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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: MarkV am Februar 07, 2009, 16:58:17 Nachmittag

Titel: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: MarkV am Februar 07, 2009, 16:58:17 Nachmittag
Hallo,
ich schaue derzeit ein wenig nach HED-Scheiben. Nachdem ich letzte Woche schon den NWA 3368 gezeigt habe, sind hier zwei weitere Neuzugänge: NWA 2690, als Eukrit klassifiziert, aber wohl mit dem Howarditen 1929 und diversen anderen Nummern gepaart. Ausserdem NWA 3152, ein durch Erhitzung stark umgewandelter Typ 7 Eukrit ( http://www.meteoritestudies.com/protected_NWA3152.HTM ).

Ist schon erstaunlich wie vielfältig die ganzen verschiedenen Eukrite und anderen HEDs sind. Ich habe inzwischen 5 Scheiben und 4 Endcuts und jede Schnittfläche sieht wieder ganz anders aus.

Die beiden Scheiben gab es für jeweils unter 2 EUR/g im Ebay - bei dem Preis kann man wirklich nicht meckern. Auf dem Foto links ist NWA 2690 (19.8g) und rechts daneben NWA 3152 (31g).

Grüsse,
Mark



 
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dave am Februar 07, 2009, 17:11:24 Nachmittag
Hi,

ja da sprichst du mir aus der Seele. Ich finde Eukrite einfach toll, die haben irgendwie etwas, was mich fasziniert. Ich habe Heute auch noch 2 schöne Scheiben bekommen, werde die dann mal ablichten.

Mfg Dave :super:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2009, 17:48:13 Nachmittag
Eukrite sind meistens "aufregend" und "schön" im Anschnitt, im Dünnschliff und auf
Krustenflächen, zumal wenn diese auch noch frisch und damit glänzend daherkommen.
Und richtig spannend wird es dann, wenn der plutonische Anteil einen Euki zu einem
waschechten Howie macht, wobei ich diese willkürliche 10%-Grenze des Dio-Anteils
noch immer nicht so recht verstanden habe. Kann das jemand erklären? Pallasit..?

Alex
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dirk am Februar 07, 2009, 18:23:46 Nachmittag
Hallo Mark,

den NWA 2690(EUC) / NWA 1929(HOW) fand ich auch sehr interessant und habe jeweils eine Scheibe.

 :winke:
Dirk
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dave am Februar 07, 2009, 18:33:47 Nachmittag
So hier mal meine Stücken.
Die erste ist ein 1,71g Endcut des NWA 4018.
Die 2. ist eine 1.985g Scheibe des NWA 4039.
Und die Letzte, ist eine 3,569g Scheibe des NWA 4886.
Sind zwar nicht ganz so groß aber trotzdem schön.

Mfg Dave :winke:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: pema am Februar 07, 2009, 21:13:57 Nachmittag
Hallo!

Eukrite mag ich auch...wenn sie noch ein bisschen historisch sind  :smile:

Hier Bildchen von zwei meiner Eukriten:

Bereba 7.91 g
Stannern 53.7 g

Beste Grüsse,
pema
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: ironmet am Februar 07, 2009, 21:20:09 Nachmittag
Hallo pema,

schön das auch Du Dein Schweigen hier gebrochen hast!
Herzlich willkommen in diesem Forum!
Wir hoffen alle auf weitere schöne Beiträge von Dir!

Viele Grüße aus Bernau,

Tina und Mirko
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: pema am Februar 07, 2009, 21:26:06 Nachmittag
Hallo Mirko,

vielen Dank für deinen Beitrag!

Du weisst ja, in meinem Beruf hat man kaum Freizeit...deshalb das Schweigen :laughing:

Herzliche Grüsse - natürlich auch an die holde Tina!

pema
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2009, 21:34:04 Nachmittag
"Pema", herzlich willkommen und schön, daß Du auch hierhergefunden hast!
Legst ja gleich ganz ordentlich los mit zwei veritablen Namenssteinen...  :super:

Alex
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: MetGold am Februar 07, 2009, 21:41:09 Nachmittag
Hallo,

weniger historisch als vielmehr blutjung - seit heute in meiner Sammlung - siehe Bild


 :winken:   MetGold
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: pema am Februar 07, 2009, 21:51:01 Nachmittag
Hallo Alex,

mein Dank geht von Be.. nach Be... ! :smile:

@ MetGold:   :wow: ...Blutjung und nicht von schlechten Eltern! Gratulation!

Gruss,
pema
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2009, 22:03:06 Nachmittag
weniger historisch als vielmehr blutjung - seit heute in meiner Sammlung - siehe Bild

Hallo werter Admin Peter,

kann es sein, daß das der "Quarz-Euki" ist, den ich als ähnliche Scheibe schon mal
"irgendwo" gesehen habe...???

:gruebel: Fragjamalnur! Dazu meinen Glückwunsch!

:prostbier: Alex
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2009, 22:07:38 Nachmittag
mein Dank geht von Be.. nach Be... ! :smile:

Hoi pema, ja sogar von ..n nach ..n!!!  :einaugeblinzel:

Alex
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: pema am Februar 07, 2009, 22:29:39 Nachmittag
Genau, Alex!  :laughing:

...nach dem Buchstabenrätsel fehlt jetzt nur noch ein Zahlenrätsel...

...oder ein Eukritenrätsel...

