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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Mettmann am November 23, 2009, 19:31:58 Nachmittag

Titel: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 23, 2009, 19:31:58 Nachmittag
http://www.astronomie.de/bibliothek/artikel/meteorite/blitze-donner/meteorite-3.htm

 :weissefahne:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MilliesBilly am November 23, 2009, 19:39:11 Nachmittag

*grunz*
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: lithoraptor am November 23, 2009, 19:41:43 Nachmittag
Hihi  :laughing: , ja der Hans ist schon ein lustiger Gesell...

Is aber och schon a bisserl älter, der Artikel nicht... :einaugeblinzel:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 23, 2009, 19:45:35 Nachmittag
Nja aber auch ein bisserl arg viel Seemansgarn..

Hihi, DIE WAHRHEIT ÜBER MOSS...

hätten Sie's gewußt, was der Fallzeuge im Moment des Falles......

http://www.aftenposten.no/english/local/article1390361.ece

 :weissefahne:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: DCOM am November 23, 2009, 21:04:12 Nachmittag
http://www.astronomie.de/bibliothek/artikel/meteorite/blitze-donner/meteorite-3.htm

 :weissefahne:

Hähähäää, wie geil, da muss ich doch gleich einmal mehr mein Marsianerchen hätscheln. In der Hoffnung, dass sie sich in 10 Jahren gegenseitig totschlagen, die Amis, um sowas zu bekommen

 :totlach:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: DCOM am November 23, 2009, 21:10:28 Nachmittag
Eines leuchtet mir aber nicht ganz ein: Die Sahara umspannt 25 Mio. km². Es ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, die in einigen Jahren komplett abzusuchen - dazu bräuchte man doch eher Jahrtausende! Analoges gilt vermutlich für die Antarktis. Aber warum nimmt dann die Zahl der Neufunde seit 2 Jahren so exorbitant ab?

Mettmann hat mal angedeutet, dass die Wüsten zugesperrt werden (oder wurden?). Ist es tatsächlich so, dass die Marokkaner u. a. arabische Nationen keinen Met mehr aus dem Land lassen - oder wie?  :gruebel:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Thin Section am November 23, 2009, 21:10:41 Nachmittag
Hans Rodewald und meine Wenigkeit (noch ohne graue Haare!) 1990 bei einer Ausstellung in einem Kaiserslauterner Kaufhaus. Wir hatten fast die komplette Meteoritensammlung des MPI Mainz auszupacken und in Vitrinen zu legen. Ausserdem war die riesige Mundrabilla Scheibe direkt vor mir und das Gibeon "Baby" des MPI Heidelberg mit an Bord. Mein Gott, wie die Zeit vergeht!

Ciao,

Bernd
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: lithoraptor am November 23, 2009, 21:21:13 Nachmittag
Moin D.U.!

Eines leuchtet mir aber nicht ganz ein: Die Sahara umspannt 25 Mio. km². Es ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, die in einigen Jahren komplett abzusuchen - dazu bräuchte man doch eher Jahrtausende! Analoges gilt vermutlich für die Antarktis. Aber warum nimmt dann die Zahl der Neufunde seit 2 Jahren so exorbitant ab?

Ja, das stimmt schon, ABER: Das massenhafte auftreten hat eher damit etwas zu tun, dass es bestimmte Gebiete gibt, die besonders gute Bedingungen zum Suchen und vor allem auch Finden aufweisen, etwa sehr flach sind, der Untergrund eher hell (etwa kalkig), kein Sandeintrag (durch Wind) stattfindet (eher ausgeblasen wird) und und und. In allen anderen Gebieten, die eher bergig sind, von Sanddünen überdeckt sind, wo viele dunkle Steine liegen etc. pp. ist das Auftreten der Mets natürlich genauso häufig nur dat Finden eben viel schwieriger. Es werden bestimmt noch zig Jahre Mets aus der Sahara kommen, aber eben nicht mehr in der Menge. Die Restriktionen tun natürlich ihr Übriges...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: astro112233 am November 23, 2009, 21:27:58 Nachmittag
Zitat
Schon via Fernseh-Bildschirm können sie über den Einkaufs-Kanal „QVC“ winzige Partikel von Mars-Meteoriten bestellen und sich zustellen lassen.

Nur wesentlich teurer :lacher:

Zitat
Für windige Händler eröffnen sich mit der Mars-Manie somit ganz neue Welten. Sie eröffnen schnell Firmen, um sich durch das Mars-Fieber die Taschen mit Barem füllen zu können.

:crying:

Zitat
als wäre ein UFO im Kornfeld gelandet.

(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/spacecraf_222001.gif)


Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: DCOM am November 23, 2009, 21:38:02 Nachmittag
Zitat
Für windige Händler eröffnen sich mit der Mars-Manie somit ganz neue Welten. Sie eröffnen schnell Firmen, um sich durch das Mars-Fieber die Taschen mit Barem füllen zu können.

Unser Mettmann - ein windiger Händler und Profiteur des Mars-Fiebers!!!

:unfassbar:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 23, 2009, 21:41:49 Nachmittag
Eh Uphievel,

ich hatt den Artikel eigentlich rausgezogen,
weil er so drollig und ältlich ist.

Natürlich steht da viel Humbug* drin, das ist so eher ein Bsp dafür, wie skeptisch, gelegentlich fast schon ängstlich, manch Mettmensch der beginnenden Wüstenzeit gegenüber stand.

(*Weder sucht man in der Antarktis mittem Helikopter, noch mit Detektoren in der Wüste, von "Claims" abstecken ganz zu schweigen. Selbstredend ist kein Schwein reich geworden mit den Märsen, noch hatten irgendwelche dubiose Firmen geöffnet. - Und Wüste war da nix Neues, da gabs schon viele Jahre zuvor Libyen und auch schon paar Jahre Oman.
Dytt is eher als zeitgenössisches Sammlerpsychogramm zu verstehen).

Marto Knopp
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: DCOM am November 23, 2009, 21:49:29 Nachmittag
Eh Uphievel,

ich hatt den Artikel eigentlich rausgezogen,
weil er so drollig und ältlich ist.

Natürlich steht da viel Humbug* drin, das ist so eher ein Bsp dafür, wie skeptisch, gelegentlich fast schon ängstlich, manch Mettmensch der beginnenden Wüstenzeit gegenüber stand.

(*Weder sucht man in der Antarktis mittem Helikopter, noch mit Detektoren in der Wüste, von "Claims" abstecken ganz zu schweigen. Selbstredend ist kein Schwein reich geworden mit den Märsen, noch hatten irgendwelche dubiose Firmen geöffnet. - Und Wüste war da nix Neues, da gabs schon viele Jahre zuvor Libyen und auch schon paar Jahre Oman.
Dytt is eher als zeitgenössisches Sammlerpsychogramm zu verstehen).

Marto Knopp

Ich hab's wieder mal geschafft, Dich zu ärgern [SCNR]  :lacher:

Keine Bange, ich bin ja gerne Dein Kunde!
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 23, 2009, 21:57:20 Nachmittag
Naaaa horch mal ins Forum hinein...ein, zwei Fossilien gibts noch, derart, wie der Artikel ist.
Die sagen, mohohoch, Gott Wüste, das sind doch keine Meteoriten!!

(und die jeden Freitag den Guhl anbeten, daß es doch ein End mit der Wüste finden möge, daß man zu den alten, gemütlichen Zeiten zurückkehren könne, wo man nicht soviel Wahl hatte, also sich nicht dauernd entscheiden mußte, und wo Meteorite so teuer waren, daß nur wenige die überhaupt sammeln konnten).

 :prostbier:

Mettmann
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MarkV am November 23, 2009, 22:10:10 Nachmittag
Eines leuchtet mir aber nicht ganz ein: Die Sahara umspannt 25 Mio. km². Es ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, die in einigen Jahren komplett abzusuchen - dazu bräuchte man doch eher Jahrtausende! Analoges gilt vermutlich für die Antarktis. Aber warum nimmt dann die Zahl der Neufunde seit 2 Jahren so exorbitant ab?

Ich glaube der Rückgang beruht vor allem darauf, dass es sich derzeit selbst für die Marokkaner nicht mehr lohnt, tiefer in die Wüste vorzudringen, um nach Meteoriten zu suchen. Vermutlich kam die Flut aus den ersten Jahren NWA von Meteoriten, die in der Nähe von Ortschaften, Handelswegen etc gefunden wurden. Die Gebiete sind jetzt abgesucht. Wenn man jetzt noch etwas finden will, muss man tiefer in die Wüste hinein, was mit einem ziemlichen Aufwand und grösseren Gefahren verbunden ist. Sagen wir mal, man braucht zwei Wochen Suche mit zwei Geländewagen, um mal einen Eukriten zu finden, der Rest ist unverkäuflicher "Gleisschotter". Da hat man dann alleine Spritkosten von mehreren hundert Euro. Wenn man dann für diesen Eukriten nur 5 EUR/g bekommt, dann lohnt es sich einfach nicht mehr, gezielt nach Meteoriten zu suchen. Es gibt ja auch wohl keine europäischen Hunter mehr, die zur Meteoritensuche in die Wüste gehen, um damit Geld zu verdienen.

Letztendlich werden die Meteorite das kosten müssen, was die Suche nach ihnen kostet, plus Gewinnaufschlag. Sonst wird nicht weiter gesucht werden. Was noch gut bezahlt wird ist Mond und Mars und ich glaube dadurch werden z.B. Funde von Eukriten und anderen schlecht bezahlten Meteoriten querfinanziert. Sprich, wenn es keine Mond- und Marsmeteorite geben würde, dann wären die Preise für Eukrite deutlich höher oder es würde erst gar nicht danach gesucht werden.

Wenn sich die Löhne und Lebensverhältnisse in den Wüstenländern mehr an unsere angleichen sollten, wovon auch ausgehe, dann werden die Meteorite auch deutlich teurer.

Grüsse,
Mark




 
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: DCOM am November 23, 2009, 22:14:10 Nachmittag
Okay, also zugreifen, solange es noch geht bzw. die Preise noch moderat sind. Einer der wenigen europäischen Hunter, die in die Wüste gehen, um Geld zu verdienen, ist vermutlich der Haschr (bitte korrigieren, falls ich mich irre).

Grüße, D.U.
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 23, 2009, 22:16:23 Nachmittag
Zitat
Sagen wir mal, man braucht zwei Wochen Suche mit zwei Geländewagen, um mal einen Eukriten zu finden

Ui, das is aber bisserl arg optimistisch, guck ma Bulletin Database, was es an Eukriten aus 10 Jahren Oman gibt - (und nur die Schwyzer suchen dort so wenig im Jahr).

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: gsac am November 23, 2009, 22:30:11 Nachmittag
Einer der wenigen europäischen Hunter, die in die Wüste gehen, um Geld zu verdienen,
ist vermutlich der Haschr...

PS: ...Vorsicht mit Klarnamen im Forum, Herr Darwin, und vor allem Vorsicht auch mit allzu
kühnen öffentlich geäußerten Vermutungen. So etwas kann schneller in die Hosen gehen als Dir
lieb ist (und wirft schon wieder einmal mehr Schatten als Licht!)

Alex
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MarkV am November 23, 2009, 22:33:17 Nachmittag
Zitat
Sagen wir mal, man braucht zwei Wochen Suche mit zwei Geländewagen, um mal einen Eukriten zu finden

Ui, das is aber bisserl arg optimistisch, guck ma Bulletin Database, was es an Eukriten aus 10 Jahren Oman gibt - (und nur die Schwyzer suchen dort so wenig im Jahr).



Hallo Mettmann,
ich habe gerade nachgesehen. Soweit ich sehe sind es fünf Eukrite, die von den Schweizern gefunden wurden, wovon einige gepairt sind, mit insgesamt 2166g Gewicht. Weiss Du wie lange die dafür mit wieviel Mann gesucht haben oder was die Suche gekostet hat? Dann wüsste man ungefähr den wahren Wert eines Eukriten.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 23, 2009, 22:45:51 Nachmittag
Ooooh viel Geld hat das gekostet, die sind schon viel toirer als die privaten Hönter,
das kann man gar nicht ausrechnen.

Egaaaal. Meteoritenleute, egal ob -händler oder -hönter,
werden schon lang nimmer leistungsgerecht bezahlt.

Dasse dafür auch noch in den Knascht gehen sollen, wie in jüngerer Zeit gefordert und etablieret,
ist untragbar.
(Da gehören eher die hin, die das gefordert und erreicht haben, bei dem Schaden, dense in der Wissenschaft damit angerichtet haben).

Drum ist bald alles auuuuus.

Mark, schaumal gschwin in Deine Email...

Huhuhuh...

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Haschr Aswad am November 24, 2009, 12:07:29 Nachmittag
Einer der wenigen europäischen Hunter, die in die Wüste gehen, um Geld zu verdienen, ist vermutlich der Haschr (bitte korrigieren, falls ich mich irre).

Grüße, D.U.

Wie kommst Du auf das schmale Brett?

Einen Wüstenmeteoriten selber zu finden erfordert Anstrengungen, persönliche Risiken und Kosten von denen sich kaum jemand ein Bild macht. Alle Mittel hierzu müssen selbst gestemmt werden. Die Währung, in der eigene Funde bezahlt werden, heißt Blut, Schweiß und Tränen. Ein geglückter Fund, der weitaus seltener vorkommt, als der Laie glaubt, ist das Kondensat all dieser Mühen. Jeder einzelne dieser Steine besitzt für den Finder Werte ganz jenseits des Merkantilen.

Die Geringschätzung und zur Schau getragene Abgebrühtheit, mit der hier gerne von „Gleisschotter“ gesprochen wird, ist deshalb auch für denjenigen, der einmal das Glück hatte, einen solchen Meteoriten zu finden, nicht nachzuvollziehen. Der Fund eines noch so verwitterten Steines, führt einem das Faszinosum Meteorit deutlicher vor Augen als der Kauf oder Verkauf jedes noch so frischen Hype-des-Tages-Achondriten. Die eigne Wertschätzung des Materials beruht danach nicht mehr nur allein auf Ebay-Vergleichsangeboten, Händlerpreisen, petrologischem- und Verwitterungsgrad.

Was mich betrifft, so verkaufe ich deshalb in aller Regel keine eigenen Funde. Die Institute und Forscher, mit denen ich zusammenarbeite, erhalten entsprechendes Typenmaterial und in fast allen Fällen weitere Proben, Dünnschliffe oder ganze Massen darüber hinaus, auf meine eigenen Kosten wohlgemerkt. Die Restmassen werden erhalten. Meine eigene Sammlung wächst aus dem Verkauf von Doubletten, die sämtlich keine Eigenfunde sind. Unter wirtschaftlichem Aspekt betrachtet, ist mein Tun die Umkehr des ökonomischen Prinzips. Auf der anderen Seite trete ich hier aber auch nicht in der Disziplin Händler an.

Grüße
Haschr
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: JaH073 am November 24, 2009, 12:15:09 Nachmittag
Hallo Haschr,

da muß ich dir absolut zustimmen.

Viele Grüße

Hanno
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: astro112233 am November 24, 2009, 12:46:29 Nachmittag
Vermutung?

Ein selbstgefundener Meteorit besitzt für den Finder einen unbezahlbaren ideellen Wert.

Egal was für ein Typ und wie er aussieht.

Vergleichbar mit einer errungenen Olympiamedaille.

Gruß Konrad  :hut:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: herbraab am November 24, 2009, 12:52:15 Nachmittag
Soweit ich sehe sind es fünf Eukrite, die von den Schweizern gefunden wurden, wovon einige gepairt sind, mit insgesamt 2166g Gewicht. Weiss Du wie lange die dafür mit wieviel Mann gesucht haben oder was die Suche gekostet hat? Dann wüsste man ungefähr den wahren Wert eines Eukriten.

Das ist meiner bescheidenen und ganz persönlichen Meinung nach eine unzulässige Vorgehensweise.

Ein Beispiel:
Der Meteorit von Prambachkirchen (2.13kg), der 1932 hier quasi ums Eck gefallen ist, wurde nach einer relativ kurzen Suche durch drei Bauern bzw. landwirtschaftliche Hilfsarbeiter gefunden, weil er denen ja praktisch vor die Füße gefallen ist. Ich weiss nicht genau, wie lange die Suche gedauert hat, aber sagen wir mal, eine Stunde. Setzen wir den Stundenlohn jetzt mal mit 10 Euro an, macht das 30 Euro. Dividiert durch die Fundmasse macht das einen "wahren Wert" (?!) von 1,4 Cent/Gramm für frische gefallene L6-Chondriten aus Österriech...  :fingerzeig:

Grüße, Herbert
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: H5P6 am November 24, 2009, 13:49:01 Nachmittag




                                           Beitrag Haschr: :super:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: speul am November 24, 2009, 17:40:04 Nachmittag
Zitat
Die Geringschätzung und zur Schau getragene Abgebrühtheit, mit der hier gerne von „Gleisschotter“ gesprochen wird, ist deshalb auch für denjenigen, der einmal das Glück hatte, einen solchen Meteoriten zu finden, nicht nachzuvollziehen. Der Fund eines noch so verwitterten Steines, führt einem das Faszinosum Meteorit deutlicher vor Augen

Endlich hats mal einer gesagt! Ich glaube es gibt noch mehr, die so denken, vielleicht viel mehr

Grüße
speul
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 24, 2009, 18:00:47 Nachmittag
Ja erzählt es nur dem Sammler, mit der Wertschätzung.  :super:
Denn wie soll sich ein Mensch fühlen, der für die Mühsal in der Wüste, vom seltensten der Erde 10, 15 Kg zusammenzusuchen, von den Sammlern so wertgeschätzt wird, daß er von ihnen das zugestanden bekommt,
was ein Schüler an zwo Wochen bisserl Werbezettel in Briefkästen werfen verdient...

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: ironmet am November 24, 2009, 18:26:19 Nachmittag
Ich glaube Haschr meinte damit,das es einfach niemandem zusteht,von Gleisschotter zu sprechen,
der nicht selbst schonmal die Mühen einer Suche uuund eines Fundes auf sich genommen hat!
Somit auch nicht wirklich selbst einschätzen kann,was es heißt auf Suche zu sein und vielleicht mal nach 7 Tagen
einen Fund zu machen.
Selbst wenn es ein ganz schwer verwitterter Meteorit sein sollte,hat man eine ganz andere Beziehung dazu!
Das hat auch nichts mit Wertschätzung von Sammlern zu tun!
Woher sollten sie auch die Wertschätzung haben,wenn es ihnen doch gleich im Ansatz, vom Händler mit schlechtem Beispiel, vorgemacht wird? :gruebel:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 24, 2009, 18:30:14 Nachmittag
Wer macht das schon vor...

Vermutlich muß der Stefan erstmal in der Westsahara auf eine Mine fahren, damit diese Vorurteile gegen die Händler aufhören.

 :nixweiss:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: ironmet am November 24, 2009, 18:34:35 Nachmittag
Stefan war nicht gemeint!
Stefan schreibt hier selten und wenn nichts von Gleisschotter!
....von wem kommt das Wort eigentlich,hm?? :gruebel:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MarkV am November 24, 2009, 18:35:07 Nachmittag
Soweit ich sehe sind es fünf Eukrite, die von den Schweizern gefunden wurden, wovon einige gepairt sind, mit insgesamt 2166g Gewicht. Weiss Du wie lange die dafür mit wieviel Mann gesucht haben oder was die Suche gekostet hat? Dann wüsste man ungefähr den wahren Wert eines Eukriten.

Das ist meiner bescheidenen und ganz persönlichen Meinung nach eine unzulässige Vorgehensweise.

Ein Beispiel:
Der Meteorit von Prambachkirchen (2.13kg), der 1932 hier quasi ums Eck gefallen ist, wurde nach einer relativ kurzen Suche durch drei Bauern bzw. landwirtschaftliche Hilfsarbeiter gefunden, weil er denen ja praktisch vor die Füße gefallen ist. Ich weiss nicht genau, wie lange die Suche gedauert hat, aber sagen wir mal, eine Stunde. Setzen wir den Stundenlohn jetzt mal mit 10 Euro an, macht das 30 Euro. Dividiert durch die Fundmasse macht das einen "wahren Wert" (?!) von 1,4 Cent/Gramm für frische gefallene L6-Chondriten aus Österriech...  :fingerzeig:

Grüße, Herbert


Hallo Herbert,
ich hab mich auf professionelle Meteoriten-Hunter bezogen, nicht auf Zufallsfinder. Ich denke, dass sich z.B. die Kosten für einen West auch an den Kosten für die Suche orientieren. Darunter wird es niemand hergeben. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen, wenn das Material selten ist, aber es ging mir mehr um die untere Grenze, was so ein Meteorit kosten kann und da glaube ich, dass er nicht billiger sein kann, als die Suche nach ihm gekostet hat. Und da die Kosten für die Suche in NWA steigen, werden auch die Preise für NWA Meteorite steigen. Im Extremfall, wenn sich die Lebensverhältnisse in den NWA-Ländern an die in der Schweiz angleichen sollten, dann müsste so ein Eukrit das kosten, was die Schweizer Oman-Suche gekostet hat.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 24, 2009, 18:47:11 Nachmittag
Schon recht, it.

Ihr habts ja nicht im geringsten eine Vorstellung, was man alles aufgeben muß und was das für Zumutungen und persönl. Risiken sind, die man sich zufügen muß, damit man eine solche Palette an Steinen den Sammlern anbieten kann.
Drum machen ja viele der früheren NWA-Granden fast nix mehr.
Ist leider alles andere als ein Freizeitabenteuer
und wer den Enthusiasmus für die Steine nicht hat, der kann das nicht durchhalten.

Egal.

Ich muß jetzt einen Sammler beglücken mit dem Hype-des-Tages-Achondriten,
gibt ja gottseidank noch genühende, die soetwas und die Leistung, die es dafür braucht,
einzuschätzen wissen  :einaugeblinzel:

Und ausserdem ist heut Admins Geburtstag!
 :prostbier: :prostbier: :prostbier: :prostbier: :prostbier: :prostbier: :prostbier:

Mettmann
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MarkV am November 24, 2009, 18:48:59 Nachmittag
Stefan war nicht gemeint!
Stefan schreibt hier selten und wenn nichts von Gleisschotter!
....von wem kommt das Wort eigentlich,hm?? :gruebel:

Hallo,
über den Begriff "Gleisschotter" für stark verwitterte gewöhnliche Chondriten bin ich auch nicht besonders glücklich. Daher habe ich ihn ja auch in Anführungszeichen gesetzt.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: speul am November 24, 2009, 18:56:28 Nachmittag
Zitat
Ihr habts ja nicht im geringsten eine Vorstellung, was man alles aufgeben muß und was das für Zumutungen und persönl. Risiken sind, die man sich zufügen muß, damit man eine solche Palette an Steinen den Sammlern anbieten kann.

retoure!
ihr habt ja nicht die geringste Vorstellung, was es bedeutet, alles mögliche verkloppen zu müssen und damit seinen Lebensunterhalt UND die Leidenschaft für die Steinchen zu verdienen! Auch Arbeitnehmer sind nur Menschen  :prostbier:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 24, 2009, 19:09:59 Nachmittag
...und Lebensunterhalt durch Steinchen erst....

Ich glaub, wir müssen alle ein Unterboard "Selbsthilfekreis" aufmachen  :laughing:

Bevor wir uns alle weinend in die Arme fallen,

simmer doch froh, daß das alles so möglich ist, wie es möglich ist !!!

Und darauf:
Prosit!

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Hungriger Wolf am November 24, 2009, 20:28:36 Nachmittag
Hallo Mark!

Die tatsächlichen Kosten für eine Meteoritensuche sind tatsächlich sehr schwierig zu kalkulieren!
Da es viele unbekannte Faktoren dabei gibt!


Sandro schrieb schon (in einem anderen Beitragsbereich link http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4455.15):
Zitat
Zitat
Kosten Oman-Schweiz, Funde Oman-Schweiz

Ich versuche mal bei den Schweizern zu recherchieren. Was ich weiss:

Projekte:                                                               2001, 2002, 2003, 2005, 2006
Investierte Manntage (2001-2006):                            598 Tage
Funde:                                    
- Numerierte Met-Proben mit GPS-Koordinaten              4431 Stück
- Total Fragmente                                                   8938 Stück
- Masse                                                                 3550 Kg

Dazu kommt das neueste Projekt: Suche 2009
Funde:
- Total gefundene Meteorite                                      143 Stück
- Masse                                                                 123 Kg

Bei der Finanzierung wirds schwierig. Da haben viele ihre Hände im Spiel.
Was ich jetzt heute morgen herausgefunden habe ist:
Projekt: Suche 2005
- Finanzierung vom Schweizerischen Nationalfond           Fr. 96210.-

Finanziert wurden diese Projekte von:
- Schweizerischer Nationalfond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
- Naturhistorisches Museum Bern
- Institut für Geologie Uni Bern
- Rehau GmbH, Muri/Bern
- Paneth Trust der Royal Astronomical Society (London, für Studentenbeteiligung)
Weiss jetzt natürlich nicht ob der Oman auch noch ein Budget hat.

Müssen solche Finanzierungen eigentlich detailiert in einem Jahresbudget-plan öffentlich gemacht werden? Wenn ja, dann müsste ich alles im Internet finden. Wenn nein, schreibe ich Sie mal höflich an.

Der Budgetplan für die einzelnen Jahre der Uni und dem Museum Bern ist schon öffentlich aber nicht für die einzelnen Projekte.

Gruss Sandro


Eine einfache daraus extrahierte Kostenberechnung:

Funde 2001-2006 = 6 Jahre = 3550 kg
Kosten für das Jahr 2005 (Oman) = 96210 Franken
=3550 kg/(6 Jahre)

= 592 kg Meteoriten/Jahr

Kosten pro Jahr 2005 = 96210 Franken
=96210 Franken/592 kg

= 163 Franken/kg Meteoritenmaterial

Also die vereinfachte Rechnung zeigt: 1 kg Meteoriten kostete (Mittelwert) 163 Franken!

[Weitere sonstige anfallende Kosten sind dabei nicht berücksichtigt....]

//Nur da wo gesucht wird, wird auch gefunden.....//


schöne Grüsse von :prostbier:
Achim

 
 
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 24, 2009, 20:36:43 Nachmittag
Nuju, da kommt aber ev. nochn Batzen dazu...  Gehälter und Sozialversicherungen, Bereitstellung Arbeitsplatz usw. das läuft ja auch alles während der Suchen weiter, die Personalkosten....   Später dann Labkosten, Geräteanteil usw...  dytt kammer ga nich ausrechnen....
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Thin Section am November 24, 2009, 20:41:25 Nachmittag
ihr habt ja nicht die geringste Vorstellung, was es bedeutet, alles mögliche verkloppen zu müssen und damit seinen Lebensunterhalt UND die Leidenschaft für die Steinchen zu verdienen! Auch Arbeitnehmer sind nur Menschen  :prostbier:

... und schon sind wir wieder bei Dorothy Nortons trefflichem Cartoon  :auslach:

Ciao,

Bernd

P.S.: Hallo Geburtstagskind, ... äh, ich meine AdMin. Wollte noch hinzufügen, daß ich schon zu Lebzeiten O.R. Nortons seine und Dorothy's Erlaubnis bekam, "Material" von ihnen zu benutzen, sofern ich die Quelle eindeutig nenne!
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: ben.g am November 24, 2009, 20:48:17 Nachmittag

Ja, den hattest du mir vor einem Jahr schon mal gezeigt, als ich angefangen habe.
Wenn ich damals gewusst hätte, wie realistisch der ist...  *seufz* :laughing:

Gruß
Ben
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: speul am November 24, 2009, 21:39:36 Nachmittag
hinterher sind wir alle klüger
speul
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: gsac am November 24, 2009, 22:48:55 Nachmittag
Endlich hats mal einer gesagt! Ich glaube es gibt noch mehr, die so denken, vielleicht viel mehr

Vielleicht sogar sehr viel mehr....

Hier mal so ein kleiner, feiner Fast-"Paria" - 127 g an Masse, ein geborstenes Stück! Lag noch
bis letzten Sommer, brüderlich zusammen mit anderen Fragmenten des gleichen Ereignisses, in
der brütendheissen Jiddat al Harasis im Oman, ein L6 aus der JaH073er-Serie. Mit sehr schönen
Spuren seiner irdischen Existenz in Form von Caliche und anderen Verwitterungsprodukten auf
der gebrochenen Fläche, mit einer Cracklinie auf der verbliebenen Kruste, mit scharfkantigen
Abrissflächen und tiefen Rissen und Riefen von der Fragmentation beim Aufprall, dennoch ein
vollwertiges Mitglied der Meteoritengemeinde - zerfurcht halt wie das Gesicht eines uralten
Menschen! Ich würde so etwas nicht "Gleisschotter" nennen wollen. Selbst die unzähligen
Meteorite nicht, die mangels vorhandener Koordinaten und in-situ-Fotos und vielleicht sogar
mangels Kruste das Schicksal ereilt hat, "woanders" (NWA) aufgefunden oder, erst recht noch,
sogar liegen gelassen zu sein, weil sich deren Vermarktung nicht so recht lohnt.

Natürlich sehe ich auch das klare Argument der Händler, aber an dieser Stelle würde ich schon
eine Trennlinie ziehen in der Interpretation und Weiterverbreitung so eines Begriffs...

Meinjamalnur,
Alex

 
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 24, 2009, 23:32:37 Nachmittag
Genau. Vom Gelbbeutel zur Goldwaage.
Es ist nicht nur legitim, sondern pädagogisch nötig,
just den beginnenden Sammler auf die großartigen Möglichkeiten hinzustoßen, die es im ausgehenden NWA-Zeitalter noch für ihn gibt
und ihn nicht in der Wüste der Campos und der W3-5er-Chondrite versauern zu lassen oder ihn blindlings jeder gehypten Fallsau, die durchs Web getrieben wird, nachrennen zu lassen.
Denn später hat er die Möglichkeiten nicht mehr und dadurch erschließt sich ein ganz anderer, ein breiterer Zugang zu dem Hobby.

Oh. Ich habe nur meine Pflicht getan. (Wo ist das Selbstschulterklopfsmilum?)

Ey oder sammelt der Dave oder der Ben oder der MarkV oder der... etwa schlecht?

Oiso.
Daß ich Mundlegungen und -verdrehungen hinnehmen muß, Oheim,
dytt macht mir nix. Bin selber schuld, weil ich hier soviel sabbel.

Hmm ob ich mal nen Meteoriten in die Anzeigensparte stellen soll....
...das nimmt ja schon eine Cottinghämsche Penetranz an  :auslachl:

Zwupp!
Martin



Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: gsac am November 25, 2009, 00:07:14 Vormittag
Genau. Vom Gelbbeutel zur Goldwaage.

"..Goldwaage der Worte", meinst Du? Ja, aber man muß es besprechen dürfen, und nix
Anderes geschieht hier ja.

Ey oder sammelt der Dave oder der Ben oder der MarkV oder der... etwa schlecht?

Das ist keine Frage, die irgend jemand aus der Gemeinde auch nur entfernt sinnvoll
beantworten könnte. Was heißt denn schon allein "schlecht"? No beef here! Allein
de Here ... könnt sich vielleicht ein bißchen mehr bescheiden und betragen, find ich,
aber auch das ist nur am Rande interessant, das ist absolut unbedeutend fürs Hobby.

Oiso. Daß ich Mundlegungen und -verdrehungen hinnehmen muß, Oheim,
dytt macht mir nix. Bin selber schuld, weil ich hier soviel sabbel.

Bitte versuche es noch mal zu UNTERSCHEIDEN - es wurde weiter oben doch
schon ausgeführt! Das ist ein ziemlich unglücklicher Terminus für die Thematik
schlechthin, aber es mag etwas "zutreffend" sein aus Händlerperspektive, was
ich, da ich kein Händler bin, aber auch nur sehr eingeschränkt beurteilen kann.
Ich würde so eine Formulierung dann halt als überspitzte Vokabel für etwas
hernehmen, was man billigst einkaufen, aber ganz gewiß nicht selbst mit einem
persönlichen Funderlebnis verbinden kann. Dann ist das halt wie "MediaMarkt"
oder so, aber dieses wiederum ist ja auch kein Adelsprädikat...

Hmm ob ich mal nen Meteoriten in die Anzeigensparte stellen soll....
...das nimmt ja schon eine Cottinghämsche Penetranz an  :auslachl:

Der Cottingham ist da freilich sehr "merkbefreit" in solchen Dingen, bzw.
es trifft ihn nicht mehr, weil er sich bereits selbst mit seinen Multipostings
karikiert. Da gilt es, imho, die feine Trennlinie zu sehen zwischen Anspruch
und Möglichkeit, und auch, wie man es weiterbetreiben will, denn es gibt
ja neben Vergangenheit und Gegenwart noch ne "Zukumpft"!...  :einaugeblinzel:
 
Alex
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 25, 2009, 00:53:59 Vormittag
Kommen doch nicht von Dir Oheim, die Verdrehungen.

Das Wort "Gleisschotter" hat eine Funktion, in einem Kontext, wie grade erklärt.

Zitat
was man billigst einkaufen,


Nö. Nach der Gestalt, nach dem, was man ihnen ansehen kann. Nach dem Aussehen.
Erinner Dich an meine zwote Lieblingsvokabel in dem Kontext:  Texas-Stinker.
(und die sind heftig teurer als Gleisschotter).

Zitat
Händlerperspektive

Das sind ja eben immer die Vorurteile.

Die Geringschätzung des Gleisschotters ist überhaupt nicht auf der Händler Mist gewachsen.

Zwei Indikatoren:

Erstens - die Sammler drücken ihre Einschätzung für solcherlei Material aus über den Preis und wollen in der Regel nicht mehr als 25$ pro Kilo dafür zahlen.

Zwotens - die Anzahl der Publikationen. Wieviel Publikationen gibt es über gleischotterige Meteorite im Verhältnis zu den anderen. Also. Die Wissenschaftler schötzen den Gleisschotter offenbar auch nicht gerade hoch ein.

Beides hat rein gar nichts mit den Ansichten der Händler zu tun.

Meinst nicht, daß wir nicht liebend gern Gleisschotter handeln würden? Wie unendlich einfacher wäre das, dann müßten wir uns nicht derart abarbeiten.
Nur Gleisschotter wird eben weder vom Forscher noch vom Sammler verlangt. Punkt.
Was meinst, was wir schon für Einladungen ausgeschlagen haben, auf Touren mitzugehen, mit den besten Findern wo gibt. Warum, weil es sich in der heutigen Zeit nicht mehr trägt. Das ist etwas für Leute, die über das nötige Geld und die nötige Zeit verfügen, so etwas als Freizeitvergnügen oder als Abenteururlaub zu machen. Daß manche derer dann unbedingt glauben, auf diejenigen herabschauen zu müssen, die die Zeit und/oder das Geld nicht dafür aufbringen können, ja mei, nicht mein Bier.
Und wenn ich an den Oman denke, dann ists halt nach der Rechtslage mittlerweile so, daß man sich zum Kriminellen macht, wenn man suchen geht.
Da hat der Rohdewaldt, wenn auch ungewollt, recht behalten mit dem Claim abstecken.

Oder Oheim nimm ein mal die US-Sucher, Matson, Clary, Verish usw. und die US-Wüstenfunde werden ganz anders bezahlt als die Oman- und die Saharafunde.
Keiner der besten Jäger käme dort auch nur annähernd an den Mindestlohn, der einem Hilfsarbeiter in der Burgerbude bezahlt wird, würde er es als Beruf ausüben.
Hihi insofern, weil Nininger ja romantischerweis immer so ähnlich verklärt wird wie Mozart in seinen letzen Jahren oder Armschlucker Schwammerl Schubert, hatte der mit seinen Verkäufen, Verträgen und Sponsoren ganz andere Bedingungen als die Meteoritenmenschen heute.
Da war das System eben noch gesünder als heutzutage.

Und unendlich ermüdend ist das Klischee, das da andauernd aufgewärmt wird, die Meteoritensucher und die Meteoritenhändler würden mit den $$-Zeichen in den Pupillen herumlaufen und seien nicht um der Steine willen in der Meteoriterei, sondern des Geldes wegen. Diese Ansicht ist unreif. Und führt letztendlich ja auch zu diesen katastrophalen Gesetzen, die überall verhängt werden.
Sollte deswegen m.E. von keinem mündigen Sammler vertreten werden.

Und weil das so ermüdend ist,
geh ich jetzt ins Bett
 :baetsch:

Mettmann

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: astro112233 am November 25, 2009, 12:49:08 Nachmittag
Gefühlte Leidensskala  :wow:

Meteoriten-Händler?  :crying: :crying: :crying:

Dann kommt erst mal nichts!

Dann kommt immer noch nichts!

Dann geht’s aber endlich weiter!

Politiker?

Beamte?

Knappe im Bergbau?

Straßenbauarbeiter?

Aldi, Lidl, Schlecker Mitarbeiter?

Krankenschwester?

Altenpfleger?

Rentenempfänger?

Arbeitsloses human Kapital?

Hartz IV Empfänger?

Wohnungslose?

Gruß und nicht die Skala umdrehen.

Konrad  :hut:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 25, 2009, 13:52:47 Nachmittag
Zitronenfalter, Tortenheber und dem Depp sein Brezensalzer hast vergessen, Konrad.

Nö, Konrad, ich halt nur die Ansichten, die häufiger geäußert werden,
daß es sich bei Meteoritensuchern und -händlern um ein abgebrühtes und leidenschaftsloses Schachererpack handele,
denen die Steine, mit denen sie arbeiten, nichts bedeuten würden, für unterirdisch und dümmlich.

Denn man bedenke, das sind doch Leute, die immerhin Meteorite zu ihrem Beruf gemacht haben.
Meist ohne Netz und doppelten Boden.

Einen Beruf, den man nicht erlernen kann und bei dem man sich alles selbst aneignen muß,
seis die Eisenpräparation, sei es das Erkennen der rarsten Klasse mit Handlupe und Magnet usw.usf

Ein Beruf, den kaum einer ausübt. (Warum?)

Ob man auf die Idee käme einen Schreiner, der Möbel fertigt, zu zeihen, seine Möbel wären für ihn ausschließlich Mittel zum Zweck? Oder wir haben doch auch Künstler hier im Forum, ob die ihre Werke schaffen allein des Geldes wegen?

Naja, ich hatte mich nur ein bisserl aufgehungen - wennst dich erinnerst, Konrad, an die grottige Anfangszeit des Forum, wo der Konsens war, daß die Meteoritenleute sich zum Lebenszweck erkoren hätten, arglose Sammler über den Tisch zu ziehen und sich an ihnen nach Strich+Faden zu bereichern, sodaß es immer angebracht sei, so fest möglich auf sie einzudreschen - gut, das ist heute nimmer der Fall, da Einsicht und Kenntnis gewachsen - aber just die letzten beiden Jahre ist besonders in USA ein bisserl eine Sammlerschicht nachgewachsen, die in dasselbe Horn stößt - da hatte mich das jüngste in meinen Augen doch sehr hochnäsige Posting etwas irritiert. Retardissimo.

Aber nu gehts schon wieder,
und der Arzt sacht, ich darf mich nich über jeden Blödsinn aufregen.

Wozu auch. Gibt halt solche und solche und man steckt nicht drin
und bis ein solcher zu einem solchen wird, da brauchts eben manchmal ein bisserl länger.

...ob ich meinen Budulan heute findt?
So, ich muß jetzt, der Bentley muß mal wieder zur Inspektion.

 :prostbier:
Mettmann




Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Pittiplatsch am November 25, 2009, 15:14:08 Nachmittag
Hallo Haschr und alle,

Dein Beitrag zur Erhabenheit des Meteoritenselberfindens und Kritik am Gleisschotter-Frevel in allen Ehren, aber es hat mich ein bisschen an jene testosteronlastige Diskussion über "echte Meteoritenjäger" vs. "Pseudometeoritenjäger auf der US-Liste erinnert, die es vor Jahren mal gab. Es ist sicher eine absolut tolle Sache, wenn man zum Freizeitspass oder aus Lust am Entdecken in die Wüste rausfährt und einen Meteoriten findet, auch wenn es nur ein verwitterter Chondrit ist. Das kann ich durchaus nachvollziehen, denn ich habe auch schon selbst gesucht und weiss wie extrem mühsam es ist. Aber bei mir und Martin ist die Sache halt so, dass wir von den Meteoriten leben, ein legales Gewerbe damit betreiben. Und was meinst Du wie lange es dauern würde, wenn wir alle unsere Funde selbst finden wollten, ein Menschenleben würde dazu sicher nicht ausreichen. Wir haben uns darauf spezialisiert, seltenste Meteoriten für die Sammler aufzutreiben, zu klassifizieren, zu präparieren, letztendlich anzubieten. Und trotz stark zurückgehender Sahara-Funde ist es uns doch gelungen, ein Meteoriten-Highlight nach dem anderen zu präsentieren. Diese Stücke sind zwar irgendwann vom Himmel gefallen, aber fallen uns ansonsten nicht gerade in den Schoss. Will heissen, dass in diesen Stücken eine Menge Arbeit steckt, mehr Arbeit und Risiko, als sich wohl der Normalbürger zumuten würde. Allein mehr als 30 Touren nach Nordafrika, mehr als 150Tkm marokkanische Strassen und Wüsten-Pisten, um an die wirklichen Sahnehäubchen der Meteoritenwelt zu kommen. Wenn wir da nur mit einer Handvoll verwitterter Chondriten zurückkämen, wären wir schon längst bei Hartz4. Viele Sammler erwarten eben immer neue Highlights, das Material kann nicht abgefahren und rar genug sein. Und wir haben uns es als Aufgabe gemacht, diesen Bedarf zu befriedigen - wohl auch nicht ganz ohne Erfolg. Dass man Ende nur das gehalt einer Putzfrau dabei rauskommt, ist ein selbstgewähltes Leiden..

Ich denke jeder Meteoriten-Enthusiast leistet seinen Beitrag auf unterschiedliche Weise, von kunstvollen Eisenätzungen, über selbstfinanzierte Expeditionen, wissenschaftlicher Arbeit, die Suche der Leute in Nordafrika, Präperation und Verkauf, bis zu den Sammlern, die durch ihre Ankäufe die Sache finanziell untermauern. Jeder von ihnen hat seinen Anteil daran, dass wir momentan noch in einem meteoritischen Schlaraffenland leben, wo fast jeder Meteoritentyp zu moderaten Preisen verfügbar ist. Und vor jedem, der da seinen Beitrag leistet, sollten wir Respekt haben. Und nebenbei bemerkt, zu irgendwelchem Neid untereinander besteht auch kein Anlass, denn ich kenne niemanden, der mit Meteoriten reich geworden ist, wenn er es nicht schon vorher war...

Was das Wort "Gleissc...." betrifft, so ist das vermutlich auf der Münchenbörse 2005 augenzwinkernd entstanden, wo sich so ein merkwürdiges "Gleisbett" durch die Regale zog am Stand von Dean Bessey. Leute, die damals dabei waren, werden sich sicher noch an den Anblick erinnern. Also würde ich doch bitten, diesen Begriff nicht so bierernst zu sehen. Dass der Begriff auch heute noch Verwendung findet, zeigt ja auch, dass er nicht so ganz unpassend war. Das hat natürlich nichts zu tun mit den Meteoriten an sich. Ich persönlich mag den "Gleissc...", das ist ideales Studienmaterial (gerade für Anfänger) und man kann eine Menge Spass damit haben, wenn dran rumsägt, und nebenbei auch darin so manche Überraschung entdecken. Also: Ehret den Glei....

 :fluester:Mensch Maddin, gut das wir hier nie die Begriffe "HED-Estrich", "Wüstenstinker", Mond-Köttel" benutzt haben, man könnte sich über uns empören... :lacher:

Gruss,
Stefan
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 25, 2009, 15:39:41 Nachmittag
Ja genau und ich hab doch auch immer geschrieben,
daß der Gleisschotter iiiideal ist -
wenn man selber einmal das Schleifen und das Sägen ausprobieren will,
wenn man sich ein eigenes Streufeld in der Vitrin dekorieren mag  (der Micha hat tolle Vitrinen gebaut, gar mit Sand drin),
wenn man einen Riesenklumpen zum Beeindrucken mag
wenn man in die Schulen geht oder um Verständnis im Bekanntenkreis werben muß, zum verschenken.
(Na gut für Schulen war 869 sicher besser, aber den gibts ja nimmer so billig).

Nur was ich immer gesagt hab, ist, daß grad die Anfänger halt nicht immer nuuuuuuuur Gleisschotter sich in die Truhe laden sollen, weil ihnen soviel entgeht, wenn sie nicht kennenlernen, was es unendlich mehr zu bestaunen gibt bei den Meteoriten.
(und weil nur Gleisschotter eben sehr schnell langweilig wird.)
Und war am Anfang hier im Forum ja wirklich so, daß praktisch nur über Masseneisen und Witterwüste geredet wurde.
Das ist zwar ein Teil der Meteoriterei und des -sammelns, aber eben auch nur ein kleiner Teil.

In USA gibts so ein Forum, da gehts genauso zu, wie bei uns am Anfang, nur daß die eben nicht weiterkommen.
Und ich weiß nicht, mir tun die schon ein bisserl naja direkt leid, weil die zeigen sich seit Jahren dort gegenseitig den Gleisschotter, gratulieren sich zu den braunen Bollen,  säbeln die auf, quietschen enthusiastisch, wenn sie noch ein Eisenflöckchen oder eine einzelne Chondre drin entdecken, die noch nicht über den Jordan gegangen ist.

Ich weiß nicht, ich bedauer die schon ein bisserl, daß die gar nicht ahnen, was ihnen sonst alles entgeht.

Nein, bevor jetzt die Gelbbeutelkeule kommt, man kriegt doch noch sehr aussagekräftige Kohlige oder HED-Scheiben oder 3er-Scheiben für wirklich kleines Geld - ich find, daß man sowas dann schon mal kennenlernen sollte.
Denen fehlen halt ein bisserl die Pädagogen im Forum...
Wenn einem dann das nix sagt, der Gleisschotter läuft ja nicht weg, den wirds auch noch in Zukunft billig geben.

Nja und wie der Stefan schon andeutet, wir können halt einen Gleisschotter auch nicht machen, wemmer bei den heutigen Preisen nicht mal die Spritkosten für dessen Transport rausbekommen, weil er nicht sonderlich gefragt ist.
Ist auch nicht ganz neu - irgendwo hab ich mal gelesen, daß ein Kurator mit dem jungen Nininger ein Abonnement auf dessen Funde abgeschlossen hatte - und hernach furchtbar unzufrieden war, weil der Nininger in den Wüstenstaaten eben halt fast nur Gleisschotter gefunden hat...    :laughing:

 :prostbier:
Martin

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Haschr Aswad am November 25, 2009, 17:07:15 Nachmittag
Sei gegrüßt Stefan,

soweit ich das sehe, will hier niemand Deine Leistungen schmälern oder gar den ehrbaren Stand des Händlers in Zweifel ziehen. Bisher ist unser geschätzter Mettmann der einzige, der die Diskussion unter diesem Aspekt sehen möchte. Rechtfertigungen sind also gar nicht notwendig. Ich habe mich gegen den, wie ich finde, abwertenden Begriff „Gleisschotter“ für Meteoriten gewandt und denke, dass so viel Kritik schon noch erlaubt sein sollte.

Grüße
Haschr
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MilliesBilly am November 25, 2009, 17:08:12 Nachmittag
Endlich hats mal einer gesagt! Ich glaube es gibt noch mehr, die so denken, vielleicht viel mehr

Vielleicht sogar sehr viel mehr....

... ich versteige mich zu der Vermutung: sehr, sehr viel mehr ...

MB
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 25, 2009, 17:53:54 Nachmittag
Ach so. Ja dann.

http://kuerzer.de/Heldenschotter

 :weissefahne:
 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: pallasit am November 25, 2009, 18:14:03 Nachmittag
Eine kleine Anmerkung des Praktikers,

Die Bezeichnung „Gleisschotter“ ist für ein irdisches gebrochenes Gestein eine hohe Auszeichnung. Die Anforderungen der DB für diese Körnung sind sehr hoch. Es müssen sehr hohe Anforderungen an die Verwitterungsbeständigkeit, die Raumbeständigkeit, die Schlagfestigkeit und die Abriebfestigkeit eingehalten werden. Diese Gesteinskörnung gehört bei uns zu den am dichtesten und pingeligsten kontrollierten Lieferkörnungen.

Ich muss euch leider darauf hinweisen, dass kein einziger Meteorit diese Normen auch nur annähernd einhält. Somit dürfen Meteoriten auf keinen Fall als Gleisschotter bezeichnet und ebenso wenig als solchen verwendet werden.

Meteoriten bröseln, krümeln, rosten , sind geschockt, können nur mit Samthandschuhen angefasst werden usw. Und sind eh zu teuer für unsere Bahn.

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Pittiplatsch am November 25, 2009, 18:59:30 Nachmittag
Hallo Haschr,

klar muss soviel Kritik erlaubt sein und eine eigene Meinung natürlich auch. Nur wollen wir die Kirche mal im Dorf lassen. Es wurde ja in etwa so dargelegt, dass diejenigen, die verwitterte Chondriten mit dem "G-Wort" bezeichnet haben, nicht würdig sind, den wahren Wert eines Meteoriten zu beurteilen. Bzw. nicht wüssten, was es für Mühe macht, Wüstenmeteoriten zu finden (was ausserdem aus der Luft gegriffen ist). Und an dem Punkt muste ich doch mal Einspruch erheben.

Was ich damit auch ausdrücken wollte, dass es für jeden Sammler/Finder/Händler ein anderes Faszinosum existiert. Für den einen ist der Fund eines Meteoriten (und sei er noch so verwittert), für den anderen eben das Sammeln an sich, usw.. Wohl die meisten hier im Forum haben noch nie einen Meteoriten gefunden, sind aber ganz sicher genauso begeistert von den Steinen wie ein abenteuerlustiger Wüstenfinder..

Ein persönlicher, ideeller Wert hat doch nichts mit dem Marktwert oder dem wissenschaftlichen Wert zu tun. Klar kann man einen W3-Chondriten vielleicht etwas besser verkaufen, wenn man den Käufern erzählt, dass man drei mal mit dem Toyota im Sand steckenblieb um den Stein zu finden, eine tolle Story halt. Aber es macht den Meteoriten an sich nicht interessanter für die Allgemeinheit. Seien wir doch mal ehrlich, ein W0 Chondrit würde jedem Sammler lieber sein. Das "G-Wort" ist auch mehr als eine Art Kosenamen und weniger als Herabwürdigung zu verstehen, für stark verwitterte Meteoritenfragmente, welche bei den Sammlern nicht sonderlich beliebt sind. Wie gesagt, manchmal ist es einfach die Präsentation. Wenn man einen Haufen verwitterter Chondrite in Regale kippt, dann ist die Assoziation "Gl...." natürlich nicht weit. Sich darüber zu ereifern finde ich, nunja.... etwas übertrieben.

Grüsse,
Stefan
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Haschr Aswad am November 25, 2009, 19:12:16 Nachmittag
Klar kann man einen W3-Chondriten vielleicht etwas besser verkaufen, wenn man den Käufern erzählt ...

Wie hier bereits zum wiederholten Male geäußert, es gibt noch andere Aspekte als den „Verkaufs-Aspekt“ und es sollte jedem selbst überlassen sein, welchen Zugang er zum Thema Meteoriten wählt.

Grüße

Haschr
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 25, 2009, 19:41:03 Nachmittag
...wobei es auf die Wertung dieser Aspekte ankommt, zumindest wenn jene eine abwertende ist.

(Naja. Wenn ich in die Niger-Recon-Sammlung schaue, so ganz fremd mag ihm der merkantile Zugang nicht gewesen sein,
sonst wären da bedeutend weniger Sammlungsseiten zu bestaunen...).

Aber still jetzt, wie der Ami sagt:

http://kuerzer.de/deadhorse

Ein grandioser Film übrigens, epochales Meisterwerk.
(...wer noch ein Weihnachtsgeschenk für mich sucht...)

Der auch erklärt, warum der Gelbbeutel  Gelbbeutel heißt.


 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: DCOM am November 25, 2009, 19:50:59 Nachmittag
Einer der wenigen europäischen Hunter, die in die Wüste gehen, um Geld zu verdienen, ist vermutlich der Haschr (bitte korrigieren, falls ich mich irre).

Grüße, D.U.

Wie kommst Du auf das schmale Brett?

Einen Wüstenmeteoriten selber zu finden erfordert Anstrengungen, persönliche Risiken und Kosten von denen sich kaum jemand ein Bild macht. Alle Mittel hierzu müssen selbst gestemmt werden. Die Währung, in der eigene Funde bezahlt werden, heißt Blut, Schweiß und Tränen. Ein geglückter Fund, der weitaus seltener vorkommt, als der Laie glaubt, ist das Kondensat all dieser Mühen. Jeder einzelne dieser Steine besitzt für den Finder Werte ganz jenseits des Merkantilen.

Die Geringschätzung und zur Schau getragene Abgebrühtheit, mit der hier gerne von „Gleisschotter“ gesprochen wird, ist deshalb auch für denjenigen, der einmal das Glück hatte, einen solchen Meteoriten zu finden, nicht nachzuvollziehen.

Tut mir Leid, ich wollte Dir nicht auf die Zehen steigen. Dass Du in Wüsten reist, um Meteoriten zu finden, ist ja kein Geheimnis. Da dachte ich halt, diejenigen, die Du zum Verkauf anbietest, seien (wenigstens zum Teil) auch selber gefunden. Da wäre ja auch nichts ehrenrühriges dran. Falls ich mich irren sollte, entschuldige. Als "Gleisschotter" habe ich Deine Meteoritenfunde auch nicht abgewertet. Und dass in der Met-Suche "Anstrengungen, persönliche Risiken und Kosten von denen sich kaum jemand ein Bild macht" drin stecken - wer hat's denn eigentlich bestritten?

Aufgrund der Tatsache, dass Du - ohne das näher auszuführen - mich als "abgebrüht" bezeichnest, könnte wiederum ich mich beleidigt fühlen, aber was soll's. Irgendwie verstehe ich die ganze Aufregung nicht...

D.U.
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: skywatch am November 25, 2009, 20:34:40 Nachmittag
 :gruebel: seid ihr evtl. dabei das ursprüngliche Thema des threads zu vergessen? :bid:


Bunter abend:
http://d2.stern.de/bilder/Humor/haderer/haderer_41_09_noscale.jpg

Gruß
Siegfried
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 25, 2009, 20:42:22 Nachmittag
Naja, das Thema heißt doch:

"Was zum Schmunzeln"


 :totlach:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Haschr Aswad am November 26, 2009, 12:58:12 Nachmittag

(Naja. Wenn ich in die Niger-Recon-Sammlung schaue, so ganz fremd mag ihm der merkantile Zugang nicht gewesen sein,
sonst wären da bedeutend weniger Sammlungsseiten zu bestaunen...).


Vielen Dank für Dein Interesse und die lobende Erwähnung meiner Sammlung. Wie hier bereits richtig gesagt wurde, arbeiten nicht nur Meteoritenhändler hart für ihr Geld und ich finde es nicht das Schlechteste, wenn man selbiges in den Aufbau einer Meteoritensammlung steckt. Das müsste doch im Interesse eines Händlers sein, jedenfalls vermitteln mir meine Lieferanten diesen Eindruck. Deine Andeutung verstehe ich deshalb auch nicht. Eventuell möchtest Du mal konkret werden und sagen, wo Dich nun dabei wieder der Schuh drückt?

Grüße
Haschr
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 26, 2009, 14:07:26 Nachmittag
Salü Haschr,

mich sticht nichts, und das Pferd ist doch schon tot.

Ich stelle nur fest bei der Durchsicht Deiner Sammlung, daß Dein wesentlicher Zugang zum Faszinosum Meteorit der Erwerb von Stücken ist, also über den kommerziellen Weg abläuft.
Daher verstehe ich Deine letzte Replik auf Stefans Posting nicht ganz, die sich liest, als ob Du einen anderen Zugang pflegtest.
Und noch weniger verstehe ich daher Deinen ersten Beitrag in dem Du Dein Mißfallen gegenüber, ich drücks mal gewählt aus, der "Banalität" des kommerziellen Sektors ausdrückts, wo Du Dich bei der Gestaltung Deiner eigenen Sammlung hauptsächlich dieses Sektors bedienst.
Warum Du auf dem plakativen Begriff "Gleissch..." herumgeritten, ist mir auch ein bisserl schleierhaft, da wenn ich Deine Sammlungsseiten durchklick, feststelle, daß Deine persönliche Sammlung ziemlich gleissch..frei ist.

Aber egal. Mir gings nicht um kleinlichen Hick-Hack,
sondern darum, daß nicht die ewig gleichen Vorurteile immer wieder zementiert werden.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: ironsforever am November 26, 2009, 14:41:59 Nachmittag
Hallo,

irgendwie erinnert mich das hier stark an Monty Python, an den armen Kerl, den sie steinigen wollten als er das Unwort aussprach ("Jehova, Jehova, Jehova...").

Hihi, ich muss es einfach tun:

GLEISSCHOTTER! GLEISSCHOTTER! GLEISSCHOTTER!

 :weissefahne:

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 26, 2009, 14:50:57 Nachmittag
Du mit Deinen Röst Böckets.         :lacher:


..  um Gleisschotter ging es hier eigentlich weniger in dem Thread....

Obwohl es ein schönes Wort ist.


Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Haschr Aswad am November 26, 2009, 14:53:12 Nachmittag

Ich stelle nur fest bei der Durchsicht Deiner Sammlung, daß Dein wesentlicher Zugang zum Faszinosum Meteorit der Erwerb von Stücken ist


Eine schwierige Geburt, aber jetzt ist es raus. Du wirfst mir vor, dass ich Meteoriten käuflich erwerbe. Nehme ich irritiert zur Kenntnis.


die sich liest, als ob Du einen anderen Zugang pflegtest.


Da empfehle ich, noch einmal in Ruhe den Wortlaut nachzulesen. Ich spreche selber für mich, auch wenn Du hier gerne mal die Deutungshoheit über das von mir und von anderen Gesagte beanspruchst.  


„Und noch weniger verstehe ich daher Deinen ersten Beitrag in dem Du Dein Mißfallen gegenüber, ich drücks mal gewählt aus, der "Banalität" des kommerziellen Sektors ausdrückts“


Es wäre nett, wenn Du mich da bitte mal zitieren würdest, wo ich eine solche Äußerung mache? Mir scheint, dass Du Dir Deine Feindbilder ganz alleine selber zurechtzimmerst. Wenn Dich meine Kritik am Begriff „Gleisschotter“ gestört hat, dann sage das einfach offen und gut ist. Niemand möchte hier mit Dir Alibi-Diskussionen führen, bei denen Du die konträren Standpunkte stellvertretend für Deine Mitdiskutanten der Einfachheit halber gleich selber vertrittst.

Grüße
Haschr
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 26, 2009, 15:52:32 Nachmittag
Daneben.
Das ist nicht der Punkt. Muß ich denn alles dreimal erklären....

Ich werfe Dir überhaupt nichts vor, wie käme ich dazu?
(Ich stelle nur eine gewisse Inkonsistenz zwischen Wort & Tat fest.)

Ich halt es für nicht besonders interessant, aber wenn Du besonderen wert darauf legst,
kannst uns ja eine bessere Deutung des Wurst,Schweiß&Käse-Postings geben.

Nicht nur ich habe es so gelesen, daß Du da zwo Paar Stiefel hinstellst.

In das eine packtest:  Heroismus, Entbehrung & Abenteuer, Wissenschaft und Selbstlosigkeit.

In dem andern fand ich eine weniger schöne Bescherung vor in der Art:   "Geringschätzung", "Abgebrühtheit", "Gleischotter", "Ebay-Vergleichsangeboten", "Kauf" und mein persönl. Favorit:
"Hype-des-Tages-Achondrit".

Daß Du damit einen Gegensatz aufgebaust und daß sich in den zwo paar Stiefeln Wertungen befönden -
ob das wirklich so eine abseitige Lesart ist... nun gut, das stellen wir halt dann fähigeren Haschr-Exegeten anheim.

Nun gestern mit der kurzen Replik an Stefan, erschien es mir so, daß Du Dir das erste Paar Stiefel anziehen wolltest,
da wars tatsächlich vielleicht ein bisschen schnippisch, zu bemerken, daß Dir das zwote Paar so bequem ist, daß die Hacken schon abgelaufen.  Geschenkt.

Mein Punkt war, daß es nur ein Paar Stiefel gibt
und wendete mich gegen den Stiefel den Du schrubst, weil Du mit dem die endlos ausgetretenen Pfade beschreitest.

Mir gings nicht um Persönliches,
sondern mir war diese Konstruktion künstlicher Gegensätze und diese abwertenden Vorurteile zuwider,
denen sich alle Helden, egal welcher Couleur, permanent ausgesetzt sehen
und die letztendlich schädlich für die Meteoriterei im Ganzen sind.

Daher würd ich auch ersuchen, von persönl. Spitzfindigkeiten im Folgenden abstand zu nehmen.

Nix für Ungut
& Kultur ist wemmer trotzdem lacht.

Mettmann






Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MilliesBilly am November 26, 2009, 16:17:06 Nachmittag

Meine Herren, wenn ich kurz aus meiner Sicht resümmieren darf:

Den Begriff "Gleisschotter" mag auch ich nicht, und zwar aus denselben Gründen, die Haschr hier bereits trefflich angeführt hat. Zwar schätze ich durchaus mal eine hübsche Flapsigkeit, denke aber, dass gerade hier, wo Mettmann gern hin und wieder verdienstvollerweise das didaktische Zepter schwingt, dieser Begriff ein wenig deplaziert ist. Meine persönliche Meinung. Und nochwas: ist es logisch, von den Verteidigern des *Na ihr wisst schon was* zu erwarten, dass derselbe Hauptbestandteil ihrer Sammlungen zu sein habe? Nö, keineswegs.

V.a. aber vermag ich nicht zu erkennen, inwiefern Kritik am Begriff *Na ihr wisst schon welcher* eine Attacke auf die kommerziell aktiven und namentlich hauptgewerblichen Meteoritenleute darstellen soll.

Also: ein Hoch auf die Sammler und Jäger und erst recht natürlich auf all jene, die Himmelssteine auftun und in den Kreislauf des Handels einbringen - seien dies nun unsere Freunde in Marokko oder eben hier in Deutschland. Solltet ihr, geschätzte Chladnis, euch wirklich zurecht von irgendeiner Seite angegriffen oder auch eure Arbeit nicht angemessen geschätzt fühlen, so bin ich der Erste, der für euch sein altes Schlachtross sattelt.

Übrigens, ihr habt die Härten eures Jobs eindrucksvoll dargelegt, werdet aber auch genau wissen, warum ihr euch das antut. Überall da, wo die Leidenschaft zum Beruf gemacht wird, grüßt die Selbstausbeutung. Und das sage ich nicht so leicht dahin.

Noch immer einigermaßen erschottert,

MB



Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 26, 2009, 17:01:24 Nachmittag
Naaa Milly,

geht mir doch gar nicht um Schotter, noch um dumme Bauern und dickste Kartoffeln.

Bin doch viel harmoniesüchtiger, als es den Anschein hat.
Vielleicht sollt ich einen Stellungswechsel vornehmen, Hälfte des Lebens ist eigentlich genug,
um auf väterlich-gütig umzuschwenken,
wie drück ichs am Verständlichsten aus, meine Gebrauchsprosa scheint genauso unzulänglich zu sein, wie die Haschrs.

Worum gings oder worum gings mir.

Das es ein großer Käse ist,
soetwas zu verbreiten, überspitzt,
daß es auf der einen Seite die Wahren und Guten gibt, die ohne Rücksicht auf Verluste die reine Lehre verfolgen
und auf der anderen Seite die Schmutzigen, die Häßlichen, die Gemeinen.

Die einen, über denen die Geier kreisen, wenn sie in der Wüste sich den Meteoriten nachschleppen
und die anderen, die sich wie die Geier auf die Meteorite stürzen.

Denn das ist grober Unfug.

So ziemlich jeder Händler liebt seine Steine über alles und gibt sein Herzblut dran, sie aufzutun,
genauso wie praktisch jeder Sucher kommerziell handelt, weil er sonst ja gar nicht suchen könnte.
Und das war schon immer so und dadurch wird die gesamte Meteoriterei (mit Ausnahme der Antarktis) getragen.
Genauso, wie es Käse ist, dem Sammler, dem Händler oder dem Forscher einen unzureichenden Zugang zu den Mets zu attestieren, weilse halt nicht in die Wüste fahren, ums selber zu suchen.

Nicht, bei allem Jux, - die Findergranden müssen genauso ihre Funde verkaufen wie die Händler, das tut ihnen und auch dem Material keinen Abbruch. Der Haschr kennt sie ja, und kauft bei ihnen, wie auch beim Privatsammler oder beim Händler,
ganz genauso, wie er selbst ja auch Meteorite verkauft. Da ist doch nix dabei. Cosi fan tutti.

Saudumm ists halt dann, ein Faß aufmachen zu wollen, in das man ja im Grunde ALLE hineinstecken müßte,
wo drauf steht: Böser, schnöder Kommerz. Und unterstellt, daß die Leute keinen andere Motive und Motivationen hätten,
Meteorite aufzutun oder sich mit ihnen zu beschäftigen, als um der Schacherei, der Hortung und der Bereicherung willen.

Weils diese Trennung und Unterscheidung überhaupt nicht gibt.

Überspitzt, bitteschön.

Weil letzteres ist genauuuuuuuu das, was uns allen aus den Medien entgegenschallt, die Gier, das alle, die nicht den Doktordeckel uffem Kopp haben, Geier seien - und ganz genauso, kommts von den Prohibitionisten unter den Wissenschaftlern,

und genau das führt dann eben zur Einführung jener Gesetze, die alles in der Meteoriterei kaputt machen.
(unter denen selbstredend auch der Haschr zu leiden hat, wie Du und ich und jeder Forscher auch. Der Schweizerbann im Oman, die Algeriensperre, die Australienverödung, usw. usf.)

Darum gings mir, daß dieses ewige dumme Vorurteil und es ist bald Hundert Jahr alt,
hier, womers doch alle besser wissen, nicht breitgetreten wird.

Mehr wollt ich eigentlich nicht.






Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Haschr Aswad am November 26, 2009, 17:19:41 Nachmittag

und mein persönl. Favorit:
"Hype-des-Tages-Achondrit".


Ach so, da drückt der Schuh, Du hast meinen ersten Post hier auf Dich bezogen. Da kann ich Entwarnung geben, dem ist nicht so. Das Meteoritenuniversum besteht nicht nur aus diesem Forum und nicht alles was hier geschrieben wird dreht sich um Dich. Ich habe eine generelle Haltung kritisiert, die durch Verwendung abschätziger Vokabeln für Meteoriten ihren Ausdruck findet. Nichts mehr und nichts weniger wurde gesagt.

Dass es sich um eine Deiner Lieblingsvokabeln handelt, dazu kannst Du voll und ganz stehen. Ich akzeptiere das, so wie ich erwarte, dass man meine Meinung gelten lässt. Auf der anderen Seite muss ich sagen, jemand der hier nach allen Seiten so schnell und gerne austeilt, sollte nicht gleich ausfallend werden, wenn hier mal ein Wort fällt, das ihm nicht behagt.

Grüße
Haschr
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 26, 2009, 17:44:16 Nachmittag
Geb ich mir nicht genügend Mühe?

Ich hab jetzt viermal hintereinander erklärt, worum es mir ging.

 :nixweiss:

Ich will ja nicht unhöflich erscheinen, selektier, was Du willst,
ein fünftes Mal mag ich nimmer.

Ich lasse immer jedem seine Meinung,
daß ich manchmal versuche, darauf hinzuwirken, daß jemand seine Meinung ändert,
nein, das ist nicht böse.

Muß mich zu unseren Steinen trollen.
Macht mehr Spaß.

Martin

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Andreas Gren am November 26, 2009, 18:02:38 Nachmittag
kömmer uns drauf einigen, daß verwitterte gewöhnliche Chondrite aus der Wüste:

a,  METEORITE sind, !!! Tusch!!!
b  total geil sind wenn man se selber findet
c  schwer zu handeln sind,
d  nicht so geil sind wie als weniger Verwitterte?
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MilliesBilly am November 26, 2009, 18:04:59 Nachmittag

Bester Mettmann,

den Abgrund, an den Du uns hier führen magst, zwischen den doktorbehuteten Scharen der Finsternis und den hosiannasingenden Chören von Sammlern, Jägern und Kaufleuten, klafft der denn tatsächlich so, wie von Dir beschworen?

Ich vermag das nicht ganz so zu sehen - und, keine Bange, Du musst jetzt nicht Deine Argumente wiederholen, ich denke, ich habe sie in etwa parat. Ich weiß, es ist Dein großes Thema hier, und - ich sage das jetzt mit Vorsicht, da nicht annähernd so dicht an der Sache dran wie Du - : natürlich sind Freizügigkeit beim Zugang zu den Meteoriten und das Verhältnis von Wissenschaftlern und Jägern/Händlern/Sammlern wichtige und dringliche Themen. Aber meine persönliche Erfahrung ganz allgemein ist die, dass, wenn man vernünftig mit den Leuten spricht und darlegt, wie eine Kooperation zum allgemeinen beiderseitigen Frommen aussehen könnte, man nicht selten damit weiterkommt, als wenn man die Kazz sattelt und wider den pösen Feind anreitet bzw. in bewegenden Worten seine Übermacht beklagt. Vielleicht klingt Dir das alles zu naiv, ist aber in diesem Fall nicht Theorie, sondern persönliche Praxis. Dämonisierung hilft nicht weiter, Pragmatismus und Vernunft schon, hin und wieder zumindest.

Aber vordringlich ist das hier ja garnicht die Frage. Mir scheint vielmehr, dass Du Dein Hauptthema in diesem Fall ein wenig in des Haschr Ausführungen reinprojiziert hast. Ich vermag nämlich da nach wie vor lediglich ein etwas polemisch zugespitztes Plädoyer für die - obacht, großes Wort - Würde der Meteoriten zu entdecken, die sich dem, der sich selber auf den Weg macht, womöglich leichter erschließt als jenen, die beim Händler des Vertrauens und/oder Ebay tätig werden, wie z.B. ich selber - denn diese Selberfinder wissen es nicht bloß. sondern haben es leibhaftig erfahren: was für eine rare und ganz und gar unwahrscheinliche Materie das ist, und das zunächst einmal unabhängig davon, ob allerrarster Frischmond oder altehrwürdiger Langzeiterdenasylant.

In diesem Sinne ...

MB

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: gsac am November 26, 2009, 18:10:50 Nachmittag
MilliesBilly hat es eigentlich schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Auch ich möchte noch
in aller gebotenen Knappheit ergänzen:

Ich habe eine generelle Haltung kritisiert, die durch Verwendung abschätziger Vokabeln
für Meteoriten ihren Ausdruck findet. Nichts mehr und nichts weniger wurde gesagt.

Völlig korrekt, was den ersten Satz angeht: nichts anderes steht als Quintessenz in Haschrs
Posting vom 24. November 12:07:29! Und ich meine zu erkennen, daß dieses Statement,
genau dieser Satz, auch gar nicht von Chladnis Seite bestritten wird - sogar ganz im Gegenteil:
auch die Chladnis anerkennen doch "die Unaussprechlichen" als veritables, seltenes, kosmisches
Gestein, welches es ja zweifellos ist, und Mettmann hat schon oft in seinen Postings auf
genau diese Tatsache, nämlich daß man auch den "Parias" unter den Chondriten seinen Respekt
zollen muß, hingewiesen! Hier, mit diesem Begriff, an dem sich zuallererst alles aufgehangen hat,
drescht ihr wie zwei erbitterte Kontrahenten aufeinander ein und ich bin mir trotzdem sicher:
eigentlich seid ihr Euch im Grunde doch viel einiger, als es momentan nach außen hin ausschaut...

Wie dieser Begriff ursprünglich zustande kam, aus einem speziellen Münchner Messe-Szenario
anno 2005 heraus, wurde gesagt. Daß es ein eher unglücklicher Begriff ist, wurde konzediert.
Daß man ihn mit einer gewissen Flapsigkeit schon mal benutzt, ist nicht a priori verwerflich,
solange die Flapsigkeit auch als solche erkennbar bleibt und sich nicht in den Ernst der Sache
hineinverselbständigt und zu einer Art "Markenzeichen" oder einem Stigma auch jenseits einer
gewissen lockeren Umgangssprachlichkeit wird, wo das Unwort also nun wirklich besser nicht
mehr verwendet werden sollte.

Beim zweiten Satz aus obigem Zitat wird es schon schwieriger, und man nähert sich ein
wenig mehr dem eigentlichen Problem: Haschr, Du wirst hier schon deutlich "pointierter",
sprichst von Blut, Schweiß und Tränen etc, sicher alles aus einem bestimmten Blickwinkel
heraus völlig korrekt, aber da kommt dann schon eine sehr persönliche Komponente in die
Diskussion, an der sich, so wie ich es einschätze, die Chladnis im Nachhinein, sicher auch
nicht ganz zu unrecht, als Händler gerieben haben. Das wird dann sehr subtil, wenn der
eine (aus primär Händler/Sammlersicht!) den anderen (aus primär Sammler/Händlersicht!)
versucht, so gut es gerade geht, mißzuverstehen und falsch zu interpretieren. Ich werde
das Gefühl nicht los, ihr habt hier gnadenlos aneinander vorbeiargumentiert, und seid
Euch über das gemeinsame Band der Liebe zum Gestein doch insgesamt sehr viel näher, als
ihr momentan glaubt. Sonst wäre jeder nicht dort angekommen, wo er ist, der Haschr nicht
mit seiner bedeutenden Sammlung, die Chladnis nicht mit ihrer großartigen Händlerreputation!

Vertragts Euch, achtet einander und bleibt gelassen, bündelt Eure Kräfte lieber für eine
gemeinsame Tour de Force gegen den meteoritischen Protektionismus, denn da werden sie
benötigt! Und dies noch: klar braucht Haschr die Händler für seine Sammlung, so wie ihr,
die Chladnis, Leute wie den Haschr braucht. Seht es als das, was es ist: ein symbiotisches
Verhältnis! So sehe ich es jedenfalls, meinjamalnur...

Alex

Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: MilliesBilly am November 26, 2009, 18:17:21 Nachmittag

So, gsac, damit haben wir, altersweise wie wir sind, Versöhnlichkeit für 3 Jahre im Voraus verspritzt. Des näschsde Mal hetze mer se uffenanner (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/images/smilies/text/smilewinkgrin.gif)
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 26, 2009, 18:22:48 Nachmittag
Machmers kurz. Ihr immer mit Eurem Gleisschotter.
Korn Bock auf Nachtarock.

Ich modifizier des Hulksters Fazit (so luzide kenn ich ihn gar nicht):

a)  METEORITE sind, !!! Tusch!!!  +  geil
b)  Alle müssen alles tun, damit sie auch geil bleiben.


Mehr wollt ich nie.

Geil heißt ursprüngl. fröhlich.

Den Frohmut vermisse ich häufig in solchen Debatten.

Sind wir denn schon so bierdeutsch, daß wir immer alles als Arbeit betrachten und uns selbst so wichtig nehmen müssen?
Guckt mal, wir haben jetzt ein Halbes Krieg&Frieden gefüllt, nur mit Ruchungen über Interpretationen über den Term Gleisschotter und gegenseitigen Unterstellung, wer was darüberhinaus gemeint haben könnte. Das langt, daß der Dirk drüber habilitieren könnt.

Der Fluch des Rohdewaldts lastet auf diesem Thread.

Beziehungsarbeit, Trauerarbeit, Sterbearbeit ....  muß es jetzt auch noch Meteoritenarbeit sein?

Schnapps muß auch mal Schnapps bleiben können.
Prosit.
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: gsac am November 26, 2009, 18:30:56 Nachmittag
Schnapps muß auch mal Schnapps bleiben können.

"Darauf einen Dujardin!"  :prostbier:

Skoll,
Alex

(PS: ...gibt´s den eigentlich noch?)
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: Mettmann am November 26, 2009, 18:35:13 Nachmittag
Der wird nur noch bei den anonymen Meteoritikern ausgeschenkt.
http://www.bottlestore.de/images/dujardinimperialvsopweinbrand4.jpg
Titel: Re: Was zum Schmunzeln...
Beitrag von: DCOM am Dezember 07, 2009, 11:00:23 Vormittag
Hier ist auch noch was zum Schmunzeln - ein schöner, bizarr geformter Sikhote...  :smile:

http://cgi.ebay.com/Nice-Oriented-SIKHOTE-ALIN-Meteorite_W0QQitemZ320459364345QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_0?hash=item4a9cddd7f9