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Goldwaschen => Goldwaschtermine, -berichte ... => Thema gestartet von: MetGold am August 06, 2009, 20:21:19 Nachmittag

Titel: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 06, 2009, 20:21:19 Nachmittag
Hallo,

heute war richtiges Goldwaschwetter, beinahe schon zu warm!

Meine Anreise hatte ich über Rudolstadt geplant und ging ausnahmsweise total ohne Umleitungen ab ... ja bis 2 km vor Mellenbach, da war die Straße dicht - Baustelle, nix Umleitungsschild usw. Aber es gab ja auch nur eine Ausweichmöglichkeit hoch nach Lichtenhain an der Bergbahn - schöne Strecke, aber eben 10 km Umweg!

War früh trotzdem der erste. Da mir Achim gesagt hatte, daß wir jetzt etwas flußaufwärts waschen würden, versuchte ich mich, bei seinem Leitstand (Zelt) angekommen, nach rechts in die Büsche zu schlagen. Durch das Wetter in der letzten Zeit waren die rhabarberähnlichen Blätter fast 2m hoch, gingen mir jedenfalls über den Kopf. Nach ein paar Metern gab ich allerdings auf, da dort auch die Brennesseln meterhoch waren und ich mit kurzer Hose und Stiefel eindringen wollte. Also ab zurück und runter ins Wasser - Wasserwanderung. Ging auch schief - zu viel Wasser, also wieder raus und die Anglerstiefel an, nun konnte es die 100m flußaufwärts gehen.

Ich hatte gerade mal eine Pfanne gewaschen , da kam der Achim mit noch 2 Gästen, aber über den geebneten Trampelpfad von der Eisenbahnbrücke - hatte mir ja keiner gesagt!  :crying:

Der Waschtag war vom Ergebnis her für Mellenbacher Verhältnisse durchschnittlich! ... Aber wieder sehr viel Quecksilber am Gold. Deshalb sind auch die meisten Flitter auf dem Bild ziemlich rauh und matt, hier natürlich schon entgiftet.

 :imsorry:  Fotos habe ich leider keine gemacht nur eben zuhause das Fundfoto. Habe aber wieder Forums-Visitenkarten verteilt.  :einaugeblinzel:


 :j-gold:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: FlyingTim am August 06, 2009, 22:01:38 Nachmittag
Hallo MetGold!

Bin heute gleich über Dröbischau gefahren. Wenn ich das gewußt hätte dann wäre ich mal vorbei gekommen. War blos einen Katzensprung von euch weg. Mir brennen jetzt noch die Arme vor lauter Brennesseln, dir geht es sicher ähnlich  :auslach:

Bei mir war nich so der Tag der Ausbeute, da schaut das von dir schon besser aus.

Gruß Tim
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Topas am August 06, 2009, 22:03:43 Nachmittag
Hallo MetGold,
kannst Du mir die Bildbreite nennen?
Wie entgiftet man denn Gold und ist Quecksilber in jeden Bach oder Fluss?  :gruebel:
 :winke: Andreas
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 06, 2009, 22:14:27 Nachmittag
Hallo,

@ Tim

Es ist eben nicht jeder Tag wie der andere. Ich hatte so in ca 60-80cm Wassertiefe eine dünne Lehmschicht, in diesem Bereich hat sich alles abgespielt. Wenn ich tiefer kam versiegte das Gold. Vielleicht hätte man dann wieder erst sehr tief bis auf den Felsen gemußt.

Vor den Brennnesseln habe ich kapituliert, allerdings erst ein bischen sehr spät - aua!  :crying:

@ Andreas

Bildbreite knapp 15mm. "Entgiften" haben wir hier schon ein paar mal beschrieben: Eisenlöffel, Flitter darauf und Kerze oder Feuerzeug darunter und dann tief einatmen, damit die Umwelt nicht belastet wird!  :laughing:  Man bedenke, daß es nur Mikrogramm Hg sind! Man muß sich damit auch beeilen, da die Flitter sich schon im Röhrchen gegenseitig anstecken und verkleben.
Quecksilber ist häufig ein natürliches Vorkommen, Zinnober z.B. "schwitzt" oft kleine Hg-Kügelchen heraus.
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/LokationMineralData?param=MTIxOCMzMTg1 (http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/LokationMineralData?param=MTIxOCMzMTg1)
Teilweise allerdings sind es auch die Sünden der Vergangenheit.