Was ist es denn?  :gruebel:

Gruss,
pema
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: MetGold am Februar 07, 2009, 22:55:42 Nachmittag
Hallo Alex,
ich weiß gar nicht was du meinst!   :totlach:


 :einaugeblinzel:   MetGold

P.S. Im übrigen wird zur Zeit nur im Monatsquiz http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3412.0 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3412.0) gerätselt, aber da habt ihr ja schon wieder keine Lust mehr, ihr Banausen. :wehe:
Titel: Re: Eurkitscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Thin Section am Februar 07, 2009, 23:20:05 Nachmittag
Du weisst ja, in meinem Beruf hat man kaum Freizeit...pema

Hallo Peter,  :hut:

Willkommen in unserer Runde! Ja, Deine obige Äußerung ruft Erinnerungen wach!  :eek: Auch nach einem halben Jahr im Ruhestand fehlt mir dieser schulspezifische Stress noch immer nicht. Meine Ex-Kollegen rotieren gerade wieder wegen der Notenkonferenz(en), den Nachschreibern, den krankheitsbedingt abwesenden Schülern - natürlich oft just die, bei denen ohnehin noch eine Arbeit fehlt, etc., etc.

Den M.C.'schen NWA 2690 fand ich so interessant, daß ich mir gleich vier Exemplare sicherte.   :smile:  Kann im Augenblick leider keine eigenen Bilder einstellen, weil, ... na ja, die meisten wissen ja bereits weshalb! Sie wiegen 11,47 - 6,24 - 5,82 - 2,47 Gramm.

Herzliche Grüße,

Bernd  :hut:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: astro112233 am Februar 07, 2009, 23:22:00 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/dhofar007_6g78_achondrit_eukrit_29x39x3mm_ka2007.jpg)


Mein James Bond Eukrit  :lacher:

Kurz-Info
Name: Dhofar 007 - Steinmeteorit: Achondrit Eukrit - Fund: 04. Dezember 1999 - Fundort: Dhofar / Oman - Gewicht: 6,78g Scheibe - TKW 21,27kg

Hallo P aus B - Stannern  :lechz:  :crying:

Gruß K aus S  :hut:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Thin Section am Februar 07, 2009, 23:30:25 Nachmittag
Hallo MarkV und Forum,  :hut:

Ja, der NWA 3152 ist wirklich ein hochinteressantes Exemplar! Anbei ein Bild meines 10.5 Gramm wiegenden Scheibchens!

Beste Grüße,

Bernd :winke:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Thin Section am Februar 07, 2009, 23:45:31 Nachmittag
Hallo Dave und Forum,

Hier noch einmal das JPEG, das drei meiner vier NWA 4039 im Vergleich zu ähnlich aussehenden Mets zeigt.

Herzliche Grüße,

Bernd  :hut:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 07, 2009, 23:49:20 Nachmittag
Mein James Bond Eukrit  :lacher:
Name: Dhofar 007 - Steinmeteorit: Achondrit Eukrit - Fund: 04. Dezember 1999 -
Fundort: Dhofar / Oman - Gewicht: 6,78g Scheibe - TKW 21,27kg

Ein kumulierter AEUC, etwas sehr seltenes, bei dem sich manche Händler immer noch im
Nachhinein die Haare raufen ob der Kollegen.... Aber ich muß es nicht erklären. Auf jeden
Fall ein interessanter und auch vielbeachteter Meteorit.

Alex
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 07, 2009, 23:56:20 Nachmittag
Hallo Zusammen,

wirklich tolle Stücke habt Ihr da. Besonders der Stannern von Peter ist wirklich superb mit dieser frischen Glanzkruste.

An dieser Stelle würde ich Euch auch gern mal ein paar Stücke zeigen, die zumindest mich vom Hocker gehauen haben, aus unterschiedlichen Gründen. Dazu muss ich sagen, dass ich diese Stücke schon als unklassifizierte Meteoriten kannte, und sie teilweie sehr schwer einordnen konnte. Eukrite sind nämlich wahre Verwandlungskünstler. Hier zunächst ein Exemplar (NWA 5478), welches laut Klassifikation ein Eukrit ist, aber einem Mondmeteoriten zum Verwechseln ähnlich sieht. Selbst unter dem Mikroskop lässt es sich kaum von einer lunaren Breccie unterscheiden.
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: ironmet am Februar 07, 2009, 23:58:22 Nachmittag
......na nun eben auch noch ein paar Fotos von der ollen Eisen-Birne,
die seit dem gestrigen Stammtisch einen Eukrit reicher ist.
Eine schöne 20,74g Vollscheibe von dem basaltischen Eukrit NWA 5229.
Hier mal zwei Fotos.
Einmal die Scheibe und einmal ein Detail!

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: ironmet am Februar 08, 2009, 00:03:31 Vormittag
Stefan,

na der sieht ja Klasse aus. :lechz:
Fast unglaublich!

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 00:05:26 Vormittag
Apropos Eisenbirne :winke: ..hier der wohl eisenreichste Eukrit, der mir je in die Finger kam - NWA 4397. Dieser Eukrit zieht einen Neodym-Magneten stärker als mancher L-Chondrit. Auf dem ersten Foto könnt Ihr sehen, wie der Magnet sogar mit der schmalen Seite an einer Scheibe von NWA4397 klebenbleibt.
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 08, 2009, 00:11:23 Vormittag
Apropos Eukrite als "Verwandlungskünstler": ist doch auch nicht weiter verwunderlich,
stellt man sich nur mal die diversen Szenarien vor, die auf dem Mutterkörper geherrscht
haben mögen, lokal, also mal hier und mal dort, vielleicht jeweils ein paar hunderte km
voneinander entfernt!

Diese mir etwas künstlich erscheinende Abgrenzung der Eukrite hin zu den Howarditen irritiert
mich auch noch immer! Gibt es dazu neue Überlegungen..??

Alex

Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Thin Section am Februar 08, 2009, 00:14:58 Vormittag
Hallo Stefan und Forum,  :hut:

Der NWA 4397   :lechz: durfte natürlich bei mir als Euki-Fan nicht fehlen und so erstand ich bei Dir damals dieses 4.78 Gramm wiegende Scheibchen!

Bernd  :hut:

P.S.: Das Bild stammt von Stefan!
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 00:17:05 Vormittag
Hi Mirko,
wirklich schönes Scheibchen hast Du da, kann ich sehr gut nachfühlen, warum man bei sowas schwach werden muss.

So, und hier neben dem "Mondeuk" von vorhin noch ein Eukrit, der sich für etwas bessers hält. Dieser sieht nämlich etwas dem sagenhaften Chassigny (Marsmeteoriten) ähnlich. Wenn die Kruste nicht wäre, könnte man es auch glatt für einen Sandstein halten. In der Tat sieht die Matrix aus, als bestünde sie aus zusammengebackenen Sandkörnern - extrem verrücktes Teil. Es ist übrigens kein Agoult, sondern NWA4890.
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Thin Section am Februar 08, 2009, 00:20:26 Vormittag
Hallo Stefan,

Gibt es zu diesem, dem Agoult ähnelnden NWA Neuigkeiten???

Gruß,

Bernd

P.S.: Das Bild stammt von Chladnis Erben!
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 08, 2009, 00:21:20 Vormittag
Es ist übrigens kein Agoult, sondern NWA4890.

Aber wäre, wenn Du mich einfach so gefragt hättest, wohl als "Agoult" durchgegangen.
Da sieht man mal wieder...  :einaugeblinzel:

Auf nichts mehr kann/darf man sich verlassen - außer...-->> auf die reine Wahrheit [tm]!  :super:

Alex

(PS: ...das heißt aber, nur solange man sich noch auf die verlassen kann!)
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dirk am Februar 08, 2009, 00:25:22 Vormittag
Hallo Euki-Fans  :winke: ,

hier habe ich noch eine 9,7g schwere Scheibe eines maskelynitreichen Eukriten: NWA 5230. Maskelynit ist durch hohen Druck (Schockereignis) umgewandeltes Plagioklas. Dieser Eukrit ist also nicht wenig geschockt.

 :prostbier:
Dirk

Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: ironmet am Februar 08, 2009, 00:32:38 Vormittag
Hallo Dirk,

na,der sieht ja dem NWA 5478 recht ähnlich!

Sagt doch mal,liebe Eukrit Spezies,wie verhält es sich den mit der Stabilität der Scheiben.
Ich meine,sind nicht einige davon sehr bröselig?
Und wenn,welche mehr und welche weniger!
Wenn ich mich noch an das La Mancha Material erinnere,das war schon sehr bröselig!
Hingegen meine Scheibe,die ich gestern am Stammtisch bekommen habe,einen recht stabilen Eindruck macht!
NWA 4890,könnte ich mir vorstellen,ist bestimmt mit Vorsicht zu händeln,bzw. lieber etwas dicker zu schneiden,
damit die Scheiben nicht zerbrechen?

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: pema am Februar 08, 2009, 00:45:16 Vormittag
Hallo,

ja der James Bond Eukrit ist schon sehr interessant und ist/war preislich relativ günstig!

Agoult ist eher etwas bröselig, aber trotzdem ein toller Eukrit!

Anbei zwei Bildchen!

pema
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 00:47:41 Vormittag
Hallo Bernd, hallo Alex,

in der Tat ist es eine etwas verwirrende Sache mit Agoult und NWA4890. Beide Meteoriten sind nicht bekziierte Eukrite, beide sind extrem frisch, bei haben eine leicht matt-schimmernde Kruste und sehen auch sonst sehr ähnlich aus. Aber bei genauerer Betrachtung gibt es doch leichte Unterschiede. So sind die Kristalle bei NWA4890 einen Tick grösser, auch die Farbe ist leicht unterschiedlich. Ausserdem hat NWA4890 noch eine zweite Lithologie, welche bei Agoult meines Wissens nicht vorkommt. Ein amerikanischer Sammlerfreund hatte übrigens den Begriff "Digoult" für NWA4890 geprägt. Also wenn Ihr mich fragt, ist das doch ein anderer Meteorit. Aber mit 100%iger Sicherheit lässt sich das nicht sagen. Sehr merkwürdig ist halt, dass diese beiden Meteoriten sich so ähnlich sind. Agoult und NWA4890 sind ja auch wahrscheinlich die einzigen Meteoriten, die so aussehen. Absolut einzigartige Meteoriten übrigens.

"NWA 4890         (RA608)
Purchased 2006 in Rissani, Morocco
Achondrite (eucrite)

History:  The meteorite was found by an anonymous finder in Northwest Africa and bought by the main mass holder in Rissani, Morocco. Physical characteristics:  One fragment almost completely covered with fusion crust weighing 76 g was found.  Petrography: (A. Greshake, MNB). The meteorite consists of a fine-grained and a coarse-grained lithology, with the fine-grained being by far the most abundant. Both lithologies appear unbrecciated and show a basaltic texture with exsolved Ca-pyroxenes and often lath-shaped plagioclase. Interstitial areas appear to be recrystallized. Minor phases include silica, ilmenite, and Al-,Cr-,Ti-rich spinel.  Geochemistry:  Mineral composition as determined by EMP: plagioclase, An87.5-89.5; pyroxene, Fs29.9-60.1Wo4.1-41.0. Classification:  Achondrite (eucrite); low degree of shock, low degree of weathering. Specimens:  A total of 15.5 g plus one polished thin section are on deposit at MNB. Stefan Ralew,  Germany holds the main mass."

P.S.: Ich hatte Dr. Greshake vor einiger Zeit gebeten, bei Agoult doch mal die O-Isotopen messen zu lassen. Ich hatte so meine Zweifel, ob es nicht vielleicht doch ein ungruppierter Basalt sein könnte. Das Ergebnis hat aber gezeigt, dass die Werte doch klar in den Bereich der Eukrite fallen.
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 00:58:19 Vormittag
In Punkto Bröseligkeit muss ich dem Peter etwas widersprechen, Agoult ist zwar nicht der stabilste Eukrit, aber sehr bröselig ist der eigentlich nicht. NWA4890 neigt da schon etwas mehr zum bröseln. Deswegen schneide ich den auch nicht mehr weiter, der bleibt jetzt so wie er auf dem Foto ist. La Mancha schein wirlich sehr bröselig zu sein, was bei Eukriten nach meiner Erfahrung eher selten ist. Den bröseligsten Meteoriten, den ich jemals unter der Säge hatte, war übrigens ein lunarer Basalt NWA4734, gefolgt von einem Shergottiten NWA4766, und ein paar wenige Eukrite/Howardite.
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Mettmann am Februar 08, 2009, 01:00:45 Vormittag
Stefan,

führ doch auch noch den NWA 4484 vor,
wenn wir grad bei der Vielfalt der erscheinungsformen der Eukrite sind, der ist ja auch reichlich ungewöhnlich
und ev. auch den 2483 noch.

 :lechz:
Martin
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 01:17:47 Vormittag
Hi Martin,

ja klar doch, NWA4484 gehört hier auch unbedingt her. Der gehört mit seiner merkwürdigen grau-bläulichen Färbung sicher auch zu den ungewöhnlichen Eukriten. Ich liebe ausserirdische Basalte... :lechz:

Grüsse,
Stefan
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: pema am Februar 08, 2009, 01:42:00 Vormittag
Hallo Stefan,

nun, der Begriff "bröselig" ist natürlich ziemlich dehnbar...

Ich habe den nwa 4734 auch geschnitten, ca. 0.8 mm dick bzw. dünn ohne Probleme, aber er ist natürlich

schon viel "bröseliger" als die anderen Lunars...

...und hier noch ein Bildchen von einem meiner hauchdünnen nwa 4734-Lunar-Scheibchen (30 x 15 x 0.8 mm)

Gruss,
pema 
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 03:29:49 Vormittag
Hallo Peter,

NWA4734 ist etwas inhomogen. Weiter unten habe ich ein Foto, welches zwei Stücke mit zwei leicht unterschiedlichen Lithologien zeigt. Lithologie #1 ist extrem bröselig, während Lithologie #2 mit den weissen Plagioklas-Leisten etwas stabiler ist. Aus letzterer besteht ja vermutlich auch das Material, welches Du geschnitten hast. Lithologie #1 würde man wahrscheinlich nur schwer in 0.8 mm geschnitten bekommen, selbst mit einer Fadensäge kaum. Nichtsdestotrotz ist NWA4734 ein sehr schöner Lunar-Basalt, zudem auch aussergewöhnlich frisch.

Aber zurück zu den Eukriten, ganz unten habe ich mal ein Foto von einer Eukrit-Breccie, die schon ein Weilchen in der Wüste gelegen hat. Sieht wohl ziemlich unscheinbar aus. Wenn der Brocken am Wegesrand liegen würde, könnte manch ein Metfreund vielleicht glatt dran vorbei laufen, oder?

 :gnacht:
Stefan
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dave am Februar 08, 2009, 10:05:39 Vormittag
Hi,

ja also klingt jetzt vielleicht etwas blöd, aber wann ist eine Kruste den glänzend und wann nicht?
Wenn ich zum Beispiel meine 3 Stücken in die Sonne halte so glänzen sie alle, der NWA 4018 am meisten. Wenn ich dann aus der Sonne gehe glänzt der NWA 4018 am stärksten, der NWA 4886 nur etwas und der NWA 4039 gar nicht. Also wann kann man sagen die Kruste glänzt.
Auch stelle ich mir vor, wenn der Met in der Wüste liegt dann gibt es ja den Begriff des Wüstenlackes (glaube ich) ist das dann auch glänzend? :gruebel:

Mfg Dave
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Carsten am Februar 08, 2009, 11:36:32 Vormittag
Hallo,

hier ein Foto von NWA 5018, ein unbrekziierter kumulater Eukrit, basaltisch. Ein sehr schöner Euk wie ich finde,
leider aber auch sehr zerbrechlich. Viele Vollscheiben sind beim schneiden leider zu Teilscheiben zerbrochen. :crying:

Dann der frisch klassifizierte NWA 5582, ein polymikter Eukrit in dem auch so einiges los ist :)

Lg,

Carsten
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: ben.g am Februar 08, 2009, 12:00:46 Nachmittag
Hallo!

Ich hab mir vor einiger Zeit auch einen "Satz" HED's zugelegt:

links vorne:  Diogenit NWA 4926
rechts vorne: Eukrit NWA 4484
in der Mitte: Howardit NWA 2890

Mir gefällt hier einfach die farblichen Kombination.  :smile:

Gruß
Ben
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 12:31:19 Nachmittag
Hi Dave,

ob eine Kruste glänzt oder nicht hängt erstmal mit dem Mineraliengehalt des Meteoriten zusammen. Meistens sind es wohl kalziumreiche Achondriten, die so glänzen. Diogenite mit ihrem kalziumarmen Pyroxen haben z.B. eher einer matte Kruste. Frische Eukrite haben meist eine hochglänzende Kruste, allerdings gibt es auch Ausnahmen wie z.B. den besagten Agoult. Dann spielt bei Wüstenfunden Verwitterung natürlich eine Rolle. Eine Eukrit, der längere Zeit in der Wüste liegt, bekommt eher eine matte Kruste. Die ehemals glände Kruste wurder dann von Wind und Sand sozusagen sandgeblasen. Der Wüstenlack bildet sich nach meiner Erfahrung erst sehr viel später bei den Eukriten, d.h. diese müssen dann schon sehr lange liegen. Das hängt aber auch von der Umgebung ab, wo der Stein gelegen hat.

Gruss,
Stefan
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Thin Section am Februar 08, 2009, 14:55:54 Nachmittag
Deswegen schneide ich den [NWA 4890] auch nicht mehr weiter, der bleibt jetzt so wie er auf dem Foto ist.

