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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Intressent am April 24, 2010, 14:08:24 Nachmittag

Titel: Met-Sucher
Beitrag von: Intressent am April 24, 2010, 14:08:24 Nachmittag
@all
Hi ,kurze Frage ,gibt´s hier auch Meteoriten Sucher/Sammler die mit dem Detektor unterwegs sind ? Als Beispiel Neuschwansteinmet.
mfG
Intressent
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 24, 2010, 14:26:50 Nachmittag
@erm

Ja. In den Streufeldern der großen Eisenmeteoriten und gelegentlich in bekannten Streufeldern größerer Steinmeteoritenfälle.
Ansonsten sind die Aussichten damit einen Meteoriten zu finden, zu gering. Man muß dahin gehen, wo schon mal was gefunden wurde, und hoffen, daß man noch mehr findt.
Bei neuen Fällen, a la Neuschwanstein oder jetzt in USA, sucht man nur mit dem Aug. Denn da liegen die Steine noch an der Oberfläche und sind leicht durch ihre schwarze Schmelzkruste zu erkennen.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: matze56 am April 24, 2010, 21:15:04 Nachmittag
                  Grüß Dich Intressent :winke:

Bin auch ein Metsucher- ausschließlich hier in D. Meine Dedektoren befinden sich als runde Einlagerungen im Kopf- und dann hab ich noch zwei verlängerte Greifwerkzeuge im Oberkörperbereich. Aber diese ganze hochspezialisierte Technik hat noch nicht viel grbracht. Du mußt hier in D. schon einen Chondriten  oder Eisen finden, wo kein Wissenschaftler dran vorbei kommt. Alles Andere geht bei der Einreichungsflut hoffnungslos unter. Was Fallfrisches gibts nicht (siehe Mettmanns schwarze Schmelzkruste), Einen Chondriten wirste kaum finden (verwittert zu schnell), bleiben nur die Steinmets !! Und die haben das Problem, daß die fast alle ein ähnliches "Geschwistergestein" hier auf Erden haben :crying:
Also, falls Du die Absicht hast mit nem Dedektor loszuziehen, um Mets zu finden, lohnt sich die Investition hier in D. nicht. Aber wenn Du trotz allem Spaß an der Suche hast, dann versuche ruhig Dein Glück :super:

    Schönen Samstag Abend wünscht Dir     Matze :winke:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Intressent am April 25, 2010, 22:11:23 Nachmittag
Hallo  :hut:
Das wir in Deutschland nicht gerade gesegnet sind mit ""Fällen"" ist klar . Wenn man sich die Liste anschaut was in der Vergangenheit in Deutschland runtergekommen ist hat man schlechte Karten  .
Ist nicht zu vergleichen mit USA Russland oder den Nordafrikanischen Wüsten .
Primär geht´s erst mal um den Neuschwanstein-Meteoriten. Der ist mit einem Detektor ortbar ,aaaaaber nicht mehr ganz frisch,und je länger die sogenante Hauptmasse ( Gerüchterweise spricht man von ca 10 kg  :einaugeblinzel:) da oben liegt desto mehr vergammelt sie und zerfällt . Da besteht halt noch eine minimale Chance was zu finden .
Hab übrigens meinen Henbury auch nur mit Auge und Hand gefunden ,hätte ich damals schon einen Detektor benutzt wäre die Ausbeute besser ausgefallen .  :bid:
Ansonsten stimme ich zu das man sich nur für die Suche in Deutschland keinen Detektor kaufen sollte ,Das lohnt echt nicht .
Eine angenehme Woche
wünscht der
Intressent
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: MarkV am April 26, 2010, 00:14:14 Vormittag
Du mußt hier in D. schon einen Chondriten  oder Eisen finden, wo kein Wissenschaftler dran vorbei kommt. Alles Andere geht bei der Einreichungsflut hoffnungslos unter.
Also wenn du wirklich in Deutschland einen Meteoriten findest, dann sollte es kein Problem sein, den von einem Wissenschaftler klassifizieren zu lassen. Ein Meteoritenfund in Deutschland ist ne mittlere Sensation, auch wenn es ein gewöhnlicher Chondrit ist.


Zitat
Was Fallfrisches gibts nicht (siehe Mettmanns schwarze Schmelzkruste), Einen Chondriten wirste kaum finden (verwittert zu schnell), bleiben nur die Steinmets !!
Chondrite gehören zu den Steinmets.

Zitat
Und die haben das Problem, daß die fast alle ein ähnliches "Geschwistergestein" hier auf Erden haben :crying:
Nö, Gestein mit Chondren gibt es auf der Erde nicht. Von daher kann man Chondrite nicht mit irdischem Gestein verwechseln.


Was wir in Europa brauchen ist ein Fall mit mehreren Hundert Steinen, wo einer davon jemandem vor die Füsse fällt und die Story gleich am nächsten Tag in der Presse steht. Also so wie bei West oder wie jetzt bei dem neuen Fall in den USA. In den USA und Kanada scheint das ständig zu passieren. Wann gab es das zuletzt in Europa? Bei Pultusk 1868? Bei den ganzen letzten Fällen in Europa wurde ja immer ein sehr grosses Geheimnis um die Fundkoordinaten gemacht. Offenbar auch jetzt wieder bei dem Fall in der Slowakei. Dadurch sind kaum Sucher unterwegs und die meisten Steine gehen verloren.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 26, 2010, 00:50:16 Vormittag
Primär geht´s erst mal um den Neuschwanstein-Meteoriten. Der ist mit einem Detektor ortbar ,
aaaaaber nicht mehr ganz frisch,und je länger die sogenante Hauptmasse ( Gerüchterweise
spricht man von ca 10 kg  :einaugeblinzel:) da oben liegt desto mehr vergammelt sie und
zerfällt . Da besteht halt noch eine minimale Chance was zu finden .

Neuschwanstein ist kein Meteorit für einen mitgeführten Detektor - den findet/fand man
so oder man findet ihn gar nicht! Aber bedenke: das Gelände in der Fallellipse ist schwierig,
ist inzwischen von "Hundertschaften" von Sammlern (PS: ich selber war 4x dort!) abgelaufen
worden, und von neueren Funden ist mir nichts bekannt. Wenn Du magst, fahr trotzdem hin
und versuche Dein Glück, auch nach all den vergangenen Jahren ein inzwischen wohl schon
reichlich korrodiertes Stück des sehr eisenhaltigen E-Chondriten zu finden. Die Erfolgschance
ist allerdings minimal,
sei Dir darüber im klaren (!!!), aber wenn Du einen persönlichen
Gewinn allein aus der Begehung dieses schönen Geländes ziehen kannst, ohne hernach über
einen Nichtfund enttäuscht zu sein, dann mag es sich auf ganz andere Weise gelohnt haben...

Aber lasse es lieber sein, wenn es nicht primär ein Naturspaziergang sein soll - so mein Rat!

Alex
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 10:37:21 Vormittag
Hallo Mark,

das Chondren nicht auf der Erde vorkommen,kann ich so nicht stehen lassen.Ich hatte schon ein paar irdische Gesteine gezeigt,in denen kugelartige Bestandteile vorhanden waren.Diese Materialien wurden als irdisch eingestuft.
Also sind Kugeln im Gestein nicht nur außerirdisch.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 26, 2010, 12:45:51 Nachmittag
Zitat
Wann gab es das zuletzt in Europa?

Nuju grad eben in der Slowakei  :crying:
Nur da ist selbst das Finden verboten! Das Suchen auch. Tja, da meint man, ooh endlich der Kalte Krieg, der Ostblock, die Diktatur überwunden, die Freiheiiiiit, Europah!  Und dann so ein Rückfall in die totalitäre finsterste Steinzeit.
Warum machen die nicht mal ein Benes-Dekret für ausserirdische Besiedler?  Ich wär der Erste, der freiwillig deren Meteorite aufnimmt!

Es gibt wirklich Länder, auf die kein Meteorit mehr fallen darf. Länder, die sowas einfach nimmer verdient haben, jawoll.

Nein im Ernst, es ist schon unfair. Grad Chicago, bretterts den schönsten Schauer in den Vorort, Park Forest, und ein paar Jahre später gleich nebendran den nächsten.

Wir bräuchten mal wieder so ein gescheites Barwell. Am besten auf Bielefeld. Weil dann können nur iiiich und der Oheim sie finden.

Zitat
Ich hatte schon ein paar irdische Gesteine gezeigt,in denen kugelartige Bestandteile vorhanden waren.Diese Materialien wurden als irdisch eingestuft.
Also sind Kugeln im Gestein nicht nur außerirdisch.

Ja die halt auch so überhaupt keine Ähnlichkeit, auch im Laienaug nicht, mit Chondren und Chondriten hatten,
was Du ja selber weißt, hast doch sicher schon nu nach 5 Jahren paar Chondrite zum Vergleich daheim. Oder?
Und Eisen hattense ooooch keins drin.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 26, 2010, 14:23:24 Nachmittag
Wir bräuchten mal wieder so ein gescheites Barwell. Am besten auf Bielefeld. Weil dann
können nur iiiich und der Oheim sie finden.

Richtig! Wobei wir zwei vorher erst mal Bielefeld suchen/finden müßten!  :belehr:
[Bzw. die Gestalten im Kühlschrank und hinter der Tapete dazu befragen..]

:prostbier: Al"Oheim"ex
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 14:27:28 Nachmittag
Hallo,

also wie da steht:
Chondren ( griechisch chondros ),auch Chondrules genannt,sind millimetergroße Silikatkügelchen,die in feinkörniger Grundmasse eingebettet sind.
(Das bezieht sich auf außerirdischer Materie)

Aber Kügelchen in feinkörniger Grundmasse eingebettet,gibt es auch hier auf der Erde.
Ein paar Beispiele in ungeordneter Reihenfolge:

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 14:30:30 Nachmittag
Beispiele:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 14:33:16 Nachmittag
Beispiele:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 14:34:23 Nachmittag
Beispiele:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 14:35:28 Nachmittag
Beispiele:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 14:36:32 Nachmittag
Beispiele:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Greg am April 26, 2010, 15:25:27 Nachmittag
Hi,  :hut:

Bielefeld... das wäre super  :lechz:
Das ist nämlich gleich hier um die Ecke. Ihr müsst wissen, dass ich nämlich weiß, wo das ist. Den Vorwurf, auch zu DENEN zu gehören...; nun ja, das liegt alles im Auge des Betrachters...  :fluester:  :einaugeblinzel:

Themenwechsel:
@H5P6: Es bestreitet wohl niemand, dass es tolle irdische Gesteine mit kugelförmig gewachsenen Mineralien gibt. Die mineralogischen Fachleute hier könnten vermutlich seitenlang was zu dem Thema schreiben (ich bezweifle allerdings, dass sie da Lust zu haben - oder vielleicht gibt es da ja auch schon einen Thread zu).
Und mal ehrlich: Die Steine auf den ganzen Bildern sehen nun mal nicht wie Chondrite aus und sind es doch wohl auch nicht... Der Begriff Chondre oder Chondrule sollte da meines Erachtens auch nicht verwendet werden.

Viele Grüße
Greg
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 16:13:54 Nachmittag


Richtig @Greg.Es geht nur um die Feststellung,daß auch im irdischen Gestein (wie könnte es man ausdrücken,ohne irgendwo anzuecken?) auch Körper vorkommen,die eine allseitig (mehr oder weniger gleichmäßig) gekrümmte Oberfläche besitzen.
Geschaft-Ende der Definition.
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 26, 2010, 16:37:26 Nachmittag
Zitat
Wann gab es das zuletzt in Europa?
Nuju grad eben in der Slowakei  :crying:
Nur da ist selbst das Finden verboten! Das Suchen auch.

Ein Trauserspiel! Da liegen sicherlich noch zahlreiche Stücke herum, aber man lässt sie lieber auf dem Waldboden vergammeln oder auf den Feldern einpflügen, als sie aufsammeln zu lassen. Man gibt nicht einmal die ungefähren Koordinaten der bisherigen Funde bekannt. Wäre man bei Neuschwanstein ähnlich restriktiv verfahren, wäre davon niemals nix gefunden worden... :crying:

Grüße, Herbert
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 26, 2010, 17:37:36 Nachmittag
Eine Umkehr des Satzes

Viele Jäger sind des Hasen Tod.    :crying: :crying:

Elendige Grattler sans.  :crying: :crying: :crying:

Die sollten sich mal ne Scheibe von Livingston abschneiden!   :bid:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 26, 2010, 17:42:11 Nachmittag
Hallo Herbert,

glaubst Du wirklich,daß sich daran jemand halten wird?Was passieren könnte ist doch nur,daß das Fundstück vor der Öffendlichkeit verborgen bleibt.Das ist nicht anderes,als wie bei anderen Sammelobjekten,deren Privatbesitz verboten ist.
Der Met wird schon seinen Platz in einen liebevoll ausgestalteten Kellersammlungsraum finden.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 26, 2010, 17:58:57 Nachmittag
glaubst Du wirklich,daß sich daran jemand halten wird?Was passieren könnte ist doch nur,daß das Fundstück vor der Öffendlichkeit verborgen bleibt.

Erstens wurden/werden die Koordinaten der bisherigen Funde nicht bekannt gegeben. Es ist nicht unbedingt als Anreiz für potentielle Sucher, aus aller Herren Länder dorthin zu kommen um die Nadel im Heuhafen zu suchen, und dann vielleicht festzustellen, dass man am falschen Ende des Heuhaufens gesucht hat, obwohl das richtig Ende des Heuhaufens ja bereits bekannt war/ist - wenn auch nur wenigen Erleuchteten, nicht aber dem gemeinen Volke.

Zweitens hast Du den Nagel ja schon auf den Kopf getroffen: Wenn nun doch jemand dort was findet - und seis nur, dass ein Hundebesitzer beim Äusserln mit seinem Dackel zufällig drüber stolpert - wird der Fund bei solch restrektiven Gesetzen viel eher vor der Öffentlichkeit verborgen, als wenn es diese Vorschriften nicht gibt. Wem hilft das? Genau, niemanden! Denn ein Fund, der nicht bekannt wird, ist für die Wissenschaft genauso verloren, wie ein Fund, der erst gar nicht gemacht wird. Die bisherigen Expeditionen haben mehrere Kilogramm von diesem Material gefunden - genug, um alle heute (und wohl auch zukünftig) denkbaren Bestimmungen und Analysen durchzuführen, Dünnschliffe anzufertigen, und die nationale Sammlung damit zu versorgen. Jeder zusätzliche Fund, der gemacht und bekannt wird, würde helfen, das Streufeld besser charaktiriseren zu können und die gefallene Gesamtmasse besser abschätzen zu können. Auf diesen zusätzlichen Informationsgewinn wird verzichtet, man ackert die Steine lieber im Feld ein und hofft wohl darauf, dass sie einen guten Dünger abgeben. Für mich völlig unverständlich...

Grüße, Herbert
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 26, 2010, 18:11:27 Nachmittag
Zitat
glaubst Du wirklich,daß sich daran jemand halten wird?

Ja logisch.
Das rentiert sich ja nicht, da fliegt man lieber nach Livingston,
statt daß man sich dort ggfs. mit solchen meteoritischen Heiden rumschagen muß.

Zitat
Das ist nicht anderes,als wie bei anderen Sammelobjekten,deren Privatbesitz verboten ist.
Man merkt
a) daß Du zuviel Zeitung liest und anscheinend denjenigen, die noch nie einen Mett in der Hand gehabt haben und darin ihre Ergüsse ablassen mehr Glaubwürdigkeit konzidirest als der Krem de la Creme der Mettwelt.
b) Daß Du kein Mettsammler bist.

 :baetsch:
Mettmann

Hmmm irgendwie funktioniert der Plan nicht mit der Menschenkette in die Slowakei gegen Behördenwillkür, Zerstörung von Kulturgut und für die Freiheit der Steine.....
...vielleicht sollten wir denen Eselsmützen schneidern und überreichen, wenn die mal uffe Konferenz gehen und dann müssense in der Ecke stehen für ein Viertelstündchen.
Ich bin ja immer noch für die Einführung des Rösty-Nantan-Awards als Pendang zur Goldenen Himbeere in der Filmbranche.

So eine Sünd!


Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: pallasit am April 26, 2010, 18:24:56 Nachmittag
Hallo Jürgen,

Es geht nur um die Feststellung,daß auch im irdischen Gestein (wie könnte es man ausdrücken,ohne irgendwo anzuecken?) auch Körper vorkommen,die eine allseitig (mehr oder weniger gleichmäßig) gekrümmte Oberfläche besitzen.
Geschaft-Ende der Definition.

Weshalb nicht einfach "kugelförmige Einschlüsse"?

Tipp: Such mal unter den Stichworten: Ooide, Pisolithe, Lapilli! Du wirst deine Freude daran haben!

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 27, 2010, 10:13:29 Vormittag
Hallo,

bei den hier besprochenen Such-und Fundverbot verstehe ich den Hintergrund nicht wirklich.Es macht keinen Sinn.Ich versuche es einmal zu zerlegen:

Such-und Fundverbot:

Vorteil                                                                     Nachteil

Kein Bearbeitungsaufwand                                           Kein Wissenszuwachs
Keiner merkt,daß der Untersucher keine Ahnung hat         Es wird keine Planstelle frei,für Einen der mehr Ahnung hat
Das Auserirdische,beunruhigt nicht die Bevölkerung          Keiner
Kosteneinsparung,am Jahresende Geld f.Auslandsforschungsreise        Keiner

Sollte das alles sein?Aber es fällt mir jetzt nicht mehr ein.
Zumindest spricht mehr für ein Verbot.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 27, 2010, 10:31:09 Vormittag
bei den hier besprochenen Such-und Fundverbot verstehe ich den Hintergrund nicht wirklich.Es macht keinen Sinn.
[...]
Zumindest spricht mehr für ein Verbot.

Ich kenn' mich jetzt nimma aus...  :gruebel:
Macht das Verbot jetzt keinen Sinn, oder spricht doch eher mehr dafür, aus Deiner Sicht?

Und überhaupt verstehe ich Deine Argumente nicht:
Was hat die Vergabe von Planstellen mit einem Sammelverbot zu tun? :gruebel:
Welche Ausserirdische beunruhigen die Bevölkerung? Doch nicht etwa die ausserirdischen Steine? :gruebel:
Welche Kosten erpsart man sich, wenn man Sammlern das Bergen von Meteoriten nicht erlaubt? :gruebel:

Grüße, Herbert
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 27, 2010, 14:17:46 Nachmittag
Hallo Herbert,

1. Wenn man nichts untersucht,macht es auch keine Arbeit.
2. Der Untersucher unterzieht sich bei der Analyse selbst einer Prüfung seines Könnens.Sollte ihm dabei ein Fehler 
    unterlaufen,ist ihm das Mitleid seiner Berufskollegen sicher.
3. Alles was auserirdisch ist,hatte schon immer ein Potential für Beunruhigungen gehabt.Denke an Roswell 1947 und die
    Kometenbeobachtungen im Mittelalter.
4. Die Untersuchungen kosten viel Geld und das kann man nur einmal ausgeben.Eben für eine Meteoritenanalyse oder
    für Auslandsforschungsreisen in die Wüste zur Meteoritensuche.
Es gibt bestimmt noch mehr Argumente,die dafür oder dagegen sprechen.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 27, 2010, 15:00:52 Nachmittag
1. Wenn man nichts untersucht,macht es auch keine Arbeit.

Stimmt so nicht. Es wird ja was gefunden und eben auch untersucht - aber halt nur das Material, das von "offiziellen" oder "staatlichen" Suchern gefunden wird. Nur die "Amateure", Sammler und Meteoritenhändler will man offenbar vom Sammeln und Finden abhalten.

2. Der Untersucher unterzieht sich bei der Analyse selbst einer Prüfung seines Könnens.Sollte ihm dabei ein Fehler unterlaufen,ist ihm das Mitleid seiner Berufskollegen sicher.

Siehe oben - es wird was gefunden, und das wird auch untersucht. Um eine Meteoriten klassifizieren zu können, genügt es, ein Stück zu finden. Wenn durch weitere Sammler im Feld mehr Material gefunden wird, zieht das in keinen Fall irgendwelche negativen Konsequenzen für den nach sich, der die Erstanalyse gemacht hat. Aber zusätzliche Funde könnten eventuell weitere Informationen über den Fall liefern - z.B. irgendwelche Lithologien oder Einschlüsse, die in den Stücken nur sehr selten zu finden sind. Das ist aber zusätzlicher Erkenntnisgewinn und kein Fehler des Forschers, der die erste Einordnung durchgeführt hat.

3. Alles was auserirdisch ist,hatte schon immer ein Potential für Beunruhigungen gehabt.Denke an Roswell 1947 und die Kometenbeobachtungen im Mittelalter.

Den Fall eines Meteoriten kann man nicht verbieten, denn bevor ein Meteoroid in den Luftraum eines Staates eindringt wird er sich wohl nicht nach der aktuellen Gesetzeslage erkundigen. Kommt es durch den Fall zu irgendwelchen Beunruhigungen, lässt sich das auch nicht verhindern, wenn man das Aufsammeln von Meteoriten verbietet. Eher im Gegenteil - wenn man das Zeug nicht anfassen darf, ist es doch sicher gefährlich...

4. Die Untersuchungen kosten viel Geld und das kann man nur einmal ausgeben.Eben für eine Meteoritenanalyse oder für Auslandsforschungsreisen in die Wüste zur Meteoritensuche.

Siehe oben - das Material wird ja gefunden und analysieret - aber... naja, das hatten wir ja schon.
Ja, Wissenschaft kostet Geld. Stell Dir vor, wie viele Banken man mit dem Geld retten könnte? Oder wie viele Juristen man davon bezahlen könnte?  :einaugeblinzel:

Ich versuche auch einmal eine Gegenüberstellung:

Für ein Sammelverbot spricht:
* Meteorite, die nicht von "offiziellen" Stellen gefunden werden, landen möglicherweise (aber nicht notwendigerweise) in Privatsammlungen, und nicht in Museen oder staatlichen Sammlungen.

Gegen ein Sammelverbot spricht:
* Meteorite, nach denen nicht gesucht wird, werden auch nicht gefunden. Meteorite, die nicht gefunden werden, landen weder in Museen oder staatlichen Sammlungen, noch in Privatsammlungen. Sie sind ganz einfach verloren.

Grüße, Herbert
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 27, 2010, 17:09:07 Nachmittag
Hallo,

ich möchte mich da auch nicht wiederholen,aber verloren sehe ich mögliche Fundstücke nicht.Es gibt ja genügend Sucherforen,in dem bis zum erbrechen das Suchen trotz Verbot von Sachen wie Antiken,Militaria usw.diskutiert wird.
eBay und eGun zeigen deutlich,daß weiter gesucht wird.Nach einer Normalisierung der Gesetzeslage würden auch die Meteoriten ihren Weg in die Öffendlichkeit finden.Es gibt doch viele private Institute in der westlichen Welt.Vielleicht entdecken diese in dem sich anbahnenden Engpaß eine Marktlücke.Ich könnte mir auch gut vorstellen,das China in Zukunft in diesen Zusammenhang sich zu einer Adresse entwickeln könnte.Urheberrechte stellen dort kein Problem dar.
Wir erleben ja gerade in der Gegenwart,das die ältesten Meteorite in Sammlungen wieder als Wissensquelle neu entdeckt werden.Also laßt die "Schwarzgefundenen" ruhig auf ihren Tag der Befreiung warten.Klar,es können schon mal ein paar Fundortkoordinaten dabei verloren gehen.Aber es gibt Schlimmeres.Bei den von Hirtenjungen gefundenen NWAs,sollte man ja auch nicht die Hand ins Feuer legen,für die Richtigkeit der Fundkoordinaten.Das ist alles natürlicher Abrieb.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 27, 2010, 19:35:12 Nachmittag
Ähm, das klingt jetzt alles doch ein bisserl wirr....
(ickgloobickhabumsonsgeschrirmmeinjammanua)

Was für Schwarzgefundene? Welche privaten Institute??
Hirtenjungen-Koordinaten?
Welche Gegenwart und welche ältesten Meteorite?

Zack!
H5P6, nicht genieren, ganz frei heraus, schätz doch ma bitte:

- wieviel Leut, meinst denn, suchen uffer Welt überhaupt nach Meteoriten? - jetzt mal ohne den ominösen Hirtenbub.
- wieviel geheime oder Schwarze Meteorite gibt es denn Deiner Meinung nach?
- wieviel Geld wird im Jahr mit Meteoriten umgesetzt?


 :gruebel: :crying:




Hihi, Hörb, "wie viele Banken man mit dem Geld retten könnte?"
Mit der Staatskohle zur Rettung einer einzigen Hypo Real Estate, kann man drei ganze Griechenländer erretten!
Weiß gar ned, warum die da alle nun so ein Theater machen.
Und für die schäbige Alpe-Adria, die Ihr Schlawiner uns Bayern angedreht habts,
da kann man eine Mettsammlungen bauen, da reicht weder ANSMET, NIPR, PRIC, noch London, Washington, Paris, Wien, Moskau, Kalutta zusammen + alle Oman- und Saharafunde oben drein aus, um diese Kohle ausgeben zu können!
Huh, grad gehört, ev. mißverstanden, daß die Fluggesellschaften den Vulkan verklagen wollen...
Die Welt wird immer spinnerter...
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: speul am April 27, 2010, 20:39:31 Nachmittag
Zitat
Huh, grad gehört, ev. mißverstanden, daß die Fluggesellschaften den Vulkan verklagen wollen...

genau, die Isländer müssen Schadenersatz zahlen, wenn die ihre Vulkane nicht in Griff kriegen, sollns sich halt etwas mehr anstrengen. Macht BP ja auch mit der Ölquelle, kriegens aber auch nicht hin und müssen halt zahlen.
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: pallasit am April 27, 2010, 21:20:26 Nachmittag
Das will jetzt sicher keiner wissen, aber der letzte Vulkanausbruch in Deutschland ist nur ca. 12.000 Jahre her. Geologisch gesehen war das vorgestern.

Siehe wikipedia "Laacher See":
"Dabei wurden riesige Mengen vulkanische Asche und Bims ausgeschleudert, welche die Gegend bis ins Rheintal  bis zu sieben Meter dick bedeckte. Das Auswurfmaterial verstopfte die Talenge des Rheins an der Andernacher Pforte, der dadurch aufgestaute See erstreckte sich über das Neuwieder Becken bis in die Gegend der Moselmündung. Die feineren Ablagerungen der Explosion sind noch bis nach Schweden in quartären Sedimenten als schmaler Bimshorizont (bekannt als Laacher See Tephra, LST) zu finden, der Geowissenschaftlern und Archäologen  zur Datierung dient.

Die gesamte Auswurfmenge betrug etwa 6 km³ Stammmagmavolumen entsprechend ca. 16 km³ vulkanischer Lockermassen (Tephra),[5] was einem Wert von 6 auf der von 0 bis 8 reichenden Skala des Vulkanexplosivitätsindex entspricht. Damit war der Ausbruch anderthalbmal so stark, wie der des Pinatubo 1991, oder 6-mal so stark wie der Ausbruch des Mount St. Helens 1980."

Dagegen ist der Isländer ein kleiner Puups!  :unfassbar:

Willi
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 27, 2010, 21:26:33 Nachmittag
Aber was sind schon 12.000 Jahre auf der geologischen Zeitskala, das muß man doch auch mal sehen!
Und nicht nur diese aktuellen Befindlichkeiten der Menscheit ausgerechnet anno 2010 betrachten, welche historisch gesehen kaum mehr als ein sehr müdes Augenzwinkern hervorrufen dürften. Na gut, es geht halt gerade um unser Leben, und bei uns hier noch nicht mal bedroht, und für die Fluggäste und den Fetisch "Wachstum" scheint es einen Moment lang schlecht gelaufen und "gemanaged" gewesen zu sein.... :-)

Aber der Vulkan in Island "darf und soll so handeln wie er will"! Den interessieren keine Spekulanten oder
sonstige Leute, die sich hier über ihn und Flugverbote oder ähnlich insgesamt global Kleinkariertes erregen.

Vulkanasche auf mein Haupt!
:weissefahne: Alex
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 27, 2010, 23:01:36 Nachmittag
Zitat
kaum mehr als ein sehr müdes Augenzwinkern hervorrufen dürften.

Naja Oheim, ich glaub mittlerweile, daß wir einfach viel zuviele Medienkanäle haben und anscheinend nicht mehr genügend Nachrichten, um sie zu befüllen.  Drum wird absolut alles, jede Nichtnachricht, aufgebauscht, breitgetreten, ausgeschmückt, vervielfacht, zerredet und zerunkt, bis am End alle und jedesmal der festen Überzeugung sind, der Weltenuntergang stünde unmittelbar bevor. Was früher mal ein paar Zeilchen im Vermischten wert gewesen und was man nicht mitbekommen hätt, hast halt nun immer eine Woche auf allen Kanälen und solang, bisses eben eine Titelseite wert ist.
Alle zwo Monate geht ja mittlerweile die Welt schon unter. Ist die Sau durchs Dorf getrieben und alle Prognosen wie immer nicht eingetreten, hört man nie wieder was davon. Das hammer bei jeder Wirtschaftsschwankung, bei jedem Umweltskandal, bei jeder Naturkatastrophe, bei jeder erdenklichen Krankheit.... oooh, ich kann das Wort "historisch" schon nimmer lesen, sehen und hören.

Würgh.

Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 28, 2010, 10:19:58 Vormittag
Huh, grad gehört, ev. mißverstanden, daß die Fluggesellschaften den Vulkan verklagen wollen...

Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird?  :gruebel:

Grüße, Herbert
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 28, 2010, 10:33:04 Vormittag
Hallo Mettmann,

Meteoritensucher?
Wenn Du Dir die Mühe machst,Dich mal durch die Sucherforen von Hobby-Archeologen,Mineralogen,Schatzsucher,Militariasuchern zu klicken,wirst Du das Thema Meteorite immer wieder angeschnitten finden.Bei diesen Suchern sind die möglichen Meteorite nur Beifunde.Aber man erkennt das zunehmende Interesse an der Thematik.Über eine Anzahl der Leute,die auf diese Materie achtet, kann man nur spekulieren.Diese Suchergemeinden sind sehr insich geschlossen.Vielleicht kann der "Intressent",der das Thema begonnen hat,dazu etwas mehr sagen.
Schwarzfunde:
Sollten trotz Suchverbot Meteorite gefunden werden,wären es nun mal Schwarzfunde.Und geheime Funde könnten die Funde sein,wo sich die Finder damit nicht in die Öffendlichkeit traut.Allein schon der in jeden Fall neu zu verhandelnde Besitzanteil dürfte schon abschreckend genug sein.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 28, 2010, 11:35:53 Vormittag
Und geheime Funde könnten die Funde sein,wo sich die Finder damit nicht in die Öffendlichkeit traut.
Allein schon der in jeden Fall neu zu verhandelnde Besitzanteil dürfte schon abschreckend genug sein.

Was hätte der Finder eines Meteoriten davon, diesen "geheim" zu halten? Der Stein würde der Wissenschaft
vorenthalten, könnte nicht untersucht und also auch nicht klassifiziert werden - wäre somit wertlos auch
für den Finder, der sich zudem noch einer offiziellen Anerkennung als derjenige beraubt, der den Meteoriten
aufgefunden hat. Verlust auf der ganzen Linie, möchte ich meinen, zudem reichlich unrühmliche Denkungsart
bzw. "unethisches" Verhalten...

Alex
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 28, 2010, 11:38:42 Vormittag
Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird?  :gruebel:

Wie heißt es so schön....: "der wird uns was husten"!!!  :einaugeblinzel:

Alex
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Andyr am April 28, 2010, 12:12:24 Nachmittag
Huh, grad gehört, ev. mißverstanden, daß die Fluggesellschaften den Vulkan verklagen wollen...

Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird?  :gruebel:

Grüße, Herbert


Könnte im Gerichtsgebäude heiß hergehen.  :smile:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 28, 2010, 13:09:56 Nachmittag
Zitat
Ob der Vulkan der Ladung vor Gericht folgen und persönlich zur Aussage erscheinen wird? 


Nun, vielleicht wird dann in Island ein allgemeines Rauchverbot eingeführt....


Ja Jürgen,

ich weiß nicht, Dir müßte über die Jahre doch klar geworden sein, wie unglaublich selten Meteorite sind und wie wenige Leute sich damit so auskennen, daß sie in der Lage wären, einen Meteoriten überhaupt zu finden, wenns nicht grad ein neuer Fall ist
und die Dinger noch knackkohlenschwarz herumliegen, also unmittelbar nach einem Fall.
So, Du mußt doch auch mal die Bulletin Database benutzen:  http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php

Bitte deutschsprachiges Forum. In den letzten 50 Jahren haben wir in D, A & CH an beobachteten Fällen genau fünef Stück gehabt, alles kleine Einzelsteinfälle bis auf den Neuschwanstein mit drei Klumpen.

In der ganzen Geschichte ists in D, A, CH noch nie vorgekommen, daß ein Schatzjäger, ein Mineralien- oder Fossiliensucher, ein Militariasammler, ein Hobbyarchäologe, ein Goldwäscher jemals auch nur irgendeinen Meteoriten als Beifund hatte.

Jürgen, Du solltest Dich langsam von der kindlichen Vorstellung verabschieden, daß hier alles voll von Meteoriten läge und man müsse sie nur suchen, dann finde man schon welche.

Die mögen ja in den Sondengängerforen von Meteoriten träumen und salbadern - gefunden hat noch nie einer und diese Sucherszene ist unendlich größer als die der Meteoritensammler - und alles was sie finden, sind Bohn- und Raseneisenerze, Schlacken und Kriegsschrott - ich krieg das Glump doch jede Woche auf den Tisch.
Diese Sucher wären auch überhaupt nicht in der Lage, einen Meteoriten zu erkennen und aufzuheben, ausser wenn es ein massiver Eisenklumpen wär. Eisenmeteorite sind aber eine sehr seltene Meteoritenart. 5% aller Fälle nur. Und alle tatsächlich echten Eisenmeteoriten, die aus diesem Dunstkreis vermeintlich gefunden wurden, haben sich bei der Analyse später als Betrug erwiesen, als Campo del Cielos und Sikhotes.

Und von den professionellen Meteoritensuchern, die, die es wirklih draufhaben und zu den besten der Welt gehören,
da kenn ich im ganzen Raum A, CH, D nur einen einzigen, der überhaupt hauptberuflich, als Alleinverdiener und vollständig seinen Lebensunterhalt einigermaßen durch seine Eigenmeteoritenfunde bestreiten kann. Wobei gesagt sein muß, daß er das nur kann, da er der erfolgreichste Mondfinder der Welt ist, und von seinen europäischen Funden kann er nicht leben, das geht nur, weil er in die Wüsten fährt.

Ganz genauso können wir Dir hier alle versprechen, daß selbst wenn Du Dir mal Wissen über die Meteorite aneignen solltest, Du noch 40 Jahre lang und viele Kubikkiiiilometer an Steinen nach Hause schleppen kannst und nie ein Meteorit dabei sein wird.
Meteorite werden nun mal nur in Wüsten gefunden. In der Antarktis, in der Sahara, im Oman, in der Atacama, in den US-Wüsten oder eben sie fallen den Leuten vor die Füße oder es sind erzseltene Zufallsfunde, wenn ein Bauer aus 5 Milliarden Leut im Jahr, einen Mett aufpflügt - oder es sind gezielte Nachsuchen, wo schon einmal ein Mett gefallen oder gefunden worden ist.  Ungezielt aber willentlich suchen, hat noch nie einen Meteoriten gezeitigt.
Es ist viel ergiebiger und aussichtsreicher in Deutschland, Schweiz, Österreich, statt auf die Suche nach Meteoriten zu gehen, Lotto zu spielen. Die Chancen den Jackpot zu knacken sind circa 1000mal höher, als einen Meteoriten zu finden - und weitaus mehr Kohle gibts obendrein.

Gehst suchen, dann findst alle naslang ein Kriegsteil, eine Münze, ein Artefakt, ein Fossil, ein Mineral oder stellst Dich in den Bach und wäschst Dein Gold, dann hast jeden Tag Deine Flitter uffe Pfanne
- mit Meteoriten funktioniert das eben aber nicht.

Deswegen ist das ausgemachter Humbug, "Schwarzmeteorite", im "Dunkeln ist gut Munkeln", böse Wissenschaftler usw.

Und einen neuen Meteoriten zu finden, das allein bringt ja überhaupt nix!
Kein Sammler oder Händler der Welt gibt Dir auch nurn Euro im Gramm, wenn das Ding nicht klassifiziert und anerkannt ist!
Meinst allenernstes, wenn da so ein Dimpfel ankommt, mir irgendeinem Batzen und sagt, jaaa das ist ein Meteorit, daß da irgendeiner die Tausender dem auf dem Tisch dafür hinblättern würde?
Guck doch diese andauernden Betrugsversuche im Ebay, wo die Leut den hinterletzten Erdenschrott reintun, irgendwelche Fachbegriffe reinkopieren oder behaupten, ja der wäre bestätigt - das kauft kein Mensch, ausser ein paar armen Laien, die denken, daß wärn echter Verkäufer vom Fach - und dann kriegense 5 oder 50Euro für den ganzen Stein und das klappt einmal im Jahr.

Und selbst wenns ein Meteorit ist und kein Fake, ja meinst, irgendein Sammler würd da für einen Stein oder Eisen 50 oder 100 Euro im Gramm hinlegen, auf die bloße Versicherung hin, ja den hab ich in der Uckermark gefunden, wo er nicht sicher sein kann, daß der ihm nicht einen NWA oder nen Campo unterjubeln will, den er überall für 0,05Euro im Gramm kaufen kann?

Das Ding muß offiziell anerkannt sein, von einem spezialisierten Lab klassifiziert und im Bulletin veröffentlicht sein,
wenn es nicht der Fall ist, dann kann der Sucher ordinäre bunte Flußkiesel verkaufen, das wär um einiges einträglicher.
Also das ist schon ziemlich daneben, was Du vermutest. Das darf ich so sagen, weil Du ja nun auch schon 4Jahr+ im Meteoritenforum bist.

Und uuuh Schwarzmeteorite und bläh.  Die Anerkennung eines Meteoriten erfolgt völlig ohne Berücksichtigung der Herkunft noch irgendwelcher legaler Aspekte.
Diese Universitätslabors sind Wissenschaftsbetriebe und die Zentralvereinigung, die die Meteorite erfaßt und offiziell anerkennt und veröffentlicht, die Meteoritical Society, ist ein apolitischer Verband, der sich in Politik und Besitzverhältnisse nicht einmischt.
Daher tut es rein gar nix zur Sache, einen Meteoriten, egal unter welchen Umständen er gefunden worden ist, erfassen und analysieren zu lassen. Da kommt dann nich die Bulizei und nimmt ihn dem Finder weg.
Deswegen ist das mit den "Schwarzmeteoriten" völliger Blödsinn.

Und persönlich find ich das auch eine ziemlich abartige Vorstellung, Meteoritensucher, -sammler und -händler als geldgeile Schacherer mit $$-Zeichen in den Pupillen und als Grabräuber oder sonstige finstere Vandalen darszustellen.
Und daran hat ja diese ganze Gesetzesdebatte zeitweise gekrankt, daß die Mettleute in diese Schatzsucherecke gedrängt werden sollten.
In Wahrheit erfüllen sie eine wichtige Aufgabe, sie finden die Meteorite und führen sie der Forschung und den Sammlungen, seis öffentlich, seiens privat zu. Ihre Funktion ist deswegen so wichtig, weil die "offiziellen" Stellen das selber nicht leisten können, bzw. wenn sies machen, es einfach zu teuer wird für die Öffentliche Hand, weil sie nicht diese Effizienz haben.

Guxx H5P6, allein die National Science Fundation gibt jeds Jahr für den Unterhalt der Antarktisinfrastruktur und der -forschung über 400 Millionen USD aus, die Meteoritensucher dort nützen diese Einrichtungen, und da sind die Personalkosten nicht drin, die bspw. bei Euromet ca 20 Millionen USD heutiger Kaufkraft ausgemacht hat, ohne daß der Rententeil noch überhaupt ein Fund dabei gewesen wäre.
Grad feiert China, das PRIC, seine Antarktismeteoritenexpedition als großen Erfolg. 17kg an Meteoriten hamse gefunden.
Also das, was ein einzelner der allerbesten Jäger in einer Woche in der Wüste findt, und was dann ein paar Tausender kostet.

Und warum schaus nie in den Bulletin?
Nimm doch das NWA her. Eukrite sind die häufigste Achondritenklasse. Selbst die werden fast alle klassifiziert, sonst gibts ja keinen Preis. Zähls zamm. 100kg oder weniger in 10 Jahren aus der ganzen riesigen Sahara.
Gibst den Leuten ne Halbe Million für alle, sinds hochzufrieden. Eine Million überglücklich.
So - es ist ein wunderbares Tool - machst das ganze Spielchen für die Antarktis.  Japaner, Amis, Europäer, Chinesen - 33 Jahre teure Suche.  Sooo viel weniger.

Und dieser ganze Schwachsinn mit dem schnöden Mammon und Schwarzmarkt und finsteren Kanälen.

Hier, da versorgt sich auch der Öffentliche Sektor,
nur mal eiiiiiiiine einzige der letzten europäischen Kunstmessen rausgesucht, Maastricht letzen Monat.
Paar Preise:

Paar Bilder und Skulpturenvon dort...

Giacometti  18.500.000Euro
Munch         9.500.000Euro
Tischbein       680.000Euro
Mack            850.000Euro
Botticelli      11.100.000
Gauguin      18.000.000
Heda           3.500.000
Potter         1.500.000
Colombels      550.000
Brueghel      3.000.000
usw.usf.

D.h. ein einzelner gesch.. Gauguin und der hat ja mehr als ein Buidl gmalt, kauft bereits sämtliche privat gefundene Mondmetorite und damit 90% allen Nicht-Apollo-Mondmaterials.
Und ein Schinken eines, für alle die sich nicht mit Malerei befassen, unbekannten ollen Niederländers alle HEDs der Wüste, die jemals gefunden worden sind - und wesegen Gesetze verhängt werden.

Aber was solls. Warumhat mir noch keiner hier gesagt, daß es keinen Sinn macht, jeden überzeugen zu wollen?   :auslachl:

Nix für ungut!
 :prostbier:
Mettmann







Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 28, 2010, 15:57:36 Nachmittag


Nun gut.Jetzt möchte ich wieder etwas dazulernen.
Was mich mal interessieren würde:
Gibt es seitens der Meteoritenkäuferschaft eine Bevorzugung von Gutachten,die von bestimmten Untersuchern erstellt worden sind?
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 28, 2010, 16:24:09 Nachmittag
Gibt es seitens der Meteoritenkäuferschaft eine Bevorzugung von Gutachten,die von bestimmten Untersuchern erstellt worden sind?

Es werden Gutachten und Klassifikationen von jenen Instituten "bevorzugt", die ihre Ergebnisse auch in der Meteoritical Bulletin publizieren. Und das sind grad einmal eine Hand voll auf der ganzen Welt. Leider hat sich gezeigt, dass Institutionen, die sonst wenig mit Meteoriten zu tun haben, bei der Begutachtung von verdächtigem Material nicht immer ganz sattelfest sind. (Erinnert sich nich jemand an den "Meteorit" von Zolling?)

Grüße, Herbert
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: ironsforever am April 28, 2010, 16:46:29 Nachmittag
Zitat
Erinnert sich nich jemand an den "Meteorit" von Zolling?

:lacher: Logo, des berühmte Fleischpflanzerl von Zolling! Ein Stück Asphalt! Köstliche Geschicht!

Gruß,
Andi
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 28, 2010, 17:32:11 Nachmittag
Uiiiiii das muß ich gleich ausnutzen!

Jürgen,

ein Meteorit ist überhaupt nur dann ein Meteorit und wir nur dann vom Sammler genommen,
wenn ihn die Meteoritical Society mit Sitz in London
http://www.meteoriticalsociety.org/
als solchen anerkannt hat
und ihn im jährlich erscheinenden Meteoritical Bulletin
http://meteoriticalsociety.org/simple_template.cfm?code=pub_bulletin
veröffentlicht hat.
Hier die Bulletins auch noch mal als durchsuchbare Datenbank:
http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php

Und wie geht das vonstatten? Ein Finder, Sammler, Händler reicht einen Teil - üblicherweise 20g - bei einem der wenigen auf Meteoritenklassifikationen spezialisierten Institute ein.  In D wärend das die Humboldt-Uni in Berlin oder das Inst. für Planetologie in Münster. (Ob Hamburg und Freiburg noch was machen, weiß ich nicht), in A wäre es das Nat.Hist.Mus in Wien und in der Schwyz die ETHs Zürich und Bern.
Es hilft nix, an eine x-beliebige geologische Fakultät zu gehen, denn die können das meist nicht bzw. reichens ggfs. eh jenen Stellen weiter. Sternwarten, Heimatmuseen, das Institut Fresenius oder der Tüv Rheinland ham von Mets keine Ahnung.

So, die nudeln die Proben nach allen Regeln der Meteoritenanalysekunst durch ihre Aparillos.
Schreiben einen Bericht, mit den Ergebnissen und schicken den zusammen mit allen Daten und einem Vorschlag für den Meteoritentyp an die Meteoritical Society. Dort hocket virtuell ein Rat von internationalen Mettwissenschaftler, die diesen Bericht prüfen und dem Meteoriten seinen Namen verleihen und offiziell veröffentlichen oder eben auch nicht.
Das klassifizierende Institut behält den Rest der 20g zu Referenzzwecken und für etwaige weitere Foaaaschung.
Und das ist für alle Neufunde gleich. Seis ein neuer Fall, seis ein Wüstenfund, seis ein Antarktischer oder seis einer, den Du im Wald findest.
Nur dann ist ein Meteorit ein Meteorit und nur dann hat er überhaupt einen Sammlerwert.

Temporäre Ausnahme sind Saharafunde gewöhnlicher durchschnittlicher Chondrite, die man scherzhaft auch als Gleisschotter bezeichnet. Sie sind zwar wesentlich seltener als Diamanten, da aber die Sammler nicht gewillt sind einen halbwegs akzeptablen Preis für diese gegenwärtig zu zahlen, wenn sie begutachtet und klassifiziert sind, also nichma 200Euro im Kilo,
ist es für die Finder und Händler nicht mehr zu rechtfertigen, diese klassifizieren zu lassen und zudem mag die auch überhaupt kein Wissenschaftler diese Jahre mehr klassifizieren, solage es noch interessantere Klassen gibt.
Solche Wüstenfunde werden nur klassifiziert, wenn sie von offiziellen Expeditionen gefunden werden.
Ansonsten werden die unklassifiziert gehandelt zu Preisen um die 25-50$ pro Kilogramm.
Findet sich so ein Stein nicht in der Sahara, sondern in anderen Ländern, so nennt man es eine Sensation und er wird sofort klassifiziert und kostet dann viel mehr.

Und eine Ausnahme ist, daß die Sammler, die sich gaaaanz gut auskennen, auch seltenere Meteoritenklassen, die sie selbst erkennen können, gelegentlich bei den NWAs kaufen.ohne daß die offiziell begutachtet wären.
Weil diese dann aber nicht offiziell bestätigt sind, haben sie einen viel geringeren Sammelwert und können von den Sammlern auch später einmal kaum weiterverkauft werden.


Ansonsten kommt es im Übrigen vor, daß bei ganz besonders seltenen Meteoritenarten und bei wissenschaftlich besonders bedeutenden Funden die Analysen unter mehreren Instituten aufgeteilt und im Verbund erledigt werden.
Nur als Bsp. der neue Marsmeteorit, NWA 5789, den wir hier vorgestellt hatten, wurde analysiert und begutachtet
vom

- Department of Earth & Space Sciences, University of Washington, Seattle
- Dept. of Earth & Atmospheric Sciences, University of Alberta
- Institut für Geologie, Ruhr-Universität Bochum
- Dept. of Earth & Planetary Sciences, Washington University, St. Louis
- Dept. of Geology, University of Maryland
- Dept. Earth & Environmental Sciences, University of Houston
- Geophysical Laboratory, Carnegie Institution, Washington, DC
- Lunar & Planetary Science Institute der NASA
- Department of Earth Science der Rice University, Houston

Also nur für die Erstveröffentlichung und Anerkennung.
(denn an dem Ding wird noch weiter geforscht).

Du siehst also, daß das völlig andersabläuft als bei Schatz-, Militaria-, Mineraliensuchern, die was weiß ich eine Münze, ein Koppelschloß, nen keltischen Hosenknopf anhand von Katalogen und Büchern selber bestimmen oder zum Kreisheimatpfleger rennen oder sich von einem Händler ein Gutachten schreiben lassen.

Und, weil das ja bei Dir durchgeklugen ist, beim Tamdaght-Ralewit oder nun, wegen vermeitl. zu kaschierendem Unvermögen von Klassifizern ect..
Meteorite bestimmt man durch ganz eindeutige, glasklare und v.a. messbare physikalische Eigenschaften.
Das ist anders als bei den Antiken- oder auch bei Kunstgutachten, wos allein von der persönl. Befähigung des Gutachters abhängt, wie das Gutachten ausfällt. Bei Meteoriten ist kein Platz für "Bauchgefühl" und Zuschreibungen,
sondern das ist harte und nüchterne Naturwissenschaft. Messwerte. Und nicht Augenschein.

 :prostbier:
Mettmann


Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 28, 2010, 17:39:33 Nachmittag


http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,190800,00.html
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: speul am April 28, 2010, 19:48:15 Nachmittag
Also Jürgen,
hättest ja wenigstens mal Danke sagen können für den langen Beitrag extra für Dich, anstatt den alten Link zu posten
speul
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 28, 2010, 20:58:22 Nachmittag
(Nee keine Bange, der H5P6 zahlt mir immer nen Käseblatttarif von 0,5 Euro pro Zeile a 30 Anschlägen, drum schreib ich auch immer so länglich und konnte mir auf diese Weise so manche Mond- und Marshauptmasse über die 4 Jahre Forum in die Sammlung stellen. Flachs...der H5P6 is vom BKA und ich box Euch Finstermänner und Meteoriten-Mafiosi jedesmal unentgeltlich raus...).

Humhem, viel lieber wäre mir ein:  "Ach sooo ist das! Jetzt hab ichs verstanden!"    :crying:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 28, 2010, 21:12:55 Nachmittag
Apropos Überschrift "Met-Sucher"....

Bei alledem könnte man fast neidisch werden auf die derzeit in Wisconsin versammelte
Nomenklatura, die einen (..und zwar tatsächlich echten!!..) Fund nach dem anderen macht.
Und dort scheint bei der vermutlich grossen Streuellipse auch noch kein Ende abzusehen zu sein.

"Fresh beef" - wirklich beneidenswert! Darüber hinaus noch leichtes Suchterrain, vorwiegend gut
kooperierende Farmer, wie es auf der US-Liste heißt. Aber leider sooo, zuuuu weit weg von hier...

Alex

http://www.rocksfromspace.org/cottingham_wisconsin.html


Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 28, 2010, 21:32:28 Nachmittag
Zitat
die einen Fund nach dem anderen machen.

Weil sie dürfen!!

Unser Wisconsin heißt Slowakei, von den Fundmengen her gesehen und pro Zeit, scheint er ergiebiger als Livingston gewesen zu sein.
Aber das Gesetz sagt, er darf nicht einmal gesucht werden!  Und so sind die Steine per Gesetz dazu verdammt, im Boden zu verrotten und zu zerfallen.

Und so kriegen in der Gegend um Kosice oder wo immer es auch ist, die Gasthäuser, Pensionen und Geschäfte eben keinen warmen Geldsegen und die Bauern kein willkommenes Zubrot und die Leut keine Familienerbstücke, die sie mit der Geschichte von Generation zu Generation weitergeben. Die Schulen kriegen keine kostenlosen Vorträge von Experten und die Museen und örtlichen Einrichtungen keine Steine gestiftet und die Region kommt nicht täglich ins Fernsehen, in die großen Zeitungen mit Wort und Bild und in das weltweite Internet, sodaß sich die lokalen Touristenverbände die Haare raufen, denn so eine Bekanntheit, so eine immense kostenlose Werbung, die kriegens nur einmal in 1000 Jahren und könntens nicht mit Millionen derzahlen.
Und so ist der Schaden über den rein wissenschaftlichen hinaus, sehr, sehr groß.

Und der, der dieses Gesetz initiiert und veranlaßt hat, der ist zu feige seinen Namen zu sagen,
wie eigentlich immer bei Meteoritengesetzen.
Das ist halt auch der Unterschied zum privaten Sektor, wo alle mit ihrem Namen einstehen müssen und Verantwortung für ihre Taten übernehmen.

Pssst Dieter, Du hast doch da Kontakte - kannst Du die Namen nennen?

Ich glaub, am End wär das sogar wirkungsvoller, als alle Apelle an die Vernunft und das Pochen auf die Empirie.
Wenn sich die Leut dann endlich mal schämen täten.

Aber egal.
Müssmer eben auf den nächsten Fall in einem Land warten, wo intelligentere Leut mit weniger destruktiven Neigungen wohnen.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 28, 2010, 21:45:46 Nachmittag
Das mit dem slowakischen Fall und den Restriktionen dort ist wirklich ein immens grosser
Schaden und letztlich Verlust für alle direkt oder indirekt Beteiligten! Übrigens ist mir immer
noch nicht so ganz klar, was die dortige Gesetzgebung genau aussagt. Man darf da noch nicht
mal suchen, oder wie verhält es sich? Woher stammt diese Aussage, gibt es eine zitierbare Quelle?
Ich habe zwar von diesem Fall gehört, darüber gelesen, aber dieser rechtliche Aspekt ist mir bisher
noch nicht so recht transparent geworden. Ausser, dass ich einen Text von einem polnischen Händler
gelesen habe, der dort fündig werden wollte, aber wohl keine Auskünfte vor Ort erhalten hat, als er
dort war.

Wer bringt mal ein wenig Klarheit in dieses Dunkel?  :nixweiss:  :gruebel:

Alex

PS: ...und was ist letztlich eigentlich aus dem rumänischen Fall des vergangenen oder gar schon
vorvergangenen (?) Jahres geworden? Dazu hört man auch kaum noch was. Wie auch nicht von
dem slowenischen Fall in den Karawanken, von dem man etwas fand. Irgendwie ziemlich duster hier...
 
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 28, 2010, 22:05:03 Nachmittag
http://www.mineraly.sk/files/zber/022_pravne_normy.htm

§ 1

Chránené nerasty a chránené skameneliny

   1. Chránené nerasty sú
   2. nálezy nerastov nájdené na území Slovenskej republiky, podľa ktorých boli nerasty prvýkrát opísané pre vedu a ktoré sú uvedené v prílohe č. 1 časti A (ďalej len „typový nerast“),
   3. nerasty predstavujúce prírodné prvky alebo chemické zlúčeniny zväčša s kryštálovou štruktúrou, ktoré vznikli v dôsledku geologických procesov na území Slovenskej republiky a ktoré sú uvedené v prílohe č. 1 časti B,
  4. meteority nájdené na území Slovenskej republiky.


Zitat
...und was ist letztlich eigentlich aus dem rumänischen Fall des vergangen (?) Jahres geworden?

Der wurde einfach nicht an die große Glocke gehungen, sodasse ihn in Ruhe selber suchen konnten, die Leut vom Museum.
Ich wüßte nicht, was dem entgegenstünde, ihn zu suchen.  Mir ist kein Meteoritengesetz bekannt in Rumänien, wozu auch bei 8 rumänischen Meteoriten, noch wurde der Bauer der ihn fand und meldete enteignet, die sind ja nicht so komplett bescheuert wie die Australier oder die Slowaken, obwohl die Rumänen unter einer schlimmeren Diktatur gelitten haben.

Is schon echt krass. Diese Länder, wose den Leuten per Gesetz sogar die Meteoriten wegnehmen, die ihnen aus dem All auf den Kopf fallen.
Bitte. Da das Bild über ihrem Sofa, das ist ein Kulturgut, das ist von öffentlichem Interesse, hergeben, das ist jetzt Staatsbesitz!  Weil der Kurator im Museum ein Gesetz angeleiert hat.
Das hats schon gegeben. Und zwar im Stalinismus und im Nationalsozialismus. Beides hatte Rechtssysteme, die allgemein als abscheulich und verweflich angesehen werden und der Konsens ist, daß es sich um einen Zivilisationsbruch gehandelt hat. Darum genießt ja auch in freiheitlichen Ländern das Eigentumsrecht als Persönlichkeitsrecht einen so hohen durch die Verfassungen garantierten Schutz.
Ich sehe keinen Unterschied zu diesen Meteoritengesetzen, die automatische Enteignung oder Zwangsverkauf an den Staat fordern. Das sollte den Leuten, die diese vorantreiben, mal bewußt werden. Und drum halte ich die auch in Rechtsstaaten für nicht verfassungskonform.

Pardong, mich regt das halt immer so auf, gerade bei solchen Ländern, die nun wahrlich nicht mit Meteoriten gesegnet sind und wost nen gescheiten Fall halt bestenfalls einmal in 100 Jahren hast,
wie da mutwillig der dann zerstört werden muß.

Mettmann
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: speul am April 29, 2010, 07:42:51 Vormittag
nu towarisch mettman, sto snatschit po nemetzkie?
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 29, 2010, 08:48:28 Vormittag
Gut, ich kann kein Slowenisch, und bin daher auf die schrottige automatische Übersetzung (http://translate.google.at/translate?u=http%3A%2F%2Fwww.mineraly.sk%2Ffiles%2Fzber%2F022_pravne_normy.htm&sl=sk&tl=de&hl=&ie=UTF-8) angewiesen. Daraus kann ich entnehmen, dass bestimme Minerale, Fossilien und Meteorite geschützt sind. Ich kann aber nichts finden, was das Suchen und Finden an sich verbieten würde. Es steht sogar ausdrücklich drinnen (§3), dass "Probenahme [...] kann gemacht werden, wenn [...] Sammlung ist notwendig für die Zwecke der Identifizierung und wissenschaftlichen Untersuchungen.". Also dürfte man vielleicht eh suchen...?

Grüße, Herbert
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 29, 2010, 10:07:49 Vormittag
Hmm... der australische Metpeace ("Free Milly!") Translator übersetzt so:

meteority

auf der Wiese schwarz und klotzich
klajnes Stajn gewoxxen hodsich
ob sich haißet meteorit
ei das wissmer ollä nit
wollen das auch gar nit wissän
lossen drauf die schwajndel p.....


 oder war das aus dem Slowakischen? :gruebel:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 29, 2010, 10:23:48 Vormittag
Hallo speul,hallo Mettmann, :user:

als der Mettmann seine Erklärung schrieb,habe ich gerade den Bezug von Herbert zu "Zolling" herrausgesucht.Daher der Versatz.Danach hatte ich gerade noch Zeit die Abhandlung von Mettmann zu überfliegen,für dessen Beitrag ich mich hier in aller Form @Mettmann-bedanke.Ich sitze hier am PC wochentags nur bis 18Uhr und koordiniere den Überflug und die Landung von Meteoriten.Sozusagen die Meteoritenflugüberwachung.
So,nun muß ich wieder in den Hangar die Meteoriteninstandsetzung überwachen.Ich hoffe,daß ich am Nachmittag noch dazu komme den Mettmann seine Darlegungen auszuwerten,bevor mich der Feierabend wieder überrascht.

Gruß Jürgen :hut:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 29, 2010, 12:21:56 Nachmittag
meteority

auf der Wiese schwarz und klotzich
klajnes Stajn gewoxxen hodsich
ob sich haißet meteorit
ei das wissmer ollä nit
wollen das auch gar nit wissän
lossen drauf die schwajndel p.....


"Chránené nerasty sú"
Meteority - raus bist Du...

Is sich stajn, is sehr beriehmt
Fiel herab, wie sichs geziehmt

Kleines stajn von Kositschäh
Tut es mir von Härzen wäh

(..wenn ich dich so liegen säh..)
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 29, 2010, 14:20:04 Nachmittag
Uff,geschafft.
So,der Meteorit fliegt wieder.Am Sonntagvormittag muß ich noch auf das Testgelände zur Landepunktkorrektur.Also wiedermal nur ein halbes Wochenende.Ich klage ja nicht,ich leide still.So ist es ebend,wenn man selbst und ständig arbeitet.
Also zu Mettmann seine Ausführungen:
Soweit alles klar.Die Frage,die sich aufdrängt,wer koordiniert die Vergabe der Forschungssegmente unter (wie Beispiel) neun Untersuchern?Bekommen alle neun Untersucher 20% Material zur Untersuchung,also von 100% Material,180% Probematerial?Oder wie geht das?Wer macht von den neun Untersuchern dann die Zusammenfassung/Auswertung?
(Nur mal so gefragt)

Gruß Jürgen
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: herbraab am April 29, 2010, 14:32:53 Nachmittag
von 100% Material,180% Probematerial?

Ja, genau so ist es. So wird sichergestellt, dass das Probematerial nie zu knapp wird. Als selbst ständiger Meteoritenflugüberwacher müsstest Du das aber eh wissen... :dizzy:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Mettmann am April 29, 2010, 15:09:43 Nachmittag
Iwo,
das war ja nur ein Bsp. für einen besonders wichtigen Meteoriten.
Aber ist schon so, da alamiert dann der Forscher die MetSoc, die schickt die Met-Gestapo los zusammen mit Interpol, Mossad, CIA, BKA, ECT, PP und nimmt Dir zunächst 100% des Mets ab und verdonnert Dich auf Lebenszeit dazu, noch einen weiteren Stein des Fundes von mindestens 80% des Gewichtes des ersten zu finden, ansonsten Beugehaft, und alles was darüber hinausgeht, zieht der Staat oder die Taliban oder die Mafia ein.

H5P6, man muß einmalig 20% oder 20g abgeben, und das ist auch fair so, denn schließlich kostet die Klassifikation eine Stange Geld.
Ob der Klassifikateur andere Kollegen miteinbezieht, oder nicht, oder ob es so gemacht wird:
Der Erscht macht die Dünnschliffe
Der Zwot schießt Neutronen druff
Der Dritte schiebt es in die Mikrosonde
Der Vierte verdampfts für die Bölkchemie
und der gleinegleine Wutzi ißt sie alle auf.

 :prostbier:
mettmann

PS: Auch wenn die NASA niemals in Bielefeld war. H5P6, niiiemand will Dir bei den Meteoriten ein Leides tun.
Grad in D wäre es für Dich vollkommener Unsinn, Deinen Stein auf ewig unter der Matratze zu bergen.
Denn dann ist er ersten nix wert und zwotens wirst Du niiiie erfahren, ob es ein Meteorit ist oder nicht.
Diese ganzen Gesetze auf der Welt, die waren ja sicher nicht bös gemeint, sondern mit lauteren Motiven gemacht, wie Schutz von Naturerbe, Gier, Schutz von Kulturgut, mehr Mets in die Nationalsammlungen, Rache, mehr Mets für die Forschung, weniger Aufwand und Steuergeld, Ausbruntzung ect.....
Und da ist es halt bloß so, daß es ein paar gibt, die halt etwas dümmer als andere Kinder sind und noch nicht gemerkt haben, daß wenn die Gesetze allzu garstig ausfallen, daß es dann keine Mets mehr bei ihnen gibt bzw. daß es halt dann so richtig sauteuer wird für den Steuerzahler, wennse soviele Mets wie vorher haben wollen.
So richtig böse oide Knochen gibts eh nur zwei oder drei, die halt nicht zugeben wollen, daß sie einen Fehler gemacht haben, ist halt Pech für die betreffenden Länder, die müssen eben warten bis die pangsioniert oder in den Meteoritenolymp aufgestiegen sind. Ist nur schad um die Steine. Andere indes lernen ja.

Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: H5P6 am April 29, 2010, 16:16:48 Nachmittag
Hallo Mettmann, :prostbier:

also durchläuft eine Probe in Folge mehrere Institute und man braucht nicht jedem ein Bröckchen abzubröseln.
Gut,gut. - Hätte ja auch anders sein können. :fluester:

Gruß Jürgen :hut:
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: gsac am April 29, 2010, 16:28:46 Nachmittag
Soweit alles klar.Die Frage,die sich aufdrängt,wer koordiniert die Vergabe der Forschungssegmente unter (wie Beispiel) neun Untersuchern?Bekommen alle neun Untersucher 20% Material zur Untersuchung,also von 100% Material,180% Probematerial?Oder wie geht das?Wer macht von den neun Untersuchern dann die Zusammenfassung/Auswertung?

Sachma, willste uns eigentlich vakohlen, Jürgen? Oder biste einfach nur nicht so jut
druff heute?

Jottojott, falls Deine Metapher weiter oben uns etwa andeuten soll, dass Du beruflich
an irgendeinem kleenen Sportflugplatz den Luftraum koordinierst, dann .....  :dizzy:

Sorry, can not resist: --> :troll:

Aber ansonsten nichts für ungut und auch Dir ein baldiges schönes Wochenende! :hut:
"Selbst und ständig", sozusagen stets und immer wieder aufs neue erstaunt,

:prostbier: Alex
Titel: Re: Met-Sucher
Beitrag von: Intressent am Mai 02, 2010, 21:45:53 Nachmittag
Hi  :hut:
Bin wieder kurz da, Super Antworten und ich hab daraus wieder einiges  gelernt .Danke  :kiss:
Wusste gar nicht das meine Frage 4 Seiten wert war .  :super:
Ok möchte mich die nächsten Tage zu 4 Post´s darin  äussern , und auch zu einem Test den wir letzten Samstag am Ammersee durchgefürt haben (10 verschieden Meteoriten mit 10 verschiedenen Detektoren getested. ) Keine große Überraschungen nur Bestätigungen für Vermutungen .
Das muss aber erst noch a bissl ausgewertet und sauber in Reinschrift zu Papier gebracht werden  :user:
Also dann bis später
mfG
Intressent