 :winken:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Aurum am August 06, 2009, 23:06:46 Nachmittag
Hallo Peter ,

schöne ausbeute  :super:

Hier ist es im moment so warm das an Goldwaschen nicht zu denken ist da am Rhein keine Baüme stehen und ich in der prallen Sonne stehen würde  :fingerzeig:

Ich hoffe ihr hattet richtig Spass.

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 06, 2009, 23:34:57 Nachmittag
Hallo Lutz,

ja, es war sehr schön. Wurde dann so warm, daß ich es in den Anglerstiefeln nicht mehr ausgehalten habe - Fazit: bin dann mit den normalen Stiefeln ausversehen in mein Loch getappt - schwapp - quatschel - quatschel!

 :winken:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: lithoraptor am August 06, 2009, 23:58:05 Nachmittag
schwapp - quatschel - quatschel!

War aber bestimmt erfrischend, ODER?! :laughing:

Gruß

Ingo

P.S. In meiner Kindheit sagten wir Bach-Safari dazu: Am besten in alte Turnschuhe schlüpfen und dann ab ins Gewässer, flußauf- oder -abwärts. Wenn es sein mußte auch  :auslach: bis zum Nabel :auslachl: ...
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: FlyingTim am August 07, 2009, 17:00:11 Nachmittag
 :laughing: Bachsafari!  Das ist gut.

Bin auch vom Hang abgerutscht und in so nen Wasserpool gestürtzt. Aber bei der Hitze war das nicht mal unangenehm, ich war nur etwas erschrocken weil der Stein an der Böschung beim drauftreten abging.

Wegen dem Zinnober: Hab letztens in nem Bach gewaschen wo Zinnober im Konzentrat vorkommt, so kleine krass rötliche Kristallbruchstücke. Es hat mich selber gewundert daß ich da aber kein freies Hg gefunden hab. Keine Spur.
Zum Hg ist mir aufgefallen daß es immer dort besonders stark vorkommt wo eine Industrie unmittelbar Flußaufwärts liegt oder besonders viel Abfall im Gewässer liegt. Ablagerungen außerhalb des Wasser oder in "Müllfreien" Gewässern waren bis jetzt immer Quecksilberfrei. Es sei denn es waren vor 500 Jahren schonmal Goldsucher dort  :laughing:
Ich schließe mal daraus daß, zumindest bei uns hier, wohl alles Quecksilber Menschlichen ursprungs ist.
Noch mehr Quecksilber als in Mellenbach gibt es zum Beispiel bei Bad Blankenburg bei dem Industriegebiet --> Kommplette Amalgam-Gold-Kneul im Röhrchen.

Gruß Tim
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 19, 2009, 20:18:40 Nachmittag
Hallo,

Fortsetzung heute - 4 Stunden gewaschen

Die Temperaturen lassen sich zur Zeit wirklich am besten am/im Wasser ertragen.

Pro Pfanne 1-2 Flitter. Man hatte heute den Eindruck, daß an dieser Stelle die ganz kleine Flitter (0,1mm) fast völlig fehlten!  :gruebel:

 :winken:   MetGold    :j-gold:
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: malte996 am August 20, 2009, 01:18:30 Vormittag
Hallo MetGold und die anderen,

für vier Stunden ein sehr gutes Ergebnis. Dienstag war etwas ungünstig, da durch die Baggerarbeiten zur Beseitigung des Wehres an der Roten Mühle das Wasser stark getrübt war und man "blind" entnehmen musste. Quecksilber ist mir auch dazwischengeraten, es stammt möglicherweise aus einer (aufgegebenen) Industrieproduktion, eventuell Thermometer oder etwas ähnliches, obwohl Thermometer mehr in Ilmenau produziert wurden. Katzhütte ist eher durch sein Pozellan bekannt, erzielt bei Versteigerungen immense Preise. Glasindustrie in Goldisthal. In Meuselbach-Schwarzmühle gibt es noch einen Betrieb für pharmazeutische Geräte.
Mit dem Quecksilber in der Schwarza muß man halt leben.
Die Schwarza ist in der Hinsicht ein lebendiges Geschichtsbuch, neben Schlacken aus der Kupferschmelze und der Eisenschmelze findet man z.B. auch Glasbruch und Puppenteile aus der 1945 eingestellten Spielzeugproduktion. Am Dienstag ist mir erst wieder ein Puppenarm untergekommen. Da Goldwaschen für mich nur eine Seite ist und ich mich mit verschiedenen Themen zur Landeskunde befasse, ist die Schwarza auch aus diesem Grund interessant. Aber das hier nur am Rande. Hat dir Achim den Pralltopf an der Waschstelle gezeigt? Der war mir noch nicht aufgefallen. Zwischen Schwarzburg und Bad Blankenburg findet man davon auch mehrere.

Viele Grüße

Andreas aus Thüringen
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Jens ohne z am August 20, 2009, 02:07:31 Vormittag
Hallo Andreas,

habe ganz vergessen Dich im Forum zu begrüßen  
Vermutlich kennen wir uns schon Persönlich? Zeige uns doch einfach mal einige deiner Funde!

Grüße
Jens

PS. vielleicht kannst Du uns (oder auch mir Persönlch) noch einen Tipp geben, wo denn nun das viele Kupfer im Schwarzatalgebiet abgebaut wurde. Ich halte das (diese Geschichten), nach ausgiebiger Archivrecherche, für Ausgeschlossen!!!
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 20, 2009, 06:31:29 Vormittag
Hallo Andreas,

ich mußte gestern leider auch erst wieder 'ne Menge Quecksilber entfernen, viele Flitter hatten sich schon im Röhrchen gegenseitig angesteckt, sodaß sie nun eckelig rauh aussehen. Man sollte sie besser getrennt sammeln bis zur "Entquecksilberung".

Gestern war die Schwarza auch nur früh die ersten Stunden klar, dann kam wieder die Baggerbrühe. War ab 8.30 Uhr vor Ort bis Mittag.

 :j-gold:   MetGold

P.S. Andreas, Was hälst du davon auch hier mitzumachen?  http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=461.0 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=461.0)
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: malte996 am August 20, 2009, 22:33:29 Nachmittag
Hallo  :hut:,

@ Jens ohne Z

Auf den "Abbau" von Kupfer im Schwarzatal hatte mich zuerst der "Digger" hingewiesen. Man findet dort "Steine" mit grünlichem (grüngrauem) Belag (Schlacken). Das deutet auf Kupfer hin. Geschmolzen wurde in der Bronzezeit offenbar. "Digger" sprach von "Keltengold". Habe für den Begriff beim googeln aber etwas anderes dafür gefunden. Aber in gewisser Hinsicht kann man die Bronze schon auch als "Keltengold" bezeichnen. Achim hat sich hinsichtlich der Kupferschlacken ähnlich geäußert. Man findet auch Schlacken von der Eisenschmelze aus etwas späterer Zeit ("Eisenzeit"). Ob dort viel gefunden wurde, kann ich nicht sagen. In der Neuzeit wurde jedenfalls wahrscheinlich kein Kupfer mehr abgebaut. Es gab wohl auch im Gegensatz zu anderen Thringer Gebieten kaum Eisenerz. Das lag mehr etwa im Trusetaler Raum, dort wurde noch recht lange Erz abgebaut.
Ob zum Kupfer oder Eisen im Schwarzatal viel bei Recherchen zu finden ist, ist fraglich. Es wurden ja noch keine Akten geführt. Also kann man nur aus Fundstücken Rückschlüsse ziehen. Werde mal ein Foto einstellen. Und außerdem versuchen, ev. Angaben dazu zu finden.
Wenn du schon im Schwarzatal gewaschen hast: Ist dir da noch nichts untergekommen?
Dass es im Raum Ruhla Steinkohle gibt, wissen auch nur wenige. Die Vorkommen in Form linsenförmiger Einschlüsse sind aber sehr gering. Deshalb wurde der Abbau auch etwa im 18. Jahrhundert eingestellt, es lohnte nicht. Mit einer Ausnahme: 1945 versorgten sich die Einwohner wegen Brennstoffmangels nochmals mit Steinkohle von dort.

