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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: H5P6 am Juni 19, 2009, 16:52:35 Nachmittag

Titel: Preisgestaltung
Beitrag von: H5P6 am Juni 19, 2009, 16:52:35 Nachmittag
Hallo,

vor einiger Zeit habe ich ein bißchen im Internet herrumgestöbert und da ist mir aufgefallen,daß für den Neuschwanstein-III, 200 E/G veranschlagt worden ist.Die "Price Guide" gibt aber für ein EL6 nur 10-85 D/G her.Wodurch die beachtliche Abweichung?Wer macht den Preis und welche Faktoren sind da maßgeblich?Das würde mich einmal interessieren.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: Schönedingesammler am Juni 19, 2009, 16:59:17 Nachmittag
Zitat
      Wer macht den Preis     

der Markt.


Zitat
      welche Faktoren sind da maßgeblich?     

Angebot und Nachfrage.

That´s it.

cu, dsds :hut:
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: lithoraptor am Juni 19, 2009, 17:31:37 Nachmittag
Moin Jürgen,

schau Dir mal schnell den Link hier an:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=All&srt=&categ=EL+chondrites&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=&dr=&page=1

Du wirst sehen, dass es nur 8 fallfrische EL6 gibt. Der Rest sind Funde. Fallfrisches Material wird (fast) immer teurer gehandelt (auch wenn die Fallfrischen in Afrika immer weniger kosten als vergleichbares Material). Dann wirf mal ein Blick auf die TKWs...

Mit meteoritischen Grüßen :prostbier:

Ingo
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: MetGold am Juni 19, 2009, 19:48:55 Nachmittag
Hallo Jürgen,

nimm doch mal den Pallasiten Marburg - also deiner Meinung nach ja nur ein einfacher Pallasit. Frag doch mal wie viel Tausende Dollar mancher Sammler für ein Gramm bezahlen würde, wenn er es denn nur kriegen könnte!


 :winken:   MetGold
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: Dirk am Juni 19, 2009, 19:50:48 Nachmittag
Hallo Jürgen  :winke: ,

Ingo hat da Recht, wenn dieser EL6er in die Wüste gefallen wäre, dann würde man ihn wahrscheinlich für ein Viertel des jetzigen Preises bekommen  :smile: . So fiel er ins "teure Deutschland", bekam einen Namen und keine NWA-Nummer - das muss man alles mitbezahlen  :laughing: - das ist so! Ehrlich!!!  :laughing:

 :hut:  :prostbier:
Dirk
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: H5P6 am Juni 20, 2009, 10:18:50 Vormittag
Hallo,

könnte man von den vergleichbaren Materialien zwischen Afrika und Deutschland eine Umrechnungszahl ableiten?
Also etwa 1 zu 2,5 oder so? :lechz:

Gruß Jürgen
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: lithoraptor am Juni 20, 2009, 11:37:03 Vormittag
Moin Jürgen! :winke:

Mhhhmmmm, das ist schwer (Sir Martinho könnte dazu sicher mehr sagen) - eine "Fixzahl" gibt es mit Sicherheit nicht (die geforderten Preise schwanken ja von Händler zu Händler und über die Zeit sowieso... Ich denke aber, dass man im Bezug von afrikanischem zu (klassifiziertem und authentischen) deutschem Material getrost mit Verhältnissen von 1:10 bis 1:50 (mehr ist kein Problem) rechnen kann.
Ist natürlich auch wieder alles von der Probengröße abhängig: Was gibt ein Sammler schon für 0,1 g Chergach aus, was für 0,1 Gramm Kiel? Was würde man als Sammler für ein 10 Gramm Stück Kiel (vorausgesetzt man täte dies überhaupt jemals angeboten bekommen) ausgeben und was im Vergleich zu einem 10 g Chergach-Individual. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da das preisliche Verhältnis konstant ist.
Dies war nun natürlich ein recht schräger Vergleich, da Chergach ja ein Schauer war und Kiel nur ein Einzelstein, aber ich denke es wird klar, worauf ich hinaus wollte...

Gruß

Ingo

P.S. Günstiges deutsches Material gibt es immer wieder bei Ebay! Besonders empfehlen möchte ich (natürlich NICHT) alle Stücke, die noch vom Opa stammen, glühend bis zum Boden gefallen sind und/oder Löcher in irgendetwas gebrannt haben. :baetsch: :lacher: :lacher:
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: H5P6 am Juni 20, 2009, 11:47:12 Vormittag
Hallo Ingo,

danke für Deine Meinung.

und ab ins Wochenende  :prostbier:
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: herbraab am Juni 20, 2009, 23:52:44 Nachmittag
wenn dieser EL6er in die Wüste gefallen wäre, dann würde man ihn wahrscheinlich für ein Viertel des jetzigen Preises bekommen

Wenn Neuschwanstein in die Wüste gefallen wäre, dann wäre er aber auch nicht einer der am besten dokumentierten Fälle überhaupt. Schaut mal, was man für Pribram, Innisfree oder Lost City zahlen darf, wenn man überhaupt einmal irgendwo ein Krümelchen angeboten bekommt. Und das sind keine E-Chondrite.

Was das TKW betrifft: Da muss man natürlich auch berichten, dass von den rund 6kg TKW ja höchstens ~800g (die Hälfte von Neuschwanstein II) überhaupt in den Handel kam.

Grüße, Herbert
Titel: Re: Preisgestaltung
Beitrag von: gsac am Juni 21, 2009, 20:37:06 Nachmittag
Wenn Neuschwanstein in die Wüste gefallen wäre, dann wäre er aber auch nicht
einer der am besten dokumentierten Fälle überhaupt.

...wenn nicht sogar, wenn man alles zusammennimmt, der Bestdokumentierte!

PS: das geht mit viel Liebe zum Detail sogar so weit, daß von den überschaubar
wenigen Stücken, die letztlich in den Handel gekommen sind, sogar bekannt ist,
von wo genau aus dem Fundstück sie stammen, von dem sie geschnitten wurden.
Aber es beginnt natürlich schon viel früher, genauer gesagt bei der Analyse der
Fallerscheinungen. Hier haben wir Dieter Heinlein, der DLR und dem europäischen
Feuerkugelnetz viel zu verdanken...

Alex