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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Hungriger Wolf am April 19, 2009, 10:47:42 Vormittag

Titel: Meteoritenfund?
Beitrag von: Hungriger Wolf am April 19, 2009, 10:47:42 Vormittag
Hallo Forenmitglieder!

Aktuell, möchte ich ein Fundstück hier vorstellen!
 
Könnte es sich um einen Meteoriten (eventuell ein CI1) handeln?

Eigenschaften:
Wird nicht von einem Magneten angezogen!
Ähnliche Kruste mit Rissen wie in Buch O.Richard Norton Lawrence A. chitwood Field Guide to Meteors and Meteorites  Seite 93 Abbildung 4.26 beschrieben!
Hoher Kohlenstoffanteil!
siehe Photos (Aussehen)!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Hungriger Wolf am April 19, 2009, 10:49:54 Vormittag
Hallo Forenmitglieder!

Hier weitere Photos vom Fund, sowie grober Anschliff auf einer Seite!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Hungriger Wolf am April 19, 2009, 10:52:03 Vormittag
Hallo Forenmitglieder!

Hier eine Mikroskopaufnahme des Anschliffes mit einer Schalenstruktur!
Das gefundene Stück enthält nur sehr sehr wenige Fremdeinschlüsse und auch nur sehr sehr geringe Metallbestandteile!
Hauptanteil: Kohlenstoff!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: lithoraptor am April 19, 2009, 11:19:22 Vormittag
Och Achim...
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: JaH073 am April 19, 2009, 13:44:04 Nachmittag
Mensch Ingo,

reiß dich mal ein bischen zusammen, schließlich ist das Teil doch auch noch orientiert   :einaugeblinzel:

Gruß

Hanno
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ganimet am April 19, 2009, 15:24:09 Nachmittag
 :crying:  :crying: Manmanmanmanman  :gruebel: :gruebel:

Gruß   :3nix:

Andreas
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 14, 2009, 17:32:43 Nachmittag
Hallo an alle die sich schon länger mit Meteoriten befassen.

Ich möchte euch einen Stein zeigen den ich schon mehrere Jahre besitze.
Habe ihn selbst im Garten gefunden.
Es gibt keine Schlacke o.s. in der Umgebung.
Da die Steine bei mir alle hell sind, (Kalkstein,viele Ammoniten) ist dieser sofort aufgefallen.
Habe daraufhin eine Ausstellung besucht. Da waren Meteorite zu sehen die fast identisch waren.
Leider kein Ansprechpartner dort gewesen.

Größe: 35x32mm
Gewicht: 70g
nicht magnetisch

Danke ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Peter5 am Juni 14, 2009, 17:49:49 Nachmittag
Zitat
Wird nicht von einem Magneten angezogen!

zunächst mal Hallo Achim,

seit wann werden denn echte Meteorite nicht mehr von einem Magneten angezogen und sei es auch nur minimal? :gruebel:..also für mich sieht das nach bitumenhaltigem organischem Material aus (Bild 3+4).. Bild 1+2 sieht eher nach schwarzem Tonschiefer aus.. Du hast eigentlich Deine "Meteoriten-Hypothese" bereits selbst ausgeschlossen (siehe Zitat oben). :smile:

Hallo ICO,
willkommen im Forum!  :smile:

Zitat
Größe: 35x32mm
Gewicht: 70g
nicht magnetisch

Auch Du bestätigst, dass Dein Fundsstück nicht magnetisch sei; selbst wenn es z.B. ein Chondrit (Steinmeteorit) wäre, dann hätte er immer noch genügend Eisenanteil um mehr oder weniger magnetisch auf einen Magneten anzusprechen. Ich habe in der Tat auch echte Chondriten zu Hause, die sogar Ähnlichkeit mit Deinem Fundstück haben (sind z.T. aus Marokko) aber die sind alle mehr oder weniger magnetisch!  :smile:
Dein Stück aus dem Garten halte ich vielmehr für Hämatit (hier: Roteisenstein). :hut: .. Nichtmagnetismus und Aussehen sprechen jedenfalls dafür.
Bei den meisten Lesesteinen dieser Art stammt die Rotfärbung von Eisenoxiden/hydroxiden!

Gruß Peter5 .. :winke:

Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Peter5 am Juni 14, 2009, 18:08:25 Nachmittag
Kurzer Nachtrag..

bzw. kleine Korrektur .. meine Steinmeteorite sind eigentlich alle weder rot noch schwarz noch grau sondern meist nur braun mit gelblichen Farbtönen!!.. Sauerstoff-Anteile in Meteoriten sind wohl auch nur sehr selten..daher gibts ja meist auch nur intermetallische Verbindungen (Klasse 1 nach Strunz) in Meteoriten! Sind mir jetzt auch nur "gebunden" in Silikaten wie Olivin (..SiO4) bekannt ..wo sollen denn auch die für Meteoriten dann benötigten atmosphärischen Bedingungen im Weltall bzw. im Jupiter/Mars-Gürtel herrschen? Nur das setzt doch Sauerstoff voraus..also ich könnte mir auch nur vorstellen, dass weitere Diagenesen auf der Erde stattgefunden haben, nachdem die Meteoriten auf die Erde "gekracht" sind.. Oxidationsprozesse irdischer Natur hätten dann auch nur für den irdischen Sauerstoff bei den Meteoriten gesorgt! Kann aber jetzt sein, dass ich da ein paar Fakten außer acht gelassen habe bzw. momentan vergessen habe.. :gruebel:

.. wäre eigentlich auch gut für einen neuen Thread mit der Frage: Wie kommt eigentlich der Sauerstoff in die Meteoriten?

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 14, 2009, 18:15:21 Nachmittag
Hallo Peter5,

vielen Dank für deine schnellen Antworten.

Was mich wundert ist die Umgebung.
Unmittelbar über dem Gestein siehe Foto (gerade in meinem Garten gemacht) ist sehr auffällig.
Habe nicht mal ansatzweise ähnliche Steine gefunden. (mußte viele Meter wegen Abwasser buddeln)
Ich würde mich gerne mal in Apolda sehen lassen.

Gruß ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 14, 2009, 18:16:39 Nachmittag
Hallo ICO!

Ich möchte die Aussage von Peter5 unterstützen; würde aber eine Schlacke dennoch nicht gänzlich ausschliessen wollen. Ein wenig komisch finde ich die vielen kleinen Löcher an der Oberfläche (besonders das grössere Runde). Diese weisen auf eine Art von Blasenbildung hin (Verwitterung würde ich hier eher ausschliessen). Das spräche dann eher für Schlacke. Am besten mal schneiden, dann sieht man klarer...

Gruß

Ingo

Nachtrag zu den gerade eingestellten Bildern:

Ahaaa, da wohnt jemand direkt im Oberen Muschelkalk (also mitten in der Trias)!!! :laughing:
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 14, 2009, 18:23:25 Nachmittag
Hallo Ingo,

auch dir danke.

Wo oder wie schneidet Ihr die Steine?
Technisch für mich kein Problem. Nur mit einem Trennschleifer mit Videablatt gibt es doch so viel Materialverlust. (Nur für den Fall dass das Teil doch aus den unendlichen Weiten kommt)

mfg ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 14, 2009, 18:32:48 Nachmittag
(Nur für den Fall dass das Teil doch aus den unendlichen Weiten kommt)

Da brauchst Du dir sicher keine Sorgen machen, das Stück ist sicherlich höchst irdisch. Die Chance hier bei uns einen Meteoriten zu finden ist extrem gernig (fast = 0). Das Du in deinem Garten Gold findest ist viel wahrscheinlicher bzw. man kann es garantieren. Ist alles nur eine Frage der Konzentration.
Materialverlust hat man natürlich auch beim Schneiden der Meteorite auch (liegt je nach Scheibendicke und Blatt immer zwischen 20% und 30%). Nimmst am besten ein möglichst dünnes Blatt oder machst nur einen Anschliff (das reicht auch) auf einem Schleifpapier oder einer Glasplatte mit entspr. Schleifpulver.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Peter5 am Juni 14, 2009, 18:33:15 Nachmittag
Hallo Ingo,

Schlacke will ich auch nicht ganz ausschließen.. ich bin nur der Meinung, dass die "Porösität" hinsichtlich Anzahl der Blasen zu gering erscheint .. :smile:

Hallo ICO,
zum Schneiden von Steinen aller Art.. siehe dieses Unterforum .. :hut:

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?board=54.0

Ja und Lesesteine können aus den unterschiedlichsten Gründen auch oftmals als "Einzelindividuen" zu nicht passenden Nebengesteinen auftauchen.. Darüber haben wir schon in anderen Threads hier sehr oft diskutiert..musst halt noch mal ein paar der anderen Beiträge durchlesen..bin jetzt ehrlich gesagt doch etwas zu schreibfaul, um das alles nochmal "wiederzukäuen" .. :crying: .. :smile:

Stichwort: Findling (durch Gletscher angeschwemmte "Einzelindividuen") .. oder bewusst von Menschenhand "entsorgtes" Fremdmaterial oder biogene Einflüsse oder ..oder..

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 14, 2009, 18:36:18 Nachmittag
Hi Peter5,

ja da kannst Du Recht haben, aber es gibt natürlich auch Schlacken, die nicht so stark ausgasen. Ich sach ja, am BESTEN reinschauen...  :prostbier:

Ingo
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 14, 2009, 19:13:18 Nachmittag
Vielen Dank an alle !!!

Auch wenn es von dieser Welt.

Ich versuche es mit schleifen.
Stelle in den nächsten Tagen noch ein Bild davon ein.
Wenn ich dann noch einmal ein Urteil von euch bekommen würde wäre prima.

Eine schöne Zeit.
mfg ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 15, 2009, 19:53:55 Nachmittag
Hallo noch mal.

Wie bereits erwähnt noch zwei Bilder von meinem "Meteoriten".
Ich habe auch grob die Dichte bestimmt. (4,7)
Der Wert ist aber nur eine Näherung. Mit Hausmitteln geht das nicht so genau.
Der Grund ist das sehr hohe gefühlte Gewicht.
An dem Stein habe ich fast 40 Minuten geschliffen. Ich mußte sogar die Flex mit einer Schrubscheibe einsetzen.
Der Stein ist extremst hart. Die Fläche war zum Glück vorher schon fast plan. Er hat dabei nicht mal 1g verloren.
Versuche, mit einem spitzen gehärteten Stahl Kratzer auf der Fläche zu verursachen, blieben erfolglos.

Wenn mir jemand sein Wissen überlassen würde, wäre toll.
mfg ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 15, 2009, 20:04:51 Nachmittag
Moin ICO,

finde es echt :super: , dass Du das Stück so fix bearbeitet hast und uns die neuen Bilder so schnell zeigen kannst:
Ich sage, dat is eindeutig eine Art von Schlacke (WELCHE? :nixweiss: ). Das Material erinnert mich iwi an ein Gusseisen-Produkt mit sehr hohem Gasanteil. :laughing:
Hämatit würde ich der Farbe nach und nach dem von Dir durchgeführten Härtetest aber schon mal ausschliessen.

Nu bin ich mal gespannt, was die anderen sagen...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 15, 2009, 20:14:30 Nachmittag
Hallo Ingo

Ich habe versucht mehr über Schlacke in Erfahrung zu bringen.
Die war aber immer von geringer Dichte.

mfg ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Thin Section am Juni 15, 2009, 20:42:04 Nachmittag
Hallo ICO, Ingo und Forum,

Mich würde brennend interessieren, ob die angeschliffene Seite immer noch nicht auf einen Magneten reagiert. Falls doch, dann wäre es äusserst interessant, zu erfahren, wo genau in Deutschland [Zitat, Ingo: Oberen Muschelkalk (also mitten in der Trias)!] Du beheimatet bist!

Herzliche Grüße aus
Ketsch am Rhein,

Bernd
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 15, 2009, 21:05:13 Nachmittag
Ich habe versucht mehr über Schlacke in Erfahrung zu bringen.
Die war aber immer von geringer Dichte.

Ich denke, dass man das nicht so pauschal sagen kann. Die Dichte der Hochofen-Schlacken die man in Deutschland häufig zur Uferbefestigung verwendet ist sicher teilweise noch recht hoch (insbesondere bei Stücken mit wenig oder gar keinen Gasblasen). Es gibt viele verschiedene Arten von Schlacke: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacke_(Metallurgie) Man muss auch bedenken, dass es auch sehr alte Schlacke sein könnte, die eben nichts mit den modernen Verhüttungstechniken zu tun hat bzw. produziert wurde. Früher war man noch nicht so weit bzw. die Schmelztechnik/Metallgewinnung war noch nicht so gut entwickelt. Viele antike Schlacken enthalten noch reichlich Metall (auch wenn es in deinem Fall nicht so ist bzw. sein muss).
Schlacke ist grundsätzlich eher sehr inhomogenes Material. So kann die chemische Zusammensetzung der Bestandteile sehr stark schwanken (abhängig von der Mischung der Erze bzw. Ausgangsmaterialien) und auch die Menge und Inplatznahme von Gasen in der Schlacke kann sehr unterschiedlich (abhängig vom Prozess selbst bzw. Lagepunkt etwa oben oder unten im Hochofen/Tiegel) sein. Dazu kommt noch, dass man beim Abnehmen der Schlacke (reißen, gießen, schöpfen; wie auch immer das nun genau passiert) hier und dort auch mal etwas von dem ausgeschmolzenen Material/Metall mit verloren geht...

Schlacke ist eben ein Thema für sich!

Gruß

Ingo
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 15, 2009, 21:23:19 Nachmittag
Hallo Bernd und Ingo

Mußte kurz weg. :bid:

Obwohl das Teil wie ein Metallklotz aussieht, reagieren meine Magnete nicht. Auch nicht partiziell, wie bei manchen Schlacken.
Ich wohne sozusagen am Urstromtal, in der Nähe der Ilm. (Weimar Th.)
Der Stein war nur wenige cm unter der Oberfläche und 20cm über dem Muschelkalk.
Wie dieser einzelne "Stein" mitten auf die Wiese gekommen ist, ich habe keine Ahnung.
Die Kerben die zu sehen sind, sind noch von der Oberfläche. Wie es in 1mm Tiefe aussieht muß ich noch rausfinden.
Wenn es nur Schlacke ist, machts ja nichts.

mfg ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Mettmann am Juni 15, 2009, 21:31:56 Nachmittag
Ja nur keine Bange, ein Meteorit ists nicht,
aber ein sher kurioser Fund allemal!

Martin
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: ICO am Juni 15, 2009, 21:42:35 Nachmittag
Hi Martin,

vermutlich hast du recht.
Ich werde aber trotzdem versuchen herauszufinden aus was er besteht.

mfg ICO
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: lithoraptor am Juni 15, 2009, 22:19:26 Nachmittag
Ja, das solltest Du auch tun. Das ist doch gerade das spannende an solchen Stücken. Ich sage ja immer: "Die Steine sind nur die Hardware. Das Wissen um sie ist die Software, und die bringt uns zum Laufen!" :einaugeblinzel: :baetsch:

Es ist auch gar nicht so wichtig, was da am Ende als Ergebnis rauskommt. Wichtig ist nur, dass der Weg beschritten wird bzw. die Fragen gestellt werden - eben geforscht wird. Man muss dabei aber immer seine Möglichkeiten mit Realismus betrachten, sonst verrennt man sich...
Titel: Re: Meteoritenfund?
Beitrag von: Peter5 am Juni 17, 2009, 20:35:34 Nachmittag
Zitat
"Die Steine sind nur die Hardware. Das Wissen um sie ist die Software, und die bringt uns zum Laufen!"  

Sehr treffend auf den Punkt gebracht!!  :super:  :smile:

In diesem Sinne .. es leben die Forscher und Tüftler!  :prostbier:

Gruß Peter5 .. :winke: