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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:46:36 Vormittag

Titel: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:46:36 Vormittag
Hallo,

war gerade am sortieren der Gibeonstücke, da sind mir einige besonders aufgefallen.

Hier 2 unterschiedliche Kristallbereiche
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:47:56 Vormittag

hier das gleiche nochmal an einem anderen Stück
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:50:13 Vormittag

verformter rekristallisierter Außenbereich, sog Alpha-2-Zone
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:51:38 Vormittag

hier etwas besser sichtbar
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:53:10 Vormittag

hier sind die Widmanstätter nur noch sehr schwer zu erkennen
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:55:56 Vormittag

hier ein gereinigter Gibeon Einkristall
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 00:59:30 Vormittag

und zum Schluß noch ein Gibeon Shrapnell mit Resten von Flowlines auf der Vorderseite
Daß mir aber ja keiner kommt und meint es könnte ein SA sein - nee, nee, dieses Stück hat der Karl Spich selber gefunden

Gruß

Hanno
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Alex08 am Mai 16, 2010, 01:08:34 Vormittag
Hallo JaH073,

wenn ich mir das erste Bild ansehe, stellt sich mir die Frage ob die chemische Zusammensetzung gleich ist.

Alex
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Greg am Mai 16, 2010, 03:31:37 Vormittag
Hallo JaH073,

wow, Du hast da ja richtig interessante und tolle Schätzchen. Wie anders z.B. im zweiten Bild das Gefüge aussieht. Oder der verformte rekristallisierte Außenbereich. Klasse. Danke fürs Zeigen.

In meiner Sammlung habe ich ein kleines Gibeon Stückchen, was auch einen Grenzbereich zeigt. Die Ätzung ist leider insgesamt nicht sehr brillant, aber es ist trotzdem deutlich zu sehen, wie sich das Gefüge an einer Grenzlinie verändert und die "Widmänner" verschwinden. Ich war mir nie ganz sicher, ob das auf der linken Außenfläche Fließstrukturen sind oder ob es sich um einen Abscherbereich handelt.

Viele Grüße  :winke:
Greg


Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Dirk am Mai 16, 2010, 10:02:49 Vormittag
Hallo Hanno  :winke: ,

schöne Stücke vom Gibeon  :super:   Solche features sieht man ja nicht oft.

Könnte es sein, das diese langgezogenen, fast schon fliessenden Strukturen auf einigen Bildern durch das Zerbersten des meteoritischen Körpers in der Erdatmosphäre zu erklären sind? So was Ähnliches habe ich auch schon auf einigen Bildern vom Seymchan gesehen (in der EoM).

Aber bei den "flowlines" auf der Vorderseite des einen Stückes hätte ich so meine Bedenken  :gruebel:  , weil der Gibeon ja schon ein paar tausend Jahre auf der Erde herum gelegen hat. Ob das vielleicht auch was anderes sein könnte?

 :winke:  :prostbier:
Dirk
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Mettmann am Mai 16, 2010, 11:01:48 Vormittag
Hallo,

ja ich würde das auch nicht für Fließlinien halten, insbesondere nicht, wenn es ein Schrapnell ist.
Solche Linien gibt es ja auch auf den Sikhote-Schrapnellen und ein alter Sprengmeister hat mir gesagt,
das sei überhaupt nix ungewöhnliches, wenn man Metall sprengt und man nenne das bei ihnen "tear lines".
Was man vielleicht als Abriß-Linien übersetzen könnte.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 14:31:12 Nachmittag
Hallo,


Alex08, ich geh mal davon aus, daß die chemische Zusammensetzung gleich ist. Hier sind 2 unterschiedlich liegende Kristallgitter aufeinandergetroffen.

Dirk + Mettmann, ja  "Abrisslinien" ist hier sicherlich der bessere und beschreibendere Ausdruck für dieses Stück.


Sonntagsgrüße

Hanno
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Contadino am Mai 16, 2010, 17:58:38 Nachmittag
Hallo Hanno

Hab mich immer schon mal gefragt, wie so eine Trennung der Struktur zustande kommt :gruebel:
Hier meine Gibeon Scheibe mit ähnlichem Phänomen. Was könnte Deiner Meinung nach eine mögliche Erklärung sein?

Ciao, Heiner
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: lithoraptor am Mai 16, 2010, 19:11:53 Nachmittag
Moin Sammlers!

@ Heiner: Bei deinem Stück würde ich spontan auf eine Grenze von zwei verschiedenen Kristallindividuen tippen.

