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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Phobos666 am Dezember 25, 2009, 17:10:35 Nachmittag

Titel: unklass. NWA
Beitrag von: Phobos666 am Dezember 25, 2009, 17:10:35 Nachmittag
Hallo alle zusammen!


Bin neu hier und hab auch gleich ne Frage an euch. 
Habe von Dean Bessey nen unklassifizierten NWA Chondriten gekauft. Dieser hat viele interessante Einschlüsse.
Der Größte sieht für mich aus wie Olivin und ist auch gelblich durchscheinend. Könnte ich mit meiner Vermutung richtig liegen und wie würdet ihr dieses Stück klassifizieren?   
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dave am Dezember 25, 2009, 17:26:08 Nachmittag
Hi,

erstmal willkommen im Forum.

Zu deiner Frage. Das wird sicherlich Troilit sein. Kannst du mal mit der Suchfunktion hier im Forum suchen und dich belesen.
Klassifizieren ist nicht wirklich möglich, aber ich denke mal es wird ein L-Chondrite sein. :smile:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Dezember 25, 2009, 17:33:11 Nachmittag
Hallo Phobos666 und Forum,

Herzlich Willkommen im Forum! Wenn der Einschluss unten links gemeint ist, dann kann ich mich Dave anschließen, da es sich um Troilit (FeS) handeln dürfte und was die Klassifizierung angeht, würde ich auf einen L6 tippen!


Ciao,

Bernd  :wa:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dave am Dezember 25, 2009, 19:09:11 Nachmittag
Rein aus Neugier, ist das dein 1. Meteorit? :gruebel:
Und hast du vielleicht vor mit dem Meteoritensammeln anzufangen? :wow:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Phobos666 am Dezember 26, 2009, 13:37:47 Nachmittag
Hallo Dave!

Erst mal danke für die schnelle Antwort.
Nein, ist nicht mein erster Meteorit, sammle und beschäftige mich seit ca. 5 Jahren sehr intensiv mit diesem sehr interessanten Hobby und habe in dieser Zeit einige schöne Stücke erwerben können. Um noch mal zu dem Stein zu kommen, ist mein erster Chondrit mit so einem großen Troilit- Einschluß, deshalb war ich mir nicht sicher, da ich Troilit nur aus meinen Eisenmets ( Muonionalusta) kenne. Finde dieses Forum übrigens echt Klasse, werdet bestimmt noch öfters von mir hören. 
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 26, 2011, 22:42:46 Nachmittag
So, ich versuche mal, diesen Thread etwas wiederzubeleben:

Hallo Forum,

Möchte Euch einen unklassifizierten NWA Chondriten vorstellen. Er ist schild- bzw. pilzkopfförmig, flugorientiert und zeigt flowlines (in natura besser erkennbar!).

Aber worum handelt es sich bei diesem kraterartigen Gebilde oben drauf und fast in der Mitte?

1. Eine Aushöhlung, entstanden durch das Herausschmelzen eines großen Troilits beim Durchgang durch die Atmosphäre?

2. Eine Aushöhlung, entstanden durch das Herausschmelzen eines großen, oberflächennahen FeNi-Einschlusses beim Durchgang durch die Atmosphäre?

3.Sollte da etwa ein riesige Chondre (D = 11 mm) herausgefallen oder herausgewittert sein?

4. Befand sich da etwa oberflächennah ein Kristall mit kubischem Habitus (Spinell, Magnetit, Chromit)? Herausgefallen, herausgewittert, herausgeschmolzen?

5. Oder etwa ein Impaktkräterchen, enstanden durch eine Kollision bei hoher Geschwindigkeit im Augenblick des Durchgangs durch die Atmosphäre mit anderen Partikelchen dieses Chondriten?

Dieser Chondrit wird stark von einem Magneten angezogen und ich tippe daher auf einen H-Chondriten. Etliche Chondren messen gerade mal 0.55 mm und das spräche ja auch für einen H-Chondriten aber ich habe auch eine Chondre gefunden, die 1.75 mm misst und das passt nicht so richtig zu einem H-Chondriten. Obwohl, … ich besitze eine Nuevo Mercurio (H5) Scheibe, die ich von "Allende" erworben habe und die hat eine Chondre, die misst erstaunliche 4 mm!

Aber eine 11 Millimeter messende Chondre??? Nun ja, im Estacado (H6) fand man eine 10 mm Chondre und im Djati-Pengilon (H6) gar eine ovale von sage und schreibe 48 mm!!!
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 26, 2011, 22:45:22 Nachmittag
So, und hier ist noch ein Bild der Unterseite. Man beachte den gut erkennbaren rollover rim. Leider ist der größere Teil der Rückseite dieses flachen Schildes weggebrochen. Bei intakter Rückseite wäre dieses Teil aber wahrscheinlich unerschwinglich gewesen.

Herzliche Grüße,

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Plagioklas am Januar 27, 2011, 00:09:24 Vormittag
Diese Höhlung entstand durch drei sich kreuzende Risse im Gestein. Dadurch fiel ein stück dann einfach raus. Das lies diesen "hohlraum" entstehen. Einer dieser risse ist auch auf dem Bild noch ganz gut erkennbar.

Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 27, 2011, 00:15:56 Vormittag
Späten guten Abend (oder auch frühen "Guten Morgen"),

Das macht Sinn, denn alle anderen Szenarien haben einen Haken. Die ursprüngliche Fassung meines Beitrags sah ganz anders aus aber ich merkte jedes Mal, daß da etwas nicht stimmt! Daher habe ich meine vermuteten Antworten auf meine Fragen auch nicht mitgepostet! Herzlichen Dank für Deine Einschätzung und gute Nacht aus dem Süden der Republik!

Bernd  :hut:

P.S.: Dieses Herausfallen eines Stückes aufgrund der sich kreuzenden Risse sollte dann aber schon beim Durchgang durch die Atmosphäre stattgefunden haben, wie wir es z.B. vom Tamdakht her kennen, da man unter dem Mikroskop erkennt, daß sich in dem "Pseudokrater" noch einmal eine hauchdünne, transparente, glasige Aufschmelzung bilden konnte. Muß mir das morgen, bzw. heute noch einmal unter dem Mikroskop anschauen!
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 27, 2011, 21:03:22 Nachmittag
Guten Abend,

Hier nun ein Blick in Daniels Löwengrube, ...sprich: in das ca. 10 Millimeter messende "(Pseudo-)Kräterchen" auf diesem nicht klassifizierten aber orientierten NWA Chondriten.

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 28, 2011, 19:57:25 Nachmittag
Hallo Forum,

… und weiter geht’s im Reigen unklassifizierter NWA Meteorite. Dieses Exemplar stammt von den Gebrüdern Hupé, die vor einigen Jahren immer wieder einzelne Stücke mit dem Kommentar "cherry picked" versehen, anboten. Glaubt man ihren Erläuterungen zu diesen Angeboten, so handelte es sich dabei um Einzelstücke, bei denen eine Klassifizierung aufgrund des geringen TKW für sie nicht rentabel war.

Es waren drei Aspekte, die mein Interesse an diesem Stück sofort weckten:

1. diese auffallend große, ovale Chondre (8.0 x 6.5 mm)

2. der auf einer einzigen Schnittfläche erkennbare, deutliche Unterschied zwischen noch frischen (gräulich-weiss) und bereits beträchtlich angewitterten Bereichen (rostig braun)

3. Zwei Seiten zeigen sogar noch recht frische Schmelzkruste mit flachen Regmaglypten. Auf der einen der beiden Seiten ist diese Kruste mattglänzend, auf der anderen fehlt dieser matte Glanz.
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 28, 2011, 20:03:20 Nachmittag
Hier nun diese auffallend große, ovale Chondre (8.0 x 6.5 mm) bei 16-facher Vergrößerung. Ich halte mich diesmal mit meinen eigenen Kommentaren erst mal zurück und warte ab, was für Vorschläge diejenigen im Forum, denen der Versuch einer Klassifizierung per Bild(er) vielleicht Spaß macht, dazu haben. Was glaubt ihr?

a) Ist es ein H, L, oder LL Chondrit?
b) Welcher Schocklevel (S) und welcher Verwitterungsgrad (W)?
c) Was für eine Chondre (BO – RP – P(O)P – etc.)?
d) Was für einen Randbereich hat diese ovale Chondre?
e) Welche Pairings mit klassifizierten NWAs kämen eventuell in Frage?

Herzliche Grüße,

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 28, 2011, 20:20:40 Nachmittag
Hallo Bernd,
also, obwohl ich im Bestimmen von Meteoriten noch ein totales Greenhorn bin möchte ich einen Tipp wagen  :user:. Von Farbe, Größe der Chondren, Verteilung und Oxidation des Eisens tippe ich:
L3, W1-2, S2  :fluester:
Wäre echt schön, wenn ich nicht völlig daneben liege  :gruebel:
Viele Grüße - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 28, 2011, 20:23:01 Nachmittag
... oder doch ein H? :gruebel:
mano  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 28, 2011, 20:52:15 Nachmittag
Hallo Michael und Forum,

"... oder doch ein H?"

Der Meteorit reagiert nur schwach auf einen Magneten!

"... tippe ich: L3, ..."

Abgesehen von dieser Mammutchondre, sind die Ränder der meisten Chondren ein wenig "diffus", also nicht mehr scharf umgrenzt!


Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 28, 2011, 20:57:59 Nachmittag
Hallo Bernd,
danke für die weiteren Hinweise,
demnach würde ich das gute Stück als LL3-4 deuten - jawoll  :fluester:
Grüße - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 28, 2011, 21:12:04 Nachmittag
Hallo Bernd  :winke: ,

Zitat
e) Welche Pairings mit klassifizierten NWAs kämen eventuell in Frage? 


schau mal,  ich habe hier eine Scheibe vom NWA 2053, einem LL5er. Ob der als ein möglicher pairing-Kandidat in Frage komen könnte?

 :smile:

PS: so kleine Rätsel-Aufgaben machen doch wirklich Spaß.....   :super:

Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 28, 2011, 21:32:48 Nachmittag
Hallo Dirk,
gar nicht mal so unähnlich... :wow:

Grüße - Michael :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 28, 2011, 22:29:16 Nachmittag
Hallo Michael, Dirk und Forum,

"so kleine Rätsel-Aufgaben machen doch wirklich Spaß..."

Danke, Dirk, für diesen netten Kommentar!

"...eine Scheibe vom NWA 2053, einem LL5er. Ob der als ein möglicher pairing-Kandidat in Frage kommen könnte?"

Hmm, ... den würde ich rein visuell eher mit dem Cimala'schen NWA 2826 pairen, von dem viele Stücke wesentlich verwitterter aussehen als mein unklassifizierter NWA NNN28* - aber ... who knows, ... I don't!

Bernd  :hut:

* Meine persönliche "Kennzeichnung" nicht klassifizierter Meteorite!

Hier ein Bild von einer NWA 2826 Scheibe (Copyright: Marcin Cimala)
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 29, 2011, 18:24:04 Nachmittag
""Es waren drei Aspekte, die mein Interesse an diesem Stück sofort weckten:

1. diese auffallend große, ovale Chondre (8.0 x 6.5 mm)""

Hallo Bernd,
die große Chondre war für dich von Interesse  :wow:.
Diese Aussage kam mir in den Sinn als ich heute meinen eingetroffenen NWA 6422 Full Slice auspackte. Da ist eine schöne helle Chondre von satten 16 mm enthalten - wie geht denn sowas? :nixweiss:
Noch dazu hat "nur" sie 2 schöne schwarze Schockvenen...
Auch wenn dies nun kein unklass. NWA ist möchte ich euch mal ein Bild zeigen  :weissefahne:
Viele Grüße - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 29, 2011, 18:26:08 Nachmittag
hier nun die 16 mm Chondre.
Bitteschön :hut: Michael
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 29, 2011, 19:14:17 Nachmittag
Hallo Bernd,

Zitat
 Hmm, ... den würde ich rein visuell eher mit dem Cimala'schen NWA 2826 pairen, von dem viele Stücke wesentlich verwitterter aussehen als mein unklassifizierter NWA NNN28* - aber ... who knows, ... I don't!

Ja, das kann durchaus sein und ist auch nicht wirklich auszuschliessen. Auf den ersten Blick gibts aber auch Ähnlichkeiten mit Deinem Stück ..... vielleicht hat ja noch jemand andere pairings-Vorschläge?

@ Michael: Die vermeindliche 16mm große Chondre sieht eher aus wie ein Einschluss einer anderen Lithologie. Wenn man genau hinschaut, dann kann man auch in diesem Einschluss kleine runde Chondren erkennen. Solche Einschlüsse sind nicht ungewöhnlich und kommen öfters vor. Aber ich kann gut verstehen, das man sich da erstmal eine gaaaanz große Chondre wünscht ....   :lechz:  :smile:

 :winke:

Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 29, 2011, 19:21:50 Nachmittag
Zitat von Dirk:

@ Michael: Die vermeindliche 16mm große Chondre sieht eher aus wie ein Einschluss einer anderen Lithologie. Wenn man genau hinschaut, dann kann man auch in diesem Einschluss kleine runde Chondren erkennen. Solche Einschlüsse sind nicht ungewöhnlich und kommen öfters vor. Aber ich kann gut verstehen, das man sich da erstmal eine gaaaanz große Chondre wünscht ....   :lechz:  :smile:




Hallo Dirk  :hut:,
wie muss ich mir das dann vorstellen?
Da der große Einschluss schwarze Schockvenen beinhaltet muss dieser Bereich einem Impakt ausgesetzt worden sein, bevor er in dem NWA6422-Mutterkörper "eingebaut" wurde. Also von einem anderen bereits massreichen Planetesimal oder von anderer Stelle des Mutterkörpers (NWA 6422) ausgesprengt worden sein?
Grüße - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 29, 2011, 19:46:06 Nachmittag
Hallo Dirk  :hut:,
wie muss ich mir das dann vorstellen?
Da der große Einschluss schwarze Schockvenen beinhaltet muss dieser Bereich einem Impakt ausgesetzt worden sein, bevor er in dem NWA6422-Mutterkörper "eingebaut" wurde. Also von einem anderen bereits massreichen Planetesimal oder von anderer Stelle des Mutterkörpers (NWA 6422) ausgesprengt worden sein?
Grüße - Michael  :winke:

Hallo Michael,

ja, da werden wohl zwei Körper mit verschiedenn Lithologien kollidiert sein und sich teilweise vermischt haben. Und die "Schockvenen" könnten eventuell von früheren Kollisionen herrühren oder sind durch den letzten Aufprall entstanden.

 :winke:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 29, 2011, 19:50:16 Nachmittag
Hallo Dirk,
das klingt aber spannend! :wow:
Dann können zumindest einige Chondriten also auch durchaus als eine Art Regolith (bei Vesta Howardite), angesehen werden?

Grüße - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 29, 2011, 20:15:07 Nachmittag
Hallo Michael und Dirk,

Michael, herzlichen Glückwunsch zu Deinem schönen NWA 6422 (wohl von Gary F.) Gary hat schönes Material zu zivilen Preisen und ist überhaupt ein netter, optimistischer Zeitgenosse. Was den Einschluss betrifft, so schließe ich mich Dirk an, ... das sieht nach einer anderen Lithologie aus, bzw. scheint diese "Inklusie", dieser "clast" oder was auch immer höher metamorph verändert zu sein. Wenn NWA 6422 ein L3.5 ist und bleibt, dann würde ich diese Inklusie als mutmaßlich L5 einstufen - also ein L5 in einem L3.5 "host". So etwas kommt schon hin und wieder vor, so z.B. beim Felt (b): die L3.5 Lithologie hat Schockstufe S4 und die L5 Lithologie ist sogar S5!

Herzliche Grüße,

Bernd  :winke:

Melde mich nach 22 Uhr wahrscheinlich noch mal! Ciao!
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 29, 2011, 20:41:29 Nachmittag
hallo Bernd, klingt ja super interessant  :wow:
bitte mehr davon.
der meti ist tatsächlich von gary :super:
danke und Gruß - michael
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 29, 2011, 22:05:19 Nachmittag
Dann können zumindest einige Chondriten also auch durchaus als eine Art Regolith angesehen werden?

Ja, viele Chondrite kommen auch aus den Regolithschichten, die die größeren Asteroiden bedecken. Dort sind dann viele Brocken von ganz unterschiedlichen Mutterkörpern versammelt. Und wenn es dann zu einem größeren Impakt kommt, also ein größerer Stein semmelt da ungebremst rein, dann kommt es immer wieder zu Aufschmelzungen und Erstarrungen, so dass die einzelnen losen Brocken auch zusammen backen können. Der bekannte NWA 869 ist so eine Regolithbrekzie, in der man die unterschiedlichsten Einschlüsse finden kann: z.B. verschiedene kohlige Klassen und sogar achondritische Klasten.

Hast Du eigentlich schon das Buch: "Field Guide to Meteors and Meteorites!?  Das ist wirklich klasse und sehr empfehlenswert - da gibts auf fast alle Fragen gute Antworten.
http://www.amazon.de/Meteors-Meteorites-Patrick-Practical-Astronomy/dp/1848001568

Hier mal ein Bild von einem sehr schönen Stück NWA 869. Leider ist es nicht in meiner Sammlung ....  :crying:


Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: speul am Januar 29, 2011, 22:29:55 Nachmittag
Zitat
Hier mal ein Bild von einem sehr schönen Stück NWA 869. Leider ist es nicht in meiner Sammlung
schade Dirk, den hätte ich genommen
speul
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 29, 2011, 22:35:33 Nachmittag
Hallo Bernd  :winke: ,

Zitat
 c) Was für eine Chondre (BO – RP – P(O)P – etc.)?  

Hmm, gar nicht so einfach .....  ich tippe mal auf eine porphyritic pyroxene (PP) - Chondre. Für eine PO oder POP ist mir zu wenig Grün drin. Und ich kann da keine parallelen Schichten erkennen noch ein radiales Muster, so dass auch eine BO und eine RP ausscheiden (glaub ich zumindest  :nixweiss: ). Und weil man ja wohl auch größere Kristalle sehen kann (diese etwas dunkelgrauen Bereiche) würde ich auch eine cryptocristalline Chondre ausschliessen.

Was meinst Du?

 :prostbier:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 29, 2011, 22:40:31 Nachmittag
So, da bin ich wieder! Und nun meine eigenen Vermutungen zu diesem unklassifizierten, cherry picked, 52 gr (40.5 + 11.5 gr) NWA Chondriten. Ich glaube, es handelt sich um einen LL5 oder sogar einen LL6, obwohl man recht viele Chondren erkennen kann. Aber: die Chondrenränder sind nicht mehr scharf von der Matrix abgegrenzt, die Plagioklaskristalle sind gut ausgebildet und relativ großkörnig, die Matrix ist rekristallisiert.

Er ähnelt ein wenig Hannos NWA 4021 (LL6), von dem ich ein herrliches 258.3 gr Individual + ein geschnittenes Scheibchen von 8.25 gr besitze – allerdings ist NWA 4021 frischer! Auch Ben Guérir (LL6) käme auf den ersten Blick in Frage – aber nur auf den ersten Blick, denn unter dem Mikroskop erkennt man sofort, daß dieser noch wesentlich mehr Plagioklas aufzuweisen hat und seine Schmelzkruste natürlich wesentlich frischer ist.

Sollte es ein LL5 sein, käme NWA 3125 als Vergleich in Frage aber letzterer hat weniger sichtbares FeNi, die Kruste hat einen etwas anderen Farbton und die Kruste ist dicker ausgebildet als bei dem NNN28. Dann fiele mir noch der NWA 1584 (LL5) ein. Bei dem sind aber massivere Troilitaggregate zu erkennen, die Kruste ist frischer und zeigt Kontraktionsrisse.

Als Schockstufe würde ich wohl auch etwa S1 oder S2, vielleicht dazwischen S1-2 ansetzen und der Verwitterungsgrad dürfte bei W1-2 oder W2 liegen.

Die Chondre scheint im inneren Bereich eine Balkenchondre zu sein – eingelagert sind einige, größere, dunkle Pyroxenkristalle und das Ganze wird umgürtet oder ummantelt von einem dicken Rand aus unzähligen kleinen und kleinsten Pyroxen- und Olivinkriställchen.

Herzliche Grüße,

Bernd  :winke:

P.S.: Ja, die BO-Struktur lässt sich nur unter dem Mikroskop und da auch nur schwer aus einem bestimmten Blickwinkel erkennen.

P.S.S.: Ja, Dirk, porphyritisch ist diese Chondre auf alle Fälle. Ob das wirklich BO Balken sind oder vielleicht Riefen, die beim Sägen entstanden sind ...? Da müsste jetzt ein Dünnschliff her. Im x-pol. Licht wäre dann schnell klar, was da wirklich los ist.
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 29, 2011, 23:46:04 Nachmittag
Hier mal ein Bild von einem sehr schönen Stück NWA 869. Leider ist es nicht in meiner Sammlung ....  :crying:

... und hier eine 241 gr Scheibe vom NWA 904, den Martin Horejsi wegen seiner vielen chondritischen und achondritischen Einschlüsse dereinst als "Meteorite Collection in a slice" bezeichnete. Gottseidank ist diese Scheibe in meiner Sammlung!

Herzliche Grüße aus dem -4°C kalten Ketsch
und die Temperaturen sinken weiter,

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 30, 2011, 00:43:15 Vormittag
Diese "Meteorite Collection in a slice" Scheibe vom NWA 904 (L5) ist so schön, daß ich eben mal noch unbedingt eine neue Aufnahme davon machen musste und die digitale Kamera ist immer noch meine inzwischen wohl "uralte" Traveller DC-5300 von ALDI …

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 10:42:28 Vormittag
Dann können zumindest einige Chondriten also auch durchaus als eine Art Regolith angesehen werden?

Ja, viele Chondrite kommen auch aus den Regolithschichten, die die größeren Asteroiden bedecken. Dort sind dann viele Brocken von ganz unterschiedlichen Mutterkörpern versammelt. Und wenn es dann zu einem größeren Impakt kommt, also ein größerer Stein semmelt da ungebremst rein, dann kommt es immer wieder zu Aufschmelzungen und Erstarrungen, so dass die einzelnen losen Brocken auch zusammen backen können. Der bekannte NWA 869 ist so eine Regolithbrekzie, in der man die unterschiedlichsten Einschlüsse finden kann: z.B. verschiedene kohlige Klassen und sogar achondritische Klasten.

Hast Du eigentlich schon das Buch: "Field Guide to Meteors and Meteorites!?  Das ist wirklich klasse und sehr empfehlenswert - da gibts auf fast alle Fragen gute Antworten.
http://www.amazon.de/Meteors-Meteorites-Patrick-Practical-Astronomy/dp/1848001568

Hier mal ein Bild von einem sehr schönen Stück NWA 869. Leider ist es nicht in meiner Sammlung ....  :crying:




Hallo Dirk, :hut:
ja, das leuchtet alles ein :belehr:.
Warum sollte die Entwicklung eines gewöhnlichen Chondriten auch grundsätzlich anders ablaufen als bei z. B. einem HED. Außer das natürlich die Differenzierung nicht vorhanden ist.
Anders ist es dann aber doch bei den z.B. CV-Chondriten. Diese wurden in der Regel nicht von Impakten durchmischt, dadurch nicht permanent erhitzt und neu verbacken. Was ein Hinweis darauf wäre, das dieses Material von Kometen stammt!?
Liegt da Wahrheit in meiner Vermutung?  :nixweiss:

Danke und Gruß - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 10:46:07 Vormittag
Zitat von Dirk:
"Hast Du eigentlich schon das Buch: "Field Guide to Meteors and Meteorites!?  Das ist wirklich klasse und sehr empfehlenswert - da gibts auf fast alle Fragen gute Antworten.
http://www.amazon.de/Meteors-Meteorites-Patrick-Practical-Astronomy/dp/1848001568"

Hallo Dirk, danke für den Buchtipp, habe es soeben bei Amazon bestellt!! :super:

Grüße - Michael
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 10:49:34 Vormittag
Diese "Meteorite Collection in a slice" Scheibe vom NWA 904 (L5) ist so schön, daß ich eben mal noch unbedingt eine neue Aufnahme davon machen musste und die digitale Kamera ist immer noch meine inzwischen wohl "uralte" Traveller DC-5300 von ALDI …

Bernd  :hut:


Hallo Bernd,
als Impaktit-Sammler erweckt diese Scheibe natürlich auch Begehrlichkeiten in mir :lechz:
Schönes Stück - gratuliere - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 12:29:17 Nachmittag
Dann können zumindest einige Chondriten also auch durchaus als eine Art Regolith angesehen werden?

Ja, viele Chondrite kommen auch aus den Regolithschichten, die die größeren Asteroiden bedecken. Dort sind dann viele Brocken von ganz unterschiedlichen Mutterkörpern versammelt. Und wenn es dann zu einem größeren Impakt kommt, also ein größerer Stein semmelt da ungebremst rein, dann kommt es immer wieder zu Aufschmelzungen und Erstarrungen, so dass die einzelnen losen Brocken auch zusammen backen können. Der bekannte NWA 869 ist so eine Regolithbrekzie, in der man die unterschiedlichsten Einschlüsse finden kann: z.B. verschiedene kohlige Klassen und sogar achondritische Klasten.

Hast Du eigentlich schon das Buch: "Field Guide to Meteors and Meteorites!?  Das ist wirklich klasse und sehr empfehlenswert - da gibts auf fast alle Fragen gute Antworten.
http://www.amazon.de/Meteors-Meteorites-Patrick-Practical-Astronomy/dp/1848001568

Hier mal ein Bild von einem sehr schönen Stück NWA 869. Leider ist es nicht in meiner Sammlung ....  :crying:




Hallo Dirk, :hut:
ja, das leuchtet alles ein :belehr:.
Warum sollte die Entwicklung eines gewöhnlichen Chondriten auch grundsätzlich anders ablaufen als bei z. B. einem HED. Außer das natürlich die Differenzierung nicht vorhanden ist.
Anders ist es dann aber doch bei den z.B. CV-Chondriten. Diese wurden in der Regel nicht von Impakten durchmischt, dadurch nicht permanent erhitzt und neu verbacken. Was ein Hinweis darauf wäre, das dieses Material von Kometen stammt!?
Liegt da Wahrheit in meiner Vermutung?  :nixweiss:

Danke und Gruß - Michael  :winke:

Hallo Michael  :winke: ,

ich bin mir jetzt nicht so sicher, was du jetzt schon alles über die Entstehung von Chondriten weißt. Auf jeden Fall ist es gut, dass Du Dir den Field Guide gekauft hast .... :super:

Kurz zusammengefasst soll es so abgelaufen sein: irgendwann nach dem Urknall entstanden aus der sich abkühlenden Materie die Chondren, kleine noch flüssige Kügelchen. Die Chondren verklumpten miteinander und bildeten größere Einheiten, die immer größer wurden. Je größer und dichter sie wurden, desto stärker heizten sie sich im Innern auf durch den Zerfall von kurzlebigen Isotopen und durch den gravitativen Druck der sich im Innern aufbaut. Es wird also immer heißer und heißer und die ursprünglichen Chondren (noch petrologischer Grad 3) werden durch die Hitze thermisch verändert (Aus 3ern werden 4er, 5er und am Ende 6er und 7er), wobei diese thermische Veränderung natürlich im heißen Zentrum des Mutterkörpers schneller abläuft als in den kühleren Außenbereich. Da man sich den Mutterkörper jetzt schalenartig vorstellen kann, spricht man hier vom Zwiebelschalenmodell (onion shell model).
Ist der Asteroid oder Mutterkörper groß genug und wird durch Gravitationsdruck und Zerfall von radioaktiven Isotopen genug Energie frei gesetzt und über längere Zeit nachgeliefert, dann erfolgt eine Differenzierung des Asteroiden. Versiegt die Energiezufuhr, weil es z.B. keine kurzlebigen Radioisotope mehr gibt, die zerfallen können, dann kühlt der Mutterkörper ab und der bis jetzt erreichte Zustand bleibt erhalten.
Differenziert der Körper aber weiter, dann trennen sich die schweren metallischen Bestandteile von den silikatischen und es  entsteht ein Eisen-Nickel-Kern und ein silikatreicher Mantel. Vesta ist hier bestimmt ein gutes Beispiel und natürlich auch die steinigen Planeten.
Wie sich das jetzt genau mit den CV-Chondriten verhält weiß ich nicht genau. Das es sich hier zwingend um Material von Kometen handeln muss, glaube ich nicht. Aber vielleicht kann da noch jemand anderes Auskunft geben.

 :winke:  :prostbier:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 12:46:20 Nachmittag
Hallo Dirk, :hut:
vielen Dank für die informative Kurzeinführung :belehr:
Soweit ist alles klar, neu ist die Sache mit den petrologischen Graden.
Ich ging eher davon aus, dass Chondriten eher durch die Hitze von Impakten ihren petrologischen Grad verändern. Zumal ich davon ausging, dass die meisten Mutterkörper zu klein waren um von innen her aufgeheizt/-geschmolzen zu werden...
Sicher aber ist, ich kann viel mehr noch lernen als ich bereits weiss :user:
Herzlichen Dank!!
Grüße - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 16:03:18 Nachmittag
Soweit ist alles klar, neu ist die Sache mit den petrologischen Graden.
Ich ging eher davon aus, dass Chondriten eher durch die Hitze von Impakten ihren petrologischen Grad verändern. Zumal ich davon ausging, dass die meisten Mutterkörper zu klein waren um von innen her aufgeheizt/-geschmolzen zu werden...

Hallo Michael  :winke: ,

ich denke, das für die kontinuierliche Veränderung des petrologischen Grades vor allem eine relativ stabile und beständige Erhitzung notwendig war. Durch Impaktereignisse gibt es natürlich auch eine Veränderung, die tritt aber eher plötzlich auf und wird eher zu einer Zertrümmerung des Steins (Brekzierung), zur Schockvenenbildung, zum teilweisen oder sogar gänzlichen Aufschmelzen des Gesteins geführt haben. Sichtbare Ergebnisse solcher Impaktereignisse haben wir dann in unseren mehr oder weniger aufgeschmolzenen Brekzien, teilweise nur mit Schockvenen, teilweise mit richtigen schwarzen Schmelztaschen, manchmal fast völlig aufgeschmolzen und rekristallisiert.

Hier mal schnell drei Bilder:

Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 16:07:40 Nachmittag
... und noch eine sehr schöne IMB von den Chladnis: NWA 5373

 :winke:  :prostbier:

Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 16:08:40 Nachmittag
...

(kann gelöscht werden)
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 16:12:07 Nachmittag
Hallo Dirk,
da gilt es die feinen Unterschiede der Entstehung zu erkennen. Die Brekzien jedenfalls - große Klasse :super: :super:
Da muss ich auch mal eine raussuchen...mom...
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 16:16:26 Nachmittag
...hier meine Lieblings-Impaktbrekzie:
19,1g vom NWA 6383, ein LL6 mit S4/W1-2

guckst du hier:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 16:36:34 Nachmittag
...hier meine Lieblings-Impaktbrekzie:
19,1g vom NWA 6383, ein LL6 mit S4/W1-2

Sieht auch klasse aus  :super:

... so eine tolle Brekzie wie Dein 6383er ist ja immer auch eine Momentaufnahme. Ein paar Sekunden vorher gabs da einen riesen Crash, der das Gestein aufschmelzen liess. Und dann ist es wieder erstarrt. Und diesen absolut energiereichen Moment (  :laughing: ) kannst Du jetzt in Deinen Händen halten !!!!!! Ich finde diese Vorstellung hat was .....  :wow:


 :winke:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 16:50:38 Nachmittag
...hier meine Lieblings-Impaktbrekzie:
19,1g vom NWA 6383, ein LL6 mit S4/W1-2

Sieht auch klasse aus  :super:

... so eine tolle Brekzie wie Dein 6383er ist ja immer auch eine Momentaufnahme. Ein paar Sekunden vorher gabs da einen riesen Crash, der das Gestein aufschmelzen liess. Und dann ist es wieder erstarrt. Und diesen absolut energiereichen Moment (  :laughing: ) kannst Du jetzt in Deinen Händen halten !!!!!! Ich finde diese Vorstellung hat was .....  :wow:


 :winke:
Dirk

Dirk ...ich kann die Hitze noch förmlich spüren... :einaugeblinzel:

Michael :winke:

Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: speul am Januar 30, 2011, 16:57:12 Nachmittag
tolles Teil,
die Farbigkeit ist beeindruckend. Wo hast Du den her?
Grüße
speul
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: speul am Januar 30, 2011, 17:02:34 Nachmittag
da komme ich dann doch nicht umhin den NWA 5036 Eucriten zu zeigen, der dann noch mehr aufgeschmolzen ist.
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 17:07:12 Nachmittag
@ Michael:  
Zitat
 Dirk ...ich kann die Hitze noch förmlich spüren...  

Genau das meinte ich ....  :super:   :einaugeblinzel:



@ Bernd:  
Zitat
Diese "Meteorite Collection in a slice" Scheibe vom NWA 904 (L5) ist so schön, daß ich eben mal noch unbedingt eine neue Aufnahme davon machen musste und die digitale Kamera ist immer noch meine inzwischen wohl "uralte" Traveller DC-5300 von ALDI …

Deine Scheibe vom NWA 904 sieht toll aus  :lechz: ...... ist schon schön, wenn man so viele verschiedene Sachen in einer einzigen Scheibe erkennen kann. Und für eine Aldi-Kamera liefert die doch ganz gute Ergebnisse   :super:

PS: Meine Bilder mache ich mit einer Caplio R2 von Ricoh mit 5 Megapixels, vielleicht schon 5-6Jahre alt. Die hat ein gutes Macro. Aber irgendwann muß da noch mal was Besseres her  ..... aber noch nicht sofort.

 :winke:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 17:08:12 Nachmittag
da komme ich dann doch nicht umhin den NWA 5036 Eucriten zu zeigen, der dann noch mehr aufgeschmolzen ist.


...auch nicht schlecht :super:

hab noch was auf Lager, einen NWA 4727 mit herrlichen Schockvenen/-gängen
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Contadino am Januar 30, 2011, 17:25:19 Nachmittag
...hab noch was auf Lager, einen NWA 4727 mit herrlichen Schockvenen/-gängen

...die wir alle so lieben :super: Davon kann ich gar nicht genug kriegen :lechz:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 17:25:21 Nachmittag
Hallo Speul  :winke: ,

diese schaumige Schmelze mit den vielen Vesikeln drin macht das Stück wirklich außergewöhnlich. Wo hat man denn schon Vesikel in Meteoriten   :gruebel: ....... fällt mir gerade nur noch Ibitira ein, auch ein Euki, von dem mir noch ein veritables Scheibchen fehlt.

Wo wir gerade bei IMBs sind - hier noch ein schönes Stück, was man im "meteoritehouse" beim Andy kaufen konnte: NWA 5418

 :winke:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 17:31:01 Nachmittag

Wo wir gerade bei IMBs sind - hier noch ein schönes Stück, was man im "meteoritehouse" beim Andy kaufen konnte: NWA 5418

 :winke:
Dirk

Hallo Dirk,
sei bloss froh, dass ich die nicht vor dir bei Andy gesehen habe :einaugeblinzel: :einaugeblinzel: :laughing:
Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 30, 2011, 17:32:23 Nachmittag
Guten Abend Miteinander,

Michael, jetzt können wir mit Hilfe Deines Bildes vom NWA 4427 sogar wieder – zumindest indirekt – zum Thema unklassifizierte NWA Meteorite zurückkehren, denn … schaut einfach mal diese beiden Stücke an. Ob da etwas schief gelaufen ist oder ob die beiden sich eben nur visuell so sehr ähneln?

Bernd  :hut:

P.S.: Ah ja, der NWA 5418, a.k.a. "The Needle" ... da müssten von mir im Forum noch Dünnschliffbilder im x-pol. Licht existieren!
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 17:34:42 Nachmittag
...hab noch was auf Lager, einen NWA 4727 mit herrlichen Schockvenen/-gängen

...die wir alle so lieben :super: Davon kann ich gar nicht genug kriegen :lechz:

Klasse das Teil (NWA 4727) :super: :super: :super:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 17:40:58 Nachmittag
Guten Abend Miteinander,

Michael, jetzt können wir mit Hilfe Deines Bildes vom NWA 4427 sogar wieder – zumindest indirekt – zum Thema unklassifizierte NWA Meteorite zurückkehren, denn … schaut einfach mal diese beiden Stücke an. Ob da etwas schief gelaufen ist oder ob die beiden sich eben nur visuell so sehr ähneln?

Bernd  :hut:

P.S.: Ah ja, der NWA 5418, a.k.a. "The Needle" ... da müssten von mir im Forum noch Dünnschliffbilder im x-pol. Licht existieren!

Hallo Bernd,
also zunächst entschuldige bitte, dass wir deinen Thread in Richtung IMB etwas zweckentfremdet haben.

Für mich sehen die 2 NWA optisch völlig identisch aus. Auf Grund der unterschiedlichen Daten würde ich einen Fehler (dass es sich um ein und den Selben handelt) zumindest nicht ausschließen...

Grüße - Michael :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Contadino am Januar 30, 2011, 17:41:36 Nachmittag
Wo hat man denn schon Vesikel in Meteoriten   :gruebel: .......

Hallo Dirk,

Vesikel gibt's auch beim Chico:

Ciao, Heiner
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 30, 2011, 18:01:26 Nachmittag
Hallo Miteinander,

"also zunächst entschuldige bitte, dass wir deinen Thread in Richtung IMB etwas zweckentfremdet haben."

Keine Entschuldigung nötig, beteilige mich ja selber an den Themen IMB und Vesikel !  :prostbier:

Heiner schreibt: "Vesikel gibt's auch beim Chico"

... und die gibt's auch beim NWA 3159!

Gruß, Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 18:13:35 Nachmittag
Hallo Bernd, Heiner, Michael und speul  :winke: ,


ob die beiden vesikelhaltigen Eukrite (NWA 3159 und NWA 5036) gepaired sind?  Auf den ersten Blick siehts so aus, oder ?

 :user:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: gsac am Januar 30, 2011, 18:13:44 Nachmittag
Wo hat man denn schon Vesikel in Meteoriten   :gruebel: ....... fällt mir gerade nur noch Ibitira ein

Ibitira, und halt auch D´Orbigny.
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 18:20:54 Nachmittag

Heiner schreibt: "Vesikel gibt's auch beim Chico"

... und die gibt's auch beim NWA 3159!

Gruß, Bernd  :hut:

Bernd, du sagst es!
Hab da doch einen... mom...
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 18:23:12 Nachmittag
...NWA 3159, 4,6g
Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Contadino am Januar 30, 2011, 18:27:54 Nachmittag
und noch einer mit Löchern:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 18:32:32 Nachmittag
Hallo Bernd, Heiner, Michael und speul  :winke: ,


ob die beiden vesikelhaltigen Eukrite (NWA 3159 und NWA 5036) gepaired sind?  Auf den ersten Blick siehts so aus, oder ?

 :user:
Dirk

Tja, ausschließen kann man das nicht, optisch spricht nichts dagegen obwohl die Schmelzmatrix von NWA 5036 mir etwas unreiner erscheint. Man müsste beide NWA direkt miteinander vergleichen können. Wer hat denn beide vorliegen? :fluester:

Michael :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: speul am Januar 30, 2011, 18:33:56 Nachmittag
Hallo Bernd, Heiner, Michael und speul  :winke: ,


ob die beiden vesikelhaltigen Eukrite (NWA 3159 und NWA 5036) gepaired sind?  Auf den ersten Blick siehts so aus, oder ?

 :user:
Dirk
glaube ich nicht, da in 5036 eigendlich keine ungeschmolzenen Relikte makroskopisch vorhanden sind
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Mettmann am Januar 30, 2011, 19:11:06 Nachmittag
Vesikel?

Das is das größte in NWA 5036:
http://inlinethumb43.webshots.com/42474/2460298260100862759S600x600Q85.jpg

Mit NWA 3159 ist NWA 5036 nicht gepairt.
Sondern eher wahrscheinlich mit NWA 2910:
http://www.spacerocksinc.com/August.html

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 30, 2011, 21:56:25 Nachmittag
Hallo Miteinander,

Zum Wochenendausklang ein weiterer uNWA Chondrit aus der "cherry-picked" Serie der Hupés. In meiner Datenbank führe ich ihn unter NWA NNN03. Es handelt sich um ein in etwa zwei gleich große Hälften geschnittenes Individual (36 gr) mit relativ frischer Schmelzkruste wie man in Bild #2 gleich sehen wird.
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 30, 2011, 22:00:04 Nachmittag
Hier also Bild #2. Die Matrix wird von feinsten Schockäderchen durchzogen. NWA NNN03 hat reichlich FeNi und auch Troilit und spricht deutlich (aber nicht überdeutlich) auf einen Magneten an.
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 30, 2011, 22:05:05 Nachmittag
Hier die Hälfte mit der gräulichen Chondre noch einmal etwas größer in einer Einzelaufnahme. H-Chondrit oder L-Chondrit?

H4, H5, H6?

L4, L5, L6?

Vielleicht ein "Grenzgänger" ... also H/L?

Welcher Schocklevel, welcher Verwitterungsgrad?


Herzliche Grüße,

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 30, 2011, 22:12:01 Nachmittag
hallo Bernd, da muss ich erst mal drüber schlafen.
bis morgen - Michael  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am Januar 30, 2011, 22:24:21 Nachmittag
Hallo Mettmann und speul,

ihr habt mich überzeugt. NWA 3159 scheint wirklioch eher mit dem 2910er gepaired zu sein. Gut, wenn man einen Überblick über das Material hat, das sich hinter den Nummern verbirgt  :super:



@ Bernd: hmmm, wenns jetzt auf Deinen Bildern richtig funkeln und glitzern tät, dann könnte man vielleicht an einen H5er denken. Aber die recht großen Chondren und das der Magnet nicht besonders stark reagiert, sprechen eher für einen L5er.
Bei der ziemlich dunklen Matrix und den annwesenden Schockäderchen gibts bestimmt ein S2 oder S3. Und vielleicht ein W1?

 :winke:
Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 30, 2011, 22:38:44 Nachmittag
Dirk: "... wenns jetzt auf Deinen Bildern richtig funkeln und glitzern tät..."

Bitteschön!  :smile:


Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 31, 2011, 17:47:13 Nachmittag
Hallo Bernd, :hut:
ich sehe das ähnlich wie Dirk,
"Muss" ein L sein, L4 -L5, S3-S4 und W2.
Aber was weiss ich schon... :nixweiss:
Grüße - Michael :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 31, 2011, 21:32:52 Nachmittag
"Muss" ein L sein, L4 -L5, S3-S4 und W2.

Hallo Miteinander,

Michaels und Dirks Kommentaren schließe ich mich gerne an. Müsste ein L4 oder ein L5 sein. LL würde ich ausschließen, dazu spricht der NNN03 zu deutlich auf den Magneten an. Ursprünglich hatte ich ihn für einen H-Chondriten gehalten aber bei der Chondrengröße ... Bei der großen (5.75 x 4.5 mm), gräulichen Chondre sieht es unter dem Mikroskop so aus, als handle es sich um eine BO Chondre. Die Chondrengröße reicht ansonsten von ca. 1 mm bis zu 3.75 mm. Ich habe auch einige porphyritische Chondren "geortet".

Da die Matrix ziemlich "shock-darkened" aussieht und diese feinen Schockäderchen vorhanden sind, liegen wir mit S3-S4 wahrscheinlich richtig.

W2 ist auch plausibel, da: W2 = moderate oxidation of metal, about 20-60 % being affected (F. Wlotzka).

Nun noch etwas äusserst interessantes: F. Wlotzka glaubt, es bestehe bei Meteoriten aus Roosevelt County und bei NWA Chondriten eine Korrelation zwischen Verwitterungsgrad und terrestrischem Alter und er gibt für W2 = 5000 bis 15000 Jahre an.

Herzliche Abendgrüße,

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: boborit am Januar 31, 2011, 21:36:57 Nachmittag
"Muss" ein L sein, L4 -L5, S3-S4 und W2.

Hallo Miteinander,

Michaels und Dirks Kommentaren schließe ich mich gerne an. Müsste ein L4 oder ein L5 sein. LL würde ich ausschließen, dazu spricht der NNN03 zu deutlich auf den Magneten an. Ursprünglich hatte ich ihn für einen H-Chondriten gehalten aber bei der Chondrengröße ... Bei der großen (5.75 x 4.5 mm), gräulichen Chondre sieht es unter dem Mikroskop so aus, als handle es sich um eine BO Chondre. Die Chondrengröße reicht ansonsten von ca. 1 mm bis zu 3.75 mm. Ich habe auch einige porphyritische Chondren "geortet".

Da die Matrix ziemlich "shock-darkened" aussieht und diese feinen Schockäderchen vorhanden sind, liegen wir mit S3-S4 wahrscheinlich richtig.

W2 ist auch plausibel, da: W2 = moderate oxidation of metal, about 20-60 % being affected (F. Wlotzka).

Nun noch etwas äusserst interessantes: F. Wlotzka glaubt, es bestehe bei Meteoriten aus Roosevelt County und bei NWA Chondriten eine Korrelation zwischen Verwitterungsgrad und terrestrischem Alter und er gibt für W2 = 5000 bis 15000 Jahre an.

Herzliche Abendgrüße,

Bernd  :winke:

Hallo Bernd,
da hab ich ja einen Volltreffer gelandet (als Greenhorn) :wow:
Schade, dass ich hier nicht bei "wer ihn erkennt, bekommt ihn geschenkt" war! :einaugeblinzel:
Viele Grüße - Michael :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Juli 19, 2011, 21:38:40 Nachmittag
Guten Abend Forum,

Möchte Euch heute Abend einen unklassifizierten NWA vorstellen, den ich mal vor etlichen Jahren bei Dean Bessey kaufte, als er noch in Kanada lebte. Dean war von Anfang mit von der Partie beim NWA Bonanza, kaufte massenhaft NWA Material, und bot es dann zu Niedrigpreisen auf Ebay an. Manches davon war nicht gerade berauschend aber man konnte auch immer wieder ein Schnäppchen machen, so zum Beispiel diesen Chondriten. Er war ungeschnitten aber die Bilder, die Dean einstellte, ließen mich ahnen, daß sich das "Häßliche Wüstenentlein" als eine NWA Wüstenschönheit entpuppen könnte.
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Juli 19, 2011, 21:45:23 Nachmittag
Dean bot damals an, die ersteigerten Stücke ohne Aufpreis zu schneiden und heraus kam dies:

192.9 gr + 94.5 gr eines extrem FeNi-reichen Chondriten mit feinen, schwarzen Schockadern, manche davon parallel verlaufend, sogar einige metallische Adern und feinkristalliner Troilit sind zu finden. Der Meteorit reagiert auffallend stark auf einen Magneten, was zusammen mit dem hohen Gehalt an FeNi und einer durchschnittlichen Chondrengröße von 0.7 mm einen H Chondriten vermuten lässt. Eine RP Chondre fällt allerdings deutlich aus dem Rahmen, denn sie misst 2.25 x 1.75 mm! Die Chondren sind spärlich vertreten und sind nicht mehr deutlich von der sie umgebenden Matrix abgegrenzt, also wahrscheinlich ein H5 oder ein H6. Schockstufe schätze ich auf S2 und Verwitterungsgrad dürfte W3 sein.

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: JaH073 am Juli 20, 2011, 06:28:56 Vormittag
Moin Bernd,

schöne Stücke,
ja, das waren noch echt gute Zeiten wo man ne Menge Rosinenpicks machen konnte.
Dean hatte tonnenweise Meteoriten verkauft und darunter war einiges was sich nach dem Schneiden als "Superstück" herausstellte.

Gruß

Hanno
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Juli 20, 2011, 21:30:46 Nachmittag
Guten Abend Miteinander,

uNWA’s sind wie ein Schatzkästlein, … man weiß nie, was drin ist. In diesen würde ich auch gerne mal reinschauen. Bekommen habe ich dieses 266.2 gr Exemplar vor vielen Jahren von Carsten Giessler (GIPO). Gereizt hatte mich daran, daß er so schöne, auf Anhieb auffallende Regmaglypten hat. Ob es wohl ein H oder ein L Chondrit ist?

Als ich ihn zum ersten Mal in der Hand hielt, tippte ich auf einen H Chondriten, denn erstens ist er relativ zu seiner Größe recht schwer, zweitens findet man auf der verwitterten Kruste mehrere, kleine, silbrige FeNi-Knubbel. Aber einige Chondren, die ich unter dem Mikroskop fand, mit Durchmessern von 0.85 mm - 1.75 mm und eine deutliche aber dennoch mäßig starke Reaktion auf einen Neodym-Magneten lassen eher auf einen L-Chondriten schließen (LL scheidet aus, dazu reagiert er zu stark auf den Magneten).

Die wenigen Chondren, die ich bei 16-facher Vergrößerung entdeckte, waren allerdings klar von der Matrix abgegrenzt, rundlich bis leicht oval, sodaß ich einen L5 Chondriten vermute.

Etwas Troilit konnte ich auch ausfindig machen. Dieser Wüstling  :laughing: ist eventuell shock-darkened aber der Verwitterungsgrad (ca. W3-4) macht es schwierig, dies eindeutig festzustellen.

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am August 01, 2011, 23:29:28 Nachmittag
So, hier ist nun der bei Hanno von mir selbst geschnittene und bei Carsten vor vielen Jahren erworbene uNWA in etwas größerem Format. Ursprünglich wog er 266.2 gr, nach dem Schneiden waren es 213.7 + 49.2 gr (also nur 3.3 gr Verlust). Hanno meinte sofort, es müsse sich um einen NWA 788 handeln, eine jener Karteileichen, die leider immer noch nicht offiziell klassifiziert sind.

Wie NWA 788 hat dieser hier reichlich Troilit (sogar einige von Troilit umsäumte Chondren – also sg. armored chondrules) und reichlich FeNi Einschlüsse. Gottseidank ist sein Inneres nicht intensiv verwittert, sondern, wie erhofft und erahnt, massiv schockgeschwärzt (wie eben auch einige Bereiche im NWA 788).

Wir versuchten, den Schnitt so zu legen, daß diese schönen Regmaglypten möglichst erhalten bleiben. Andererseits wollten wir natürlich so schneiden, daß die dunklen Areale im Schnitt
liegen um erkennen zu können, ob Verwitterung oder Schockschwärzung der Silikate vorliegt.

Es dürfte sich aufgrund der Chondrengröße (0.5 - 1.5 - 2.4 mm) eindeutig um einen L Chondriten handeln aber dann wird es schwierig: NWA 788 wird von den meisten als L6 eingestuft, was ja aufgrund der relativ geringen Anzahl an Chondren (übrigens: die meisten aber nicht alle Chondren in diesem uNWA sind gräulich) passen würde – gering vor allem in den hellen, nicht schockgeschwärzten Bereichen. Aber: es finden sich in den schockgeschwärzten Bereichen Chondren, die klar und deutlich von der sie umgebenden Matrix abgegrenzt sind, eigentlich zu scharf abgegrenzt und anzahlmäßig fast zu viel um als L6 durchzugehen. Ich würde daher eher auf einen L5-6 tippen (L5 in den geschockten Bereichen und L6 in den hellen Bereichen).

Bernd  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Flaggaman am November 11, 2011, 12:19:26 Nachmittag
Hallo!
Frage an die versammelte Expertenschar. Handelt es sich bei diesem Stück ebenfalls um Schockschwärzung oder kann es auch ein unsachgemäßer Schnitt sein. Schockvenen sind im dunkleren Bereich erkennbar.

Gruß Kally
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Mettmann am November 11, 2011, 12:29:10 Nachmittag
Salü,
ich würde das als Verwitterung ansprechen.
Im unteren rechten dunklen Bereich, die helleren verästelten Linien sind keine Schockvenen, sondern Oxidgänge.
(Die bei fortschreitender stärkerer Verwitterung, da sie sich im Volumen ausdehnen, schließlich die Steine sprengen).

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Flaggaman am November 11, 2011, 12:44:06 Nachmittag
Hallo Mettmann,

kann man eigentlich aufgrund solcher Verwitterungsflächen auf den Zeitraum schließen, den der Met bereits im Wüstensand zugebracht hat?

Gruß Kally
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: ganimet am November 11, 2011, 12:51:45 Nachmittag
Hallo Kally  :hut:


na da hast du ja ein schönes Stück   :super:
 
http://www.ebay.de/itm/Meteorit-151g-Endstuck-Chondrit-NWA-9-5x4-4cm-/230695081390?pt=Mineralien_Fossilien&hash=item35b67f95ae

Das Endstück sieht zwar schon etwas "gar" (verwitter) aus, aber im großen ganzen ist es doch noch ansehnlich. Hast du vielleicht auch ein Foto von der Rückseite für uns  :lechz:

LG und bis bald  :winke:

Andreas
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: lithoraptor am November 11, 2011, 13:07:26 Nachmittag
Moin!

kann man eigentlich aufgrund solcher Verwitterungsflächen auf den Zeitraum schließen, den der Met bereits im Wüstensand zugebracht hat?

Nein! Verwitterung ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Da spielt neben der Feuchtigkeit auch Salze im Boden (bzw. die genaue Zusammensetzung des Bodens selbst), die Korngrößenverteilung des Bodens (wg. dem Porenraum und der damit verbundenen Mobilität von Lösungen), wie Tief der Meteorit/Stein im Boden liegt, was für eine Meteoritenklasse es ist und noch vieles mehr eine Rolle. Sicher kann man es nur über Isotopen-Analyse sagen!

Gruß

Ingo

P.S. Aber Kally, das Stück ist auf alle Fälle ein authentischer Meteorit!!!
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Flaggaman am November 11, 2011, 13:12:58 Nachmittag
Hallo Andreas,

hier die gewünschten Fotos. Auf dem zweiten Foto der Bereich, von dem ich als Anfänger sagen würde, das ist noch ein Stück der weitgehend intakten Schmelzkruste. Beim betrachten meiner (zugegebenermaßen noch sehr übersichtlichen) Sammlung ist mir eine relativ große Ähnlichkeit mit einer Scheibe Goronyo aufgefallen.

Gruss Kally
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Mettmann am November 11, 2011, 13:30:32 Nachmittag
Salü Kally,

nu eigentlich nicht, da das sehr stark abhängig ist von den Gegebenheiten am Lageort. Dem Klima, der Feuchtigkeit, der Temperaturvariation, der Lage im Boden, der Bodenchemie, der Beschaffenheit des Meteoriten selber...usw.
Das könnte man höchstens, in dem man die Fundpopulation einer begrenzten Region komplett erfaßt, und Beispielsteine daraus auf andere Weise datiert.
Ist sehr unterschiedlich. Wennst das Gros aus der Sahara gegen das Gros bspw. aus dem Oman hältst, dann sieht man, daß die Mets in der Omanischen Wüste viel schneller verwittern. Naja und in unseren Breiten, da sieht ein Stein wenn er 100 Jahre alt ist, so aus als wäre er viele Jahrtausende in der Sahara gewesen. Ja selbst bei Neufällen, wenn die nach einem Tag einen Regen abbekommen, Park Forest z.B. - dann sehen die schon aus, als hättens par Jahrhunderte in der Wüste zugebracht (drum muß man die auch immer so schnell als möglich finden und drum regen wir uns alle auch immer so auf im Forum, wenn einzelne bei Neufällen Geheimniskrämerei betreiben und Informationen andern vorenthalten, die eine schnelle Bergung ermöglichen würden).
So ganz grobe Zahlen übern Daumen gibt's schon - so soll der Großteil der Sahara-Funde um die 30.000Jahre auf dem Buckel haben, und das Gros ist eben Verwitterungsgrad W3 - also das, was man scherzhaft gelegentlich als "Gleischotter" bezeichnet. Im Eis der Antarktis haltens sich ein bisserl länger, 50.000 Jahre schwirrt mit da im Gedächtnis herum.
Und natürlich gibt es auch Ausreißer nach oben. Fällt mir grad unser NWA 4925-Shergottit ein, nun, der hat eben kein freies Eisen, der ist der absolute Methusalem unter den Märsen mitner halben Million Jahre.

Deiner ist übrigens in der Mitte noch überdurchschnittlich frisch.

 :prostbier:
Mettmann

(Uh Schmelzkruste.... da übergeb ich jetz ma ganz feige an den lithoraptor... Schau Ingo, des hab ich immer gemeint, das ist doch viel schlimmer als der Gartenfund...oder?)
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Flaggaman am November 11, 2011, 14:33:07 Nachmittag
Hallo Mettmann,

das mit der Geheimniskrämerei ist wohl ein Phänomen unseres Informationszeitalters. Man bekommt ja auch immer wieder eingetrichtert, wie wichtig ein Informationsvorsprung ist. Das gilt wohl gerade dann, wenn es um mögliche Verdienstquellen geht. Es frischer Fund gehört ja wohl zweifelsfrei zu den Möglichkeiten (entsprechende Qualittät und Quantität vorausgesetzt) einen schnellen Euro zu machen. Da werden sich Wissenschaft, Händler und Sammler wohl nie auf einen gemeinsamen Weg einigen können. Zu unterschiedlich sind die Zielsetzungen.

Na ja, ich gehöre wohl mittlerweile auch zur Spezies der Sammler (der von euch erwähnte Virus hat mich voll erwischt) und hoffe immer auf Wege, dass möglich viele an Meoriten interessierte (unabhängig von der Motivation) an einem Fund teilhaben können.

Habe mal ein Foto meines Goronyo angefügt. Bin gespannt, ob jemand meinen Einduck über die vorhandene Ähnlichkeit teilt.

Gruß Kally
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Greg am November 11, 2011, 15:20:50 Nachmittag
Hallo,

ja klar, eine Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen.  :super:
Es gibt einige Meteoriten, die so ähnlich aussehen  - helle, eventuell leicht bläuliche Matrix, ein paar größere weiße Chondren und das ganze durchsetzt mit rötlichen Rosthalos. Spontan fällt mir meine kleine Zag-Scheibe dazu ein.

Mit der Schmelzkruste ist das alles so eine Sache. Läßt sich auf dem Foto schlecht sagen. Möglicherweise ist da ein kleiner Rest noch vorhanden; event. die untere Schicht, die man Substrat nennt. Schau mal die Berichte bei Meteorite Recon (Banner auf Startseite) zum Thema Schmelzkrusten und Wüstenfunde in situ. Ich selber war da lange Zeit auf einem Irrweg und habe Wüstenlack für Schmelzkruste gehalten bzw. die Unterscheidung war mir nicht klar. Einfach, weil mir damals Steine als "mit Schmelzkruste" verkauft wurden und ich es einfach nicht besser wusste und vorher noch nie was von Windschliff und Wüstenlack gehört habe... -welch ein Outing am heutigen 11.11.11 :einaugeblinzel:
Danach war ich sehr daran interessiert, Steine zu bekommen, die verschiedene Stadien der Krustenverwitterung zeigen. Einige Meteorite haben z.B. noch blasige Krustenreste (an geschützten Stellen), was nahtlos in eine durch Sandflug und Wüstenchemie veränderte Oberfläche übergeht.

Greg  :hut:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Flaggaman am November 11, 2011, 15:58:26 Nachmittag
Hallo Greg,

danke für den Hiweis. Werde mir bei der nächsten Messe/Börse die verschiedenen Stadien ausgiebig zu Gemüte führen. Weisen solche Ähnlichkeiten auf einen gemeinsamen Ursprung hin? Die Anzahl der Quellen dürfte ja nun endlich und die Genesebedingungen eher heterogen gewesen sein.

@Mettmann

Mit dem Umgang des Begriffes Kruste war ich wohl etwas zu sorglos. Sieh es einem Anfänger nach. Das zweite Bild zeigt zumindest einen Bereich, der sich von dem Rest hinsichtlich des Verwitterungsgrades unterscheidet. Ob nun Kruste, Wüstenlack oder Windschliff vermag ich bei meinem derzeitigen Kenntnisstand noch nicht zu beurteilen.

Gruss Kally
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Mettmann am November 11, 2011, 16:21:26 Nachmittag
Nein, das ist oooooohnverzeilich... :eek: - hihi iwo, keine Bange, das ist mehr so ein rönning gag zwischen lithoprator und mir.

(wir können uns nämlich partout nicht einigen, was für einen Laien und für einen Anfänger enttäuschender sein mag,
im ebay einem Pseudometeoriten für ein paar einzlene Euros aufzusitzen oder einen Meteoriten dort für teures Geld zu erstehen,
dem der Verkäufer qualitative Eigenschaften andichtet, die er, wie der Anfänger dann mit wachsendem Wissen später einmal feststellen muß,
gar nicht hat.)



Nunja, was zumindest den Ursprung im All betrifft, obs vom selben ursprüngl. Mutterkörper, da zählt nicht, was außen drauf ist, sondern was innen drinnen.
(Ja bei manchen Untersuchungen stört die Kruste sogar, sodaß sie die Forscher gar wegschneiden..).

Aber an der Verwitterungsart kann man durchaus etwas ablesen,
so gelang bspw. einen Forumsmitglied nachzuweisen, daß ein Meteorit, der als Fund in Deutschland ausgegeben, gar als solcher schon offiziell anerkannt war,
gar nicht hier gefunden sein konnte!  Da die Verwitterung, die das Stück zeigte, typisch für Trockenwüsten ist und hierzulande gar nicht möglich.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: lithoraptor am November 11, 2011, 17:18:19 Nachmittag
Was unser Mettmann hier auch immer unter "teures Geld" verstehen mag. Die letzten Wrongs waren ja so billig auch nicht!
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: MilliesBilly am November 11, 2011, 17:19:29 Nachmittag

so gelang bspw. einen Forumsmitglied nachzuweisen, daß ein Meteorit, der als Fund in Deutschland ausgegeben, gar als solcher schon offiziell anerkannt war,
gar nicht hier gefunden sein konnte!  Da die Verwitterung, die das Stück zeigte, typisch für Trockenwüsten ist und hierzulande gar nicht möglich.

Zentralbayrische Steppe? Chiemgau-Tundra?
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Mettmann am November 11, 2011, 17:38:24 Nachmittag
Märkischer Sand, Milly, Märkischer Sand.

Hunnertmaak, lithoraptor.  Ich glaub ja immer noch nicht, daß die jemand gekauft hätt, in echt. Das war doch sicher der Bewährungshelfer von jener "stupidslut"...   Was das wohl für Leute sind, die so etwas kaufen? Bielefelder? Ausser nun dem Kally, der das mehr als Gaudium, bewußt und für ein Trinkgeld (was immer auch für den Mettmann ein Trinkeld....  der Piccolo bekommt 5%, der Tischkellner 10%, der Ober... vergessen, so war es Sitte in D),
gezockt hat - ist mir im Leben, außer jenen die mit Mekong-Eisen betrogen wurden, was eine völlig andere Kategorie ist, noch niiiiie einer begegnet!
Mir sind auch keine Selbstbeichten in den Foren bekannt, von Sammlern, daß sie irgendwann einmal auf so etwas hereingefallen wären, erinnerlich.

(Ich fänds ja vielleicht besser, statt das unwahrscheinlichste zu verhindern zu suchen und mühsam vor jeder einzelnen Fakeselle zu warnen, zu kampagnieren, daß der beginnende Sammler zumindest eiiin (im sinne von einzig) ganz besonders hochwertiges Stück bekommt, muß ja nicht groß sein - weil dann hat er sofort ein Gespür dafür, was bei Mets alles möglich ist, pädagogisch intelligenter - da ihn dann solche Schrott-und Eigenfundauktionen automatisch nimmer interessieren. Das wär vielleicht einmal ein Ansatz).

Aber wer weiß das schon.
Zumindest des Kallys Stück ist brauchbar und ward auch nicht zu teuer.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Juli 12, 2013, 21:38:07 Nachmittag
Guten Abend Zusammen,

NWA NNN43 (uNWA): Diesen uNWA kaufte ich vor vielen Jahren bei Dean Bessey. Rein visuell würde ich ihn als ein L-Chondriten einstufen, zumal er mindestens eine gebleichte Chondre enthält und die kommen statistisch vor allem in L und in LL-Chondriten vor aber Jeff Grossman et al.* schrieben dazu schon im Jahre 2000: "They are most abundant in the L and LL groups, apparently less common in H chondrites …"

Jedoch reagiert dieser uNWA derart stark auf einen Neodym-Magneten, daß es wohl ein H-Chondrit (H5 oder H6) sein dürfte. Dafür sprechen auch die kleinen Chondrendurchmesser von teilweise ≤1 mm und natürlich das reichliche vorhandene FeNi.

*Grossman J.N. et al. (2000) Bleached chondrules: Evidence for widespread aqueous processes on the parent asteroids of ordinary chondrites (MAPS 35-3, 2000, p. 467-486).

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 19, 2015, 22:32:45 Nachmittag
So, nach längerer Zeit mal wieder ein Beitrag zum Thema uNWA:

NWA NNN22* (uNWA; probably L6)

Vor etlichen Jahren verkaufte Dean Bessey unklassifizierte, bereits geschnittene NWAs samt dazugehörigem Dünnschliff. Hier ein Beispiel, bei dem es vor allem diese quer durch den Meteoriten verlaufende Schock- bzw. Schmelzader war, die mich interessierte. Ferner fielen seine DS meistens recht großflächig aus, wie man hier unschwer erkennt. Auf einen L6 tippe ich wegen der mäßig starken Reaktion auf einen Neodym-Magneten, wegen der Chondrenarmut und weil die wenigen, vorhandenen Chondren nur sehr schwer erkennbar sind, da sie keine klar umgrenzten Ränder gegenüber der Matrix haben.

* Mit NNN kennzeichne ich in meiner Datenbank Meteorite, die (noch) nicht klassifiziert sind!

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Chondrit 83 am Januar 19, 2015, 23:30:01 Nachmittag
Hallo Bernd,

ich sag nur  :super: :super: :super:

Gruß  :prostbier:

Marco
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 20, 2015, 21:55:48 Nachmittag
Hallo Bernd, ich sag nur  :super: :super: :super:

Danke Dir, Marco!  :prostbier:

NWA NNN22 TSx16-01af: Aufnahme im xpol. Licht bei 16-fach

Am oberen Bildrand ist ein Teil der diagonal durch den DS laufenden Schockader zu sehen. Der große, pentagonale Pyroxenkristall misst 3 x 2.5 mm und lässt unzählige, für Pyroxene charakteristische Spaltrisse nahe 90° erkennen. Eine RP Chondre (d = 2 mm) nahe der Schockader zeigt ondulöse Auslöschung (nicht im Bild zu sehen).

NWA NNN22 TSx16-01bf: zeigt den gleichen Bildausschnitt im Durchlicht. Auch hier ist der Pyroxen-Phenokryst mit seinen Spaltrissen zu erkennen und am oberen Bildrand wieder die quer durch den DS laufende Schockader.

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 22, 2015, 22:14:04 Nachmittag
Hallo und guten Abend,

NWA NNN45 (uNWA): 267.1 gr + endcut 15.4 gr = 282.5 gr

Das größere Fragment misst 9.36 x 4.2-5.2 x 2-3.1 cm und der kleine Endcut 3.3 x 3.2 x 0.59-1.2 cm. Auf dem Endstück in Bild 02af sieht man deutlich, dass dieser uNWA reich an fein verteiltem FeNi ist – auch Troilit ist vorhanden. Auf einer Seite (siehe 01af) sieht man eine relativ geglättete Schmelzkruste, entstanden entweder durch Ablation oder aber durch Windschliff. Quer durch die geschnittene Fläche verläuft eine deutliche, fast gerade Grenzlinie zwischen hellerer und dunklerer Textur. Der dunklere Teil ist möglicherweise stärker geschockt, was zu einem silicate darkening führte. Hier sind die Schockadern auch wesentlich deutlicher ausgeprägt als in dem helleren Teil, der nur von feinen Schmelzäderchen durchzogen wird. Die Matrix ist rekristallisiert, Chondren sind nur spärlich vorhanden, schwer auszumachen und messen durchschnittlich 0.75-1.5 mm. Dies spricht für einen L6 Chondriten. Etwas problematisch ist die starke Reaktion auf einen Neodym-Magneten. Aber es dürfte sich trotzdem nicht um einen H-Chondriten handeln, denn auch Beni M’hira (L6) reagiert genau so stark und ist ähnlich FeNi-reich.

Bernd  :winke:

P.S.1: Da dies ein Fragment eines viel größeren Exemplars ist, wäre es natürlich auch möglich, dass der hellere Teil ein großer, rekristallisierter Einschluß in einer Brekzie ist. Der komplette Meteorit muß viel größer gewesen sein, denn die Krümmung der bekrusteten Seite ist sehr flach!

P.S.2: Im übrigen ähnelt die Textur dieses uNWA sehr derjenigen des Beni M'hira !
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 25, 2015, 17:04:05 Nachmittag
Heute am späten Nachmittag ein weiterer unklassifizierter NWA aus meiner Sammlung. Ich hatte ihn 2009 schon einmal vorgestellt, inzwischen aber bessere Bilder gemacht und eine detailliertere Beschreibung verfasst, aber seht (und lest) selbst:

NWA NNN21_87.8 gr-01a:

Gesamtaufnahme der beiden 2004 bei Dean Bessey gekauften uNWA Stücke von 69.3 gr + 18.5 gr Endstück + dazu gehöriger Dünnschliff. Im Anschnitt und vor allem auch im DS fallen sofort diese ausgeprägten Schockadern und die durch Schock aufgeschmolzenen Bereiche ins Auge. Während man auf den angeschnittenen Flächen nur wenige, schwach ausgeprägte Chondren bzw. Chondrenreste ausmachen kann, sind im DS etliche BO und einige Pyroxenchondren zu erkennen. Allerdings sind die BO Chondren im DS allesamt stark in Mitleidenschaft gezogen, zerissen, deformiert und disloziiert. NWA NNN21 zeigt nur eine schwache Reaktion auf einen Neodym-Magneten.

NWA NNN21x16_87.8 gr-01a:

Dünnschliff: NWA NNN21TSx16_87.8 gr-01ax

Direkt unterhalb dieses großen BO Chondrenfragments mit herrlichen Interferenzfarben verläuft eine dicke Schockader. Die Chondre ist stark gepresst, deformiert und zerissen (vielleicht durch das Schock- und Aufschmelzereignis), denn Teile davon befinden sich an einer anderen Stelle des DS. Das Vorhandensein einer so großflächigen Chondre und die schwache Reaktion auf einen Magneten könnten auf eine LL6 Klassifizierung hindeuten.

Bernd  :winke:

P.S.: Die Schnittflächen in der Gesamtaufnahme sind etwas grünstichig und die Parallelscharen sind Riefen!
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 25, 2015, 19:57:37 Nachmittag
NWA NNN21TSx16_87.8 gr-01bx

Diese Aufnahme zeigt farbenfrohe Olivine und Pyroxene einer ehemals intakten POP Chondre. Sie dürfte einen Durchmesser von mindestens 2-3 mm gehabt haben. Falls diese Annahme stimmt, wäre dies ein weiterer Hinweis auf einen LL6 anstatt auf einen L6. Umflossen wird diese ehemalige POP Chondre auf zwei Seiten von opaker Schockschmelze, die vor allem rechts sehr massiv ist. In die Schockschmelze eingebettet sind dort mehrere Mineralfragmente. Etliche Pyroxene zeigen durch den ganzen Kristall gehende Bruchspalten, in die Schockschmelze eingedrungen ist, so z.B. bei dem grün-blauen Pyroxen rechts oberhalb der Bildmitte. Etwa ½ - ¾ Millimeter darüber ein auffallend kreisförmiges Segment von Pyroxenen. Zu der großen POP Chondre kann dieses Segment nicht gehört haben, dafür ist der Krümmungsradius zu eng. Es könnte aber eine kleinere PO(P) Chondre gewesen sein, die an die größere angedockt war (ein sg. chondrule sibling) oder aber eine kleinere PO(P) Chondre, die in die größere inkorporiert war.

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 25, 2015, 23:55:38 Nachmittag
NWA NNN21TSx16_87.8 gr-01cf

2 mm BO Chondrenfragment mit Balken, deren Interferenzfarben grünlich-gelb bis leicht orange sind. Sieht auch ein wenig zerfleddert aus. Der Chondrenrand ist jedoch noch einigermaßen intakt.

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 27, 2015, 14:06:30 Nachmittag
NWA NNN21x16_87.8 gr-01cf:

In etwa tropfenförmiges, metallisch glänzendes, bläuliches Gebilde (L = 1.15 mm) – auf der breiteren Seite teilweise mit einem Rand aus Troilit, zum bläulichen Bereich innen gefolgt von einem dünnen Saum aus einer kupferähnlichen Substanz um das ganze bläulich-metallische Gebilde herum.

Ich weiß nicht, um was es sich bei diesem taubenblauen Gebilde und dem kupferähnichen Saum drum herum handeln könnte. Hat jemand von Euch eine Ahnung oder gar eine starke Vermutung, worum es sich dabei handelt??? Ich kann diesen Endcut auch zum Kolloquium in Nördlingen mitbringen, damit man es sich mit eigenen Augen unter dem Mikroskop oder mit einer starken Lupe betrachten kann.

Bernd  :winke:

P.S.: Aufgrund der Riefen ist es mir partout nicht möglich, schärfer zu fokussieren  :traurig:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: dellenit am Januar 27, 2015, 22:48:30 Nachmittag
Hallo Bernd,

ich denke das es sich bei dem blauen auch um Troilit mit Anlauffarbe handeln könnte.
hab ich auch schon gehabt...
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am Januar 28, 2015, 22:47:58 Nachmittag
Hallo Bernd, ich denke das es sich bei dem blauen auch um Troilit mit Anlauffarbe handeln könnte. hab ich auch schon gehabt...

Herzlichen Dank für Deinen "input". Dies wäre zwar eine naheliegende Erklärung aber warum ist dann der Troilit unmittelbar daneben goldfarben, also so wie man es erwarten würde? Auch die anderen Troiliteinsprengsel zeigen keinerlei Anlauffarbe(n). Ob da vielleicht diese "Zwischenschicht" aus kupferartigem Material eine Rolle spielen könnte? Wenn ja, warum dann die Anlauffarbe nur innerhalb aber nicht ausserhalb?

Bernd  :gruebel:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: rubblepile am Oktober 31, 2019, 18:03:27 Nachmittag
Hallo Forum,  :hut:

da sowas ja in jeden Haushalt gehört, habe ich jetzt auch einen großen (2,5kg), unklassifizierten NWA erstanden. Trotz xxx hätte ich natürlich gerne so viele Informationen wie möglich darüber, darum ein paar Fragen an die Experten:

1. Ist das eher ein H oder L Chondrit? Ich würde (leider ohne Vergleichsmöglichkeit) auf H tippen, weil der Magnet stark angezogen wird und einige der „Pickel" auf der Oberfläche metallisch glänzen.
2. Wie würdet ihr den Verwitterungsgrad einschätzen?
3. Um die Abbruchkante herum ist die Struktur glatter, ist das eine Sekundärkruste oder eher eine Verwitterungserscheinung? Ob die Nase wohl im Flug abgebrochen ist?
4. Sind die Dellen auf dem 4. Bild Regmaglypten?
5. Was könnte das für ein ca. 5cm breiter Einschluss auf dem letzten Bild sein?
6. Ist da evtl. eine Flugorientierung erkennbar?

Wäre für jede Einschätzung dankbar!

Viele Grüße,
Rainer
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: rubblepile am Oktober 31, 2019, 18:05:02 Nachmittag
... die restlichen Bilder
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: metnet am November 01, 2019, 09:31:26 Vormittag
da sowas ja in jeden Haushalt gehört, habe ich jetzt auch einen großen (2,5kg), unklassifizierten NWA erstanden. Trotz xxx hätte ich natürlich gerne so viele Informationen wie möglich darüber, darum ein paar Fragen an die Experten:

Hallo Rainer,

anstelle der größeren Experten will ich mich mal an eine Einschätzung wagen. Ich habe selbst einen unklassifizierten Meteoriten auf meinem Schreibtisch liegen, weil ich daran nichts kaputt machen kann und ich ein Teil haben wollte, dass ich nicht mit Waffenöl einsprühen und zu seiner eigenen Sicherheit in einem Kästchen wegsperren muss. Allerdings habe ich mich mit einer dreistelligen Grammzahl begnügt.

Wie die sicherlich ahnst, ist dein Meteorit (gehen wir mal davon aus, dass es wirklich einer ist) nichts Spannendes. Ich denke, mit dem Verdacht H-Chondrit könntest du richtig liegen. Chondren kann ich da allerdings nicht erkennen. Ich meine, das Teil ist stark verwittert und von Wüstenlack überzogen. Besondere Features kann ich eigentlich nicht erkennen. Es ist halt ein Null-acht-fuffzehn-NWA von irgendwo. Ist halt die Frage, ob das schlimm ist.

So - und nun können die größeren Experten mich eventuell korrigieren  :smile:

Viele Grüße
Jürgen
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: rubblepile am November 01, 2019, 11:24:24 Vormittag
Hallo Jürgen,

nein, 08/15 Chondrit wäre gar nicht schlimm. Genau darum ging es mir auch, einen großen, pflegeleichten Meteoriten zum anschauen und anfassen zu haben, neben den paar kleinen in Exsikkator und Schweberahmen, viele habe ich eh nicht. "Echter Meteorit" wäre mir der Besonderheit genug. Natürlich sollte dieser auch wenigstens als solcher erkennbar sein, was ich dachte auch der Fall wäre. Wenn das keiner ist, fahre ich persönlich nach Erfoud und lasse ihn dem Händler auf den Fuß fallen. :ehefrau: Wenn es aber doch ein Meteorit ist, kann ich damit leben, wenn er gar keine der angesprochenen „Features“ hat, der war auch nicht arg teuer. Ich habe noch einen klassifizierten H5 W4 Gleisschotter aus dem Oman, der aber deutlich weniger auf den Magneten reagiert und eben gar nicht mehr nach Meteorit aussieht. Liegt das jetzt daran, dass das Eisen bei letzterem großteils oxidiert ist oder ist der große evtl. doch eine Fälschung? Falls dem so wäre, sollte ich mich besser wieder auf Fossilien beschränken.  :nixweiss:

Viele Grüße,
Rainer
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am November 01, 2019, 11:54:01 Vormittag
Hallo Rainer,

Zu Frage 2: Ich würde ihn als W2-3 einstufen. Laut F. Wlotzka (A weathering scale for the ordinary chondrites) gilt Folgendes:

W2:   Moderate oxidation of metal, about 20-60 % being affected.
W3:   Heavy oxidation of metal and troilite, 60-95% being replaced.

Zu Frage 4: Für diese Dellen gibt es im Englischen den schönen Begriff "thumbprints" - also Daumenabdrücke.
                  Regmaglypten sollten meiner Meinung nach ausgeprägter, sollten deutlicher sein.

Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: rubblepile am November 01, 2019, 12:13:18 Nachmittag
Hallo Bernd,

danke! Hier noch eine Makroaufnahme von einem dieser "Eisenpickel".

Viele Grüße,
Rainer
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am November 01, 2019, 13:16:00 Nachmittag
Hallo Rainer,

mit 2,5 kg hat Dein Meteorit doch schon mal eine attraktive Größe!

Ob H- oder L-Chondrit lässt sich natürlich schwer sagen. Mit dem Magneten bekommt man schon mal einen groben Eindruck und man kann dann auch mit klassifizierten Chondriten vergleichen. Aber das Gefühl kann einen auch trügen. Gewissheit gibt da einen nur die Laboruntersuchung, wahrscheinlich mit einem Dünnschliff.

Der Stein ist nicht frisch, sieht verwittert aus. Auf dem 3. Bild glaube ich einen Oberflächenbelag (Caliche) zu sehen, in dem auch noch Sandkörner oder Ähnliches eingebacken sind. Mit dieser Seite könnte er im Sand gelegen haben. Auch die Bruchfläche ist nicht frisch, zeigt deutliche Verwitterung, durch Wind geglättet und mit Wüstenlack überzogen. Sekundäre Schmelzkruste kann ich da nicht erkennen. Bernd schätzt die Verwitterung auf W2-3 ein könnte auch W3-4 sein.

Die Vertiefungen kann man schon als Regmaglypten bezeichnen. Bernd meint "thumbprints", aber das sind doch auch durch den gleichen Prozess entstandene Vertiefungen.

Der von Dir angefragte "Einschluss" sieht wie eine Schockader aus, die sich auf einer Ebene durch den Stein zieht. Vielleicht passt hier auch der Begriff slickenside.

So, das war jetzt meine Meinung zu dem Stein  :hut:   

 :winke: Dirk
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: ironsforever am November 01, 2019, 13:21:09 Nachmittag
Hallo Rainer,

auch, wenn ich nur eine rein optische Beurteilung vornehmen kann, darf ich Dich beruhigen: Das ist m. E. zweifellos ein echter Meteorit (Chondrit). Es wird in Marokko zwar viel gefälscht, was man leider auch wieder auf der Mineralienmesse in München an den Fossilienständen beobachten konnte, aber gefälschte Braunkruster habe ich noch nicht gesehen.

Ein schöner Chondrit mit ansprechender Form und Patina. Zu Deinen Fragen: Wird wohl ein H-Chondrit sein, wenn der Magnet stark angezogen wird, wie Du schreibst. Fein definierte Chondren kann man auch erkennen (z. B. Bild: P9840018x). Orientierung oder Sekundärkruste kann ich allerdings nicht ausmachen. Auch weiß ich nicht, welchen Einschluss Du meinst. Kannst du nochmal ein besseres Foto machen?

Gruß
Andi :prostbier:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: rubblepile am November 01, 2019, 14:10:56 Nachmittag
Hallo Dirk und Andi,

super, danke! Jetzt habe ich doch schon einige interessante informationen darüber, auch wenn eine Klassifizierung so nicht möglich ist  :smile:
Mit dem "Einschluß" habe die mutmaßliche Schockader gemeint, klingt plausibel. Es ist eine dunkle Schicht, die sich an einer Ecke durch den Stein zieht. Hier nochmal ein Foto davon.

Grüße, Rainer  :prostbier:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Thin Section am November 01, 2019, 15:18:40 Nachmittag
...  könnte auch W3-4 sein.

Hallo Dirk, Rainer, Forum,

Dagegen spricht:

(a) der von Rainer gezeigte "Eisenpickel"

(b) W4 = Complete (>95%) oxidation of metal and troilite

Meine Schätzung lautete: W2-3
Dirks Schätzung lautete:  W3-4

Ein Kompromiss wäre also: W3  :smile:


Bernd  :winke:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Dirk am November 01, 2019, 16:06:53 Nachmittag

Ein Kompromiss wäre also: W3  :smile:


 :super:
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Chrisl am November 03, 2019, 10:04:03 Vormittag
Hallo zusammen,

auch ich habe einen unklassifizierten NWA mit der Bitte um nähere Bestimmung - soweit dies anhand von Bildern möglich ist.
Das Stück stammt aus einer Wühlkiste eines marokanischen Händlers von der heurigen Münchner Mineralienmesse.

Größe ca. 30x30x25mm, Gewicht ca. 45 Gramm.
Hat den typisch dunkelbraunen bis schwarzen Wüstenlack und ist unmagnetisch (kein Chondrit).

An den Bruchstellen, an denen die sonst typisch strukturierte Oberfläche unterbrochen wird, sieht man im Licht mehrere Seitenflächen von Kristallen aufblitzen. Letztere haben eine rechteckige Form und eine Größe von ca. LxB 3x1mm.

Ich habe mit der Dremel Diamantscheibe eine Ecke abgetrennt und die Schnittfläche mit 600er Schleifpapier geglättet. Der Stein war - im Gegensatz zu bereits von mir geschnittenen gew. Chondriten - relativ einfach zu schneiden und hat ein leicht brüchiges Gefüge.

Im Stereomikroskop (Bilder anbei) sieht man bei 10-facher Vergrößerung die Kristallstruktur an der Bruchfläche, sowie bei 30-facher Vergrößerung die dunkegrünen Kristalle und rudherum eine hellgrüne Matrix.

Im direkten Vergleich unter dem Mikroskop ähnelt die Struktur sehr meiner D'Orbigny-Scheibe. Wahrscheinlichste Klassifizierung ist jedoch vermutlich ein Diogenit (wenn's überhaupt ein Meteorit ist?).

Da ich kein Geologe sondern nur Hobbysammler bin, bin ich auf Eure fachliche Einschätzung sehr gespannt.

Danke & LG!
Christian

Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Muschgard am November 03, 2019, 10:14:41 Vormittag
Hallo Christian,

das Stück hätte ich aus dem Bauch heraus als Diabas eingestuft...

Grüße,
Michael
Titel: Re: unklass. NWA
Beitrag von: Haschr Aswad am November 03, 2019, 18:35:24 Nachmittag
Ich sehe hier auch keine Anzeichen für einen Meteoriten.