"?

Im Übrigen finde ich, dass Martin Altmann, Svend Buhl und Thomas Grau die Zunft würdig vertreten haben - das sollte schon mal für den kleinen ordinären Chondriten am Band mit gekreuzten Fluglinien reichen.

Beste Grüße,

Matthias

Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Mettmann am Januar 30, 2009, 17:42:42 Nachmittag
Nunja Matthias,
in dem Artikel findet sich kaum etwas richtig widergegeben, wie ich es gesagt habe,
und vieles, selbst wenn es als wörtliche Rede mir in den Mund gelegt wurde, ist frei erfunden.

Aber nun muß ich wieder zurück nach Dänemark.....

 :lechz:



Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: wannkommtdernächste am Januar 30, 2009, 18:11:52 Nachmittag
Nunja Matthias,
in dem Artikel findet sich kaum etwas richtig widergegeben, wie ich es gesagt habe,
und vieles, selbst wenn es als wörtliche Rede mir in den Mund gelegt wurde, ist frei erfunden.

Aber nun muß ich wieder zurück nach Dänemark.....

 :lechz:
Is mir schon klar, Maddin. Das Wunderliche, das unserem Streben anhaftet, kommt so aber besonders glücklich rüber. Das hättet ihr allein nie so hingekriegt. Himmelsscheine über Neuschwein ... äh Neuschwanstein, ich bitte Dich! Außerdem: dieses Blatt ist den Finanzen gewidmet, und so wie's in letzter Zeit da zuging, sollte es Dich kaum überraschen, wenn quasi nix stimmt und der Rest erfunden ist. Die Finanzkrise wäre nicht die nämliche, wäre es anders.

Und, denkt an meine Worte: so in dreißig, vierzig Jahren wird, nach Aktien-, Immobilien-, Kreditkarten- und weiteren Blasen endlich auch die letzte, die ultimative, die alles mit sich in den Untergang reißende platzen: die Meteoritenblase. Danach wird nur noch Heulen und Zähneklappern sein. [/Apokalypsemodus]


Titel: Stellungnahme vom Autor des FTD-Artikels
Beitrag von: Gordon Detels am Januar 30, 2009, 18:33:52 Nachmittag
Hallo!

Ich als derjenige, der den Artikel in der FTD geschrieben hat, möchte mich nun auch mal äußern.

Zu dem im Text zitierten Personen:

1.) Svend Buhl hat sich bei mir über den Artikel beschwert – weil dieser vor allem den finanziellen Aspekt betone (was stimmt) und auch weil er der Meinung war, gerade der Schluss lege nahe, dass alle Meteoritenfans (Sternschnuppenfans kam übrigens nicht von mir) quasi illegal Meteoriten außer Landes bringen. Sollten auch anderen diesen Eindruck haben: Das war nicht beabsichtigt. Aber durch diverse Gespräche weiß ich, dass jeder nach einer Expedition anderes zu tun hat, als seine Funde zu deklarieren sondern sie lieber irgendwo ins Gepäck steckt. Und das ist im Zweifelsfall zumindest nicht legal, ob es illegal ist, sei dahin gestellt und ist mir letztlich auch egal.

2.) Thomas Grau wiederum sagte zwar auch er fände den Text arg auf finanzielle Aspekte hin zugespitzt, hatte ansonsten keinerlei Einwände.

3.) Martin Altmann hat sich bisher nicht bei mir gemeldet.

Grundsätzlich:

Mir ist klar, dass es für Experten auf dem Gebiet nicht befriedigend sein kann, einen Artikel wie diesen zu lesen. Dies ist aber egal bei welchem Thema immer der Fall, das kenne ich aus meiner langjährigen journalistischen Arbeit zur Genüge. Es ist immer das Gleiche: Wer sich mit Herzblut für eine Sache interessiert fühlt sich oft oder fast immer nicht richtig in den Medien dargestellt. Ich mag auch keine TV-Serien über Journalisten.

Ich habe jedoch mein Bestmöglichstes getan das Thema nachvollziehbar für Laien - und diese lesen Artikel wie diesen in der FTD ja - zu erklären. Einige Unstimmigkeiten sind sicherlich auch durch das Kürzen in der Redaktion entstanden (ich arbeite als Freiberufler), manches habe auch ich vielleicht nicht 100prozentig korrekt beschrieben. Grundsätzlich finde ich den gedruckten Artikel aber gut und stehe dahinter. Und vor allem habe ich mir nichts ausgedacht. Die Informationen im Text stammen von den im Text erwähnten Personen sowie darüber hinaus von Herrn Zeitschel, Herrn Nauber, Herrn Greshake und sind das Ergebis eigener Internetrecherche.

Ich - entschuldigung, dass ich das jetzt so direkt schreibe - verwehre mich gegen den Vorwurf, ich hätte jemandem Zitate in den Mund gelegt. Das ist leider nichts anders als eine ganz billige Lüge desjenigen, der am Telefon Dinge sagt, die er danach vielleicht lieber nicht gesagt haben will - zumindest wenn sie irgendwo veröffentlicht werden. Das einzige was nicht exakt ist in der FTD, auch das ist durch Kürzen entstanden, ist das letzte Zitat von Herrn Altmann. Er hat mir gegenüber gesagt, der Meteorit könne dann 20 000 Euro pro Gramm wert sein wenn man ihn außer Landes und in den Handel bringe und er eine spezielle Materialzusammensetzung habe, sprich: beisielsweise vom Mond sei. Dieser letzte, kleine Teil wurden leider gekürzt.

Zum Schluss:

Es tut mir leid, solltet ihr (Meteoritensammler, -jäger usw.) euch durch den Artikel schlecht dargestellt fühlen. Ich finde es aber auch unfair, um Bezug auf eine der Nachrichten hier im Forum zu nehmen, ihn auf das Niveau der Bild-Meldung stellen, in der aus Herrn Ralew Herr Talew gemacht wurde.

Schönes Wochenende und viel Erfolg beim Meteoriten suchen - egal ob in Dänemark oder irgendwo in Afrika.

