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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: MarkV am April 15, 2010, 08:33:19 Vormittag

Titel: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: MarkV am April 15, 2010, 08:33:19 Vormittag
Hallo,
das war ein ziemlich grosses Ereignis. In Iowa soll die Feuerkugel besonders gut zu sehen gewesen sein. Ein Meteoritenfall ist sehr wahrscheinlich.
Es tauchen erste Videos auf:
http://www.youtube.com/watch?v=R4tbmL_CxXs

Grüsse,
Mark
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Hungriger Wolf am April 15, 2010, 18:47:30 Nachmittag
Hallo Mark und Forum!

http://www.channel3000.com/localvideo/index.html?v=28265

http://www.crh.noaa.gov/news/display_cmsstory.php?wfo=dvn&storyid=50881&source=0

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: MarkV am April 15, 2010, 20:01:38 Nachmittag
Hallo,
hier ist noch ein eindrucksvolles Video:
http://www.youtube.com/watch?v=U_etUg_IQDQ

Grüsse,
Mark
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: gsac am April 15, 2010, 21:07:19 Nachmittag
Tatsächlich sehr eindrucksvoll! Na, da werden "die üblichen Verdächtigen" schon wieder
in den Startlöchern sitzen und man wird in ein paar Wochen sehr viel Genaueres sehen
und wissen! Jetzt schlägt vermutlich erst mal wieder die Stunde von Rob Matson... :-)

Wish I were there,
Alex



Hallo,
hier ist noch ein eindrucksvolles Video:
http://www.youtube.com/watch?v=U_etUg_IQDQ

Grüsse,
Mark
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: aknoefel am April 16, 2010, 07:10:00 Vormittag
Da hat man schon den ersten Meteoriten gefunden:  http://www.rocksfromspace.org/April_14_2010_meteorite_fall.html
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Aurum am April 16, 2010, 10:07:39 Vormittag
Mann ,

die waren aber schnell  :super:

Da kann ich nur neidlos gratulieren  :applaus: :laola: :applaus:

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: aknoefel am April 16, 2010, 22:59:24 Nachmittag
Inzwischen gibt es ein Video des Meteoriten im Labor. Laut der Webseite ist ein weiter Meteorit gefunden worden.

http://www.wkowtv.com/Global/story.asp?S=12323957

Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: m3t3orites.com am April 17, 2010, 00:32:28 Vormittag
Es wurde mittlerweile schon mehr Material gefunden.
Es handelt sich um eine sehr schöne Brekkzie eines gewöhnlichen Chondriten.
Hier noch ein Link zur Chicago Tribune mit einem Bericht, wie das erste Stück gefunden wurde.

http://www.chicagobreakingnews.com/2010/04/meteorite-hunters-heading-to-wisconsin-today.html (http://www.chicagobreakingnews.com/2010/04/meteorite-hunters-heading-to-wisconsin-today.html)

Ich habe schon mehrere Male mit Leuten telefoniert, die mittlerweile vor Ort sind.
Ich wünschte ich könnte fahren, habe aber leider zur Zeit keine Zeit.
Naja, so ist das nun mal.
Vielleicht haben wir demnächst ja mal einen schönen großen Fall in Deutschland wo wir alle hin können.
Grüße
Moritz Karl
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Hungriger Wolf am April 17, 2010, 10:26:54 Vormittag
Hallo Mark und Forum!

Hier mal ein Original-Photo !! des gefundenen Meteoritenfragmentes!!

http://sharing.wdtn.com/sharewluk//photo/2010/04/16/geo_lab_meteorite10_9533_20100416193300_640_480.JPG

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 18, 2010, 10:04:54 Vormittag

Michael Farmer wieder fündig :applaus:

http://tinyurl.com/y3kq8t8

Gruß
Siegfried
Titel: Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 19, 2010, 11:38:59 Vormittag
Meteorite hunters flock to southwest Wisconsin

http://host.madison.com/wsj/news/local/article_cf225d46-4b48-11df-bed3-001cc4c03286.html

Gruß

Siegfried
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Peter5 am April 19, 2010, 17:24:37 Nachmittag
Haben die in den USA immer ein Glück. Weshalb kann nicht auch mal was im Rhein-Main-Gebiet runterkommen, was man vorher sieht.  :gruebel:  :traurig: dann wäre ich auch mal unterwegs mit Kamera usw.. :laughing:

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 19, 2010, 23:51:33 Nachmittag
Meteorite donated to Field Museum :super:

http://tinyurl.com/y4zmjt2

Gruß
Siegfried
Titel: Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 20, 2010, 10:00:45 Vormittag
UW to display meteorite fragments

http://newsdesk.posterous.com/uw-to-display-meteorite-fragments

Gruß
Siegfried
Titel: Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 20, 2010, 10:36:35 Vormittag
UW researchers study meteor fragment

http://www.dailycardinal.com/news/uw-researchers-study-meteor-fragment-1.1349207

Gruß
Siegfried
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 20, 2010, 10:40:40 Vormittag
Search for meteorites continues, but farmers are losing patience  :streit:

http://www.chicagotribune.com/news/local/ct-met-meteorite-field-gift-20100419,0,5380917.story

Gruß

Siegfried
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 20, 2010, 11:09:02 Vormittag
METEORITE DOG FINDS FIRST METEORITE FROM THE APRIL 14, 2010 WISCONSIN FIREBALL!

http://www.rocksfromspace.org/brix.html  :hut:

Gruß
Siegfried
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Greg am April 20, 2010, 14:03:11 Nachmittag
Was sagt man dazu...?
Wenn das mein Hund wäre >>  :kiss: :streichel:

Nur gut, dass die Gegend anscheinend nicht sehr steinig ist  :laughing:

Danke für die vielen Links.

Mir kommt so langsam der Gedanke, dass, wenn man mal einen Meteoriten finden will, man nur nach dem Mike Farmer Ausschau halten muss...  :einaugeblinzel: <seufz>

Gruß
Greg
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: MilliesBilly am April 20, 2010, 18:20:21 Nachmittag

Wie schaut das eigentlich rechtlich aus, wenn der Finder ein deutscher Schäferhund ist?
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: lithoraptor am April 20, 2010, 18:52:28 Nachmittag
Moin!

Wie schaut das eigentlich rechtlich aus, wenn der Finder ein deutscher Schäferhund ist?

Dann gehören 40% ganz klar dem deutschen Staat und werden unter den entsprechenden Institutssammlungen aufgeteilt! :laughing:
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: gsac am April 20, 2010, 20:33:22 Nachmittag
Wie schaut das eigentlich rechtlich aus, wenn der Finder ein deutscher Schäferhund ist?

...für den Hund, meinst Du, MB?? Klarer Fall: nach dem Meteoritenfall einen Sündenfall, also
mal sagen "das ganze Programm!". Erst beef! Und nach der Verdauung eine Schäferhündin
zur Unterhaltung, möcht ich vorschlagen... (Aber diese zweite Angelegenheit tunlichst nicht
online oder im Fernsehen, denn sowas ist in Amiland verpönt! Der Hund indes tät sich freuen.)

Meinjamalnur, auch wenn´s nicht direkt "rechtlich" (siehe Millies Anfrage) abgesichert wäre!
:einaugeblinzel: Alex
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 20, 2010, 21:07:30 Nachmittag
Ich glaub,

es tät nur was machen, wenn ein australischer Schäferhund
http://www.kyne.com.au/~mark/photos/tasmania/wombat.jpg
der Finder wär.

Dann wär der Fund sicher lege bevanis australisches Kulturgut....

Schweine würden sich wohl nur in Streufeldern a la Muoniona und Morasko eignen zur Suche,
da sie nicht sonderlich gut zu Fuß sind, denn bekanntlich sind Schweine keine Hetz- sondern Schleichjäger.


Mettmann
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: MilliesBilly am April 20, 2010, 22:49:42 Nachmittag

Ich muss doch sehr bitten, werter Mettmann, aber - ein gemeines australisches Wombat uns als Schäferhund zu verkaufen, da muss ich doch sehr bitten. Dieses Tier hat mit einem deutschen Schäferhund ungefähr soviel gemein wie ein tasmanischer Beutelteufel mit Mike Farmer.

Da scheint mir die Herangehensweise des geschätzten Kollegen gsac um einiges pragmatischer - wenn ich etwas vereinfachen darf: erst beef, dann nochmal beef. Jaja ich weiß, erst kommt das hmhm, dann kommt die Moral. Wobei ein verbindlicher Schlüssel noch fehlt. Okay, ein Fressnapf voll und eine Gespielin hinterdrein bei einem gewöhnlichen Chondriten. Aber was tun, wenn der Hund mit dem ersten erwiesenen Merkurstein im Maul daherkommt? Zusätzlich eine Katz frei Haus? Aber wann kommt dann wirklich die Moral?

Daher neige ich doch eher dem Konzept des Steinräubers zu. Her mit dem Stein, 40% an deutsche Institute, der Rest - höflich verschwiegen - selbstverständlich an uns.
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: gsac am April 20, 2010, 23:03:58 Nachmittag
Ich muss doch sehr bitten, werter Mettmann, aber - ein gemeines australisches Wombat uns
als Schäferhund zu verkaufen, da muss ich doch sehr bitten. Dieses Tier hat mit einem deutschen
Schäferhund ungefähr soviel gemein wie ein tasmanischer Beutelteufel mit Mike Farmer.

Wobei ich an dieser Stelle den (oder das?) Wombat in Schutz nehmen möchte! Der oder das ist
"niedlich" und immerhin hat sich mein/unser Bürgermeister hier in Berlin als sein Patenschaftler
für das Naturkundemuseum geoutet! Ich indes habe dort kein Patenschaftstier, aber immerhin
einen Patenschaftsmeteoriten, den "sie" allerdings trotz der Patenschaft bei der Renovierung
scheinbar her-, aber dann auch wieder hingerichtet haben, die Damen und Herren Restauratoren
 in Freiberg (oder wars Freiburg?).

:ehefrau: Alex

Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: gsac am April 21, 2010, 01:45:08 Vormittag
Funeral Blues
-----------------  

Stop all the clocks, cut off the telephone,
Prevent the dog from barking with a juicy bone,
Silence the pianos and with muffled drum
Bring out the coffin, let the mourners come.

Let aeroplanes circle moaning overhead
Scribbling on the sky the message He is Dead.
Put crepe bows round the white necks of the public doves,
Let the traffic policemen wear black cotton gloves.

He was my North, my South, my East and West,
My working week and my Sunday rest,
My noon, my midnight, my talk, my song;
I thought that love would last forever: I was wrong.

The stars are not wanted now; put out every one,
Pack up the moon and dismantle the sun,
Pour away the ocean and sweep up the woods;
For nothing now can ever come to any good.

W.H. Auden

Der Hund als solcher muß für sowas auch mal da sein!

...und wem das noch nicht reicht, der hört sich noch mal das
wunderschöne "Little Red Rooster" von den Rolling Stones an,
sowas weiss die jüngere Generation ja gar nicht mehr zu schätzen.
Ich fands wunderbar auf der unscheinbaren Rückseite einer
populäreren Scheibenseite  ("Off the hook"?) schon damals...

"...hounds begin to howl!..."

http://www.youtube.com/watch?v=iiFnleuNULQ  - the Stones!! Und
ich finde, das macht jedes aktuelle dsds-Gesumse, was angeblich "in
der Zielgruppe der 18-31jährigen top ist" auch nach 45/46 vergangenen
Jahren noch platt, technischer Fortschritt mal abgezogen. Zudem dann noch:

http://www.youtube.com/watch?v=GN2GE_SWRcY
http://www.youtube.com/watch?v=0ycw4uaXPRU&feature=related

Yeah!
Alex
 
Titel: Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 21, 2010, 10:27:51 Vormittag
Farmer im Wall street journal: :fluester:

http://tinyurl.com/yysopvh

Gruß
Siegfried
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 22, 2010, 09:29:12 Vormittag
Searchers traipse through farm fields in search of meteorite fragments

http://www.norwalkreflector.com/articles/2010/04/21/front/doc4bcf668359ac8138383190.txt

Gruß
Siegfried
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 22, 2010, 13:24:56 Nachmittag


in Europa werden alle paar Tage Feuerkugeln gesichtet.Ich weiß nicht,wie das in Amerika ist,ob da eine gleiche Anzahl von Beobachtungen gemacht werden.Aber in einem scheinen sich die Ereignisse zu unterscheiden.Es werden auch mal Meteoriten gefunden.Vielleicht haben die Amerikaner zu diesen Zusammenhängen eine andere Einstellung.
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 22, 2010, 13:40:17 Nachmittag
Fälle USA        2000-2010:    9
Fälle Europa     2000-2010:   11

Kein Unterschied.

"Vielleicht haben die Amerikaner zu diesen Zusammenhängen eine andere Einstellung."

Ja. In Europa gibt es einige Länder, wo Finder oder Landeigner einen Meteoriten nicht behalten, im Extremfall sogar nicht einmal suchen dürfen, da sie per Gesetz enteignet oder zum Zwangsverkauf (pardong Herausgabe an den Staat mit Entschädigung, auf deren Höhe sie keinen Einfluß haben) genötigt werden.
Ob diese Gesetze überhaupt mit denen der EU und den jeweiligen Verfassungen der einzelnen Ländern konform sind, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Es besteht jedenfalls dadurch weniger Anreiz Meteorite zu finden. Da im Allg die allermeisten Meteorite, neben Zufallsfunden von Laien, von privaten Meteoritenkennern und ambitionierten Amateuren gemacht werden
und die professionellen Wissenschaftler weder personell, noch gelegentlich fachlich in solchen Ländern ohne Meteoritentradition und aktiver Forschung in der Lage sind, Meteorite zu finden, ist es eben so, wie es ist.

In USA gibt es solche Gesetze nicht.

Wohin das führt H5P6 kannst Du am Bsp. Australiens sehen, das vor wenigen Jahrzehnten nach den USA noch das zweitwichtigste Meteoritenland der Welt war. Nachdem dort Gesetze eingeführt wurden, die in einigen Bundesstaaten den Privatbesitz an neuen australischen Meteoriten verbieten, also sogar noch strikter sind als in der kommunistischen Diktatur Chinas und in anderen Bundesländern den Export stark einschränken,

werden dort schlichtweg seit Jahren überhaupt keine Meteorite mehr gefunden.

Während in anderen Ländern, wenn sie auch über weniger geeignete Wüstengebiete verfügen, so wie die USA, und die keine solchen Gesetze haben, die Fundraten in den letzten Jahren deutlich nach oben geschnellt sind.

Übrigens H5P6, ein paar der Wissenschaftler, die damals die Einführung dieser Gesetze in Australien maßgeblich vorangetrieben haben und die Fundzahlen damit zum kompletten Stillstand gebracht haben,
sitzen heute noch dort am Ruder und entziehen sich jeder Verantwortung.
Und alle warten sehnsüchtig darauf, daß sie in den Ruhestand gehen.

Hier in Deutschland gibt es keine spezifischen Gesetze zu Meteoriten, was ja auch absurd wäre, bei den wenigen einzelnen Fällen und Funden über die Jahrhunderte hinweg. Und es ist Sache der Länder.
Daß Meteoritengesetze hier eingeführt würden, droht nicht,
da mit dem Neuschwansteinfall ein exemplarisches Bsp vorliegt für das segensreiche Zusammenwirken von professioneller Wissenschaft und privater Suchaktivität.

Du brauchst also nichts zu befürchten, wenn mal bei Deinen Feldsteinen und Schlacken tatsächlich mal ein Meteorit dabei sein sollte.

Mettmann
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Greg am April 22, 2010, 15:40:18 Nachmittag
Hi,  :hut:

zu dem Thema habe ich noch mal ne Frage, denn das ist mir noch nicht ganz klar:

Angenommen, es würde der extrem unwahrscheinliche Fall eintreten, dass ich beim Spaziergang über Feld und Flur Zeuge eines Meteoritenfalls würde und mir die Steine direkt vor die Füße fallen.   :lechz:

Im optimalsten Fall hätte ich den Steinregen unbeschadet überlebt (mhm, irgendwer oder -was müsste getroffen werden, dass macht die Steine teurer...) und den Fall natürlich gefilmt (das Aufschlagen der Steine - wäre bislang einmalig) sowie die Positionsdaten auf den Meter genau mit meinem nicht vorhandenen GPS bestimmt. Anschließend würden alle Steine sauber verpackt schnell in meinem Kofferaum... <hust> ...äh, würde sofort das nächste Institut informiert...  :einaugeblinzel:

O.k., ernsthaft:
Wie wären die Besitzansprüche?

Oben habe ich was von 40% für den Staat gelesen (Deutschland). Dann wieder, dass es kein Gesetz dazu gibt, sondern Ländersache ist. (Ich wohne in NRW)
Was ist mit dem Landbesitzer?
Was würde mir als Finder zustehen?

Weiß das jemand?

Gruß
Greg
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Andyr am April 22, 2010, 16:02:57 Nachmittag
Ich denke es wäre sehr hilfreich ein neues Thema zu diesem Thema zu eröffnen: Die rechtlichen Grundlagen und Gesetze zu Meteoriten in den einzelnen Ländern (den wichtigsten zumindest) Leider bin ich kein Experte darin.
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: gsac am April 22, 2010, 16:38:34 Nachmittag
Was ist mit dem Landbesitzer?
Was würde mir als Finder zustehen?


Das würde wohl "von Fall zu Fall", im wahrsten Wortsinne, entschieden, und man würde sich
bei der Entscheidungsfindung vermutlich stark am Präzedenzfall des Neuschwanstein-Meteoriten
orientieren, der insbesondere beim 3. Steinefund dort im gebirgigen deutsch-österreichischen
Grenzgebiet ein Gerichtsurteil nach sich gezogen hat, übrigens zu Gunsten des Finders.

Jede gesetzliche Spezialregelung macht hier wenig Sinn, und insbesondere können wir froh sein,
dass wir nicht dänische oder australische Verhältnisse haben, die aber drohen könnten, wenn
man so etwas initiativ betreibt.

Zu den Neuschwansteinfunden wurde hier im Forum schon viel geschrieben. Mach eine Suchanfrage
im Forumsarchiv, Greg, und Du wirst fündig.

Alex
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: lithoraptor am April 22, 2010, 16:46:36 Nachmittag
Moin Greg!

... Oben habe ich was von 40% für den Staat gelesen (Deutschland). Dann wieder, dass es kein Gesetz dazu gibt, sondern Ländersache ist. ...

Das war ein Scherz und bezog sich (man lese noch mal nach) auf den deutschen Schäferhund "Brix", der in den USA bei dem neuen Fall fündig wurde. Hier mal ein anderes Bild von dem lieben guten Tierchen: http://www.nevadameteorites.com/nevadameteorites/METEORITE_HUNTS_files/DSCN0079.jpg

In Deutschland gibt es kein Meteoritengesetz und es wird wohl, aus den Gründen, die Martin genannt hat, auch keines geben. Das ist dann Sache des jeweiligen Bundeslandes und auch bei denen gibt es, so weit mir bekannt ist, keine einzige Regelung. Nun könnte man hier viel diskutieren, aber dat ist doch völlig müßig:

 Erst mal einen Meteoriten in Deutschland finden und dann könn(t)en wir weiter sehen.  

Gruß

Ingo

P.S. Noch ein Nachtrag: Da Alex ja explizit die dänischen Verhältnisse anspricht, die auch Martin schon angedeutet hat (interpretiere ich zumindest so): Die Verhältnisse in DK sind nicht schlecht, im Gegenteil. Der letzte Meteoritenfinder dort, der auch ein Forums-Mitglied ist, hat sich bisher über seine Entschädigung nicht beklagt. Ich denke, dass er dazu auch keinen Grund haben wird...
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 22, 2010, 17:06:23 Nachmittag
Eben, denn in den letzten 20 Jahren gabs in Deutschland eh nur einen Meteoritenfund, diebeiden bairischen Neuschwansteinsteine.
(Inningen und Königsbrück sind Fälschungen).

Beim Neuschwanstein hats keine rechtliche Überprüfung gegeben, weil die nicht nötig war, da mir in Bayern nicht solche hirngschissenen Kaschperln und Alarmisten wie in Australien, der Slowakei oder Dänemark oder anderen preißischen Landen sind,
sondern weil man sich einfach so geeignigt hat unds alle zufrieden waren:
Die Steine wurden zwischen Landeigner (zufällig der Freistaat) und Finder Halbe-Halbe geteilt.

Wies bei den anderen theutschen Nachkriegssteinen war, da müssen wir die Forumsmitglieder befragen, die sich mit ihren Heimatmeteoriten auseinandergesetzt haben, die werden das schon wissen.

Ramsdorf wurde ja geklaut, aus dem Haus der Finderin, also denk ich, daß die den ganz oder teilweise hatte behalten dürfen?

 :prostbier:
Mettmann

Und um auf den Fall in USA zu kommen, na da sehts ja, da derf ein jedes suchen, sofern es die Landeigner vorher um Erlaubnis gefragt hat und je nachdem, wiese sich geeignigt haben, mit heim nehmen. Die Profis sind zahlreich vertreten, sie machens auf eigene und nicht auf Staatskosten, und sie werden viele Wochen suchen, die Gewichte und Fundstellen werden akribisch dokumentiert, das Streufeld gemappt, viele Photos geschossen und so das Maximum gefunden,  und jedes und Kind und Hund find ein Stein und Sonntags auch mal zwei, vielmehr als bei den Fällen in verbotenen Ländern möglich, Steine werden Museen gestiftet, die lokale Wirtschaft gestärkt, Vorträge in Schulen gehalten, die Bevölkerung unterrichtet und alle alle alle sind glücklich und zufrieden.
Es kann halt soooooo einfach sein, sooooo schön und ersprießlich können Meteoritefälle sein.
man muß ja nicht mal was tun,
...aber sag des mal dem Aussie......

 :prostbier:

Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 22, 2010, 17:20:57 Nachmittag
Hallo Mettmann,

wenn man mit offenen Augen durch das Internet streift,findet man überall Hinweise auf eine mehr oder weniger gezielte Meteoritensuche in Europa von Leuten,die in unterschiedlichsten Hobbybereichen irgendetwas draußen suchen.
Dabei macht es nicht den Eindruck,als wenn die Gesetze ein Hinderungsgrund für die Suche wär.Ich würde eher sagen,daß das was sie finden keine Meteoriten sind oder das diese nicht erkannt werden.

Gruß Jürgen
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 22, 2010, 17:52:13 Nachmittag
Zitat
Die Verhältnisse in DK sind nicht schlecht, im Gegenteil.

Einspruch Euer Ehren!

Die Verhältnisse in DK waren saublöd !!!

Was haben uns die europäischen, die nordamerikanischen, die maghrebinischen beobachteten Fälle der letzten 20 Jahre gelehrt?

Willst besonders viele Meteorite eines Falles (bzw. häufiger, willst überhaupt etwas) finden; und je größer die tkws desto mehr landet in den nationalen und in den internationalen Museen, desto mehr Material landet in der Forschung, desto besser wird ein Fall untersucht, desto billiger ist er für den Wissenschaftler, d.h. für den Steuerzahler und für den Sammler,
was brauchst Du da:

Möglichst viele Bein- und Augenpaare, möglichst viel Zeit vorort und oft drängt dieselbe
und wenn möglichst viel Augenpaare wissen, wasse da machen, weilses schon gemacht haben, schadets auch nix.

Nur so gibts gscheit Meteorite.

So. Wie wars in Dänemark. Irgend ein Hirntoter hat mal meteoritter ins Dänekräh schreiben lassen.
Dänemark leidet, seit Grönland Autonomie genießt, an erschröcklicher Meteoritenarmut.
(Seit AD 1075 fünef Meteoritchen)

Nun war also mit Maribo klar:   
Niemand der was findet, darf etwas behalten, sei es als Andenken, sei es für die Sammlung, sei es für den Kommerz.
Sondern man muß alles dem Museum in Kopenhagen abliefern. Wo man eine Entschädigung zu erwarten hat.

Nirgendwo in dem Gesetz ist erkenntlich, in welchem Rahmen diese Entschädigung ausfallen soll.

Ob es eine Buddel Aquavit und ein Freifahrtschein im Lunapark ist, ob es 100 Kronen pro Stein ist, ob es eine Aufwandsentschädigung ist für Anflug, Hotel ect., ob es eine Belohnung ist, ob es eine Entschädigung gemäß dem Marktwert des Steines (wer immer das auch festlegt, daran kranken Regelungen, die das vorsehen) oder eine großzügige Summe ist.

So. Und deswegen wurde der Meteoritische Obermotz der Dänen von den professionellen und ausweislich besten Meteoritenjägern der ganzen Welt gefragt - wie denn diese Entschädigung in etwa aussähe.

Tja und die Antwort? Man habe keine Idee und könne nicht im geringsten eine Hausnummer nennen,
und jetzt...  :laughing: ...ihihih... :auslach:...gleich..... :auslachl:.....nu kommts!   :lacher: :lacher: :lacher:

 :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach: :totlach:

Weil man zwar seit Jahrzehnten dieses Gesetz habe, aber in der ganzen Zeit noch nie ein Meteorite gefunden worden sei!

Sodaß es keine Präzendenz für eine Entschädigung gäbe.   :bid: :bid: :bid:

Tja - und so blieb das ganze Rudel der weltbesten professionellen Meteoritenfinder eben daheim, ebenso wie die interessierten Sammler.
Weil keiner Lust hatte, Tausende Dollars, Rubel und Euros auf den Kopf zu hauen, ohne Aussicht, wennse überhaupt was fönden, ihre Spesen, die sie dann in diesem Land der Vollpfoster hätten,  teilweise oder auch nur ansatzweise erstattet zu bekommen.

Ergebnis. So stolperte hat nur ein wönziges Häuflein ein paar Tag durch die Gegend.
Meinem Vernehmen nach, waren von der Weltelite der Meteoritenfinder nur 2 gekommen.
Und so blieb das tkw von Maribo zum Leidwesen aller.  Furchtbar winzig.

Also ehrlich: Dümmer gehts nimmer. Das is Science-Comedy.

Selbe auch jetzt in der Slowakei, ein größerer Schauer, da ist nun nicht nur das Behalten verboten, sondern sogar das Suchen. D.h. wahrscheinlich werden die Bewohner dort angehalten mit Augenbinden durch die Gegend zu irren.
Naja und das offizielle Team, dem ists halt nun zu anstrengend geworden zu suchen und lassens nun, sodaß vermutl. der Großteil der Steine und ev. die Hauptmasse dazu verdammt ist, im Boden zu verschimmeln und zu zerfallen.

Übelnehmen kann man diese Saudummheit den Slowaken nicht, sie haben in den letzten 200 Jahren halt nur 5 Meteorite gehabt und der letzte Fall liegt fünf Generationen zurück.
Nichtsdestoweniger ham die tatsächlich ein Meteoritengesetz....  Bruuuuharhaaaaaa

 :prostbier:
Mettmann

PS. Tut mir leid, gelegentlich den gebotenen Ernst beizuhalten ist zu schwer, es is halt so wahnsinnig komisch... müßt man mal ins Fenzi bringen...

Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: lithoraptor am April 22, 2010, 19:37:05 Nachmittag
Moin Martin, moin Sammlers!

Man kann ja nun sagen, was man will, aber man kann die Fundumstände in einem nordeuropäischen Staat ohne Wüste nur schwerlich mit einem Land wie etwa Australien oder den US-Wüsten vergleichen. Schon die Witterungsumstände allein sind viel zu unterschiedlich, so dass die Fundraten in gänzlich anderen Dimensionen liegen.
Natürlich gibt es in Dänemark nur sehr selten Meteoritenfälle und Funde und das ist den Dänen sehr wohl bewußt. Man betrachte doch nur mal das Verhältnis Einwohner zu Staatsfläche. Gut, beleuchten wir doch mal die Fakten zu den Dänischen Meteoriten:

Dänemark leidet, seit Grönland Autonomie genießt, an erschröcklicher Meteoritenarmut.
(Seit AD 1075 fünef Meteoritchen)

Es gibt insgesamt 7 dänische Meteorite (inklusive Maribo):

Aarhus:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Denmark&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=2

Denmark:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Denmark&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=6655

Felsted:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Denmark&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=10082

Fünen:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Denmark&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=10838

Jerslev:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Denmark&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=12084

Maribo:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Denmark&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=48973

und

Mern:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Denmark&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=15489

Wenn wir den zweifelhaften "Denmark" von 1076 mal bei Seite lassen immer nur noch 6 Stück, die seit dem "Fünen" 1654 gefunden wurden: Mern 1878 und der Rest (bis auf Maribo 2009) im letzten Jahrhundert.

So. Wie wars in Dänemark. Irgend ein Hirntoter hat mal meteoritter ins Dänekräh schreiben lassen.

Das "Danekrae"-Gesetz ist seit dem 01.01.1990 in Kraft: http://www.fynskefossilsamlere.dk/ff_danekrae.htm Die Zahlen der zu Danekraes erklärten Stücke und somit auch die Bereitschaft von Sammlern (auch aus Deutschland) daran mit zu wirken, sprechen für sich. Hier noch mal schnell einiges aus deutschen Foren dazu:

http://www.sucherforum.de/smf/index.php?action=printpage;topic=14509.0

http://www.steinkern.de/index.php?option=com_content&task=view&id=513&Itemid=112&PHPSESSID=870b6e53282b05e253160437bde6247d

Die Resonanz bei den Sammlern (wie zu lesen war) ist also sehr gut! Aber kommen wir auf die Meteorite zurück: Der erste und bisher einzige Meteorite, der somit unter das Danekrae-Gesetz gefallen ist, war der Maribo.

Nirgendwo in dem Gesetz ist erkenntlich, in welchem Rahmen diese Entschädigung ausfallen soll.

Ob es eine Buddel Aquavit und ein Freifahrtschein im Lunapark ist, ob es 100 Kronen pro Stein ist, ob es eine Aufwandsentschädigung ist für Anflug, Hotel ect., ob es eine Belohnung ist, ob es eine Entschädigung gemäß dem Marktwert des Steines (wer immer das auch festlegt, daran kranken Regelungen, die das vorsehen) oder eine großzügige Summe ist.

Es gibt  CASH  und die Höhe ist am Marktwert orientiert, daran bestand zu keiner Zeit irgendein Zweifel!!! Nun, bevor man wir wieder mit den fadenscheinigen Argument kommt, dass es ja keinen Markt für dänische Meteorite oder keine dänischen Meteorite auf dem Markt gibt... Da nimmt man sich einfach vergleichbares Material und legt ggf. noch eine oder zwei Kellen nach (macht ein Händler ja auch nicht anders).

Tja und die Antwort? Man habe keine Idee und könne nicht im geringsten eine Hausnummer nennen, ...

Korrekt, wie denn auch? Keiner wußte wie viel gefunden werden würde, was für eine Klasse es sein würde etc. pp. Wie will man da einen Anhaltspunkt finden? Vorher gab es zu dem doch auch keinen Präzedenzfall (den es DANK Maribo nun aber gibt), dat schreibst Du ja selbst, Martin.

Betrachten wir die Sachlage doch mal nüchtern: Dänemark hat das Danekrae-Gesetz und Sammler von Fossilien, Mineralien und Artefakten haben es gut aufgenommen und ziehen mit. Für Meteorite hat es inzwischen den ersten Prädzedenzfall gegeben und der Finder von Maribo hat sich über seine Entschädigung bisher nicht beklagt. Wir müss(t)en doch nur bis zum nächsten Met-Fund oder Fall dort warten um die Auswirkungen dieses Gesetzes zu bewerten. Was will man denn mehr???

Gruß

Ingo

P.S. Einer Auskupplung dieser Diskussion (in einen neuen Threaed: "Meteoritensuche in DK" oder ähnlich) schließe ich mich an.




Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: gsac am April 22, 2010, 20:08:42 Nachmittag
...da mir in Bayern nicht solche hirngschissenen Kaschperln und Alarmisten wie in ... anderen preißischen Landen sind...

Hat er gerade tatsächlich, wenn man ein paar Füllworte auslässt, "wie in .. preißischen Landen" gesagt? Na na, der Herr Neffe, nu mal hier nicht gleich so stürmisch blauweißrautiert rumrüpeln, näch! Sonst kommen gleich die Lederhosnauszieher aus Bielefeld und klopfen an Deine Tür!

Und um auf den Fall in USA zu kommen, na da sehts ja, da derf ein jedes suchen, sofern es die Landeigner vorher um Erlaubnis gefragt hat und je nachdem, wiese sich geeignigt haben, mit heim nehmen. Die Profis sind zahlreich vertreten, sie machens auf eigene und nicht auf Staatskosten, und sie werden viele Wochen suchen, die Gewichte und Fundstellen werden akribisch dokumentiert, das Streufeld gemappt, viele Photos geschossen und so das Maximum gefunden,  und jedes und Kind und Hund find ein Stein und Sonntags auch mal zwei, vielmehr als bei den Fällen in verbotenen Ländern möglich, Steine werden Museen gestiftet, die lokale Wirtschaft gestärkt, Vorträge in Schulen gehalten, die Bevölkerung unterrichtet und alle alle alle sind glücklich und zufrieden.

Das freilich unterschreibe ich sofort, denn das ist eine vorbildliche Situation für alle Beteiligten!

:prostbier: Alex

PS: das danekrae-Gesetz hat hat für gewisse Fundsituationen und -materialien sicher Vorteile, aber ob das auch speziell für Meteorite gilt, das wage ich dann doch eher zu bezweifeln, Ingo. Übrigens - woher kennst Du die geleistete Kompensation bzw. bist Du Dir denn sicher, dass der Finder damit zufrieden ist? Er selber hat sich dazu konkret nicht geäussert, es sei denn, ich habe da was überlesen, dann sorry. Aber er liest hier ja mit.....
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 22, 2010, 21:25:10 Nachmittag
Zitat
Natürlich gibt es in Dänemark nur sehr selten Meteoritenfälle und Funde und das ist den Dänen sehr wohl bewußt.


Umso wichtiger, daß man die Bedigungen schafft, daß wenns mal rumpelt, möglichst viele suchen gehen, nicht?

Zitat
Es gibt CASH und die Höhe ist am Marktwert orientiert, daran bestand zu keiner Zeit irgendein Zweifel!!!


Nicht richtig. Ich wurde ja von einigen der Übermeerischen Jäger gefragt, ob sie die Reise auf sich nehmen und finden sollten. Folglich hab ich mich für sie erkundigt im Musäum in Kopenhagen beim H.H., wie denn eine Entschädigung in etwa aussehen könne. Und habe eben oben sinngemäß wiedergegebene Antwort erhalten, das man keine Ahnung habe, wie eine Entschädigung aussehen könne, weil man das Gesetz zwar schon lange habe, aber es noch nie eine Präzedenzfall gegeben habe.
Na und wennse nicht mal eine Bröckerl für die Sammlung behalten dürfen, noch überhaupt eine Orientierung bekommen, wie den eine Entschädigung aussehen oder wie die bemessen würde, ja dann ists ja logisch, daß keiner den Flug bezahlen und dann die 3 oder 4 Wochen in Dänemark Sucherei. Nen?

>Fossilien, Mineralien und Artefakten

Das ist eben genau das Problem Lithoprator, daß vielerorts Meteorite unter dieselben Gesetze wie Fossilien, Mineralien und Artefakte gestellt werden.
Und dabei völlig verkannt wird, wie Meteorite gefunden und erzeugt werden. Nämlich komplett anders. Wenn ich jetzt ein Schäuferl oder ein Detektor nehm und naus in die Natur geh und beschließe meinen Lebtag zu suchen, so ist es nahezu unvermeidlich, daß ich Fossilien, Mineralien uns Artefakte finde - aber niemals einen Meteoriten.
Nicht? 
Ich weiß es zwar nicht, aber ich vermute doch stark, daß im Staate Dänemark mehr als 7 Fossilienexemplare, mehr als 6 Mineralstufen und mehr als 7 Artefakte vorhanden sind.
Meteoritengesetze müssen so geartet sein, daß sie das Auffinden von Meteoriten nicht behindern, sonst gibts überhaupt keine Meteorite - das gilt insbesondere für die Länder in gemäßigteren Klimata und insbesondere für neue Fälle.
Es müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, wenn denn überhaupt Meteorite gesetzl geregelt werden müssen, immerhin fahren die meisten Länder ausgezeichnet ohne Meteoritengesetze, die es denjenigen Gruppen, die sowieso für fast alle nicht-antarktische Meteorite der Welt sorgen und immer schon gesorgt haben, weiterhin ermöglicht, die Dinger zu finden.

Klar isses auch ein Vollschutz zu sagen, was nicht gefunden wird, kann auch nicht der Wissenschaft verloren gehen,
aber so verquer wie die Aussies, a la ist uns doch völlig wurscht, wenn plötzlich keine Meteorite mehr gefunden werden, schaumer uns als Arbeitstherapie halt zum 800x den Murchison an, wir haben ja alle unseren sicheren Austrag, so denkt halt kaum ein Forscher.

ist am Marktwert orientiert
Nein, das ist per se unmöglich. Wenn wir solche Gesetze haben, die nicht die Höhe Entschädigungen angeben, dann geht ja kaum einer Suchen, dadurch wird weniger gefunden, damit erhöht sich der mögliche Marktwert und so kostet so eine Regelung die öffentliche Hand vollkommen unnötig viel!
Bitte beste Bsp war doch Tagish Lake. Die Forschers gesagt, alle man Finger weg, keiner hebt mehr auf, wir machen das klar. Und dann habs die Bergung vollkommen verbockt, das allermeiste vom Material ging unwiederbringlich verloren, zudem wolltens nix in den Export lassen, sodaß am End nur sehr wenig rauskam,
und dadurch der Preis irrsinnig und unsinnig in die Höhe getrieben wurde, allein durch dieses Versagen und die schlechte Anwendung der Gesetze.
Bitte, Lithoprator, Tagish Lake war einfach nicht so toll, daß er vier- bis achtmal teurer hätte sein dürfen, als damals die auch seinerzeit schon schwer erhältlichen Ivuna und Orgueil.
Der war dann so teuer, weil die Kanadier den Fund versaubeutet haben und kaum was rausgelassen hatten.
Paff war der Marktwert so auf diese Weise von ihnen bestimmt worden - und weilse selber zu wenig geborgen hatten, mußtens dann vom Erstfinder, dem sie jede weitere Bergung untersagt haben, eben zu diesem künstlichen Marktwert nachkaufen,  was den damaligen kanadischen Steuersammler 800.000 Knadische Doller, sagmer mit Inflation ne glatte Million unnötigerweis gekostet hat.

(Tagish Lake war übrigens der Startschuss im Meteoritenmarkt, daß bei sovielen Fällen später so irrsinnig zugelangt werden konnte, was davor absolut nicht möglich gewesen wäre.)

Daher beißt sich bei Neufund und Neufall eine Marktwertsregelung in den Schwanz.
Und wenn ich denk, daß Kopenhagen nicht gerade mit Mitteln gesegnet ist, de facto überhaupt kein Geld zum Meteoritenankauf all die letzten Jahre gehabt hat, nichtmal für Kleinscheiß, dann ist das eben meiner Meinung auch rausgeschmissenes Geld für die, wenn man sagen würde, oooch Marktwert, dann haumer halt noch zu Sicherheit zwei Schippen druff.

Diese Entschädigungsregeln kommen zu teuer und verhindern die Möglihkeit auf größere tkws und mhr Funde, da gibt es bessere Instrumente.

Und ehrlichgesagt, ich traue den allermeisten Meteoritenprofessionalisten seis in der Forschung, seiens die Kuratoren nicht zu, aktuelle Marktwerte zu kennen, noch einen solchen für einen neuen Meteoriten definieren zu können.
Sonst hätten wir ja nicht dauern in den Medien die von einigen Wissenschaftlern propagierten Fabelzahlen über Meteorite und die Volumina des sog. Schwarzmarktes und das Lamento, daß die Wissenschaft nicht mehr mit den privaten Sammlern mithalten könne, weil es so teuer geworden sei.
Wo doch genau das Gegenteil der Fall ist, und die Meteorite nachweislich und mit großem Abstand wesentlich billiger sind als all die 200 Jahre zuvor und auch wesentlich billiger, als wenn sie mit wissenschaftlichen Expeditionen besorgt werden müßten. Wenn die Kuratores die Preise, die ihre Vorgänger der Krantz-, der Ward-, der Foote-, der Nininger-, der Zeitschel-, der Haag-Ära, ja selbst die, diese noch vor zehn Jahren dem Privatensektor hintergeschmissen haben, kennen würden,
dann würdense sich heute die Museen vollladen, daß die Schwarte kracht.

Wie sollen die denn dann bitte einen Meteoritenwert ermitteln, so daß einerseits der Finder gerecht entlohnt wird, andererseits keine öffentlichen Gelder unnötig verschwendet werden?
Was kostet dann bittschön ein Maribo?  Sagense 3 Euro im Gramm, weil ihnen Bassikouno einfällt, oder 6 Euro, weil neuer Fall Bouzzard Coulee eingefallen ist? Oder sagen sie ah ein CM2, ja 30 Euro kost so nen Wüstenfund, oder sagen sie 100Euro weil Murchison oder sagen sie ach das war ja weniger als Murchison 200Euro, oder sagen sie hopps da war so ein Eukrit in Spanien neulich, CM2 ist seltener, ach machmer 2000Euro im Gramm?

Ja bitte, wie soll das gehen?

Und was hat ein Finder für eine Handhabe - rausrücken mussers nach dem Gesetz sowieso - wenn jetzt der Staat sagt,
ach machmer 4Euro/g - da hastn Hunni, vielen Dank, wiedersehn zum nächsten Mal?

Und was geschieht, wenn mal was richtig teures und großes auf Dänemark fällt? Sagmer nen 30kg Chassignite, sowas kann schon mal vorkommen, meinst dann allen ernstes, der Staat würd dann 20, 30, 50 Millionen hinblättern?

Das ist alles nicht trivial!!

Lithoprathi - wie würdest Du denn den Marktwert von Maribo einschätzen?

Ich sag. CM2 80Euro/g, ich sag kleines tkw 250Euro/g, ich sag neuere Europafallpreisexplosion -
ois zamm max. 500Euro/g.   Macht bei 25.8g  12.900Euro.  Deal?

(Was einem tatsächlichen Verkaufspreis von 830Euro/g entspräche, weil ja noch Deposit und Schnittverlust weggingen).

Was soxxt Du?

Also, diese Art von Gesetz ist nicht zielführend.

Nimm doch mal die Kanadier her - die ham gemerkt, auwei, Tagish wir haben einen der wichtigsten Meteoritenfälle des Jahrhunderts total verbockt.

Uuuuuuuund - sie haben daraus gelernt !!!

Jetzt Bouzzard Coulee - ein jeder hat nach Herzenslust suchen gehen dürfen.
Und der Staat hat sich ein Zugriffsrecht gesichert, aber anders als früher, wo sie praktisch garkeinen Export geduldet hatten. Jetzt sagense, schaumermal, und alles was wir nicht kaufen wollen von den Findern und was wir nicht brauchen, damit können die Finder machen was sie wollen und kriegen auch eine Exportgenehmigung.
Und schwupp, schon klappts mit guten tkws und niedrigeren Kosten bei neuen Fällen.
Und schwupp schon klappts, weil die Profis jetzt wieder kommen können, mit den Nachfunden alter Kanadier,
siehe Springwater, wose nun fröhlich einen Knödel nach dem andern zum Wohle aller ausgraben.

Also ein für alle Seiten vollauf befriedigender und gangbarer Weg!
Der für alle Seiten von Vorteil ist.

Es geht doch!
Wenn man nur ein bisserl Willen und Hirn hat!

Hier Dänemark, ich find a priori das Gesetz sowieso ein Käs, weil Dänemark grossomodo eh keine Mets hat
und b) dieses Gesetz, wennse unbedingt eins haben, der beabsichtigten Zielsetzung entgegenstehend.

Zitat
Wir müss(t)en doch nur bis zum nächsten Met-Fund oder Fall dort warten um die Auswirkungen dieses Gesetzes zu bewerten.

Den werd ich nimmer erleben. Und wenn das Gesetz beibehalten wird, dann ändert sich ja nix,
wenn nicht der Präzedenzfall veröffentlicht wird, was es für eine Entschädigung für den Maribo gegeben hat.
Sonst kommt ja wieder keiner finden.

Ich habs noch nirgends veröffentlicht gesehen, Du?

 :prostbier:
Mettmann





Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: lithoraptor am April 22, 2010, 22:10:02 Nachmittag
Aber Mettmann, Sir! Die Dänen sind doch nicht dümmlich. Wenn es da mal einen großen Schauer geben sollte, sagen wir mal 200 Steine oder so, meist Du denn wirklich, dass die ALLE der Staat Dänemark behält?! Sicher nicht! Da wird dann sicher auch was auf den Markt kommen. Ich kann nur aus dem schließen, was ich weiß und das geht in eine gänzlich andere Richtung. Ich kann es eben wegen der fehlenden Präzedenz nur auf sowat, wie die Fossilien beziehen (und denke ich schrieb es schon mal): Wenn etwa ein neuer Fisch im Moler gefunden wird, dann wird der Danekrae und entschädigt. Schon der nächste Fisch dieser Art ist keiner mehr und kann vom Finder nach Hause getragen werden...

Dänemark hat einen Weg gefunden, seine Steinchen (zumindest die Interessanten) zu sichern und es scheint doch zu funktionieren (zumindest bei den Fossilien etc.). Man muss doch einem Gesetz auch die Möglichkeit geben, sich zu beweisen, oder nicht? Beim nächsten Fall dort (oder wenn etwa so etwas wie ein altes Eisen-Streufeld entdeckt werden sollte), werden sich alle geneigten Profis an den Maribo-Finder wenden und ihn befragen. Er ist doch in der Met-Szene kein Unbekannter. Dann wird es doch darauf ankommen, was er zu sagen hat, wie sie reagieren und dann werden wir sehen, ob das Gesetz taugt oder nicht.

Ich mein Martin, wovon reden wir hier denn? Ein Gesetz ist doch nichts Unumstößliches und kann im Falle eines Falles doch auch modifiziert werden. Selbst wenn der nächste Fall im Staate Dänemark fürchterlich in die Hose gehen sollte, dann kann man doch darauf hoffen, dass die Verantwortlichen daraus etwas lernen, wie es ja letztlich auch in Kanada war. Das beweißt doch, dass auch ein Staatsappart lernen kann, wenn auch oft schmerzlich langsam...

Ich möchte ja nur sagen, dass man nicht immer alles gleich verteufeln sollte, nur weil es gesetzlich geregelt wird. Blauäugig darf man es natürlich auch nicht sehen. Warten wir also einfach mal ab...

Gruß

Ingo
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 22, 2010, 23:11:21 Nachmittag
Aber Lithoprator, Lord!

Ich verteufel doch nicht in Bausch und Bogen, im Gegeteil ich trete ein für und begrüße ausdrücklich gesetzliche Regelungen (wenn denn irgendwelche Betroffene tatsächlich einen Bedarf dafür sehen, wo es doch soviele Länder gibt, wo es prächtigst ohne geht), die allen Beteiligten zugute kommen und die denjenigen, die letzlich die Meteorite auftun, Rechtssicherheit verschaffen.
Oooh alt und grau bin ich darüber geworden, verspottet und manchmal böswillig mißverstanden worden, schluchz, dies immer mahend zu erinnern, oooojaaa,  und vor solchen Super-GAUs wie in Australien und anderswo zu warnen.
Versteh Ingo, die Staaten sollen doch alle ihre Meteorite bekommen, sie sollen meeeehr Meteorite bekommen und billiger als je zuvor,
nur die Instrumente, die sie dazu benutzen, sind so oft die falschen und bewirken das genaue Gegenteil und so wenige lernen aus der Geschichte, den Erfahrungen und den Zahlen und soviele kopieren diese untauglichen Gesetze und führen sie neu bei sich ein.
Denn wie war es denn und ist es denn mit den Gesetzen gewesen...

Der Patient kam mit gebrochenem Arm. Die Experten und Doctores traten zusammen und hielten Rat und verordneten ihm Wadenwickel. Immer schlechter ging es dem Patienten. Bis er eines Tages röchelte: Vielleicht sollte man den Arm eingipsen?
Da schrien die Gelehrten ihn an:  Halt Du doch die Bappn, was verstehst Du schon davon?
Den Tod vor Augen nahm der Patient seine letzten Kräfte zusammen und schiente sich selbst den Arm, während die Doctores weiter an seinen Waden wickelten und wickelten, und langsam, doch sicher genas er seines Leidens.
Da gratulierten sich die Doctores sehre zu ihrer Kunst.

Ey Ingo, so war das mit Meteoriten, allein es war ja nicht genug! Was gschieht denn überall die letzten Jahre?

Doch einige Doctores und Hochgelahrten waren nicht zufrieden und zweifelten, ob denn die Wadenwickel wirklich der Genesung grund jewesen.
Sie sprachen: Wir können den Patienten nicht entlassen!  Wir müssen ihm die Beine brechen - nur dann können wir sicher sein, ob unsere Methode auch die richtige war und die Wickel gegen Brüche helfen.
Und so brachen sie ihm beide Beine und reisten herum auf die Symposien und Kongresse, um von ihren großartigen Erfolgen zu künden und die Kollegen aus aller Welt von der Überlegenheit ihrer trefflichen Methode zu überzeugen.
Als sie wieder zuhause ankamen, da war der Patient schon tot.

Jaaa Lithi, so is des mit den Meteoritengesetzen, im Grunde, wahr, aber auch irgendwie sehr traurig.
meinjammanur.

 :prostbier:
Mettmann

Titel: Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 22, 2010, 23:59:49 Nachmittag
Update zum Thema

Boy finds meteorite on playground (Mike Farmer ist natürlich mit vor Ort)

http://www.fox11online.com/dpp/news/kid-finds-meteorite-on-playground

Gruß

Krishna
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 23, 2010, 10:24:49 Vormittag
Hallo,

@ Krishna: ich bin mir sicher.Amerika ist anders.

Nationale Meteoritengesetze sollten nicht das Ziel sein.Im Gegenteil,ich würde eine einheitliche internationale Regelung und eine weltweite zentrale Fundmeldestelle bevorzugen,die über den nationalen Ansprüchen steht.

Ich frage mich,ob es überhaupt auffallen würde,wenn ein Finder aus einem Land mit Ausfuhrverbot sein Fundstück im Ausland untersuchen ließe?Es ist auch die Frage,inwieweit die Institute da mitspielen würden,wenn ihn das Fundland bekannt wär?

Gruß Jürgen
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 23, 2010, 11:29:13 Vormittag


http://blogs.howstuffworks.com/2009/08/14/meteorite-dealers-are-enemies-of-science/
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 23, 2010, 11:41:15 Vormittag


http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/6549197.stm
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 23, 2010, 13:49:37 Nachmittag
Hallo H5P6,

eigentlich ist das ganze Meteoritengesetzwesen ein "Nicht-Thema". Ein Regelungsbedarf besteht allerhöchstens nur in Wüstenländern und der Antarktis und vielleicht regional bei der kleinen Handvoll Masseneisenstreufeldern - da es ja sonst kaum Meteorite gibt.
Ansonsten sind Meteoritengesetze absolute Kuriosa in der Legislative, da es Gesetze sind, für die es kaum Anwendungsfälle gibt, also was weiß ich, wie bspw. das Gesetz in der Hessischen Landesverfassung, das als Strafmaß heute noch die Todesstrafe vorsieht.
Wir haben ja hier uns z.B. köstlich amüsiert, über solche Länder wie Dänemark oder die Slowakei, wo bestenfalls alle zwei bis drei Generationen mal ein Bröckerl gefunden wird.
In solchen Ländern besteht ja überhaupt kein Bedarf für eine Regelung, weils so selten vorkommt, daß mal ein Meteorit gefunden wird, daß man sich ggfs. auch so einfach einigen kann, wie auch die Mehrheit der Länder der Welt überhaupt keine spezifische Meteoritenregelungen haben;
und selbst wenn, diese seltenst angewendet werden und es in der Geschichte auch so gut wie überhaupt keine Urteile oder Streitfälle zu Meteoriten gibt. 

Du darfst es halt wirklich nicht mit Artefakten oder Fossilien vergleichen. Artefakte sind Kulturgüter, genauso wie bei Fossilien ist die sachgemäße Dokumentation des Fundkontextes von wichtigster Bedeutung, zudem sind die Objekte im Gegensatz zu Meteoriten unteilbar und selbst in den produktivsten Meteoritenländern der Welt ist die Menge der Meteoritenfunde im Vgl zu Fossilienfunden und Archäologischen Objekten verschwindend gering.
Zudem besitzen Meteorite, nicht nur vom Gesamtumfang der Mengen, sondern generell keinen besonderen finanziellen Wert und das weltweite Handelsvolumen ist gegenüber Fossilien und Artfakten, die einen Milliardenmarkt darstellen, verschwindend gering.

Zudem ist in vielen Ländern, sogar in solchen, die über Meteoritengesetze verfügen, anhand der Forschungsausgaben für die Meteoritenkunde und den Budgets der nationalen Museen zum Meteoritenankauf sowie der fehlenden Aktivitäten, Meteorite aufzufinden, deutlich erkennbar, daß im Gegensatz zu Artefakten und Fossilien, kein besonderes wissenschaftliches noch öffentliches Interesse an den Meteoriten besteht.

Daher besteht überhaupt kein Bedarf für eine internationale, noch in den meisten Fällen nationale Regelungen.

Wie sind denn überhaupt solche Meteoritengesetze entstanden?

Im 19.Jahrhundert, als es endlich gesichert war, daß Meteorite tatsächich aus dem Weltall stammen, wurde natürlich die ungeheure Bedeutung über den Wert bloßer Kuriosität dieser Steine erkannt, war es doch der einzige handfeste Zugang zum Sonnensystem für die Wissenschaft. Damals wurden die großen nationalen Sammlungen gegründet, ja es gab fast schon ein regelrechtes Wettrennen, eine Frage des Prestiges, zwischen den Nationalsammlungen um diese Steine und es wurden Unsummen ausgegeben. Diese Sammlungen wurden praktisch ausschließlich durch Ankauf von Meteoriten von Findern und Meteoriten/Mineralienhändlern und private Stiftungen aufgebaut. Und bereits damals war es bekannt, daß sich nur durch eine möglichst breite Öffentlichkeit von Laien und Händlern überhaupt Meteoritenfunde generieren lassen und daher wurden auch keine Gesetze angedacht. Lediglich im zaristischen Rußland ist man den Weg gegangen, daß Privatbesitz von Meteoriten untersagt wurde, weswegen die Sammlung in Moskau letztendlich den Anschluß an Wien, Paris, London, Calcutta auch verlor. Und in Indien hat man sich dann bemüht, die Metorite zu schützen, aber nicht um sie vor den privaten Leuten, sondern vor dem Zugriff der Kolonialmacht zu bewahren.

Es gab also schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts (wo ja auch die moderne interdisziplinäre Meteoritenkunde begründet wurde) einen regen internationalen Handel mit Meteoriten und der private kommerzielle Sektor war der maßgebliche Lieferant für Wissenschaft und Forschung und tat im wesentlichen die Meteorite auf.

Und das blieb im Wesentlichen auch so bis in jüngere Zeit.
Sicherlich gab es hin und wieder persönliche Differenzen zwischen einzelnen Meteoritenhändlern und Wissenschaftlern, der amerikanische Meteoritenjäger und -händler Nininger wäre hier als plakatives Beispiel anzuführen, dennoch wurde die essentielle Bedeutung des privaten Sektors als Meteoritenlieferant niemals, auch nicht gesetzlich in Frage gestellt.

Die Wende sehe ich persönlich Mitte der 1960iger Jahre angelegt, als die 1970iger UNESCO-Konvention zum Schutze beweglicher nationaler Kulturgüter ausgearbeitet wurde und auch eine kleine Arbeitsgruppe zu Meteoriten gegründet wurde, bestehend aus wenigen Einzelpersonen, einem Rechtsvertreter, drei bis vier Kuratoren, ein bis zwei Meteoritenwissenschaftlern, die Vorschläge ausarbeiten sollten.
Es ist recht bezeichnend zu sehen, daß das erste Papier mit Vorschlägen ganz davon geprägt ist, die Bedeutung der Meteorite überhaupt erst einmal hervorzuheben, daß sodann der Ansatz des 19.Jhdts aufgegriffen wird, die Bevölkerungen mit Hilfe der Medien aufzuklären über Meteorite, damit möglichst viele gefunden werden können und weiter wird empfohlen, daß jedes Land Proben seiner nationalen Meteorite erwirbt für seine Nationalsammlungen, wobei der kommerzielle Erwerb keineswegs ausgeschlossen wird, sondern als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wird.
Diese Haltung ändert sich über die Jahre, bis zum letzten Vorschlagspapier, das dann empfiehlt, die Meteorite als schützenswertes nationales Kulturgut anzusehen.
Ob da der Kurator der englischen Nationalsammlung und der kanadischer Vertreter, beide dafür bekannt, fleißig Meteorite für ihre Sammlungen von privater Hand gekauft zu haben, mag dahingestellt sein. Bemerkenswert ist, daß nach dem Inkrafttreten der UNESCO-Konvention kein Land den Vorschlägen gefolgt ist. (Somit auch die alte Ansicht geäußert in dem leider einzigen Paper zu Meteoritengesetzen von Schmitt/McEwens, daß die Unesco-Konvention automatisch Meteorite schütze, falsch ist). Im Übrigen gab es ja dann in den 1970igern auch die Initiative in England, die Meteorite unter gesetzlichen Schutz zu stellen und automatisch der Krone zufallen zu lassen, was im Parlament abgeschmettert wurde. Das Protokoll der doch sehr heiteren Debatte im Oberhaus hatte ich ja schon mal hier verlinkt, wo sich m.E. völlig angemessen, die Herrschaften doch sehr elegant über diesen Schwachsinn amüsierten.

Im Moment weiß ich noch gar nicht, welche Länder überhaupt Meteorite in ihre Kulturgutlisten aufgenommen haben.
Kanada, wann das war, müßt ich nachschauen. Australien Mitte der 1980iger und neuerdings letztes Jahr Argentinien. Mehr fallen mir nicht ein und das älteste Meteoritenschutzgesetz der Neuzeit, das mir einfällt, ist ein Erlaß des damaligen Diktators der Philippinen Marcos aus den 1970igern, der unter anderem die Meteorite und Tektite unter Schutz stellt.

Es wird also deutlich, daß Meteoritengesetze nicht in der Natur oder der Bedeutung der Meteorite selber begründet liegen und eine natürliche oder historische Notwendigkeit besteht, Meteorite unter besonderen Schutz zu stellen oder dem Staatsbesitz zu eigen zu machen, durch repressive Maßnahmen wie Enteignung, Zwangsverkauf oder Eingriffe in das Eigentumsrecht, wie Exportverbote,
sondern daß es sich bei den Meteoritengesetzen um sehr neue Phänomene handelt.

Wobei sich sofort die Frage anschließt, wieso macht man das jetzt?
Nun. Zum einen ist zu bemerken, daß es in der Weltmeteoriterei einen historischen Umbruch gegeben hat. Seit den 1990er Jahren wurden die Wüsten Afrikas und kurz vor der Jahrtausendwende die Wüste des Omans als Reservoir für Meteorite erkannt und es wurde eine, im historischen Maßstab, unglaubliche Menge an Neufunden gemacht, wenn wir bis heute zählen, so wurde allein durch die Meteorite aus der Sahara und des Omans der Weltmeteoritenbestand der 200 Jahre zuvor verfünf- bis verzehnfacht. Und besonders viele wissenschaftlich hochbedeutende Steine wurden entdeckt. Diese Funde wurden fast ausnahmslos vom privaten Sektor besorgt.
Zum anderen, durch die neuen Medien, wurde das Gebiet des Meteoritensammeln besser der Öffentlichkeit ersichtlich,
sodaß auch in einigen anderen Ländern die Fundzahlen erhöht werden konnten.
Gleichzeitig bedeutete diese Entwicklung insbesondere in den letzten 8 Jahren einen dramatischen Preisverfall bei allen Meteoriten ausser den historischen, die bereits in den nationalen Sammlungen vorhanden waren, auf ein so derart niedriges Niveau, wie es in der Geschichte noch nicht vorgekommen ist.
Im Grunde also ein Idealfall, eine überaus begrüßenswerte Entwicklung,
die schwerlich eine Reglementierung durch Gesetze begründen würde
und die  die Einführung von Meteoritengesetzen in vielen Ländern in jüngerer Zeit rätselhaft erscheinen läßt.

Was können also die Ursachen dafür sein?
Ich sehe den Hauptgrund in einer unheilvollen Entwicklung nicht im privaten Sektor, sondern auf seiten der Wissenschaft.
Obwohl Meteorite für die Forschung im Zeitalter der Raumfahrt, der Planetenmissionen, der Exoplanetenforschung, der Erkundung des Sonnensystems und der neuen mineralogischen Analysemöglichkeiten bedeutender den je sind, was einhellig in jeder öffentlichen Darstellung, sei es in den Medien, sei es in Ausstellungen, Vorträgen, populärwiss. Büchern von den Forschern besonders herausgehoben wird,
sind die Mittel für die Meteoritenforschung in vielen, auch in den Ländern mit der bedeutendsten Tradition in der Meteoritenkunde in den letzten Jahren unverständlicherweise vollkommen zusammengestrichen worden, das betrifft insbesondere fast alle europäischen Länder, Russland und Australien. In diesen Ländern wurde dieses Feld der Spitzenforschung praktisch und ohne erkennbaren Grund preisgegeben. Im Moment kann man sagen, daß Meteoritenforschung in notwendigem Maßstabe eigentlich im Grunde nur noch in Nordamerika und Japan stattfindet, ein bisserl noch in der Schweiz und England. China ist neuerdings dabei Meteoritenforschung aufzubauen, durch eigene Antarktisexpeditionen.
In den betreffenden Ländern wurden die Mittel nicht selten auf Null runtergefahren, sodaß eine sinnvolle Forschung kaum mehr stattdfindet  bzw. von anderen Instituten übernommen werden muß, die bislang eher unbekannt waren für Meteoritenforschung und die Mittel für die großen Sammlungen erlauben nicht mehr, daß diese weitergeführt werden können, ausser durch private Schenkungen und eben die kostenlosen Hinterlegungsproben der privaten Sammler und Händler,
ja in schlimmeren Fällen können die Sammlungen nicht mehr nach den Regeln der Kunst erhalten werden.
Das ist um so unverständlicher und bedauerlicher, da eben durch den privaten Sektor diese Jahre eine Unzahl an Meteoriten, darunter die interessantesten und erstaunlichsten Sorten fast nach Belieben, zur Verfügung gestellt werden, zu einem kleinen Bruchteil der Preise, die die letzten 200 Jahre gezahlt werden mußten, sodaß eine Restaurierung der Budgets auf das alte Niveau nicht einmal nötig wäre, zumal durch die neuen Analysetechniken oftmals nur sehr kleine Mengen und Stücke benötigt werden.
Andere Möglichkeiten diese Forschungsobjekte zu bekommen, bestehen für die Beteiligten sowieso nicht, da es sich gezeigt hat, daß eigene Suchunternehmungen ja noch viel teurer sind und daher bereits noch vor den großen Kürzungen vielfach eingestellt werden mußten.
Diese Situation ist unverständlich, kostet doch die Meteoritenforschung im Vergleich zu anderer Grundlagenforschung, und insbedondere zu den Nachbardisziplinen praktisch nichts, zeitigt aber eine überreiche Fülle an Ergebnissen.

Glasklar festzustellen ist, daß für diese Entwicklung und diese Versäumnisse, der private Sektor aus Sammlern, Suchern und Händlern in keinster Weise Verantwortung zeichnet - es handelt sich vielmehr um ein internes strukturelles Versagen im Wissenschaftsbetrieb.

Nun und ich denke, daß diese vielen neueren Gesetze, die wir in vielen Ländern beobachten, ein Reflex sind auf dieses strukturelle Versagen.
Die Forscher und Kuratoren dieser Länder sind nicht mehr in der Lage, durch eigene Aktivitäten Meteorite zu finden, noch können sie ihre Forschungsobjekte, so wie die 200 Jahre zuvor und so wie es in allen anderen wissenschaftlichen Fachbereichen üblich ist, erwerben. Für beides fehlen ihnen nun die Mittel.

Daher versuchen einige vermöge neuer Gesetze, die Enteignung oder Zwangsverkauf oder andere Sanktionen beinhalten, ohne Aufwand und Kosten an die Meteorite zu  kommen.
Es ist sehr bezeichnend, daß genau die Länder, die die meisten Mittel aufwenden, um selbst Meteorite aufzutun, das sind die USA und Japan mit ihren Antarktiscampagnen. keinerlei rechtliche Einschränkungen hinsichtlich Privatbesitz von oder der Suche nach Meteoriten kennen. In USA ist die Meteoriterei völlig frei, in Japan behält der Finder den Stein.

Bedenklich ist die Art und Weise, wie solche speziellen Meteoritengesetze überhaupt entstehen und eingeführt werden.
Meteorite sind etwas so exotisches und unbekanntes, daß da nicht irgendwelche Kommissionen des Gesetzgebungsverfahren solche Gesetze beraten oder inititiieren. Insbesondere nicht in solchen Ländern, wo eigentlich gar keine Meteoritenforschung bislang stattgefunden hat, noch irgendwelche Sammlungen existieren würden, und wo, und das ist ja auch in den Meteoritennationen so, sich nur wenige einzelne Personen und Wissenschaftler überhaupt beruflich mit Meteoriten beschäftigen.
Es sind genau diese wenigen Einzelpersonen, die diese gesetzlichen Regelungen überhaupt erst vorschlagen, initiieren und festschreiben lassen. Dies mag durchaus oft in guter Absicht geschehen, allein greifen diese Personen nicht auf die Erfahrungen zurück, die in anderen Ländern, in denen bereits restriktive Gesetze länger in Kraft sind zurück, gemacht werden mußten, sie kennen nicht die Zahlen aus dem Bulletin, die Entwicklung der Fundzahlen in den Ländern mit und ohne Restriktionen, sie kennen nicht die Fundzahlen und Kosten der universitären Suchexpeditionen, sie wissen nicht, wer die Meteorite findet und besorgt, noch die Arbeitsweise des privaten Sektors, der die Funde tätigt, noch die Marktpreise, noch die Mechanismen, wie Meteorite gesucht und gefunden werden, noch wissen sie etwas über die Historie, wie bislang der allergrößte Teil der Meteorite die letzten 200 Jahre in die Museen und Forschungseinrichtungen gekommen ist.
Sie sind in diesem Teil ihres Fachbereiches nicht ausgebildet und einfach nicht kompetent genug.

Und daher wählen sie bei der Einführung der Gesetze sehr oft die falschen Mittel und Instrumente, die im Effekt das genaue Gegenteil bewirken, von dem, was sie eigentlich beabsichtigen.
Es muß also gar nicht so laufen, wie in Australien, wo ein Captain Ahab nicht verwinden kann, daß ihm in seiner Jugend einmal ein kleiner Fisch entgangen ist, und nun unbarmherzig den Weißen Wal verfolgt, alle anderen Hekatomben, die er haben könnte, schwimmen läßt und in seinem persönlichen Wahn das Schiff mit Mann und Maus in den Mahlstrom lenkt,
also ein einzelner seine persönlichen Eigeninteressen über die Erfordernisse seiner Disziplin und das Gemeinwohl stellt,
sondern solche Gesetze werden schon hin und wieder mit einer guten Intention eingeführt, so untauglich und undurchdacht sie sich später herausstellen.

Ein weiteres Problem ist, daß gelegentlich Länder, auf Zuruf sozusagen, solche Gesetze aus anderen Ländern übernehmen, ohne zu prüfen, was diese für Auswirkungen mit sich bringen würden.

Leider ist es nun soweit gekommen, daß wir alle, durch die Einführung von ungeeigneten Gesetzen in immer mehr Ländern,
wir alle - Forscher, Kurator, privater Sammler, Sucher, Händler  -mittlerweile an einem Wendepunkt angelangt sind,
wo nicht mehr nur die Meteoritenforschung in den Ländern, in denen durch ungeeignete Gesetze die Fund-und Fallzahlen wegbrechen, gefährdet ist,
sondern daß die globale, die internationale Meteoritenaktivitäten durch diese Gesetze, insbesondere in Ländern mit knappen Mitteln, aber auch in den in der Forschung führenden Ländern, sowie der private Sektor, stark beeinträchtigt werden,
und berechtigte Befürchtung bestehen, daß die Meteoriterei an sich einen so herben Rückschlag erleiden wird, daß sie sich davon nicht mehr erholen wird.

Es gilt daher, ganz besonders auch von seiten der Wissenschaftler,
erstens: Länder davor zu bewahren, die gleichen Fehler zu begehen wie andere Länder;
zweitens: die Länder in denen die Meteoriterei noch frei ist und es keine Gesetze gibt, dafür das Zusammenspiel von privatem und öffentlichem Sektor noch intakt und ergebnisreich ist, von der Einführung etwaiger Gesetze abzuhalten

und drittens müssen Wege gefunden werden, die einerseits die Interessen der Wissenschaftler und der Öffentlichkeit bedienen und andererseits die Bedürfnisse berücksichtigen, die notwendig sind für den privaten Sektor, um weiterhin die Meteorite produzieren zu können.

Nun und der letzte Punkt ist sicherlich der einfachste, Lösungen und Modelle dafür gibt es genug.


So, das war meine Analyse und persönl. abschließende Privatmeinung.
Mettmann





Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 23, 2010, 15:12:17 Nachmittag
Hallo Mettmann,

und warum das alles?
Mein Deutungsversuch:
Der angestrebte Meteoritenentzug,ist auch gleichzeitig ein Wissensentzug.Meine bescheidene Vermutung ist,daß genau darauf die Bestrebungen hinzielen.Ich weiß nicht,ob die damit angestrebte Forschungspause dem Deutungsvorsprung vor dem Wissensstand in der Meteoritenforschung,wieder auf ein Niveau bringen soll.Manchmal habe ich den Eindruck,daß die Meteoritenforschung sich schneller entwickelt,als die allgemeine Grundlagenforschung.Ein Stillstand könnte die Schere wieder schließen.Wie beschrieben,wäre das Ganze auch finanziell ein Nachteil für die Wissenschaft.Warum dann aber das Alles?Es bliebe dann nur noch eine Variante,der Wissensentzug.Vielleicht ist es so,daß wir alles essen dürfen,aber nicht alles wissen,was da von Draußen auf uns zukommt.

Gruß Jürgen

 
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 23, 2010, 15:33:39 Nachmittag
Zitat
http://blogs.howstuffworks.com/2009/08/14/meteorite-dealers-are-enemies-of-science/

http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/6549197.stm

Eben H5P6,

das ist ja das, was ich früher schon bemägelt habe und auch oben, daß manche in ihrer vielleicht guten Absicht weit über das Ziel hinausschießen und manchmal zu unlauteren Mitteln wie der Diffamation oder der Lüge greifen
oder eben keine Ahnung haben, wovon sie sprechen.

In dem Fall war es eben besonders bedenklich, weil der Ursprungsartikel, auf den die sich beziehen, ein Interview mit der Kuratorin der berühmten Sammlung in London war und es durch BBC verbreitet wurde.

Zur Verteidigung der Kuratorin sei gesagt, daß dieses Interview schon länger zurückliegt und sie da noch ganz neu im Amt war. Und sich sicher nun besser eingearbeitet hat, was ihre berühmten Amtsvorgänger getrieben, die natürlich die Meteorite für die Londoner Sammlung von privat und von Händlern erworben haben und dabei nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Hatten ja damals die Niningersammlung hinterrücks Flagstaff vor der Nase weggekauft, vom ersten Krantz sowieso usw.
Und die haben ja auch selber dort die ganze Wüste, die Libyschen und Omanischen Märse von den ach so bösen Wüstenhändlern, schaust mal auf deren Webseite, da hamsese sogar als Schaustück vorn druff gepflastert.
Und mittlerweile weiße ja selber, wie schwierig die Meteoritensuche ist, hats ja selber in Australien schon mal versucht
und auf dieser "expedition" wieses nannte, zwo kleine Chondriten und nen Stückerl Camel Donga gefunden und sonst nix.
Auch wird sie vielleicht nun die Preise und die Fundmengen besser kennen, Preis- und Marktkenntnis gehört zu den Aufgaben eines jeden Kurators, nicht nur bei den Meteoriten.
Nja kann schon sein, daß sie selber ernstlich geglaubt hat, daß da so riesige Summen im Spiel und die Metthändlers auf ihren 30-Meter-Yachten rumlümmeln, weilse da ja dann die Hauptmasse von Ivuna gekauft hatte und die war halt gewisslich nicht billig, vielleihcht hattse dann gemeint, das Wüstenzeug wär auch so teuer. Den Ivuna war übrigens ein Kauf von Privat. Und überhaupts, muß man mal ihre Publikationslisten suchen, die wird sicher auch an den Wüstenfunden geforscht haben, ich mein, das macht ja jeder - mehrsogined zum Sinn ihrer Aussagen.
Und sie hatte sich ja dann auch von der BIMS zur Rede gestellt damit entschuldigt, daß sie falsch zitiert worden sei.

Naja und der Mauretaniensrtikel, das ist halt von irgend so einem Lohnschreiber, der sichtlich noch nie vorort gewesen.
Und hat sichtlich die falsche Bedeutung von "Markt" verstanden, nämlich, hihi, als Wochenmarkt :bid:

Das wär in der Tat schön, wenn man im Maghreb nur auf den Wochenmarkt gehen müßte und neben Hühnlein und Zicklein und neben den Zwiebeln die Meteorite lägen, den Mond am Stück oder in Scheiben? Vom Mars, derfs ein bisserl mehr sein?

...weil dann die ganzen NWA-Händler nicht diese langwierigen und eeendlos beschwerlichen und gefährlichen Reisen auf sich nehmen müßten.

Nur das Problem mit solchen Artikeln wie dem des Interviews oder den mauretnischen, ist, daß halt dieser Bullshit durch die Heilige BBC veröffntlicht wurde. Und was die BBC sagt ist wahr.
Das wird dann endlos und jahrelang vervielfältigt, zitiert und kolportiert und irgendwann liests halt dann mal ein Geologie-Student im Maghreb uffe Klo, glaubts und rennt zum Reichsverweser und jappst:  MILLIIIIAAARDENWERTE werden uns jedes Jahr von Schiebern und Mafioten an Meteoriten gestooooohlen.  Und wenn der Verweser sich ned ans Hirn tippt und sagt, du Kaschperl, Meteorit, was sollen das sein, hamwa ja noch nie gehört,
dann gips halt paff ein Gesetz und dann wars das mit den Meteoriten.
Und dann kriegt halt die Kuratorin in London und ihre Kolegen keine seltenen Mets mehr, keen Mars und Mond oder se müssen dann unendlich mehr für das wenige Zeigl zahlen, was noch übrig ist.

Und schlimm ist halt, daß solche unqualifizierten Aussagen große Verunsicherung erzeugen.
Es gibt mittlerweile allen ernstes Institute, die sich nicht mehr trauen, NWAs zu erwerben und an ihnen zu arbeiten oder sie der Sammlung zuzuführen, weil die eben durch solcherlei Artikel verunsichert werden.
Das ist fatal, eigentlich wollten sie schon, hätten auch die Mittel.  So bleibt ihnen nix anderes, als die teuren Fälle a la West, Livingston, ect. zu kaufen, statt fürs selbe Geld, das Aufregendste was die Planeten und Asteroiden zu bieten haben und müssen hoffen, daß halt mal irgenwas interessanteres als ein gewöhnlicher Chondrit fällt und das möglichst in ein Land, wos erlaubt is und nicht gleich vom Staat eingesackt wird. Also eigentlich könnense ihrem öffentlichen Auftrag nimmer so richtig gerecht werden.
Andererseits könntmer auch sagen, daß die ein bisserl lesefaul sind, sie müßten ja nur ins MAPS reinschaun, dem Zentralorgan ihres Faches, wo klipp und klar und schwarz auf weiß drinsteht, daß NWAs vollkommen legal sind.

Nuja H5P6 - aber das ist alles schon viel viel besser geworden,
die, die im Fach was gelten, würden niemals solche Äußerungen in den Medien verbreiten, weils halt einfach nur peinlich ist.
Undso kommt sowas allerhöchstens noch von irgendwelchen Dimpfeln, die sich halt auch mal gern in irgend einem Provinzblättchen selbst gern lesen, wenn ihnen schon nix anders zu den Meteoriten einfällt.

Insofern hat da schon ein Wechsel stattgefunden und von der Wissenschaftsseite gibts kein Sammler/Dealer-Bashing mehr, wies noch vor ein paar Jahren üblich.

 :prostbier:
Mettmann


PS: Wissensentzug?   Ehm bitte keine Verschwörungstheorien H5P6. Es reicht schon, daß die Amerikaner niiie auf Bielefeld gelandet sind!
Aber ich geb dir recht, was da von statten geht, ist absolut unlogisch.
Das bedeutet aber nicht, daß man deswegen nach irgend einem Grund suchen müßte, der es logisch machen könnte. Gibt keinen. Weil Menschen beteiligt und anscheinend viel Unwissen und teilweise wohl auch Desinteresse. Da ist dann halt nicht alles logisch.
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 24, 2010, 10:45:42 Vormittag
Hallo,

Verschwörungen?Das trifft die Sache nicht richtig.Aber Einwirkungen aus nichtwissenschaftlichen Gesellschaftsbereichen zeichnen sich hier ganz klar ab.Ich habe gelesen,daß im Smithsonian-Institut keine Einreichungen nordafrikanischer Fundstücke entgegengenommen werden,wenn sie keine Ausfuhrgenemigung haben.Weiterhin werden keine Stücke entgegengenommen,die aus "unfreundlichen Staaten" stammen.Das hat nun alles nicht viel mit Wissenschaft zu tun,aber mit der Austrocknung von Finanzquellen unliebsamer Kontrahenten.Mal sehen,wie das alles weiter geht.

Gruß Jürgen
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Andreas Gren am April 24, 2010, 10:52:04 Vormittag
... Wenn etwa ein neuer Fisch im Moler gefunden wird, dann wird der Danekrae und entschädigt. Schon der nächste Fisch dieser Art ist keiner mehr und kann vom Finder nach Hause getragen werden...

Moin,

wäre eine Argumentation,dass dann ja der nächste gefundene Maribo Meteorit kein Danekrae mehr ist, erfolgversprechend?

Des weiteren denke ich daß wir alle froh sein können wenn die Länder die meinen Metgesetze haben zu müssen, so eine Lösung wie Dänemark finden. schöner wärs ohne aber den Drang alles zu regeln ist ja DEM Deutschen auch nicht fremd....

Gruß Andi
P.S. ich mag die Dänen und bin mir sicher daß dieses Meteoritengesetzt ein der ganz wenigen Ausnahmen ist wo uns die Dänen in juristischer Regelwut besiegt haben, wo wir doch eh schon Weltmeister sind.........im Gesetze schreibeln.......
Als Angler kann ich persönlich versichern,ich habs mit eigenen Augen gesehen, wie Deutschland Dänemark 22 : 1 vom Platz gefegt hat, in der Disziplin Angelerlaubnis.
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: H5P6 am April 24, 2010, 11:26:50 Vormittag
( Im dunkeln läßt es sich gut munkeln.)

Mit Sicherheit gibt es staatliche Organe,die ein Auge auf die Anbieter von NWA,s haben.Könnten sie doch ein Strohmann oder gar ein europäischer Brückenkopf zur Geldbeschaffung von verdächtigen Kreisen sein.
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Andreas Gren am April 24, 2010, 12:11:33 Nachmittag
( Im dunkeln läßt es sich gut munkeln.)

ähhh so dunkel hier, kannst mich mal erhellen? ich verstehe den Zusammenhang so gar nicht. Danke

Schwerter zu Pflugscharen
Landminen zu Meteoriten
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Mettmann am April 24, 2010, 13:21:22 Nachmittag
Mojen,

Zitat
Mit Sicherheit gibt es staatliche Organe,die ein Auge auf die Anbieter von NWA,s haben.

Nein H5P6 - Du überschätzt das alles ganz gewaltig. Meteorite interessieren auf der Welt doch eigentlich sogut wie überhaupt niemanden, ausser einer kleiner handvoll Spezialisten!  Bitte H5P6, wir haben hier das zwotgröße Meteoritenforum der Welt. 80 Millionen in D + Österreich + Schweiz und wir haben hier ein paar wenige einzelne Hundert Mitglieder. Wovon ein Teil Karteileichen, ein Teil sich nur fürs Goldwaschen und ein Teil sich fürs Mineraliensammeln interessiert.
Das größte und älteste Meteoritenforum der Welt, ist die US-List, und weils auf Englisch, nehmen da Leut aus aller Herren Länder teil, die haben 1000 Mitglieder. Der Sammlerweltfachverband, die IMCA, der hat 300-400 Mitglieder.
Mehr ist das nicht. Kaum ein Land auf der Welt hat eine staatliche Meteoritensammlung oder betreibt Meteoritenforschung.
Und die Länder, die welche haben, da mickern und dämmern die oft vor sich hin.
Und generell werden Meteoriten an den Universitäten als absolute Kuriosa im Bereich der Geologie kaum oder gar nicht behandelt. Es ist ja mittlerweile sogar fast unmöglich auf der ganzen Welt einen Eisenmeteoriten klassifiziert zu bekommen,
so wenige Forscher beschäftigen sich mit Meteoriten. Und wenn Du mal wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu Meteoriten suchst, da stehen immer dieselben paar hundert oder eher dutzend Namen als Autoren da.

Und Du mußt doch auch mal die Meteoritical Bulletin Database benutzen. Da siehste doch, daß es überhaupt keine nennenswerten Mengen an Meteoriten gibt, ausser den 20 größten Eisen, reden wir einschließlich 33  Jahre Antarktis von weniger als 100 Tonnen auf dem ganzen Globus und in der Geschichte der Menschheit.
Meteorite sind so absunderlich selten, daß die Dinger ja sogar einzeln weltweit erfaßt werden.
Bittschön Oman - 10 Jahre Suche, 6 Tonnen Meteorite, mehr ist das nicht. Davon das aller- allermeiste gewöhnliche verwitterte Chondrite, die die Russkis klassifiziert (!) für 100-150$/kg verkloppt haben.  NWA ist schlechter erfaßt, weil kein Schwein den sog. Gleisschotter a) bezahlt, b) klassifizieren will - und der macht hat nun mal 80-90% aller Funde dort aus.
Da reden wir auch nicht von Tausenden Tonnen, sondern von zwo, drei Lastwägen voll - gesammelt auf dem ganzen riesiegen Kontinent, zwo/3tel Sahara, guxxtu Atlas, Libyen, Algerien, Mali, Mauretanien, Niger, Marokko.... und das in 20 Jahren. Den Schotter, wo der Sammler 25-50$/kg am End zahlt.
Geh auf eine x-beliebige Mineralienmesse. Da brauchst schon Glück, um einmal einen Meteoritenhändler zu finden. Geh nach Tucson, da hast Tausende von Händlern, Mineralien, Fossilien, Edelsteine, Schmuck - wenn Du Dir vorher nicht einen genauen Plan machst, findst dort keinen einzigen Meteoriten.
Nimms ebay her, worauf soviele stehen, der Umsatz des Weltmeteoritenebays reicht grad mal aus um 5-8 Personen mit einem erstwelt-durchschnittsgehalt zu versorgen.
Und bist mal bei den Meteoriten dabei, so kennst praktisch jeden Meteoritenhändler auf der Welt persönlich.
Oder aus Museumssicht, für den Preis ein oder zweier Kunstwerke aus dem Topsegment des Kunstmarktes, kann sich jedes Museum eine Meteoritensammlung anlegen, die in den top 10-20 der größten Sammlungen der Welt rangiert.

Du darfst es halt nicht mit Mineralien, Rohstoffen, Edelsteinen, Artefakten, Fossilien verwechseln.

Meteorite sind noch weniger als ein Randphänomen einer Nische.
(Weswegen ja auch diese Gesetze dazu so exotisch sind).

zur Geldbeschaffung von verdächtigen Kreisen sein

Ja Du derfsthalt nicht so einen Scheiß wie den diese verrückten Pellisons schreiben, glauben.
Oder frag mal die größten Meteoritenhändler der Welt - es ist unmöglich sich mit Meteoriten Geld zu beschaffen.
Nimm das komplette Fundvolumen der NWAs seit Beginn her und die Preise die auffem Markt gezahlt werden.
Alles zusammengenommen - und in 10 Jahren - und für den ganzen Kontinent geheißen Afrika - von der Kohle können sich die Terroristen und Finstermänner dort genau einen einzigen Schützenpanzer kaufen, und wennse gut gewirtschaftet, könnens damit alle 3 Jahr noch einen Schuß damit bezahlen.

Oiso hör mir auf, mit dem Käse.
Auch sind Meteorite kein Schwarzmarkt, wie diese Wirrköpfe in der Zeitung ein paar Jahre zuvor geschrieben, weil halt Saure-Gurken-Zeit ist.  Was soll das bitte für ein Schwarzmarkt sein, wo jeder Meteorit von der MetSoc eigens erfaßt und veröffentlicht wird, wo die Meteorite allesamt bekannt und überall im Internet stehen mit Preisen und wo jeder Händler jedem bekannt ist, der einen Internetanschluß hat, und persönlich für die Echtheit des Meteoriten haftet?

Und NWA, schau ins MAPS. In Marokko gibt es keine Gesetze zu Meteorite, nicht zur Suche, nicht zu Eigentum, nicht zum Export. Sie sind vollkommen legal.

die aus "unfreundlichen Staaten" stammen

Ja das war die kindliche Hysterie der Busch-Ära nach Sep-11. Keine muselmanischen, sondern nur noch christliche Meteorite an unsere homeland-Museums. Krank. Nichtmal die aussem Oman, obwohl dort die Amis ihre Bomber für den Afghanistan-Krieg stationiert hatten. Aber das sind nur ein paar Institute in USA. Smithonian mag auch ein Sonderfall sein, weil ein Ur-Nationales-Institut. Wir haben selber schon die Erfahrung gemacht, mit einem anderen Nationalinstitut, wo ein Handel schon perfekt war, bisse gemerkt haben, daß wir in Deutschland sitzen - und dann absagen mußten, weil sie nur von Amerikanern kaufen dürfen. Na und den Krempel dann extra zu einem Ami-Kollegen zu schicken, daß sies von dem dann nehmen können. Das war uns dann schon zu blöd.  Zwotens mag hereinspielen, daß das Smithonian die ANSMET-Meteorite beherbergt. Und es seitjeher bei Ansmet oide Knochen gab, die NWA-Meteorite als minderwertig ansehen, aus unbegründeter Furcht, daß sie irgendwann mal in Rechtfertigungszwänge geraten könnten, daß sie für die Antarktischen soviele hunderte Millionen über die Jahre rausgeblosen haben, bei den NWAs es aber mehr interessantere Funde und größere Mengen an interessantem Material gibt, für ein Hunderstel oder noch weniger der Kosten der Ansmet-Metts.

Exportpapiere - alle institutionellen Meteoritensammlungen der Welt strotzen vor Meteoriten ohne Exportpapieren.
Warum? Weil bis vor kurzem in der ganzen Geschichte bisher nie jemand auf die Idee gekommen wäre, daß Meteorite Exportpapiere bräuchten. Die 200 Jahre Meteoriterei, das war Handel und Austausch von Händlern mit Instituten und von Wissenschaftlern und Kuratoren untereinand ohne Exportpapiere.  Oder meinst etwa die Hauptmasse vom Meteoriten Mainz in Calcutta hätt nen Exportpapier daneben?
Das stellt im Übrigen nur ein Problem dar, für die Länder, die Meteorite in ihre Nationalen Kulturgutlisten aufgenommen haben.
Also Kanada, Australien und neuerdings Argentinien. Die könnten echte Probleme wegen des UNIDROIT-Abkommens bekommen, da eventuell Rückforderungen entstehen könnten. Aber Argentinien hat keine Meteoritenforschung, Australien wurde ruiniert - die beiden Länder importieren sowieso keine Meteoriten mehr und Kanada verlangt keine Papiere.
Ist ja auch kein Problem. Da NWA legal ist, sind die Händler rechtmäßige Eigentümer, das heißt wenn das Smithonian vonnem US-NWA-Händler kauft, liegt kein Import vor, kaufts aus Frankreich oder D, kriegts halt franzische oder theutsche Papiere.

Also nochmal H5P6 - Meteorite sind ein exotisches Sonderphänomen und finanziell haben sie keine Bedeutung.


Worums in der ganzen Debatte eigentlich geht.
Bei den Meteoriten hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten grundlegendes geändert:
Durch die Entdeckung der Wüsten gabs auf einmal fast eine Überfülle an Meteoriten, rel. zu früher gesehen, (allerdings nicht, was das Volumen betrifft, ein Vielfaches von fast nichts, ist immer noch fast nichts),
gleichzeitig hat sich die Anzahl der Sammler und Sucher erhöht (sie ist trotzdem noch winzig), sodaß auch in andern Ländern deutlich mehr Meteorite gefunden werden.
Parallel dazu wurde in vielen Ländern die Meteoritenforschung und die institutionelle Sammeltätigkeit stark heruntergefahren.
Gleichgeblieben ist, daß die meisten Meteorite von Privatleuten gefunden werden.

Das ist die neue Situation.
Manche Länder sehen eine Notwendigkeit, dieser zu begegnen.

Und nun gilt es eben ganz einfach, daß in den Ländern, die überhaupt eine Notwendigkeit sehen, das Meteoritenwesen zu reglementieren,
Wege gefunden werden, die den neuen Zustrom an Meteoriten nicht abwürgt - sonst verschlechtert sich die Situation in den Ländern - und daß diese Länder, wenn sie überhaupt wollen, zu mehr Meteoriten kommen.

Und da war nun eben sehr häufig das Problem, daß Länder Wege gegangen sind, die dazu führen, daß in ihnen das öffentliche und das private Meteoritenwesen zum Erliegen kommt und so die Situation sogar noch schlechter wird, als in den Zeiten vor dem Meteoritenboom.

Daher besteht jetzt, wo ausreichend Daten und Erfahrungen gesammelt worden sind, Handlungsbedarf.

 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am April 26, 2010, 09:55:05 Vormittag
Hi Martin

Danke vielmals für deine herzerfrischenden Ausführungen :prostbier:

Gruß
Siegfried

Übrigens scheint der Vatikan zu den wenigen "Staaten" zu gehören, die ne eigene Sammlung haben und Forschung betreiben.
Vielleicht fühlen sie sich damit dem lieben Gott etwas näher oder wollen ihm auf die Schliche kommen...
Titel: Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: skywatch am Mai 05, 2010, 18:17:58 Nachmittag
Arizonans Find Largest Meteorite Fragment From Spectacular Midwestern Fall :hut:

http://uanews.org/node/31788

Gruß
Siegfried
Titel: Re: möglicher Meteoritenfall in den USA am 14.4.2010
Beitrag von: Dave am Mai 05, 2010, 18:55:24 Nachmittag
Wenn das 300g Stück gemeint ist so weiß ich, dass schon vor einiger Zeit ein 332g Stück WI gefunden wurde.
Titel: Mifflin
Beitrag von: aknoefel am August 26, 2010, 09:18:45 Vormittag
So, nun ist es offiziell, die Meteoriten aus dem Fall in Wisconsin heissen nun 'Mifflin' und sind als L5 klassifiziert.

http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?code=52090

(http://www.jgr-apolda.eu/index.php?action=dlattach;topic=5254.0;attach=53366;image)