Seifengold zu fotografieren ist im Moment für mich mangels Ausrüstung für Makrofotografie etwas schwierig. Für meine alten Kameras habe ich noch Zwischenringe, damit kommt man bis auf Briefmarkengröße. Reicht vielleicht nicht ganz. Müßte ich erst probieren. Ist aber für mich derzeit nicht so wichtig bzw. es gab noch keinen Anlaß dafür.

Viele Grüße

Andreas aus Thüringen
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: malte996 am August 20, 2009, 22:39:43 Nachmittag
P.S. Der Digger kennt jemanden aus einem Dorf auf den Höhenlagen ums Schwarzatal aus der Gegend Mellenbach etwa. Habe ihn auch mal kennengelernt, als er zum Goldwaschen kam. Der kennt sich im Schwarzatal wohl ziemlich gut aus. Kannst ja mal den Digger fragen. Werde ihn aber selbst nochmal dazu kontaktieren.
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Jens ohne z am August 20, 2009, 23:25:31 Nachmittag
P.S. Der Digger kennt jemanden aus einem Dorf auf den Höhenlagen ums Schwarzatal aus der Gegend Mellenbach etwa. Habe ihn auch mal kennengelernt, als er zum Goldwaschen kam. Der kennt sich im Schwarzatal wohl ziemlich gut aus. Kannst ja mal den Digger fragen. Werde ihn aber selbst nochmal dazu kontaktieren.

Hallo Andreas,

ja, aus Böhlen! Dort gab es am Kirchberg einige kleine Gruben auf Kupfer und FE. Mineralogisch nicht so doll aber die Reste der Gruben sind sehr interessant. Leider wird dieser Bergbau in der Literatur kaum erwähnt.
Wie ich gelesen habe, musste das nebenliegende Hüttenwerk Erz aus dem "Ausland" zukaufen (Könitz und wohl auch Ilmenau).
Sonst gab es nicht viel Kupferbergbau im Gebiet der Schwarza. Ein Kleines Revier am Silberberg bei Böhlscheiben/Watzdorf und im Grubental (Goldisthal)
Gesaigert wurde übrigens in Katzhütte, aber das war ein relativ kleines Werk.

http://www.steinesammler.redio.de/projekte/Thueringer-Gold-in-hist-Quellen/der-bergbau#pin (http://www.steinesammler.redio.de/projekte/Thueringer-Gold-in-hist-Quellen/der-bergbau#pin) gibt es noch einen interessanten Aufsatz über den Bergbau der Region.

und der Watzdorfer Bergbau hatte sogar einen eigenen Ausbeutetaler  :super: Hier (http://cgi.ebay.de/Ausbeutetaler-Bad-Blankenburg-Bergbau-Silber-Replik-x_W0QQitemZ360181234488QQcmdZViewItemQQptZMineralien_Fossilien?hash=item53dc797b38&_trksid=p4634.c0.m14.l1262)

Glück Auf!
Jens

PS. Digger und ich haben Heute (nach dem Pflaumenklau :laughing:) noch etwas in der Schwarza gewaschen. Schöne Funde!
Grüße an die Wäschergemeinschaft auch von Klaus Fuhrmann und Achim Sommer.

 
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: malte996 am August 21, 2009, 09:15:10 Vormittag
Hallo  :hut:,

in aller Kürze: Habe inzwischen auch einiges dazu gefunden und mir schon gedacht, dass der Kupfer-Abbau wohl nicht sehr ergiebig gewesen sein könnte. Wie so oft: Irgendwo gab es mal einen Fund, dann wurde ein paar Monate abgebaut, aber es zeigte sich, dass die Ausbeute sehr gering war, und die Förderung wurde wieder eingestellt. Davon hat mal jemand gehört und dann abgeleitet: In ... wurde ... abgebaut. So liest man im Internet und in allgemein gehaltenen Büchern lapidar z.B.: Im Schwarzatal wurde Kupfer gewonnen.  Auf Silber trifft wohl das gleiche zu. Aber das Schwarzatal ist nicht Freiberg. So etwas gab es sicher an vielen Stellen. Im Raum Friedrichroda wurde auch mal Eisenerz abgebaut - vor langer langer Zeit.
Hinsichtlich des Porzellans aus dem Schwarzatal ist mir eine Frage untergekommen: Gold wurde ja auch zur Verzierung von Porzellangeschirr verwendet. Gab (gibt) es Schwarzatal-Porzellan mit Gold-Verzierungen aus dem Schwarzatal?
Auf dem "Hochplateau" über Katzehütte (Raum Großbreitenbach - Gehren) wurde auch mal Kupfer gewonnen.

Das Schwarzatal ist für mich (Wohnort Eisenach) etwas schwerer erreichbar, das Gebiet zwischen hier und Oberhof beiderseits des Rennsteigs kenne ich besser. Durch das Goldwaschen bin ich dann öfter ins Schwarzatal gekommen.

Viele Grüße

Andreas aus Thüringen
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 21, 2009, 10:25:46 Vormittag
Hallo,

Frage: Rostet Pyrit ?

Habe gestern im Rucksack ganz unten eine vergessene Gesteinsprobe von Mellenbach wiedergefunden. Hatte sie mitgenommen, weil sie teilweise so verdächtig goldig schimmerte.

Festtellung: alte Bruchstellen zeigten nur solche Rostputzel, wie man sie von geschnittenen und schlecht getrockneten Chondriten kennt. Frisch erzeugte Bruchstellen hingegen wiesen fast nur Pyrit mit geringen Rostanflügen auf.

 :gruebel:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: lithoraptor am August 21, 2009, 11:15:13 Vormittag
Moin!

@ ADMIN: Ganz klare Antwort: JA!

Gruß

Ingo
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 21, 2009, 12:03:23 Nachmittag
Danke Ingo,

was passiert da eigentlich mit dem Schwefel?

FeS2 + H2O bzw. + O2  -->  Fe2O3 * xH2O + H2S ???   :nixweiss:


 :winken:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 21, 2009, 12:20:52 Nachmittag
Hallo nochmal,

könnte man da weiter vermuten/schlußfolgern, daß die alten Risse im Gestein früher mal Pyritgänge waren, ähnlich wie beim 2. Bild?


 :hut:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: lithoraptor am August 21, 2009, 13:14:50 Nachmittag
Moin Admin und Forum!

Wie genau die Zersetzung von Pyrit abläuft kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass sehr reiner Pyrit chemisch extrem stabil ist. Häufig kommen aber diverse Beimengungen vor, die dann je nach umgebenden Milieu ganz unterschiedlich reagieren. Ist Markasit zu gegen, dann kommt es recht schnell zur Bildung von schwefliger Säure und zu entsprechenden Ausblühungen von Salzen. Ich denke, dass kennt jeder.
Ich kann mir vorstellen, dass es bei einem leichten Fe-Überschuss im Pyrit viel schneller zur Rostentwicklung kommt. Es könnte sein, dass sich hier auch Schwefelwasserstoff bildet, der dann rasch in (aquatische) Lösung geht. Sicher bin ich mir da nicht; auch hier könnte sich ja schweflige Säure bilden.
Bekannt ist mir noch, dass die Verwitterung von Pyrit (kommt ja fast allen Gesteinen vor; besonders in Sedimenten, da er sich schnell dort bildet, wo organisches Material vorkommt - dat is auch der Grund dafür, dass es viele schöne pyritisierte Fossilien gibt) ein großes Problem bei natürlichen Baustoffen, wie etwa Schiefer, ist. Die Umwandlung von Pyrit schädigt (schon allein durch den Kristallisationsdruck) den Baustoff erheblich.

Gruß :winke:

Ingo
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 21, 2009, 14:36:31 Nachmittag
Danke Ingo !