Liebe Grüße,
Gordon Detels
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: herbraab am Januar 30, 2009, 18:44:55 Nachmittag
Außerdem: dieses Blatt ist den Finanzen gewidmet, und so wie's in letzter Zeit da zuging, sollte es Dich kaum überraschen, wenn quasi nix stimmt und der Rest erfunden ist. Die Finanzkrise wäre nicht die nämliche, wäre es anders.

Nun, wenn sich die Herrn Banker über den Wert der von ihnen gehandelten und angekauften Papiere auch so gründlich informiert haben, wie über den Wert der Meteorite, wunder mich gar nix mehr...  :auslachl:

Hoffentlich kommt jetzt niemand auf die Idee und wirft backed securities auf den Finanzmarkt, die mit Meteoriten für EUR 20.000/g besichert sind...

  Grüße, Herbert
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Mettmann am Januar 30, 2009, 19:05:31 Nachmittag
Dagegen verwehre ich mich.

Wenn Sie sich erinnern mögen, habe ich ihnen gesagt, daß niemand in Dänemark nach einem möglichen Meteoriten suchen gehen wird, da Funde aufgrund der Gesetzeslage den dortigen Museen ausgehändigt werden müssen.

Die Zahl 20.000$ hatte ich ihnen genannt, nach dem Sie, immer wieder nach den teuersten Meteoriten, die es gab, gefragt hatten, für den Meteoriten Chassigny in kleinen Portionen, wie ich ihnen auch die Preise der 90iger für die ersten Mondmteoriten angeführt hatte und deren Entwicklung zu den heutigen Preisen hin auf das Niveau von 500-2500$ im Gramm,
nicht zu vergessen habe ich ihnen die Preislagen für neue Fälle abhägig von den Fundländern und Meteoritensorten dargelegt,
und schließlich die Ziffer 50$/kg im Einzelhandel für das Gros der unklassifizierten verwitterten Wüstenfunde genannt.
Wie ich ferner auch die Seltenheit betont hatte, 700t an Meteoriten im Vgl zu den geförderten Mengen Gold und Diamanten,
sodaß das Bild von den Kartoffeln auf den marokkanischen Märkten etwas pittoresk ausgefallen ist.

Niemals habe ich etwas zur Verbringung von Meteoriten aus Dänemark gesagt.

Zu 3) Ich habe mich nicht gemeldet, da Sie mir den Text nicht vorgelegt haben.

Einen Guten Tag.
Martin Altmann

Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: ironsforever am Januar 30, 2009, 19:56:59 Nachmittag
Sehr geehrter Herr Detels,

Zitat
Das ist leider nichts anders als eine ganz billige Lüge desjenigen, der am Telefon Dinge sagt, die er danach vielleicht lieber nicht gesagt haben will - zumindest wenn sie irgendwo veröffentlicht werden.

Ich frage mich: Aus welchem Grund sollte Ihnen Herr Altmann am Telefon Blödsinn erzählen? Damit er Sie am Telefon mit tollen Zahlen beeindruckt? Damit er sich nach (absehbarer!) Veröffentlichung Ihres Artikels in unserer Szene lächerlich macht? Sicher nicht!

Meines Erachtens liegt näher, dass Sie die Ihnen genannten Fakten bunt zusammengewürfelt haben Und/ oder dass Ihre Redaktion Kürzungen vornahm, und dadurch Aussagen verfälscht wurden. Vielleicht wäre auch angesagt gewesen, Herrn Altmann nach einem Telefoninterview einen Entwurf Ihres Artikels zur Abstimmung zuzuleiten.

Ihren Interviewpartner hier als Lügner darzustellen ist starker Tobak! Dadurch bestätigen Sie nur den Ruf Ihres Berufsstandes in der Allgemeinheit: Hauptsache reißerisch! Und das auch noch in diesem Blatt! Mich wundert nix mehr!

MfG
AndiK
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Dave am Januar 30, 2009, 20:17:35 Nachmittag
Hallo,

Zitat
Meines Erachtens liegt näher, dass Sie die Ihnen genannten Fakten bunt zusammengewürfelt haben Und/ oder dass Ihre Redaktion Kürzungen vornahm, und dadurch Aussagen verfälscht wurden.

Ich denke in dieser Aussage liegt der Schwerpunkt. Das sieht man auch hier:
Zitat
Er hat mir gegenüber gesagt, der Meteorit könne dann 20 000 Euro pro Gramm wert sein wenn man ihn außer Landes und in den Handel bringe und er eine spezielle Materialzusammensetzung habe, sprich: beisielsweise vom Mond sei. Dieser letzte, kleine Teil wurden leider gekürzt.
Dieser kleine Teil, gibt der Aussage aber wieder einen andere Sinn. Ich denke das dieses Weglassen doch sehr oft gemacht wird, da dadurch zwar nichts erfunden ist, aber sich aus bestimmten Sätzen neues "erfinden" lässt.

Das Martin gelogen hat, kann ich mir, auch wenn ich ihn erst kurz kenne, nicht vorstellen, da wie Andi schon gesagt hat, nur Nachteile für ihn entstehen würden. Das würde ja keinen Sinn ergeben.

Mfg Dave
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: MarkV am Januar 30, 2009, 21:04:00 Nachmittag
Hallo,
das ist wirklich ein starkes Stück, erst die Aussagen sinnentstellt und verkürzt wiedergeben und dann den Interviewpartner der Lüge bezichtigen.

 :unfassbar:

Grüsse,
Mark
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Allende am Januar 30, 2009, 21:20:06 Nachmittag
Hoi zäme

Ich habe insgesamt rund 5 Stunden Zeit für Herrn Detels investiert, ungefähr die Hälfte davon für ein langes 2 ½ stündiges Telefoninterview. Der "Rest" waren das Beantworten von schriftlich vorformulierten Fragen, Bilder heraussuchen und Geschichten dazu vorbereiten. In dem langen Telefonat habe ich versucht, unser aller Begeisterung zur Thematik irgendwie verständlich rüberzubringen, stattdessen wurde in dem FTD-Artikel der Schwerpunkt leider in der kommerziellen Seite gesucht und so ziemlich alles verzerrt dargestellt.  :ehefrau:  Vielleicht erwarten wir einfach zuviel, aber ich für meinen Teil bin jetzt sehr froh, dass es nicht zu meiner Namensnennung in dem Artikel gekommen ist.

Gruss an alle Met-Freunde  :hut:
Allende
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: ironmet am Januar 30, 2009, 21:23:37 Nachmittag
Hallo Leute,

habe den Artikel auch gerade mal gelesen.
Also so schlimm fand ich den garnicht!
Sicherlich ist bei den Preisen einiges schief gelaufen. :auslachl:
Aber im großen und ganzen doch recht sachlich.
Da finde ich den Artikel der Bild viel,viel schlimmer!
An Stefan´s Stelle wäre ich da richtig sauer! :groll:
Aber hier?
Wer wie und was gesagt hat,kann sich ja jeder selber denken.
Wir kennen uns ja untereinander so gut,denke ich,das es da keiner Rechtfertigung bedarf.
Und wo gibt es schon Artikel,wo auch alles stimmt?
Meist nur dann,wenn man diesen selber geschrieben hat.

Also ich habe schon schlimmeres gelesen! :belehr:

Viele Grüße Mirko :prostbier:
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: ironsforever am Januar 30, 2009, 21:33:48 Nachmittag
Noch ein Nachtrag, Herr Detels,

Zitat
Mir ist klar, dass es für Experten auf dem Gebiet nicht befriedigend sein kann, einen Artikel wie diesen zu lesen.

Vielleicht, weil die Experten sich hier in erster Linie mit der Faszination dieser raren Materie auseinandersetzen und mit den Erkenntnissen, die man daraus gewinnen kann, und nicht mit irgendwelchen Werten. Man kann nur hoffen, dass  frustrierte Banker hier nicht ein neues Spekulationsgebiet auftun wollen. Obwohl - mit der aktuellen Preis-Info würden WIR den Reibach machen :lacher:.

Leute, holt den Gleisschotter raus!

AndiK
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: wannkommtdernächste am Januar 30, 2009, 21:39:58 Nachmittag

Liebe Leute, wenn ich mal kurz resümmieren darf:

Ich finde, der Artikel von Herrn Detels hat durchaus auch seine Qualität. Gut, er ist hauptsächlich auf den ökonomischen Wert fokusiert. Das ist einerseits schade, weil viel wichtigere Aspekte (z.B. eben auch der historische) zu kurz kommen resp. fehlen. Andererseits: es ist die FTD, und da scheint mir eine solche Schwerpunktsetzung auch wieder legitim.

Gut finde ich, wie anhand der drei herangezogenen Personen die Aspekte Sammeln, Tauschen, Jagen, Handeln, auf Expedition gehen etc. deutlich werden. Das gibt für mich ein einigermaßen plastisches Bild. Schließlich gilt es auch zu berücksichtigen, dass soviel Platz dann nun auch wieder nicht zur Verfügung stand.

Bleiben, als Hauptstreitpunkte, die Aspekte Ausfuhr sowie konkrete Zahlen (Wertangaben).

Ausfuhr, schwieriges weil vielerorts höchst unterschiedlich bestelltes Feld - nicht umsonst wurde auch hier im Forum schon ausgiebig darüber diskutiert. Da kommt es in der Tat etwas unglücklich so rüber, als würde das Gros der Metleute hier ziemlich bedenkenlos verfahren. Das stimmt so nicht, ich selbst etwa erwarb erst unlängst 3 Mets aus Australien, waren alle fein säuberlich mit Ausfuhrgenehmigung versehen (was auch ausdrücklich des Angebots war). Der hier evozierte Eindruck ist jedenfalls ärgerlich.

Was die Zahlen anbelangt: da hat es offenbar Fehler gegeben, ich wüsste halt auch nicht, warum der Martin Altmann sich mit falschen Angaben interessant machen sollte. Das sieht nach entweder falsch verstanden aus, oder absichtlich gepusht (was ich aber ausdrücklich nicht unterstellen will), oder durch Kürzung/Kontextveränderung bei der Schlussredaktion entstanden. Unbefriedigend bleibt es allemal.

Mein Fazit: der Artikel hat durchaus seine positiven Seiten; andererseits aber auch unübersehbare und ärgerliche Schwächen bei der Genauigkeit, v.a. bezüglich der oben angeführten Aspekte Ausfuhr/Wert der Meteoriten. Herr Detels, den von Ihnen erhobenen Vorwurf der Lüge würde ich nochmals überdenken - wenn Sie ihn aufrechterhalten wollen, müssten sie ihn beweisen oder zumindest plausibel machen.

Nun, de facto ist nichts mehr zu ändern. Aber: wie wäre es zumindest mit einer Richtigstellung von erwiesenermaßen Fehlangaben/Irrtümern qua knapper redaktioneller Note oder zeitnahe in der FTD veröffentlichten Leserbriefes?

Grüße,

Matthias
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Pittiplatsch am Januar 30, 2009, 21:50:46 Nachmittag
Hallo Herr Detels,

gerade weil es so ein schwieriges und vielschichtiges Thema ist, von dem Sie selbst wie Sie sagen kein Ahnung haben, hätten Sie vielleicht eine Authorisierung Ihres Artikel von Ihren Interviewpartnern einholen sollen, zumal Sie die ja angeblich wörtlich zitieren. Sie sehen ja selbst an den Reaktionen hier, dass das Ergebnis nicht zufriedenstellend bzw. sogar ärgerlich für zumindest einen Ihrer Interviewpartner ist. Und dieser Ärger ist durchaus berechtigt, wie ich finde. Jetzt aber einen Ihrer Interviewpartner öffentlich als Lügner darzustellen, verlangt meines Erachtens nach einer Richtigstellung bzw. Entschuldigung.

Beste Grüsse,
Stefan
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Peter5 am Januar 30, 2009, 21:57:49 Nachmittag
Hallo Mirko,

mag ja sein, dass es noch reißerischere Artikel gibt - mit noch mehr entstelltem Sinngehalt aber genau dieses Zitat von Andi kann ich nur unterstreichen ..

Zitat
Meines Erachtens liegt näher, dass Sie die Ihnen genannten Fakten bunt zusammengewürfelt haben Und/ oder dass Ihre Redaktion Kürzungen vornahm, und dadurch Aussagen verfälscht wurden. Vielleicht wäre auch angesagt gewesen, Herrn Altmann nach einem Telefoninterview einen Entwurf Ihres Artikels zur Abstimmung zuzuleiten.

Ihren Interviewpartner hier als Lügner darzustellen ist starker Tobak! Dadurch bestätigen Sie nur den Ruf Ihres Berufsstandes in der Allgemeinheit: Hauptsache reißerisch! Und das auch noch in diesem Blatt! Mich wundert nix mehr!

.. zeigt es doch, w i e die Medien; hier die "Zeitungswelt" sei aus der Finanzwelt, aus den Tagblättern oder aus anderen Sparten tagtäglich Nachrichten verbreiten.
Da ich beruflich selbst Datenmaterial an die Medien gebe, kenne ich mich da auch aus.. da werden Zahlen noch nachträglich mit z.B. dem Dollar-Tageskurs umgerechnet und dann noch behauptet, wir hätten diese Zahlen so erstellt und veröffentlicht. Ich werde jetzt aber nicht konkreter werden, weil ich das nicht will und auch nicht muss. Von dem täglichen "Bildzeitungsgewäsch", den teilweise Unterstellungen und Lügen in den Zeitschriften "Stern", z.B. damals über Heinrich Schliemann mit dem ich direkt in erster Linie verwandt bin (!!) und der Verteufelung der Tamilen aus Sri Lanka durch den "Spiegel"  - mal ganz zu schweigen! Und das ist nur die Spitze des Eisbergs!

Der Gipfel an Unverfrorenheit der "Zeitungswelt" ist aber, dass die selbst "mit Steinen nach uns schmeißen" (sinnbildlich gesprochen), sei es gegen uns Mineraliensammler (Beispiele hierzu kann ich auch gerne noch neu herausssuchen) oder diesmal gegen die Meteoritenjäger und Sammler - es ist immer dasselbe - erst machen sie einen nieder, kürzen bewusst Passagen damit reißerische Effekte besser erzielt werden und dann schreien sie obendrein noch nach der Pressefreiheit oder regen sich auf, wir wollten ihre Pressefreiheit beschneiden, obwohl das GG bzw. der damalige Gesetzgeber die "allgemeine" Meinungsfreiheit aus einem ganz klaren Grund über die der Meinungsfreiheit untergeordneten Pressefreiheit gestellt hat! Und: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen, lieber Herr Redakteur - diesmal eines Finanzblattes, dass mit dem heutigen Tage für mich auch nicht mehr gekauft wird, weil ich Ihre Verfälschungen und Übertreibungen satt habe, wie seinerzeit die von Spiegel und Stern. Auch diese Zeitungen kaufe ich nicht mehr, nachdem ständig Unwahrheiten verbreitet wurden.

Den Meteoritensammlern und -jägern werfen Sie mit Ihrem Artikel quasi Geldgeilheit vor aber Sie selbst schämen sich überhaupt nicht, mit reißerisch aufgemachtem Unfug ihren eigenen Reibach zu machen! Unseriös und noch dazu verabscheuungswürdig, nenne ich so etwas!
Mir kommt schon alleine die Galle wieder hoch, wenn ich an bestimmte Zeitungsausschnitte denke, wo Ihrereins jeden Mineraliensammler "in eine Schublade gesteckt hat" und auch quasi alle als illegale Schatzgräber vorverurteilt haben, obwohl in Wirklichkeit nur eine Handvoll von Millionen von Mineraliensammlern zu den "schwarzen Schafen" zählen.
Solange die Menschheit existiert, wird sich die Presselandschaft leider auch nicht ändern. Es wird weiterhin durch die Medien verfälscht, übertrieben, gelogen und verallgemeinert - und immer schön alles durch den Kakao gezogen - auf Teufel komm raus!!  :fingerzeig:.. nur nicht länger mit mir! Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass Sie eines Tages gar keine Leser mehr haben werden!

Gruß Peter
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: herbraab am Januar 30, 2009, 22:18:17 Nachmittag
Da finde ich den Artikel der Bild viel,viel schlimmer!

Die FTD spielt aber in einer ganz anderen Liga als die Bild. Da sollte man zumindest davon ausgehen können, dass die genannten Zahlen, was den Wert der Meteorite betrifft, einigermassen was mit der Realität zu tun haben - was beim genannten Phantasiepreis von 20.000 Euro im Gramm für unterstellte dänische Schmuggelware aber nicht der Fall ist.

Grüße, Herbert
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Peter5 am Januar 30, 2009, 22:19:12 Nachmittag
Zitat
Nun, de facto ist nichts mehr zu ändern. Aber: wie wäre es zumindest mit einer Richtigstellung von erwiesenermaßen Fehlangaben/Irrtümern qua knapper redaktioneller Note oder zeitnahe in der FTD veröffentlichten Leserbriefes?

Hallo Matthias,

ich habe noch nie erlebt, dass eine Zeitung völlig freiweillig, d.h. ohne nachdrückliche Aufforderung eine Gegendarstellung gebracht hätte.. immer erst wenn man mit dem Anwalt droht, kommt dann ganz plötzlich doch eine Gegendarstellung - welch ohh.. Wunder. Aber nur diese Sprache verstehen die.

und noch etwas ..es gibt einige Zeitungen, die sich offenbar auch auf Rufmord spezialisiert haben. Ich kenne solche Fälle aus eigener Erfahrung (einige Freunde von mir sind Opfer von Rufmord geworden). Leider ist Rufmord nicht strafbar weil es mit keinem Wort in irgendeinem Gesetzbuch steht..da gibt es nur dieses harmlose Wort der Verleumdung. Ich plädiere dafür, Rufmord als gesteigerte Form der Verleumdung ins Gesetz festzuschreiben und mit Haftstrafen nicht unter 5 Jahren zu "belegen", sofern dieser Tatbestand jeweils nachgewiesen wird!

Gruß Peter5
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: pallasit am Januar 30, 2009, 22:28:55 Nachmittag
Über die FTD habe ich mich schon einmal geärgert, als sie die Wahlkampfspielregeln hier in Deutschland bewusst Missachtet hat! Seither habe ich diese Zeitung nicht mehr wahrgenommen.

Meine Lieblingszeitung ist die NZZ!!!
Ein Beispiel: http://www.nzz.ch/2004/07/30/vm/article9rcix_1.285740.html (http://www.nzz.ch/2004/07/30/vm/article9rcix_1.285740.html)

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Pittiplatsch am Januar 30, 2009, 22:30:42 Nachmittag
Hallo Mirko,

also ich ärgere mich nicht besonders über diesen Bild-Zeitungs-Bericht. Er ist halt in typischer Bild-Manier geschrieben, aber zumindest wurden mir da keine Aussagen untergeschoben. Schmeichelhaft ist er aber mit Sicherheit nicht, zumal mein Name falsch geschrieben war. Ich hoffe einfach, dass es bei diesem kurzen Online-Bericht geblieben ist, den wahrscheinlich eh kein Schw... liesst.

Aber zurück zur FTD (Zitat):
"Angenommen, man würde es schaffen, ihn außer Landes und in den Handel zu bringen", sagt Martin Altmann, "dann könnte man ihn portionieren, was durchaus üblich ist, und sicher mehrere Stücke à 20.000 Euro pro Gramm verkaufen."
Also wenn Martin sagt, er habe das nie so gesagt, dann glaube ich ihm das 100%ig. Diese Aussage wäre nämlich absolut schwachsinnig. Und da wir ja den Martin alle gut kennen, würd ich sagen  :fingerzeig:

Diese ganzen Artikel aus der letzten Zeit haben eben auch alle eines gemeinsam, nämlich dass sie in einigen Details maßlos übertrieben sind, insbesondere was das Finanzielle betrifft. Wie einige von Euch ja schon vermuteten, vielleicht ists ja wirklich die Finanzkrise. Jetzt wo man mit irgendwelchen Finanz-Derivaten keinen Reibach mehr machen kann, rücken so Aussenseiter wie eben die Methändler in den Blickpunkt, wo´s angeblich noch funktionieren soll mit dem Reibach. Aber es ist ja nicht so, wie es in den Hochglanzmagazinen dargestellt wird, der Methandel ist nämlich ein Geschäft, bei dem kaum jemand wirklich zu Geld kommt, es sei denn er hatte schon vorher Geld. Der heutige Methändler ist eher ein Kleingewerbetreibender hart am Existenzminimum, der es mehr aus Liebhaberei macht, als aus Geldgier. Jeder Hundefriseur verdient vermutlich mehr als ein erfolgreicher Meteoritenhändler...

Grüsse,
Stefan
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: ganimet am Januar 30, 2009, 22:31:19 Nachmittag

Meine Meinung dazu............:steinern:  :groll:


Gruß;

Andreas
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: ironsforever am Januar 30, 2009, 22:40:46 Nachmittag
Hallo Metties,

Peter5, was soll eine Gegendarstellung? Wem ist damit gedient? Sollen die Kunden der FTD doch glauben, was sie da zu lesen kriegen. Uns Sammlern kann das doch egal sein, unseren Händlern nur recht :lacher:.
Herr Detels sollte sich schlicht und einfach dafür entschuldigen, dass er einen uns allen bekannten Intervievpartner hier als "Lügner" bezichtigt, während er gleichsam einräumt, dass sein Artikel sinnentstellt "gekürzt" wurde. Geht´s eigentlich noch?

Gruß,
AndiK
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Mettmann am Januar 30, 2009, 23:03:28 Nachmittag
Nun gut,

mir persönlich schadet der Artikel wenig - Buhl, Altmann ect. - die Namen sind ja in den Fachkreisen so gut bekannt,daß mans dort schon einzuschätzen wüßte, wenn den Artikel einer läse;
und mich amüsiert er daher eher.

Und es gibt ja auch schlechtere Artikel.
Bin ja schon zufrieden, daß Eingang gefunden hat und richtig wiedergegeben wurde, daß durch die privaten Aktivitäten, sich die Anzahl der Meteorite vervierfacht hat, daß nur sehr wenige der Funde relevant (und materiell gesehen, wertvoll sind)
und daß das meiste zu geringen Summen gehandelt wird.
Das ist schon mehr, als man in gleichartigen Artikeln finden kann.

Hier, solche Propaganda-Artikel, wie von der BBC, sind viel schädlicher:
http://news.softpedia.com/news/Science-Is-Precious-Meteorite-For-Sale-52101.shtml

..da sie viel gravierendere Unrichtigkeiten enthalten.
Nicht, die gute Frau Smith war ja Mitausrichterin der Casablanca-Konferenz vor 2 Jahren,
auf der festgestellt wurde, daß es in Marokko keinerlei Gesetze zur Suche und zum Export von Meteoriten gibt.
Daher ists ein bisserl arg, wenn da von Schmugglern ect. geredet wird,
und die Politik des NMBH ist daher bigott. In der Vergangenheit haben sie die Sammlung aufgebaut hauptsächlich durch Ankauf, auch von Wüste,
und der Frau Smith müßte ja bekannt sein, was ihre Vorgänger für Summen ausgegeben haben,
insofern ist die neue Haltung nicht besonders förderlich für die Forschung und die Ziele des BMNH.
Bewußt sein müßte ihr auch, daß die Zahl der interessanteren NWA-Funde, die der Antarktis mittlerweile übersteigt,
jedoch nur einen Bruchteil der Kosten verursacht.

Insofern ist dieser Artikel noch erträglich, auch wenn der Mammon der Aufhänger ist, aber irgendeinen Aufhänger braucht es ja.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Hungriger Wolf am Januar 30, 2009, 23:23:04 Nachmittag
Hallo Forenmitglieder!

Den Artikel http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice/:Out-of-Office-Scheine-im-Weltall/467724.html?imgpopup=1&nv=Image0 (Bild) habe ich auch gelesen.

Aufgefallen ist mir ein Photo mit zwei kleinen Meteoriten.
Wo war dieser Meteoritenfund (Oman, Marokko etc.)?
:gruebel:
 
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: pallasit am Januar 30, 2009, 23:37:26 Nachmittag
Hallo Achim,

Aufgefallen ist mir ein Photo mit zwei kleinen Meteoriten (Pfeil).
Wo war dieser Meteoritenfund (Oman etc.)?
:gruebel:

Siehe: http://www.ausgangspunkt-erde.de/Aktivitaeten/2004/spanienmai07.html (http://www.ausgangspunkt-erde.de/Aktivitaeten/2004/spanienmai07.html)
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Hungriger Wolf am Januar 30, 2009, 23:42:02 Nachmittag
Hallo Pallasit!

Danke, für Info!

Fundort: -Spanien-; kleine Teilfragmente

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: APE am Januar 30, 2009, 23:57:26 Nachmittag
Aus diesem Grunde hat Tucholsky gemeint:

"Das bißchen was ich lese, das schreibe ich lieber selber!"

 :hut:

Naja, was soll ich noch sagen, für mich ist es immer ein Spagat, einmal möchte ich es den Wissenschaftlern recht machen, jedem Museum eine besondere Chance geben, doch letztlich holt mich die Realität ein. Ich kann keine Meteoriten verschenken! Ich habe aber immer mit den Wissenschaftler als erstes geredet. Es geht bei mir immer Schritt für Schritt. Erst Finden, dann kommt die Wissenschaft dran und danach können wir um die Preise feilschen. Auch in Dänemark wäre das nicht anders. Ich kenne Henning Haack und er kennt mich persönlich. Er weiß, ich würde als erstes nach Koppenhagen kommen, so wie es sich gehört. Es gibt immer eine Lösung für ein Problem, wenn eines auftauchen sollte. Ich kann nur aus Erfahrung sprechen, denn auch Neuschwanstein, Villalbeto oder La Mancha waren nicht ohne Probleme. Doch überlegt mal, wie es aussehen würde, wenn ein Finder ankommen würde, mit einem sensationellen Fund in den Händen und dann schickt man ihn mit einem feuchten Händedruck nach hause. Das würde sich rumsprechen! An diese Tür würde nie wieder einer klopfen und etwas vorbei bringen. Das weiß jeder Kurator! Und gerade Henning ist ein ausgesprochen netter Mensch ...

Andererseits nicht jeder Wissenschaftler, vor allem jene nicht, die auf meinen Erfolg neidisch sind, sehen die Arbeit eines Meteoritenjägers positiv! Ich fühle mich deshalb nicht immer wohl dabei, wenn ich als Meteoritenjäger betitelt werde. Andererseits ist es jawohl eine Jagt und ich habe schon 30 Europasterne gefangen. Was kann man tun? Ich kann nur jedem Meteoritenjäger empfehlen, immer offen und auf freundschaftlicher Basis mit den verantwortlichen Leuten (Kuratoren, Wissenschaftler) über alle Dinge sprechen, denn das sind auch nur Menschen. Ich habe mich immer einigen können und war zufrieden.

Wie gesagt, es ist ein Spagat, der manchmal auch dafür sorgt, das ich Euch hier nicht immer alles sagen kann. Gerade bei La Mancha bin ich mächtig zwischen die Stühle geraten. Was dabei leidet ist immer die Wissenschaft und das Ereignis an sich. Wenn ein Meteoritensucher und vor allem ein Finder immer versucht sich mit den beteiligten Wissenschaftlern des Landes zu arrangieren, dann kann auch der Titel Meteoritenjäger nur positiv klingen.

Was den Artikel angeht, habe ich nichts anderes erwartet, als das es bei der FTD um Gelt geht. Wie sollte man auch jene Zielgruppe, die sonst so diese Tageszeitung ließt, zum Thema Meteoritenkunde führen. Mit systematischer tagelanger Suche vielleicht? Siebenmal hoch und auch wieder runter, durch Wiesen und Wälder wo sonst keiner ist? Die Suche nach schwarzen Brocken, welche sie wahrscheinlich noch nie live gesehen haben, wird grauenhaft für sie sein, wenn es doch sonst in ihrem Leben (möglicherweise) um das schnelle Gelt geht ... was mehr oder weniger kommt und geht ...
( Der FTD-Leser  :gruebel: "puh, wie langweilig, steht hier nicht irgend etwas über Gelt oder so ..."

 :user:
Thomas
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: APE am Januar 31, 2009, 01:21:46 Vormittag
Ach nochmal ich,

der Dr. Christian Pinter, der hat auch ganz gute Sachen auch über Meteoritenfälle und Funde geschrieben ... finde ich jedenfalls
http://himmelszelt.at/artikel/artiwz.htm

 :user:
Thomas
Titel: Re: Stellungnahme vom Autor des FTD-Artikels
Beitrag von: gsac am Februar 01, 2009, 16:55:22 Nachmittag
Ich als derjenige, der den Artikel in der FTD geschrieben hat, möchte mich nun auch mal äußern.

Herr Detels, aus Ihrer Sicht stellt sich das vielleicht im Nachhinein als "ungerecht beurteilt" dar.
Ich glaube das zu wissen, weil ich über einen sehr nahen Kontakt abschätzen kann, wie die
Dinge in Ihrer Branche ablaufen - d. h. unter welchen Zwängen sie stehen, allerdings auch,
welche Freiheitsgrade sie haben oder letztlich doch redaktionell hätten nutzen können. Sie
werden diesen Artikel ganz sicher nicht als persönliches Ruhmesblatt verbuchen wollen. Dazu
braucht es schon ein Quantum mehr Originalität/Wahrhaftigkeit in der Darstellung und auch
den Mut des Widerspruchs bei der Schlußkonferenz, und erst recht hätte es der Möglichkeit
bedurft, daß Ihre Informationsgeber rechtzeitig vorher nochmals mit Ihnen hätten Rücksprache
nehmen können, wie auch immer, um die Dinge letztlich abzustimmen und wenigstens die gröbsten
Schnitzer im Vorfeld der Veröffentlichung auszuräumen...

Nichts für ungut,
Alex Seidel

Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: APE am Februar 01, 2009, 17:07:10 Nachmittag
Hi Alex,

da kann man bitten wie man will, bis her hat sich noch nie jemand bei mir rechtzeitig gemeldet, um mir die Chance zu geben, nach inhaltlichen Fehlern im Text zu suchen!
Ich habe keine Ahnung, was ich da machen soll, um den Umstand endlich zu verändern.
 :nixweiss:
Thomas
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: gsac am Februar 01, 2009, 17:33:37 Nachmittag
Thomas, wenn man als fachfremder Autor so einen Artikel schreibt, dazu verständlicherweise
vorher "Informanden" einläd, sich zu äußern, diese das gern auch tun (und offenbar stunden-
und seitenlang), wenn dann letztlich der Autor oder "Texter", wie er sich ja nennt, daraus ein
eingefärbtes Destillat erstellt, das ihm und der Redaktion gegenüber der breiten Leserschaft
als flott lesbar und gut verkäuflich erscheint, dann mag das ja vielleicht so sein im modernen
Journalismus, aber muß ein jeder das widerspruchslos hinnehmen? Gut, ich bin ja nun nicht
gezwungen, diese Zeitung zu kaufen, mich fragt auch niemand nach meiner Einstellung zur
"dsds"- oder "Dschungel"-Sendung von RTL, das ist auch gut so, aber ich werde mich noch
dazu äußern dürfen - und in diesem Falle habe ich das auf moderate Weise getan. Ich verstehe
ja sogar den Herrn Detels in all seinen Zwängen, die er selbst als Freiberufler hat, aber er hätte
trotzdem ein wenig mehr Sorgfalt gegenüber seinen Informanden walten lassen müssen. (PS:
übrigens bin ich keiner von denen, um das hier mal klar zu stellen, ich äußere nur meine Meinung
dazu...).

Da lobe ich mir mein abonniertes Uralt-"GEO" und so Schreiber wie Herrn U. George, auch wenn
da längst modernere Zeiten eingekehrt sind und sicher alles nicht mehr so gemütlich zugeht wie
in den letzten Jahrzehnten...

Alex
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: APE am Februar 01, 2009, 18:09:04 Nachmittag
Ja aber letztlich ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und die Zeitung schon gedruckt. Ich habe doch aber gar kein Druckmittel, um jemanden zu zwingen: He, vorher kommt der Text zu mir. Ich gebe dann das OKAY ...  Oder hat jemand eine Idee, was konkret zu tun ist?!
Gut, die Online-Ausgabe kann man ja jederzeit ändern und auch richtig stellen, aber wer liest schon Leserbriefe in der Gedruckten-Version. Die Zeitung ist schon morgen nur noch zum Verbrennen gut ... es ist halt nur eine Tageszeitung. Der Online-Artikel kann ja dann richtig gestellt noch Jahre im Internet fristen und niemand wird es noch stören, wenn am Tag 1 der Text suboptimal war!

Ich hoffe, die FTD liest noch mit und tut noch was.

 :user:
Thomas
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: herbraab am Februar 02, 2009, 09:54:50 Vormittag
Hallo Thomas,

da ich gelegentlich auch von Presseleuten um eine Auskunft oder eine Wortspende gebeten werde, kann ich hier auch aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen. Ich ersuche die jeweiligen Autoren darum, den Artikel gegenlesen zu können, bevor er in den Druck geht, ansonsten dürfen sie sich eben keine Hilfestellung von mir erwarten. Teilweise wird dann zwar noch die eine oder andere Formulierung geändert, aber gröbsten Schnitzer sind jedenfalls weg. Das klappt eigentlich ganz gut.

Grüße, Herbert
 
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: astro112233 am Februar 02, 2009, 13:57:07 Nachmittag
Die Farbe des Geldes?

Frage: Wie komprimiere ich das reichhaltige Fachwissen mehrerer angesehener Fachleute in unterhaltsamer Weise auf eine DIN A4 Seite?

Antwort: Genau so wie der erschienene Artikel in der FTD.

Streicht die Redaktion aus unerklärlichen Motiven noch zusätzlich einige Textzeilen, sprich pickt die nach ihrer Meinung interessanten Passagen heraus, entsteht ein Konglomerat in dieser fragwürdigen Aufmachung.

Wen interessiert z.B., dass die Gemahlin von Thomas ein Eiskaffee leitet. Niemand. Hierfür wären fachlich informative Aussagen sinnvoller gewesen.

Bereits die fantasievolle und rein finanziell geprägte Überschrift spricht Bände.   

Scheine im Weltall.  :lechz:

Problem:
Wir können davon ausgehen, dass 95% der Leser keinerlei Ahnung davon besitzen, was es mit Meteoriten auf sich hat.

Problem:
Die FTD ist nicht die Bild Zeitung und spricht üblicherweise nicht die bildungsfernen Bevölkerungsschichten an.

Problem:
Dem Leser wird suggeriert.

Alle Meteoriten sind irrsinnig wertvoll und teuer.  :wow:

Alle Meteoritenhändler verdienen sich eine goldene Nase an deren Verkauf.  :wow: 

Meteoritensammler besitzen Geld wie Heu und das Sammeln ist ein elitäres Privileg.  :wow:

Der Artikel ist bedauerlicherweise absolut kopflastig geraten.

Vermittelte Kernaussage: Meteoriten = Geld, viel Geld.  :lechz:   

Fehlt eigentlich nur noch der Hinweis: Investieren sie in Meteoriten, fragen sie ihren Finanzberater.

Mich würde es nicht verwundern, wenn demnächst im privat TV einige etablierte Sendungen ersetzt werden.

Neu offerierte TV Sendungen: Frauentausch = Meteoritentausch - Dschungelcamp = Meteoritencamp  :lacher:

TV Highlight 2009 - Ich bin dann mal weg.
Rollstuhl-Rallye an die Ostsee oder Meteoritensucher schleppen sich auf Krücken in das Meteoriten Eldorado Dänemark. Betreutes pilgern auf dem Thomas Weg. An ihrer Seite, hochkarätige Bankchefs, Finanzjongleure und die eloquente Feuerkugel Dirk Bach. 

Die Farbe des Geldes? Na schwarz, logisch.  :super:

In diesem Sinne.

Konrad  :hut:
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Jan Hattenbach am Februar 02, 2009, 20:05:31 Nachmittag
Öhm, liebe Leute.  :gruebel:

Könnten einige, die hier "ablästern", vielleicht noch einmal den Artikel lesen? Das ist doch ganz eindeutig ein Unterhaltungsartikelchen!  :fluester: Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass der Artikel nicht unter der Rubrik "Forschung und Bildung" sondern unter "Lifestyle" veröffentlicht wurde?  :fluester: Es handelt sich eben nicht um einen Artikel über die faszinierende Wissenschaft von den Meteoriten, sondern über Menschen, die ihre Frei/Arbeitszeit mit ihnen verbringen. Die Nachricht, dass es tatsächlich Leute gibt, die mit dem Meteoritensammeln ihren Lebensunterhalt verdienen ist für so Manchen eine echte Meldung. In dem Zusammenhang ist schon interssant, was Thomas' Frau beruflich macht. :ehefrau:

Und es geht um den Wert, den einige Steinchen tatsächlich haben. Man beachte auch mal den Gebrauch des Konjunktivs. Da steht eben nicht, dass alle Meteoriten sündhaft teuer sind, sondern dass sie es sein können. Ich vermute mal, dass die FTD es ihren Lesern zutraut, diese Unterscheidung zu erkennen. :einaugeblinzel:

Nach dem ersten Durchlesen fand ich den Artikel gut. :eek: Ich habe ihn eben nochmal gelesen und finde ihn immer noch ganz gut :eek: (abgesehen von den Schnitzern, aber da gibbet noch gaaanz andere Fälle) :fingerzeig:

Just my 2ct,  :user:

Jan (die Smileys hier sind echt unübertroffen :super:)
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: herbraab am Februar 02, 2009, 21:06:22 Nachmittag
Und es geht um den Wert, den einige Steinchen tatsächlich haben. Man beachte auch mal den Gebrauch des Konjunktivs.

Jan, ich zitiere mal aus dem letzten Absatz, betreffend den nicht-existenden Dänemark-Meteoriten: "Angenommen, man würde es schaffen, ihn außer Landes und in den Handel zu bringen [...] dann könnte man ihn portionieren, was durchaus üblich ist, und sicher mehrere Stücke à 20.000 Euro pro Gramm verkaufen."

Konjunktiv, ja. Aber der bezieht sich auf die Möglichkeit, Meteoriten-Material aus Dänemark rauszuschmiggeln, und in den Handel zu bringen. Denn wenn das nur gelänge, könnte man "sicher mehrere Stücke à 20.000 Euro pro Gramm verkaufen"... Nicht nur, dass hier unterstellt wird, Meteoritensammler und -händler würden bewusst Gesetze brechen, würde ich mir von einer Qualitätszeitung auch im Unterhalungsteil erwarten, dass Zahlenangeben zumindest größenordnungmässig richtig sind...

Grüße, Herbert
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: lithoraptor am Februar 02, 2009, 21:10:47 Nachmittag
Moin!

Nun auch noch mal kurz mein Senf dazu:

Ich finde den Artikel auch gut. Wenn ich ihn mal mit ANDEREN vergleiche, die in "NICHT-Fach-Zeitschriften" erschienen sind, dann ist er sehr gut gelungen. Man kann es ja mal von der positiven Seite sehen: Der Artikel sprich ein Publikum an, welchem diese Thematik sonst verwehrt geblieben wäre. Wenn es nur einen einzigen neuen Sammler durch diesen Artikel gibt, dann hat er doch sein Ziel erreicht. Ach ja, man könnte ja mal so vor sich hin postulieren, dass dieser Neusammler ja evtl. finanziell etwas besser gestellt ist (wenn auch evtl. nicht mehr ganz so gut, wie im letzten Jahr um diese Zeit  :einaugeblinzel: ) und dat würde dann ja auch die Händler hier freuen, ODER?  :fluester: :prostbier:
Klar, Fehler sind da, aber ein Fehler an sich ist kein Ding- es kommt einfach nur darauf an, wie man damit umgeht bzw. wie man sich verhält...

Meinjamalnurso!

Ingo
Titel: Re: FTD-Reportage "Scheine Im Weltall"....
Beitrag von: Mettmann am Februar 03, 2009, 01:15:03 Vormittag
....und wie er sich verbreitet...

Nimm doch den blödsinnigen BBC-Artikel, den ich im Thread hier verlinkt habe.

Nun und das kann dann so gehen:
http://sociolingo.wordpress.com/2007/04/24/sahel-traffickers-targeting-poorest-countries/

Schau Ingo, in was für feiner Gesellschaft wir und Du da gestellt werden.
So und der nächste Reporter schreibt seinen Artikel, verwendet die "Information" aus diesem,
und irgendwann liests ein gelangweilter Beamter oder ein Aktivist,
und weils ja in der Zeitiung steht, schwupp hammer da das nächste Gesetz.

So wies eben auch in Polen jetzt ist.

Martin