Das erste Bild von Hanno ist da schon etwas komplizierter: Ich würde vermuten, dass hier das ursprüngliche Kristallgitter zerstört wurde. Evtl. wurde dieser Bereich dann auch noch durch einen Schock gestört und versetzt (ähnlich wie einige Schlierenbänder in Chinga etc.). Ich kann mir eine so scharfe Grenze sonst nicht erklären. Wirklich sehr SCHADE, dass das Stück nicht größer ist...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 21:30:48 Nachmittag
Serwus Heiner und Ingo,

eine Zerstörung des ursprünglichen Kristallgitters könnte möglich sein.
Ich persönlich denke daß die Kristalle auf Grund des unterschiedlichen Wachstums begründet durch einen evtl minimal anderen Nickelgehalt oder sonstiger chemischer leicht geänderter Zusammensetzung in eine andere Richtung gewachsen sind.
Bei den Mineralien ist es doch ähnlich, da kreuzen sich die Kristalle doch auch. Warum hier nicht ?
Das ist nur meine Vermutung, bin leider kein Wissenschaftler.
Als Begründung meiner Theorie hab ich mal ein größeres Stück mit gleich mehreren unterschiedlichen Strukturen drin fotografiert.
Diese Scheibe wurde bereits in einer Abhandlung beschrieben, ich meine es müßte in einer Ausgabe der "Meteorite" gewesen sein, kann sie aber leider momentan nicht finden.
Vielleicht hat die ja jemand von euch griffbereit. Da sollte auch etwas über die genaue Entstehung darin stehen.

Viele Grüße

Hanno
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Mai 16, 2010, 21:32:16 Nachmittag

und hier die Rückseite
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: lithoraptor am Mai 16, 2010, 22:11:34 Nachmittag
Moin Hanno,

diese Scheibe ist auf alle Fälle eine echte Wucht! :wow: :wow: :lechz: :nd:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: speul am Mai 16, 2010, 22:20:12 Nachmittag
Ja, zu Heiners Stück stimme ich Ingos interpretation zu. So ein Stück suche ich seit längerem, scheinen nicht häufig zu sein
und so ideal in der Lage, daß sich die Wittmänner mal als Dreiecke, mal rechtwinkling schneiden,
waqs soll ich mehr sagen als:  :lechz:
speul
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Greg am Juli 31, 2010, 02:39:36 Vormittag
Hallo,  :hut:

hier mein neues Stück.  :smile:
Sorry Speul, dass ich es hier fröhlich zeige...
Es ist der Scheibe von Heiner sehr ähnlich und zeigt zwei Kristallindividuen.

Gruß
Greg
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Contadino am Juli 31, 2010, 15:12:02 Nachmittag
Wow, die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend!
Deine Scheibe könnte ja fast vom selben Stück stammen :gruebel:
Glückwunsch, Greg :super: "Bruder im Gibeon" :laughing:

Ciao, Heiner
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironmet am August 02, 2010, 10:52:10 Vormittag
Hallo Greg,

also da kann ich mich Heiner nur anschließen!!  :super:

Was für eine geniale Scheibe. :lechz: :lechz:
Zudem auch noch die Grenze nahezu von Ecke zu Ecke verläuft.

Viele Grüße Mirko


Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Greg am Dezember 14, 2010, 19:16:25 Nachmittag
Hallo,  :hut:

hier möchte ich nochmal ein kleines 15g Gibeon-Stückchen zeigen, welches ich schon mal auf der ersten Seite dieses Threads gepostet habe. Es hat jetzt aber ein neues Gewand, da es der Mirko wunderbar nachgeätzt hat und man kann nun die Gefügestrukturen überhaupt erst detailliert sehen.

Solche Strukturen hatte ich zwar vermutet (oder besser: erhofft), bin nun aber doch überrascht, wie das Gefüge aufgebaut ist. Das Stück scheint meiner Einschätzung nach tatsächlich über Flowlines (mit Schmelzkruste?) und einen rekristallisierten Rand zu verfügen. Die rekristallisierten Bereiche befinden sich auf den drei gesägten Seiten, die an der Fließstruktur angrenzen.

Ich würde gerne Eure Meinung dazu hören.  :user:

Viele Grüße
Greg
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Dirk am Dezember 14, 2010, 19:34:58 Nachmittag
Hallo Greg  :winke: ,

da hat Mirko wieder eine tolle Arbeit geleistet  :super:

Du hattest das Stück im November ja mit in Kuhfelde und da konnte man die Strukturen noch nicht so deutlich erkennen. Unter der Vergrößerung finde ich auch, dass das ziemlich eindeutig flowlines sein müssten und direkt darunter ein rekristallisierter Bereich. Und darunter dann eventuell zwei Oktaeder mit Kristallgrenze .....  :gruebel:

Das Stück zeigt also auf engstem Raum eine ganze Menge interessanter features  :wow:     .... tolles Teil!!!

 :winke:  :prostbier:
Dirk
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Plagioklas am Dezember 14, 2010, 20:50:23 Nachmittag
Diese "Flowlines" würde ich eher als Verschiebungsebene (so ähnlich wie ein so genannter Harnisch) ansehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Harnisch_%28Geologie%29

Das könnte durch nen Schock oder so zustande gekommen sein, das umiegende Material erhitzt haben und auch dieses Linienmuster bewirkt haben. Ähnlich klommen ja auch die Scherflächen auf den Shrapnellen zustande.
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: speul am Dezember 14, 2010, 21:20:45 Nachmittag
aber hier ist meines erachtens eindeutig Schmelze zu sehen
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: JaH073 am Dezember 14, 2010, 21:43:59 Nachmittag
Hallo Greg,

ein super Stück   :super:
gefällt mir sehr gut.
Da sieht man mal wieder wie wichtig es ist, daß so ein Teil perfekt be- und verarbeitet ist.
Nur dann kommt es richtig zur Geltung.

Viele Grüße

Hanno
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironsforever am Dezember 14, 2010, 22:38:16 Nachmittag
Hallo,  :hut:

hier möchte ich nochmal ein kleines 15g Gibeon-Stückchen zeigen, welches ich schon mal auf der ersten Seite dieses Threads gepostet habe. Es hat jetzt aber ein neues Gewand, da es der Mirko wunderbar nachgeätzt hat und man kann nun die Gefügestrukturen überhaupt erst detailliert sehen.

Solche Strukturen hatte ich zwar vermutet (oder besser: erhofft), bin nun aber doch überrascht, wie das Gefüge aufgebaut ist. Das Stück scheint meiner Einschätzung nach tatsächlich über Flowlines (mit Schmelzkruste?) und einen rekristallisierten Rand zu verfügen. Die rekristallisierten Bereiche befinden sich auf den drei gesägten Seiten, die an der Fließstruktur angrenzen.

Ich würde gerne Eure Meinung dazu hören.  :user:

Viele Grüße
Greg



Hallo Greg,

Flowlines müssten sich doch auf der exponierten Oberfläche während des Fuges durch die Atmosphäre gebildet haben, oder nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Flowlines im 10tel-mm-Bereich mind. 5.000 - 13.000 (oder 30.000) Jahre in irdischer Witterung überdauern.

Der rekristallisierte Bereich ist phänomenal! Die fein definierte Oberfläche macht mich allerdings ob des irdischen Alters von Gibeon a bisserl stutzig... :nixweiss:

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironmet am Dezember 14, 2010, 23:37:53 Nachmittag
Hallo Eisenfreunde,

in Kuhfelde hatten Gregor, Dirk und ich ja schon ausgiebig darüber diskutiert, ob dies nun Flowlines oder
Scherflächen bzw. Scherspuren sind.
Von einem rekristallisierten Rand konnte man damals noch nichts sehen.
Aber man konnte mit der Lupe ausmachen,das diese Flowlines,so wie es sich für Flowlines gehört,dem geringsten Wiederstand entgegen laufen.
So findet man auch feine Flowlines,die eben genau in 90° versetzt zu den großen Flowlines verlaufen.
Scherspuren aber immer fein säuberlich in eine Richtung verlaufen.
Daher waren dies damals für mich schon eindeutig Flowlines.
Jetzt,wo ich das Stück nochmal aufgearbeitet habe und man jetzt sogar einen 5mm dicken rekristallisierten Rand sehen kann,ist der Beweis doch mehr als gegeben,das es sich hierbei eindeutig um Flowlines handelt.
Denn rekristallisierte Ränder findet man meist nur ganz dünn an frischen Eisen.
Das hier der Rand 5mm dick ist,verwundert nicht,denn die dicken Flowlines auf der Aussenseite lassen es schon vermuten,das sowas nach einer Ätzung zu sehen sein wird.
Und gerade bei so starker Aufschmelzung mit dicker Schmelze auf der Aussenseite.
Für Scherflächen spricht hier jetzt leider nichts mehr.
Denn wenn unter Scherflächen rekristallisierte Ränder zu finden sein sollten,müsste jedes zerscherte Sikhote Schrapnell soetwas zeigen.
Macht es aber nicht.
Und beim zerscheren von Metall mag schon genug Energie und vielleicht auch Hitze entstehen.
Diese reicht aber nicht dazu aus,einen rekristallisierten Bereich im Eisen zu hinterlassen.

Das Argument mit dem Alter ist ein gutes.
Aber es gibt viele Beispiele,wo auch an "alten" Eisen Flowlines zu finden sind.
Das sind sicher große Ausnahmen und zudem extrem selten.
Aber es gibt sie.
Nimmt man sich Beispiele wie Taza oder NWA 5549, findet man an diesen auch nach langer Liegezeit Flowlines.
Selbst Gibeon,wie hier an dem Beispiel zu sehen, zeigt noch Flowlines.
Wie alt ist Henbury?
Selbst da besitzt Lutz ein Endstück,wo Flowlines und schöne Schmelzkruste vorhanden ist.
Alles was eben gut geschützt,sei es durch Luftabschluss oder geschützte Bereiche im Boden,liegt,kann sowas
auch nach tausenden Jahren noch zeigen.
Es gibt ja von Gibeon oder Henbury keine Individuale,wo man nach dem Fund eine 5cm dicke Shale Kruste abschlagen muss.
Morasko oder Campo sind dafür (sicherlich auch wegen des Klimas) schon eher Kandidaten, bei denen man nicht mehr mit Schmelzkruste rechnen darf.
Obwohl, ich glaube der Haschr hat auch einen Campo,wo noch in den Regmaglypten reichlich Schmelzkruste vorhanden ist.
Ausnahmen bestätigen eben die Regel.

Jedenfalls ist das Stück von Gregor echt ein Knaller!!
Schade nur,das mal irgendwann jemand meinte,das schöne Stück so unvorteilhaft zu zerlegen.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Greg am Dezember 15, 2010, 09:50:19 Vormittag
Hallo,

vielen Dank für die Einschätzungen. Ich freue mich, dass Euch das kleine Stück gefällt.

Es verwundert schon, wenn solche filigranen Strukturen auch nach Jahrtausenden Liegezeit immer noch vorhanden sind, egal, ob es sich um Schmelzlinien mit Kruste oder Verschiebungslinien (Harnisch) handelt.

In diesem Falle denke ich, dass es sich um Flowlines mit Resten einer Schmelzkruste handelt, da die feinen Strukturen einfach typisch nach Schmelzkruste aussehen und auch quer zu den gröberen Linien laufen (s. markierte Bereiche). Zudem ist der Rand deutlich rekristallisiert, was bei Schrapnellen anscheinend so nicht auftritt, da die Erhitzung dafür nicht ausreicht, sondern für eine Außenfläche spricht, die durch die Reibungshitze beim Fall so verändert wurde.

Mich würde natürlich interessieren, ob solche Strukturen auch bei anderen Gibeon Stücken erhalten geblieben sind. Es gibt so viele Individuals mit wunderbaren Schmelzgruben, da muss es doch auch Bereiche geben, die von den Verwitterungseinflüssen etwas geschützter waren. So wie anscheinend bei diesem kleinen Teilendstück.

Das führt zu der Annahme, dass es doch auch noch "Nachbarstücke" geben muss, bei denen sich diese Linien fortsetzen. Vielleicht ja sogar im größeren Maßstab?
Die Anmerkung von Mirko ist jedenfalls berechtigt. Warum ist das Stück so merkwürdig unvorteilhaft zerschnitten worden?
Nach reiflicher Überlegung bin ich zum Schluss gekommen, dass, wenn es nicht so gesägt worden wäre, ich es jetzt vermutlich gar nicht hätte...  :einaugeblinzel:
Ich habe es vor elf Jahren zusammen mit anderen kleinen Gibeons gekauft. Neben Individuals sind die anderen Stücke Teilscheiben bzw. Teilendstücke. Von der Form als Dreieck, Quader und Prisma geschnitten.
Ich vermute, dass es damals Mode war, so kleine Stücke für den Verkauf "mundgercht" zu schneiden. Vielleicht auch für die Verwendung als Schmuck. Das wissen sicherlich die "älteren" Sammler unter Euch besser.

Viele Grüße
Greg


Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ben.g am Dezember 15, 2010, 12:21:48 Nachmittag
Hallo

Glückwunsch Greg!
Ein echtes Sahnestückchen.
Genau diese Stücke sind es, die das Sammeln für mich so interessant machen.

Gruß
Ben
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironsforever am Dezember 15, 2010, 15:42:38 Nachmittag

Hallo,

möglicherweise überdauern einzelne Individuals tatsächlich unter günstigen Bedingungen unbeschadet mehr als 5.000 Jahre, wobei das m.E. schon etwas unwahrscheinlich klingt. Flowlines bewegen sich im 10-tel mm -Bereich. An diesem Stück hätte also nicht die kleineste Verwitterung stattgefunden.

Man muss trotz aller Begeisterung für das Vorliegen von natürlichen Strukturen aber auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Struktur vielleicht doch "manmade" ist. Zacatecas (1969) ist so ein Beispiel: Zacatecas rekristallisierte bekanntermaßen durch künstliche Erhitzung und Verwendung als Amboß. Die Oberflächenstruktur von Gregs Gibeon könnte doch auch auf diese Weise entstanden sein oder durch die Bearbeitung mit einem Schweißgerät.

Ich möchte ja nicht unken, aber mir fehlen hier schlicht und einfach weitere Gibeons, die dem Stück von Greg ähneln. Ich will mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen lassen, deshalb frage ich mal in die Runde: Wer von Euch kennt ein anderes Stück Gibeon, das Rekristallisation aufweist (oder gar Flowlines)?

Das Stück von Greg wäre eine Sensation, wenn es als einziges (?) aus einem TKW von weit mehr als 26.000 kg derartige Strukturen aufweist.

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Plagioklas am Dezember 15, 2010, 16:00:50 Nachmittag
Zitat
Die Oberflächenstruktur von Gregs Gibeon könnte doch auch auf diese Weise entstanden sein oder durch die Bearbeitung mit einem Schweißgerät.

Hmmm,.... Schneidbrennerstrukturen sehen tatsächlich ähnlich aus. So eine Behandlung müsste aber den Rost auf der oberkannte (auf dem rekristallisierten Bereich) verfärbt haben (Von braun nach rot).
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironmet am Dezember 15, 2010, 16:02:39 Nachmittag
Hallo Andi,

in einem anderen Thema hier im Forum hatten wir aber schonmal über die Möglichkeit diskutiert,
ob sich rekristallisierte Ränder künstlich erzeugen lassen.
Da bin ich nach wie vor der Ansicht,das dies nicht möglich ist.
Zacatecas 1969 ist komplett durchgeglüht.
Daher auch komplett rekristallisiert.

Diese feinen rekristallisierten Ränder ergeben sich ja nur dadurch,das ein Eisen im Innern beim Fall recht kühl ist.
Nur aber die Aussenfläche erhitzt bzw. aufgeschmolzen wird.
Sollte jetzt einer auf die Idee kommen wollen,an einem Met künstliche Flowlines erzeugen zu wollen, würde das ganze Stück schon rot glühen und die oktaedritische Struktur somit zerstört sein, bis Material als künstliche Flowlines zum fließen gebracht wird.
Daher kann man manmade hier ganz klar ausschließen.

Ich warte gerade noch auf die Freigabe eines Fotos von einem Sammler.
Wenn ich das ok bekomme,zeige ich hier mal einen Gibeon der Extraklasse.

Viele Grüße Mirko  
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironmet am Dezember 15, 2010, 16:06:26 Nachmittag

Hmmm,.... Schneidbrennerstrukturen sehen tatsächlich ähnlich aus. So eine Behandlung müsste aber den Rost auf der oberkannte (auf dem rekristallisierten Bereich) verfärbt haben (Von braun nach rot).

Hallo Plagioklas,

ja,das ist ein weiteres Zeichen dafür.
Genauso ist es auch so,das bei einem erhitzten Eisen sich keine "Schmelzkruste" bildet.
Da die Schmelze auf Greg´s Stück sehr dünn und fein (wie man es bei Sikhote kennt) zeigt,die zum abplatzen neigt.
Also echte Schmelzkruste ist.
Bei einem künstlich erhitzten Eisen findet man sowas auch nicht.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Haschr Aswad am Dezember 15, 2010, 16:07:36 Nachmittag
Zitiere mich ausnahmsweise mal selbst:

"Wiederholt betonten die Forscher den hervorragenden Erhaltungszustand der Oberflächentextur auf vielen der geborgenen Gibeon-Massen. Buchwald spricht von einem "nicht allzuhohen terrestrischen Alter" und bemerkt, dass die Meteoriten an ihrem Fundort ausgezeichnet konserviert wurden und dass keine Anzeichen für mehr als oberflächliche chemische und mechanische Angriffe durch Verwitterung vorliegen. Die von Buchwald festgestellten, durch Hitze veränderten α2 Zonen waren 0.5 bis 2 mm stark und belegen, dass nur sehr wenig Oberflächenmaterial der Korrosion zum Opfer fiel."

Quelle: http://www.meteorite-recon.com/de/Gibeon_Iron_Meteorites_4.htm

Dort, am Seitenende, auch ein Foto der Lichtenfels-Masse, die nach Aussage derjenigen, die das Stück begutachten konnten, eindeutig Fließlinien zeigt. Ich empfehle einmal bei Bernd Pauli anzufragen, von dem ich weiß, dass er das Stück persönlich gesehen hat. Überhaupt schade, dass letzterer hier nicht mehr mitschreibt ...

Grüße,
Haschr
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ben.g am Dezember 15, 2010, 16:19:47 Nachmittag
Ich empfehle einmal bei Bernd Pauli anzufragen, von dem ich weiß, dass er das Stück persönlich gesehen hat. Überhaupt schade, dass letzterer hier nicht mehr mitschreibt ...

Ja, auch ich bedaure das sehr.
Irgendwie hege ich aber immer noch die vage Hoffnung, dass sich das irgendwann mal wieder ändern könnte....

Gruß
Ben
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironsforever am Dezember 15, 2010, 16:42:59 Nachmittag
Hallo Mirko, Haschr, Ben und Plagioklas,

danke für Eure Ausführungen und Hinweise! Ich bin nun auch überzeugt, dass es sich hier doch um natürliche Strukturen handelt.  :weissefahne: Die Lichtenfels-Masse ist mir nicht in den Sinn gekommen.

Nun auch von mir Glückwunsch, Greg, zu Deinem tollen Stück! :super:

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Plagioklas am Dezember 15, 2010, 19:08:59 Nachmittag
Der Erhaltungsgrad ist echt erstaunlich. Hätt nicht gedacht, dass es so gute Gibeons gibt.
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Dave am Dezember 15, 2010, 20:56:08 Nachmittag
Ist die Lichtenfels-Masse auch ein Gibeon?  :gruebel:
Der sieht aus wie ein Sikhote ist ja unglaublich wenn es wirklich ein Gibeon ist. So ein frisches Stück :super:

Mfg Dave
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: gsac am Dezember 15, 2010, 21:31:13 Nachmittag
Ich empfehle einmal bei Bernd Pauli anzufragen, von dem ich weiß, dass er das Stück persönlich gesehen hat. Überhaupt schade, dass letzterer hier nicht mehr mitschreibt ...

Ja, auch ich bedaure das sehr.
Irgendwie hege ich aber immer noch die vage Hoffnung, dass sich das irgendwann mal wieder ändern könnte....

Gruß
Ben

Herr Bernd Pauli hat sich vor knapp einem Jahr mit einem persönlichen
Statement aus diesem Forum verabschiedet. Ich weiß nicht, ob dieses
irgendwo noch in einem alten Thread erhalten ist. Falls ja, möge man
dort nachlesen, warum es so war. Ansonsten kann man ihn wohl über
die US-Liste kontaktieren bzw. seine private Mail-Addy ist ja bekannt
oder kann von denen erfragt werden, die dort reinschauen/mitarbeiten.

Zum Thema ansonsten: sehr lesenswert! :super: Der Gibeon-Meteorit ist für
viele Überraschungen gut, auch jenseits der Randbereiche, was die Textur
angeht.
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ben.g am Dezember 15, 2010, 21:52:06 Nachmittag
<offtopic>
Ich empfehle einmal bei Bernd Pauli anzufragen, von dem ich weiß, dass er das Stück persönlich gesehen hat. Überhaupt schade, dass letzterer hier nicht mehr mitschreibt ...
Ja, auch ich bedaure das sehr.
Irgendwie hege ich aber immer noch die vage Hoffnung, dass sich das irgendwann mal wieder ändern könnte....
Gruß
Ben
Herr Bernd Pauli hat sich vor knapp einem Jahr mit einem persönlichen
Statement aus diesem Forum verabschiedet. Ich weiß nicht, ob dieses
irgendwo noch in einem alten Thread erhalten ist. Falls ja, möge man
dort nachlesen, warum es so war. Ansonsten kann man ihn wohl über
die US-Liste kontaktieren bzw. seine private Mail-Addy ist ja bekannt
oder kann von denen erfragt werden, die dort reinschauen/mitarbeiten.
Die Threads sind m.W. alle noch da. Gehört aber alles jetzt nicht hierher.
Sehr viele Forenmitglieder haben selbstverständlich immer noch Kontakt zu Bernd. Ich persönlcih würde mir trotzdem wünschen, wenn er wieder hier Mitglied wäre. (Aber das weiß er ja)

</offtopic>
Und nun schalten wieder zurück zum Gibeon-Thema...  :smile:

Gruß
Ben
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: gsac am Dezember 15, 2010, 22:02:13 Nachmittag
Gehört aber alles jetzt nicht hierher.

Richtig! Genau deshalb war es auch nur rein informativ so formuliert.
Die "Grenz- und Randbereiche" (des Threads) sind viel interessanter..
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironmet am Dezember 15, 2010, 22:23:13 Nachmittag
Hm....  :dizzy:

nach dem großzügigen überlesen des "informativ" formulierten Beitrags von Herrn Seidel ....


....habe ich gerade von Bernd das ok bekommen,sein Bild von der Lichtenfels-Masse hier im Forum zu zeigen.
Haschr hat das Foto ja schon gezeigt. :super:
Hier aber nochmal ein paar Details davon.
Und ja Dave....das ist tatsächlich ein Gibeon.
Ich wollte es damals auch nicht glauben,wo ich die Fotos zum ersten mal sah.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Dave am Dezember 15, 2010, 22:31:20 Nachmittag
Hi,

also ich kann es wirklich nicht glauben das das ein Gibeon sein soll. Ist er denn angeschnitten oder wurde ein chemischer Test gemacht das es wirklich einer ist? :gruebel:
Ich meine schaut euch mal die anderen Gibeons an da ist 0% Ähnlichkeit vorhanden. Gibt es noch andere so frisch aussehende Gibeons oder nur diesen einen?
Bei dem Stück würde ich es sogar noch für warscheinlicher halten, das es ein anderer Fall ist, als das es ein so gut erhaltener Gibeon ist.
Einfach ein unglaubliches Stück!!!

(Leider gibt es kaum Infos im Netzt zu dem Stück.)

Mfg Dave
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: MarkV am Dezember 15, 2010, 23:28:49 Nachmittag
Hallo,
ich weiss auch nicht so recht, was ich von der Liechtenfels-Masse halten soll. Der Erhaltungszustand ist doch deutlich besser als bei allen anderen Gibeons, die ich bisher gesehen habe.

Zitat
Die Ausdehnung der Streuellipse beträgt rund 370 x 185 km, eine Fläche, die Gibeon zum größten bekannten Meteoritenstreufeld der Erde macht.
http://www.meteorite-recon.com/de/Gibeon_Iron_Meteorites_5.htm

Bei so einer grossen Streuellipse ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich zwei Streuellipsen überlappen. Man hat ja sogar schon einen Mondmeteoriten in der Streuellipse eines anderen Mondmeteoriten gefunden (zwei sich überlagernde Streufelder von Mondmeteoriten). Bei 370x185km wäre es nicht ungewöhnlich, wenn dort noch ein zweiter Eisenmeteorit gefunden wird.

Andererseits sieht man z.B. bei Campo, dass es doch einige wenige Individuals gibt, die eine deutlich bessere Erhaltung zeigen als der Rest. Auch von Henbury sind gerade in den letzten Wochen ungewöhnlich gut erhaltene, sikhoteartige Individuals aufgetaucht. Von daher will ich mich da nicht festlegen, aber eine chemische Untersuchung von der Liechtenfels-Masse würde mich schon interessieren.

Grüsse,
Mark

P.S.: im übrigen vermisse ich die kompetenten Postings von Bernd auch schmerzhaft

Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironmet am Dezember 15, 2010, 23:40:53 Nachmittag
Hallo Dave und Mark,

hier die Antwort zur Lichtenfels Masse quasi aus dem Munde von Bernd:

Die Lichtenfels Masse wurde angeblich 1963 in einem ausgetrockneten Flussbett gefunden.
Dieser herrliche, mit Regmaglypten übersäte Gibeon misst 89 x 44 x 36 cm
und wurde nur an einer kleinen Stelle angeschnitten - Schnittfäche 7 x 7 cm.
Ein Teil dieses geschnittenen Materials befindet sich am Smithsonian Institution (3.3 x 1 x 1 cm).
Der Anschnitt zeigt laut Buchwald eine normale Gibeonstruktur mit einer 1-2.5 mm
dicken, durch Hitzeeinwirkung veränderten alpha-2 Randzone.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Greg am Dezember 16, 2010, 18:15:46 Nachmittag
Hallo,  :hut:

Nochmals Danke zu den verschiedenen Meinungen zu meinem kleinen Gibeon Stück. Sie decken viele Aspekte und Überlegungen ab. Man sitzt sonst alleine zuhause vor einem Stück, überlegt hin und her, auch sehr kritisch und stellt letztlich fest, dass man ohne fachliche Hilfe und andere Einschätzungen nicht weiterkommt. Und wieder viel dazu gelernt. :super:

Die Lichtfels-Masse ist enorm beeindruckend. Welch ein schönes Prachtexemplar...  :wow:
Der Bericht von Haschr ist sehr aufschlussreich und und entführt den Leser in die spannende Historie des Gibeon Meteoriten.

Ich hatte noch ein Mikroskop-Foto übersehen, was den Grenzbereich zum rekristallisierten Rand zeigt.
Bemerkenswert finde ich, dass sich die Mineralplatten in diesem alpha-2 Randbereich fortsetzen. Deutlich sind im bestimmten Blickwinkel die Taenit-Bänder zu sehen, welche die Balken umfassen.

Viele Grüße
Greg
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironsforever am Dezember 16, 2010, 20:10:10 Nachmittag
Hm....  :dizzy:

nach dem großzügigen überlesen des "informativ" formulierten Beitrags von Herrn Seidel ....

Viele Grüße Mirko

Du darfst in Deiner Großzügigkeit gern überlesen, was Du willst. Aber dann tu es bitte auch!
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: Sterntaler am Dezember 16, 2010, 21:39:19 Nachmittag
Hm....  :dizzy:

nach dem großzügigen überlesen des "informativ" formulierten Beitrags von Herrn Seidel ....

Viele Grüße Mirko

Du darfst in Deiner Großzügigkeit gern überlesen, was Du willst. Aber dann tu es bitte auch!

Zitat
"Großzügigkeit ist das Wesen der Freundschaft." - Oscar Wilde  :hut: 

Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: MilliesBilly am Dezember 16, 2010, 23:28:46 Nachmittag

Großzügigkeit ist sogar ein Humanum schlechthin. Vorausgesetzt, man übt sie in der Tat und spricht nicht nur davon. Dieses kleine Gibeonstück, geladen mit special features, ist auf seine Weise äußerst großzügig. Und damit back to Grenz- und Randbereiche.

Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: ironmet am Dezember 16, 2010, 23:56:50 Nachmittag

Bemerkenswert finde ich, dass sich die Mineralplatten in diesem alpha-2 Randbereich fortsetzen. Deutlich sind im bestimmten Blickwinkel die Taenit-Bänder zu sehen, welche die Balken umfassen.

Viele Grüße
Greg


Hallo Greg,

ja,grundlegend ist es so,das man bei rekristallisierten Rändern trotzdem noch die Struktur sehen kann.
Als Beispiel sei hier mal Zacatecas 1969 angeführt,weil dieser ein super Beispiel dafür ist.
Zudem noch ein mittlerer Okteadrit,bei dem man die Grenzen zwischen den Kamazitlagen im rekristallisierten Gefüge noch mit bloßem Auge sehr gut sehen kann.
Auch bei den feinen Oktaedriten geht das,nur eben mit Hilfe einer Lupe bzw Mikroskop.

Guanghua wäre ein tolles Beispiel für einen rekristallisierten feinen Oktaedriten.
Ein komplett rekristallisiertes Eisen.
Zum Anfang der Ätzung zeigen sich noch ganz normale Strukturen,wie man sie eben von einem feinen Oktaedriten
erwarten würde.
Im Laufe der Ätzung wandelt sich diese dann eben in die rekristallisierte Struktur um.
Und man sieht mit bloßem Auge nur noch die rekristallisierte Struktur.
Ich füge mal zwei Fotos mit ein.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Grenz- und Randbereiche
Beitrag von: gsac am Dezember 17, 2010, 00:24:38 Vormittag
Großzügigkeit ist sogar ein Humanum schlechthin. Vorausgesetzt, man übt sie in
der Tat und spricht nicht nur davon.

Genau, Du sagst es sehr treffend, Milly! Anbei dann gern auch gleich ein Fotobeleg für
diese These (..aus der Präparationswerkstatt unseres Forenmitglieds "ironmet" (*)), um
zum Thema des Threads zurückzukehren.

Henbury, Endstück 76.8 g, rekristallisierter Randbereich!

Habe die Ehre!
Al"Herr Seidel"ex

(*) ...das Foto des Exemplars stammt von mir