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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: ben.g am März 23, 2009, 14:14:37 Nachmittag

Titel: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 23, 2009, 14:14:37 Nachmittag
Hallo  :winke:

Hat jemand hier ein paar Informationen zum NWA 2336 für mich?
Ich hab da nicht viel zu dem gefunden, außer dass er in keine der üblichen Gruppen passt.
Im Metbull wurde aber wohl nie was dazu veröffentlicht.

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 25, 2009, 18:58:47 Nachmittag
Hallo.

Keine Infos? Hat wenigstens jemand ein Stück davon in seiner Sammlung?

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Dave am März 25, 2009, 19:45:45 Nachmittag
Hi,

ich weiß nicht ob es hilft, aber bei Ebay gibt grad einen.
http://cgi.ebay.com/METEORITE-NWA-2336-Sahara-find-2002-rare-ungrouped_W0QQcmdZViewItemQQitemZ320344672854 (http://cgi.ebay.com/METEORITE-NWA-2336-Sahara-find-2002-rare-ungrouped_W0QQcmdZViewItemQQitemZ320344672854) :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 25, 2009, 20:04:43 Nachmittag
Naja, eher nicht. Deswegen frag ich nämlich.  :einaugeblinzel:

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Dave am März 25, 2009, 20:24:04 Nachmittag
Ach so,

aber rein optisch finde ich ihn nicht grad toll und teuer finde ich ihn dafür auch.
Aber das ist ja bei jedem anders. :super:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 25, 2009, 21:14:34 Nachmittag
Hallo Ben und Dave,  :hut:

Falls es stimmt, daß er dem HaH 180 ähnlich ist, dann ist der Preis durchaus gerechtfertigt. Auch HaH 180 ist ja ungrouped. NWA 2336 besitze ich nicht aber ein kleines Scheibchen vom HaH 180 (0.82 gr) und das stammt, wie auch das Bildchen, von den Hupés.

Ungruppierte Grüße,

Bernd  :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 25, 2009, 21:33:37 Nachmittag
Hallo Bernd.

Falls es stimmt, daß er dem HaH 180 ähnlich ist, dann ist der Preis durchaus gerechtfertigt.

Sehe ich auch so. (Inklusive des "Falls")
Die einzige Erwähnung, die ich gefunden habe, ist aus "dweir's meteorite studies"
Dort wird er zusammen mit dem HaH 180 bei der Beschreibung des ebenfalls ungruppierten NWA 960 genannt.

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 25, 2009, 21:58:00 Nachmittag
Ich wäre also bei diesem EBay-Angebot vorsichtig, es sei denn, der Anbieter legt klipp und klar offen, woher seine Infos stammen und er garantiert (schriftlich!), daß er diesen Met zurücknimmt und den vollen Preis erstattet, falls seine Angaben nicht stimmen sollten.

A propos NWA 960, hier mein kleines Scheibchen von diesem ungruppierten Meteoriten (1.85 gr).

Bernd  :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: JaH073 am März 26, 2009, 06:29:26 Vormittag
Hallo,

der Verkäufer dieses L3 ist Gregor Pacer aus Lörrach.
Er dürfte vielen bekannt sein, da er ebenfalls seit Jahren in Ensisheim ausstellt.
Zuvor war er immer in Gifhorn als Aussteller mit dabei.

Diese NWA-Nummer hat Gregor aller Voraussicht nach von Rainer Bartoschewitz bekommen.
Die Klasifikation ist wohl noch nicht ganz abgeschlossen und daher auch das Gesamtergebnis im MetBul noch nicht sichtbar.
Rainer hatte ( was heute nicht mehr geht ) eine Liste mit NWA-Nummern zum Abstreichen und Vergeben für seine Klassifikationen.
Dieses hier ist eine davon.

Manchmal dauert es halt etwas länger bis ein Klassifikationsergebnis vorliegt.
Ich selbst habe z.B. erst vor 2 Wochen eine Klassifikation für einen NWA-Eukriten vom Vernadsky Insititut erhalten, bei dem ich die Probe nach der Münchner Börse 2004 eingereicht hatte.

Gruß

Hanno
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 26, 2009, 13:50:27 Nachmittag
der Verkäufer dieses L3 ist Gregor Pacer aus Lörrach. Er dürfte vielen bekannt sein, ...

Ja, und absolut vertrauenswürdig. Ich kenne Gregor schon viele Jahre, habe auch etliche Meteorite bei ihm gekauft, darunter ein wunderschönes Esquel-Scheibchen!

Herzliche Grüße,

Bernd  :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 26, 2009, 17:38:21 Nachmittag
Hallo.

Danke für die Infos!
 :danke:

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 26, 2009, 20:08:26 Nachmittag
Hallo.

Also, Gregor hat das ganze Stück sebst 2002 in St. Marie gekauft und dann von Rainer klassifizieren lassen.
Die Klassifikation ist schon eine Weile abgeschlossen, aber hängt nun halt seit 2004 im "provisorischen Status" rum.
Es scheint wohl beim Metbull niemanden zu geben der da noch was ändern will.

Die detaillierte Klassifikation hab ich inzwischen vorliegen.  :smile:

Gruß
Ben

Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 26, 2009, 21:52:30 Nachmittag
Nu, hab ich etwas unsauber formuliert. Besser wäre:
"Gregor hat das ganze 400g-Stück selbst 2002 in St. Marie gekauft und dann 2004 von Rainer klassifizieren lassen."
Ob die Klassifikation dann auch schon 2004 fertig war, weiß ich jetzt nicht.

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: herbraab am März 27, 2009, 09:20:55 Vormittag

Ich spekulier jetzt einfach mal:

Wenn ein Zusammenhang zwischen NWA 2336 und HaH 180 vermutet wird, könnte es sein, dass man bis zur offiziellen Pulikation der Klassifikation von NWA 2336 erst eine O-Isotopen-Messung abwarten will. Für HaH 180 wurde eine solche ja gemacht, und er fällt dabei in ein Feld, das keiner bekannten Meteoritenklasse zugeordnet werden kann. Möglicherweise will man prüfen, ob NWA 2336 die gleiche Isotopensignatur zeigt. Eine solche Messung können überhaupt nur eine handvoll Labors auf der Welt durchführen, und da könnte es schon zu einer längeren Wartezeit kommen....

Grüße, Herbert
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 27, 2009, 14:45:39 Nachmittag
Die Bestimmung der O-Isotope ist auch schon gelaufen:
delta-O-17 = 4.13; delta-O-18 = 6.52 (Wie kriegt man denn hier griechische Buchstaben rein?)
Wurde von M. Kusakabe an der Okayama Universität in Japan durchgeführt.

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 27, 2009, 15:39:39 Nachmittag
Tja, jetzt würde mich mal die Isotopenzusammensetzung des HaH 180 interessieren.
Im MB81 ist die leider nicht angegeben.  :nixweiss:

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 27, 2009, 16:15:14 Nachmittag
Bitteschön:

BISCHOFF A. et al. (1997) Hammadah Al Hamra 180: A unique unequilibrated chondrite
with affinity to LL-group ordinary chondrites  (Meteoritics 32-4, 1997, A014):

Summary: The large range of O isotopic compositions indicates the unequilibrated nature of HH 180. Similar O compositions are known from enstatite chondrites [5], but considering the mineralogy (abundant olivine, Fe-rich pyroxene), a relationship to meteorites of the enstatite chondrite group can be ruled out. The O isotopic compositions follow a roughly linear trend, slightly above the terrestrial fractionation line. Only one analysis (clast 4) falls near the field of LL3 chondrites [6]. All other data have lower values of D17O, which might be the result of extensive terrestrial weathering. However, weathering effects of this magnitude have not been observed in any chondritic "finds" [6]. If the high d18O compositions are not due to weathering, then HH 180 represents a new type of chondritic material. Except for the large inclusions, HH 180 exhibits petrographic features such as chondrule size and texture, indicating some affinity to highly unequilibrated LL-group chondrites. This affinity is supported by mineral and bulk-rock compositions.

TABLE 1. Oxygen isotopes:

                                    d18O      d17O
Whole rock, untreated       8.14       5.07
Whole rock, HCl washed     7.07       4.40
Clast 1, light                    4.48       2.10
Clast 1, dark                    6.60       3.83
Clast 2                            6.48       3.48
Clast 3                            7.71       4.78
Clast 4                            6.15       4.14

Viel Spaß beim Studieren und Vergleichen!

Bernd  :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 27, 2009, 16:24:57 Nachmittag
Hallo Bernd  :winke:

Vielen Dank !!  :super:

"Viel Spaß beim Studieren und Vergleichen!"
Dazu muss ich mich zunächst mal kundig machen, welche charakteristische Werte die einzelnen Gruppen überhaupt so haben.
Nicht nur was die Isotope anbelangt, sondern auch die anderen Merkmale.
Mal sehen was ich dazu an Literatur finde. Ist noch Neuland für mich.

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: herbraab am März 27, 2009, 16:53:17 Nachmittag
Hallo Ben,

hier ein O-Isotopen-Plot mit den wichtigsten Klassen zum Einstieg:

http://www4.nau.edu/meteorite/Meteorite/Images/MeteoriteOxygen9.jpg

Grüße, Herbert
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 27, 2009, 20:06:06 Nachmittag
Guten Abend Miteinander,  :hut:

Hier mal meine eigene Aufnahme meines HaH 180 Scheibchens mit besserem Weißabgleich als in der Aufnahme der Hupés weiter oben, sodaß die Farben dem wirklichen Aussehen des Scheibchens wesentlich näher kommen. Ferner zeigt diese Aufnahme die Rückseite des Scheibchens mit einer recht großen, auffälligen Chondre auf der linken Seite (Durchmesser 2.9 x 2.3 mm).

Herzliche Grüße,

Bernd

P.S.: Hier noch eine hochinteressante Information aus diesem Abstract:

GRADY M.M. et al. (1997) Hammadah al Hamra 180: Light-element geochemistry
of an unusual unequilibrated chondrite (Meteoritics 32-4, 1997, A050):

"In terms of its light-element geochemistry, HaH 180 is an unequilibrated meteorite with C and N characteristics akin to CV, CO or OCs ..."
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 27, 2009, 21:46:34 Nachmittag
Ich habe mal einige Werte aus dem Abstract von Bischoff in dieses Schaubild übertragen und durch eine Gerade miteinander verbunden. Man erkennt, daß diese Gerade in etwa parallel zu den CO und CV Chondriten liegt, wie in der Summary zu Monica Gradys Abstract (s.o.) konstatiert wird.

Im Abstract von A. Bischoff (und auch im Schaubild => kleinster x, y-Wert) finden wir:

Similar O compositions are known from enstatite chondrites, but considering the mineralogy (abundant olivine, Fe-rich pyroxene), a relationship to meteorites of the enstatite chondrite group can be ruled out.

Grund: E-Chondrite bestehen ja aus fast reinem Enstatit (MgSiO3 – so gut wie frei von Eisen), während Olivin [(Fe,Mg)2SiO4] ja Eisen (Fe) enthält!

Wenn also NWA 2336 dem HaH 180 ähnlich ist, dann ist auch er ein ausserordentlich bizarrer Geselle und Gregors Preisvorstellung mehr als gerechtfertigt!!!

Ungruppierte,
äquilibrierte
Grüße,

Bernd :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 28, 2009, 18:05:11 Nachmittag
Hallo

Vielen Dank an alle für die Infos!  :super:

Ich hab grade festgestellt, dass ich die passende Literatur ja schon hier rumliegen habe.
Nämlich "Meteorites and Their Parent Planets" von McSween.
Ein sehr gutes Buch, in dem auch der zitierte Plot drin ist, neben vielen anderen.

Wenn also NWA 2336 dem HaH 180 ähnlich ist, dann ist auch er ein ausserordentlich bizarrer Geselle und Gregors Preisvorstellung mehr als gerechtfertigt!!!

Ja. Und schnell verschickt hat er ihn auch.  :smile:

Gruß
Ben

Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 29, 2009, 18:30:43 Nachmittag
Hallo!

Der NWA 2336 von Gregor ist inzwischen wohlbehalten bei mir angekommen.
Ich finde garnicht, dass der langweilig aussieht!
Ich habe ihn grade eben mal abgelichtet.

Wenn man die Isotopendaten in das Diagramm einträgt, sieht man, dass er auch auf der Linie liegt, die von den Daten des HaH 180 gebildet werden. (roter Kreis)

Ich bin da jetzt auf ein Buch von Hutchison gestoßen: Meteorites: A Petrologic, Chemical and Isotopic Synthesis
Ist das empfehlenswert?

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: gsac am März 29, 2009, 18:45:30 Nachmittag
Ich bin da jetzt auf ein Buch von Hutchison gestoßen: Meteorites: A Petrologic,
Chemical and Isotopic Synthesis. Ist das empfehlenswert?

Absolut! Die Ausgabe von 2004 ist einer der "modernen Fachbuchklassiker" schlechthin!  :super:
[Sozusagen "der Norton" für den Wissenschaftler, aber auch vom Laien noch gut lesbar]

Robert Hutchison
METEORITES - A Petrologic, Chemical and Isotopic Synthesis
Cambridge University Press
ISBN-13 978-0-521-47010-0 hardback
ISBN-13 978-0-521-03539-2 paperback
506 Seiten

Alex
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 29, 2009, 19:04:12 Nachmittag
Prima! Danke!
Dann werde ich mir das mal zulegen.
Allerdings als PB. Die Hardcoverausgabe ist mir zu teuer.

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 29, 2009, 19:05:59 Nachmittag
Ich finde garnicht, dass der langweilig aussieht!

Ein ganz tolles Scheibchen mit herrlich bunten Chondren!

...Buch von Hutchison: Meteorites: A Petrologic, Chemical and Isotopic Synthesis Ist das empfehlenswert?

Wie Alex bereits geschrieben hat, ein Fachbuch, das auch der interessierte Laie gerne zur Hand nimmt und auf der US-Liste würde man jetzt wohl schreiben: a must-have oder auch a must-read! Du wirst die Anschaffung nicht bereuen! Allerdings sind die Abbildungen nicht in Farbe und in keiner Weise mit den tollen Bildern bei O.R. Norton zu vergleichen.

Grüße,

Bernd  :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: gsac am März 29, 2009, 19:08:58 Nachmittag
Prima! Danke!
Dann werde ich mir das mal zulegen.
Allerdings als PB. Die Hardcoverausgabe ist mir zu teuer.

Da machst Du garantiert nix falsch! Als Paperback hat es vor gut einem
Jahr bei amazon.com 84.90 US$ gekostet, mußt mal schauen wieviel jetzt..

Alex
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: pallasit am März 29, 2009, 19:09:27 Nachmittag
Hallo Ben,

Robert Hutchison
METEORITES - A Petrologic, Chemical and Isotopic Synthesis
Cambridge University Press
ISBN-13 978-0-521-47010-0 hardback
ISBN-13 978-0-521-03539-2 paperback
506 Seiten

Für jeden der sich auf hohem Niveau einarbeiten möchte ist dies das "Lehrbuch" im klassischen Sinn. Ich würde es als Übersichstlektüre für das Grundstudium für Mineralogen/Geologen einordnen. Zum Durcharbeiten darf man sich ein bis zwei Jahre zeitlassen. Dabei wird man weiterführende Literatur hinzuziehen müssen.

Grüsse Willi  :prostbier:

Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 29, 2009, 19:19:33 Nachmittag
Hallo an alle.  :winke:

Du wirst die Anschaffung nicht bereuen! Allerdings sind die Abbildungen nicht in Farbe und in keiner Weise mit den tollen Bildern bei O.R. Norton zu vergleichen.
Naja, daran bin ich gewöhnt. Ich musste in meinem Leben schon genug farblose Fachliteratur lesen.  :einaugeblinzel:
Hauptsache der Informationsgehalt ist hoch genug und gut strukturiert.

Da machst Du garantiert nix falsch! Als Paperback hat es vor gut einem Jahr bei amazon.com 84.90 US$ gekostet, mußt mal schauen wieviel jetzt..
Ist z.Zt. ähnlich. So um 50 €, also erschwinglich.

Für jeden der sich auf hohem Niveau einarbeiten möchte ist dies das "Lehrbuch" im klassischen Sinn. Ich würde es als Übersichstlektüre für das Grundstudium für Mineralogen/Geologen einordnen.
Ich hab zwar nicht vor nochmal ein Mineralogie-Studium anzufangen, aber ich denke das passt schon.

Vielen Dank an alle.  :super:
Da werde ich mich mal kurz zu Amazon begeben...

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: gsac am März 29, 2009, 19:21:58 Nachmittag
Derzeit neu nur 51.19 EUR als Paperback beim deutschen Amazon [amazon.de],
zzgl. 3.00 EUR Versandgebühr, bei schnellem Versand, da kann man nur zugreifen...

Alex
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am März 29, 2009, 20:40:46 Nachmittag
Hallo Ben und Forum,

Ben, ist Dir schon die hohe Anzahl an sg. bleached chondrules (a.k.a. bull's eye chondrules) bei Deinem Scheibchen vom NWA 2336 aufgefallen? Ich erkenne auf Anhieb locker 5 solcher Chondren. Auf dem Mutterkörper muß also Wasser auf diese Chondren eingewirkt haben!

Mit bulläugigem Gruß*,

Bernd  :winke:


* Gar nicht so weit von der Realität entfernt, denn ich bin im Sternbild Stier geboren  :laughing:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 29, 2009, 23:16:37 Nachmittag
Hallo Bernd.

Ja, da sind einige davon drin. Da war wohl durchauf Wasser mit im Spiel.

Mit wässrigem Gruß*,

Ben  :winke:


* Gar nicht so weit von der Realität entfernt, denn ich bin im Sternbild Wassermann geboren  :einaugeblinzel:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am März 29, 2009, 23:24:21 Nachmittag
Achja, ich glaube meine Aussage von vorhin konnte man missverstehen:
Ich hab zwar nicht vor nochmal ein Mineralogie-Studium anzufangen, aber ich denke das passt schon.
Ich bin kein Mineraloge. Ich hab was anderes studiert. Damit war gemeint: "Ich habe nicht vor in meinem Alter noch damit anzufangen"

Gruß
der unmineralogische Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am Juni 15, 2009, 20:29:52 Nachmittag
Hallo Ben und Forum,

In dem anderen thread schriebst Du heute: "Der Lieblingsfrischling in meiner Sammlung ist aber der ungruppierte NWA 2336,
den ich vor kurzem von Gregor Pacer ergattert habe: http://www.aranemac.de/mets/pics/C-NW2336-A1.jpg".

In diesem thread => NWA 2336 wies ich ja weiter oben bereits darauf hin, daß in Deinem Scheibchen vom NWA 2336 etliche schöne, "gebleichte Chondren" vorhanden sind. In meinem 3.062 Gramm Ragland Scheibchen ist im Bild im unteren Bereich auch eine solche Chondre zu sehen. Ich habe sie mal bei 32-facher Vergrößerung abgelichtet (siehe Bild). Sie ist kryptokristallin, also unter dem Mikroskop nicht mehr aufzulösen und auf der rechten Seite ein wenig angeknabbert.  :laughing:

Laut einem Artikel* von Jeff Grossman et al. in MAPS floss das Wasser das zur "Randzonenbleichung" führte, auf dem Mutterkörper wahrscheinlich durch die feinkörnige Chondrenmatrix und führte so dazu, daß bei Radialpyroxenchondren und kryptokristallinen Chondren (jedoch nicht bei porphyritischen Chondren!) diese chemische Veränderung stattfand.

Ferner stellten diese Autoren fest, daß bleached chondrules am häufigsten bei den L- und den LL-Chondriten vorkommen, daß sie in H-Chondriten weniger häufig zu finden sind und in E-Chondriten überhaupt nicht vorhanden sind.

Warum in E-Chondriten nicht? Hmm,   :gruebel: ... offenbar enstanden E-Chondrite in einem "wasserfreien" Bereich, auf dem Mutterkörper also kein freies Wasser, ... das könnte wiederum bedeuten, näher an der Sonne als andere Chondrite. Na ja, da lässt sich noch viel dazu sagen, bzw. spekulieren!

*GROSSMAN J.N. et al. (2000) Bleached chondrules: Evidence for widespread aqueous processes on the parent asteroids of ordinary chondrites (MAPS 35-3, 2000, p. 467-486).

Viel Spaß beim Betrachten meiner
gebleichten Ragland Chondre,

Bernd  :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am Juni 15, 2009, 21:27:54 Nachmittag
Hallo Bernd und Forum.

Schöne Chondre!

Ja, der NWA 2336 ruft geradezu nach dem Mikroskop. Sobald ich wieder mehr Zeit habe (In exakt vier Wochen  :smile:), werde ich mir den mal vornehmen.

Sehr interessant für mich ist dein Hinweis zu Randzonenbleichung!
Ich hatte ja in diesem Thread: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3222.105 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3222.105) (ab Antwort #111) schon mal Chondren aus meinen NWA 3161 LL3.5 vorgestellt (auch ein netter W1 Geselle). Hier mal zwei davon:
http://www.aranemac.de/mets/chondrules/nwa%203161%20ch1.jpg (http://www.aranemac.de/mets/chondrules/nwa%203161%20ch1.jpg)
http://www.aranemac.de/mets/chondrules/nwa%203161%20ch2.jpg (http://www.aranemac.de/mets/chondrules/nwa%203161%20ch2.jpg)

Meine Frage war damals:
In meinem neuen NWA 3161 hab ich zunächst eine Bullseye-Chondre entdeckt.
Als ich dann mal näher rangezoomt bin, hab ich gesehen, dass es eine Radial-Chondre ist.
Also wohl eine Bull's-Eyed-Radial-Pyroxen-Chondrule
So wie ich das verstanden habe, sind die radialen Linien feine Enstatitstreifen.
Woher kommt aber der weiß verfärbte Rand?
Ganz außen ist ja dann auch noch ein weiterer, etwas dunklerer Rand zu sehen.

Die mögliche Erklärung "Wassereinwirkung" hatten wir damals als unwahrscheinlich verworfen. Na, sieht ja so aus als wäre das etwas voreilig gewesen! Dein Zitat von eben:

Laut einem Artikel* von Jeff Grossman et al. in MAPS floss das Wasser das zur "Randzonenbleichung" führte, auf dem Mutterkörper wahrscheinlich durch die feinkörnige Chondrenmatrix und führte so dazu, daß bei Radialpyroxenchondren und kryptokristallinen Chondren (jedoch nicht bei porphyritischen Chondren!) diese chemische Veränderung stattfand.


Prima! wieder ein Stück schlauer!  :smile:
(Jetzt stellt sich mir noch die Frage, welche chemische Veränderung. Mal das zitierte Paper runterladen gehe... :einaugeblinzel:)

Gruß
Ben

EDIT: Ahrrgg.... Die MAPS gibt's ja erst ab 2002 online...  :bid:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am Juni 15, 2009, 21:38:20 Nachmittag
Hallo Ben und Forum,

Originalton Jeff Grossman et al. (p. 471):

"In many chondrules, the bleached zones are surrounded by outer zones that resemble the cores of the chondrules, but in which pyroxene is coarser grained ... these outer zones are probably the same features that have been described informally as 'quenched margins' around some chondrules."

Bernd
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am Juni 15, 2009, 21:46:41 Nachmittag
Noch einmal Originalton:

"During aqueous alteration, interstitial glass dissolved and was partially replaced by phyllosilicates, troilite was altered to pentlandite, but pyroxene was completely unaffected" (abstract, p. 467).

Bernd  :winke:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am Juni 16, 2009, 19:17:57 Nachmittag
Hallo Bernd.

Danke für die Zitate!  :super:
Aber irgendwie bin ich jetzt leicht irritiert.  :confused:
Ich dachte bisher, dass RP-Chondren nur aus Pyroxen bestehen.
Tun sie wohl nicht. Denn ansonsten ginge das für mich nicht zusammen:

Laut einem Artikel von Jeff Grossman et al. in MAPS floss das Wasser das zur "Randzonenbleichung" führte, auf dem Mutterkörper wahrscheinlich durch die feinkörnige Chondrenmatrix und führte so dazu, daß bei Radialpyroxenchondren und kryptokristallinen Chondren (jedoch nicht bei porphyritischen Chondren!) diese chemische Veränderung stattfand.

"During aqueous alteration, interstitial glass dissolved and was partially replaced by phyllosilicates, troilite was altered to pentlandite, but pyroxene was completely unaffected" (abstract, p. 467).

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am Juni 21, 2009, 16:49:58 Nachmittag
Hallo

Ich hab mir den Artikel jetzt mal besorgt.

"The core of the chondrules is composed of elongates low-Ca poyroxene crystals with intersitial glass. The pyroxene continues into the bleached zone; however, most of the glass has been removed (...)." p.471

Passt also alles zusammen.   :super:

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am Oktober 23, 2009, 09:37:16 Vormittag
Hallo  :winke:

Ich habe mal für Sauerstoffisotope der drei hier betrachteten ungruppierten Mets ein Diagramm erstellt.
Die drei (NWA 2336, NWA 960, HaH 180) scheinen diesbezüglich tatsächlich eine neue Gruppe zu bilden.

Ist vielleicht interessant für die, die ein Stück von einem dieser Mets haben.

ungruppierte Grüße
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: rbartoschewitz am Oktober 25, 2009, 12:15:12 Nachmittag
In Nancy habe ich mit den Verantwortlichen des NomCom die unbefriedigende Situation bei der Akzeptanz von Neuanmeldungen, speziell der NWAs, diskutiert und es ist glücklicherweise Bewegung in die Geschichte gekommen! Einer der lange eingereichten Meteorite ist NWA 2336, einer von 6 weiteren „supra TFL“ Chondriten (http://www.lpi.usra.edu/meetings/lpsc2007/pdf/2230.pdf), der darüber hinaus noch stärker reduziert ist als die H Chondrite.

Das Problem bei der Anmeldung ist, dass anomale Typangaben anscheinend nicht mehr akzeptiert werden, so dass ich diese Meteorite unabhängig von ihrer Anomalität mit der am ehest passenden „Grundklassifikation“ tabellarisch einreichen musste und unter Bemerkung halt die anomalen O-Isotope angegeben habe. Nachdem die Meteorite dann offizialisiert wurden, werde ich einen Abstract fürs LPSC oder MetSoc Meeting schreiben, in Anlehnung an den Abstract von Rumble et al.

NWA 2336 habe ich nun als H3.10 angemeldet und in einem separaten Abstract werde ich seine Anomalität aufzeigen und eine neue Chondriten-Gruppe vorschlagen. Ich vermute, dass NWA 2336 mit HaH 180 gepairt ist.

Gruss,

Rainer
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Mettmann am Oktober 25, 2009, 13:09:29 Nachmittag
Ich tät meinen, daß das alles nur eine Frage der Zeit ist.

Die Klassen sind ja nicht normativ, keine zehn Gebote, in die alle Meteorite hineingezwängt werden müssen,
sondern die Klassenpalette ändert sich mit neuen Funden, was halt so aussem Asteroidengürtel neues auf den Tisch kommt.
(Drum ists ja auch wissschftl. so ungeheuer wichtig, daß neue Funde getätigt werden und wir nicht zurückfallen, tatsächlich nur noch den Allende zum Tausendsten Mal Durchzunudeln).
Daß das Zeit braucht und mit Verzögerungen geschieht, versteht sich von selbst.
Und daß man nicht gleich, mit ein, zwei neuen Steinchen ein neues Faß aufmachen will, auch.

Guxx, z.B. die Monde, da gabs ja am Anfang auch nur LUN-A für die Feldspatbrekzien und LUN-B für die Basalte
und mittlerweile haben wir eine ganze Palette.
Oder bei den Eisen, die IIG - und daraus halt so eine kleine Regel, daß man 5 unterschiedliche Funde gleichartiger Mets braucht, um eine neue Klasse zu konstituieren.
Mei vorher warens wohl eher 3, wenn ich an die K-Chondrite denk.
Uuund, es braucht natürlich auch eine entsprechende Unterfütterung mit Analysen und Papers, daß sich eine neue Klasse etablieren und durchsetzen kann.
Bis dahin ists ja hilfsweise ausreichend, die entsprechenden Einzelmeteorite, habwegs nach den gängigen Kriterien in die Schubladen zu quetschen, in die sie noch am Besten passen - und sie eben mit einem "ungrouped" oder einem "anomalous" zu garnieren.
Sicherlich für den Steinhalter oder den Klassifikateur mag das zunächst unbefriedigend sein, aber im Grunde läuft eine spätere Revision nicht weg. 

(Na klar und fürn Händler ists verkaufstechnisch natürlich auch nicht schön, daß seiner aussergewöhnliche Trouvallie nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird, weils eben eine gängige Typenbezeichnung hat, sodaß nur die Spezialisten unter den Forschern und Sammlern, die Neuigkeit erkennen. Aber daran gewöhnt man sich, wir und zuvor der Stefan haben ja reihenweise solchgelageter abweichender Gesellen über die Jahre erwischt, die letztendlich unter normalen Klassen einsortiert worden sind.)

Aktueller Komplex wären zum Bsp. die Märse, da hat man ja z.B. auch den Wehrlit in die Shergottite reingequetscht, obwohl er natürlich kein Shergottit ist - ähnliches kann mit dem NWA 5789 zunächst passieren, obwohl der eine völlig neue Sorte ist. Da kriegt man schon länger nicht mehr alle unter die Hüte des starren SNC-Systems und es wird an einem neuen, diferenzierteren Klassensystem für die Märse ja schon gearbeitet - aber das dauert halt dann seine Zeit, bis es dann etabliert sein wird und vom NomCom übernommen.
(Wie dann unsere neuster Coup heißen wird, wer weiß!)

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am Oktober 25, 2009, 13:11:22 Nachmittag
Hallo Rainer.

Ah! Da kommt ja Bewegung in die Sache. Vielen Dank für deine diesbezüglichen Bemühungen!
Danke auch für das verlinkte Paper und die Infos.

Falls du in Zukunft weiter Informationen zu der Entwicklung hast, teile sie uns doch bitte hier mit. Das würde mich sehr interessieren.

Viele Grüße
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am Oktober 25, 2009, 23:05:56 Nachmittag
Hallo Ben, Rainer und Forum,

Bringe auch mal etwas "Bewegung" in diese Sache. Habe mal meinen eigenen oxygen isotope plot per Powerpoint erstellt und man erkennt recht schön, daß z.B. HaH 180 eine Affinität zu den LL Chondriten zeigt, was ja auch in der Literatur* so beschrieben wird.

Ähnlich sieht es bei NWA 960 (OC3) aus, der zwar näher bei den H Chondriten liegt aber einen wesentlich höheren δ18O-Wert als H Chondrite hat und daher ist im MetBull. zu lesen:

The δ18O values are much higher and the mineral composition suggests this specimen is very different from H chondrites.

Und jetzt dürfen wir natürlich auf die Ergebnisse zum NWA 2336 gespannt sein, denn der liegt im Diagramm zwischen dem NWA 960 und dem HaH 180, hat wie diese einen viel höheren δ18O-Wert als die H Chondrite und letztendlich liegen sie alle drei in etwa im Bereich der LL Chondrite … aber leider eben nur schaubildmäßig. Denn zieht man z.B. die mineralogische Beschaffenheit von HaH 180 in Betracht, gibt es sofort Probleme: während man solche Sauerstoffwerte wie bei HaH 180 bei den E Chondriten kennt, passen die Fe-reichen Pyroxene und der reichlich vorhandene Olivin von HaH 180 überhaupt nicht zu den E Chondriten.  :gruebel:


* BISCHOFF A. et al. (1997) Hammadah Al Hamra 180: A unique unequilibrated chondrite with affinity to LL-group ordinary chondrites (Meteoritics 32-4, 1997, A014).


Herzliche Grüße,

Bernd  :winke:

P.S.: Interessant ist auch die Beobachtung, daß diese drei "anormalen" Chondrite quasi auf einer "extension line" mit gleichem "slope" zu den H Chondriten liegen, zumindest bei diesem Maßstab des Diagramms, während z.B. die C Chondriten eine andere Steigung haben und die R Chondrite ganz aus der Reihe zu fallen scheinen!
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: Thin Section am Oktober 27, 2009, 20:09:48 Nachmittag
Interessant ist auch die Beobachtung, daß diese drei "anormalen" Chondrite quasi auf einer "extension line" mit gleichem "slope" zu den H Chondriten liegen

Aber mit dieser extension line, dieser Verlängerung der Steigungsgeraden durch die H Chondrite ist es auch gleich vorbei, wenn man den relevanten Bereich näher heranholt. Die Gerade durch die drei anormalen Chondrite hat eine andere Steigung! Tja, ... :traurig: Die Affinität zu den LL Chondriten ist jedoch noch gut zu erkennen!  :smile:

Bernd :weissefahne:
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: rbartoschewitz am November 07, 2009, 19:34:14 Nachmittag
NWA 2336 ist nun endlich offiziell vom NomCom anerkannt - als H3.10. Gemeinsam mit ihm wurden knapp 250 weitere meiner NWA Anmeldungen offiziell anerkannt, von denen einige schon über 5 Jahre darauf warteten! Einige von euch, die mir Material zur Klassifikation sandten, bekommen in den nächsten Tagen die Info, welche der Meteorite nun offiziell sind! Ich danke für eure Geduld!!!!!!!!!!!!!!!!

Bezüglich NWA 2336 sowie einigen anderen anomalen Chondriten, die ich nur als gewöhnliche anmelden konnte, versuche ich noch einen Abstract für die nächste LPSC (Lunar and Planetary Conference) zu schreiben und mit den Co-autoren abzustimmen. Ich weiss leider nicht ob ich dies noch bis zur Deadline schaffe.

Gruss,

Rainer
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: speul am November 07, 2009, 19:42:10 Nachmittag
 :wow:
Zitat
Gemeinsam mit ihm wurden knapp 250 weitere meiner NWA Anmeldungen offiziell anerkannt, von denen einige schon über 5 Jahre darauf warteten!
:wow:
Alles wird gut. :super: Da bin ich ja mal gespannt.
speul
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: JaH073 am November 07, 2009, 20:04:35 Nachmittag
Hallo Rainer,

ja, hatte es bereits festgestellt daß die Jungs nun dran sind sich zu bemühen und endlich mal einige Nummer offiziell publizieren.
Bin echt froh, daß mein NWA3305 auch bereits mit dabei ist.

Viele Grüße

Hanno
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am November 11, 2009, 17:29:41 Nachmittag
Hallo Rainer.

Ja ich habe schon gesehen, dass es da einige aktualisierte MetBull Einträge gibt. Seit ich die Offline Datenbank erstellt habe, behalte ich die Änderungen immer im Auge.
Sehr schön, dass da Bewegung in die Sache gekommen ist. Vielen Dank für deine Bemühungen!
Ich drücke beide Daumen, dass es termingerecht klappt, mit dem Abstract.

Gruß
Ben
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am November 05, 2010, 22:10:41 Nachmittag
Hallo.  :winke:

Ich habe mal einen erweiterten Plot der O-Isotope für die, in diesem Thread angesprochenen anomalen Supra-TFL Chondrite (zusammen mit den OCs) erstellt.

Ich denke man sieht sehr schön, dass sich diese nicht in die etablierten Gruppen einordnen lassen, aber anscheinend miteinander korreliert sind.

Linearer Fit durch Null ergibt eine Steigung von ca 0,62 (Ohne diese Randbedingung ergibt sich 0,64 mit Δ17O = - 0.12)
Für die TFL hab ich den Wert von 0,526 angenommen, den auch Rumble u.a. verwenden.

Die Daten der H, L und LL Chondrite sind zum einen aus den Veröffentlichungen von Clayton und Mayeda in der GCA und zum anderen aus den MB-writeups.
Die Daten der anomalen STFLs sind aus verschiedenen Quellen:
MB 91, 92, 97; Rumble, Irving (Lun. & Plan. Sci. 38, 2007); Grady (60th Ann. Met. Soc. Meeting); Bischoff (ebenda)

Gruß
Ben

PS:
NWA 3114 liegt auch noch auf der Linie, den hab ich vergessen.
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: rbartoschewitz am November 07, 2010, 12:42:50 Nachmittag
Hallo Ben,

schöne Arbeit! Meinen geplanten Abstract konnte ich nicht einreichen, da Richard Greenwood et. al, die die meisten Messungen für mich gemacht haben, als Co-Autoren damit nicht einverstanden sind - sie machen immer noch terrestrische Einflüsse für die von den OC abweichenden O-Isotope verantwortlich! Ich bleibe aber weiterhin am Ball!

Viele Grüsse,

Rainer
Titel: Re: NWA 2336
Beitrag von: ben.g am November 07, 2010, 20:51:08 Nachmittag
Hallo Rainer

Danke fürs Lob.  :smile:

Naja, das mit den terrestrischen Einflüssen ist natürlich nicht undenkbar. Aber wenn die Messungen sauber (sauber im Sinne von "acid-washed") durchgeführt wurden, dann weiß ich nicht ob das die wahrscheinlichste Möglichkeit ist. Ansonsten müsste man ja die O-Analysen aller verwitterten NWAs anzweifeln.
Um sowas allerdings definiv auszuschließen und die These eines gemeinsamen Mutterkörpers zu untermauern, müssten dann halt evtl. noch andere Untersuchungen her. (Ich wüsste allerdings jetzt nicht welche). Die Sauerstoffisotope sind ja letztlich tatsächlich nur ein Indiz für eine Gruppierung, wenn auch ein sehr starkes.

Aber dass du das Abstract nur mit Greenwood et al zusammen als Co-Autoren veröffentlichen kannst, weil sie die Messungen gemacht haben, ist natürlich hinderlich für eine Diskussion.

Gruß
Ben