Hallo Stefan und Forum,

Ich kann dies mit gutem Gewissen bestätigen! Schon bei der bloßen Berührung neigt der NWA 4890 zum Abbröseln. Aus diesem Grund bewahre ich ihn in einem superflachen Plastikdöschen auf, das gerade so dick ist, das meine weiter oben zu sehende Scheibe samt einer hauchdünnen Unterlage aus Schaumstoff hineinpasst und dieser wunderschöne Eukrit nicht hin- und herrutschen kann. Dieses superflache Döschen ist ein rundes Münzdöschen und gerade so groß,daß der NWA 4890 hineinpasst.

Herzliche Sonntagsgrüße,

Bernd  :hut:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Mettmann am Februar 08, 2009, 15:05:58 Nachmittag
Nun kommt der Statist!

Wir zeigen uns hier ja nun gegenseitig die Eukrite vor, sodaß man fast ein Gefühl bekommen könnte, es gäbe, wenn schon nicht eine Beliebigkeit, dann doch eine sehr große Vielfalt - und damit automatisch eine riesige Menge an Eukriten.

Und der ein oder andere mag vielleicht zugeben müssen, daß für ihn bei den Achondriten oder den rareren Geschichten, die Eukrite wegen der (nur) scheinbaren Erhältlichkeit oder auch der relativ niedrigen Preise in der Vomhockerreiß-Skala auf einer der untersten Stufen stehen, so knapp über den gewöhnlichen Chondriten und vielleicht den 3ern und CV3ern.
Eukrite, nja och Jöttchen, nett - aber das gibts ja endlos, das NWA-Zeugs...

Mitnichten - WEIT gefehlt!

Ich drösel mal gschwind auf, was es denn insgesamt gibt.

Der Bulletin spuckt ja 489 Nummern aus, denkt man sich, Campuljöh, naja halb soviel wie die Eisen, da hätt man ähnlich gut zu tun mit den Eukriten.
Aber gehn wir mal ins Detail, was es überhaupt hat.

Fangen wir gleich mit den NWAs an, die vielen ja so unübersichtlich erscheinen, die ganzen Nummern im Ebay, auf den Händlerseiten, in den Specials.

Doch siehe da, in den bald 10 Jahren NWA -
da haben wir überhaupt nur
155 Nummern,
wovon natürlich etliches gepairt sein wird.

155 Nummern, eine Menge Holz?
Pustekuchen, wenn wir uns die Gewichte anschauen!

Die 155 Nummern, bringens zusammen gradmal auf 98,2kg.

In 10 Jahren, aus den riesigen Weiten der Sahara von hunderten Leuten zusammengetragen.
Ich glaub, wir haben sogar einen Steinmetz hier im Forum. Ein 100kg-Stein, das ist ja nix.
Das ist ein Koffer voller Steine. Bei 100kg da fangen die Damen des Federgewichts beim schwyzerischen und bayrischen Steinlupfen noch nicht mal an.

Und ihr wißt ja, daß da praktisch jeder Eukrit zur Klassifiz getragen wird - sonst hättmer den Pairingssalat ja gar nicht - weil einerseits die Sammler noch weniger zahlen wöllten, als sies eh schon tun und weil mit dem Gros der Wüstenfunde, dem Gleisschotter, ja kein Staat zu machen ist für die Metthändler.

Und noch mehr ins Detail, von den 98kg, da entfallen ja schon allein 18.5kg auf den neuen Wacker NWA 5232,
dann hatten wir noch die 15kg vom NWA 2690, fünfe gibts mit 3.5-6kg, und dann wirds doch schon sehr handlich..


Na und noch viel überraschender ists, wenn wir in die Antarktis schauen - unendliche Weiten, vorgeblich 30.000 Funde, angeblich der Größtteil der Meteorite.

Was haben wir da?  Grad nur einmal 235 Nummern - wos in Warheit gleich noch viel weniger verschiedene sind als bei den NWAs, da jeder einzelne Popel ein und desselben Fundes, und sei er unter einem Gramm, seine Feldnummer behält,
da habens mit ihrem Milliardenaufwand in den 32 Jahren, just einmal 46,1kg  rausgeholt!

Jetzt vervollständigen wir gschwind die Wüste.
Also die alten Libyer brauchmer noch, als die DaGs, JaHs, HaHs:
23 Nummern - zusammen 12.8kg

und den Oman brauchmer noch.
18 Funde - 31.5kg - was halt zur Hauptsach der Dho 1439 mit seinen 5 Kilos
und vor allem der Dhofar 007 ist, der mit nur 21kg gelistet ist, aber von dem noch gewaltig mehr gefunden sein muß.
Aber trotzdem, nur mal um die Verhältnisse gerade zurücken, im Oman sind die Funde ja in der Regel sehr gut dokumentiert,
mehr als 6 Tonnen gefunden worden, und aus den 2371 Omannumern sind 18 nur Eukrite!

Gut gibt, nochn paar einzelne Wüstlinge, glaub 2 Saharas und Futzel aus Arabien, und zwei drei, die nen Eigennamen bekommen haben, die steckmer zu den sonstigen Funden...

Nu aber das wars schon aus den kalten und heißen Wüsten!  


Nja und wo kommen sonst die Eukriten her?
Es sind eben die Fälle. Gibt 33 Fälle.
Und da krachts. Das sind nämlich 577kg.

Muß man nicht groß raten, der Millbillillie machts aus. Der ist mit allein schon 330kg gelistet und guten Gewissens kann man da noch ein paar Zentner dazu denken.

Jeder zweite Eukrit ist ein Millbillillie.

Gibt ja nur 850kg Eukrite insgesamt.  Weiß ned, womit der Bernie seine Blumen rumkutschiert, wenns ein Pick-up ist, da bringst locker hinten auf die Ladefläche alles, was wir an Eukriten auf der Welt in den 200 Jahren und unter großen Anstrengungen zusammenbekommen haben.  (die immer wieder wiederholten 700.000kg Brillantqualität Diamanten und die 161.000.000kg Goldes allerdings nicht).

Deswegen ist es immer so amüsant zu sehen, daß es Sammler gibt, die nicht verstehen können, daß viele Wüsten-Eukrite mehr kosten (ja mehr kosten müssen) als ein Millbillillie und sagen, ey isch bin doch nich beklopp, ich zahl doch fürn NWA ned mehr als fürn Milli - weil si eben nicht wissen, daß Millbillillie der Campo bei den Eukriten ist und daß es sonst ja auch sehr schnell viel teurer wird.

Und deswegen ziehts einem fast die Schuhe aus, wenn man hier liest, daß der Mark zwo im ebay verunglückte EUCs für unter 2 Euro im Gramm erwischt hat - und lapidar (ich nehme mal an ironisch) sagt:  "bei dem Preis kann man wirklich nicht meckern".
(Auuaaaa. Ja was meinst denn, wie fett die Verkäufer bei diesen Stücken draufgezahlt haben!!!)

Guckmer gschwind. Nächst dickerer Eukerich bei den Fällen ist ja schon Juvinas mit 91kg, gefolgt von dem Zentner Stannern,
na und die beiden haben ihre Preise, ist ja bekannt.  Den Inder mit 42kg kriegt man nicht, und sonst stellt man sich noch den Bereba, den Pasamonte, Ibitira, vielleicht noch Jonzac, Talayampa, wenns hat ins Regal und muß halt, bis auf Bereba sehr tief in die Tasche greifen.

Sonstige Funde - da haben wir 100kg

Und da stechen eben heraus, der Camel Donga und der Cachari - die die Hälfte von den 100kg ausmachen.
Wißts ja selber, gerade wenn man nach Individuals sucht, da nimmt man eben seinen Millbillillie und dann seinen Camel Donga, der schon deutlich mehr kostet und das wars dann schon, es sei denn man hat soviel Zaster und Geduld, daß man einen Stannern und einen Pasamonte bekommt.


Und das war es schon mit den Eukriten!


Das muß man sich hin und wieder vor Augen führen - da es der alte Hase gern vergißt und der heurige Hase es gar nicht weiß!
Dann steigt auch der Genuß an den Stücken, die man in der Sammlung hat.

Und wenn man das bedenkt, dann grenzt das fast schon an eine sehr exklusive Dekadenz,  :lechz: wenn wir uns hier die ungewöhnlichen aus diesem eh schon irrsigen kleinen Feld vorzeigen.
Nicht? - Was z.B. der Stefan hier gezeigt hat - auch wenn ihr Euch erinnert an den orientiert-Thread,
das sind ja absolute Ausnahmesachen, die aus den Standardeukriten herausragen.

Und es ist eigentlich verwunderlich, daß von manchen derer überhaupt noch was erhältlich ist.
Wir sehen es ja, 10 Jahre NWA - 100 magere kg - und die meisten Nummern sind ja schon durch und längst verteilt, kriegt man ja nicht mehr - und NWA selbst wenn ihr nicht daran glaubt, daß es jedes Jahr weniger wird, bei den kleinen Fundraten, die die Vergangenheit selbst zur Hochzeit der Wüste gezeitigt hat, ist ja auch nicht gerade viel in der Zukunft zu erwarten
und wenns dumm läuft, wird man eben dereinst wieder zurückgeworfen sein auf die Vorwüstenzeit, wo man halt nur seine drei vier Großtkwler zur Auswahl hat und die anderen in keinen ansehnlichen Stücken zu bekommen sind bzw. eben unbezahlbar sind. (Drum ists eigentlich ein Wunder, daß selbst von solchen Sachen, wie jener wilde Eukrit, der in Frische und Optik deutlich besser als der Wüsten-EUK-Schnitt ist, aber nicht mehr kostet, daß da gar noch ein, zwei Scheiben nach einer Woche noch nicht weg sind).

Also. Wollt ein bisschen mehr Bewußtsein und Verständnis fpr die Begeisterung über die Eukrite wecken
und jetzt müssen wir noch alle die Daumen halten, daß es die Dawn-Sonde auch zur Vesta schafft!

Martin












Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: ironsforever am Februar 08, 2009, 15:22:50 Nachmittag
Whow, Martin,

danke für diesen aufschlussreichen Aufsatz über den Eukrit. Da wird mir als Eisenheiz angesichts meines NWA 1966 und NWA 1109 ungewohnt warm ums Herz!  :eek:

Gruß AndiK
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Carsten am Februar 08, 2009, 15:31:57 Nachmittag
Ja da hat es Martin wirklich prima auf den Punkt gebracht!  :super:

Es ist völlig richtig, unter 2 Euro im Gramm für einen Euki ist für den Händler auf jeden Fall ein ruinöses Resultat,
dies ist auch weit unter Wert. Rechnet der Händler dann noch Arbeitszeit etc mit ein...owei. So ein Preis kann
keine Regel darstellen.

Carsten
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: MarkV am Februar 08, 2009, 17:05:42 Nachmittag
Hallo Martin,
danke für deinen Beitrag. Mir ist schon klar wie unglaublich selten Eukrite sind. Man sieht es ja auch an den Fällen in der Wüste und sonst in der Welt: andauernd Chondrite, auch jetzt die "Met-Bombe" wieder ein H-Chondrit. Ich hoffe wir erleben es noch, dass dort mal 50kg Eukrite fallen und komplett auf den Sammlermarkt kommen.
An den Bildern hier im Thread sieht man, wie unglaublich vielfältig die Eukrite und anderen HEDs sind. Ich glaub es besteht selbst nach der 30. Scheibe keine Wiederholungsgefahr. Von daher wird es bei mir sicherlich nicht bei 5 Scheiben bleiben. Und wann, wenn nicht jetzt in der NWA-Zeit, hat man überhaupt die Chance, so viele verschiedene Gesteinsproben von einem anderen Himmelskörper zu bekommen? Von daher schlage ich natürlich zu soweit es meine Mittel erlauben. Es dauert allerdings ein paar Jahre bis man eine Sammlung aufgebaut hat. Kein Sammler kauft sich an einem Wochenende 30 Eukritscheiben, auch wenn das Angebot derzeit so ist, dass man das machen könnte. 2 EUR/g ist absurd billig, aber beschweren tue ich mich darüber nicht - dann bleibt halt mehr Geld für andere Meteorite übrig. :lechz:

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 08, 2009, 17:26:02 Nachmittag
Es ist völlig richtig, unter 2 Euro im Gramm für einen Euki ist für den Händler auf jeden
Fall ein ruinöses Resultat, dies ist auch weit unter Wert. Rechnet der Händler dann noch
Arbeitszeit etc mit ein...owei. So ein Preis kann keine Regel darstellen.

Es scheint wohl tatsächlich zuweilen auf dem Ebay so zuzugehen. Wie der Einzelne damit
umgeht und das dann für sich "verbucht", ist eine ganz andere Geschichte... Mir erscheint
in diesem Zusammenhang eher wichtig, daß z. B. jemand, der sich hier in diesem öffentlichen
Thread orientieren möchte, und dieser "jemand" mag ja vielleicht noch nicht so viel Erfahrung
haben, eine zuverlässige Aussage über die tatsächlichen Gegebenheiten, in diesem Falle über
die Verfügbarkeit der Eukrite, bekommt, und insofern war Martins langer Aufsatz auch wichtig
und er hat es insgesamt gut und auch für einen relativen Laien verständlich zusammengefaßt.

Alex
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Pittiplatsch am Februar 08, 2009, 18:44:01 Nachmittag
Geniaaaal Martin,

ja wer ausser Dir könnte das so anschaulich darlegen und uns alle eukritmässig auf Linie bringen. Da sieht man doch seine eigenen Stücke gleich mit ganz anderen Augen. :applaus:
Was die Eukrite für unter 2 Euro/g angeht, so kann ich es aber durchaus nachvollziehen, wenn man da als Sammler zuschlägt und sich darüber freut. Es wird ja niemand gezwungen, seine Stücke unter Wert herzugeben. Und dem Käufer kann man schliesslich keinen Vorwurf machen, wenn er ein Schnäppchen gemacht hat. Fakt ist aber auch, dass die wirklich interessanten Sachen kaum jemand im Ebay versenken würde. Denn dazu sind diese einfach zu schwer zu besorgen, hängt zuviel Arbeit dran. Ausserdem sind aussergewöhnlich schöne Stück meistens nicht sehr schwer verkäuflich. Bei uns z.B. ist es so, dass derartige Stücke kaum das Licht der breiten Öffentlichkeit sehen, weil sie in kürzester Zeit soz. "unter der Hand" weggehen. Mancheiner wird sich in dem Zusammenhang vielleicht noch an einen CR oder sehr frischen Rumuruti erinnern.:einaugeblinzel:
Also kurz gesagt, das wirklich Besondere hat meistens auch seinen Preis.

Grüsse,
Stefan
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dave am Februar 08, 2009, 18:57:34 Nachmittag
Durch den Beitrag von Martin, habe ich mal gerechnet. :user:(hoffe ohne Fehler :dizzy:)

Ich bin von 850kg an Eukriten ausgegangen. Dann habe ich gesagt, das eine Scheibe 3g, also recht wenig wiegt.
Ich bin auf 283333 Scheiben mit dem Gewicht von 3g gekommen.(so viele würde es geben)
Somit konnte ich erechnen, wie viele Leute auf der Welt so eine Scheibe besitzen dürften.
Bei etwa 6669705650 Menschen dürfte nur jeder 23540te Mensch eine besitzen.
Auf die 8,2 Millionen Menschen aus Deutschland bezogen, dürften nur 3483 Menschen in Deutschland eine Scheibe ihr Eigentum nennen.

Das alles ist nur darauf berechnet, das es nur 3g Scheiben geben würde und nicht anderes.

Mfg Dave :wow: :super:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Carsten am Februar 08, 2009, 19:43:37 Nachmittag
@ Stefan

Na klar, das ist völlig legitim das man da zuschlägt, ich hätte ihn für den Preis warscheinlich auch gekauft :-)
Ebay ist ebend auch Lotterie, wenn man Auktionen bei 1 startet. Keinesfalls wollte ich Mark die Freude über sein
Schnäppchen trüben.  :einaugeblinzel:
Problematisch wird es nur dann, wenn Leute denken das diese Preise standard sind, Sachen
außerhalb Ebay kaufen möchten und dann nicht verstehen das man ein Material so leider nicht anbieten kann.

Viele Grüße,

Carsten
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Andreas Gren am Februar 08, 2009, 21:34:40 Nachmittag
Auf die 8,2 Millionen Menschen aus Deutschland bezogen,

hab schon immer geahnt, dass es viele Unmenschen gibt in Dland, aber gleich 90%?
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: gsac am Februar 08, 2009, 22:03:48 Nachmittag
Fakt ist aber auch, dass die wirklich interessanten Sachen kaum jemand im Ebay
versenken würde.

Fakt, lieber Stefan, ist aber auch, daß dies offenbar trotzdem gelegentlich passiert,
und ich wundere mich auch immer sehr darüber, daß es so ist wie es ist. Diejenigen,
die es einstellen (..), werden aber wohl wissen, was und warum sie das tun. Nicht die
wirklichen "Knaller" und Superraritäten, aber immerhin halt doch so mancher Euki, so
mancher Howie, die dann dort auch hin und wieder schicksalhaft "verrecken"...

Mancheiner wird sich in dem Zusammenhang vielleicht noch an einen CR oder sehr
frischen Rumuruti erinnern.:einaugeblinzel:

Mancheiner - oh ja!  :einaugeblinzel:

Alex (...der nur ganz selten mal ins Ebay schaut schon seit langem...)
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: lithoraptor am Februar 08, 2009, 23:15:53 Nachmittag
Moin Dave,

so ganz kann ich deiner Rechnung nicht folgen: Beim Scheibeln haste immer Schnittverlust; je dünner die Scheiben, desto mehr Schnitte, desto mehr geht verloren...  :crying: Du solltest etwa von 20-30% ausgehen.
Nun und auf die Probleme deiner Rechnung im Hinblick auf die Einwohnerzahl in D hat Andi ja schon hingewiesen.  :fluester:

So, nun rechne noch mal...  :prostbier:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dave am Februar 09, 2009, 09:22:29 Vormittag
Hi,

na gut hier noch mal die neue Rechnung.
Es gibt 850000g, 25% Schnittverlust sind 212500g, bleiben noch 637500g. Das würden 212500 Scheiben mit einem Gewicht von 3g ergeben.
Auf der Erde gibt es 6669705650 Menschen also würde jeder 3186te eine haben, das sind insgesamt 212500 Menschen weltweit.
In Deutschland leben 82310000 Menschen wenn jeder 3186te eine haben dürfte dann wären es in Deutschland 2622 Menschen.
Hoffe ich habe jetzt richtig gerechnet.
 :prostbier:

Mfg Dave
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: ben.g am Februar 09, 2009, 13:06:56 Nachmittag
Hi Dave

Zum Glück wird ja nicht alles was es an Eukriten gibt in Scheiben geschnitten.
Es gibt ja auch bestimmt noch einiges Material (z.B. Mainmasses) das unangetastet bleibt.
(Und dann die Unmassen, die bei den Chladnis im Keller lagern. ;-))
Da kann man bestimmt nochmal einiges abziehen. Ich rate mal, es bleiben 400 kg.

Und 3g pro Scheibe ist natürlich ein willkürlicher Wert.
Hab mir grad mal erlaubt auf ebay nach (eucrit*,eukrit) zu suchen.
Sind 21 Stücke gelistet. Die Fitzelchen hab ich weggelassen (Den FIAT Eukrit Dichtungssatz auch. ;-))
Gesamtmasse: ca 400g. Also im Durchschnitt 19g pro Stück, das man erwerben kann.

400 kg durch 19g ergibt nur gut 20000 Leut weltweit und 250 in Deutschland.
Und wenn man noch berücksichtigt, dass die meisten Metsammler mehr als einen Eukriten haben, wärens noch weniger.
Und die, die einen Eukrit haben, der kein Millbillillie (Hab ich ein l vergessen?) ist, sind nochmal halb soviel.
Und die sind fast alle hier im Forum.  :einaugeblinzel:

Gruß
Ben
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: MarkV am Juli 04, 2009, 16:31:07 Nachmittag
Hallo,
ich konnte neulich im Ebay wieder günstig eine Eurkritscheibe ergattern. Bei 3 EUR/g musste ich zuschlagen. In Ensisheim haben die unklassifizierten Eurkrit-Individuals ja selbst beim Marrokaner an die 10 EUR/g gekostet und Eukritscheiben in der Grösse habe ich gar nicht mehr gesehen und auch nur ein einziges Eukrit-Individual mit mehreren kg, von dem man dann vielleicht mal grossflächige Scheiben schneiden kann. Mein Fazit: Grosse Eurkritscheiben wird man demnächst nicht mehr so billig bekommen. Von daher schlage ich zu, wenn ich mal eine deutlich unter $10/g sehe.

Es handelt sich um eine 77g Scheibe NWA 2724. Die erstklassig präparierte Scheibe ist relativ dünn geschnitten hat einen Durchmesser von gut 12cm!

http://www.parhelia.de/mets/nwa2724a.jpg

Ich finde immer gut, wenn man die Meteoriten im direkten Vergleich zu anderen sehen kann. Daher hier eine Aufnahme mit Millbillillie (links) und NWA 3368 (rechts)
http://www.parhelia.de/mets/nwa2724b.jpg

sowie eine Aufnahme mit NWA 3152 (links) sowie NWA 2690 (Eukrit/Howardite Megapairing NWA 1929)
http://www.parhelia.de/mets/nwa2724c.jpg
 

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: Dave am Juli 04, 2009, 18:41:36 Nachmittag
Schon wieder so ein super Teil. :super:
Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: moldijaeger am Juli 28, 2009, 18:48:54 Nachmittag
Hallo Mark,

schöne Scheibe! :super:
Ich hatte mir auch schon überlegt, ob ich bei der, oder bei der anderen Eukritscheibe die zur selben Zeit angeboten wurde mitbiete!
Hatte es dann aber leider nicht getan, was ich im nachhinein auch etwas bereute, als ich sah das die für den Startpreis weggingen!
Heute früh endete nun wieder ein Angebot einer 78g NWA 2724 Scheibe vom selben Verkäufer(nach seinen Angaben seine letzte), die ich ersteigern konnte!
Die wart zwar etwas teurer als Deine, aber mit circa  5 Dollar im gram immer noch weit unter dem wohl üblichen Marktpreis von 15 Dollar pro gram für Eukritscheiben!
Und nun warte ich voller Vorfreude auf meine erste Eukritscheibe!

Grüße Enrico!

Titel: Re: Eukritscheiben NWA 2690 und NWA 3152
Beitrag von: MarkV am Juli 28, 2009, 19:32:54 Nachmittag
Hallo Enrico,
schon mal Glückwunsch zum Schnäppchen. Eine Eurkritscheibe in der Grösse ist wirklich spektakulär. Das einizige Problem ist, dass die anderen Scheiben in der Sammlung dann so klein wirken :einaugeblinzel:

Grüsse,
Mark