 :hut:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Peter5 am August 21, 2009, 17:36:28 Nachmittag
Hallo Peter1 u.a. ..

Zitat
Frage: Rostet Pyrit ?

Ja!  :smile:

.. habe leider jetzt erst in diesen Thread reingeschaut.. :bid:  :smile:

Wenn Pyrit sich in der Oxidationszone von Lagerstätten umwandelt, ensteht das Eisenhydroxid-Gemenge Limonit.
D.h. - durch chemische Umwandlung (auch Verwitterung) wird die Oberfläche von Pyrit in Limonit umgewandelt und dann braun. Es können auch häufiger Pseudomorphosen von Limonit nach Pyrit vorliegen. Habe ich z.B. selbst schon 98 in GR gefunden.  :smile: Wenn die Umwandlung den oberflächennahen Bereich einer Kieslagerstätte betrifft, spricht man vom "Eisernen Hut", einer geologischen Erscheinung, die früher beim Prospektieren einer neuen Lagerstätte besonders hilfreich war.

Das "Katzengold"  :smile: kommt in unterschiedlich gebildeten Lagerstätten vor und hat als Rohstoff eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung. Dabei wird der Schwefelkies (Pyrit) zu Eisenvitriol, zu Schwefelsäure und zu Schwefel verarbeitet. Das als "Röstprodukt" verbleibende Eisenoxid wird zu Eisen verhüttet oder als Poliermittel und Farbpigment verwendet.

Fazit: "Gerösteter" Pyrit ist Limonit!

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am August 21, 2009, 18:03:09 Nachmittag
Danke dir, Peter5,   :super:

 :j-gold:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: malte996 am August 27, 2009, 21:52:58 Nachmittag
Hallo,

@ Jens ohne Z

mußte mich etwas rar machen die letzten Tage, weil einfach zu viel anderes zu tun war.

Eine Kupferschmelzhütte wurde 1618 unterhalb von Sitzendorf in Betrieb genommen. Sehr ergiebig waren die Vorräte aber dort nicht.
In Katzhütte wurde übrigens auch Schwarzkupfer aus dem Mansfeldischen gesaigert. Habe noch einiges dazu herausgefunden.
Die Schlacke vom Kupferschmelzen ab der Sitzendorfer Schmelzhütte flußaufwärts müßte zumindest überwiegend aus der Keltenzeit stammen. Achim Sommer hat es auch bestätigt.

Soviel in aller Kürze.

Bis später

Andreas aus Eisenach
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Jens ohne z am August 28, 2009, 00:07:07 Vormittag
Eine Kupferschmelzhütte wurde 1618 unterhalb von Sitzendorf in Betrieb genommen. Sehr ergiebig waren die Vorräte aber dort nicht.
In Katzhütte wurde übrigens auch Schwarzkupfer aus dem Mansfeldischen gesaigert. Habe noch einiges dazu herausgefunden.
Die Schlacke vom Kupferschmelzen ab der Sitzendorfer Schmelzhütte flußaufwärts müßte zumindest überwiegend aus der Keltenzeit stammen. Achim Sommer hat es auch bestätigt.

Hallo Andreas  :hut: ,

wie gesagt, Kupper ist im Schwatzatal nur spärlich vertreten. Hingegen gab es eine Menge Eisenhämmer und Schmelzwerke. ich behaupte mal dass 99.9 %  aller von uns gefundenen "bunten" Schlacken aus den Eisenwerken stammt - mal abgesehen von den späteren Glashütten.
Zur Schlacke selbst; welche Möglichkeiten gibt es den "rein Visuell" eine abgerollte keltische Schlacke von einer mittelalterlichen oder neuzeitlichen zu unterscheiden?  :nixweiss: DAS würde mich wirklich mal interesieren!

Grüße aus WE
Jennes

PS. ich glaube wir kennen uns doch. :super: Du bist der Zimmerling in der Panzerkombi! Gell?   
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am September 26, 2009, 06:28:00 Vormittag
Hallo  :j-gold:,

es ist zwar momentan noch etwas dunkel draußen, aber unter Wetter.de wird für heute ein Supertag proklamiert.

