Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de

Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: astro112233 am September 08, 2009, 23:28:29 Nachmittag

Titel: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:28:29 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_7_rommelshausen_ka2009.gif)

Fundregion - Übersicht
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:29:58 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_8_fundpunkt_ka2009.gif)

Fundpunkt
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:31:19 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_2_buche_meteorit_ka2009.jpg)

Der Treysa Meteorit.
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:33:07 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_4_fundpunkt_coll_ka2009.jpg)

Die ehemalige Fundstelle.
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:34:29 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_3_gedenktafel_ka2009.jpg)

Die Gedenktafel.
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:35:39 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_5_hub_berlin_coll_ka2009.jpg)

Belegstück
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:38:08 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_6_buch_coll_ka2009.jpg)

Kurz-Info
Name: Treysa - Eisenmeteorit Oktaedrit IIIAB-an. - Gewicht: 63kg Individuum - Fall: 03. April 1916 - 15:30 Uhr - Fund: 5. März 1917 im Rommershausener Wald nordwestlich von Treysa / Hessen / Germany

Meteorit von Treysa
Der spektakuläre Fall des Meteoriten von Treysa ereignete sich am 03. April 1916 um 15:30 Uhr und sorgte in der Großregion Mittelhessen zwischen Marburg und Kassel für große Aufregung in der Bevölkerung.

Viele Menschen beobachteten die helle Feuerkugel und vernahmen das dumpfe Donnergrollen des Boten aus dem Weltraum.

Der Marburger Geophysiker und Meteorologe Alfred Wegener berechnete nach Auswertung von Berichten verschiedener Augenzeugen den Aufschlagspunkt des Meteoriten nahe zu perfekt. Der von Alfred Wegener lokalisierte Hemmungspunkt war nur ca. 800 Meter von dem späteren Fundpunkt entfernt.

Trotz der exakten Berechnung wurde der Meteorit erst im März 1917 entdeckt. Dem Revierförster Huppmann fiel im Rommershausener Wald nordwestlich von Treysa eine außergewöhnlich geformte Erdvertiefung auf.

Aufgenommene Grabungen ergaben, dass der Meteorit an dieser Stelle über 1,6 Meter tief in den Erdboden eingedrungen war. Das nachgerutschte Erdreich hatte den Meteoriten bedeckt, sodass nur die auffällige Grube im Waldboden sichtbar war.

Geborgen wurde ein Eisenmeteorit mit dem stattlichen Gewicht von 63,28 Kilogramm. Nachfolgende Untersuchungen ergaben, dass es sich um einen Eisen-Nickel-Meteorit Typ Oktaedrit IIIAB-an. handelte.

Heute ist der Meteorit von Treysa im Mineralogischen Museum der Philipps-Universität zu Marburg ausgestellt.

Seltene Ehre

Der Treysa Meteorit ist außerdem im Guinness-Buch der Rekorde als - Deutschlands größter Meteorit, dessen Fall beobachtet wurde - verzeichnet.
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: astro112233 am September 08, 2009, 23:41:48 Nachmittag
(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/treysa_meteorit_1_box_belege_ka2009.gif)

Hier ist sie,
die Mutter aller Boxen, die Box der Boxen. Ungelocht und nicht kopiert.

Die Treysa Blender-Box für arme Sammler.  :crying:

Weltweite Auflage 3 Stück. Leider alle schon vergeben.

Herzlichen Dank an Peter J. und Hanno S. für die wohlwollenden Gaben in Form von Fotos und Belegen.  :kiss:

Gruß Konrad  :hut:


Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: ironsforever am September 08, 2009, 23:57:41 Nachmittag
 :lechz:!
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: gsac am September 09, 2009, 00:08:41 Vormittag
Hier ist der Treysa-Meteorit noch mal in seiner Vitrine in Marburg abgelichtet.
Ich war im Juni 2006 dort in diesem sehr schönen mineralogischen Museum, das
auf jeden Fall einen Besuch lohnt.

Dieser "Treysa-Besuch" war etwas ungeplant und eher nur ein Randereignis meines
Abstechers nach Marburg aus ganz anderen Gründen. Das Museum habe ich dann
zwar noch geschafft, aber leider mangels rechtzeitiger Vorbereitung den genauen
Fallort nicht aufgefunden. Da hätten mir Konrads zwei Bilder der geografischen Position
schon sehr geholfen. Na dann also nächstes mal...

Danke, Konrad, für diesen kleinen Exkurs zum Treysaner,
Alex

[PS: habe ein schönes teilbekrustetes 13.25-g-Teilscheibchen dank eines bekannten
Forumsmitglieds schon seit > 10 Jahren in der Sammlung, aber leider kein Foto zur Hand]


Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: MetGold am September 09, 2009, 06:26:09 Vormittag
Hallo Konrad,

wiedermal super gemacht!  :kiss:  Bei Gelegenheit müßtest du nun nur noch die anderen 45 Deutschen so dufte aufbereiten, na wäre das nich was!?

Hier mein Deutsche Übersicht, damit du keinen vergißt:   Deutsche Meteoriten (http://www.xn--meteoritenjger-gib.de/METEORITE/METS/METDEUT/METDE_ABC.HTM)


 :winken:   Metgold
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Carsten am September 09, 2009, 07:55:55 Vormittag
Hallo,

hier meine Treysa Fotos, einige kennen sie vermutlich schon von meiner Webseite.
Interessant sind auch die Umstände wie der Meteorit damals gefunden wurde, die Berechnungen
von Alfred Wegener waren ja für die damalige Zeit sensationell!

Viele Grüße,

Carsten
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Carsten am September 09, 2009, 10:19:51 Vormittag
Ich habe noch eine gebundene illustrierte Ausgabe von "Das detonierende Meteor" (Auffindung, Beschreibung und vorläufige
physikalische Untersuchung des Meteoriten von Treysa). Das Buch ist in gutem Zustand, wer Interesse daran hat
kann sich ja per PM bei mir melden.

Viele Grüße,

Carsten
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Thin Section am September 09, 2009, 11:28:27 Vormittag
Vor vielen, vielen Jahren boten mir die Zeitschels auf der Münchner Börse ein kleines Stück Treysa an. Ich zögerte, drehte noch eine Runde in der Halle und überlegte. Als ich zu den Zeitschels zurückkam, war der Treysa weg.   :traurig:  Tja, wer zu spät kommt, ...

Herzliche Grüße,

Bernd  :user:

Hier eine JPEG Version einer Powerpoint-Folie, die ich 1994 zum Treysa anfertigte:
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Carsten am September 09, 2009, 11:37:41 Vormittag
Was würde ich für ein Stück von Treysa geben!
Der Meteorit ist in meiner Heimat gefallen, quasi um die Ecke, und ich habe nicht einen Krümel davon  :crying:

Carsten
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: MilliesBilly am September 09, 2009, 11:46:26 Vormittag

Interessante Dokumentation. Verblüffende Ähnlichkeit zu Treysa, bis hin zu den Troilit-Einschlüssen, weist ein anderer IIIAB auf, der argentinische El Sampal http://tin.er.usgs.gov/meteor/get_original_photo.php?recno=5629495

Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Allende am September 09, 2009, 23:33:22 Nachmittag
@ MilliesBilly
Nein, da stimme ich Dir gar nicht zu. Treysa hat ein wesentlich grösseres L/W-Verhältnis der Kamazit-Balken (ca. 20-fach Länge zu Breite) als El Sampal (L/W ca. 8-10-fach). Dazu zeigt Treysa eine deutliche shock-hatched kamacite structure und El Sampal ist vergleichweise nur schwach geschockt. Treysa hat auch wesentlich mehr und viel längere Schreibersite drin als El Sampal. El Sampal zeigt dafür einige kleinere und kleinste Troilit-Einschlüsse und die fehlen gänzlich in Treysa. Auch chemisch unterscheiden sich beide Eisen ziemlich klar.


Hoi Forum

Fast hätte ich bei der oben stehen Reklamation vergessen, über meine persönlichen Erlebnisse mit dem Treysa-Eisen zu berichten. Ich kann mich noch gut an das Jahr 1991 erinnern. 1991 hab ich ca. 90 % meiner damaligen Met-Anhäufung (eine Sammlung wurde es erst später...) dem Mineralogischen Museum der Philipps-Universität für eine Met-Sonderschau um das Treysa-Eisen herum für fast drei Monate zur Verfügung gestellt. Ich erinnere mich, dass es ein Riesenakt war, das ganze Stein- und Eisen-Gelumpe zolltechnisch legal deklariert, mit Einladungsschreiben in der Hand, von Helvetien in den Grossen Kanton zu bringen. Heute würde ich das nicht mehr machen wollen, mein Auto wäre mit meiner heutigen Sammlungsgrösse auch schwerst überladen... Die Ausstellungstücke wurden in mehreren Tischvitrinen und in drei oder vier grossen Standvitrinen platziert. Angenehme Atmosphäre, wirklich eine schöne Schau. Für mich war aber nicht die Sonderausstellung der wirkliche Hit, sondern ich hatte das persönliche Vergnügen, mich einen ganzen Nachmittag in aller Ruhe und ganz alleine um die Treysa-Hauptmasse kümmern zu dürfen. Es gibt nicht einen einzigen cm2 an der Treysa-Hauptmasse, den ich nicht begeistert angefasst habe. Grund: Ich durfte im Vorfeld der Ausstellung die Hauptmasse anätzen. Welch eine Ehre für mich.  :super:

Als „Dankeschön“ für die gute Arbeit und meine Leighaben hatte mir der Kurator des Mineralogischen Museums, Herr Dr. Schürmann, zum Ende der Sonderausstellung unter anderem freundlicherweise einen handcolorierten Original-Abguss-Modell aus früher Herstellung überlassen. Die eine Halbschale der Original-Abgussform ging später im Kriegsgeschehen verloren oder wurde zerstört, so wurde mir berichtet. Nur vier oder fünf alte Original-Abgüsse hatten die Kriegszeit überlebt. Einen weiteren Abguss habe ich in der HU-Berlin im Büro von A.Greshake gesehen.

Als die Sonderausstellung in Mraburg vorbei war, konnte ich – nach harten Verhandlungen – ein schönes, dünnes Treysa-Teilscheibli für meinen Met-Haufen im Gegenzug für Watson, Zagami und anderes Material aus dem Museum heraustauschen. Von der Treysa-Teilscheibe sind bis heute noch 107.5 g in meiner Sammlung geblieben.

Gruss, Allende  :hut:
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Allende am September 09, 2009, 23:34:42 Nachmittag
Noch ein paar Bilder von 1991
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Allende am September 09, 2009, 23:36:00 Nachmittag
Und noch mehr Bilder
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Allende am September 09, 2009, 23:37:29 Nachmittag
Und meine 107.5 g Treysa-Teilscheibe  :baetsch:
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: MilliesBilly am September 10, 2009, 00:21:20 Vormittag
@ MilliesBilly
Nein, da stimme ich Dir gar nicht zu. Treysa hat ein wesentlich grösseres L/W-Verhältnis der Kamazit-Balken (ca. 20-fach Länge zu Breite) als El Sampal (L/W ca. 8-10-fach). Dazu zeigt Treysa eine deutliche shock-hatched kamacite structure und El Sampal ist vergleichweise nur schwach geschockt. Treysa hat auch wesentlich mehr und viel längere Schreibersite drin als El Sampal. El Sampal zeigt dafür einige kleinere und kleinste Troilit-Einschlüsse und die fehlen gänzlich in Treysa. Auch chemisch unterscheiden sich beide Eisen ziemlich klar.

Die von Dir genannten Parameter bei beiden Eisen sind nicht einfach zu verifizieren. Vorläufig einmal soviel zum Troilit, das Deiner Aussage nach bei El Sampal in Form kleiner und kleinster Inklusionen vorliegt, bei Treysa hingegen völlig fehlt:

Das Mineralogische Museum Marburg, Heimstätte des Treysa-Meteoriten, merkt zur Frage der Troilite bei diesem Eisen folgendes an:

"Mineralogisch besteht er im wesentlichen aus Eisen-Nickel, im Inneren findet man rundliche Troilit-Einschlüsse."
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Hessen/Marburg/Mineralogisches%20Museum

Fotos siehe etwa hier:
http://www.gi-po.de/meteorit_treysa.html

Treysa weist also durchaus Troilit auf, die abgebildete Inklusion ist noch zudem von erheblicher Größe. Dies übrigens ebenso wie im Falle von El Sampal: http://tin.er.usgs.gov/meteor//MetBullFindphoto.php?credit=ELKK+Meteorites  Wenn mich meine Erinnerung nicht total trügt, misst die abgebildete Vollscheibe etwa 20 cm, der Troilit-Einschluss also immerhin ca. 2 cm.





Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: MilliesBilly am September 10, 2009, 00:41:21 Vormittag
@ MilliesBilly
Nein, da stimme ich Dir gar nicht zu. Treysa hat ein wesentlich grösseres L/W-Verhältnis der Kamazit-Balken (ca. 20-fach Länge zu Breite) als El Sampal (L/W ca. 8-10-fach). Dazu zeigt Treysa eine deutliche shock-hatched kamacite structure und El Sampal ist vergleichweise nur schwach geschockt. Treysa hat auch wesentlich mehr und viel längere Schreibersite drin als El Sampal. El Sampal zeigt dafür einige kleinere und kleinste Troilit-Einschlüsse und die fehlen gänzlich in Treysa. Auch chemisch unterscheiden sich beide Eisen ziemlich klar.

Die von Dir genannten Parameter bei beiden Eisen sind nicht einfach zu verifizieren. Vorläufig einmal soviel zum Troilit, das Deiner Aussage nach bei El Sampal in Form kleiner und kleinster Inklusionen vorliegt, bei Treysa hingegen völlig fehlt:

Das Mineralogische Museum Marburg, Heimstätte des Treysa-Meteoriten, merkt zur Frage der Troilite bei diesem Eisen folgendes an:

"Mineralogisch besteht er im wesentlichen aus Eisen-Nickel, im Inneren findet man rundliche Troilit-Einschlüsse."
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Hessen/Marburg/Mineralogisches%20Museum

Fotos siehe etwa hier:
http://www.gi-po.de/meteorit_treysa.html

Treysa weist also durchaus Troilit auf, die abgebildete Inklusion ist noch zudem von erheblicher Größe. Dies übrigens ebenso wie im Falle von El Sampal: http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/el_sampal_elkk.JPG Wenn mich meine Erinnerung nicht total trügt, misst die abgebildete Vollscheibe etwa 20 cm, der Troilit-Einschluss also immerhin ca. 2 cm.

Sorry, der link zu El Sampal hat nicht funktioniert, habe ich inzwischen korrigiert.

@Allende, selbstverständlich respektiere ich sehr Deine persönliche Auseinandersetzung mit dem Treysa Eisen. Wer hat schon Gelegenheit zu so etwas? Ich muss mich auf Quellen beziehen, und da fiel mir, die Troilite bei den beiden Eisen betreffend, eben die Differenz zu Deiner obigen Aussage auf.


Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Allende am September 10, 2009, 05:57:46 Vormittag
Ich muss mich präzisieren. Ich meine nicht die dominaten, z.T. bis 2 cm grossen Troilite, sondern die Mini-Troilite in mm-Grösse, die im ersten Moment in El Sampal "unentdeckt" bleiben. Von beiden Mets habe ich eine handflächengrosse Teilscheibe. Man kann es schon dort so erkennen. Zum Nachlesen über Treysa empfehle ich zudem die mehrseitige Abhandlung im Buchwand Band 3, Seite 1232-1235.

Muss jetzt wieder los ins tägliche Arbeitslager.
Schönen Tag Euch allen. Gruss, Allende  :winke:
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: aknoefel am September 22, 2011, 20:48:33 Nachmittag
Vorgestern war ich in der Heppenheimer Sternwarte zu einem Vortrag über historische Meteoritenfälle und natürlich habe ich beim Vortrag auch über Treysa gesprochen. Und als ich das so tat, fiel mir ein, das ich ja auf dem Rückweg fast vorbeikomme (gut, es war ein 100km Umweg  :baetsch:). Also war ich gestern mal an der Fundstelle. Ich habe auch einiges gelernt, was den Zugang angeht... Der bequemste Weg ist von Rommershausen über den Feldweg. Den habe ich selbstverständlich nicht genommen, sondern habe mir den Weg vom Parkplatz in der Spitzkehre kurz vor Einrode (von Dittershausen kommend) gesucht. Nicht zu empfehlen... Da ist voriges Jahr ein Sturm rüber gefegt und hat in den Wäldern ziemlich viel Schaden angerichtet. Zum Teil liegen die Stämme noch wie Kraut und Rüben rum. Das betrifft auch den Fundort des Meteoriten.

Ausgeschildert ist der Weg zum Fundort vom Hauptwanderweg kommend perfekt.

Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: aknoefel am September 22, 2011, 20:56:55 Nachmittag
Der Weg führt in den dunklen Wald und nachdem man einen umgestürzten Baum überstiegen hat, findet man den letzten Hinweis, jetzt gehts querfeldein rund 30m in den Wald. Wie ich auf alten Aufnahmen gesehen habe (hier ist schon lange ein Geocache, und da sind öfter mal Bilder dabei gewesen), war hier mal dichter Wald, nun ist er doch sehr gelichtet...
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: aknoefel am September 22, 2011, 21:00:36 Nachmittag
Wie man in der Mitte des vierten Bildes vielleicht kanpp erkennen kann, steht da der Gedenkstein - und er hats gut überstanden. Vor dem Stein ist das Loch, wo der Meteorit drin lag. Aber inzwischen sind durch die entwurzelten Bäume so viele Löcher in der Umgebeung...  :platt:
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: aknoefel am September 22, 2011, 21:06:30 Nachmittag
Da ich zuuuuufällig einen Meteoriten im Rucksack hatte, gabs ein Foto:  :auslach: :auslach: :auslach: Campo del Cielo meets Treysa-Fundstelle  :auslachl: :auslachl: :auslachl: Und natürlich das Beweisfoto, das ich wirklich da war...  Und dann musste ich den abenteuerlichen Weg wieder zurück  :platt: :platt: :platt:

Und falls jemand auch dort hin will, gibts hier die Koordinaten:

Normal GPS Coordinates (WGS84 Datum)
Decimal    50.94442 9.15947
DDD MM.MMM    N 50° 56.665 E 009° 09.568
DDD MM SS.SSS    N 50° 56' 39.912" E 9° 9' 34.092"

Older Datum (NAD27)
DECIMAL    50.94564 9.1572
DDD MM.MMM    N 50° 56.738 E 009° 09.432
DDD MM SS.SSS    N 50° 56' 44.304" E 9° 9' 25.920"

UTM (WGS84 Datum)
32U E 511203 N 5643656

British Grid
1183049 175663
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: karmaka am September 22, 2011, 21:13:53 Nachmittag
Hallo André,

vielen Dank für die Bilder und den interessanten Bericht.  :super: :super:

Ein Foto wie eine Alliteration: ein Mann, ein Meteorit, ein Monument.  :einaugeblinzel:

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Thin Section am September 22, 2011, 22:11:11 Nachmittag
vielen Dank für die Bilder und den interessanten Bericht.  :super: :super:

Dem schließe ich mich gerne an!

A propos, von Heppenheim nach Ketsch, wo ich wohne, sind es nur ca. 40 km.  :einaugeblinzel:

Bernd  :hut:
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: MilliesBilly am September 22, 2011, 23:51:33 Nachmittag

Waldgang zum Fallort - was will man mehr? Sei bedankt.

Genau diese grünen Hinweisschilder sind es übrigens, die im Januar auf der Schwäbischen Alb so schmerzlich vermisst wurden.

Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: JaH073 am September 23, 2011, 00:36:08 Vormittag
Hallo Andre,

super gemacht. Einfach klasse.

Beste Grüße


Hanno
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: Schönedingesammler am September 23, 2011, 09:12:46 Vormittag
Hallo Andre,

toller Bericht. Klasse Fotos und spannend.
Geocache auch gefunden? Da hast Du bestimmt den Campo getauscht. :auslachl:
Tolles Bild auch von Dir mit dem Campo. PS: Hast Du Dich danach mal nach Zecken untersucht? Ich meine wegen dem spärlichen Beinkleid. :lacher:

cu, Uwe :winke:
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: lithoraptor am September 23, 2011, 09:45:39 Vormittag
Moin!

Genau diese grünen Hinweisschilder sind es übrigens, die im Januar auf der Schwäbischen Alb so schmerzlich vermisst wurden.

 :laughing: Dann könnte es ja jeder! :einaugeblinzel:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Treysa Meteorit - Kleiner Exkurs.
Beitrag von: pewebe am September 27, 2011, 01:56:40 Vormittag
Mal eine Laienfrage: Ist eigentlich ermittelt, ob dieser Meteorit in einem Stück herunter kam oder ist es möglich, dass er sich zerlegte und es sich bei dem gefundenen nur um die Hauptmasse handelt? Kann man am verbliebenen Stück erkennen, ob was abplatzte? Die Richtung aus der er kam ist ja bekannt aber wahrscheinlich wären kleinere Stücke längst weg gerostet.

Grüße
Peter