Da für die offiziellen Waschtage für dieses Jahr bald das AUS kommt, sollte man sich schnell nochmal aufraffen! Der Ruf des Goldes - hört ihr ihn ?!   :prostbier:


 :winken:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am September 26, 2009, 23:16:49 Nachmittag
Hallo,

Mini-Forumstreff am Waschplatz

Auf der Hinfahrt lief Digger auf mich auf, da er es wohl noch eiliger hatte zu seinem Sitzendorf-Waschtermin zu kommen. Jedoch trennten sich unsere Fahrrouten kurze Zeit darauf.

MetGold war in Mellenbach der 1. vor Ort - start mit Pfanneschwenken 9.00 Uhr - Es war noch ganz schön frisch und auch die Hände drohten abzufallen aber das verging wie immer. Die Sonne schaffte es nach auflösung des Hochnebels gerade noch so über den Berg zu scheinen, was im Oktober schon nicht mehr der Fall ist.

Gegen 10.00 erschien dann A.Sommer und kurz darauf Goldrausch, Arthur kam dann doch mit ziemlicher Verspätung auch noch an.

Vielleicht haben ja Goldrausch und/oder Arthur nach meinem Abgang noch was Spektakuläres :nixweiss:  in der Pfane gehabt!

Fundmöglichkeiten wie gewohnt, nur daß die Flitter heute meist ziemlich klein waren.

 :j-gold:   MetGold

mein Gold ist noch im Röhrchen, kommt morgen!
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am September 27, 2009, 11:45:25 Vormittag
Nachtrag:
   
hier nun meine gestrige Ausbeute (Entquecksilbert)


 :j-gold:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Hungriger Wolf am September 27, 2009, 14:46:27 Nachmittag
Hallo MetGold!

Der Ursprung des elementares Quecksilbers bei Mellenbach (und Flussabwärts) könnte durch eine Reglerfabrik verursacht worden sein (Bodenkontamination), die elektrische Flüssig-Schalter auf der Basis von Quecksilber hergestellt haben und deren Abfälle leider in die Schwarza eingeleitet wurden! :ehefrau:

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: MetGold am September 27, 2009, 15:33:25 Nachmittag
Hallo Achim,

ja, irgend so eine Sauerei war das bestimmt, denn die Goldwäscher der Vergangenheit waren hier viel zu arm, als daß sie das Gold beim Waschen hätten mit Quecksilber binden können und heutzutage macht das hier eh keiner. Eine Möglichkeit wäre noch das natürlich Vorkommen, aber ich denke, daß das hierzulande wesentlich seltener wäre.


 :winken:   MetGold
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: FlyingTim am September 27, 2009, 17:25:17 Nachmittag
Dazu kann ich nur sagen daß das Gold von den alten Schotterterassen völlig frei von Quecksilber ist. Das sagt einiges aus  :laughing:

Gruß Tim
Titel: Re: Wieder ein bischen Goldwaschen in Mellenbach
Beitrag von: Arthur am September 27, 2009, 21:11:56 Nachmittag
Noch ein paar Worte von mir (Arthur) zum Waschen gestern in Mellenbach.
Ich war leider sehr spät dran (nach 13.00 Uhr). Schön, dass ich Metgold und Achim Sommer wenigstens noch im Verabschieden getroffen habe. Vielen Dank an Euch beide für Pfanne, Röhrchen und Großzügigkeit :super:.
Gemeinsam mit Goldrausch bin ich dann noch bis kurz nach 17.00 Uhr im und am Fluß gewesen. Einige Flitterchen (meist die kleine Sorte, viele amalganisiert) sind im lehmigen Uferschlamm gewesen.
Ich habe dann noch mein Glück in einer kleinen Felsspalte etwas mehr in Richtung Flußmitte versucht und zwei größere Flitter gefunden. Ohne Sauger war das aber sehr schwierig und so bin ich zu guter letzt wieder ans Ufer zurück gekehrt.
Alles in allem hats Spaß gemacht.
Steffen :winke: